DE3637255A1 - Verfahren zum aufarbeiten von altoel - Google Patents
Verfahren zum aufarbeiten von altoelInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10M—LUBRICATING COMPOSITIONS; USE OF CHEMICAL SUBSTANCES EITHER ALONE OR AS LUBRICATING INGREDIENTS IN A LUBRICATING COMPOSITION
- C10M175/00—Working-up used lubricants to recover useful products ; Cleaning
- C10M175/0025—Working-up used lubricants to recover useful products ; Cleaning by thermal processes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufarbeiten von
Altöl. Bei diesem Altöl kann es sich z.B. um gebrauchtes
Motorenöl, Getriebeöl, Schmieröl, Hydrauliköl,
Transformatorenöl oder ähnliche Öle oder Mischungen dieser
Öle handeln.
Altöl enthält verschiedenartige Verunreinigungen, die aus
der vorausgegangenen Nutzung stammen, so enthält
gebrauchtes Schmieröl diverse Additive und polychlorierte
Diphenyle (PCB), die hochgiftig sind. Wenn man das Altöl
zur Wiederverwendung aufarbeiten will, muß man die
Verunreinigungen und insbesondere die Halogenide, darunter
PCB, weitgehend entfernen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der
Aufarbeitung von Altöl einerseits nicht destillierbare
Verunreinigungen und andererseits auch halogen- und
heteroatomhaltige Komponenten zu entfernen. Bei den nicht
destillierbaren Verunreinigungen handelt es sich vor allem
um hochsiedende Alterungsprodukte, Additive und Feststoffe
im Altöl und bei den halogenhaltigen Komponenten
insbesondere um PCB. Ziel des Verfahrens ist es auch, die
zu entsorgenden Abfallmengen zu minimieren.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß man das
Altöl bei einem Druck von 50 bis 250 bar mit
wasserstoffreichem Gas versetzt, auf eine Temperatur von
350 bis 500°C erhitzt, in einer Abscheidezone Feststoffe
abtrennt und als Schlamm entfernt, eine verdampfte,
ölreiche Phase aus der Abscheidezone abzieht und bei
Temperaturen von 300 bis 400°C katalytisch hydriert, das
hydrierte Produkt mit Ammoniak versetzt und entgast und
aus dem entgasten Produkt eine Ammoniumchlorid enthaltende
wäßrige Phase abtrennt.
Bei diesem Verfahren werden die unerwünschten
hochsiedenden Komponenten in der Abscheidezone destillativ
aus dem Altöl abgetrennt. Die Abscheidung erfolgt unter
hohem Druck von 50 bis 250 bar bei Temperaturen von 350
bis 500°C unter hydrierenden Bedingungen. Die
Handhabbarkeit des Rückstandes wird dadurch erheblich
verbessert.
Die in der Abscheidezone entstehende ölreiche Dampfphase
wird in der anschließenden katalytischen Hydrierung z.B.
an einem Standard-Raffineriekatalysator auf der Basis
Kobalt-Molybdän oder Nickel-Molybdän hydriert. Dabei
werden Chlorverbindungen, auch PCB, zu HCl,
Sauerstoff-Verbindungen zu H2O, Stickstoff-Verbindungen
zu NH3 und Schwefel-Verbindungen zu H2S weitgehend
umgewandelt. Die Hydrierung erfolgt in der Gas- oder
Rieselphase. Aus dem hydrierten Produkt werden die
unerwünschten Komponenten durch Zusatz von Ammoniak als
Ammoniumverbindungen ausgewaschen. Da dabei aus HCl
Ammoniumchlorid entsteht, vermindert diese Neutralisierung
die Korrosionsprobleme. Die bei der Hydrierung
zwangsläufig anfallenden Hydriergase, z.B. CH4, Äthan
und Propan, können zur Unterfeuerung im Erhitzer, der der
Abscheidezone vorgeschaltet ist, benutzt werden.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß man
das hydrierte Produkt nach Zugabe von Ammoniakwasser in
einer ersten Entgasungsstufe bei einem Druck von 50 bis
250 bar und Temperaturen von 20 bis 60°C entgast, ein
wasserstoffhaltiges Gas abzieht und mindestens teilweise
dem Altöl zugibt, die ölhaltige Phase auf 1 bis 5 bar
entspannt und einer zweiten Entgasungsstufe aufgibt und
aus der zweiten Entgasungsstufe bei Temperaturen von 20
bis 60°C ein C1- bis C4-Kohlenwasserstoffe
enthaltendes Gas, ein ölreiches Produkt und eine
Ammoniumchlorid enthaltende wäßrige Phase getrennt
ableitet.
