DE3636887A1 - Transport- und lagerbehaelter mit schraubverschluss - Google Patents
Transport- und lagerbehaelter mit schraubverschlussInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Transport- und Lagerbehälter
aus Kunststoff für hochreine flüssige Chemikalien mit
einem Schraubverschluß, der aus einem in einer oberen
Behälterwand angeordneten Gewindestutzen und einer
Schraubkappe besteht.
Für die Herstellung von elektronischen Bauelementen werden
in vielen Fällen flüssige Chemikalien benötigt, an deren
Reinheit höchste Ansprüche gestellt werden. Beim
Transport, der Lagerung und der Handhabung dieser
Chemikalien müssen jegliche Verunreinigungen vermieden
werden. Da diese Chemikalien in vielen Fällen giftig oder
in anderer Weise schädlich sind, muß ein unbeabsichtigtes
Ausfließen, beispielsweise durch eine Beschädigung des
Transport- und Lagerbehälters mit hoher Sicherheit
ausgeschlossen werden. Deshalb bestehen strenge
Bestimmungen für die Zulassung derartiger Transport- und
Lagerbehälter. Insbesondere wegen der erforderlichen
Prüfungen dauert das Verfahren für die Neuzulassung eines
Transport- und Lagerbehälters verhältnismäßig lang.
Transport- und Lagerbehälter der eingangs genannten
Gattung sind für giftige und/oder in anderer Weise
schädliche Chemikalien zugelassen und in Betrieb. Der mit
einer Schraubkappe verschließbare Gewindestutzen in der
oberen Behälterwand bildet eine ausreichend große
Reinigungsöffnung. Die Entleerung erfolgt durch einen
Bodenablaß, wobei an der Behälteroberseite ein Lufteinlaß
geöffnet wird. Stattdessen kann die Flüssigkeit auch
mittels einer Pumpleitung aus dem Behälter abgepumpt
werden.
Diese Entnahmemöglichkeiten lassen den Zutritt von
Verunreinigungen in zumindest geringen Mengen zu und sind
deshalb für die Handhabung von hochreinen Chemikalien
nicht geeignet. Die Anbringung eines am Behälter
verbleibenden Tauchrohrs und eines Gaseinlaßstutzens,
durch den ein Inertgas bei der Flüssigkeitsentnahme
zugeführt werden kann, würde auch äußere bauliche
Veränderungen des Transport- und Lagerbehälters bedingen,
so daß ein erneutes Zulassungsverfahren erforderlich wäre,
wodurch sich die Inbetriebnahnme des Behälters um mehr als
ein Jahr verzögern würde.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Transport- und
Lagerbehälter der eingangs genannten Gattung so
auszugestalten, daß ohne Beeinträchtigung der
Reinigungsmöglichkeit und ohne äußere bauliche Veränderung
und somit ohne die Notwendigkeit eines erneuten
Zulassungsverfahrens die Möglichkeit der
Flüssigkeitsentnahme unter hochreinen Betriebsbedingungen
geschaffen wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
innerhalb des Gewindestutzens ein Tauchrohreinsatz
dichtend und herausnehmbar angeordnet ist, der ein in den
Behälterinnenraum ragendes Tauchrohr und mindestens einen
Gaseinlaßstutzen aufweist, die jeweils mit einem
Schraubverschluß versehen sind.
Der gesamte Tauchrohreinsatz einschließlich der
Schraubverschlüsse ist innerhalb des vom Gewindestutzen
und der aufgesetzten Schraubkappe umschlossenen Raumes
angeordnet und somit von außen nicht sichtbar. An dem
Transport- und Lagerbehälter selbst werden keine die
Festigkeit oder Dichtheit beeinflussenden Baumaßnahmen
erforderlich, so daß die Betriebszulassung des Transport-
und Lagerbehälters bestehen bleibt. Bereits vorhandene
und/oder im Rahmen der bestehenden Betriebserlaubnis
zugelassene Transport- und Lagerbehälter können mit sehr
geringem Aufwand für die Aufnahme von hochreinen flüssigen
Chemikalien vorbereitet werden, deren Entnahme durch das
Tauchrohr unter gleichzeitiger Zuführung von Inertgas
ermöglicht wird.
