DE3630444C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Lagerung eines Schrämmeißels
an seinem Meißelhalter nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Im Bergbau, bei der Entfernung alter Straßenbeläge und
bei Gewinnung oder Abtragung anderer Materialien werden
Vorrichtungen eingesetzt, die einen rotierenden
Werkzeugträger aufweisen, von dem zahlreiche Meißel,
die in Meißelhalter eingesetzt sind, abstehen. Als
Meißel werden häufig Rundschaftmeißel verwendet, die
mit einem rotationssymetrischen Meißelschaft im Meißel
halter befestigt sind und die durch den Angriff an dem
abzutragenden Material um ihre Längsachse herum gedreht
werden, so daß eine gleichmäßige Abnutzung der aus
Hartmetall bestehenden Schneidspitze bzw. des Meißel
kopfes erfolgt. Bei der Drehung des Werkzeugträgers
greifen die Meißel schlagartig an dem abzutragenden
Material an. Hierdurch entsteht eine hohe Schlagbean
spruchung nicht nur des Meißels, sondern auch des
Meißelhalters. Insbesondere wird der Meißelkopf mit
hoher Energie gegen die vordere Anschlagfläche des
Meißelhalters gestoßen. Ähnliche Stöß treten auf,
während der Meißel an dem abzutragenden Material ent
langschabt, wobei Vibrationen entstehen, die den
Meißelkopf stark beanspruchen, wobei der Meißelkopf
wiederholt gegen die Anschlagfläche des Meißelhalters
geschlagen wird. Die Schneidspitze des Meißels wird
insbesondere bei Meißeln mit sehr spitzer Schneidspitze
durch die auftretenen Stöße stark beansprucht. Die aus
Hartmetall bestehende Schneidspitze erwärmt sich da
durch. Infolge der Erwärmung treten chemische Um
setzungen auf, wodurch die Schneidspitze ihre Härte
verliert und manchmal weicher wird als das abzutragende
Material. Die Erwärmung und die Schlagbeanspruchungen
führen zu einem schnellen Verschleiß des Meißelkopfes
und des Meißelhalters. Der Verschleiß verursacht nicht
nur hohe Materialkosten und häufige Stillstandszeiten
der Maschine wegen Auswechslung der Meißel, sondern
erhöht auch wesentlich die erforderliche Antriebs
energie, weil beim Arbeiten mit abgenutzten Meißeln der
Energieaufwand beträchtlich erhöht wird.
Bei einer bekannten Lagerung, von der der Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 ausgeht (DE-OS 29 31 785), ist an
dem Meißelhalter eine Verschleißscheibe abgestützt, die
den Meißelschaft umgibt und gegen die das rückwärtige
Ende des Meißelkopfes drückt. Die Verschleißscheibe
verhindert, daß beim Drehen des Meißels Verschleiß un
mittelbar am Meißelhalter auftritt. Materialverschleiß
entsteht vielmehr am Meißelkopf und an der Verschleiß
scheibe. Die verschleißenden Teile können ausgewechselt
werden, während der am Werkzeugträger befestigte Meißel
halter einem nur geringen Verschleiß unterworfen ist
und eine lange Lebensdauer hat. Die auf die Meißel
spitze einwirkenden Stöße werden über die Verschleiß
scheibe ungedämpft auf den Meißelhalter übertragen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagerung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 derart
weiterzubilden, daß nicht nur der Verschleiß des
Meißelhalters, sondern auch derjenige des Meißels
wesentlich verringert wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentan
spruchs 1.
