DE3630116A1 - Mit einem antiblockierregelsystem ausgeruestetes fahrzeug - Google Patents

Description

Stand der Technik

Es sind Antiblockierregelsysteme bekannt, bei denen den Rädern des Fahrzeugs Meßwertgeber zur Gewinnung eines der Raddrehzahl proportionalen Signals zu­ geordnet sind. Diese Signale werden einer Auswerteschaltung zugeführt, die die Signale zu Bremsdrucksteuersignalen für den Rädern zugeordnete Brems­ drucksteuereinrichtungen verarbeitet. Hierzu werden neben Verzögerungs- und Beschleunigungssignalen auch Schlupfsignale gebildet, wozu aus den Meßwert­ gebersignalen ein dem Fahrzeuggeschwindigkeitsverlauf entsprechendes bzw. angenähertes Referenzsignal erzeugt wird. Es ist auch bekannt, die Meßwert­ gebersignale zu überwachen, um den Ausfall eines Meßwertgebers erkennen zu können und den Ausfall anzuzeigen bzw. das Antiblockierregelsystem abzu­ schalten. Auch bei Antriebsschlupfregelsystemen werden die Radgeschwindig­ keitssignale zur Erkennung des Durchdrehens ausgewertet.

Es ist auch bekannt Reifendruckwächter zu verwenden, um den Reifendruck der Räder zu überwachen. Diese können entweder nur im Stand des Fahrzeugs benutzt werden oder sie sind wegen der Übertragung vom Rad auf das Fahrzeug sehr teuer.

Vorteile der Erfindung

Bei neuen Reifensystemen wurden gezielt die Notlaufeigenschaften verbessert, so daß auf ein Reserverad verzichtet werden kann. Dies aber hat zur Folge, daß der "Normalfahrer" möglicherweise nicht mehr erkennt, daß ein Reifen­ defekt vorliegt und daß er deshalb sein Fahrverhalten nicht ändert. Dies würde letztlich doch zur Zerstörung des Reifens führen. Deshalb muß der Fahrer während der Fahrt objektiv - d. h. von seinem Fahrempfinden unab­ hängig - gewarnt werden, wenn Druckverlust eines Reifens auftritt.

Das ABS- und/oder ASR überwacht ständig die Drehzahlen aller Räder, um im Falle z. B. bei ABS bei einer Bremsung die für die Regelung notwendigen Referenzgeschwindigkeiten zur Verfügung zu haben. Tritt ein Druckverlust eines Reifens ein, so ändert sich dessen dynamischer Rollradius und es kommt zu einer dauernden relativen Drehzahlabweichung dieses Rades. Durch eine entsprechende Schaltungslogik soll festgestellt werden, daß ein Rad und gegebenenfalls welches Rad Druckverlust erfahren hat. Dies wird, er­ findungsgemäß - unabhängig von der ABS- und/oder ASR-Sicherheitslampe - bzw. zusätzlich, mit einer Reifenkontrollampe oder auf dem Display des Bordcom­ puters angezeigt.

Es ist zwar bereits eine "Notradlogik" bekannt, die bei unterschiedlichem Reifendurchmesser des Ersatzrades eine eingeschränkte ABS-Funktion erlaubt. Der vorliegende Vorschlag ist gewissermaßen die Umkehrfunktion der Notrad­ logik, ausgebaut durch eine gezielte Informationsmöglichkeit des Fahrers. Ein Fahrzeug mit Reifen der neuen Generation besitzt ja - wegen der guten Notlaufeigenschaften - kein Not- oder Reserverad.

Figurenbeschreibung

Anhand der Fig. 1 der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.

In Fig. 1 der Zeichnung sind vier den Rädern eines Kraftfahrzeugs zugeord­ nete Meßwertgeber mit 1 bis 4 bezeichnet, eine Auswerteeinrichtung trägt das Bezugszeichen 5 und drei Bremsdrucksteuereinrichtungen die Bezugszeichen 6 bis 8. Über Leitungen 9 werden die Radgeschwindigkeitssignale auch einer Reifendrucküberwachungseinrichtung 10 zugeführt. In der Überwachungsein­ richtung 10 werden die Signale der Meßwertgeber bzw. davon abgeleitete Signale miteinander verglichen. Weicht eines der Signale nach oben um einen vorgegebenen Wert von den anderen Signalen ab, so gibt die Über­ wachungsschaltung ein Signal ab, das bei nicht gesperrtem Und-Gatter 11 ein Zeitglied 12 anstößt, welches, wenn das Signal solange andauert, nach Ablauf seiner Zeitkonstanten ein Signal an den Speicher 13 gibt und diesen setzt (z. B. bistabiles Glied). Hierdurch wird eine Warnlampe betätigt, die dem Fahrer anzeigt, daß in einem Reifen der Druck erniedrigt wurde. Es kann z. B. auch ein Mittelwert aus den Radgeschwindigkeitssignalen gebildet wer­ den, mit dem dann die einzelnen Signale verglichen werden. Auch wäre es denkbar, anstelle der Radgeschwindigkeitssignale V _R die gemessenen Perioden­ dauern T der Signale (T ∼ 1/V _R ) dem Vergleich zugrunde zu legen. Bei Druck­ verlust sinkt diese jedoch ab.

Man kann auch vier Einrichtungen 11-14 vorsehen, um dem Fahrer zu zeigen, welches Rad den Druckverlust erfahren hat.

Da bei Kurvenfahrt die Räder verschiedener Fahrzeugseiten unterschiedliche Drehzahlen aufweisen, muß an gegebenenfalls um Falschalarm zu vermeiden, während der Kurvenfahrt das Ansprechen der Warnvorrichtung 14 vermeiden. Dies wird in Fig. 1 durch das Und-Gatter 11 und einem Lenkwinkelschalter 15 bewirkt, der ab einem bestimmten Lenkradeinschlag das (oder die) Und-Gatter 11 sperrt.

Die Erfindung setzt das Vorhandensein eines Antiblockierregelsystems bzw. eines ASR nicht voraus, jedoch erhält man im Falle des Vorhandenseins eines Antiblockierregelsystems bzw. eines ASR die Reifendrucküberwachung prak­ tisch kostenlos.

Claims (2)

1. Mit einem Antiblockierregelsystem und/oder einem Durchdrehschutz (ASR) ausgerüstetes Fahrzeug mit Luftreifen, bei dem den Fahrzeugrädern Meßwert­ geber für die Radgeschwindigkeit zugeordnet sind, bei dem die Signale der Meßwertgeber einer Auswerteschaltung zur Erzeugung von Steuersignalen für den Rädern zugeordnete Bremsdrucksteuereinrichtungen zugeführt werden und bei dem die Signale der Meßwertgeber in einer Überwachungseinrichtung überwacht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungseinrichtung die einzelnen Radgeschwindigkeitssignale miteinander oder mit einem aus den Radgeschwindigkeitssignalen abgeleiteten Referenzgeschwindigkeitssignal vergleicht, und daß bei Erhöhung der Radgeschwindigkeit für eine vorgegebe­ ne Zeit bei nicht gebremsten Rädern eine Anzeigevorrichtung betätigt wird, die dem Fahrer Reifendruckverlust eines Rads signalisiert.

2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sperre vorgesehen ist, die im Falle einer Kurvenfahrt eine Anzeige verhindert.