Da der Tauchrohreinsatz dichtend eingesetzt ist, bleibt
die Dichtheit des Behälters auch nach dem Abnehmen der
darüber angeordneten Schraubkappe erhalten. Die
herausnehmbare Anordnung des Tauchrohreinsatzes ermöglicht
den unbehinderten Zugang zu der Reinigungsöffnung, nachdem
der Tauchrohreinsatz herausgenommen wurde.
Da der Tauchrohreinsatz während des Transports und der
Lagerung unter der dichtschließenden Schraubkappe
angeordnet ist, ist er vor Verunreinigungen geschützt, die
anderenfalls beim Anschluß des Tauchrohrs an die
zugeordneten Entnahmeeinrichtungen in die Flüssigkeit
gelangen könnten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Gewindestutzen einen nach innen
ragenden, umlaufenden unteren Absatz aufweist, daß im
Abstand über dem Absatz mindestens zwei Haltevorsprünge
angeordnet sind, und daß der Tauchrohreinsatz mit radial
nach außen ragenden Befestigungsvorsprüngen jeweils in
einen Zwischenraum zwischen zwei benachbarte
Haltevorsprünge von oben einsetzbar und nach Art einer
Bajonettverbindung unter die Befestigungsvorsprünge
verdrehbar ist.
Dadurch ist der Tauchrohreinsatz im eingebauten Zustand
auch gegen eine Bewegung nach oben gesichert. Deshalb
besteht keine Gefahr, daß der Tauchrohreinsatz nach dem
Abnehmen der Schraubkappe aus seiner dichtenden Einbaulage
nach oben gedrückt wird, falls im Behälter ein geringer
Überdruck besteht. Ein solcher geringer Überdruck ist auch
bei nicht als Druckbehälter ausgelegten
Kunststoffbehältern der eingangs genannten Gattung
zulässig und in vielen Fällen unvermeidbar.
Gegenüber einer ebenfalls möglichen Schraubbefestigung des
Tauchrohreinsatzes im Gewindestutzen des Transport- und
Lagerbehälters bietet die Bajonettverbindung den Vorteil,
daß die an der Innenfläche des Gewindestutzens und an der
Außenfläche des Tauchrohreinsatzes vorzusehenden
Vorsprünge verhältnismäßig einfach sind.
Vorzugsweise greift ein in den Gewindestutzen einsetzbarer
Arretierungsring jeweils mit einem Arretierungsvorsprung
von oben durch den Zwischenraum zwischen benachbarten
Haltevorsprüngen des Gewindestutzens in den Zwischenraum
zwischen benachbarten Befestigungsvorsprüngen des
Tauchrohreinsatzes hinein. Dieser Arretierungsring
verhindert somit, daß der Tauchrohreinsatz unbeabsichtigt
verdreht wird. Der Tauchrohreinsatz wird somit
formschlüssig in seiner Betriebsstellung verriegelt, ohne
daß der Arretierungsring durch nach oben gerichtete Kräfte
belastet würde, die ihn aus seiner Arretierungsstellung
anheben könnten.
Gleichwohl ist es vorteilhaft, den Arretierungsring noch
dadurch zu sichern, daß die Schraubkappe eine den
Arretierungsring in seiner Einbaulage sichernde untere
Anschlagfläche aufweist.
Die Abdichtung zwischen dem Tauchrohreinsatz und dem
Gewindestutzen des Behälters wird in konstruktiv besonders
einfacher Weise dadurch erreicht, daß der Arretierungsring
zwischen der Innenfläche des Gewindestutzens und der
Außenfläche des Tauchrohreinsatzes angeordnet und
gegenüber diesen beiden Flächen durch Dichtringe
abgedichtet ist. Der Arretierungsring überbrückt dichtend
den durch die Befestigungsvorsprünge und die
Haltevorsprünge bedingten Abstand zwischen der Innenfläche
des Gewindestutzens und der Außenfläche des
Tauchrohreinsatzes.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des
Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert, das in der Zeichnung
dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 in einem senkrechten Schnitt einen
Schraubverschluß in einem Transport- und Lagerbehälter für
hochreine flüssige Chemikalien mit einem Tauchrohreinsatz,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Tauchrohreinsatz nach Fig.
