DE3640042A1 - Neue calcitoninderivate - Google Patents
Neue calcitoninderivateInfo
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- C07K—PEPTIDES
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- C07K14/585—Calcitonins
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Calcitoninderivate, ihre
Herstellung, pharmazeutische Präparate, welche sie enthalten, sowie
ihre Verwendung als Arzneimittel.
Insbesondere betrifft die Erfindung neue Polypeptide der Formel I
worin R für H oder R′CO
R′CO für den Acylrest einer Carbonsäure,
Y1 für den am α-C-Atom einer α-Aminosäure befindlichen Rest,
Y2 für den am α-C-Atom einer α-Aminosäure befindlichen Rest, Y3 für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, gegebenenfalls durch Methyl oder Methoxy substituiertes Benzyl oder CH3CONH-CH2-,
n für 1 bis 4
A6 für Thr oder D-Thr
p für 3 bis 5
A8 für den Aminoacylrest einer neutralen, lipophilen L-α-Aminosäure
A9 für den Aminoacylrest einer neutralen, lipophilen L- oder D-α-Aminosäure, und
Z für den Polypeptidrest, der sich in den Stellungen 10 bis 31 eines natürlichen Calcitonins oder eines Derivates oder Analogons davon mit hypocalcämischer Wirkung befindet, stehen,
wobei die 1 bis 4 Y1-Reste in der Formel I unabhängig voneinander die gleichen oder verschiedenartige Bedeutungen haben können und mit Ausnahme des Aminoacylrestes A8 alle Aminosäurereste in der Formel I die L- oder D-Konfiguration haben können,
mit der Massgabe, dass falls Y2 für CH2SH steht und n 4 bedeutet, der N-terminale Aminoacylrest nicht H-Cys sein darf,
sowie die Salze und Komplexe dieser Verbindungen.
R′CO für den Acylrest einer Carbonsäure,
Y1 für den am α-C-Atom einer α-Aminosäure befindlichen Rest,
Y2 für den am α-C-Atom einer α-Aminosäure befindlichen Rest, Y3 für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, gegebenenfalls durch Methyl oder Methoxy substituiertes Benzyl oder CH3CONH-CH2-,
n für 1 bis 4
A6 für Thr oder D-Thr
p für 3 bis 5
A8 für den Aminoacylrest einer neutralen, lipophilen L-α-Aminosäure
A9 für den Aminoacylrest einer neutralen, lipophilen L- oder D-α-Aminosäure, und
Z für den Polypeptidrest, der sich in den Stellungen 10 bis 31 eines natürlichen Calcitonins oder eines Derivates oder Analogons davon mit hypocalcämischer Wirkung befindet, stehen,
wobei die 1 bis 4 Y1-Reste in der Formel I unabhängig voneinander die gleichen oder verschiedenartige Bedeutungen haben können und mit Ausnahme des Aminoacylrestes A8 alle Aminosäurereste in der Formel I die L- oder D-Konfiguration haben können,
mit der Massgabe, dass falls Y2 für CH2SH steht und n 4 bedeutet, der N-terminale Aminoacylrest nicht H-Cys sein darf,
sowie die Salze und Komplexe dieser Verbindungen.
Unter Z in der Formel I sind solche Peptidreste zu verstehen, welche
in den verschiedenen bekannten Calcitoninen, z. B. in Human-, Salm-,
Aal-, Huhn-, Rind-, Schaf-, Ratte- oder Schwein-Calcitonin, sowie in den
Derivaten und Analoga dieser Calcitonine mit ähnlicher Wirkung, in
den Stellungen 10 bis 31 vorkommen. Unter Derivaten und Analoga
dieser Calcitonine sind besonders natürliche Calcitonine, worin ein
oder mehrere Aminosäurereste durch einen oder mehrere andere Aminosäurereste
oder die S-S-Brücke durch eine Alkylen-Brücke ersetzt sind,
oder worin ein oder mehrere Aminosäurereste weggelassen wurden, zu verstehen.
Diese Peptidreste Z sind normalerweise aus 22 Aminosäuren
zusammengesetzt, können jedoch bei Weglassen eines oder mehrerer Aminosäurereste
(des-Aminoacylderivate) auch entsprechend weniger Aminosäurereste
enthalten.
Z steht bevorzugt für
a)Gly-Thr-Tyr-Thr-Gln-Asp-Phe-Asn-Lys-Phe-His-Thr- Phe-Pro-Gln-Thr-Ala-Ile-Gly-Val-Gly-Ala
b)Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln- Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asp-Val-Gly-Ala-Gly-Thr
c)Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln- Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-Thr
a)Gly-Thr-Tyr-Thr-Gln-Asp-Phe-Asn-Lys-Phe-His-Thr- Phe-Pro-Gln-Thr-Ala-Ile-Gly-Val-Gly-Ala
b)Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln- Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asp-Val-Gly-Ala-Gly-Thr
c)Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln- Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-Thr
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, worin Z die
unter b) oder c) angegebenen Bedeutungen hat, ganz besonders
solche, worin Z die Bedeutung c) hat.
R′CO ist vorzugsweise der Acylrest einer aliphatischen, cyclo-
aliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Carbonsäure,
R′ steht bevorzugt
a′) für gesättigtes oder ungesättigtes, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 17 C-Atomen, besonders für gesättigtes Alkyl mit 3 bis 9 C-Atomen,
b′) für Cycloalkyl mit 5 bis 7 C-Atomen oder für Cycloalkylalkyl, worin die Cycloalkylgruppe 5 bis 7 C-Atome und der Alkylrest 1 oder 2 C-Atome enthält,
c′) für Adamantyl, Adamantylmethyl oder Adamantyläthyl, oder
d′) für Phenyl, Benzyl oder Phenäthyl.
a′) für gesättigtes oder ungesättigtes, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 17 C-Atomen, besonders für gesättigtes Alkyl mit 3 bis 9 C-Atomen,
b′) für Cycloalkyl mit 5 bis 7 C-Atomen oder für Cycloalkylalkyl, worin die Cycloalkylgruppe 5 bis 7 C-Atome und der Alkylrest 1 oder 2 C-Atome enthält,
c′) für Adamantyl, Adamantylmethyl oder Adamantyläthyl, oder
d′) für Phenyl, Benzyl oder Phenäthyl.
In den oben erwähnten Bedeutungen für R′ können die Alkyl-,
Cycloalkyl- oder Phenylreste durch übliche Substituenten substituiert
sein, z. B. durch Halogen, NO2, OH, Alkoxy u. s. w.
Der Rest R′CO kann z. B. der α-Desaminorest einer natürlichen
α-Aminosäure sein. Für R′ sind besonders die Bedeutungen a′), b′) und c′)
bevorzugt.
Y1 und Y2 als sich am α-C-Atom einer α-Aminosäure befindlichen
Reste stehen besonders für die am α-C-Atom einer natürlichen α-Aminosäure
gebundenen Reste, jedoch kommen auch Reste anderer α-Aminosäuren,
z. B. des 3-Cyclohexylalanins oder der α-Aminoisobuttersäure, in Betracht.