Beim Verfahren fällt in der Abscheidezone ein
feststoffhaltiger Schlamm an, der zu entsorgen ist, aber
auch noch weiter aufgearbeitet werden kann, z.B. durch
Filtrieren oder Zentrifugieren, um Wertstoffe, etwa Nickel
und Molybdän, wiederzugewinnen. Ferner entsteht ein mit
Ammoniumsalzen und wasserlöslichen organischen
Verbindungen verunreinigtes Prozeßwasser, das sich
biologisch leicht reinigen läßt, weil toxische
Chlor-Verbindungen fehlen.
Ausgestaltungen des Verfahrens werden mit Hilfe der
Zeichnung erläutert.
Das aufzuarbeitende Altöl kommt aus der Leitung (1) und
wird zunächst in einem mechanischen Filter (2) von groben
Feststoffen befreit. Durch eine Pumpe (3) wird das Altöl
auf 50 bis 250 bar komprimiert und gelangt in der
Leitung (4) zunächst zu einem Wärmeaustauscher (5), in
welchem eine erste Erhitzung des Altöls erfolgt. Dem Altöl
in der Leitung (6) wird wasserstoffreiches Gas aus der
Leitung (7) zugemischt, worauf die Temperatur des
Gemisches im gefeuerten Erhitzer (10) auf 350 bis 500°C
erhöht wird. Mit diesen Temperaturen gelangt das Altöl in
der Leitung (11) zu einem Abscheider (12) an sich
bekannter Bauart. Im Sumpf des Abscheiders sammelt sich
der unverdampfte Anteil des Altöls in Form eines
Schlammes, der Feststoffe, hochmolekulare
Verunreinigungen, Alterungsprodukte und Additive enthält.
Dieser Schlamm wird in der Leitung (13) aus dem Verfahren
entfernt und kann, falls gewünscht, einer weiteren
Aufarbeitung zugeführt werden.
Eine ölreiche Dampfphase verläßt den Abscheider (12) durch
die Leitung (14), wobei man ihr aus der Leitung (15)
wasserstoffreiches Gas zumischt. Es bietet sich an, mit
diesem Gas die Temperatur des Gemisches einzustellen, das
man in der Leitung (14) in den Hydrierreaktor (16) leitet.
Die Eintrittstemperaturen des Gemisches in den
Reaktor (16) liegen im Bereich von 300 bis 400°C. Im
Reaktor (16) erfolgt an einem an sich bekannten
Hydrierkatalysator, der im Festbett angeordnet ist, die
Hydrierung des Gemisches bevorzugt in der Gasphase oder
auch in der Rieselphase. Als Hydrierkatalysator verwendet
man üblicherweise einen Kobalt-Molybdän- oder
Nickel-Molybdän-Katalysator.
Das hydrierte Produkt verläßt den Reaktor (16) in der
Leitung (20), es enthält anstelle der Verunreinigungen des
Gemisches in der Leitung (14) nunmehr HCl, NH3, H2S,
H2O und weitere Hydrierprodukte. Das Produkt in der
Leitung (20) gibt einen Teil seiner fühlbaren Wärme im
Wärmeaustauscher (5) ab. In der Leitung (21) gibt man dem
hydrierten Produkt Ammoniakwasser aus der Leitung (8) zu,
und zwar in einer solchen Menge, daß das entstandene HCl
neutralisiert wird. Das Gemisch strömt durch einen
Kühler (22), den es mit Temperaturen von 20 bis 60°C in
der Leitung (23) verläßt. Im Abscheider (25) erfolgt bei
einem Druck, der nur wenig unter dem im
Hydrierreaktor (16) herrschenden Druck liegt, eine erste
Trennung von Kondensat und Gasphase. Das Gas, das in der
Leitung (26) abzieht, enthält vor allem Wasserstoff. Der
größere Teil des Gases strömt in der Leitung (7) unter der
Wirkung des Kompressors (28) zurück zur Altölaufarbeitung,
wobei frischer Wasserstoff aus der Leitung (29) zugegeben
wird. Ein Teil des von der Pumpe (28) geförderten
wasserstoffhaltigen Gases wird in der Leitung (15)
abgezweigt. Man kann einen Teil des Gases der Leitung (26)
über das Entspannungsventil (30) leiten und in der
Leitung (31) zum gefeuerten Erhitzer (10) führen, wo es
als Brennstoff dient.
