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Die Erfindung betrifft einen Prüfstand, insbesondere einen Rollenprüfstand, für Kraftwagen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegeben Art.
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Allgemein sind Kraftwagenprüfstände mit wenigstens einer Aufnahmeeinrichtung bekannt, mittels welcher ein Fahrzeugrad in einer Prüfposition aufnehmbar ist. Solche Kraftwagenprüfstände werden unter anderem in der Fahrzeugproduktion dazu eingesetzt, eine Endprüfung an Kraftwagen möglichst automatisiert, also fahrerlos, durchzuführen.
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Üblicherweise wird eine Fördertechnik für den Transport der Kraftwagen von Prüfstation zu Prüfstation eingesetzt, wobei sich dabei die Problematik ergibt, dass die Fördertechnik an solchen Prüfständen in der Prüfposition positionierte Kraftwagen nicht an deren Fahrzeugrädern erfassen kann, da das Kraftfahrzeug in der Prüfposition mit seinen Fahrzeugrädern selbst auf entsprechenden Aufnahmeeinrichtungen, welche beispielsweise jeweils als Rollenpaar ausgebildet sind, steht.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Prüfstand der eingangs genannten Art bereitzustellen, mittels welchem eine verbesserte Positionierung jeweiliger Kraftwagen gegenüber dem Prüfstand ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch einen Prüfstand mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Zur verbesserten Positionierung jeweiliger Kraftwagen gegenüber einem Prüfstand ist es bei dem erfindungsgemäßen Prüfstand vorgesehen, dass der Prüfstand einen in einer ersten Richtung beweglichen Schieber umfasst, mittels welchem das Fahrzeugrad in die Aufnahmeeinrichtung hinein- und aus dieser herausbeförderbar ist. Es ist also zum automatisierten Ein- und Ausfördern jeweiliger Kraftwagen in den Prüfstand ein Schieber vorgesehen, der den jeweiligen Kraftwagen mit seinem entsprechenden Fahrzeugrad auf in die zugehörige Aufnahmeeinrichtung hinein positioniert beziehungsweise das Fahrzeugrad wiederum nach erfolgter Prüfung aus der Aufnahmeeinrichtung herausbefördern kann. Bei der Aufnahmeeinrichtung kann es sich beispielsweise um ein Rollenpaar handeln, mittels welchem eine Überprüfung des Kraftwagens vorgenommen wird. Durch den erfindungsgemäßen Prüfstand wird die Realisierung einer werkerlos durchführbaren Prüfung ermöglicht, da das Ein- und Ausfördern jeweiliger Kraftwagen automatisiert erfolgen kann.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Schieber in einer zweiten Richtung, welche orthogonal zur ersten Richtung verläuft, zwischen einer Verstauposition und einer Betätigungsposition bewegbar ist. In der Verstauposition ist der Schieber derart positioniert, dass dieser nicht in eine entsprechende Förderbahn hineinragt, entlang welcher das entsprechende Fahrzeugrad bewegt wird. In der Betätigungsposition ist der Schieber so weit ausgeschwenkt beziehungsweise ausgefahren, so dass dieser an das jeweilige Fahrzeugrad angelegt werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Prüfstand eine aus einer Ruheposition in eine Fixierposition verschwenkbare Haltevorrichtung mit mehreren Spreizdornen umfasst, welche zum Fixieren des Fahrzeugrads in der Prüfposition in jeweilige Aufnahmen, insbesondere in jeweilige Wagenheberaufnahmen, im Unterboden der Kraftwagen bewegbar sind. Dadurch kann eine Fixierung der Kraftwagen in der entsprechenden Prüfposition innerhalb des Prüfstands sichergestellt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Prüfstand ein Kamerasystem zur Positionserfassung der jeweiligen Aufnahmen sowie Führungselemente zur Führung der Bewegung der Spreizdorne umfasst. Dadurch kann eine besonders exakte und genaue Positionierung der Spreizdorne erfolgen, so dass ohne eine Beschädigung der jeweiligen Kraftwagen eine sichere Fixierung dieser innerhalb des Prüfstands erzielt werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Prüfstand jeweils als Gurtband ausgebildete Förderbänder umfasst, mittels welchen die Kraftwagen zur Aufnahmeeinrichtung und von dieser weg beförderbar sind. Dadurch wird auf besonders einfache Weise ein Hin- beziehungsweise Wegtransport der jeweiligen Kraftwagen in beziehungsweise aus dem Prüfstand ermöglicht.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass an einem äußeren Bereich der Aufnahmeeinrichtung eine als seitliche Begrenzung dienende Rolle mit einer in vertikaler Richtung ausgerichteten Drehachse angeordnet ist. Diese Rolle dient als Anlaufrolle, welche insbesondere den Reifen des betreffenden Fahrzeugrads während der Prüfung vor Beschädigungen schützt und diesen in seitlicher Richtung gegenüber dem Prüfstand begrenzt beziehungsweise fixiert.
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Schließlich ist es gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Aufnahmeeinrichtung eine Hubeinrichtung umfasst, mittels welcher das jeweilige Fahrzeugrad aus der Prüfposition in eine erhöhte Position bewegbar ist. Dadurch wird ein Hinausbefördern des jeweiligen Fahrzeugrads aus der Aufnahmeeinrichtung erleichtert.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf einen Rollenprüfstand für Kraftwagen, welcher mehrere als Gurtband ausgebildete Förderbänder umfasst, mittels welchen die Kraftwagen zu jeweiligen als Rollenpaaren ausgebildeten Aufnahmeeinrichtungen bewegbar und von diesen weg beförderbar sind;
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2 eine schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt des Prüfstands, wobei unter anderem ein Schieber dargestellt ist, mittels welchem jeweilige Fahrzeugräder in eine der Aufnahmeeinrichtungen hinein- und aus dieser heraus beförderbar sind.
