DE3636984A1 - Verfahren zur gleichzeitigen herstellung eines aromatischen monoamins und eines aromatischen diamins und anlage zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur gleichzeitigen herstellung eines aromatischen monoamins und eines aromatischen diamins und anlage zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die gemeinsame Herstellung eines
aromatischen Monoamins und eines aromatischen Diamins
direkt aus Benzol oder einem Benzolderivat durch gesteuerte
Nitrierung, insbesondere ein zweistufiges
Verfahren zu einer wirksamen gleichzeitigen Herstellung
von Anilin und m-Phenylendiamin durch direkte Nitrierung
von Benzol und anschließende Reduktion.
m-Phenylendiamin erhält man üblicherweise durch Reduktion
von m-Dinitrobenzol. Dieses Verfahren ist relativ kostspielig,
da das als Ausgangsmaterial verwendete m-Dinitrobenzol
durch vollständige Dinitrierung von Benzol und
anschließende Abtrennung und Reinigung desselben vor der
Reduktion hergestellt werden muß. Zur Reinigung bedarf
es einer Umsetzung mit einem Reaktionsteilnehmer, z. B.
Natriumsulfit, der das unerwünschte o-Dinitrobenzol und
p-Dinitrobenzol in die wäßrige Phase überführt. Hierbei
fällt dann eine große Menge an Abwasser an (vgl. US-PS
30 86 063). Das m-Phenylendiamin muß nach der Reduktion
von Reaktionsverunreinigungen abgetrennt werden.
m-Phenylendiamin erhält man auch durch Reduktion von
Dinitrobenzol und anschließende Abtrennung des m-Phenylendiamins
von o-Phenylendiamin und p-Phenylendiamin. Obwohl
weniger kostspielig als ersteres Verfahren, muß man auch
hier das als Ausgangsmaterial verwendete Dinitrobenzol
durch vollständige Dinitrierung von Benzol und Extraktion
oder Abtrennung als Feststoff aus dem Reaktionsmedium
herstellen.
Aus der US-PS 41 85 036 ist die Hydrierung eines Gemischs
aus einer aromatischen Mononitroverbindung und einer
aromatischen Dinitroverbindung in der flüssigen Phase
bekannt. Bei diesem Verfahren werden Wasserstoff und
ein homogenes oder heterogenes flüssiges Gemisch aus
mindestens 25 Gew.-% einer aromatischen Dinitroverbindung
und/oder mindestens 25 Gew.-% einer Mononitromonoaminoverbindung
und mindestens 25 Gew.-% einer aromatischen
Mononitro-non-aminoverbindung unter kräftigem
Durchmischen in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators
bei einer Temperatur von etwa 75-225°C und einem Druck
von etwa 3,45 bar bis 55,2 bar umgesetzt. Gemäß der
US-PS 41 85 036 werden bei dem Verfahren als Ausgangsmaterialien
zur Herstellung eines Gemischs aus den Monoamino-
und Diaminoverbindungen reine oder relativ reine
Nitroprodukte verwendet. Die Reaktionsprodukte werden
anschließend durch Destillation getrennt. Wegen der
Notwendigkeit der Trennung und Reinigung der Ausgangsmaterialien
und der Endprodukte ist auch dieses Verfahren
relativ kostspielig. Darüber hinaus sind die Reaktionsgeschwindigkeiten
bei der Flüssigphasenhydrierung relativ
langsam, wodurch sich der Energieverbrauch erhöht und
der Ausnützungsgrad des Reaktors verschlechtert.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein relativ
rasch und preisgünstig und insbesondere kontinuierlich
durchführbares Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung
eines aromatischen Monoamins und eines aromatischen Diamins
direkt aus Benzol oder einem Benzolderivat und
Salpetersäure ohne erforderliche zwischengeschaltete Isomerenreinigung
oder Abtrennung einer aromatischen Dinitroverbindung
zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird in einer ersten Stufe Benzol mit
Salpetersäure in Gegenwart von Schwefelsäure in der
flüssigen Phase zu Mononitrobenzol und größeren Mengen
m-Dinitrobenzol sowie geringeren Mengen oder Spurenmengen
o-Dinitrobenzol und p-Dinitrobenzol umgesetzt. Diese
erste Stufe zeichnet sich in bevorzugter Ausführungsform
dadurch aus, daß Benzol in zwei Reaktoren nitriert wird.
In dem einen Reaktor wird Benzol in Mononitrobenzol umgewandelt,
in einem zweiten Reaktor werden etwa 20-40%
des Mononitrobenzols in Dinitrobenzol überführt. Die
prozentuale Umwandlungsmenge zu Dinitrobenzol ist lediglich
dahingehend kritisch, daß sie unterhalb der Menge
liegt, bei der eine Kristallisation des Dinitrobenzols
einsetzt. In dieser Nitrierungsstufe ist das Dinitrobenzol
in dem Mononitrobenzol löslich. Letzteres befindet
sich an einer Stelle nahe einem Eutektikum in der Gefrierpunktkurve
des Mononitro- und Dinitrobenzols. Dies ist
von besonderem Vorteil, da die Nitrierung einstufig ohne
eigene Extraktion oder ohne zugesetztes Lösungsmittel
durchgeführt werden kann. Es sei jedoch darauf hingewiesen,
daß selbst bei diesem relativ niedrigen
Nitrierungsgrad die Bildung des Dinitrobenzols langsamer
abläuft und drastischere Verfahrensbedingungen erfordert
als die Bildung des Mononitrobenzols.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein starkes bzw. konzentriertes
Gemisch aus Salpeter- und Schwefelsäure dem Dinitrierungsreaktor
zur Bildung des Dinitrobenzols aus Mononitrobenzol
zugeführt. Das verdünnte Säurenebenprodukt der Dinitrierungsreaktion
mit einem Gemisch aus Salpeter- und
Schwefelsäuren und einer geringen Menge Dinitrobenzol
wird dem Mononitrierungsreaktor zugeführt und dort mit
zusätzlicher Schwefel- und Salpetersäure gemischt sowie
mit Benzol zur Bildung des Mononitrobenzols umgesetzt.
Es herrscht folglich zwischen den beiden Reaktoren ein
Gegenstrom von Mononitrobenzol und Dinitrierungsnebenproduktsäure.
Vorteilhaft an diesem Gegenstrom ist, daß
diesselbe Schwefelsäure in beiden Reaktoren verwendet
wird, da die Mononitrierung eine schwächer konzentrierte
Säure erfordert. In der Dinitrierungs-Nebenproduktsäure
gelöstes Dinitrobenzol wird mit Benzol und Mononitrobenzol
extrahiert und durch das System rückgeführt.
Bei einer anderen Ausführungsform dient als Ausgangsmaterial
Mononitrobenzol. Dieses wird zu einer 20- bis
40%igen Lösung von Dinitrobenzol nitriert. Dieses
Alternativverfahren zeigt jedoch nicht die bei dem
Gegenstromverfahren erzielbaren Vorteile.