Nach der Erfindung ist der Meißel mit einem elastischen
Ring am Meißelhalter abgestützt. Dieser Ring nimmt den
weitaus größten Teil der auf den Meißel einwirkenden
Schlagenergie auf, so daß der Meißel einer geringeren
Stoßbelastung ausgesetzt ist und bei Belastungsspitzen
zurückweichen kann. Andererseits verhindert der Ring,
daß das Metall des Meißelkopfes gegen den Meißelhalter
aufprallt und somit die Funktion eines Stoßdämpfers
zwischen metallischen Anschlagflächen übernimmt. Da
durch werden die Betriebszeiten von Meißel und Meißel
halter verlängert. Es werden nicht nur diejenigen Stöße
gedämpft, die beim Ansetzen des Meißels an die abzu
tragende Fläche bei jeder Umdrehung entstehen, sondern
auch die durch "Rattern" hervorgerufenen Stöße, die
entstehen, während der Meißel an dem abzutragenden
Material entlangschabt. Durch Verringerung der Stoß
belastung wird die Betriebstemperatur des Meißels herab
gesetzt, so daß der Meißel seine Wirksamkeit beibehält.
Durch die Verwendung des elastischen Ringes werden so
wohl der Meißel als auch der Meißelhalter geschont.
Außerdem wird die für die Drehung des Werkzeugträgers
benötigte Energie verringert.
Der elastische Ring, der aus Kunststoff, vorzugsweise
auf Polyurethanbasis, besteht, ist mindestens teilweise verdeckt hinter dem
Meißelkopf oder im Inneren des Meißelhalters angeordnet, dadurch besser geschützt ist
und daher nicht dem Abrieb durch vorbeistreichendes
Abtragmaterial ausgesetzt. Dennoch kann der Ring einem
Verschleiß unterliegen. Er hat wesentlich längere Stand
zeiten als ein Meißel und kann mehrfach wiederverwendet
werden.
Der elastische Ring muß so angeordnet sein, daß er bei
axialer Kompression seitlich ausweichen kann. Wenn der
Ring in einem geschlossenen Ringraum untergebracht ist,
der von dem Meißelhalter und von dem Meißel begrenzt
wird, muß bei entspanntem Ring ein Freiraum vorhanden
sein, in dem das Ringmaterial bei axialem Druck aus
weichen kann.
Die Erfindung ist auch in solchen Fällen anwendbar, bei
denen der Meißelschaft in einer Hülse sitzt, die ihrer
seits in eine Öffnung des Meißelhalters eingesetzt ist. In diesem
Fall kann der elastische Ring entweder zwischen Meißel
und Hülse oder zwischen Hülse und Meißelhalter ange
ordnet sein. Wichtig ist nur, daß der Meißel in bezug
auf den Meißelhalter mit einem elastischen Ring aus
Elastomermaterial abgestützt ist, so daß er bei auf die
Meißelspitze oder den Meißelkopf einwirkenden Schlägen
ein kurzes Stück axial zurückweichen kann.
Durch den elastischen Ring wird bei einem Rundschaft
meißel dessen Drehfähigkeit nicht beeinträchtigt. Sie
wird sogar noch verbessert, wenn der elastomere Ring
zwischen Meißelkopf und Meißelhalter angeordnet ist, da
der Ring eine Dichtwirkung ausübt, die verhindert,
daß Fremdmaterial in das Lager des Meißelschaftes ein
dringt und die Drehung blockiert.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeich
nung Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläu
tert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Meißelhalter
mit eingesetztem Meißel bei einer ersten
Ausführungsform,
Fig. 2 einen ähnlichen Längsschnitt wie Fig. 1 bei
einer zweiten Ausführungsform und
Fig. 3 eine Teildarstellung einer dritten
Ausführungsform.
In Fig. 1 ist der rotierende Werkzeugträger 10 am Bei
spiel einer Trommel dargestellt, auf deren Umfang zahl
reiche Meißelhalter 11 befestigt sind. Der Meißelhalter
11 weist einen Sockel 12 auf, der an dem Werkzeugträger
10 angebracht ist und eine einstückig angeformte Buchse
13 trägt, deren Öffnung 14 zur Aufnahme des Schaftes 15
des Meißels 16 dient. Die Achse des Meißels 16 verläuft
unter einem Winkel von etwa 45° zur Tangente an den
Umfang des Werkzeugträgers im Bereich des Sockels 12,
so daß der Meißel 16 schräg nach außen von dem Werk
zeugträger 10 absteht. Ferner ist die Achse des Meißels
16 zur Querebene des Werkzeugträgers 10 unter einem
Winkel von etwa 8° schräggestellt. Durch diese Schräg
stellung wird erreicht, daß der Meißel sich infolge des
am Meißelkopf 17 angreifenden abzutragenden Gutes
selbsttätig im Meißelhalter 11 um seine Längsachse
dreht.
