DE4331845B4 - Verfahren zur Erzeugung eines Reifendruck-Warnsignals - Google Patents
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- B60C23/00—Devices for measuring, signalling, controlling, or distributing tyre pressure or temperature, specially adapted for mounting on vehicles; Arrangement of tyre inflating devices on vehicles, e.g. of pumps or of tanks; Tyre cooling arrangements
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Abstract
Verfahren
zur Erzeugung eines Warnsignals bei unerwünschtem Druckabfall in einem
Reifen eines fahrenden Fahrzeugs mit sensorischer Erfassung von Drehzahlwerten
von Vorder- und Hinterrädern
des Fahrzeugs, Ermittlung eines die Beschleunigung des Fahrzeuges
charakterisierenden Wertes aus den erfaßten Drehzahlwerten, Verknüpfung der
erfaßten
Drehzahlwerte und Erzeugung eines Warnsignals dann, wenn die Drehzahl
eines Rades einen durch die Verknüpfung gewonnenen Maximalwert überschreitet,
sowie Erzeugung von der Warnsignalerzeugung entgegenwirkenden Signalen
bei fahrbetriebsbedingten Drehzahländerungen anhand der ermittelten
Fahrzeugbeschleunigungswerte, dadurch gekennzeichnet, daß die erfaßten Drehzahlwerte
oder daraus gewonnene Werte vor ihrer Verknüpfung (11) in einem Filter (10)
summierend gespeichert werden und während des Anstehens der entgegenwirkenden
Signale ohne Löschung des
jeweiligen Ergebnisses der Speicherung (10) die Summierung abgeschwächt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 (
EP 0 441 600 A2 ). Derartige Verfahren und entsprechende Einrichtungen, die unter Vermeidung einer meßtechnisch schwierigen direkten Druckerfassung in den Reifen eines fahrenden Fahrzeugs die Tatsache ausnutzen, daß bei einem Druckabfall der wirksame Raddurchmesser kleiner und damit die Raddrehzahl größer wird, sind aus einer Vielzahl von Publikationen in der internationalen Patentklasse B60C 23/00 bekannt. Verwiesen sei hier auf dieDE 40 25 210 A1 undDE 36 30 116 A1 sowie insbesondere auf dieEP 0 291 217 B1 ,EP 0 441 600 A2 ,EP 0 489 562 A1 undEP 0 489 563 A1 . Insbesondere dann, wenn das betreffende Fahrzeug mit einem Antiblockiersystem ausgerüstet ist, kann ein Mehraufwand für die Überwachung des Reifendrucks durch Ausnutzung von Teilen des Antiblockiersystems vermieden werden. - Aus den nicht vorveröffentlichten Druckschriften
EP 0 554 131 A1 undEP 0 552 827 A1 sind weitere Verfahren zur Überwachung des Reifendrucks von Fahrzeugen durch Auswerten der. Raddrehzahleingabe bekannt, bei denen jedoch keine Ermittlung eines die Beschleunigung des Fahrzeugs charakterisierenden Werts aus durch Sensoren erfaßten Drehzahlwerten vorgesehen ist, um fahrbetriebsbedingte Drehzahländerungen zu detektieren. - Ein grundsätzliches Problem bei gattungsgemäßen Verfahren ist die Tatsache, daß eine Erhöhung der Raddrehzahl infolge Verringerung des wirksamen Raddurchmessers nicht nur bei unerwünschter, also durch eine Undichtigkeit bewirkter Verringerung des Reifendrucks auftritt, sondern auch bei bestimmten Fahrbetriebsweisen des Fahrzeugs, nämlich immer dann, wenn bei Kurvenfahrten und positiven oder negativen Fahrzeuglängsbeschleunigungen die „Symmetrie" der Verteilung der Radlasten geändert wird. Der zitierte Stand der Technik sieht in solchen Fällen die Verhinderung der Warnsignalerzeugung durch Erzeugung eines dieser entgegenwirkenden Signals vor (z.B.
EP 0 441 600 A2 , Spalte 4, erster Absatz). - Nimmt man hinzu, daß die Berechnung eines Warnsignals schon im Hinblick auf die Unwirksammachung kurzzeitiger Störungen (beispielsweise hervorgerufen durch Fahrbahnunebenheiten) eine längere Zeit erfordert, kann diese bekannte Verhinderung der Warnsignalerzeugung beispielsweise bei kurvenreichen Strecken dazu führen, daß über eine längere Fahrstrecke das Verfahren zur Erzeugung derartiger Warnsignale praktisch abgeschaltet bleibt. Gerade bei Kurvenfahrten kann jedoch ein Absinken des Reifendrucks unter einen zulässigen Minimalwert zu kritischen Fahrsituationen führen.
- Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren so auszubilden, daß zwar auf Fahrbetriebszustände zurückzuführende Verringerungen des Reifendrucks als solche erkannt und entsprechend bewertet werden, jedoch die Warnsignalerzeugung auch in solchen Fällen nicht vollständig unterbrochen wird.
- Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den Merkmalen des Patentanspruchs 1, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
- Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht also darin, daß während des Auftretens von der Warnsignalerzeugung entgegenwirkenden Signalen, d.h. während des Vorliegens von Reifendruckänderungen, die auf Längs- oder Querbeschleunigungen (einschließlich Verzögerungen) zurückzuführen sind, das durch Summation im Filter gewonnene Speicherergebnis erhalten bleibt, und daß während des Anstehens der definierten entgegenwirkenden Signale der Summationsvorgang der nun eingehenden Drehzahlsignale zumindest abgeschwächt wird. Diese Abschwächung kann eine vollständige Unterbrechung des Summationsvorgangs bedeuten; es ist jedoch auch möglich, die nun eingehenden Drehzahlsignale gleichsam mittels eines Faktors kleiner als eins zu wichten oder zu werten, so daß sie in das gespeicherte Summationsergebnis weniger stark und bestimmend eingehen als Drehzahlsignale, die außerhalb des Vorliegens der entgegenwirkenden Signale geliefert werden.
- In jedem Falle bleibt aber das Speicherergebnis auch während des Anstehens der der Warnsignalerzeugung entgegenwirkenden Signale erhalten, so daß nach Beendigung von Längs- oder Querbeschleunigungs-Fahrzuständen bereits ein Speicherwert zur Verfügung steht, demgemäß also die eventuelle Erzeugung eines Warnsignals sehr schnell erfolgen kann. Auch bei einer kurvenreichen Strecken mit zwischen den Kurven relativ gerade verlaufenden Bereichen können demgemäß während des Fahrens in diesen geradlinigen Bereichen eintreffende Drehzahlsignale, die auf eine Erhöhung der Drehzahl eines der Räder schließen lassen, infolge Ausgehens von einem gespeicherten Summationswert zur Erzeugung eines Warnsignals führen.
- Die Erzeugung eines der Warnsignalerzeugung entgegenwirkenden Signals erfordert verständlicherweise Zeit. Damit nur solche Drehzahlwerte summiert und gespeichert werden, die im Hinblick auf ihre Ursache in einer Einheit zur Erzeugung des entgegenwirkenden Signals gleichsam überprüft sind, sind die Merkmale des Anspruchs 4 von Vorteil. Diese sehen gleichsam eine entsprechend verzögerte Weiterleitung der Drehzahlsignale zum Summations- und Speichervorgang vor, so daß dieser Vorgang vor der definierten Überprüfung der Drehzahlsignale nicht vonstatten geht.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Diagramms erläutert.
- Von Drehzahlsensoren
1 , die individuell die Drehzahlen aller Räder des Fahrzeugs erfassen, gelangen Drehzahlsignale über die Offset-Stufe2 und das Filter3 , das zur Herausfilterung von beispielsweise auf Fahrbahnunebenheiten beruhenden Störungen durch Mittelwertbildung ausgelegt ist, in die Stufe4 , in der aus den Drehzahlwerten eventuelle Fahrzeug-Beschleunigungen ermittelt werden. Die Offset-Stufe2 gibt in an sich bekannter Weise (EP 0 441 600 A2 , Spalte5 , zweiter Absatz) die Möglichkeit, beispielsweise manuell eine Kalibrierung der Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens bei Reifenwechsel vorzunehmen. Der Stufe4 ist ein Rechenverfahren mit den Stufen5 ,6 und7 nachgeschaltet, das als Fuzzy-Logik arbeitet und nach Plausibilitätsgrundsätzen nur dann ein der Erzeugung von Warnsignalen entgegenwirkendes Signal am Ausgang8 entstehen läßt, wenn in den Stufen5 ,6 und7 festgestellt worden ist, daß ein von den Sensoren1 her gemeldetes Überschreiten der Drehzahl zumindest eines der Fahrzeugräder fahrbetriebsbedingt, nämlich durch Längs- und/oder Querbeschleunigungen hervorgerufen, ist. So wird in der Stufe5 die Wahrscheinlichkeit dafür festgestellt, daß eine Fehlinformation zum Beispiel durch eine Fahrzeugbeschleunigung hervorgerufen ist. Die Stufe6 ermittelt die Wahrscheinlichkeit, ob Kurvenfahrt vorliegt und Stufe7 schließlich verarbeitet die Ergebnisse der beiden Stufen5 und6 . - Filter