Bei einer weiteren Modifizierung dieser Ausführungsformen
können stromab des Hauptreaktors Hilfsreaktoren
vorgesehen sein, um den Wirkungsgrad der Dinitrierungs-
und Mononitrierungsreaktionen
zu verbessern. Das
Reaktionsgemisch aus Mono- und Dinitrobenzolen wird
ohne Dinitrobenzolabtrennung oder Isomerenreinigung
in einer zweiten Stufe einer Hydrierung in der Gasphase
in Gegenwart eines Katalysators unterworfen. Bei den
Reaktionsprodukten handelt es sich um Anilin in größerer
Menge, m-Phenylendiamin in geringerer Menge und
o-Phenylendiamin und p-Phenylendiamin in Spurenmengen.
Diese Verfahrensstufe zeichnet sich dadurch aus, daß
die Reaktion in der Gasphase durchgeführt wird und daß
das flüssige Reaktionsprodukt, d. h. das Anilin, als
Produktverdünnungsmittel dient. Die Reaktionsprodukte
werden durch Destillation aufgetrennt.
Die Reaktion verläuft wie folgt:
Erste Stufe: Zweite Stufe:
Erste Stufe: Zweite Stufe:
Ein Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
in der Möglichkeit, auf direktem Wege ausgehend
von Benzol zu den gewünschten aromatischen Mono- und
Diaminoprodukten zu gelangen, ohne daß die Notwendigkeit
für eine Auftrennung oder Isomerenreinigung der Zwischenprodukte,
d. h. des Mononitrobenzols und Dinitrobenzols,
besteht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß man
das hochschmelzende m-Phenylendiamin in vorhandenen,
relativ preisgünstigen Anlagen herstellen kann. Dies
ist darauf zurückzuführen, daß man die erste Reaktionsstufe
in flüssiger Phase und die zweite Reaktionsstufe
in der Gasphase unter Verwendung von Anilin als Produktverdünnungsmittel
durchführen kann. Auf diese Weise kann
man auf Spezialanlagen zur Herstellung hochschmelzender
Materialien verzichten. Insbesondere wird es möglich,
Verbindungen, die bisher als Spezialchemikalien oder
Chemikalien, die ein besonderes Herstellungsverfahren
erfordern, bezeichneten Verbindungen als Nebenprodukte
der großtechnischen Anilinproduktion herstellen zu können.
Das erfindungsgemäße zweistufige Verfahren, bei dem die
erste Stufe in der flüssigen Phase und die zweite Stufe
in der Gasphase mit Anilin als Verdünnungsmittel durchgeführt
wird, ist von erheblichem industriellen Wert.
Ein weiterer bedeutender Vorteil besteht darin, daß bei
Anwendung des Gegenstromprinzips zwischen den Reaktionsteilnehmern,
d. h. des Mononitrobenzols und des Gemischs
aus verdünnter Salpetersäure und verdünnter Schwefelsäure,
zwischen den beiden Reaktoren in der ersten Verfahrensstufe
ein höherer Wirkungsgrad und eine kürzere
Verfahrensdauer möglich werden und dadurch der Energieverbrauch
des Verfahrens verringert werden kann.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren für die
gleichzeitige Herstellung von Anilin und m-Phenylendiamin
näher erläutert. Selbstverständlich läßt sich das erfindungsgemäße
Verfahren auch zur Herstellung analoger
Monoamino- und Diaminoverbindungen direkt aus Benzolderivaten
über die entsprechenden Nitro- und Dinitro-
Zwischenprodukte anwenden. Weiterhin lassen sich die
Verfahrensbedingungen auch derart variieren, daß man
höhernitrierte Verbindungen herstellen kann. Dies geschieht
beispielsweise durch Erhöhen der Menge an
Salpeter- und Schwefelsäure in der ersten Reaktionsstufe.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 ein Fließbild für die Herstellung von Mononitro-
und Dinitrobenzol aus Benzol oder Dinitrobenzol
aus Mononitrobenzol entsprechend der ersten
Reaktionsstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 ein Fließbild für die Gasphasenhydrierung von
Nitrobenzolen entsprechend der zweiten Stufe
des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 3 eine Gefrierpunktkurve von mit Wasser gesättigten
Gemischen aus Mononitro- und Dinitrobenzol.
Im folgenden gilt, daß Gewichtsangaben, sofern nicht
anders angegeben, "Gewichtsteile" bedeuten.
Das in Fig. 1 dargestellte und in der ersten Stufe des
erfindungsgemäßen Verfahrens benutzte Reaktorsystem besteht
aus einer Reihe von Reaktoren 3, 6 und 8 zur
Durchführung einer kontinuierlichen Flüssigphasennitrierung.
Dieses Reaktorsystem umfaßt die für die
Herstellung von Dinitrobenzol direkt aus Benzol erforderlichen
Reaktoren. Das System kann jedoch auch, wie
in dem später folgenden Beispiel 1 erläutert, unter
Verwendung von Mononitrobenzol als Ausgangsprodukt bei
der Herstellung von Dinitrobenzol betrieben werden.
Ferner können auch zwei solche Systeme zur Herstellung
von Mononitrobenzol und Dinitrobenzol direkt aus Benzol
in Kombination benutzt werden (vgl. das später folgende
Beispiel 2). Die gesamte Anlage ist aus rostfreiem
Stahl hergestellt. Jeder Reaktor des Systems enthält
eine nicht dargestellte Rühreinrichtung. Die in den
Reaktoren befindliche Flüssigkeit wird während dieser
Verfahrensstufe gründlich bewegt. Die Temperatursteuerung
erfolgt in üblicher bekannter Weise durch nicht
dargestellte interne Wärmetauscher in den einzelnen
Reaktoren.
Das in der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
benutzte und in Fig. 2 dargestellte Hydriersystem
umfaßt ein Paar in Reihe geschaltete Gasphasenreaktoren
26 und 28, von denen jeder ein Katalysatorbett enthält.
Das später noch näher beschriebene System enthält neben
den Reaktoren eine Gasheizeinrichtung 52 zum Erwärmen
der Reaktionsteilnehmer, Wärmetauscher 36 und 38, einen
Gas/Gas-Tauscher 40, einen Kondensator 42, einen Verdichter
46, einen Gas/Flüssigkeits-Scheider 44, eine
Extraktionsvorrichtung 20 und eine Reinigungsvorrichtung
50. Der gasförmige Wasserstoff dient zur teilweisen
Temperatursteuerung des Systems.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren gemäß der
Erfindung näher veranschaulichen.
Bei einem durch das Fließbild von Fig. 1 dargestellten
Verfahren zur Herstellung von m-Phenylendiamin aus
Mononitrobenzol werden aus Einlässen 1 und 2 zugeführte
Schwefelsäure und Salpetersäure vorgemischt und kontinuierlich
einem ersten oder Hauptnitrierungsreaktor 3
zugeführt. Ein hauptsächlich Nitrobenzol und untergeordnete
Mengen an Benzol und Dinitrobenzol enthaltender
organischer Strom 4 wird kontinuierlich aus einem
Wäscher/Nitrierreaktor 6 in den Hauptnitrierreaktor 3
eingeleitet. Dieser Strom passiert auf seinem Weg
eine Trennzentrifuge 5, in der gebrauchte H2SO4 mit
Spurenmengen HNO3 zur Regenerierung abgetrennt werden.