Der Meißelkopf 17 verjüngt sich zum vorderen Ende, wo
er die aus Hartmetall bestehende Meißelspitze 18 trägt,
die in eine Sackbohrung eingelötet ist. Am rückwärtigen
Ende des Meißelkopfs 17 befindet sich eine Aushebenut
19, in die mit einem Werkzeug eingegriffen werden kann,
um den Meißel vom Meißelhalter 11 zu entfernen. Hinter
der Aushebenut 19 befindet sich ein Kragen 20, der den
größten Durchmesser des Meißelkopfes bildet. Bei den
bekannten Vorrichtungen liegt die rückwärtige
Stirnseite des Kragens 20 an der vorderen Stirnseite 21
der Buchse 13 an, so daß durch Druck und Rotation ein
Abrieb an diesen Stirnflächen entsteht. Nach der Erfin
dung ist auf den Schaft 15 der elastische Ring 22 aus
Elastomermaterial, vorzugsweise auf Polyurethanbasis,
aufgeschoben. Der Innendurchmesser des Ringes 22 ent
spricht im wesentlichen dem Außendurchmesser des Meißel
schafts 15. Das rückwärtige Ende des Ringes 22 sitzt in
einer den Kanal 14 umgebenden ringförmigen Ausnehmung
23 der Stirnfläche 21, während das vordere Ende des
Ringes 22 an der rückwärtigen Stirnwand des Kragens 20
anliegt. In dem unbedeckten Bereich des Ringes 22 ist
dessen Umfangsfläche 24 kegelstumpfförmig ausgebildet,
wobei sie sich zum Meißelkopf hin verjüngt. Am rück
wärtigen Ende des Ringes ist ein axial abstehender
äußerer Kragen 24′ vorgesehen, der in der Ausnehmung 23
sitzt und dessen Innendurchmesser größer ist als der
Außendurchmesser des Meißelschaftes 15, so daß ein
Ringspalt 25 gebildet wird, in den hinein bei axialem
Druck das Material des Ringes 22 ausweichen kann.
Dieser beschriebene Ringspalt 25 in der unteren Ring
fläche im Bereich der Umfangsfläche des Meißelschaftes
15 dient vornehmlich der Verhinderung einer Quetschung
des Ringmaterials zwischen Meißelschaft 15 und der
Öffnung 14 des Meißelhalters.
Am rückwärtigen Ende des Meißelschaftes 15 ist hinter
dem Meißelhalter 11 ein Sicherungsring 26 befestigt,
der gelöst werden muß, um den Meißel 16 aus dem Meißel
halter herauszuziehen.
In Fig. 1 ist der Meißel im Ruhestand dargestellt,
also wenn keine axiale Kraft auf die Meißelspitze 18
oder den Meißelkopf 17 einwirkt. In diesem Zustand ist
der Ring 22 entspannt. Bei axialen Stößen auf die
Meißelspitze 18 weicht der Meißel 16 zurück, wobei der
Ring 22 komprimiert wird. Infolge der konischen Außen
fläche 24 kann der Ring sich radial aufweiten, d. h., das
Ringmaterial kann nach außen hin ausweichen, ohne
zwischen der rückwärtigen Stirnfläche des Kragens 20
und der Stirnwand 21 gequetscht zu werden. Solche
Quetschung würde zur Zerstörung des Ringmaterials füh
ren. Ferner ist ein radiales Ausweichen in den Ring
spalt 25 möglich. Der Meißel kann bis zur maximalen Zu
sammendrückung des Ringes 22 zurückweichen, ohne gegen
einen metallischen Anschlag zu stoßen. Der Ring 22 bil
det also einen elastischen Puffer, der sich im Anschluß
an eine Stoßbelastung wieder entspannt.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 gleicht weitgehend
demjenigen der Fig. 1, so daß nachfolgend nur die Unter
schiede erläutert werden.