Falls n in der Formel I 4 bedeutet, steht,
a) der N-terminale Aminoacylrest (übereinstimmend mit dem zweiten Aminosäurerest in der Sequenz der natürlichen Calcitonine) bevorzugt für Ser, Gly oder Ala
b) der zweite Aminoacylrest (übereinstimmend mit dem dritten Aminosäurerest in der Sequenz der natürlichen Calcitonine) bevorzugt für Asn oder Ser
c) der dritte Aminoacylrest (übereinstimmend mit dem vierten Aminosäurerest in der Sequenz der natürlichen Calcitonine) bevorzugt für Leu, Asn, Ser, Phe, D-Leu oder den Rest des Cyclohexylalanins
d) der vierte Aminoacylrest (übereinstimmend mit dem fünften Aminosäurerest in der Sequenz der natürlichen Calcitonine) bevorzugt für Ser oder Ala.
a) der N-terminale Aminoacylrest (übereinstimmend mit dem zweiten Aminosäurerest in der Sequenz der natürlichen Calcitonine) bevorzugt für Ser, Gly oder Ala
b) der zweite Aminoacylrest (übereinstimmend mit dem dritten Aminosäurerest in der Sequenz der natürlichen Calcitonine) bevorzugt für Asn oder Ser
c) der dritte Aminoacylrest (übereinstimmend mit dem vierten Aminosäurerest in der Sequenz der natürlichen Calcitonine) bevorzugt für Leu, Asn, Ser, Phe, D-Leu oder den Rest des Cyclohexylalanins
d) der vierte Aminoacylrest (übereinstimmend mit dem fünften Aminosäurerest in der Sequenz der natürlichen Calcitonine) bevorzugt für Ser oder Ala.
Falls n in der Formel I für 3 steht, haben der N-terminale, der
zweite und der dritte Aminoacylrest die gleichen bevorzugten Bedeutungen
wie oben für den Fall, das n = 4 unter b) bzw. c), bzw. d) angegeben.
Falls n in der Formel I für 2 steht, haben der N-terminale und der
zweite Aminoacylrest bevorzugt die gleichen bevorzugten Bedeutungen
wie oben für den Fall, dass n = 4 unter c) bzw. d) angegeben.
Falls n in der Formel I für 1 steht, steht der N-terminale Aminoacylrest
bevorzugt für Ser oder Ala.
A6 steht bevorzugt für Thr
steht bevorzugt für Cys, ein wie oben für Y2 angegebenes
Derivat des Cysteins oder einen neutralen lipophilen
α-Aminoacylrest, besonders für Ala oder einen anderen
neutralen lipophilen α-Aminoacylrest, ganz besonders für Ala
A8 steht bevorzugt für den Aminoacylrest einer neutralen,
lipophilen α-Aminosäure, besonders für Val oder Gly
A9 steht ebenfalls bevorzugt für den Aminoacylrest einer
neutralen, lipophilen α-Aminosäure, besonders für Leu oder
Phe
In den Verbindungen der Formel I steht n bevorzugt für 2, wobei R
H oder R′CO bedeutet oder ganz besonders steht n für 1 und R für
R′CO.
Alle Aminosäurereste haben vorzugsweise die L-Konfiguration.
Eine Gruppe von Verbindungen hat die nachstehende Formel
worin X′ für Gly oder Ser
wobei der letzte Rest über das endständige S-Atom an der
benachbarten CH2-Gruppe in der Formel Ip gebunden ist
und
Z′ für den aus 24 Aminosäuren zusammengesetzten Polypeptidrest, der sich in den Stellungen 8 bis 31 eines natürlichen Calcitonins oder eines Derivates oder Analogons davon mit Calcitonin-ähnlicher Wirkung befindet,
stehen, wobei alle Aminosäurereste, inklusive diese in den Stellungen 1 und 7, die L-Konfiguration aufweisen.
und
Z′ für den aus 24 Aminosäuren zusammengesetzten Polypeptidrest, der sich in den Stellungen 8 bis 31 eines natürlichen Calcitonins oder eines Derivates oder Analogons davon mit Calcitonin-ähnlicher Wirkung befindet,
stehen, wobei alle Aminosäurereste, inklusive diese in den Stellungen 1 und 7, die L-Konfiguration aufweisen.
In dieser Gruppe steht X′ vorzugsweise für Ser,
Z′ für Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln-
Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-Thr.
Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-Thr.
Eine zweite Gruppe von Verbindungen entspricht der Formel Iq
worin X″ für NH oder eine Bindung, jedoch falls m′ = 0 nur für eine Bindung,
Y1″ für den am α-C-Atom einer natürlichen Aminosäure befindlichen Rest,
Y2″ für den am α-C-Atom einer natürlichen α-Aminosäure befindlichen Rest, Y3′ für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen,
m′ für 0 oder 1,
n′ für 0 bis 3,
p′ für 3 bis 5, und
Z″ für den aus 24 Aminosäuren zusammengesetzten Polypeptidrest, der sich in den Stellungen 8 bis 31 eines natürlichen Calcitonins oder eines Derivates oder Analogons davon mit Calcitonin-ähnlicher Wirkung befindet,
stehen,
wobei die 1 bis 4 Y1″-Reste in der Formel I unabhängig voneinander die gleichen oder verschiedenartige Bedeutungen haben können und alle Aminosäuren in der Formel I die L- oder D-Konfiguration haben können.
Y1″ für den am α-C-Atom einer natürlichen Aminosäure befindlichen Rest,
Y2″ für den am α-C-Atom einer natürlichen α-Aminosäure befindlichen Rest, Y3′ für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen,
m′ für 0 oder 1,
n′ für 0 bis 3,
p′ für 3 bis 5, und
Z″ für den aus 24 Aminosäuren zusammengesetzten Polypeptidrest, der sich in den Stellungen 8 bis 31 eines natürlichen Calcitonins oder eines Derivates oder Analogons davon mit Calcitonin-ähnlicher Wirkung befindet,
stehen,
wobei die 1 bis 4 Y1″-Reste in der Formel I unabhängig voneinander die gleichen oder verschiedenartige Bedeutungen haben können und alle Aminosäuren in der Formel I die L- oder D-Konfiguration haben können.
Bevorzugt sind die Verbindungen der Formel Iq, worin
a) Z″ = Met-Leu-Gly-Thr-Tyr-Thr-Gln-Asp-Phe-Asn-Lys-Phe-His-Thr- Phe-Pro-Gln-Thr-Ala-Ile-Gly-Val-Gly-Ala
b) Z″ = Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln- Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asp-Val-Gly-Ala-Gly-Thr
c) Z″ = Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln- Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-Thr
a) Z″ = Met-Leu-Gly-Thr-Tyr-Thr-Gln-Asp-Phe-Asn-Lys-Phe-His-Thr- Phe-Pro-Gln-Thr-Ala-Ile-Gly-Val-Gly-Ala
b) Z″ = Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln- Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asp-Val-Gly-Ala-Gly-Thr
c) Z″ = Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln- Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-Thr
In der Formel Iq steht der Rest
bevorzugt für
worin n″ für 0 bis 2 steht
oder worin n″ für 0 oder 1 steht, und
die Reste Y1″ bevorzugt für CH2OH, (CH3)2-CH-CH2 oder CH2-CONH2 stehen.
oder worin n″ für 0 oder 1 steht, und
die Reste Y1″ bevorzugt für CH2OH, (CH3)2-CH-CH2 oder CH2-CONH2 stehen.
