DE3641424A1 - Verfahren und vorrichtung zum ausrichten von kraftfahrzeugen auf pruefskids - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum ausrichten von kraftfahrzeugen auf pruefskidsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausrichten von
Kraftfahrzeugen auf Prüfskids sowie auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Aus der EP-PS 01 34 255 ist eine Fördereinrichtung mit auf Förder
bahnen bewegten Auflagen bekannt. Hierbei werden als Auflagen
Skids verwendet, um fertigmontierte Kraftfahrzeuge zwischen
Prüfständen zu verfahren. Nach einem ersten Ausführungsbeispiel
wird das Kraftfahrzeug während des Transports von einem Prüf
stand zum anderen über Stützen auf dem Skid gehalten. Hierbei
wird dann im Prüfstand das Kraftfahrzeug von den Prüfstandsrol
len übernommen. Eine Lösung von den Stützen ist nicht vorgese
hen, vielmehr wird das gesamte Kraftfahrzeug mit dem Prüfskid
von den Prüfstandsrollen angehoben. Dies ist nachteilig, da der
Skid ein nicht zu vernachlässigendes Gewicht darstellt, das über
die Stützen von der Kraftfahrzeugkarosserie gehalten werden muß.
Darüber hinaus wird dadurch ein belasteter Zustand des Kraftfahr
zeugs simuliert, der je nach Prüfstandsprogramm nicht erwünscht
ist.
Deshalb sieht die gattungsbildende EP-PS 01 34 255 eine weitere
Lösung vor. Diese besteht darin, daß das Kraftfahrzeug mit seinen
Reifen auf dem Prüfskid aufgesetzt ist. Zum Durchtritt der Prüf
standsrollen wird dann zuerst das Kraftfahrzeug im Prüfstand
angehoben, sodann werden die unter den Reifen vorhandenen
Bleche im Prüfskid zurückgezogen, so daß die Prüfstandsrollen
dann durchtreten können. Diese Lösung ist bauaufwendig.
Beide Beispiele bedingen zwar auch eine Richteinrichtung, damit
sichergestellt ist, daß das Kraftfahrzeug wieder lagerichtig auf
dem Prüfskid bzw. dieser auf der Fördereinrichtung abgestellt
wird. Diese Richteinrichtungen tragen nach der gattungsbildenden
Schrift Schubstangen, die an den Seitenwänden des Kraftfahrzeugs
bzw. an dem Skid angreifen und dies - während es noch auf den
Prüfstandsrollen steht - auf diesen verschieben.
Ein Angreifen am Kraftfahrzeug ist aber technisch unmöglich, da
die Schubstangen das Kraftfahrzeug beschädigen würden. Es ist
nämlich nicht möglich, ein Kraftfahrzeug, das mit seinen Reifen auf
einem griffigen Untergrund - wie dies nun einmal Prüfstandsrollen
sind - steht, beschädigungsfrei seitlich zu verschieben, wenn die
Verschiebekräfte an der Karosserie angreifen sollen. Ein Angreifen
am Prüfskid ist zwar für diesen beschädigungsfrei, bedingt aber
eine sehr verwindungssteife Verbindung der Stützen mit der
Karosserie. Derartige Verbindungen sind aber nur mit sehr hohem
technischen Aufwand zu realisieren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen, mit
dem über Stützen auf Prüfskids gehaltene Kraftfahrzeuge im Prüf
stand von der Halteeinrichtung gelöst und nach dem Absetzen im
Prüfstand wieder sicher und zuverlässig lagerichtig auf die Halte
einrichtung aufgesetzt werden kann, ohne daß Querkräfte auf das
Kraftfahrzeug wirken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des ersten Anspruchs gelöst. Die Lösung basiert auf der
Erkenntnis, daß das Abheben des Kraftfahrzeuges von der Halteein
richtung, z. B. Stützen, problemlos ist und daß ein Ausrichten
zum Aufsetzen auf die Stützen dann ebenfalls problemlos ist, wenn
die Lage des Fahrzeuges durch den Fahrer bei laufenden Prüfstands
rollen korrigiert wird. Die Korrekturangaben für die Lage lassen
sich einfach dadurch ermitteln, daß die Ist-Lage gemessen wird.