Das sich im Abscheider (25) sammelnde ölreiche Kondensat
strömt in der Leitung (32) zu einem
Entspannungsventil (33) und wird dort auf einen Druck von
1 bis 5 bar entspannt. Im anschließenden Abscheider (34)
wird erneut Gas und Flüssigkeit getrennt. Dabei entsteht
ein C1- bis C4-Kohlenwasserstoffe enthaltendes,
brennbares Gas, das man in der Leitung (35) abführt und
über die Leitung (31) ebenfalls als Brennstoff im
Erhitzer (10) benutzt. Das Produkt des Verfahrens, die
ölreiche Phase, zieht man durch die Leitung (36) aus dem
Abscheider (34) ab, Abwasser entfernt man durch die
Leitung (37). Das Abwasser enthält Ammoniumverbindungen
und kann, da es nicht toxisch ist, einer biologischen
Reinigung unterzogen werden.
Wo Wasserstoff nicht zur Verfügung steht, gibt man dem
Altöl durch die gestrichelt eingezeichnete Leitung (9)
Methanol zu, das im Verfahren zu H2 und CO gespalten
wird. Dadurch erzeugt man sich das wasserstoffreiche
Hydriergas und verzichtet auf die Wasserstoffzufuhr durch
die Leitung (29). Die Spaltung des Methanols erfolgt im
Erhitzer (10) durch thermische Zersetzung und auch unter
den Bedingungen, die im Abscheider (12) und im
Hydrierreaktor (16) herrschen.
In einer Versuchsanlage im Labormaßstab wird gebrauchtes
Motorenöl mit einem Gesamtchlorgehalt von 0,5 Gew.%
aufgearbeitet. Pro Stunde werden 1,5 kg des Altöls auf
140 bar komprimiert und mit 3,5 Nm3/h an
wasserstoffreichem Gas mit einem H2-Gehalt von 98%
vermischt. Die Mischung wird auf 445°C erhitzt und dem
Heißabscheider (12) zugeleitet, in welchem bei einer
Temperatur von etwa 440°C eine Auftrennung in eine
Flüssigphase und eine Gasphase erfolgt. Die im Sumpf des
Abscheiders anfallende Flüssigphase, im Mittel 180 bis
200 g/h, ist ein schwarzer, pastöser, teerähnlicher
Rückstand, der die im Altöl enthaltenen Feststoffe enthält.
Die Gasphase wird am Kopf des Heißabscheiders (12)
abgezogen und auf 380°C gekühlt. Mit dieser Temperatur
wird sie dem Hydrierreaktor (16) aufgegeben, der 1,2 kg
eines Kobalt-Molybdän-Raffineriekatalysators als Festbett
enthält. Der handelsübliche Katalysator besteht aus
Strangpreßlingen mit 3 mm Durchmesser. Das Produkt
durchströmt das Katalysatorbett von oben nach unten, wobei
die Temperatur von 380°C auf 384°C ansteigt. Dem
hydrierten Produkt wird durch eine Dosierpumpe pro Stunde
300 g eines 2-%igen Ammoniakwassers zugegeben. In einem
Kühler wird das Gemisch auf Raumtemperatur abgekühlt und
auf Normaldruck entspannt. Dabei fällt ein
wasserstoffreiches Gas an, das noch C1- bis
C4-Kohlenwasserstoffe in einer Menge von 8,5 l/h
enthält. Das Flüssigprodukt besteht aus einer praktisch
chlorfreien, gelblich-klaren Ölphase, welche im Mittel in
einer Menge von 1,3 kg/h erhalten wird, daneben entsteht
eine wäßrige Phase, deren Menge etwa der zugegebenen Menge
an Ammoniakwasser entspricht und die etwa 5 Gew.%
Ammoniumchlorid enthält.