Die Verbindungen der Formel I können als Salze oder Komplexe vorliegen.
Als Säureadditionssalze kommen solche mit organischen Säuren, polymeren
Säuren oder anorganischen Säuren in Frage. Solche Säureadditionssalze
sind z. B. die Hydrochloride und Acetate. Unter Komplexen sind solche
Verbindungen zu verstehen, die bei Zusatz anorganischer Salze oder
Hydroxide (z. B. Ca- oder Zn-Salze) und/oder beim Zusatz polymerer
organischer Stoffe entstehen.
Die vorliegende Erfindung umfasst Verfahren zur Herstellung von
Verbindungen der obigen Formel. Sie können nach für die Synthese von
Polypeptiden dieser Art allgemein bekannten Methoden hergestellt
werden. Beispielsweise können die Polypeptide der obigen Formel
hergestellt werden, indem man
a) mindestens eine Schutzgruppe, die in einem geschützten Polypeptid mit der in Formel I angegebenen Sequenz vorhanden ist, entfernt,
oder
b) zwei Peptideinheiten, von denen jede mindestens eine Aminosäure oder Derivat davon, wie für die Formel I beschriiben, in geschützter oder ungeschützter Form enthält, durch eine Amidbindung miteinander verknüpft, wobei die Peptidbindung in der Weise erfolgen soll, dass die in der Formel I enthaltene Aminosäuresequenz hergestellt wird und anschliessend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird, oder
c) eine Verbindung der Formel I, worin R für Wasserstoff steht, in geschützter oder ungeschützter Form, mit einer Säure der Formel R′COOH oder einem reaktiven Derivat einer solchen Säure, umsetzt und gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausführt, oder
d) zur Herstellung von Verbindungen der Formel I, worin Y2 für oder CH2-S-S-CH2-CH2-COOH steht, entweder
eine Verbindung der Formel II in geschützter oder ungeschützter Form, umsetzt mit einer Verbindung der Formel III worin R1 eine Gruppe ist, welche die Ausbildung einer S-S-Brücke mit dem S-Atom der CH2SH-Gruppe im Polypeptid der Formel II erleichtert,
R2 Wasserstoff oder eine Amino-Schutgruppe und
R3 OH oder eine Schutzgruppe für die Carboxylgruppe bedeuten
oder
eine Verbindung der Formel IV in geschützter oder ungeschützter Form, worin R1 oben erwähnte Bedeutung hat, mit einer Verbindung der Formel V umsetzt
und anschliessend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird.
a) mindestens eine Schutzgruppe, die in einem geschützten Polypeptid mit der in Formel I angegebenen Sequenz vorhanden ist, entfernt,
oder
b) zwei Peptideinheiten, von denen jede mindestens eine Aminosäure oder Derivat davon, wie für die Formel I beschriiben, in geschützter oder ungeschützter Form enthält, durch eine Amidbindung miteinander verknüpft, wobei die Peptidbindung in der Weise erfolgen soll, dass die in der Formel I enthaltene Aminosäuresequenz hergestellt wird und anschliessend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird, oder
c) eine Verbindung der Formel I, worin R für Wasserstoff steht, in geschützter oder ungeschützter Form, mit einer Säure der Formel R′COOH oder einem reaktiven Derivat einer solchen Säure, umsetzt und gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausführt, oder
d) zur Herstellung von Verbindungen der Formel I, worin Y2 für oder CH2-S-S-CH2-CH2-COOH steht, entweder
eine Verbindung der Formel II in geschützter oder ungeschützter Form, umsetzt mit einer Verbindung der Formel III worin R1 eine Gruppe ist, welche die Ausbildung einer S-S-Brücke mit dem S-Atom der CH2SH-Gruppe im Polypeptid der Formel II erleichtert,
R2 Wasserstoff oder eine Amino-Schutgruppe und
R3 OH oder eine Schutzgruppe für die Carboxylgruppe bedeuten
oder
eine Verbindung der Formel IV in geschützter oder ungeschützter Form, worin R1 oben erwähnte Bedeutung hat, mit einer Verbindung der Formel V umsetzt
und anschliessend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird.
Es handelt sich hierbei um in der Peptidchemie an sich bekannte
Verfahren. Sie können z. B. analog zu den in den Beispielen beschriebenen
Verfahren durchgeführt werden.
Falls die Herstellung der Ausgangsprodukte nicht spezifisch
beschrieben ist, sind diese Verbindungen bekannt oder können
nach üblichen Methoden hergestellt und gereinigt werden.
Die Endprodukte der Formel I können ebenfalls in üblicher
Weise gereinigt werden, so dass sie weniger als 5% Polypeptid-
Nebenprodukte enthalten. Die für die Verfahren a) und b) als
Ausgangsprodukte verwendeten Polypeptide können ebenfalls
auf an sich bekannte Weise in Lösung oder nach dem Solid Phase-
Verfahren hergestellt werden.
Die Herstellung von Peptideinheiten, welche als Y2-Rest eine
-CH2-S-S-CH2-CH2-COOH oder CH2-S-S-CH-CH2(NH2)-COOH-Gruppe enthalten,
erfolgt analog zu dem oben erwähnten Verfahren d).
Bei diesem Verfahren d) werden Verbindungen der Formel III bzw. IV
verwendet, worin R1 für solche an sich bekannte Reste steht, welche
mit Merkaptanen unter Ausbildung einer S-S-Bindung reagieren.
R1 steht besonders für S-Alkyl, -S-COOAlkyl,
oder
S-SO3-. In diesen Resten steht Alkyl besonders für niederes Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen. Die Einführung dieser Reste in die Verbindungen mit freien SH-Gruppen geschieht analog zu in der Schwefelchemie bekannten Methoden.
S-SO3-. In diesen Resten steht Alkyl besonders für niederes Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen. Die Einführung dieser Reste in die Verbindungen mit freien SH-Gruppen geschieht analog zu in der Schwefelchemie bekannten Methoden.
In den nachfolgenden Beispielen erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden
und sind die [α]-Werte unkorrigiert. Die folgenden Abkürzungen
werden verwendet: Acm = Acetamidomethyl
Boc = tert. Butyloxycarbonyl
But = tert. Butyl DCM = Dichloromethan
DMF = Dimethylformamid
Fmoc = 9-Fluorenylmethoxycarbonyl
Scm = Methoxycarbonylsulfenyl
Trt = Trityl
Asu = α-Aminosuberinsäure
Cys(Me) = S-Methylcystein
But = tert. Butyl DCM = Dichloromethan
DMF = Dimethylformamid
Fmoc = 9-Fluorenylmethoxycarbonyl
Scm = Methoxycarbonylsulfenyl
Trt = Trityl
Asu = α-Aminosuberinsäure
Cys(Me) = S-Methylcystein
Alle Peptide werden als Polyacetatepolyhydrate erhalten mit einem
Peptidgehalt von 70 bis 90%.
Die HPLC-Analyse ergibt, dass die Polypeptide weniger als 5% an anderen
Peptiden enthalten.
Der in den nachfolgenden Beispielen angeführte Faktor "F" gibt den Peptidgehalt
in den erhaltenen Produkten an (F = 1 kommt mit einem 100%-igen
Peptidgehalt überein). Die Differenz zu 100% [(1-F)×100] besteht aus
Essigsäure und Wasser.