Die Hauptnitrierung des Mononitrobenzols erfolgt in
dem Hauptnitrierreaktor 3. Bei der dargestellten Ausführungsform
wird mit Hilfe eines Hilfsreaktors 8 der
Wirkungsgrad gesteigert. Somit fließt kontinuierlich
ein Gemisch mit hauptsächlich Nitrobenzol, Dinitrobenzol,
H2SO4 und H2O sowie einer geringen Menge HNO3
aus dem Reaktor 3 über einen Einlaß 7 in den Hilfsnitrierungsreaktor
8, in dem die Reaktion vollständig
ablaufen gelassen wird. Das Reaktionsproduktgemisch
aus dem Reaktor 8 wird kontinuierlich abgezogen und
durch einen Zentrifugenscheider 9 geleitet. In diesem
werden die verdünnte Säure und die Nitrierungsprodukte
getrennt. Die Nitrierungsprodukte aus der Zentrifuge 9,
die hauptsächlich aus Nitrobenzol und Dinitrobenzol
sowie etwas gelöster Säure und Nebenprodukten bestehen,
werden zur Entfernung der Spurenmengen an Säuren und
Oxidationsnebenprodukten mit NaOH und H2O gewaschen.
Die verdünnte Säure aus der Zentrifuge 9 wird kontinuierlich
dem Wäscher/Nitrierreaktor 6 zugeführt und
darin mit einem kontinuierlichen frischen Strom von
Mononitrobenzol unter gleichzeitiger Zugabe einer geringen
Menge Benzol durch einen Einlaß 11 umgesetzt.
Je nach Bedarf wird zur Verminderung der Konzentration
der verdünnten Säure auf etwa 70% H2SO4 Wasser durch
einen Einlaß 12 zugespeist. Das Gemisch aus dem Wäscher/
Nitrierreaktor 6 wird kontinuierlich abgezogen und
durch die Trennzentrifuge 5 geleitet. Darin werden die
organischen Bestandteile von der gebrauchten Säure getrennt.
Der die Trennzentrifuge 5 verlassende organische
Strom 4 besteht hauptsächlich aus Mononitrobenzol und
enthält eine geringe Menge an Dinitrobenzol. Dieser
Strom wird, wie bereits erwähnt, dem Hauptreaktor 3 zugeführt.
Der aus der Trennzentrifuge 5 abgezogene gebrauchte
Säurestrom 10 besteht hauptsächlich aus 70%iger
H2SO4 und kann für andere Zwecke regeneriert werden.
Bei der dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Nitrierungsreaktion derart
gesteuert, daß man etwa 70% Mononitrobenzol und etwa
30% Dinitrobenzol erhält. Es ist jedoch auch möglich
und kann durchaus erwünscht sein, das Verhältnis von
Mononitrobenzol und Dinitrobenzol im Bereich von etwa
60-80% Mononitrobenzol und 20-40% Dinitrobenzol zu
variieren. Innerhalb dieses Verhältnisses läuft die
Reaktion rasch ab, wobei man zur Vermeidung einer
Kristallisation des Nitrobenzols oder zur Kompensierung
anderer Eigenschaften des Dinitrobenzols keinerlei
Spezialanlagen oder Lösungsmittel benötigt. Wie in Fig. 3
dargestellt, liegt ein Gemisch aus Mononitrobenzol und
Dinitrobenzol innerhalb dieses Bereichs in mit Wasser
gesättigter Form nahe einem eutektischen Punkt in der
Gefrierpunktkurve. Dies gestattet eine einstufige
Nitrierung ohne eigene Extraktion oder ohne das Erfordernis
eines Lösungsmittelzusatzes. Weiterhin kann dieselbe
Lösung aus der Nitrobenzol- und Dinitrobenzolreaktion
in dem beschriebenen System hydriert werden.
Der Umwandlungsgrad von Nitrobenzol in Dinitrobenzol
läßt sich innerhalb des gewünschten Bereichs durch Einstellen
der Schwefelsäure- und Salpetersäurezufuhr oder
durch Einstellen der Nitrobenzolzufuhr zum Reaktor 3
steuern.
Das in Fig. 1 dargestellte System wird gestartet, indem
man einen Kessel 6 und einen Kessel 3 mit Mononitrobenzol
und 70%iger H2SO4 mit etwas HNO3 füllt. Dem Wäscher/
Nitrierreaktor 6 wird 5% Benzol enthaltendes Mononitrobenzol
zugeführt, während in den Hauptreaktor 3 eine
vorher berechnete Menge H2SO4 (98%ig) und Salpetersäure
(63%ig) zugeführt wird. Die Zugabemengen an Mononitrobenzol,
H2SO4 und HNO3 werden derart eingestellt, daß
man die gewünschte Produktzusammensetzung erreicht.
Während des Verfahrens wird die Stärke der gebrauchten
Säure aus dem Wäscher/Nitrierreaktor 6 durch Zusatz von
Wasser auf 70% eingestellt. Diese Einstellung ist erforderlich,
um die Menge an Dinitrobenzol in der gebrauchten
Säure auf einem niedrigen Wert zu halten.
Aus dem System werden stündlich Proben entnommen, um
die Zusammensetzung des organischen Reaktionsprodukts
und der Säure zu ermitteln und um die Zugabemengen auf
das gewünschte Ergebnis einzustellen. Die Temperatur
der Reaktoren wird während der gesamten Reaktion ebenfalls
im Hinblick auf die gewünschten Ergebnisse gesteuert.
Die Zugabemengen, die Temperatur und die Zusammensetzung
der verschiedenen Flüssigkeitsströme werden
aufgezeichnet und als optimale Bedingungen für das
Reaktorsystem festgehalten. Im vorliegenden Falle beträgt
die optimale Zugabemenge 3,2 Teile Mononitrobenzol,
3,18 Teile H2SO4 (98%ig) und 1,0 Teil HNO3
(63%ig).
Das organische Reaktionsprodukt in den Reaktoren 3 und 8
besteht aus Mononitrobenzol (65%) und Dinitrobenzol (35%)
sowie einer geringen Menge Säure. Die verdünnte Säure
nach der Passage durch den Scheider 9 enthält 77,7%
H2SO4, 0,8% HNO3, 16,3% H2O, 2,4% Nitrobenzol und
2,8% Dinitrobenzol. Die gebrauchte Säure aus dem
Wäscher/Nitriereaktor 6 enthält 72,5% H2SO4, 0,04% HNO3
und Spuren Mononitrobenzol und Dinitrobenzol. Der
organische Strom aus dem Wäscher/Nitrierreaktor 6 zum
Hauptnitrierkessel 3 besteht aus 91,9% Nitrobenzol,
4,6% Dinitrobenzol und 3,5% Benzol. Die Temperaturen
der Reaktoren werden im Hinblick auf optimale Bedinungen
für den Wäscher/Nitrierreaktor 6 auf 42°C, für den Hauptnitrierreaktor
3 auf 53°C und für den Hilfsnitrierkessel
7 auf 55°C eingestellt. Der Umwandlungsgrad
Nitrobenzol zu Dinitrobenzol läßt sich ohne Schwierigkeiten
innerhalb des gewünschten Bereichs von 60-80%
Mononitrobenzol und 20-40% Dinitrobenzol durch Einstellen
der Schwefel- und Salpetersäurezufuhr oder durch
Einstellen der Mononitrobenzolzufuhr zum Reaktor 3
steuern. Während dieses Verfahrens ist keine Kristallisation
von Dinitrobenzol feststellbar. Die Nebenproduktsäure
enthält lediglich Spuren an organischen Rückständen.
