DE3638496A1 - Verfahren zur gewinnung von reinem 2,2-dimethyl-1,3-propandiol (npg) - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von reinem 2,2-dimethyl-1,3-propandiol (npg)Info
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C29/00—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
- C07C29/74—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation
- C07C29/76—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment
- C07C29/80—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment by distillation
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Description
Hydroxypivalinaldehyd, eine Vorstufe des 2,2-Dimethyl-1,3-propandiols
(Neopentylglykol, NPG), kann sowohl durch katalytische Reduktion als
auch durch Cannizzaro-Reaktion der Aldehyde zum 2,2-Dimethyl-1,3-pro
pandiol umgesetzt werden. Als Katalysatoren bei der Hydrierung sind
neben Ni-Kontakten (US-PS 24 00 724) auch Kupferchromitkatalysatoren
(GB-PS 10 17 618) beschrieben.
Für die Aldolisation werden neben Alkalimetallverbindungen auch Erdal
kalimetallverbindungen und Amine beschrieben.
Von größter Bedeutung für die Gewinnung eines reinen 2,2-Dimethyl-1,3-
propandiols (Neopentylglykol) durch Destillation ist der Gehalt von
Salzen organischer Säuren. Durch Anwesenheit solcher Salze tritt bei
der erforderlichen hohen Destillationstemperatur eine Zersetzung bzw.
Verharzung des gewünschten Diols ein. Zum einen ergeben sich dadurch
erhebliche Produktverluste; zum anderen gelangt man lediglich zu einem
unreinen Diol. Die Anwesenheit derartiger Salze, wie z. B. Alkali/Erd
alkali/Ammonium-formiate, -isobutyrate oder -hydroxypivalate ist u. a.
durch Cannizzaro-Folgereaktionen oder Anwesenheit von Sauerstoffspuren
während der Aldolisation zu erklären.
Zur Aufarbeitung der salzhaltigen Hydrierausträge sind vielfältige
Verfahren bekannt. Nach dem Verfahren der JP-PS 69/10 767 wird der Ein
satz von Extraktionsmitteln wie Di-n-butylether empfohlen. Anderer
seits wird eine Vorbehandlung des Hydrieraustrages mittels eines Dünn
schichtverfahrens angeraten, um Salze und Höhersieder, die während
der Synthese anfallen, abzutrennen. Gemäß der US-PS 28 65 819 werden
durch Zugabe von Wasser und Tetralin und nachfolgender mehrstufiger
destillativer Aufarbeitung die Salze entfernt. Entsprechend der DE-AS
10 52 383 werden mehrwertige Alkohole aus ihrem wäßrigen, salzhaltigen
Lösungen durch eine quasi "Wasserdampfdestillation" mit Hilfe eines
Dünnschichtverdampfers gewonnen. Den Einsatz von Phosphorsäure be
schreibt die DE-PS 20 45 668. Auch der Einsatz von Ionentauschern
(DE-PS 9 67 552) zur Behandlung des "Rohproduktes" wird beschrieben.
Die meisten der angeführten Verfahren sind recht aufwendig, da neben
einer mehrstufigen Destillation des Rohproduktes z. B. noch Trock
nungs- und Kristallisationsschritte nachfolgen müssen bzw. eine
abschließende Nachbehandlung mit Ionentauschern erforderlich wird.
Auch die Behandlung mit Phosphorsäure (DE-PS 20 45 668) ermöglicht
nicht eine weitestgehende zerzetzungsfreie destillative Aufarbeitung
der rohen 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol-Lösung. Nach eigenen Labortests
wird dadurch zwar eine Reduzierung der Zersetzungsrate erreicht; sie
ist dennoch beachtlich.
Daher bestand die Aufgabe, ein Verfahren zu erarbeiten, das es ermög
licht, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol in einfacher Weise ohne nennenswer
te Zersetzungsverluste und salzfrei aus dem Rohprodukt zu isolieren.