Der Ring 22 a von Fig. 2 ist im wesentlichen zylin
drisch, wobei seine Außenfläche 24 a jedoch sattelförmig
eingeschnürt ist. Das rückwärtige Ende des Ringes 22 a
sitzt voll in der Ausnehmung 23 der Buchse 13. Bei
einem axialen Druck auf die Meißelspitze 17 weicht der
tiefliegende mittlere Bereich der Außenfläche 24 a
nach außen aus, so daß sie eine zylin
drische oder leicht gewölbte Form annimmt. Dadurch wird
verhindert, daß eine starke Aufwölbung entsteht, die
zwischen der rückwärtigen Stirnseite des Kragens 20 und
der Stirnwand 21 gequetscht wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 erfolgt die
axiale Sicherung des Meißels 16 durch einen tangen
tialen Stift 27, der in einer Nut im Inneren der Buchse
13 sitzt und in eine langgestreckte Umfangsnut 28 des
Meißelschaftes 15 hineinragt. Die Umfangsnut 28 hat
eine solche Länge, daß axiale Bewegungen des Meißels
16, wie sie von dem Ring 22 a zugelassen werden, möglich
sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist der Ring
22 b, der kreisförmigen Querschnitt hat, in einem Ring
raum 29 enthalten, der außen von dem Meißelhalter 11
und innen von dem Meißelschaft 15 begrenzt wird. Der
Ringraum 29 wird am vorderen Ende von dem Meißel 16 und
am rückwärtigen Ende vom Meißelschaft 11 ebenfalls be
grenzt, so daß er allseitig geschlossen ist. Der Quer
schnitt des Ringes 22 b ist kleiner als der Querschnitt
des Ringraums 29, so daß im Ringraum 29 ein Ausweich
volumen zur Verformung des Ringes 22 b zur Verfügung
steht.
Der elastische Ring kann auch in einem von Meißelhalter
und Meißel begrenzten Hohlraum untergebracht sein, der
noch weiter vom Meißelkopf entfernt ist als dies bei
dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 der Fall ist.
Claims (7)
1. Lagerung eines Schrämmeißels an seinem Meißelhalter
(11), der an einem rotierenden Werkzeugträger (10)
befestigt ist, wobei der Schaft (15) des Schräm
meißels in eine Öffnung (14) des Meißelhalters (11)
eingesetzt ist und außerhalb des Meißelhalters einen
Kopf (17) aufweist, der am vorderen Ende die Meißel
spitze (18) trägt und mit seinem rückwärtigen Ende
über einen Ring am Meißelhalter (11) abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (22, 22 a, 22 b) aus stoßdämpfendem,
elastischem Material besteht und daß der Meißel (16)
im Meißelhalter (11) mindestens um das Maß der
maximalen Zusammendrückbarkeit des Ringes (22, 22 a,
22 b) axial verschiebbar gehalten ist.
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Ring (22, 22 a) zwischen dem Kopf
(17) und dem vorderen Ende des Meißelhalters (11)
angeordnet ist und den Kopf (17) nicht seitlich
überragt.
3. Lagerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umfangsfläche (24, 24 a) des
elastischen Ringes (22, 22 a) mindestens teilweise
freiliegt.
4. Lagerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der elastische Ring (22 b) in einem
allseitig geschlossenen Hohlraum angeordnet ist, der
von dem Meißel (16) und dem Meißelhalter (11) be
grenzt ist.
5. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umfangsfläche (24) des
elastischen Ringes (22) mindestens auf einem Teil
ihrer Länge konisch ist.
6. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umfangsfläche (24 a) des
Ringes (22 a) konkav geformt ist.
7. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meißelschaft in einer Hülse
sitzt, die in die Öffnung (14) des Meißelhalters (11) eingesetzt ist und
daß der elastische Ring entweder zwischen Meißel und
Hülse oder zwischen Hülse und Meißelhalter angeord
net ist.
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- 1986-09-06 DE DE19863630444 patent/DE3630444A1/de active Granted
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