1 g p-Hydroxymethyl-phenoxymethyl-co(polystyrol-1%-dinylbenzol)
wird in Dimethylformamid/Methylenchlorid 1 : 4 (v/v) quellengelassen,
abgenutscht und mit einer Lösung von 0,74 g Fmoc-Leucin und
0,19 g 1-Hydroxybenzotriazol in 5 ml des oben erwähnten Lösungsmittelgemisches
versetzt. Unter Rühren werden noch 0,43 g Dicyclohexylcarbodiimid
und 85 mg 4-Dimethylaminopyridin, je in 5 ml
desselben Lösungsmittelgemisches hinzugefügt. Man rührt 16 Stunden
bei 20°, nutscht ab und wäscht mit dem Lösungsmittelgemisch, dann
mit Dimethylformamid. Man erhält Fmoc-Leu-OCH2-phenyl-(p)-OCH2-
co(polystyrol-1%-divinylbenzol). Nach Abspaltung der Fmoc-Gruppe
durch Behandlung (10 Minuten) mit Piperidin/Dimethylformamid
(1 : 4, v/v), Waschen mit Dimethylformamid, gibt man nacheinander
die folgenden Reagenzien zu, je in 5 ml Dimethylformamid:
0,71 g Fmoc-Valin, 0,28 g 1-Hydroxybenzotriazol und 0,32 ml
Diisopropylcarbodiimid und rührt 3/4 Stunden. Dieselben Reaktionen
(Abspaltung der Fmoc-Gruppe, Kupplung der nächsten Fmoc-Aminosäure)
werden in der Reihenfolge: Fmoc-Cys(SBut)-OH (0,9 g), Fmoc-Thr(But)-
OH (0,83 g), Fmoc-Ser(But)-OH (0,8 g) und Fmoc-Leu-OH (0,74 g)
durchgeführt. Nach jeder Kupplung wird mit einem Ninhydrin-Test
kontrolliert, dass die Kupplung vollständig war.
Man erhält die Titelverbindung.
Man erhält die Titelverbindung.
1,2 g Fmoc-Leu-Ser(But)-Thr(But)-Cys(SBut)-Val-Leu-OCH2-
phenyl-OCH2-co(polystyrol-1%-divinylbenzol) (ca. 0,4 mmol
Peptid/g) werden in 10 ml Trifluoressigsäure (Methylenchlorid 1 : 1
(v/v) 1 Stunde gerührt. Man filtriert, wäscht mit Trifluoressigsäure/
Methylenchlorid 1 : 1, dann mit Methylenchlorid, engt im
Vakuum ein und fällt mit 25 ml Aether. Der Niederschlag wird
mit Aether gewaschen und im Vakuum getrocknet. Man erhält die
Titelverbindung.
Man löst 1,0 g des Endproduktes der Stufe b in 15 ml Dimethylformamid,
gibt 2,3 g H-Gly-Lys(Boc)-Leu-Ser-Gln-Glu(OBut)-Leu-
His-Lys(Boc)-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-
Thr-Pro-NH2, 0,33 g 3,4-Dihydro-3-hydroxy-4-oxo-1,2,3-benzotriazin
und 0,31 g Dicyclohexylcarbodiimid zu und rührt 16 Stunden
bei 25°. Man filtriert, dampft das Filtrat zur Trockene ein,
wäscht den Rückstand mit Diäthyläther, Chloroform, Aceton und
erhält die Titelverbindung.
0,8 g des geschützten Peptids der Stufe c) werden in 8 ml Piperidin/
Dimethylformamid 1 : 4 (v/v) gelöst und während 10 Minuten gerührt.
Nach Abdampfen im Hochvacuum bei 25° wird der Rückstand in 4 ml
Dimethylformamid gelöst. Man gibt 50 µl Eisessig zu und giesst
die Lösung in 80 ml Aether. Das ausgefallene Produkt wird abgenutscht,
mit Aether gewaschen und im Vacuum bei 20° getrocknet.
Man erhält die Titelverbindung.
0,46 g des Peptids der Stufe d) werden in 2,5 ml Trifluoraethanol
gelöst und unter Argon mit 0,69 ml Tributylphosphin versetzt.
Man rührt 30 Minuten bei 20°, giesst, immer unter Argon, in
50 ml Aethylacetat, zentrifugiert. Der Niederschlag wird im
Aethylacetat aufgeschlämmt und nochmals zentrifugiert. Der
feuchte Rückstand (Titelverbindung) wird sofort bei der nächsten
Reaktion eingesetzt.
Eine auf -5 abgekühlte Lösung von 1,39gg Boc-Cys(Trt)-OH inee15 ml Chloroform/Methanol 2 : 1 (v/v) wird mit 0,5 ml Methoxycarbonylsulfenylchlorid
und 0,31 ml Diaethylamin versetzt und
1 Stunde bei derselben Temperatur gerührt. Man gibt noch 0,33 ml
Diathylamin zu und rührt weitere 5 Minuten bei 0°, verdünnt mit
50 ml Chloroform, wäscht mit 10%iger Phosphorsäure, Wasser und
trocknet über Magnesiumsulfat. Nach Eindampfen des Lösungsmittel
wird das gelbe Oel in 3 ml Aether gelöst und mit 0,6 ml
Dicyclohexylamin bei +4° versetzt. Die kristallinische Masse wird
abgenutscht, mit Aether gewaschen und am Hochvakuum bei 30° getrocknet.
Man erhält die Titelverbindung.
Smp. 142-143°C. [α] = -31 (c = 1 in Dimethylformamid).aa
Smp. 142-143°C. [α] = -31 (c = 1 in Dimethylformamid).aa
Unter Argon wird das Peptid der Stufe e) in 6 ml Trifluoraethanol
gelöst und mit einer Lösung von 0,16 g Boc/Cys(Scm)-OH.dicyclo-
hexylammonium-Salz in 65 ml Trifluoraethanol versetzt. Man
rührt 2 Stunden unter Argon, engt im Vacuum auf ca. 7 ml und
giesst in 50 ml Aether. Der Niederschlag wird abgenutscht, mit
Aether gewaschen und im Vacuum bei 25° getrocknet.
Man erhält die Titelverbindung.
Man erhält die Titelverbindung.
Man löst 3,0 g des geschützten Peptids der Stufe g) unter Stickstoffatmosphäre in 100 ml Trifluoressigsäure, lässt 15 Minuten
bei 20° stehen und dampft zur Trockene ein.
Das Produkt wird durch "reversed-phase" Chromatographie (Gradient
von Acetonitril in Wasser/Trifluoressigsäure) gereinigt. Die die
erwartete Substanz enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und
zur Trockene eingedampft. Man filtriert über einem basischen
Ionenaustauscher in der Acetat-Form und lyophilisiert das Filtrat.
Man erhält die Titelverbindung als Polyacetat, Polyhydrat.[α] = -42 (in 95% Essigsäure, c = 0,3) F = 0,86aa
Man löst 28,1 g HCl.H-Val-Leu-OMe, 29,2 g Boc-Cys(Acm)-OH, 13,6 g
1-Hydroxybenzotriazol in 200 ml Methylenchlorid, kühlt auf 5°,
gibt 21,0 g Dicyclohexylcarbodiimid und 10,1 ml N-Methylmorpholin
zu und rührt 2 Stunden, indem man die Temperatur auf 20° steigen
lässt. Nach Filtration vom Unlöslichen wird das Filtrat zur
Trockene abgedampft, der Rückstand in Essigester aufgenommen und
mit 10%iger Phosphorsäure, Wasser, 1N NaHCO3 und Wasser gewaschen.
