DE3635338A1 - Kombispindel fuer den einsatz als umwinde- umspinn- oder zwirnspindel auch als spulspindel - Google Patents
Kombispindel fuer den einsatz als umwinde- umspinn- oder zwirnspindel auch als spulspindelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spindel nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Bei immer höher werdenden Spindelgeschwindigkeiten wird die Halterung
der Spule auf der Spindel immer problematischer.
Die herkömmlichen Befestigungsarten bestehen in sogenannten Adapteraus
führungen, wobei der Innendurchmesser der Spule zur Spindelseele ausge
glichen wird oder durch einen Bajonettverschluß axial gesichert wird.
Die geforderte Genauigkeit der Spulen, die vorwiegend aus Aluminium,
Kunststoffen oder aus einer Kombination der beiden Werkstoffe herge
stellt werden, kann vielfach nicht erreicht werden und sind somit für
hohe Spindeldrehzahlen nicht geeignet.
Ein weiteres Problem ist das Auswuchten der Spulen, wobei die Garnun
wucht die noch so genaue Auswuchtung wieder in Frage stellt.
Bekanntlich müssen bei hohen Spindeldrehzahlen die Spulen eine härtere
Bewicklung des Garnes erfahren, da sich sonst infolge der Fliehkraft
die Wicklungen während des Umspinn- oder Umwindevorganges von der Spule
lösen. Dies bedingt, daß die voll bewickelte Spule einen engen Spulen
durchmesser aufweist, der bei ablaufendem Garn zunehmend größer wird
und zu radialem Spiel der Spule führt. Hier ist eine sehr hohe
Qualitätsüberwachung der Spulen erforderlich.
Ein weiteres Problem liegt in der Vielzahl der zur Verwendung kommenden
Spulen. So sind pro Spindeleinheit mindestens 3 Spulen erforderlich,
die zwischen z. B. Spinnmaschine und Spulmaschine hin- und herpendeln.
Der immerwährende Transport der Spulen trägt auch nicht gerade zur
Qualitätsverbesserung derselben bei, weil Beschädigungen auftreten
können.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Spulensitze infolge mehr
maliger Wechsel in der Bohrung ausschlagen und hierdurch unbrauchbar
werden. Hier spielt die Vibration der Spindel eine sehr große Rolle.
Die Spulen werden mittels Schiebesitz auf die Spindel aufgebracht, so
daß ein radiales Spiel vorhanden sein muß. Dieses wird wiederum von der
Vibration der Spindel beeinflußt und führt ebenfalls zum Ausschlagen
der Spulenbohrungen, zu erhöhter Lagerbelastung und damit zum
vorzeitigen Ausfall der Spindeln.
Da die Umwinde-, Umspinn- oder Zwirnspindel nicht identisch ist mit der
Spulspindel ergibt sich zwangsläufig ein nicht unerheblicher Mehrauf
wand an Lagerhaltung, Ersatzteilbedarf und Reparatureinrichtungen.
In der DE-OS 35 06 385 wird eine zweiteilige, aus einer Spulen- und
Lagereinheit bestehende Spindel beschrieben. Eine Spindel dieser Art
ist mit mehreren Nachteilen behaftet.
Beim Spulenwechsel ist der lange Schaft an der Spule hinderlich. Zudem
benötigt man oberhalb der Spindel in der Maschine einen entsprechenden
Freiraum, damit die Spule überhaupt aus der Lagereinheit entnommen wer
den und wieder eingesetzt werden kann. Dieser Freiraum ist bei den heu
tigen, platzsparenden und bedienungsfreundlich ausgelegten Maschinen
nicht vorhanden.
Darüber hinaus ist die Spindelseele, welche hochgenau gefertigt werden
muß, sehr empfindlich. Geringe Schläge, und die bleiben beim Transport
der Spule nicht aus, tragen zu einer Verschlechterung des Spindellaufes
bei und führen zum vorzeitigen Ausfall der Spindel.
Die Paßgenauigkeit der Spindelseele zur Lagerbüchse ist nur unter
großem wirtschaftlichen Aufwand zu erzielen und leidet bei dieser Spin
delausführung bei jedem Spulenwechsel. Hier kommt noch hinzu, daß der
Spulenschaft in jedem Fall einen Schiebesitz aufweisen muß, was zwangs
läufig zu einem Radialspiel führt. Die auf die Spindel einwirkenden
Vibrationen beeinträchtigen dieses Radialspiel erheblich und wirken
sich negativ auf die Lagerbelastung und Lebensdauer aus.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Spindel der eingangs genann
ten Art zur Verfügung zu stellen, welche die aufgezeigten Nachteile
vermeidet.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dem kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 zu entnehmen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Ansprü
chen 2 bis 11 zu entnehmen.
