DE3637188A1 - Flexible scheibe - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine flexible Scheibe der im Ober­ begriff des ersten Anspruchs angegebenen Art.

Derzeit werden flexible Scheiben - hergestellt insbesondere aus Thermoplasten - in zahlreichen Verkehrsmitteln eingesetzt. Diese Scheiben bestehen meist aus zwei oder mehreren Trägerschichten, welche unlösbar miteinander verbunden sind und fest in starren oder flexiblen Rahmengestellen oder Stoffbespannungen fixiert sind. Der letztgenannte Fall findet vorrangig Verwendung bei faltbaren Kraftfahrzeugverdecken. Dabei wird im zusammengefal­ teten Zustand auch die Scheibe einer Faltung unterworfen.

Trotz erheblicher Materialverbesserungen entstehen dabei immer wieder Knickstellen und Microrisse, welche auf lange Sicht durch Verschmutzung zu einer Trübung der Scheibe führen und die Scheibe verunstalten. In Mitleidenschaft gezogen werden solche Scheiben ferner oftmals durch die Benutzung von Eiskratzern und -schabern, wenn der Fahrer des Cabriolets versucht, beispielswei­ se im Winter die Scheibe von Schnee und Eis zu befreien.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine flexible Scheibe bereit­ zustellen, welche der oben genannten Beanspruchung (Microrisse durch Faltung, Verwendung von Eiskratzern etc.) standhält, ohne eine wesentliche Verunstaltung zu erfahren.

Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des ersten Anspruchs gelöst, vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen beschrei­ ben die Unteransprüche.

Auf die Scheibe aufgebrachte Kunststoffolien schützen die Scheibe wirksam vor Verschmutzung der sich bildenden Microrisse oder vor dem direkten Einwirken von beispielsweise Eisschabern. Weist die oben liegende Kunststoffolie nach einiger Zeit selbst irreparable Schädigungen auf, so kann sie einfach abgezogen werden. Zwar ist in der DE-OS 32 21 766 eine Insekten- und Enteisungsschutzfolie für Kraftfahrzeugscheiben bekannt geworden, jedoch betrifft die darin beschriebene Folie eine von einer Rolle abziehbare Spezial­ folie - deren spezifische Daten im übrigen in keinster Weise offen­ bart wurden -, die vom Benutzer selbständig auf die Scheibe aufgebracht und bei der kleinsten Verschmutzung auch selbständig wieder entfernt werden muß.

Dagegen handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung um eine flexible Scheibe, welche bereits im Herstellungsverfahren industriell mit mehreren aufeinander angeord­ neten Kunststoffolien versehen wird.

Die erfindungsgemäße flexible Scheibe trägt dabei vorzugsweise auf der Verdeck-Außenseite die aufgebrachten dünnen Kunststoffolien, doch können diese selbstverständlich auch auf der Verdeck-Innensei­ te vorgesehen sein und so einer Verschmutzung durch beispielsweise Zigarrettenrauch vorbeugen.

Sind gemäß Anspruch 2 auf den Kunststoffolien markierte Griffbe­ reiche angebracht, wird das Abziehen der Kunststoffolien wesent­ lich erleichtert. Vorzugsweise befinden sich diese Griffbereiche - beispielsweise gekennzeichnet durch eine Einkerbung - an zwei nebeneinander liegenden Scheibenecken.

Die Ansprüche 3 und 4 beschreiben vorteilhafte Klebemittel, welche schichtweise zwischen die einzelnen Lagen von Kunststoffolien eingebracht sind. Da beim Abziehen der Kunststoffolien störende Klebemittelreste auf der darunter liegenden Folie verbleiben kön­ nen, müssen diese Reste einfach entfernbar sein. Für Klebstoffe, welche aus einer amorphen Kunststoffdispersion bestehen, in welcher PVC, PMMA oder andere Kunststoffe gelöst sind, sind beispielsweise geeignete Lösungsmittel bekannt, welche ihrerseits keine Wirkung auf das Kunststoffolien-Material zeigen. Auch kann das Klebemittel Kunststoffe mit Carboxylgruppen (COOH) enthalten, welche mit alkalischen Substanzen, beispielsweise Ammoniak, in Wasser gelöst werden können. Ein derartiger Kleber ist amorph (durchsichtig) und wasserunlöslich; sobald ein alkalisches Reaktiv zugesetzt wird, jedoch löslich.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausfüh­ rungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 ein Kraftfahrzeug mit einem faltbaren Verdeck sowie einer erfindungsgemäßen flexiblen Scheibe

Fig. 2 die Teilansicht II aus Fig. 1 auf eine erfindungsgemäße flexible Scheibe und

Fig. 3 den Schnitt III-III aus Fig. 2.

Ein Cabriolet aus Fig. 1 besitzt ein faltbares Verdeck 4 und eine im Heckbereich darin angeordnete flexible Scheibe 1. Diese Scheibe 1 ist aufgebaut aus zwei einzelnen unlösbar miteinander verbunde­ nen Trägerschichten 2 und 3 und ist auf der Außenseite mit mehreren transparenten dünnen Kunststoffolien 6 versehen. Diese Kunststofffolien 6 sind schichtweise übereinander angeordnet, wobei zwischen den einzelnen Folien Klebemittelschichten 5 einge­ bracht sind. Die zu unterst liegende Kunststoffolie 6′ ist auf die Scheiben-Trägerfolie 3 aufgeklebt. Der Randbereich der Scheibe 1 und somit auch der einzelnen Kunststoffolien 6 wird vom Verdeck 4 abgedeckt, ist aber noch so weit zugänglich, daß die oben liegende Kunststoffolie 6′′ einzeln abgezogen werden kann. Dieser Vorgang wird erleichtert durch markierte Griffbereiche, welche beispiels­ weise als Einkerbungen ausgebildet, in zwei benachbarten Ecken 7 vorgesehen sind. Dargestellt ist dieser Abziehvorgang in Fig. 2. Dabei bleiben, wie ersichtlich, Klebemittelreste 5 auf der darunter liegenden Kunststoffolie 6 haften. Diese Klebemittelreste 5 können dann - wie in den Ansprüchen 3 und 4 beschrieben - mittels entsprechender Lösungsmittel entfernt werden. Somit steht dem Benutzer des Cabriolets, sobald er eine verkratzte Kunststoffolie 6′ entfernt hat, wieder eine makellose Scheibe 1 zur Verfügung.

Claims (4)

1. Flexible Scheibe, insbesondere für ein Fahrzeugverdeck, bestehend aus einer oder mehreren unlösbar miteinander verbundenen Trägerschichten, gekennzeichnet durch mehrere Lagen von transparenten aufeinander angeordneten Kunststoffolien (6) mit dazwischen befindlichen Klebemittelschichten (5), wobei die zu unterst liegende Kunststoffolie (6′) auf die Scheibe (1) aufgebracht und die jeweils oben liegende Kunststoffolie (6′′) einzeln abziehbar ist.

2. Flexible Scheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolien (6) mit mindestens einem markierten Griffbereich versehen sind.

3. Flexible Scheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel (5) aus einer amorphen Kunststoffdispersion besteht und mit Hilfe eines die Kunststoffolien (6) nicht angreifenden Lösungsmittels entfern­ bar ist.

4. Flexible Scheibe nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel (5) Kunststoffe mit Carboxylgruppen enthält, welche in alkalischen Substan­ zen lösbar sind.