Nach Trocknen über Natriumsulfat und Abdampfen des Filtrats erhält
man die Titelverbindung.
Man löst 20,8 g Boc-Cys(Acm)-Val-Leu-OMe in 120 ml Trifluoressigsäure.
Nach 40 Minuten wird zur Trockene abgedampft, der Rückstand
in Methanol gelöst und die Lösung über einen schwach basischen
Ionenaustauscherharz filtriert. Das Filtrat wird zur Trockene abgedampft.
Der Rückstand wird in Tetrahydrofuran gelöst, mit 8,8 g
Boc-Thr-OH und 5,4 g 1-Hydroxybenzotriazol und nach Abkühlen auf
0° mit 8,4 g Dicyclohexylcarbodiimid versetzt. Man rührt 2 Stunden
bei 20°, filtriert vom Unlöslichen, dampft zur Trockene ab, löst
den Rückstand in Essigester, wäscht mit 10%iger Phosphorsäure,
Wasser, 1N NaHCO3 und Wasser, trocknet über Na2SO4 und dampft ab.
Das Produkt, gelöst in 150 ml Trifluoressigsäure, wird 40 Minuten
stehen gelassen, das Lösungsmittel im Vakuum abgedampft, der Rückstand
in Aether zerrieben, dann getrocknet. Das Produkt wird in 200 ml
Methanol gelöst und mit 45 ml 1N Natronlauge behandelt. Nach einer
Stunde werden 100 ml Wasser zugegeben, der Methanol im Vakuum
entfernt, und die wässrige Lösung über einen schwach sauren
Ionenaustauscher filtriert. Das Filtrat wird zur Trockene abgedampft.
Man löst 17 g Boc-Ser-Asn-Leu-Ser-OMe in 200 ml Hydrazinhydrat,
rührt 2 Stunden bei 20°, dampft zur Trockene im Hochvakuum bei 25°
ab, wäscht den Rückstand mit Diäthyläther, trocknet und erhält
die Titelverbindung.
Man löst 13,6 g Boc-Ser-Asn-Leu-Ser-NHNH2 in 150 ml Dimethylformamid,
kühlt auf -20,, gibt 40mml einer wasserfreien Lösung von HCl (2N)eein Dioxan zu, gefolgt von 3,6 ml tert.-Butylnitrit. Nach 10 Minuten
bei -20 gibt man noch 16mml Triaethylamin und 13,0gg H-Thr-Cys(Acm)-ooVal-Leu-OH zu und rührt 16 Stunden bei 25°. Man filtriert vom
Unlöslichen ab, dampft das Filtrat zur Trockene ein, suspendiert
wiederholt in 1N Essigsäure und in Wasser, filtriert das Produkt
ab, trocknet im Vakuum und erhält die Titelverbindung.
Man löst 1,0 g des Endproduktes der Stufe d) in 15 ml Dimethylformamid,
gibt 2,3 g H-Gly-Lys(Boc)-Leu-Ser-Gln-Glu(OBut)-Leu-
His-Lys(Boc)-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-
Thr-Pro-NH2, 0,33 g 3,4-Dihydro-3-hydroxy-4-oxo-1,2,3-benzotriazin
und 0,31 g Dicyclohexylcarbodiimid zu und rührt
16 Stunden bei 25°. Man filtriert, dampft das Filtrat zur Trockene
ein, wäscht den Rückstand mit Diäthyläther, Chloroform, Aceton
und erhält die Titelverbindung.
Die Endverbindung der Stufe e) wird in 100 ml Chloroform/Methanol
1 : 1 gelöst. Bei 0° gibt man 0,18 ml Methoxycarbonylsulfenylchlorid
zu und rührt 1 1/2 Stunde bei dieser Temperatur. Dann gibt man
0,20 ml Diäthylamin zu. Nach 5 Minuten bei 0° fügt man 0,3
Boc-Cystein hinzu und rührt noch 2 Stunden bei Raumtemperatur.
Die Lösung wird eingeengt, und das Produkt mit Diäthyläther ausgefällt,
abgenutscht und getrocknet. Man erhält die Titelverbindung,
die bei der nächsten Reaktion eingesetzt wird.
Man löst 3,0 g des geschützten Peptids der Stufe f) unter Stickstoffatmosphäre
in 100 ml Trifluoressigsäure, lässt 15 Minuten
bei 20° stehen und dampft zur Trockene ein.
Das Produkt wird durch "reversed-phase" Chromatographie (Gradient
von Acetonitril in Wasser/Trifluoressigsäure) gereinigt. Die die
erwartete Substanz enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und
zur Trockene eingedampft. Man filtriert über einem basischen
Ionenaustauscher in der Acetat-Form und lyophilisiert das Filtrat.
Man erhält die Titelverbindung als Polyacetat, Polyhydrat.
[α] = -62 (in 50% Essigsäure, c = 0,19) F = 0,80.aa
[α] = -62 (in 50% Essigsäure, c = 0,19) F = 0,80.aa
Von Fmoc-Leu-OCH2-phenyl-(p)OCH2-co(polystyrol-1%-divinylbenzol)
(1,56 g entsprechend 0,7 mMol) spaltet man die Nα-Fmoc-Gruppe ab
durch Behandeln mit Piperidin (20% v/v) in DMF während 10 Minuten.
Man wäscht gut mit DMF und fügt dazu, in je 5 ml DMF gelöst, 0,71 g
Fmoc-Val-OH, 0,28 g 1-Hydroxybenzotriazol und 0,32 ml Diisopropyl-
carbodiimid. Nach 45 Minuten nutscht man ab und wäscht das Peptidharz
gut mit DMF. Man wiederholt die Abspaltung der Nα-Fmoc-Gruppe und
die Ankupplung mit der in der Sequenz folgenden Aminosäure in der
Reihenfolge:
Fmoc-Ala-OH (0,65 g) Fmoc-Thr(But)-OH (0,83 g) und Fmoc-Ser(But)- OH (0,80 g). Im letzten Reaktionszyklus (Abspalten der Fmoc-Schutzgruppe, Acylierung mit geschützter Aminosäure) ersetzt man das Aminosäurederivat durch Isocapronsäure (0,41 g), erhöht die Mengen von 1-Hydroxybenzotriazol auf 0,53 g und von Diisopropylcarbodiimid auf 0,54 g und kuppelt während 15 Stunden. Man wäscht das geschützte Peptidharz gut mit DMF und Methylenchlorid, trocknet im Vakuum bei 40°C während 15 Stunden und erhält das geschützte Peptidharz als farbloses Pulver.
Fmoc-Ala-OH (0,65 g) Fmoc-Thr(But)-OH (0,83 g) und Fmoc-Ser(But)- OH (0,80 g). Im letzten Reaktionszyklus (Abspalten der Fmoc-Schutzgruppe, Acylierung mit geschützter Aminosäure) ersetzt man das Aminosäurederivat durch Isocapronsäure (0,41 g), erhöht die Mengen von 1-Hydroxybenzotriazol auf 0,53 g und von Diisopropylcarbodiimid auf 0,54 g und kuppelt während 15 Stunden. Man wäscht das geschützte Peptidharz gut mit DMF und Methylenchlorid, trocknet im Vakuum bei 40°C während 15 Stunden und erhält das geschützte Peptidharz als farbloses Pulver.