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Ein insgesamt mit 10 bezeichneter, als Rollenprüfstand ausgebildeter Prüfstand für Kraftwagen 12 ist in einer schematischen Draufsicht in 1 gezeigt. Im vorliegenden Fall umfasst der Prüfstand vier jeweils als Gurtband ausgebildete Förderbänder 14, mittels welchen die jeweiligen Kraftwagen 12 in der mit dem Pfeil 16 bezeichneten Förderrichtung bewegbar sind.
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Der Prüfstand 10 umfasst des Weiteren vier Aufnahmeeinrichtungen 18, welche jeweils aus einem Paar von zwei Rollen 20 ausgebildet sind. Der hier gezeigte Kraftwagen 12 wird also mittels der Förderbänder 14 so weit fortbewegt, bis seine hier nicht dargestellten Vorderräder im Bereich der hier links dargestellten beiden Aufnahmeeinrichtungen 18 positioniert sind. Um den Kraftwagen 12 in eine entsprechende Prüfposition zu verbringen, beziehungsweise seine jeweiligen Fahrzeugräder in die gewünschte Prüfposition innerhalb der Aufnahmeeinrichtung 18 zu verbringen, weist der Prüfstand 10 einen hier nicht dargestellten Schieber 21 auf.
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In 2 ist in einer schematischen Draufsicht ein Ausschnitt des Prüfstands 10 dargestellt. Im vorliegenden Fall ist der Schieber 21 zu erkennen, welcher in einer ersten Richtung, die mit dem Doppelpfeil 22 gekennzeichnet ist, bewegbar ist. Diese erste Richtung 22 stimmt im Wesentlichen mit der in 1 dargestellten Förderrichtung 16 überein.
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Des Weiteren ist der Schieber 21 in einer zweiten Richtung, welche mit einem weiteren Doppelpfeil 24 gekennzeichnet ist, bewegbar. Während der Kraftwagen 12 zu der hier gezeigten Aufnahmeeinrichtung 18 befördert wird, befindet sich der Schieber 20 zunächst in einer Verstauposition, in welcher der Schieber 21 nicht in den Bereich des Förderbands 14 hineinragt. Sobald das entsprechende Fahrzeugrad 15 vor der Aufnahmeeinrichtung 18 positioniert worden ist, wird der Schieber 21 in der mit dem Doppelpfeil 24 gekennzeichneten Richtung von der Verstauposition in die hier gezeigte Betätigungsposition bewegt. Anschließend wird das Fahrzeugrad 15 mittels des Schiebers 20 in die Aufnahmeeinrichtung 18 hinein befördert.
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Der Prüfstand 10 umfasst des Weiteren Haltevorrichtungen 26, welche aus einer hier gestrichelt dargestellten Ruheposition in die hier mit durchgezeichneten Linien dargestellte Fixierposition verschwenkbar sind. Die Haltevorrichtungen 26 umfassen jeweilige Spreizdorne 28, welche zum Fixieren des jeweiligen Fahrzeugrads 15 in der Prüfposition in jeweilige, hier nicht dargestellte Aufnahmen, insbesondere in jeweilige Wagenheberaufnahmen, im mit der gestrichelten Linie gekennzeichneten Unterboden 30 des Kraftwagens 12 bewegbar sind. Dadurch kann der Kraftwagen 12, sobald dieser in die entsprechende Prüfposition verfahren worden ist, in dieser fixiert beziehungsweise gehalten werden.
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Der Prüfstand 10 umfasst zudem ein hier nicht dargestelltes Kamerasystem zur Positionserfassung der jeweiligen Aufnahmen im Unterboden 30 des Kraftwagens 12 sowie hier ebenfalls nicht dargestellte Führungselemente zur Führung der Bewegung der Spreizdorne 28. Dadurch wird eine exakte Positionierung der Spreizdorne 28 in die jeweiligen Aufnahmen des Unterbodens 30 des Kraftwagens unterstützt.
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Des Weiteren umfasst der Prüfstand 10 in jeweils äußeren Bereichen der Aufnahmeeinrichtungen 18 jeweils eine als seitliche Begrenzung dienende Rolle 32 mit einer jeweiligen, in vertikaler Richtung ausgerichteten Drehachse 34. Die Rollen 32 dienen als sogenannte Anlaufrollen, durch welche jeweilige Fahrzeugräder 15 vor Beschädigungen geschützt und zudem seitlich innerhalb einer gewünschten Position auf dem Rollenpaar der Aufnahmeeinrichtung 18 gehalten werden.
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Schließlich umfassen die Aufnahmeeinrichtungen 18 jeweils noch eine Hubeinrichtung 36, mittels welchen das jeweilige Fahrzeugrad 15 aus der Prüfposition in eine erhöhte Position bewegbar ist, so dass das Fahrzeugrad 15 nach Abschluss einer entsprechenden Prüfung mittels des Schiebers 21 aus dem Prüfstand 10 auf besonders einfache Weise herausbewegt werden kann.
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Die in 2 dargestellte Anordnung ist dabei im Wesentlichen spiegelbildlich genauso auf der gegenüberliegenden Seite innerhalb des Prüfstands 10 vorgesehen, durch welche die beiden anderen Förderbänder 14 verlaufen.