Die erfindungsgemäße Spindel ist so ausgelegt, daß für den Umwinde-,
Umspinn-, Zwirn- oder Spulvorgang nur noch eine Spindel benötigt wird,
in dem die Spindelseele als Spule ausgebildet ist. Dies erfolgt so, daß
auf dem Spindelseelen-Außendurchmesser bereits das Garn aufgespult wird
oder aber bei großen Garngewichten eine Spulenkernhülse auf die Spin
delseele aufgepreßt bzw. aufgeschrumpft wird und hierauf das Garn auf
gespult wird. Durch diese Maßnahme wird die Federsteifigkeit der nun
mehrigen Spule wesentlich erhöht, was eine Verlagerung der Resonanz
stellen zu höheren Spindelgeschwindigkeiten mit sich bringt.
Ein Verspannen der Hülse, auch bei extrem harter Bewicklung, ist hierbei
ausgeschlossen. Auch kann jetzt die relativ große Masse exakt ausge
wuchtet werden, wobei eine Veränderung der Unwucht, wie es bei herkömm
lichen Spulen immer der Fall ist, ausgeschlossen ist.
Ein großer wirtschaftlicher Vorteil liegt auch im Wegfall der vielen
verschiedenen Spulen und Spulenarten, da die Spulengröße auf der
Spindelseele einstellbar ist. Ebenso entfallen alle Adapter und sonsti
gen Befestigungselemente für die Spule.
Neben den aufgezeigten Vorteilen ist es auch möglich, die Spindel über
einen entweder in die Spindel integrierten oder aber über Antriebsele
mente (Zahnriemen oder dergleichen) antreibbaren Motor zu betreiben.
Die Erfindung soll an einigen Beispielen näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine herkömmliche Umwindespindel mit Adapter-Spulenbefestigung,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Spindel, bei der das Garn auf die Spindel
seele aufgespult ist,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Spindel mit einer Spulenkernhülse und ver
stellbarer Spulengröße,
Fig. 4 eine schematisch dargestellte Schnellverschlußeinrichtung und
Fig. 5 eine motorisch betriebene Spindel.
In Fig. 1 wird eine herkömmliche Umwindespindel gezeigt. Hierbei wird
die Spule 6 von den Adaptern 3 und 4, die auf der Spindelseele 2 ange
bracht sind, gehalten. Die axiale Sicherung der Spule 6 erfolgt über
den Bajonettverschluß 5.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Spindel 1. Die Spulenbegrenzungsstel
ler 7 und 8 sind direkt auf der Spindelseele 2 angebracht und bilden so
die Spule. Bei 9 ist die Höhenverstellbarkeit des oberen Spulenbegren
zungsstellers 8 gezeigt.
Die Fig. 3 zeigt ebenfalls die erfindungsgemäße Spindel 1, wobei die
Spulenkernhülse 11 auf die Spindelseele 2 aufgeschrumpft ist. Die
Spulenbegrenzungsteller 8 und 10 sind hierbei auf die Spulenkernhülse
11 aufgebracht. Der Spulenbegrenzungsteller 10 weist zur Spindellage
rung eine Labyrinthdichtung auf. Der gestrichelt eingezeichnete Spulen
begrenzungsring 8 zeigt die einstellbare Größe der Spule.
In Fig. 4 wird schematisch der Schnellverschluß 12, mit dem die Spindel
1 in der Spindelbank 13 befestigt ist, gezeigt.
Fig. 5 zeigt die erfindungsgemäße Spindel 1, die über einen Antriebs
riemen 14 von einem Motor 15 betrieben wird.
Claims (11)
1. Spindel zum Umwinden, Umspinnen oder Zwirnen eines Garnes, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spindelseele (2) als Spule ausgebildet ist.
2. Spindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwinde-
bzw. Umspinn- oder Zwirnspindel mit der Spulspindel (1) auf der Spul
maschine identisch ist.
3. Spindel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Masse der Spindelseelenspule ein Vielfaches der Garnmasse beträgt,
exakt auf Restexzentrizität ausgewuchtet ist, wodurch die Unwucht des
aufgespulten Garnes vernachlässigbar ist.
4. Spindel nach einem der vorhergenannten Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Spulenkernhülse (11) fest auf der Spindelseele (2)
durch eine Preß- oder Schrumpfverbindung verankert ist.
5. Spindel nach einem der vorhergenannten Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spulenkernhülse (11) aus gehärtetem Stahl besteht.
6. Spindel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß je nach
zu verarbeitendem Garnvolumen die Spulenkernhülse (11) aus hochfestem
Aluminium oder hochfestem, legiertem Kunststoff besteht.
7. Spindel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Be
grenzung des aufzuspulenden Garnes am oberen und unteren Ende der Spu
lenkernhülse (11) bzw. Spindelseele (2) Spulenbegrenzungsteller (7, 8,
10) angebracht sind.
8. Spindel nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
obere Spulenbegrenzungsteller (8) höhenverstellbar ist.
9. Spindel nach Anspruch 1, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spulenbegrenzungsteller (7, 8, 10) nach außen eine Garnablaufhilfe in
Form von Ablaufschrägen aufweisen.
10. Spindel nach Anspruch 1 und 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der untere Spulenbegrenzungsteller (10) zur Spindellagerungsseite hin
als Wickelschutzlabyrinth ausgebildet ist.
11. Spindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel
(1) mit einem Schnellverschluß (12) an der Spindelbank (13) befestigt
ist.
Priority Applications (7)
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Publications (2)
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