Nα-Isocaproyl-Ser(But)-Thr(But)-Ala-Val-Leu-OCH2-phenyl-
(p)OCH2-co
(polystyrol-1%-divinylbenzol) (1,0 g) rührt man in einem Gemisch von
Trifluoressigsäure (5 ml) und Methylenchlorid (5 ml). Man filtriert,
wäscht mit demselben Gemisch (5 ml), dann mit Methylenchlorid, engt im
Vakuum stark ein und fällt durch Zugabe von Aether vollständig aus. Man
wäscht den Niederschlag gut mit Aether, trocknet im Vakuum über festem
Kaliumhydroxid und erhält die Titelverbindung als farbloses, amorphes
Pulver.
Zu einer Lösung von Nα-Isocaproyl-Ser-Thr-Ala-Val-Leu-OH(0,165 g)
in DMF (7 ml) fügt man H-Gly-Lys(Boc)-Leu-Ser-Gln-Glu(OBut)-Leu-His-
Lys(Boc)-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-Thr-Pro-NH2
hydrochlorid (0,59 g), 3,4-Dihydro-3-hydroxy-4-oxo-1,2,3-benzotriazin
(0,017 g), Dicyclohexylcarbodiimid (0,065 g) und soviel N-Aethyl-
N,N-diisopropylamin, bis eine Probe des Reaktionsgemisches auf angefeuchtetem
pH-Papier eine Reaktion von pH ca. 6 anzeigt. Nach
16 Stunden fällt man durch Zugabe von Aether aus, trocknet und erhält
die Titelverbindung.
Man löst 0,50 g des teilgeschützten Peptids der Stufe c) in einem
Gemisch von Trifluoressigsäure (50% v/v) und Methylenchlorid. Nach
1 Stunde gibt man dazu 50 ml Aether, welcher 0,6 mMol HCl enthält.
Man filtriert, wäscht mit Aether und trocknet im Vakuum. Das Produkt
wird durch "reversed-phase"-Chromatographie in einem Gradient
Acetonitril in H3PO4 (2%) gereinigt. Die die reine Substanz enthaltenden,
vereinigten Fraktionen filtriert man über einen basischen
Ionenaustauscher in der Acetat-Form. Man lyophilisiert und erhält
die Titelverbindung als Polyacetat, Polyhydrat.
[α] = -32,2 (c = 0,3 in AcOH 95%) F = 0,87aa
[α] = -32,2 (c = 0,3 in AcOH 95%) F = 0,87aa
Analog zu den Beispielen 1, 2 und 3 wurden die nachfolgenden Verbindungen
hergestellt.
a) der Formel
A-Leu-Ser-Thr-A7-Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-
Leu-His-Lys-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-
Gly-Ser-Gly-Thr-ProNH2
b) der Formel
A-Thr-A7-Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-
Leu-His-Lys-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-
Gly-Ser-Gly-Thr-ProNH2
c) der Formel
H-Leu-Ser-A6-Ala-A8-A9-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-
Leu-His-Lys-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-
Gly-Ser-Gly-Thr-ProNH2
Analog zum Beispiel 2 wurde die Titelverbindung hergestellt.
[α] = -44° (c = 0,11 in AcOH 95%) F = 0,75
[α] = -44° (c = 0,11 in AcOH 95%) F = 0,75
Dieses Peptid wird stufenweise auf einem Polystyrolharz als Träger aufgebaut.
Die Boc-Gruppe wird als Schutzgruppe für die α-Aminogruppen verwendet
und die funktionellen Gruppen in den Seitenketten wie folgt geschützt:
Lys(2-Chlorbenzyloxycarbonyl), Ser (Benzyl), Thr (Benzyl), Arg (Tosyl),
His (Tosyl), Tyr (4-Chlorbenzyloxycarbonyl), Lys (4-Methylbenzyl),
Glu (Benzyl).
Amino-4-methylphenyl-methyl-co(polystyrol-divinylbenzol)-harz (0,7
mmol/g) werden dem nachfolgenden Behandlungszyklus, Stufen 1 bis 7,
unterworfen:
1) DCM
2) Trifluoressigsäure (50%) in DCM
3) DCM
4) Diisopropyläthylamin (10%) in DMF
5) DMF
6) vorher hergestelltes symmetrisches Anhydrid (2,8 mmol per g Ausgangsharz) einer Boc-Aminosäure in DMF
7) DMF
1) DCM
2) Trifluoressigsäure (50%) in DCM
3) DCM
4) Diisopropyläthylamin (10%) in DMF
5) DMF
6) vorher hergestelltes symmetrisches Anhydrid (2,8 mmol per g Ausgangsharz) einer Boc-Aminosäure in DMF
7) DMF
Die Volumen der Waschlösungen und Reagenzien betragen 5 bis 20 ml pro
Gramm des Ausgangsharzes. Jede Stufe wird so oft wiederholt als notwendig
ist, entweder für die vollständige Reaktion des Harzes (Stufen 2, 4, 6)
oder für die vollständige Entfernung des vorhergehenden Reagenzes vom
Harz (Stufen 1, 3, 5, 7). Nach jedem Zyklus werden Proben des Harzes
genommen und auf Vollständigkeit der Reaktion mittels des Ninhydrintestes
geprüft.
Die symmetrischen Anhydride der Boc-Aminosäuren werden gerade vor Verwendung
hergestellt durch Reaktion der Boc-Aminosäure (2,8 mmol pro g
Harz) und DCCI (1,4 mmol pro g Harz) in DCM, welches soviel DMF enthält
als notwendig ist für die vollständige Auflösung der Boc-Aminosäure. Das
Gemisch wird filtriert, weiteres DMF dem Filtrat zugegeben, das Volumen
durch Verdampfen des DCM bei einer Temperatur nicht höher als 15°C
verringert und die erhaltene Lösung in der Stufe 6) verwendet.
Der Zyklus der Reaktionen 1) bis 7) wird für alle Aminosäurereste
in der Weise wiederholt, dass die Aminosäuresequenz der Formel I erhalten
wird, wobei jedoch Boc-Gln-OH und Boc-Arg(Tos)-OH in der Stufe 6) als
vorher hergestellte Ester mit 1-Hydroxybenzotriazol in DMF eingesetzt
werden.
Im letzten Zyklus, in der Stufe 6), werden Isocapronsäure, Diisopropylcarbodiimid
und 1-Hydroxybenzotriazol (für alle 3,5 mmol pro g des
Ausgangsharzes) in DMF dem Harz zugegeben. Nach 15 Stunden wird
das Harz gewaschen mit DMF und DCM getrocknet. Zu dem Peptidharz (1 g)
gibt man p-Kresol (1 g), Dimethylsulfid (1 ml) und HF (10 ml). Nach einer
Stunde bei 0°C werden die flüchtigen Bestandteile bei 0°C abdestilliert.