Die sich hieraus ergebende Aufgabe wird entsprechend den Angaben der
Patentansprüche gelöst.
2,2Dimethyl-1,3-propandiol läßt sich überraschenderweise problemlos
aus dem Rohprodukt isolieren, wenn letztes vor der Destillation durch
Zugabe von Schwefelsäure und/oder Phosphorsäure auf einen pH-Wert von
6,5 bis 7,5, vorzugsweise von 6,9 bis 7,1, eingestellt wird. Gegebe
nenfalls wird durch Nachdosieren von Schwefelsäure und/oder Phosphor
säure der pH-Wert konstant gehalten. Die nach der Zugabe von Schwe
felsäure und/oder Phosphorsäure eventuell ausfallenden Salze werden
vorteilhaft abgetrennt und danach das Rohprodukt destillativ aufge
arbeitet.
Die Umsetzung mit Schwefelsäure und/oder Phosphorsäure kann gegebenen
falls in Gegenwart eines Lösemittels erfolgen. Als Lösemittel sind
beispielsweise Alkohole wie Isobutanol und/oder Wasser geeignet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die Säurezugabe
sowohl zum beispielsweise in Isobutanol/H2O gelöstem rohen 2,2-Dime
thyl-1,3-propandiol (Neopentylglykol) als auch nach weitestgehender
Abtoppung der Lösemittel vorzunehmen. Auch Rohprodukte mit höheren
Salzkonzentrationen lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
problemlos aufarbeiten. Als Schwefelsäure und/oder Phosphorsäure kön
nen sowohl handelsübliche konzentrierte als auch verdünnte Säuren ein
gesetzt werden. Gegenüber verdünnten Säuren wird bei Verwendung von
konzentrierten Säuren der Anteil an gelösten Salzen reduziert. Wie das
Vergleichsbeispiel D zeigt, sind andere Säuren, wie z. B. Salzsäure,
ungeeignet.
Die Dosierung der Säure kann z. B. sowohl bei Zimmer- als auch erhöh
ter Temperatur, beispielsweise von 10 bis 140°C, erfolgen. Aus ener
getischen Gesichtspunkten beläßt man vorzugsweise das Rohprodukt bei
der sich einstellenden Temperatur. Im allgemeinen sollte eine solche
Temperatur gewählt werden, bei der das 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol in
Abhängigkeit von der Konzentration in gelöster Form bzw. als Schmelze
vorliegt.
Die Abtrennung der eventuell ausgefallenen Salze wird vorteilhaft nach
dem Stand der Technik, z. B. durch Einsatz von Filtern oder Separato
ren vorgenommen.
Die beanspruchten Maßnahmen führen sowohl bei einer diskontinuierli
chen als auch bei einer kontinuierlichen Aufarbeitung zu einem Endpro
dukt mit gewünscht hohem Reinheitsgrad.
Das reine 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol verwendet man vorzugsweise als
bifunktionelle Polyesterkomponente.
Als Einsatzprodukt dient ein Rohprodukt mit einem 2,2-Dimethyl-1,3-
propandiol-Gehalt von 56% und einem Natrium-Gehalt von 480 ppm.
Nach Fraktionierung von 500 g des obigen Produktes an einer 0,5 m-
Kolonne, die mit Gewebepackungen ausgerüstet ist, bei einem Druck von
300 mbar, erhält man 322 g eines "Hauptlaufes", der lediglich eine
Reinheit von 54% besitzt. Demnach haben sich bei der Destillation
38% des im Rohprodukt enthaltenen 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol zer
setzt.
Unter den Bedingungen des Vergleichsbeispiels A wird ein Rohprodukt
mit einem 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol-Gehalt von 50,9% und einem
Natriumgehalt von 260 ppm aufgearbeitet. Nach der Fraktionierung
werden 247 g eines 86%igen Hauptlaufs isoliert. Demzufolge haben sich
16,5% zersetzt.