1, wobei die Darstellung nach Fig. 1 der Schnittlinie II-
II in Fig. 2 entspricht, und
Fig. 3 in auseinandergezogener Darstellungsweise den
Gewindestutzen des Schraubverschlusses nach Fig. 1 mit dem
Tauchrohreinsatz und dem Arretierungsring.
In einer oberen Behälterwand 1 eines im übrigen nicht
dargestellten Transport- und Lagerbehälters aus Kunststoff
für hochreine flüssige Chemikalien ist ein
Schraubverschluß 2 vorgesehen, der aus einem auf die
Behälterwand 1 aufgesetzten und mit dieser beispielsweise
verschweißten Gewindestutzen 3 und einer Schraubkappe 4
besteht, die den Gewindestutzen 3 verschließt. Der mit
verhältnismäßig großem Durchmesser ausgeführte
Gewindestutzen 3 umschließt eine Reinigungsöffnung für den
Transport- und Lagerbehälter.
In den Gewindestutzen 3 ist ein Tauchrohreinsatz 5
eingesetzt, der einen Boden 6 aufweist, dessen Rand mit
einer nach oben gezogenen Zarge 7 versehen ist. In dem
Boden 6 sind ein Tauchrohr 8 und zwei Gaseinlaßstutzen 9,
10 angebracht. Diese genannten Teile sind vorzugsweise
einstückig aus Kunststoff hergestellt, wobei der untere
Teil des Tauchrohrs 8 angeschweißt sein kann. Das
Tauchrohr 8 und die Gaseinlaßstutzen 9, 10 sind an ihren
über dem Boden 6 liegenden Mündungen beim Transport und
bei der Lagerung jeweils durch Schraubverschlüsse 11 und
12 verschlossen, die in Fig. 2 weggelassen sind.
Der die Reinigungsöffnung umgebende Rand der Behälterwand
1 bildet am unteren Ende des Gewindestutzens 3 einen nach
innen ragenden, umlaufenden unteren Absatz 13. Im Abstand
oberhalb dieses Absatzes 13 ragen von der Innenfläche 14
des Gewindestutzens 3 an zwei gegenüberliegenden Seiten
zwei Haltevorsprünge nach innen, die bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel jeweils einen Umfangswinkel von etwas
weniger als 90° einnehmen.
Von der Außenfläche 16 des Tauchrohreinsatzes 5 ragen an
gegenüberliegenden Seiten zwei Befestigungsvorsprünge 17
radial nach außen, die ebenfalls jeweils einen
Umfangswinkel von etwas weniger als 90° einnehmen, wie man
in Fig. 2 erkennt. Diese als in Umfangsrichtung
verlaufende Rippen ausgeführten Befestigungsvorsprünge 17
werden beim Einsetzen des Tauchrohreinsatzes 5 von oben
jeweils in die Zwischenräume zwischen den beiden
Haltevorsprüngen 15 von oben eingeführt und anschließend
um 90° verdreht, so daß sie nach Art einer
Bajonettverbindung unter die ebenfalls nach Art von
Umfangsrippen ausgeführten Haltevorsprünge 15 greifen.
Ein Arretierungsring 18 wird in den Spalt zwischen der
Innenfläche 14 des Gewindestutzens 3 und der Außenfläche
16 des Tauchrohreinsatzes 5 eingesetzt. Zwei an der
Unterseite des Arretierungsringes 18 angeordnete, sich
angenähert über einen Umfangswinkel von 90° erstreckende
Arretierungsvorsprünge 19 greifen von oben durch den
Zwischenraum zwischen benachbarte Haltevorsprünge 15 in
den Zwischenraum zwischen benachbarte
Befestigungsvorsprünge 17 und verriegeln somit den
Tauchrohreinsatz 5 gegen eine Verdrehung. Diese Stellung
der in Fig. 3 in auseinandergezogenem Zustand
dargestellten Teile ist im unteren Teil der Fig. 3 mit
strichpunktierten Linien angedeutet.