Der Rückstand wird mit Aethylacetat gewaschen, mit mehreren Portionen
Essigsäure (10%) in Wasser extrahiert und der wässrige Extrakt lyophilisiert.
Das lyophilisierte Produkt wird gereinigte durch "reversed-phase"
Chromatographie auf einer Octadecyl-Silicasäule, welche mit einem Gradient
von Acetonitril in Phosphorsäure (2%) eluiert wird. Fraktionen, welche
die Verbindung in reiner Form enthalten, werden zusammengefügt, durch ein
schwach basisches Ionenaustauscherarz in Acetatform filtriert, lyophilisiert
und getrocknet. Die Titelverbindung wird als weisses, flockiges Pulver
erhalten.
[α] = -34 (c = 0,53 in AcOH 95%). F = 0,93).aa
[α] = -34 (c = 0,53 in AcOH 95%). F = 0,93).aa
Die Polypeptidderivate der Formel I und die physiologisch verträglichen
Säureadditionssalze bzw. Komplexe dieser Verbindungen weisen im Tierversuch
interessante pharmakodynamische Eigenschaften auf. Sie können
daher als Arzneimittel verwendet werden. Insbesondere senken sie den
Calciumplasmaspiegel und bewirken als Antagonisten des Parathormons
eine positive Calciumbilanz im Knochen. Die hypocalcämische Wirkung
der neuen Verbindungen kann in bekannter Weise z. B. gemäss der
Methode von M. Azria et al., berichtet beim Calcitonin 1984 Symposium,
24. Oktober, Mailand, und publiziert als "Short Communication" in der
"Current Clinical Practice Series" Nr. 42, Excerpta Medica 1986, p. 104,
gemessen werden. Bei dieser Methode wird eine Ca2+-ion selektive Elektrode
verwendet, um kontinuierlich das Gehalt an Calcium-ionen im Blut junger
Kaninchen zu messen. Die Verbindungen werden i. v. verabreicht in einer
Dosis von 0,1 bis 10 µg/kg, z. B. übereinstimmend mit ca. 1 internationaler
Einheit pro kg. Die Messungen werden während 5 Stunden durchgeführt
und die "area under the curve" berechnet.
Die Verbindungen können auch in anderen Tests, z. B. im hypocalcämischen
Standardtest von M. Kumar et al., J. Endocrinology (1965], 33, p. 469,
bei Ratten und in gleicher Dosierung geprüft werden. Eine hypocalcämische
Aktivität von 300 bis 6000 internationalen Einheiten pro mg wird in
diesem Test für die erfindungsgemäßen Verbindungen gemessen.
Bevorzugt sind die Verbindungen der Beispiele 3, 29 und 36.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind somit indiziert bei allen
Zuständen, bei welchen eine Senkung des Plasmacalciumspiegels bzw.
Beeinflussung des Knochenstoffwechsels erwünscht ist, z. B. Hypercalcämien
infolge Mangels des endogenen Thyreocylcitonins durch
Ausfall von Schilddrüsengewebe oder Hyperfunktion der Nebenschilddrüsen.
Sie sind ferner indiziert bei allen Knochenaffektionen, die
auf einem vermehrten Abbau beruhen oder bei welchen eine Calciumfixation
im Knochen erwünscht ist, z. B. Osteoporose verschiedener
Genese (z. B. postklimakterisch, posttraumatisch, bedingt durch Corticosteroidtherapie
oder Inaktivität, bei malignen Erkrankungen u. s. w.),
Frakturen, Osteomalacie, Rachitis- und renal bedingte Osteodystrophie,
bei Schmerzen, z. B. Knochenschmerzen zusammenhängend mit Osteoporose,
neurodystropischen Krankheiten, Krankheit von Paget, sowie insbesondere
zur Kombinationstherapie mit Calcium bzw. Phosphat.
Die erfindungsgemässen Verbindungen hemmen auch die Pankreassekretion.
Diese Hemmung kann in Tierversuchen z. B. mit der Methode beschrieben
in Scand. J. Gastroint 6, 423 (1975) durch S. J. Konturek et al.
nachgewiesen werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können daher
z. B. auch bei akuter Pankreatitis und gastro-intestinalen Störungen,
wie Geschwüren, Verwendung finden.
Für die oben erwähnten Verwendungen beträgt die Tagesdosis etwa 5 bis 1500
internationale Einheiten, die als Einheitsdosis einmal pro Tag oder
gewünschtenfalls jeden zweiten oder dritten Tag in Tagesdosen von ca. 5
bis ca. 1500 internationalen Einheiten verabreicht werden können.
Einer anderer Aspekt der Erfindung betrifft die Verbindungen der
Formel I in freier Form oder als pharmazeutisch geeignete Salze oder
Komplexe zur Verwendung als hypocalcämische Wirkstoffe, zur Behandlung
der Krankheit von Paget, der Osteoporose, zur Behandlung von hiermit
verbundenen Knochenschmerzen, von neurodystropischen Störungen oder
Pankreatitis.
Die Erfindung umfasst auch pharmazeutische Präparate, welche die
erfindungsgemässen Verbindungen enthalten. Diese enthalten die
genannten Verbindungen oder ihre pharmakologisch aktzeptablen Salze
oder Komplexe z. B. in Mischung mit einem flüssigen oder festen Trägermaterial. Diese Präparate können auf übliche Weise hergestellt werden
und sollen z. B. für Injektion oder nasale Verabreichung geeignet
sein. Es können auch Depotpräparate verwendet werden.
Claims (11)
1. Neue Polypeptide der Formel I
worin R für H oder R′CO
R′CO für den Acylrest einer Carbonsäure,
Y1 für den am α-C-Atom einer α-Aminosäure befindlichen Rest,
Y2 für den am α-C-Atom einer α-Aminosäure befindlichen Rest, Y3 für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, gegebenenfalls durch Methyl oder Methoxy substituiertes Benzyl oder CH3CONH-CH2-,
n für 1 bis 4
A6 für Thr oder D-Thr
p für 3 bis 5
A8 für den Aminoacylrest einer neutralen, lipophilen L-α-Aminosäure
A9 für den Aminoacylrest einer neutralen, lipophilen L- oder D-α-Aminosäure, und
Z für den Polypeptidrest, der sich in den Stellungen 10 bis 31 eines natürlichen Calcitonins oder eines Derivates oder Analogons davon mit hypocalcämischer Wirkung befindet,
stehen,
wobei die 1 bis 4 Y1-Reste in der Formel I unabhängig voneinander die gleichen oder verschiedenartige Bedeutungen haben können und mit Ausnahme des Aminoacylrestes A8 alle Aminosäurereste in der Formel I die L- oder D-Konfiguration haben können, mit der Massgabe, dass falls Y2 für CH2SH steht und n 4 bedeutet, der N-terminale Aminoacylrest nicht H-Cys sein darf, sowie die Salze und Komplexe dieser Verbindungen.