Das Mononitrobenzol/Dinitrobenzol-Produkt ist
nach dem Waschen mit NaOH und Wasser für die Reduktion
bereit.
Gemäß dem die zweite Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erläuternden Fließbild von Fig. 2 sind in
Reaktoren 26 und 28 jeweils Katalysatorbetten mit
gleichen Volumina an einem kupferhaltigen Hydrierkatalysator
vorgesehen. Diese Katalysatorbetten sind
in Reihe geschaltet, wobei am Einlaß und Auslaß jeden
Katalysatorbetts Vorkehrungen für eine Temperatursteuerung
getroffen sind. Mit Hilfe dieser Vorkehrungen
wird Wasserstoff durch die Betten und Wärmetauscher
unter einem Manometerdruck von etwa 0,55 bar und einer
Strömungsgeschwindigkeit von 25 Bettvolumina/min strömen
gelassen. Dieser zirkulierende Wasserstoffstrom liefert
Wasserstoff für das Reduktionsverfahren und dient auch
zur Reaktionswärmeableitung, d. h. der Wasserstoffstrom
führt die Reaktionswärme unmittelbar nach ihrer Entstehung
aus den Reaktoren ab. Dieser erwärmte Wasserstoffstrom
passiert dann Wärmetauscher 36 und 38 und
liefert Dampf zur Produktreinigung. Das organische Ausgangsmaterial
wird in dem zirkulierenden Gasstrom mit
frischem Wasserstoff zerstäubt. Durch gute Zerstäubung
läßt sich eine Kohlenstoffablagerung am Reaktoreinlaß
verhindern. Der zur Zerstäubung verwendete Wasserstoff
ersetzt auch den bei der Reaktion verbrauchten Wasserstoff.
Die Zusammensetzung eines dem Hydrierreaktor zugeführten
typischen Ausgangsmaterials ist folgende:
Anilin6,7% w/w
Phenylendiamin (sämtliche
Isomeren)3,0% w/w
Dinitrobenzol (sämtliche
Isomeren)30% w/w
Benzol0,1% w/w
MononitrobenzolRest
Das Anilin und das Diamin stammen aus dem Extraktionsverfahren
in der Extraktionsvorrichtung 20 des Systems.
Hier werden Stickstoffverbindungen aus dem Reaktionswasser
aus einer Dekantiervorrichtung 48 und auch aus
Wasser 18 aus der Reinigungsstufe 50 des Verfahrens
extrahiert. Diese Extraktion entfernt praktisch sämtliche
Aminverbindungen aus dem Wasserstrom.
Die von der Extraktionsvorrichtung 20 stammende Reaktorspeisung
wird, wie aus Fig. 2 hervorgeht, in nahezu
gleiche Ströme 22 und 24 zur Beschickung der beiden
Reaktorbetten 26 und 28 aufgespalten. Etwas mehr
Reaktorspeisung kann vom zweiten Reaktor aufgenommen
werden, wobei trotzdem das gewünschte Temperaturmaximum
von etwa 316°C aufrechterhalten bleibt. Das größere Gesamtgewicht
an durch das zweite Bett hinduchgeführten
Materialien gestattet eine stärkere Wärmeableitung aus
dem System und auch die Verwendung einer größeren
Speisungsmenge. Typische Reaktorspeisungsmengen sind
1,021 kg/d/0,454 kg Katalysator des ersten Reaktors
und 1,134 kg/d/0,454 kg Katalysator des zweiten Reaktors.
Die Temperaturen bei diesen Zufuhrmengen sind folgende:
Einlaß zum Reaktor 26: 181,7°C; Auslaß des Reaktors 26:
277,2°C mit heißen Stellen von 315,6°C; Einlaß zum
Reaktor 28: 203,9°C; Auslaß des Reaktors 28: 296,7°C;
höchste Bettemperatur: 300°C. Zusammen mit der Zufuhr
der organischen Substanzen bzw. den zu hydrierenden
nitrierten Benzolen wird den Reaktoren 26 und 28 kontinuierlich
über Einlässe 30 und 32 Wasserstoff zugeführt.
Bei der dargestellten Ausführungsform werden die den
Reaktoren zugespeisten organischen Reaktionsteilnehmer
durch den Wasserstoff aus einem Gaserhitzer 52 erwärmt.
Wie ebenfalls aus Fig. 2 hervorgeht, enthalten die in
Reihe geschalteten Reaktoren 26 und 28 zwischen sich
einen Wärmetauscher 36 zur Steuerung der Reaktionsprodukttemperatur
des Reaktors 26. Ein zweiter Wärmetauscher
38 ist am Auslaß des Reaktors 28 vorgesehen,
um auch hier die Temperatur des Hydrierungsprodukts zu
steuern. Das Hydrierungsprodukt wird aus dem Wärmetauscher
38 über einen Gas/Gas-Tauscher 40 einem Kondensator
42 und einem Gas/Flüssigkeits-Separator 44 zugeführt.
Der mittels des Gas/Flüssigkeits-Separators 44
entfernte Wasserstoff wird über einen Kompressor 46
durch den Gas/Gas-Tauscher 40 und durch den Gaserhitzer
52 zur Verwendung in den Reaktoren geleitet. Auf diese
Weise dient der Wasserstoff als Temperatursteuermittel
bzw. zur Wärmeableitung. Die Flüssigkeit aus dem
Separator 40 läuft durch eine Dekantiervorrichtung 48,
worauf das Rohprodukt zur Endreinigung einer Reinigungseinheit
50 zugeführt wird. Das Wasser aus der Dekantiervorrichtung
48 und der Reinigungseinheit 50 fließt.
wie bereits erwähnt, zu der Extraktionsvorrichtung 20.
Eine Analyse der organischen Schicht des Reaktorprodukts
ergibt folgende Zusammensetzung:
Anilin72,7%
Phenylendiamin (sämtliche Isomeren)26,6%
schwere Verbindungen0,1%
Benzol und leichte Verbindungen0,7%.
Der Benzolgehalt ist auf die Spurenmengen Benzol in der
Speisung, die aus dem Produkt während der Reinigungsstufe
entfernt und dann durch die Extraktionsstufe
dem Reaktionssystem wieder zugeführt werden, zurückzuführen.
Im Reaktorprodukt findet sich keine Nitroverbindung.