Aufgrund der Halteeinrichtung ist das Kraftfahrzeug vor Übernah
me durch die Prüfstandsrolle lagerichtig im bzw. am Skid ausge
richtet. Da der Prüfskid exakt geführt ist, ist somit - je nach
Kraftfahrzeugtyp - seine Lage bekannt. Somit kann die Soll-Lage
exakt vorgegeben werden. Aufgrund des Prüfstandslaufes verändert
sich nun die Lage des Kraftfahrzeugs auf den Prüfstandsrollen.
Wird nun diese Ist-Lage des Kraftfahrzeuges nach Beendigung des
Prüfstandslaufs aber bei noch laufenden Prüfstandsrollen gemes
sen, so ist es ein leichtes für den Fahrer, die Lage zu korrigie
ren, falls sie von der erlaubten Ausgangslage abweicht. Sobald die
Ist-Lage mit der Soll-Lage übereinstimmt, kann das Kraftfahrzeug
wieder auf die Halteeinrichtung abgesetzt werden. Dies kann
dadurch geschehen, daß der Prüfskid im Prüfstand angehoben wird
oder daß sich die Prüfstandsrollen absenken. Damit ist ein beschä
digungsfreies Ausrichten der Lage des Kraftfahrzeuges zur Über
nahme auf den Prüfskid möglich.
Die Weiterbildung nach Anspruch 2 hat den Vorteil, daß der
Kraftfahrzeugtyp nicht vorher der Meßanlage eingegeben werden
muß, sondern daß die Lage des Kraftfahrzeugs auf der Halteeinrich
tung des Prüfskids erfaßt wird. Dadurch sind Fehleingaben des
Kraftfahrzeugtyps ausgeschlossen.
Anspruch 3 beschreibt eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens. Die beweglich gelagerten Meßfühler können hierbei
sofort nach dem Einfahren des Prüfskids in dem Prüfstand an das
Kraftfahrzeug angelegt werden. Damit kann sowohl die Soll-Lage
als auch die spätere Ist-Lage erfaßt werden. Ein separates Suchen
der Lage des Kraftfahrzeugs nach Beendigung des Prüfstandslaufs
zum Anlegen der Meßfühler ist damit ausgeschlossen.
Die Weiterbildung nach Anspruch 4 beschreibt eine einfache Anord
nung der Meßfühler, um alle Bewegungen des Kraftfahrzeugs
mitzumachen.
Anspruch 5 beschreibt eine vorteilhafte Darstellung von Ist- und
Soll-Wert.
Die Merkmale des Anspruchs 6 beschreiben einen vorteilhaften
Aufbau der Meßfühler, der sicher Beschädigungen des Kraftfahr
zeugs vermeidet. In Verbindung mit der Weiterbildung nach An
spruch 7 ist es auch möglich, durch die Meßfühler die Versatzbe
wegung des Kraftfahrzeuges zu begrenzen, indem bei Überschreiten
eines erlaubten Versatzes diese Haltekräfte auf das Kraftfahrzeug
ausüben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert.
In der einzigen Abbildung ist schematisiert ein Längsschnitt durch
einen Prüfstand zum Prüfen von Kraftfahrzeugen dargestellt.
Derartige Prüfstände werden bei der Herstellung von Kraftfahrzeu
gen eingesetzt und dienen dazu, das fertigmontierte Gesamtsystem
Kraftfahrzeug auf Funktionsfähigkeit zu prüfen.
In den Prüfstand 1 ist ein Kraftfahrzeug 2 eingefahren worden.
Das Kraftfahrzeug 2 wird über zwei seitliche Montagetraversen 3
und zwei Stützenpaare 4, 5 als Halteeinrichtung auf einem Prüfskid
6 gehalten. Gezeigt und beschrieben ist jeweils nur ein Teil jedes
Paares.
