DE3629879A1 - Oxidbronze-wirtsmaterialien, darauf basierende oxidbronzen und daraus hergestellte elektrochrome einrichtungen - Google Patents
Oxidbronze-wirtsmaterialien, darauf basierende oxidbronzen und daraus hergestellte elektrochrome einrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen angegebenen
Gegenstand und sie bezieht sich auf Oxidbronze-Wirtsmaterialien,
auf derartigen Materialien basierende Oxidbronzen
und daraus hergestellte Einrichtungen.
Oxide bestimmter Übergangsmetalle zeichnen sich in ihrer
höchsten Oxidationsstufe durch die nützliche Eigenschaft aus,
daß sie befähigt sind, als Wirtsmaterialien zur Aufnahme von
Gastatomen wie Wasserstoff und Alkalimetallatomen zu wirken.
Diese können von dem Oxid reversibel aufgenommen und abgegeben
werden, wenn dieses als eine Komponente einer geeigneten
elektrochemischen Zelle vorliegt. Die Oxide erleiden eine Änderung
in der Lichtabsorptionsfähigkeit, die in der Regel zu
einer sichtbaren Farbänderung führt, wenn die Konzentration
an darin vorliegenden Gastatomen variiert. Das beste bekannte
Beispiel derartiger Materialien sind Wolframbronzen, in denen
das Wirtsmaterial Wolframoxid (WO3) ist. Wolframbonzen sind
befähigt zur reversiblen Aufnahme von Gast-Wasserstoff oder
-Alkalimetallatomen und sie weisen dabei eine Farbänderung
auf. Im Falle von Wolframbronzen erfolgt die Farbänderung
dünner Schichten in durchgehendem Licht von farblos bis zu
einer blauen Farbe einer Intensität, die von der Konzentration
der Gastmetallatome abhängt. Die Einführung und Entfernung
der Gastatome in das und aus dem Wirts-Oxidmaterial ist
einfach erzielbar durch Aufbau einr elektrochemischen Zelle,
in der sich eine Elektrode in Verbindung mit der Oxidbronze,
einem Elektrolyt, vorzugsweise einem festen Elektrolyt, einem
Rekombinations- und Quellenmaterial für die Gastatome, und eine
zweite Elektrode in Verbindung mit den Rekombinations- und
Quellenmaterialien befinden. Das Material, welches als eine
Rekombinationsstelle und eine Quelle für Gastatome wirkt,
kann zweckmäßigerweise ein zweiter Anteil des Oxidbronzematerials
sein. Die verschiedenen Komponenten der elektrochemischen
Zelle können zweckmäßigerweise in Form von dünnen
Schichten ausgestaltet sein, die auf einem Substrat angeordnet
sind.
Einrichtungen dieses Typs sind bekannt für den Einsatz als
Austellungs- und Reklamevorrichtungen. Sie können auch zur
Herstellung optischer Einrichtungen mit variabler Transmission,
z. B. von Fenstern mit variabler optischer Dichte, verwendet
werden. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß
der Ausdruck "Fenster" nicht auf Fenster für Gebäude beschränkt
ist, obwohl derartige Fenster mit umfaßt werden.
Dieser Ausdruck bezieht sich vielmehr auf jede optische Vorrichtung,
durch welche Licht transmittiert werden soll.
Wenn es sich in derartigen Einrichtungen bei den Gastatomen
um Wasserstoffatome handelt, so können diese aus der Elektrolyse
kleiner Mengen von Wasser, das in der Vorrichtung absorbiert
wird, stammen. Dies bringt jedoch wesentliche Nachteile
in Bezug auf die Haltbarkeit der Vorrichtung mit sich.
Handelt es sich bei den Gastatomen um Metallatome, so liegt
eine Schwierigkeit bei der Herstellung einer optischen Einrichtung
mit variabler Transmission darin begründet, daß die
Gast-Metallatome, obwohl sie bequem von einer Schicht zur anderen
einer elektrochemischen Zelle transportiert werden können,
normalerweise eine Färbung hervorrufen in jeder Oxidbronzeschicht
einer derartigen Einrichtung, in der sie sich
zu diesem Zeitpunkt gerade befinden, und bekannte geeignete
Quellen- und Rekombinationsmaterialien außer Oxidbronzen bilden
keine farblose transparente Schichten, die sich zur Verwendung
in Einrichtungen dieses Typs eignen.