Ferner ist auch kein Anzeichen einer unnormalen
Katalysatordeaktivierung feststellbar. Während dieses
Laufs entstehen etwa 28 123 kg Diamin. Nach Durchführung
dieses Laufs wird der Katalysator durch Luftoxidation
regeneriert und mit Wasserstoff reduziert. Danach besitzt
er wieder seine volle Aktivität. Das (gebildete)
m-Phenylendiamin läßt sich leicht nach üblichen Reinigungsmaßnahmen
abtrennen.
Diese Ausführungsform bedient sich zweier Reaktoren,
die ähnlich arbeiten wie es das Fließbild gemäß Fig. 1
ausweist. Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens erhält man im Reaktorsystem I Dinitrobenzol
(30-35%) aus Mononitrobenzol und im Reaktorsystem
II Mononitrobenzol aus Benzol. Die Nebenproduktsäure
aus dem Reaktorsystem I dient als Speisesäure für
die Mononitrierung (System II), das im System II gebildete
Mononitrobenzol als Ausgangsprodukt für die Dinitrierung
(System I). Auf diese Weise verwirklicht man, wie bereits
beschrieben, das Gegenstromprinzip. Das System II wird,
wie in Beispiel 1 beschrieben, gestartet und ins Gleichgewicht
gesetzt. Der Hauptreaktor des Systems I wird
kontinuierlich mit 4,03 Teilen Mononitrobenzol,
3,18 Teilen H2SO4 (98%ig) und 1,0 Teil HNO3 (63%ig)
beschickt. Das System wird bei 58°C gründlich gerührt.
Das organische Produkt besteht aus Mononitrobenzol (65%)
und Dinitrobenzol (35%) sowie Spurenmengen an Säuren und
Oxidationsnebenprodukten. Die Nebenproduktsäure aus
diesem System I wird zusammen mit 1,05 Teilen Benzol
und zusätzlicher Säure in Form von 1,35 Teilen HNO3
(63%ig) und 1,0 Teil H2SO4 (98%ig) kontinuierlich dem
System II zugeführt. Das System wird bei 55°C gründlich
gerührt. Das Produkt dieser Reaktion besteht hauptsächlich
aus Mononitrobenzol und Spuren Benzol und Säure.
Dieses Produkt läßt sich nunmehr als Speisung für die
Dinitrierung im System I verwenden.
Bei einem entsprechend Beispiel 2 durchgeführten analogen
Verfahren wird Benzol durch Toluol ersetzt. Das Toluol
wird zunächst nitriert, worauf die Nitrierungsprodukte
entsprechend Beispiel 2 hydriert werden. Hierbei erhält
man gemischte Toluidinisomere und gemischte Toluoldiaminisomere.
Eine Steuerung der Zusammensetzung der
Reaktionsprodukte liefert das gewünschte Produktverhältnis.
Bei dem entsprechend Beispiel 1 durchgeführten Verfahren
wird das Mononitrobenzol durch o-Nitrotoluol ersetzt.
Die Nitrierung erfolgt entsprechend Beispiel 1. Das
Nitrierungsprodukt besteht hauptsächlich aus o-Nitrotoluol,
2,4-Dinitrotoluol und 2,6-Dinitrotoluol. Dieses
wird dann entsprechend Beispiel 1 hydriert, wobei
o-Toluidin, 2,4-Toluoldiamin und 2,6-Toluoldiamin
entstehen. Durch Steuerung der Zusammensetzung des
Reaktionsprodukts läßt sich das gewünschte Produktverhältnis
erreichen.
In Beispiel 1 wird anstelle von Benzol vornehmlich
Mononitrobenzol dem Wäscher/Nitrierreaktor 6 zugespeist.
In Beispiel 2 werden zur Erläuterung des erfindungsgemäß
bevorzugt durchzuführenden Gegenstromprinzips zwei getrennte
Reaktorsysteme entsprechend Fig. 1 in Kombination
verwendet. Das System gemäß Fig. 1 kann, wie dargestellt,
zur kontinuierlichen Herstellung von Mononitrobenzol und
Dinitrobenzol in gesteuerten Mengen direkt aus Benzol
herangezogen werden. Dieses System wird in den Beispielen
1 und 2 eingesetzt, um noch besser die erfindungsgemäßen
Merkmale zu veranschaulichen. Die Beispiele 3 und 4
zeigen, daß das erfindungsgemäße Verfahren auch unter
Verwendung von Benzolderivaten zur gemeinsamen Herstellung
von Mono- und Diaminen angewandt werden kann.
In jedem Falle verwendet man als Ausgangsmaterial Benzol
oder ein Benzolderivat der Formel:
worin R und R1, die gleich oder verschieden sein können,
jeweils für ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatom(en) stehen können.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann innerhalb vorteilhafter
Temperaturbereiche durchgeführt werden. Insbesondere
lassen sich die Nitrierreaktionen bei Temperaturen
von etwa 30-85°C in vorteilhafter Weise durchführen.
Vorzugsweise beträgt die Temperatur bei Einsatz einer
Reihe von Reaktoren im Wäscher/Nitrierreaktor etwa
35-55°C, im Hauptnitrierreaktor etwa 40-70°C und -
falls eingesetzt - im Hilfsnitrierreaktor etwa 45-70°C.
Die in der Gasphase durchgeführte Hydrierreaktion liefert
bei Verwendung von Nichtedelmetallkatalysatoren, z. B.
von Kupfer, hohe Ausbeuten und trägt auch ihrerseits
zur Kostensenkung des Gesamtverfahrens bei. Da die
Reaktion in heterogener Gasphase abläuft, bleibt das
Katalysatorbett an Ort und Stelle, wodurch die Notwendigkeit
einer Filtration, wie bei einem chargenweise durchgeführten
Flüssigphasenverfahren, entfällt. Bei dem bei
der Gasphasenreaktion verwendeten Katalysator handelt
es sich um einen heterogenen Katalysator und nicht um
einen homogenen Katalysator. Auch dies ist für die
Kosten von Vorteil. Da die Reaktion bei hohen Temperaturen
ohne Druck abläuft, sind auch die Kapitaleinsatzkosten
für die Anlage geringer.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des beschriebenen
Gegenstromverfahrens liegt in der Natur der Nebenprodukte.
Die Dinitrierung von Benzol führt zu einer gebrauchten
Säure, die große Mengen an Dinitrobenzol,
phenolischen Verbindungen und sonstigen oxidierten
Nebenprodukten enthält. Wenn man von Benzol ausgeht
und sich des als bevorzugt beschriebenen Gegenstromprinzips
bedient, erhält man eine gebrauchte Säure,
die zu der bei einem Mononitrierungsverfahren angefallenen
gebrauchten Säure praktisch äquivalent ist. Diese
gebrauchte Säure ist "sauber" und bei einem Rückgewinnungsverfahren,
beispielsweise durch Rückkonzentration,
wesentlich einfacher aufzuarbeiten oder direkt,
beispielsweise in einer Phosphorsäureanlage, wiederzuverwenden.