Die Montagetraverse 3 ist an jedem Längsholm des Kraftfahrzeugs
befestigt. Die Stützen 4, 5 greifen an eine Montagetraverse an. Die
Stützen 4, 5 sind hierbei formschlüssig mit der Montagetraverse 3
verbunden, und zwar derart, daß das Kraftfahrzeug mit den
Montagetraversen durch Anheben von den Stützen gelöst werden
kann. Die Stützen selbst sind fest mit dem Prüfskid 6 verbunden.
Geführt wird der Prüfskid 6 über eine Rollenbahn 7, wie an sich
bekannt.
Im Bereich der Reifen 8, 9 des Kraftfahrzeugs weist der Prüfskid 6
Öffnungen auf. Diese Öffnungen sind derart bemessen, daß Prüf
standsrollenpaare 10, 11 hindurchtreten können und unter die
Räder gefahren werden können. Hierzu sind die Prüfstandsrollen
oder der Prüfskid samt Rollenbahn 7 - wie an sich bekannt -
vertikal verfahrbar angeordnet. Die Verfahrbewegung der Prüf
standsrollen 10, 11 ist dabei derart bemessen, daß sie in ihrer
untersten, eingefahrenen Stellung von einem Prüfskid 6 überfahren
werden können. In ihrer obersten, ausgefahrenen Stellung heben
sie ein Kraftfahrzeug 2 über dessen Räderpaare 8, 9 vollständig
von den Stützen 4, 5 ab. Das Kraftfahrzeug 2 steht dann nur noch
auf den Prüfstandsrollen und ist durch Lenkbewegungen auf den
Prüfstandsrollen 10, 11 seitlich bewegbar.
Um nach Beendigung des Prüfstandslaufs das Kraftfahrzeug 2
wieder über die Montagetraverse 3 auf die Stützen 4, 5 abzusetzen,
ist es notwendig, daß es exakt ausgerichtet auf den Prüfstandsrol
len steht. Hierzu dienen die Meßeinrichtungen 12, 13, die ortsfest
außerhalb des Fahrweges des Prüfskids 6 auf dem Hallenboden 14
angeordnet sind. Jede Meßeinrichtung besteht aus einer Halteein
richtung 15 bzw. 16 und den Meßfühler 17 bzw. 18. Die Meßfühler
17, 18 sind hierzu an teleskopartig ausfahrbaren und/oder ver
schwenkbaren Armen 19 bzw. 20 in der Halteeinrichtung 15 bzw.
16 gelagert. Bevorzugt werden vier Meßeinrichtungen pro Prüf
stand verwandt.
Die Meßfühler sind derart angeordnet, daß sie an allen vier Außen
ecken des Kraftfahrzeugs 2 an diesen angreifen. Bevorzugte
Angriffsstelle ist die Stoßstange. Um eine eindeutige Angriffsfläche
an der Stoßstange des Kraftfahrzeugs 2 zu erreichen, besteht
jeder Meßfühler aus je zwei rechtwinklig zusammengesetzten gepol
sterten Flächen, die die Stoßstangenkanten umfassen.
Wird das Kraftfahrzeug 2 nun in den Prüfstand eingefahren, so
fahren die teleskopartig bewegbaren Arme 19 bzw. 20 aus in
Richtung auf die Stoßstangenkanten des Kraftfahrzeugs 2. Das
Kraftfahrzeug 2 wird in dieser Zeit noch von den Stützen 4, 5 über
die Montagetraverse 3 gehalten. Sobald die Meßfühler 17 bzw. 18
am Kraftfahrzeug anliegen, wird deren Lage und Stellung zu einer
nicht weiter dargestellten Meßeinrichtung geleitet. In dieser wird
der Sollwert der Lage des Kraftfahrzeugs auf dem Prüfskid 6
gebildet und festgehalten.
Sodann werden die Prüfstandsrollen 10, 11 hochgefahren und heben
das Kraftfahrzeug 2 über seine Reifen 8, 9 von den Stützen 4, 5 ab.