Der Anlage des Beispiels 1 wird eine Mischung aus
gebrauchtem Motorenöl und Methanol mit einem
Methanolgehalt von 5 Gew.% in einer Menge von 1,5 kg/h
zugeführt. Der Gesamtchlorgehalt der Mischung beträgt
0,5 Gew.%. Die Mischung wird auf 240 bar komprimiert und
pro Stunde mit 800 Nl wasserstoffhaltigem Gas, das im
Verfahren erzeugt wird, vermischt. Das Gas ist eine
Mischung aus H2 und CO mit 33 Vol.% CO. Die weitere
Behandlung der Mischung erfolgt wie im Beispiel 1. Als
Produkte fallen im Mittel pro Stunde 1,2 kg eines
weitgehend chlorfreien Öles und 980 Nl Gas an, das im
wesentlichen aus H2 und CO im Verhältnis 2 : 1 besteht und
einen Anteil von C1- bis C4-Kohlenwasserstoffen von
etwa 1 bis 2 Vol.% enthält. Der größte Teil des Gases wird
der komprimierten Motorenöl-Methanol-Mischung zugegeben.
Im Heißabscheider (12) fallen pro Stunde 200 g eines
pastösen Rückstandes an, der bei Temperaturen von
mindestens 250°C fließfähig ist. Methanol wird in den
Produkten nicht nachgewiesen, was bedeutet, daß es im
Prozeß vollständig zu CO und H2 gespalten wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum Aufarbeiten von Altöl, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Altöl bei einem Druck von
50 bis 250 bar mit wasserstoffreichem Gas versetzt, auf
eine Temperatur von 350 bis 500°C erhitzt, in einer
Abscheidezone Feststoffe abtrennt und als Schlamm
entfernt, eine verdampfte, ölreiche Phase aus der
Abscheidezone abzieht und bei Temperaturen von 300 bis
400°C katalytisch hydriert, das hydrierte Produkt mit
Ammoniak versetzt und entgast und aus dem entgasten
Produkt eine Ammoniumchlorid enthaltende wäßrige Phase
abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das hydrierte Produkt nach Zugabe von Ammoniak in
einer ersten Entgasungsstufe bei einem Druck von 50 bis
250 bar und Temperaturen von 20 bis 60°C entgast, ein
wasserstoffhaltiges Gas abzieht und mindestens
teilweise dem Altöl zugibt, die ölhaltige Phase auf 1
bis 5 bar entspannt und einer zweiten Entgasungsstufe
aufgibt und aus der zweiten Entgasungsstufe bei
Temperaturen von 20 bis 60°C ein C1- bis
C4-Kohlenwasserstoffe enthaltendes Gas, ein ölreiches
Produkt und eine Ammoniumchlorid enthaltende wäßrige
Phase getrennt ableitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man dem Altöl Methanol zugibt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man das wasserstoffhaltige Gas aus der ersten
Entgasungsstufe teilweise dem Altöl vor der Erhitzung
und teilweise der verdampften ölreichen Phase vor der
katalytischen Hydrierung zugibt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man das C1- bis C4-Kohlenwasserstoffe enthaltende
Gas aus der zweiten Entspannungsstufe als Brennstoff
zum Erhitzen des Altöls verwendet.
Priority Applications (2)
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DE (1) | DE3637255A1 (de) |
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Family Cites Families (3)
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GB856764A (en) * | 1958-07-08 | 1960-12-21 | British Petroleum Co | Treatment of used diesel engine lubricating oil |
ZA826933B (en) * | 1981-10-19 | 1983-07-27 | Phillips Petroleum Co | Process for de-ashing oil stocks |
US4387018A (en) * | 1982-03-17 | 1983-06-07 | The United States Of America As Represented By The United States Department Of Energy | Method of removing polychlorinated biphenyl from oil |
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1986
- 1986-11-03 DE DE19863637255 patent/DE3637255A1/de not_active Withdrawn
-
1987
- 1987-10-29 EP EP87115860A patent/EP0270813A1/de not_active Ceased
Cited By (1)
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DE3723607A1 (de) * | 1987-07-17 | 1989-01-26 | Ruhrkohle Ag | Verfahren zum hydrierenden aufarbeiten von altoelen |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: REIMERT, RAINER, DR.-ING., 6270 IDSTEIN, DE WILHEL |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |