DE3631146C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur spanabhebenden Arbeitsflächenbearbeitung
von mehreren, in einem Walzgerüst betriebsbereit eingebauten,
eine gemeinsame Kaliberöffnung bildenden Walzen, bei der außerhalb der
Kaliberöffnung mindestens ein Werkzeug an wenigstens einer angetriebenen
Walze in Abhängigkeit von Form und Größe der Kaliberöffnung radial und axial
geführt ist.
Bei einer in der Praxis bekannten Vorrichtung dieser Art (interner Stand der Technik) wird von den die Kaliberöffnung
bildenden Walzen zunächst nur eine Walze bearbeitet, und zwar mit Hilfe
einer Schleifscheibe. Diese wird an einer um etwa 90° zur Kaliberöffnung
versetzten Umfangsstelle der Walze in radialer Richtung gegen die Walzenarbeitsfläche
vorgeschoben. Die Schleifscheibe besitzt dabei das Profil,
welches in die Arbeitsfläche der Walze eingearbeitet werden soll. Um die
Schleifscheibe richtig anstellen zu können und um die Bildung des gewünschten
Profils der Walzenarbeitsfläche während des Bearbeitungsvorganges überwachen
zu können, werden durch die Kaliberöffnung Lichtstrahlen hindurchgeschickt,
die mit Hilfe einer Optik auf einer Mattscheibe in vergrößertem Maßstab
die jeweiligen Konturen der Kaliberöffnung sichtbar werden lassen. Da der
optische Vergrößerungsfaktor bekannt ist, läßt sich mit Hilfe des auf der
Mattscheibe sichtbaren Schattenbildes nicht nur die Form, sondern auch die
Größe der Kaliberöffnung bestimmen. Auf diese Weise kann man auch feststellen,
wann die profilierte Schleifscheibe, gegebenenfalls auch ein anderes Werkzeug,
weit genug vorgeschoben ist und in der einen bearbeiteten Walze das gewünschte
Profil eingearbeitet hat. Um auch die andere oder anderen Walzen, welche
die Kaliberöffnung bilden, ebenfalls bearbeiten zu können, ist es notwendig,
das Walzgerüst innerhalb der Vorrichtung um die Walzachse der Kaliberöffnung
zu drehen. Dieses Drehen des Walzgerüstes erfolgt bei der bekannten
Vorrichtung mittels einer besonderen Einrichtung, so daß das Walzgerüst
nicht gelöst und neu eingespannt zu werden braucht.
Obwohl beim Bearbeiten der zweiten Walze und gegebenenfalls der weiteren Walzen
dieselben optischen und mechanischen Mittel zur Verfügung stehen, ergeben
sich doch geringfügige, aber störende Abweichungen von der gewünschten
Idealform der Kaliberöffnung und von den gewünschten Abmessungen derselben.
Diese Ungenauigkeiten entstehen einmal dadurch, daß die Konturen der
Kaliberöffnung auf der Mattscheibe nicht so scharf abgegrenzt erscheinen,
wie dies notwendig wäre, weil während des Bearbeitens kleine Späne und
Tropfen der Kühlflüssigkeit in die Kaliberöffnung gelangen und dabei
ebenfalls einen Schatten erzeugen, der auf der Mattscheibe nicht von dem
Schatten unterscheidbar ist, den die Walzenkontur verursacht. Dies erschwert
die Beurteilung des
Schattenbildes und die laufende Einstellung des
Werkzeuges anhand desselben. Insbesondere von Walze zu Walze kommt es zu
unterschiedlichen Einstellungen des Werkzeuges. Doch selbst dann, wenn man
die Werkzeugeinstellung beim Bearbeiten der ersten Walze genau getroffen
hat und diese für die Bearbeitung der nächsten Walze bzw. Walzen beibehält,
ergeben sich trotzdem in der Praxis Abweichungen der entstehenden
Kaliberöffnung von der gewünschten Form und Größe, und zwar dadurch, daß
das Walzgerüst mit seinen Spann- und Aufnahmeflächen sowie die Walzen und
ihre Lagerungen Herstellungstoleranzen besitzen. Folglich steht nach dem
Drehen des Walzgerüstes zwecks Bearbeitung der nächsten Walze diese nicht
so exakt auf ihrer theoretischen Position, wie dies wünschenswert ist. Es
kommt dann trotz beibehaltener Position des Werkzeuges doch zu Form- und
Abmessungsabweichungen in der Kaliberöffnung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit der eine bessere Arbeitsflächenbearbeitung
möglich ist und mit der man eine Kaliberöffnung erreicht, die noch
genauer als bisher der gewünschten Form und den gewünschten Abmessungen entspricht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung einer einen
Sensor aufweisenden Meßeinrichtung, deren Sensor in die Kaliberöffnung
eingreift und deren Querschnittsmaße laufend ermittelt,
wobei in an sich
bekannter Weise ein Rechner die gemessenen Istwerte der Querschnittsmaße
der Kaliberöffnung mit vorgegebenen Sollwerten vergleicht und das Werkzeug
laufend in Abhängigkeit von den Differenzen zwischen den Soll- und
Istwerten an der Walzenarbeitsfläche geführt ist.
Unter der Kaliberöffnung
versteht man den freien Durchlaufquerschnitt, der sich in der Ebene der
Walzendrehachsen befindet und von den Arbeitsflächen der Walzen begrenzt wird. Mißt man diese Kaliberöffnung genau aus und vergleicht jeden einzelnen
Meßwert mit dem zugehörenden gewünschten und deshalb vorgegebenen Sollwert,
dann ergibt sich im Falle der Abweichung ein Differenzwert, der als
Einstellwert für das Werkzeug dient.
Meßsteuerungs- bzw. Meßregelungseinrichtungen zum Führen von
spanabhebenden Werkzeugen sind z. B. durch die DE-AS 20 14 439, die
US-PS 34 56 394, die DE-Z "wt-Zeitschrift für industrielle Fertigung"
1984, Nr. 5, Seite 277-280, die DE-Z "tz für Metallbearbeitung" 1982,
Heft 7, Seite 30-32, die DE-Z "Werkstatt und Betrieb" 1976, Heft 11,
Seite 617-625 und 1977, Heft 11, Seite 749-753 an sich bekannt, ebenso wie
Rechner zum Ermitteln eines Differenzwertes durch Vergleichen gemessener
Istwerte mit vorgegebenen Sollwerten, so daß die Erfindung vor allem in
der Anwendung dieses Prinzips bei einer Vorrichtung zur spanabhebenden
Arbeitsflächenbearbeitung von aus mehreren Walzen gebildeten Kaliberöffnungen
zu sehen ist und darin, daß wärend der Bearbeitung der Walzenarbeitsflächen
laufend und direkt in der Kaliberöffnung gemessen und danach das Werkzeug
geführt wird.
Hierdurch wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß alle Herstellungstoleranzen
des Walzgerüstes, wie zum Beispiel der Aufnahmeflächen und der Walzenlagerung,
sowie alle Herstellungstoleranzen der Vorrichtung ausgeschaltet werden.
Die Istwerte stammen unmittelbar aus der Kaliberöffnung, werden in Form
von zahlreichen Meßimpulsen mit hoher Genauigkeit zur Auswerteeinrichtung übertragen, wo sie
innerhalb eines Rechners mit ebenfalls großer Genauigkeit mit den Sollwerten
verglichen werden. Die sich daraus ergebenden Differenzbeträge stellen
wiederum eine sehr genaue Ausgangsbasis für die Werkzeugeinstellung dar,
so daß insgesamt eine wesentlich exaktere Kaliberöffnung erzielt wird.
Die Meßeinrichtung, der Rechner und die Werkzeugeinstellung arbeiten
vollautomatisch, wodurch Fehleinstellungen von Hand vermieden werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt die Meßeinrichtung
einen innerhalb der Ebene der Kaliberöffnung sich alternierend
oder umlaufend bewegenden Sensor. Dieser kann beispielsweise
aus einem Taststift bestehen, der die Arbeitsflächen der Walzen
abtastet und dessen Ausweichbewegungen die Meßimpulse erzeugen. Der
Sensor kann aber auch aus einer berührungslos arbeitenden Luftdüse
bestehen, bei der kleinste Druckänderungen der Luft, hervorgerufen
durch Abstandsschwankungen zwischen Luftdüse und Walzenarbeitsflächen,
Meßimpulse für den Rechner erzeugen. Diese Sensoren - und ggf. andere an sich und allgemein bekannte
Sensoren - fahren die zu messenden Arbeitsflächen innerhalb einer
relativ kurzen Zeit mehrfach ab, ermitteln so laufend die
augenblickliche Größe und Form der Kaliberöffnung und melden damit auch
augenblicklich, wenn die gewünschte Kaliberöffnung erreicht ist. Die
Meldung und Auswertung der Meßimpulse erfolgt im Rechner. Dieser stellt
zum Beispiel das Ende der Bearbeitung dadurch fest, daß sich die
gemessenen Istwerte mit den eingegebenen Sollwerten decken. Es entstehen
keine Differenzwerte mehr und infolgedessen auch kein Vorschub des
Werkzeuges. Eine hierauf ansprechende Meldeeinrichtung kann den
Bedienungspersonen der Vorrichtung das Ende des Bearbeitungsvorganges
anzeigen und gegebenenfalls die Vorrichtung abschalten.
Besonders vorteilhaft ist es, daß die Bewegungsbahn des Sensors von der
Form der Kaliberöffnung abweichen kann. Inwieweit dies möglich ist,
richtet sich nach Art und Arbeitsweise des Sensors. Um eine möglichst
genaue Messung zu erreichen, empfiehlt es sich in den meisten Fällen,
den Sensor um eine stillstehende Drehachse umlaufen zu lassen, obwohl
es auch möglich ist, ihn etwa parallel zu den gewünschten Arbeits
flächenkonturen zu bewegen.
Empfehlenswert ist es, das Werkzeug mit einer Bahnsteuerung an der Walze
zu führen. Hierbei ist es nicht erforderlich, daß das Werkzeug,
beispielsweise eine Schleifscheibe, die gewünschte Form der Arbeits
flächen besitzt. Es wird im Gegenteil ein Werkzeug verwendet, das im
Schnittbereich wesentlich schmaler als die Arbeitsflächenbreite der
Walze ist. Dabei wird das Werkzeug in axialer und radialer Richtung so
an den Walzen geführt, daß das gewünschte Profil der Arbeitsflächen
entsteht. Hierdurch vermeidet man, daß das Werkzeug in die genaue Form
des Arbeitsflächenprofils der Walzen gebracht und trotz Verschleiß
durch wiederholtes Nacharbeiten in dieser Form gehalten werden muß.
Außerdem kann man mit der Bahnsteuerung sehr unterschiedliche
Arbeitsflächenprofile mit demselben Werkzeug erzeugen.
Ferner ist nach der Erfindung eine die Werkzeugform und Werkzeugschneid
fähigkeit überwachende Einrichtung vorgesehen. Diese Einrichtung kann
denselben Sensor benutzen, der die Kaliberöffnung ohnehin ausmißt.
Derartige Sensoren besitzen eine so hohe Empfindlichkeit, daß sie in
der Lage sind, eine höhere Oberflächenrauhigkeit der Arbeitsflächen
festzustellen. Da diese in aller Regel von einer mangelhaften
Schneidfähigkeit des Werkzeuges herrührt, wird diese vom Sensor an den
Rechner gemeldet. Dieser erkennt durch die Art der Meßimpulse die
Oberflächenrauhigkeit. Die hier erwähnte Überwachung erfolgt also
lediglich mittels einer besonderen Programmierung des Rechners, die diese
Art von Meßimpulsen des ohnehin vorhandenen Sensors aufnimmt und gesondert
meldet. Eine abweichende Werkzeugform, wie sie beispielsweise durch eine
verschlissene Schleifscheibe oder Schneidstahl gegeben ist, meldet der
Sensor dadurch, daß trotz eines ausreichend weiten Vorschubs der
Schleifscheibe in radialer Richtung die eingeschliffene Kontur der
Arbeitsflächen immer noch erheblich von der gewünschten Form abweicht,
also viel zu hohe Differenzwerte auftreten, die zu diesem Zeitpunkt
der Bearbeitung und bei dieser Vorschubposition der Schleifscheibe nicht
mehr vorhanden sein dürften. Derartige Abweichungen lassen sich auch
gesondert melden.
Im allgemeinen ist es ratsam, in Walzendrehrichtung zwischen dem Werkzeug
und der Meßeinrichtung eine Reinigungseinrichtung für die Walzenarbeits
fläche anzuordnen. Eine solche Reinigungseinrichtung kann aus einer
Bürste, einer Druckluftdüse oder ähnlichem bestehen. Sie verhindert, daß
Späne oder Kühlflüssigkeit bis in die Kaliberöffnung hinein vordringen,
den Sensor verschmutzen und das Meßergebnis beeinträchtigen.
Ferner
empfiehlt es sich, das Werkzeug radial und parallel zur Walzendrehachse
verschiebbar auszubilden. So läßt sich jede sinnvolle und gewünschte
Arbeitsflächenkontur erreichen, wobei die Bewegungen des Werkzeuges
direkt vom Sensor über den Rechner in Abhängigkeit von den festgestellten
Differenzwerten gesteuert werden.
Alternativ kann auch anstelle
des Werkzeuges das Walzgerüst mit den Walzen radial und parallel zur
Walzendrehachse verschiebbar sein.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist für jede Walze des
Walzgerüstes ein gesondertes Werkzeug nebst Werkzeugführung vorgesehen.
Hierdurch ist es möglich, alle Walzen des Walzgerüstes gleichzeitig
zu bearbeiten, was eine erhebliche Zeiteinsparung und eine
Leistungssteigerung der Vorrichtung bedeutet. Aber auch bei dieser
Ausführungsform der Erfindung benötigt man nur einen Sensor und nur
einen Rechner, da beide in der Lage sind, für alle - zum Beispiel drei -
Werkzeuge beziehungsweise Werkzeugführungen die verschiedenen, jeweils
benötigten Differenzwerte zur Verfügung zu stellen. Es ist natürlich
notwendig, daß jede Werkzeugführung nur die Differenzwerte erhält, die
der entsprechenden Walze zugeordnet sind. Dies läßt sich aber durch
eine entsprechende Programmierung des Rechners sicherstellen. Es ist
dann jedoch erforderlich, daß die Werkzeuge gesondert radial und parallel
zur Walzendrehachse verschiebbar sind, bei fest eingespanntem Walzgerüst,
weil ein Verschieben des Walzgerüstes ein individuelles Bearbeiten
aller Walzen gleichzeitig nicht erlaubt.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele schematisch
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer
Darstellung in der Seitenansicht,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II von Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt wie Fig. 2 bei drei Walzen pro
Kaliber,
Fig. 4 eine Vorrichtung wie Fig. 1 mit einer Schleifscheibe
als Werkzeug,
Fig. 5 und 6 einen Schnitt nach der Linie V-V von Fig. 4.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung (1) dargestellt, die einen Ständer (2)
besitzt, in dem ein Walzgerüst (3) mit bekannten, nicht dargestellten
Mitteln gehalten und festgespannt ist. Außerdem besteht die Möglichkeit,
das Walzgerüst (3) um seine Walzgutdurchlaufachse zu drehen, so daß
wahlweise jede der mit (4) bezeichneten Walzen oben angeordnet sein kann.
Die Walzen (4) besitzen Achsen (4b) und Arbeitsflächen (4a), welche zylindrisch, aber
auch profiliert ausgebildet sein können. Mit Hilfe eines Drehstahls (5)
läßt sich die Walzenarbeitsfläche (4a) der oberen Walze (4) bearbeiten.
Zu diesem Zweck kann man den Drehstahl (5) sowohl in radialer als auch
in axialer Richtung relativ zur Walzendrehachse (4b) bewegen.
Die beiden Walzen (4) bilden gemeinsam eine Kaliberöffnung (6), deren
Form und Größe von der Art der Bearbeitung der Arbeitsflächen (4a)
mit dem Drehstahl (5) abhängig ist. In der Kaliberöffnung (6) befindet
sich ein Sensor (7), der zu einer Meßeinrichtung (8) gehört, die in
eine Zentrierbohrung des Walzgerüstes (3) eingesetzt ist. Der Sensor (7)
bewegt sich innerhalb der Kaliberöffnung (6), in der mit II-II bezeichneten
Ebene, wobei Form und Größe der Kaliberöffnung (6) abgetastet und in
Meßimpulse umgesetzt werden. Diese Meßimpulse gelangen über eine
entsprechende Verbindungsleitung (9) zu einem Rechner (10), in dem
diese Meßimpulse als Istwerte mit zuvor eingegebenen Sollwerten
verglichen werden, welche für die gewünschte Kaliberöffnung (6) gelten.
Abweichungen zwischen den Istwerten der Meßeinrichtung (8) und den
eingegebenen Sollwerten ermittelt der Rechner (10) und die sich
daraus ergebenden Differenzwerte werden in Einstellimpulse umgewandelt,
welche über Verbindungsleitungen (11 und 12) Stellmotoren (13 und 14)
zugeleitet werden, die das axiale und radiale Verschieben des
Werkzeuges (5) um den gewünschten Betrag durchführen. In entsprechender
Weise verändert sich die Form und vergrößern sich die Abmessungen der
Kaliberöffnung (6), was dann die Meßeinrichtung (8) mit dem Sensor (7)
wieder feststellt. Dabei nähern sich die Istwerte mit fortschreitender
Bearbeitung immer weiter den Sollwerten, bis diese erreicht sind und
keine Differenzwerte mehr ermittelt werden, also der Vorschub durch die
Stellmotoren (13 und 14) nicht mehr stattfindet. Die Arbeitsflächen
bearbeitung ist dann für die obere Walze (4) abgeschlossen.
Zur Bearbeitung der unteren Walze (4) läßt sich diese in die Position
der oberen Walze (4) bringen, und zwar durch entsprechendes Drehen
oder Verschieben des Walzgerüstes (3) in dem Ständer (2), was man auch
durch einen nicht dargestellten Drehtisch beziehungsweise Schlitten
der Vorrichtung (1) durchführen kann. Im übrigen läßt sich die
Vorrichtung (1) auch so ausgestalten, daß sie unterhalb des
Walzgerüstes (3) angeordnet ist und das Walzgerüst (3) horizontal liegt.
Diese Position zeigt Fig. 1 dann, wenn man das Zeichnungsblatt um 90°
dreht. Eine andere Möglichkeit, die zweite Walze (4) zu bearbeiten,
besteht darin, einen zweiten Drehstahl (5) in entsprechender Weise
im Bereich der zweiten Walze (4) anzuordnen und ebenfalls mit
Stellmotoren (13 und 14) zu versehen, die von derselben Meßeinrichtung (8)
und demselben Rechner (10) mit Stellimpulsen versorgt werden können.
Die Fig. 2 und 3 zeigen, daß Walzgerüste (3) sowohl mit zwei als auch
mit mehr Walzen (4) pro Kaliber auf der Vorrichtung gemäß Fig. 1
bearbeitet werden können. Außerdem ist dort dargestellt, daß der
Sensor (7) der Meßeinrichtung (8) innerhalb der Kaliberöffnung (6)
entweder umläuft oder sich alternierend auf einer Kreisbahn bewegt
und dabei die Arbeitsflächen (4a) der Walzen (4) abtastet. Die
Entfernung der Arbeitsflächen (4a) von der Drehachse wird dabei bei
den verschiedensten Winkelstellungen des Sensors (7) gemessen und
an den Rechner (10) weitergeleitet. Der Sensor (7) kann sowohl als
berührender Taststift als auch als berührungslos arbeitende Luftdüse
oder als mit Lichtstrahl, Ultraschall oder ähnlichem arbeitender Kopf
ausgebildet sein. Dabei ist es nicht erforderlich, daß sich der Sensor (7),
wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, auf einer Kreisbahn bewegt, sondern er
kann auf einer anderen vorbekannten Bahn geführt werden, die nicht
einmal parallel zu den Konturen der Arbeitsflächen (4a) zu verlaufen
braucht.