In der Außenfläche 16 des Tauchrohreinsatzes 5 ist ein
Dichtring 20 angeordnet, der den Tauchrohreinsatz 5
gegenüber der Innenfläche des Arretierungsrings 18
abdichtet. In gleicher Weise ist in der Außenfläche des
Arretierungsrings ein Dichtring 21 angeordnet, der
gegenüber der Innenfläche 14 des Gewindestutzens 3
abdichtet. Auf diese Weise wird im eingebauten Zustand des
Tauchrohreinsatzes 5 eine vollständige Abdichtung
gegenüber der Behälterwand 1 erreicht. Die Abdichtung
bleibt auch nach dem Abnehmen der Schraubkappe 4 wirksam.
Die Schraubkappe 4 weist eine untere Anschlagfläche 22
auf, die sich im aufgeschraubten Zustand über dem
Arretierungsring 19 befindet und diesen in seiner
Einbaulage sichert.
Nach dem Abnehmen der Schraubkappe 4 sind die
Schraubverschlüsse 11 und 12 zugänglich, die unter
Reinraumbedingungen abgenommen werden, um eine Befüll-
oder Entnahmeeinrichtung anzuschließen. Wenn der Behälter
gereinigt werden soll, wird nach dem Herausnehmen des
Tauchrohreinsatzes 5 die Reinigungsöffnung vollständig
zugänglich.
Claims (6)
1. Transport- und Lagerbehälter aus Kunststoff für
hochreine flüssige Chemikalien mit einem Schraubverschluß,
der aus einem in einer oberen Behälterwand angeordneten
Gewindestutzen und einer Schraubkappe besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb des Gewindestutzens (3) ein
Tauchrohreinsatz (5) dichtend und herausnehmbar angeordnet
ist, der ein in den Behälterinnenraum ragendes Tauchrohr
(8) und mindestens einen Gaseinlaßstutzen (9, 10) aufweist,
die jeweils mit einem Schraubverschluß (11, 12) versehen
sind.
2. Transport- und Lagerbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindestutzen (3) einen
nach innen ragenden, umlaufenden unteren Absatz (13)
aufweist, daß im Abstand über dem Absatz (13) mindestens
zwei Haltevorsprünge (15) angeordnet sind, und daß der
Tauchrohreinsatz (5) mit radial nach außen ragenden
Befestigungsvorsprüngen (17) jeweils in einen Zwischenraum
zwischen zwei benachbarte Haltevorsprünge (15) von oben
einsetzbar und nach Art einer Bajonettverbindung unter die
Haltevorsprünge (15) verdrehbar ist.
3. Transport- und Lagerbehälter nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein in den Gewindestutzen (3)
einsetzbarer Arretierungsring (18) von oben durch den
Zwischenraum zwischen benachbarten Haltevorsprüngen (15)
des Gewindestutzens (3) in den Zwischenraum zwischen
benachbarten Befestigungsvorsprüngen (17) des
Tauchrohreinsatz (5) hineingreift.
4. Transport- und Lagerbehälter nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arretierungsring (18) zwischen der
Innenfläche (14) des Gewindestutzens (3) und der
Außenfläche (16) des Tauchrohreinsatz (5) angeordnet und
gegenüber diesen beiden Flächen (14, 16) durch Dichtringe
(20, 21) abgedichtet ist.
5. Transport- und Lagerbehälter nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schraubkappe (4) eine den
Arretierungsring (18) in seiner Einbaulage sichernde
untere Anschlagfläche (22) aufweist.
6. Transport- und Lagerbehälter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Tauchrohreinsatz (5) einen Boden
(6) aufweist, in dem das Tauchrohr (8) und der
Gaseinlaßstutzen (9, 10) angebracht sind, und daß der Rand
des Bodens (6) mit einer nach oben gezogenen Zarge (7)
versehen ist.
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