3 ist ausgangsseitig über den Signalweg9 mit der Filterstufe10 verbunden, der die Rechnerstufe11 zur Erzeugung eines Warnsignals nachgeschaltet ist, das beispielsweise eine Warnleuchte12 betätigt. Das Ergebnis der Verknüpfung der der Rechnerstufe11 zugeführten Signale wird mit einem Schwellwert13 verglichen. - Im Signalweg
9 erkennt man den Schalter14 , der bei Abwesenheit von Fahrzeugquer- und -längsbeschleunigungen den Signalweg9 durchschaltet, so daß die Ausgangssignale des Filters3 laufend summierend in der Filterstufe10 gespeichert werden und demgemäß dauernd zur Erzeugung eines Warnsignals in der Rechnerstufe11 zur Verfügung stehen. Sobald aber in der Fuzzy-Logik5 ,6 ,7 festgestellt worden ist, daß mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fahrbetriebszustand mit Fahrzeugbeschleunigung und daraus resultierenden Drehzahländerungen der Räder vorliegt, verursacht das am Ausgang8 der Logik anstehende, der Warnsignalerzeugung entgegenwirkende Signal das Umlegen des Schalters14 in die ge zeichnete Lage, in der der Signalweg9 unterbrochen ist. Demgemäß gelangen zum Filter10 also keine Drehzahlsignale mehr; andererseits erfolgt jedoch keine Löschung der im Filter10 gespeicherten Werte während des Anstehens der der Warnsignalerzeugung entgegenwirkenden Signale am Ausgang8 . Das wiederum bedeutet, daß unmittelbar nach Beendigung eines der Warnsignalerzeugung entgegenwirkenden Signals und Umlegen des Schalters14 in seine den Signalweg9 durchschaltende Stellung der Speicherinhalt des Filters10 wieder zur Erzeugung eines Warnsignals zur Verfügung steht. - Im Signalweg
9 ist die Verzögerungsstufe15 angeordnet, die so ausgelegt ist, daß die durch sie hervorgerufene Verzögerungszeit etwa gleich der Arbeitszeit der Fuzzy-Logik5 ,6 ,7 ist. Demgemäß gelangen zum Filter10 über den Signalweg9 Signale, die in der Fuzzy-Logik5 ,6 ,7 im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit der Verursachung durch einen Reifenfehler überprüft sind. - Damit nach Beendigung eines der Warnsignalerzeugung entgegenwirkenden Signals am Ausgang
8 dem Filter10 von der mit einer Speicherung verbundenen Verzögerung15 nicht "alte" Drehzahlsignale zugeführt werden, ist der Löscheingang16 der Verzögerung15 mit dem Ausgang8 verbunden, so daß ein dort eintreffendes Unterdrückungssignal eine Löschung des Inhalts der Verzögerung15 bewirkt. - Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßes Verfahren geschaffen, das einerseits eine fehlerhafte Erzeugung eines Reifendruck-Warnsignals bei durch Fahrzeugbeschleunigungen hervorgerufenen Reifendruckänderungen verhindert, andererseits nach Beendigung derartiger Fahrzustände eine schnelle Warnsignalerzeugung sicherstellt.
Claims (4)
- Verfahren zur Erzeugung eines Warnsignals bei unerwünschtem Druckabfall in einem Reifen eines fahrenden Fahrzeugs mit sensorischer Erfassung von Drehzahlwerten von Vorder- und Hinterrädern des Fahrzeugs, Ermittlung eines die Beschleunigung des Fahrzeuges charakterisierenden Wertes aus den erfaßten Drehzahlwerten, Verknüpfung der erfaßten Drehzahlwerte und Erzeugung eines Warnsignals dann, wenn die Drehzahl eines Rades einen durch die Verknüpfung gewonnenen Maximalwert überschreitet, sowie Erzeugung von der Warnsignalerzeugung entgegenwirkenden Signalen bei fahrbetriebsbedingten Drehzahländerungen anhand der ermittelten Fahrzeugbeschleunigungswerte, dadurch gekennzeichnet, daß die erfaßten Drehzahlwerte oder daraus gewonnene Werte vor ihrer Verknüpfung (
11 ) in einem Filter (10 ) summierend gespeichert werden und während des Anstehens der entgegenwirkenden Signale ohne Löschung des jeweiligen Ergebnisses der Speicherung (10 ) die Summierung abgeschwächt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Summierung während des Anstehens der entgegenwirkenden Signale unterbrochen (
14 ) wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlwerte bzw. die aus ihnen abgeleiteten Werte dem Filter (
10 ) um eine Zeitspanne verzögert (15 ) zugeführt werden, die der zur Erzeugung der entgegenwirkenden Signale erforderlichen Zeitspanne entspricht. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die entgegenwirkenden Signale mittels einer Fuzzy-Logik (
5 ,6 ,7 ) erzeugt werden.
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