In bekannten verdünnten Oxidbronzen ist die Färbung, die bei
der Transmission gesehen wird, wenn eine Konzentration an
Gast-Metallatomen in der Oxidbronze vorliegt, zurückzuführen
auf eine Lichtabsorptionsbande, die ihren Peak im Infraroten
hat, sich jedoch bis zu einem gewissen Ausmaß in das rote Ende
des sichtbaren Spektrums erstreckt, so daß ein blauer Färbeeffekt
erzeugt wird.
Zur Verwendung in optischen Einrichtungen mit variabler Transmission
wäre es von großem Vorteil, wenn ein Oxidbronzematerial
zur Verfügung stünde, das befähigt ist, dünne, praktisch
farblose Schichten zu bilden, die selbst dann farblos bleiben,
wenn sie eine beträchtliche Konzentration an Gastatomen enthalten.
Ein derartiges Oxidbronzematerial wäre befähigt, als
eine Quelle und Rekombinationsstelle für Gastatome zu wirken,
die zu einer zweiten Oxidbronzezone einer elektrochemischen
Zelle wie oben angegeben überführt werden unter Erzeugung
einer variablen Färbung in dieser zweiten Zone.
Verschiedene bekannte Oxidbronzematerialien unterscheiden
sich in bezug auf Lage der maximalen Intensität der Lichtabsorptionsbande,
die durch das Vorliegen von Gast-Metallatomen
hervorgerufen wird. Die Lage variiert bis zu einem gewissen
Grad mit der Natur des Gastatoms und sehr viel mehr mit der
Natur des Wirts-Metalloxids. Die Unterschiede in der maximalen
Intensität der Bande zwischen bekannten unterschiedlichen
Oxidbronzen sind jedoch relativ gering. Der vorliegenden Erfindung
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es durch Bildung
einer festen Lösung, die spezielle Übergangsmetalloxide enthält,
möglich ist, ein Oxidbronze-Wirtsmaterial und davon abgeleitete
Oxidbronzen zu erzeugen, in denen die durch die Einführung
von Gastatomen hervorgerufene Lichtabsorptionsbande
in ihrer Lage deutlich verschieden ist von den entsprechenden
Lichtabsorptionsbanden bekannter Oxidbronzen, so daß die Oxidbronze
dünne, praktisch farblose Schichten mit einem Gehalt
an bedeutenden Mengen an Gastatomen zu bilden vermag.
Erfindungsgemäß wird somit ein Oxidbronzematerial geschaffen,
das ein Wirts-Oxidmaterial aufweist, welches Gastatome enthält,
die aus dem Wirtsmaterial reversibel entfernt werden
können, wenn das Wirtsmaterial in einer geeigneten elektrochemischen
Zelle untergebracht ist, wobei das Oxidbronzematerial
eine Absorptionsbande für elektromagnetische Strahlung
einer Intensität, die von der Konzentration der in dem Oxidbronzematerial
vorliegenden Gast-Metallatome abhängt, aufweist
und in Form von dünnen, praktisch transparenten Schichten
(z. B. bis zu 1 µm Dicke) ausgebildet werden kann, die
keine wesentliche sichtbare Farbänderung erleiden bei Herabsetzung
der Gastatomkonzentration auf praktisch Null.
Obwohl derartige Materialien in verschiedenen optischen Einrichtungen
mit variabler Transmission des oben angegebenen
Typs brauchbar sind, können sie darüberhinaus in einer Vielzahl
anderer elektrochromer Vorrichtungen angewandt werden.
Die Erfindung umfaßt ein Oxidbronze-Wirtsmaterial, das in
dünnen Schichten (von z. B. bis zu 1 µm Dicke) transparent und
befähigt ist, Gastmetallatome aufzunehmen, wenn es sich in
einer elektrochemischen Zelle befindet, wobei die Gastatome
die spektralen Charakteristika des Wirtsmaterials ändern ohne
eine wesentliche sichtbare Farbänderung in dünnen Schichten
des Wirtsmaterials herbeizuführen.