R′CO für den Acylrest einer Carbonsäure,
Y1 für den am α-C-Atom einer α-Aminosäure befindlichen Rest,
Y2 für den am α-C-Atom einer α-Aminosäure befindlichen Rest, Y3 für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, gegebenenfalls durch Methyl oder Methoxy substituiertes Benzyl oder CH3CONH-CH2-,
n für 1 bis 4
A6 für Thr oder D-Thr
p für 3 bis 5
A8 für den Aminoacylrest einer neutralen, lipophilen L-α-Aminosäure
A9 für den Aminoacylrest einer neutralen, lipophilen L- oder D-α-Aminosäure, und
Z für den Polypeptidrest, der sich in den Stellungen 10 bis 31 eines natürlichen Calcitonins oder eines Derivates oder Analogons davon mit hypocalcämischer Wirkung befindet,
stehen,
wobei die 1 bis 4 Y1-Reste in der Formel I unabhängig voneinander die gleichen oder verschiedenartige Bedeutungen haben können und mit Ausnahme des Aminoacylrestes A8 alle Aminosäurereste in der Formel I die L- oder D-Konfiguration haben können, mit der Massgabe, dass falls Y2 für CH2SH steht und n 4 bedeutet, der N-terminale Aminoacylrest nicht H-Cys sein darf, sowie die Salze und Komplexe dieser Verbindungen.
2. Verbindungen der Formel I gemäss Anspruch 1, worin Z für
Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln-
Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-Thr
steht.
Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln-
Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-Ser-Gly-Thr
steht.
3. Verbindungen der Formel I gemäss Anspruch 1 oder 2, worin
-NH-CH(Y2)-CO für den Rest einer neutralen lipophilen α-Aminosäure
steht.
4. Verbindungen der Formel I gemäss einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
worin n für 2 und R für H oder R′CO stehen.
5. Verbindungen der Formel I gemäss einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
worin n für 1 und R für R′CO stehen.
6. Eine Verbindung gemäss Anspruch 1 der Formel
Nα-Isocaproyl-Ser-Thr-Ala-Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-
Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-
Ser-Gly-Thr-Pro-NH2.
Nα-Isocaproyl-Ser-Thr-Ala-Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-
Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-
Ser-Gly-Thr-Pro-NH2.
7. Eine Verbindung gemäss Anspruch 1 der Formel
Adamentanacetyl-Ser-Thr-Ala-Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-
Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-
Ser-Gly-Thr-Pro-NH2.
Adamentanacetyl-Ser-Thr-Ala-Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-
Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-
Ser-Gly-Thr-Pro-NH2.
8. Eine Verbindung gemäss Anspruch 1 der Formel
Cyclohexylpropionyl-Ser-Thr-Ala-Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-
Glu-Leu-His-Hys-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-
Ser-Gly-Thr-Pro-NH2.
Cyclohexylpropionyl-Ser-Thr-Ala-Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-
Glu-Leu-His-Hys-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asn-Thr-Gly-
Ser-Gly-Thr-Pro-NH2.
9. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I, dadurch
gekennzeichnet, dass man
a) mindestens eine Schutzgruppe, die in einem geschützten Polypeptid mit der in Formel I angegebenen Sequenz vorhanden ist, entfernt,
oder
b) zwei Peptideinheiten, von denen jede mindestens eine Aminosäure oder Derivat davon, wie für die Formel I beschrieben, in geschützter oder ungeschützter Form enthält, durch eine Amidbindung miteinander verknüpft, wobei die Peptidbindung in der Weise erfolgen soll, dass die in der Formel I enthaltene Aminosäuresequenz hergestellt wird und anschließend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird, oder
c) eine Verbindung der Formel I, worin R für Wasserstoff steht, in geschützter oder ungeschützter Form, mit einer Säure der Formel R′COOH oder einem reaktiven Derivat einer solchen Säure, umsetzt und gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausführt, oder
d) zur Herstellung von Verbindungen der Formel I, worin Y2 für steht, entweder eine Verbindung der Formel II in geschützter oder ungeschützter Form, umsetzt mit einer Verbindung der Formel III worin R1 eine Gruppe ist, welche die Ausbildung einer S-S-Brücke mit dem S-Atom der CH2SH-Gruppe im Polypeptid der Formel II erleichtert,
R2 Wasserstoff oder eine Amino-Schutgruppe und
R3 OH oder eine Schutzgruppe für die Carboxylgruppe bedeuten
oder
eine Verbindung der Formel IV in geschützter oder ungeschützter Form, worin R1 oben erwähnte Bedeutung hat, mit einer Verbindung der Formel V umsetzt
und anschliessend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird.
und gewünschtenfalls die so erhaltenen Polypeptide in ihre freie Form, in ihre Salze oder Komplexe überführt.
a) mindestens eine Schutzgruppe, die in einem geschützten Polypeptid mit der in Formel I angegebenen Sequenz vorhanden ist, entfernt,
oder
b) zwei Peptideinheiten, von denen jede mindestens eine Aminosäure oder Derivat davon, wie für die Formel I beschrieben, in geschützter oder ungeschützter Form enthält, durch eine Amidbindung miteinander verknüpft, wobei die Peptidbindung in der Weise erfolgen soll, dass die in der Formel I enthaltene Aminosäuresequenz hergestellt wird und anschließend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird, oder
c) eine Verbindung der Formel I, worin R für Wasserstoff steht, in geschützter oder ungeschützter Form, mit einer Säure der Formel R′COOH oder einem reaktiven Derivat einer solchen Säure, umsetzt und gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausführt, oder
d) zur Herstellung von Verbindungen der Formel I, worin Y2 für steht, entweder eine Verbindung der Formel II in geschützter oder ungeschützter Form, umsetzt mit einer Verbindung der Formel III worin R1 eine Gruppe ist, welche die Ausbildung einer S-S-Brücke mit dem S-Atom der CH2SH-Gruppe im Polypeptid der Formel II erleichtert,
R2 Wasserstoff oder eine Amino-Schutgruppe und
R3 OH oder eine Schutzgruppe für die Carboxylgruppe bedeuten
oder
eine Verbindung der Formel IV in geschützter oder ungeschützter Form, worin R1 oben erwähnte Bedeutung hat, mit einer Verbindung der Formel V umsetzt
und anschliessend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird.
und gewünschtenfalls die so erhaltenen Polypeptide in ihre freie Form, in ihre Salze oder Komplexe überführt.
10. Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8 in freier
Form oder als pharmakologisch verträgliche Salze oder Komplexe
zur Verwendung als hypocalcämische Wirkstoffe oder zur Behandlung
der Krankheit von Paget, der Osteoporose, von hiermit verbundenen
Schmerzen, von neurodystropischen Störungen, Pankreatitis oder
gastro-intestinalen Erkrankungen.
11. Pharmazeutische Präparate, welche eine Verbindung gemäss einem
der Ansprüche 1 bis 8 in freier Form oder als pharmakologisch
verträgliches Salz oder Komplex, zusammen mit einem flüssigen
oder festen Träger, enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640042 DE3640042A1 (de) | 1985-12-04 | 1986-11-24 | Neue calcitoninderivate |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3542859 | 1985-12-04 | ||
DE3614784 | 1986-05-02 | ||
DE19863640042 DE3640042A1 (de) | 1985-12-04 | 1986-11-24 | Neue calcitoninderivate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3640042A1 true DE3640042A1 (de) | 1987-06-11 |
Family
ID=27193726
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863640042 Withdrawn DE3640042A1 (de) | 1985-12-04 | 1986-11-24 | Neue calcitoninderivate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3640042A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999040928A1 (en) | 1998-02-13 | 1999-08-19 | Amylin Pharmaceuticals, Inc. | Novel mixed amylin activity compounds |
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