Ein Hauptvorteil der erfindungsgemäßen Hydrierreaktion
besteht darin, daß es sich bei dem Ausgangsmaterial für
die Reaktion um eine Flüssigkeit handelt. Dies gestattet
eine direkte Ausnutzung des flüssigen Reaktionsprodukts
aus der Nitrierstufe des Verfahrens. Die Reduktion der
Mononitroverbindungen liefert weniger Wärme pro Mol und
mildert die Reaktionstemperatur. Ein synergistischer
Effekt bei der gleichzeitigen Reduktion der Mono- und
Dinitrobenzole besteht darin, daß bei der Dinitroreduktion
weniger Kohlenstoff entsteht, wenn gleichzeitig
damit eine Mononitroverbindung reduziert wird. Dieser
zu einer geringeren Kohlenstoffbildung führende
synergistische Effekt verlängert die Katalysatorlebensdauer
und damit die Laufdauer (des Verfahrens) und senkt
darüber hinaus auch noch die Herstellungskosten. Die
große Menge an Monoamin im Reaktorprodukt extrahiert den
Hauptteil der wasserlöslichen Diamine aus dem Reaktionswasser,
wodurch die Reinigung des Endprodukts vereinfacht
wird. Da das Monoamin das Diamin zu einem Verlassen
des Reaktionswassers veranlaßt, verhindert es auch, daß
das Wasser in großem Ausmaß in der organischen Phase in
Lösung geht. Darüber hinaus beseitigt es die Notwendigkeit,
bei der Reinigung große Wassermengen destillieren
zu müssen. Hierdurch erreicht man eine merkliche Energieeinsparung
und kann für eine gegebene Produktmenge mit
geringeren Destillationsanlagen auskommen.
Claims (41)
1. Kontinuierliches, zweistufiges Verfahren zur gleichzeitigen
Herstellung von Anilin und m-Phenylendiamin
durch direkte Nitrierung von Benzol, dadurch gekennzeichnet,
daß man
(A) in einer ersten Stufe Benzol mit einem Gemisch aus Salpetersäure und Schwefelsäure unter gesteuerten Bedingungen zu einem Gemisch aus etwa 60 bis etwa 80% Mononitrobenzol und 20-40% Dinitrobenzol umsetzt;
(B) in einer zweiten Stufe das in Stufe (A) erhaltene Gemisch aus Mono- und Dinitrobenzol einer Gasphasenhydrierung unterwirft, indem man das Gemisch in der Gasphase und in Gegenwart eines Katalysators mit Wasserstoff in Berührung bringt, um ein Gemisch aus etwa 60 bis etwa 80% Anilin und etwa 20 bis etwa 40% m-Phenylendiamin herzustellen, und
(C) das Anilin und das m-Phenylendiamin aus dem Gemisch abtrennt.
(A) in einer ersten Stufe Benzol mit einem Gemisch aus Salpetersäure und Schwefelsäure unter gesteuerten Bedingungen zu einem Gemisch aus etwa 60 bis etwa 80% Mononitrobenzol und 20-40% Dinitrobenzol umsetzt;
(B) in einer zweiten Stufe das in Stufe (A) erhaltene Gemisch aus Mono- und Dinitrobenzol einer Gasphasenhydrierung unterwirft, indem man das Gemisch in der Gasphase und in Gegenwart eines Katalysators mit Wasserstoff in Berührung bringt, um ein Gemisch aus etwa 60 bis etwa 80% Anilin und etwa 20 bis etwa 40% m-Phenylendiamin herzustellen, und
(C) das Anilin und das m-Phenylendiamin aus dem Gemisch abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in der ersten Stufe die Umsetzung des Benzols
mit der Salpetersäure und Schwefelsäure zweistufig
durchführt, wobei man in der ersten der beiden Stufen
ein Gemisch aus konzentrierter Schwefel- und Salpetersäure
mit Mononitrobenzol zu einem Gemisch aus etwa
60 bis etwa 80% Mononitrobenzol und etwa 20 bis etwa
40% Dinitrobenzol sowie verdünnten Schwefel- und
Salpetersäuren umsetzt, das Mononitrobenzol und das
Dinitrobenzol aus dem Säuregemisch abtrennt, danach
in der zweiten der beiden Stufen die verdünnte
Salpeter- und Schwefelsäure mit Benzol zu Mononitrobenzol
umsetzt und schließlich das Mononitrobenzol
in der ersten der beiden Stufen einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Nitrierung des Benzols derart steuert,
daß man ein Gemisch aus etwa 70% Mononitrobenzol
und etwa 30% Dinitrobenzol erhält.
4. Verfahren nach Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Gemisch aus Mononitrobenzol
und Dinitrobenzol von dem verdünnten Säuregemisch
durch Zentrifugieren oder Dekantieren abtrennt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe (B) die Hydrierung durchführt,
indem man das Gemisch aus Mononitrobenzol und Dinitrobenzol
in Gasform in Gegenwart von gasförmigem
Wasserstoff durch ein Katalysatorbett leitet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Katalysatorbett in zwei in Reihe geschaltete
Teile unterteilt, wobei man jedem der
beiden Katalysatorbetteile etwa 50% des Mononitrobenzols
und Dinitrobenzols zuführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man in dem Hydrierungsprodukt Anilin als Verdünnungsmittel
verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur in der ersten der beiden
Stufen auf etwa 40-70°C hält.
9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur in der zweiten der beiden
Stufen auf etwa 35-55°C hält.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man die erste der beiden Stufen zweistufig,
und zwar in einem Hauptreaktor und einem Hilfsreaktor
durchführt, wobei man die Temperatur im
Hauptreaktor auf etwa 40-65°C und im Hilfsreaktor
auf etwa 45-70°C hält.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur der Hydrierungsreaktion auf
etwa 176°C bis etwa 343,5°C hält.
12. Anlage zur gleichzeitigen Herstellung von Anilin
und m-Phenylendiamin im Rahmen eines zweistufigen
Verfahrens durch direkte Nitrierung von Benzol,
gekennzeichnet durch einen Reaktor (3) mit
einer ersten Einrichtung zur Herbeiführung
eines engen Materialkontakts in dem Reaktor (3),
einer zweiten Einrichtung zur Zufuhr eines
Gemischs aus konzentrierter Schwefelsäure und Salpetersäure
zu dem Reaktor (3) und einer dritten Einrichtung
zur Zufuhr von Benzol in den Reaktor (3)
in einer ersten Stufe; eine Trennvorrichtung (9)
zur Trennung der Reaktionsprodukte des Reaktors (3)
in einen ersten Strom aus nitrierten Benzolprodukten
und einen zweiten Strom aus verdünnter Salpeter- und
Schwefelsäure und einen Hydrierreaktor zum
Hydrieren des Gemischs aus Mononitrobenzol und
Dinitrobenzol zur Gewinnung von Anilin und m-Phenylendiamin
mit einer ersten Einrichtung zur Aufnahme
des Gemischs aus Mononitrobenzol und Dinitrobenzol,
einer zweiten Einrichtung, mit deren
Hilfe das Gemisch in Gegenwart des Produkts als
Verdünnungsmittel in der Gasphase gehalten wird,
und einer dritten Einrichtung zum Inberührungbringen
des Gasphasengemischs in Gegenwart des Verdünnungsmittels
mit gasförmigem Kohlenwasserstoff
in einer zweiten Stufe.