Fig. 4 unterscheidet sich von Fig. 1 im wesentlichen nur dadurch, daß
zur Vereinfachung der Zeichnung der Rechner (10) und die
Verbindungsleitungen (9, 11 und 12) fortgelassen worden sind, und vor
allem dadurch, daß anstelle des Drehstahles (5) eine motorisch
angetriebene Schleifscheibe (15) als spanabhebendes Werkzeug vorgesehen
ist. Auch eine solche Schleifscheibe kann mehrfach, beispielsweise
für jede Walze (4), vorgesehen sein.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie die Schleifscheibe (15) in radialer und
axialer Richtung durch die Stellmotoren (14 und 13) verstellt werden
kann, dabei ist die Schleifscheibe (15) so profiliert, daß bei korrekter
radialer Position die gewünschte Form der Arbeitsfläche (4a) und damit
der Kaliberöffnung (6) erreicht wird. Das axiale Verstellen der
Schleifscheibe (15) dient lediglich als Ausgleich für Fertigungstoleranzen.
Es ist damit möglich, die Schleifscheibe (15) genau mittig zur Walze (4)
einzustellen.
In Fig. 6 jedoch ist die Schleifscheibe (15) nicht mit dem Halbmesser (R)
versehen, der beispielsweise in die Walze (4) eingeschliffen werden soll,
sondern mit einem wesentlich kleineren Halbmesser (r). Der Drehpunkt
dieses kleineren Halbmessers (r) wird auf der mit zwei Pfeilen
dargestellten Kreisbahn bewegt, so daß der Halbmesser (R) in der
Walze (4) entsteht. Die dazu erforderliche Bewegung der Schleifscheibe (15)
wird ebenfalls durch die Stellmotoren (13 und 14) erzielt, die in
entsprechender Weise vom Rechner (10) angesteuert werden.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur spanabhebenden Arbeitsflächenbearbeitung von mehreren,
in einem Walzgerüst betriebsbereit eingebauten, eine gemeinsame
Kaliberöffnung bildenden Walzen, bei der außerhalb der Kaliberöffnung
mindestens ein Werkzeug an wenigstens einer angetriebenen Walze in
Abhängigkeit von Form und Größe der Kaliberöffnung radial und axial
geführt ist, gekennzeichnet durch die Verwendung
einer einen Sensor (7) aufweisenden Meßeinrichtung (7, 8),
deren Sensor (7)
in die Kaliberöffnung (6) eingreift und deren Querschnittsfläche laufend
ermittelt, wobei in an sich bekannter Weise ein Rechner (10) die
gemessenen Istwerte der Querschnittsmaße der Kaliberöffnung (6) mit
vorgegebenen Sollwerten vergleicht und das Werkzeug (5; 15) laufend in
Abhängigkeit von den Differenzen zwischen den Sollwerten und den Istwerten
an der Walzenarbeitsfläche (4a) geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßeinrichtung (7, 8) einen innerhalb der Ebene der
Kaliberöffnung (6) sich alternierend oder umlaufend bewegenden
Sensor (7) besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Bewegungsbahn des Sensors (7) von der Form der
Kaliberöffnung (6) abweicht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkzeug (5; 15) mit einer
Bahnsteuerung an der Walze (4) geführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine die Werkzeugform und
Werkzeugschneidfähigkeit überwachende Einrichtung (7, 8, 10)
vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in Walzendrehrichtung zwischen
dem Werkzeug (5; 15) und der Meßeinrichtung (7, 8) eine
Reinigungseinrichtung für die Walzenarbeitsfläche (4a) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkzeug (5; 15) radial und
parallel zur Walzendrehachse (4b) verschiebbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Walzgerüst (3) mit den
Walzen (4) radial und parallel zur Walzendrehachse (4b) verschiebbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß für jede Walze (4)
des Walzgerüstes (3) ein gesondertes Werkzeug (5; 15) nebst
Werkzeugführung vorgesehen ist.
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