Anschließend wird das Prüfstandsprogramm durchfahren. Hierzu ist
üblicherweise ein Fahrer im Fahrzeug und simuliert verschiedene
Fahrzustände. Hierbei bleiben die Meßfühler 17, 18 ständig in
Kontakt mit den Stoßstangen des Kraftfahrzeugs 2. Sie machen also
sämtliche seitlichen Ausweichbewegungen des Kraftfahrzeugs auf
den Prüfstandsrollen 10, 11 mit. Darüber hinaus können die Meßfüh
ler auch Haltekräfte auf das Kraftfahrzeug ausüben. Dadurch kann
der Versatz in beiden Richtungen (zeitlich und nach vorne bzw.
zurück) während des Prüfvorganges begrenzt werden.
Sobald das Prüfstandsprogramm abgelaufen ist, wird dem Fahrer
bei noch laufenden Prüfstandsrollen 10, 11 die Ist-Lage des Fahr
zeugs 2 über die Meßfühler 17, 18 angezeigt. Gleichzeitig wird ihm
die Soll-Lage angezeigt. Diese Anzeige ist bevorzugt graphisch auf
einem Bildschirm. Der Fahrer hat nun die Aufgabe, durch Lenkbewe
gungen des Kraftfahrzeugs 2 die vorhandene Differenz zwischen
Ist- und Soll-Lage auszugleichen. Sobald diese Differenz Null oder
in einem vorgegebenen Toleranzfeld ist, werden die Prüfstandsrol
len 10, 11 abgesenkt. Hierdurch wird das Kraftfahrzeug 2 mit
seinen Montagetraversen 3 auf die Stützen 4, 5 abgesenkt. Auf
grund der genauen Positionierung können die Stützen 4, 5 in die
beiden Montagetraversen 3 problemlos eingreifen. Das Kraftfahr
zeug ist nun wieder auf den Prüfskid 6 ausgerichtet. Sodann kann
der Prüfskid 6 das Kraftfahrzeug zu einem anderen Prüfstand oder
zu einer Nacharbeitsstation bzw. zu einer Entladestation weiter
transportieren.
Claims (7)
1. Verfahren zum Ausrichten von Kraftfahrzeugen auf Prüfskids,
bei denen das Kraftfahrzeug über Halteeinrichtungen auf dem
Prüfskid gehalten wird und im Prüfstand von Prüfstandsrollen
übernommen wird und nach erfolgter Prüfung wieder von
dem Skid getragen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß vor der Übernahme des Kraftfahr
zeugs auf die Halteeinrichtung seine Lage gemessen wird und
mit einer vorgegebenen Sollage verglichen wird und daß bei
einer Differenz der Fahrer die Lage des Kraftfahrzeugs auf
den Prüfstandsrollen solange korrigiert, bis die Differenz
ausgeglichen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des Kraftfahrzeuges im
Prüfstand vor der Übernahme von den Prüfstandsrollen gemes
sen wird.
3. Vorrichtung zum Messen der Lage eines Kraftfahrzeugs auf
einem Prüfstand, bei dem das Kraftfahrzeug über Halteein
richtungen auf ein Prüfskid haltbar ist und im Prüfstand von
den Prüfstandsrollen übernommen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei beweglich gela
gerte, Meßfühler (17 bzw. 18) an einer ortsfest außerhalb der
Fahrbahn des Prüfskids (6) angeordneten Halteeinrichtung (15
bzw. 16) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßfühler (17 bzw. 18)
drehbar gelagert und teleskopartig ausfahrbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßfühler (17 bzw. 18) die
Meßresultate graphisch auf einem Bildschirm anzeigen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Meßfühler (17 bzw. 18)
aus zwei etwa rechtwinklig zusammengesetzten gepolsterten
Flächen besteht.
7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßfühler an den Stoßstan
genecken des auszurichtenden Kraftfahrzeuges (2) angreifen.
Priority Applications (1)
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DE19863641424 DE3641424A1 (de) | 1986-12-04 | 1986-12-04 | Verfahren und vorrichtung zum ausrichten von kraftfahrzeugen auf pruefskids |
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