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydrierreaktor zwei in Reihe angeordnete
Katalysatorbetten (26, 28) enthält.
14. Anlage nach Ansprüchen 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Katalysatorbett (26, 28) einen
kupferhaltigen Hydrierkatalysator enthält.
15. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reaktor der ersten Stufe aus mehreren
Reaktoren, nämlich einem ersten Reaktor (3) mit
einer ersten Einrichtung zur Herbeiführung eines
engen Materialkontakts im Reaktor (3), einer
zweiten Einrichtung zur Zufuhr eines Gemischs aus
konzentrierter Schwefel- und Salpetersäure zu dem
Reaktor (3) und einer dritten Einrichtung zur Zufuhr
von Mononitrobenzol zu dem Reaktor (3) und
einem zweiten Reaktor (6) mit einer ersten Einrichtung
zur Herbeiführung eines engen Materialkontakts
in dem Reaktor (6), einer zweiten Einrichtung
zur Zufuhr von Benzol zu dem zweiten
Reaktor (6) und einer dritten Einrichtung zur Zufuhr
von verdünnter Salpeter- und Schwefelsäure
zu dem zweiten Reaktor im Hinblick auf einen engen
Kontakt zwischen dem Benzol- und dem Säuregemisch
zur Bildung von Mononitrobenzol besteht, daß eine
Trenneinrichtung (5) zwischen dem ersten und zweiten
Reaktor (3, 6) zur Auftrennung der Reaktionsprodukte
des ersten Reaktors (3) in einen ersten Strom
aus nitrierten Benzolprodukten und einen zweiten
Strom aus verdünnter Salpeter- und Schwefelsäure
und eine Einrichtung zum Weiterleiten des zweiten
Stroms aus verdünnter Säure zu dem zweiten Reaktor
(6) sowie eine an den zweiten Reaktor (6) angeschlossene
Trenneinrichtung (9) zum Abtrennen des
Mononitrobenzols von der verbrauchten Schwefelsäure
und verbrauchten Salpetersäure und eine Einrichtung
zum Weiterleiten des Mononitrobenzols von der Trenneinrichtung
(9) zum ersten Reaktor (3) vorgesehen
sind.
16. Kontinuierliches zweistufiges Verfahren zur gleichzeitigen
Herstellung eines aromatischen Monoamins
und eines aromatischen Diamins durch direkte Nitrierung
von Benzol oder eines Benzolderivats, dadurch
gekennzeichnet, daß man
(A) in einer ersten Stufe eine Benzolverbindung der Formel: worin R und R1, die gleich oder verschieden sein können, jeweils für ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1-5 Kohlenstoffatom(en) stehen, mit einem Gemisch aus Salpetersäure und Schwefelsäure umsetzt, wobei die Umsetzung derart gesteuert wird, daß ein Gemisch aus etwa 60 bis etwa 80% Mononitroverbindung und 20-40% Dinitroverbindung entsteht;
(B) in einer zweiten Stufe das in Stufe (A) erhaltene Gemisch aus Mononitro- und Dinitroverbindungen einer Gasphasenhydrierung unterwirft, indem man das Gemisch in der Gasphase mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators zur Bildung eines Gemischs aus etwa 60 bis etwa 80% aromatischem Monamin und etwa 20 bis etwa 40% an aromatischem Diamin in Berührung bringt, und
(C) das aromatische Monoamin und das aromatische Diamin aus dem Gemisch abtrennt.
(A) in einer ersten Stufe eine Benzolverbindung der Formel: worin R und R1, die gleich oder verschieden sein können, jeweils für ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1-5 Kohlenstoffatom(en) stehen, mit einem Gemisch aus Salpetersäure und Schwefelsäure umsetzt, wobei die Umsetzung derart gesteuert wird, daß ein Gemisch aus etwa 60 bis etwa 80% Mononitroverbindung und 20-40% Dinitroverbindung entsteht;
(B) in einer zweiten Stufe das in Stufe (A) erhaltene Gemisch aus Mononitro- und Dinitroverbindungen einer Gasphasenhydrierung unterwirft, indem man das Gemisch in der Gasphase mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators zur Bildung eines Gemischs aus etwa 60 bis etwa 80% aromatischem Monamin und etwa 20 bis etwa 40% an aromatischem Diamin in Berührung bringt, und
(C) das aromatische Monoamin und das aromatische Diamin aus dem Gemisch abtrennt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß man in der ersten Stufe die Benzolverbindung
mit der Salpeter- und Schwefelsäure zweistufig umsetzt,
wobei man in der ersten der beiden Stufen
ein Gemisch aus konzentrierter Schwefel- und
Salpetersäure mit der Mononitrobenzolverbindung zu
einem Gemisch aus etwa 60 bis etwa 80% Mononitrobenzolverbindung
und etwa 20 bis etwa 40% Dinitrobenzolverbindung
und verdünnter Schwefel- und
Salpetersäure umsetzt, die Mononitrobenzolverbindung
und die Dinitrobenzolverbindung von dem Säuregemisch
abtrennt und danach in der zweiten der
beiden Stufen die verdünnte Salpeter- und Schwefelsäure
mit der Benzolverbindung zu der Mononitrobenzolverbindung
umsetzt und die Mononitrobenzolverbindung
der ersten der beiden Stufen zum Einsatz
bringt.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Nitrierung der Benzolverbindung derart
steuert, daß ein Gemisch aus etwa 70% Mononitrobenzolverbindung
und etwa 30% Dinitrobenzolverbindung entsteht.
19. Verfahren nach Ansprüchen 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Gemisch aus Mononitrobenzolverbindung
und Dinitrobenzolverbindung von
dem verdünnten Säuregemisch durch Zentrifugieren
abtrennt.
20. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe (B) die Hydrierung durchführt,
indem man das Gemisch aus Mononitrobenzolverbindung
und Dinitrobenzolverbindung in gasförmiger Form in
Gegenwart von gasförmigem Wasserstoff durch ein
Katalysatorbett leitet.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Katalysatorbett in zwei in Reihe geschaltete
Teile unterteilt, wobei man jedem der beiden
Katalysatorbetteile etwa 50% der Mononitrobenzolverbindung
und Dinitrobenzolverbindung zuführt.
22. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß man in dem Hydrierungsprodukt die Mononitrobenzolverbindung
als Verdünnungsmittel verwendet.
23. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur in der ersten der beiden
Stufen auf etwa 40-70°C hält.
24. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur in der zweiten der beiden
Stufen auf etwa 35-55°C hält.
25. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß man die erste der beiden Stufen zweistufig,
und zwar in einem Hauptreaktor und einem Hilfsreaktor
durchführt, wobei man die Temperatur im Hauptreaktor
auf etwa 40-65°C und im Hilfsreaktor auf etwa
45-70°C hält.
26. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur der Hydrierungsreaktion auf
etwa 176°C bis etwa 343,5°C hält.