Versetzt man das im Vergleichsbeispiel A eingesetzte Rohprodukt gemäß
DE-PS 20 45 668 (Beispiel 2 bzw. 4) mit 5%iger Phosphorsäure (bezogen
auf den Na-Gehalt mit einem Überschuß von 4% der zur Bildung von
Na3PO4 erforderlichen Menge), so werden bei gleichen Destillationsbe
dingungen 271 g als Hauptlauf mit einer Reinheit von 98,0% isoliert.
Demnach haben sich bei der Destillation des im Rohprodukt enthaltenen
2,2-Dimethyl-1,3-propandiol 5,1% zersetzt.
Die Zugabe von 10%iger Salzsäure zu dem im Vergleichsbeispiel A ein
gesetzten Rohprodukt bis zu einem pH-Wert von 7,0 führt nach der De
stillation zu 277 g eines 94%igen Hauptlaufs. Bei der Aufarbeitung
haben sich somit 7% des 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol zersetzt.
500 g eines 56%igen 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol-Rohproduktes mit
einem Na-Gehalt von 480 ppm werden durch Zugabe von konzentrierter
Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt und nach Filtra
tion des Niederschlags an einer 0,5 m-Gaskolonne, die mit Gewebepa
ckungen ausgerüstet ist, bei einem Vakuum von 300 mbar fraktioniert.
Als Hauptlauf mit einer Reinheit von 99,0% werden 277 g 2,2-Dimethyl-
1,3-propandiol isoliert. Daraus errechnet sich eine Zersetzung von 2%.
Die Säurezahl im Hauptlauf beträgt 0,14.
Unter den Bedinungen des Beispiels 1 wird ein durch 50%ige H2SO4 auf
pH 6,9 eingestelltes Rohprodukt aufgearbeitet. Aus dem Hauptlauf von
279 g mit einer Reinheit von 99,8% an 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol er
rechnet sich eine Zersetzung von 0,6%. Die Säurezahl des Hauptlaufs
beträgt 0,02.
Als Einsatzprodukt dient ein Rohprodukt mit einem 2,2-Dimethyl-1,3-
propandiol-Gehalt von 50,9% und einem Natrium-Gehalt von 260 ppm.
Durch Zugabe von konzentrierter Schwefelsäure wird ein pH-Wert von 6,9
eingestellt. Die Aufarbeitung erfolgt im übrigen nach den Angaben des
Beispiels 1. Es werden 280 g 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol als Hauptlauf
mit einer Reinheit von 99,5% und einer Säurezahl von 0,03 isoliert.
Demzufolge haben sich 0,5% zersetzt.
500 g eines 50,5%igen 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol-Rohproduktes mit
einem Natriumgehalt von 70 ppm werden durch Zugabe von 5%iger Schwe
felsäure auf einen pH-Wert von 7,1 eingestellt und wie unter Bei
spiel 1 beschrieben, fraktioniert. Dabei werden 252 g Hauptlauf mit
einer Reinheit von 99,7% an 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol und einer
Säurezahl von 0,02 isoliert. Als Zersetzung errechnet sich hieraus ein
Anteil von 0,5%.
Claims (4)
1. Verfahren zur Gewinnung von reinem 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol
(NPG) durch Destillation unter Zusatz einer Mineralsäure,
dadurch gekennzeichnet,
daß man vor der Destillation durch Zusatz von Schwefelsäure und/
oder Phosphorsäure zum rohen 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol einen
pH-Wert von 6,5 bis 7,5 einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen pH-Wert von 6,9 bis 7,1 einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Schwefelsäure einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die nach dem Zusatz von Schwefelsäure und/oder Phosphor
säure ausgefallenen Salze vor der Destillation abtrennt.
Priority Applications (4)
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- 1987-09-01 US US07/091,863 patent/US4814509A/en not_active Expired - Fee Related
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