27. Anlage zur gleichzeitigen Herstellung eines aromatischen
Monoamins und eines aromatischen Diamins durch
direkte Nitrierung einer Benzolverbindung der Formel:
worin R und R1, die gleich oder verschieden sein
können, jeweils für ein Wasserstoffatom oder eine
Alkylgruppe mit 1-5 Kohlenstoffatom(en) stehen,
gekennzeichnet durch einen Reaktor (3) mit einer
ersten Einrichtung zur Herbeiführung eines
engen Materialkontakts in dem Reaktor (3), einer
zweiten Einrichtung zur Zufuhr eines Gemischs
aus konzentrierter Schwefelsäure und Salpetersäure
zu dem Reaktor (3) und einer dritten Einrichtung zur
Zufuhr der Benzolverbindung in den Reaktor (3)
in einer ersten Stufe; eine Trennvorrichtung (9)
zur Trennung der Reaktionsprodukte des Reaktors (3)
in einen ersten Strom aus Nitrierungsprodukten der
Benzolverbindung und einen zweiten Strom aus verdünnter
Salpeter- und Schwefelsäure und einen
Hydrierreaktor zum Hydrieren des Gemischs aus
Mononitrobenzolverbindung und Dinitrobenzolverbindung
zur Gewinnung des aromatischen Monoamins und
aromatischen Diamins mit einer ersten Einrichtung
zur Aufnahme des Gemischs aus Mononitrobenzolverbindung
und Dinitrobenzolverbindung, einer zweiten
Einrichtung, mit deren Hilfe das Gemisch
in der
Gasphase gehalten wird, und einer dritten Einrichtung
zum Inberührungbringen des Gasphasengemischs in
Gegenwart des Verdünnungsmittels mit gasförmigem
Kohlenwasserstoff in einer zweiten Stufe.
28. Anlage nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hydrierreaktor zwei in Reihe angeordnete
Katalysatorbetten enthält.
29. Anlage nach Ansprüchen 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet,
daß das Katalysatorbett einen
kupferhaltigen Hydrierkatalysator enthält.
30. Anlage zur gleichzeitigen Herstellung von Mononitrobenzol
und Dinitrobenzol in gesteuerten Mengen,
gekennzeichnet durch einen mehrstufigen Reaktor,
aus einem ersten Reaktor mit einer ersten Einrichtung
zur Herbeiführung eines engen Materialkontakts
in dem Reaktor, einer zweiten Einrichtung zur
Zufuhr eines Gemischs aus konzentrierter Schwefel-
und Salpetersäure zu dem Reaktor und einer dritten
Einrichtung zur Zufuhr von Mononitrobenzol zu dem
Reaktor, eine Trennvorrichtung zur Auftrennung der
Reaktionsprodukte des ersten Reaktors in einen ersten
Strom aus Benzolnitrierungsprodukten und einen zweiten
Strom aus verdünnter Salpeter- und Schwefelsäure,
einen zweiten Reaktor mit einer ersten Einrichtung
zur Herbeiführung eines innigen Materialkontakts in
dem Reaktor, einer zweiten Einrichtung zur Zufuhr von
Benzol zu dem zweiten Reaktor und einer dritten Einrichtung
zur Zufuhr der abgetrennten verdünnten
Salpeter- und Schwefelsäure aus dem ersten Reaktor
in den zweiten Reaktor zur Herbeiführung eines innigen
Kontakts zwischen dem Benzol und dem Säuregemisch
zwecks Mononitrobenzolherstellung, eine an den zweiten
Reaktor angeschlossene Trennvorrichtung zur Abtrennung
des Mononitrobenzols von der verbrauchten Schwefel- und
Salpetersäure und eine Einrichtung zur Weiterleitung
des Mononitrobenzols aus der Trennvorrichtung
zu dem ersten Reaktor.
31. Kontinuierliches Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung
von Mononitrobenzol und Dinitrobenzol,
dadurch gekennzeichnet, daß man Benzol mit Salpeter-
und Schwefelsäure in zwei Stufen umsetzt, wobei man
in der ersten der beiden Stufen ein Gemisch aus konzentrierter
Schwefel- und Salpetersäure mit Mononitrobenzol
zu einem Gemisch aus etwa 60 bis etwa
80% Mononitrobenzol und etwa 20 bis etwa 40% Dinitrobenzol
und verdünnter Schwefel- und Salpetersäure
umsetzt, das Mononitrobenzol und das Dinitrobenzol
von dem Säuregemisch abtrennt und danach in
der zweiten der beiden Stufen die verdünnte Salpeter-
und Schwefelsäure der ersten der beiden Stufen mit
Benzol zu Mononitrobenzol umsetzt und das Mononitrobenzol
in der ersten der beiden Stufen zum Einsatz
bringt.
32. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Nitrierung des Benzols derart steuert,
daß ein Gemisch aus etwa 70% Mononitrobenzol und
etwa 30% Dinitrobenzol entsteht.
33. Verfahren nach Ansprüchen 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Gemisch aus Mononitrobenzol
und Dinitrobenzol von dem verdünnten Säuregemisch
durch Zentrifugieren oder Dekantieren abtrennt.
34. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur in der ersten der beiden
Stufen auf etwa 40-70°C hält.
35. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur in der zweiten der beiden
Stufen auf etwa 35-55°C hält.
36. Verfahren nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet,
daß man die erste der beiden Stufen zweistufig,
und zwar in einem Hauptreaktor und einem Hilfsreaktor
durchführt, wobei man die Temperatur im
Hauptreaktor auf etwa 40-65°C und im Hilfsreaktor
auf etwa 45-70°C hält.
37. Kontinuierliches Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung
von Anilin und m-Phenylendiamin aus einem
Gemisch aus etwa 60 bis etwa 80% Mononitrobenzol
und 20-40% Dinitrobenzol, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Gemisch aus Mononitrobenzol und Dinitrobenzol
einer Gasphasenhydrierung unterwirft, indem
man das Gemisch in der Gasphase in Gegenwart eines
Katalysators mit Wasserstoff in Berührung bringt,
um ein Gemisch aus etwa 60 bis etwa 80% Anilin und
etwa 20 bis etwa 40% m-Phenylendiamin herzustellen
und daß man das Anilin und m-Phenylendiamin aus dem
Gemisch abtrennt.
38. Verfahren nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hydrierung derart durchführt, daß man
das Gemisch aus Mononitrobenzol und Dinitrobenzol
in gasförmiger Form in Gegenwart von gasförmigem
Wasserstoff durch ein Katalysatorbett leitet.
39. Verfahren nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Katalysatorbett in zwei in Reihe geschaltete
Teile unterteilt, wobei man jedem der
beiden Katalysatorbetteile etwa 50% des Mononitrobenzols
und Dinitrobenzols zuführt.
40. Verfahren nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet,
daß man in dem Hydrierungsprodukt Anilin als Verdünnungsmittel
verwendet.
41. Verfahren nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur der Hydrierungsreaktion auf
etwa 176°C bis etwa 343,5°C hält.
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