Erfindungsgemäß wird insbesondere ein Oxidbronze-Wirtsmaterial
geschaffen, das eine feste Lösung ist aus einer ersten Oxidkomponente,
die Molybdänoxid (MoO3), Wolframoxid (WO3), Zirkoniumoxid
(ZrO2), Niobiumoxid (Nb2O5) oder beliebige zwei
oder mehrere dieser Verbindungen aufweist, und einer zweiten
Oxidkomponente, die Vanadiumoxid (V2O5) und/oder Titanoxid
(TiO2) aufweist, wobei das Formelverhältnis der ersten und
zweiten Oxidkomponente so gewählt ist, daß das Wirtsmaterial
befähigt ist, Gastmetallatome aufzunehmen, wenn es sich in
einer elektrochemischen Zelle befindet, und wobei die Gastatome
die spektralen Charakteristika des Wirtsmaterials ändern,
ohne eine wesentliche sichtbare Farbänderung in dünnen
Schichten des Wirtsmaterials hervorzurufen.
Vorzugsweise handelt es sich bei der ersten Oxidkomponente
um MoO3 oder WO3. Vorzugsweise ist die zweite Oxidkomponente
V2O5.
Die oben angegebenen Oxide außer MoO3, V2O5 und WO3 lassen
sich weniger bequem in elektrochrome Einrichtungen verarbeiten,
zumindest in kleinem Maßstab, wegen ihrer höheren Siedepunkte.
Zweckmäßigerweise beträgt das Formelverhältnis 10:1 bis 1:10.
Vorzugsweise ist dieses Verhältnis 3:1 bis 1:3. Noch mehr bevorzugt
wird ein derartiges Verhältnis von 2:1 bis 1:2. In
besonders vorteilhafter Weise beträgt das Verhältnis etwa 1:1.
Die angegebenen Verhältnisse sind besonders bevorzugt, wenn
es sich bei den ersten und zweiten Oxidkomponenten um Molybdän-
oder Wolframoxid bzw. um Vanadiumoxid handelt. Ein derartiges
Wirtsmaterial kann beträchtliche Mengen an Gastmetallatomen
wie Lithium, reversibel aufnehmen, wobei es scheinbar
farblos bleibt bei Dicken bis zu beispielsweise 1 µm, d. h.
bei Dicken, die zur Verwendung in zahlreichen elektrochromen
Einrichtungen recht geeignet sind.
So wie sich die Verhältnisse der ersten Oxidkomponente und
der zweiten Oxidkomponente in der festen Lösung abweichend
vom idealen Verhältnis der gewählten Oxide ändern, nimmt die
Dicke, bei der Filme aus der resultierenden Oxidbronze eine
merkliche Färbung zu zeigen beginnen, ab. Bestehen z. B. die
Oxide aus Molybdän und Vanadium und beträgt das Verhältnis
1:1, so liegt das durch die Einführung von beispielsweise
Lithiumatomen hervorgerufene Absorptionsmaximum im ultravioletten
Bereich zum Unterschied von Molybdänoxid- oder Wolframoxidbronzen,
wo es sich im infraroten Bereich befindet.
Im selben Maß, wie das Verhältnis von Molybdänoxid bezüglich
Vanadiumoxid erhöht wird, neigt das Absorptionsmaximum dazu,
sich in das sichtbare Bereich zu verlagern, so daß eine Tendenz
zur Erzeugung einer rosa Färbung in der Transmission bei
genügend großen Schichtdicken besteht.
Die Erfindung umfaßt eine Oxidbronze mit einem Wirtsmaterial
des oben beschriebenen Typs und einem Gehalt an Gastatomen,
die eine Änderung in den Lichtabsorptionscharakteristika des
Wirtsmaterials hervorrufen.
Vorzugsweise sind die Gastatome Wasserstoff oder Alkalimetallatome.
Vorzugsweise sind die Gastatome Lithium-, Natrium-
oder Kaliumatome, wobei Lithium besonders bevorzugt wird.
Vorzugsweise entspricht die Oxidbronze der allgemeinen Formel
M1 x (M2O a ) y (M3O b ) z
worin bedeuten
M1 Wasserstoff oder ein Alkalimetall,
M2 Molybdän, Wolfram, Zirkonium, Niobium oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren derselben,
M3 Vanadium und/oder Titan,
a und b einen Wert, der ausreicht, um den Valenzen von M2 und M3 in ihrer höchsten Oxidationsstufe zu genügen,
y + z = 1, und
x = 0,05 bis 0,4, vorzugsweise 0,05 bis 0,2, z. B. etwa 0,1.
M1 Wasserstoff oder ein Alkalimetall,
M2 Molybdän, Wolfram, Zirkonium, Niobium oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren derselben,
M3 Vanadium und/oder Titan,
a und b einen Wert, der ausreicht, um den Valenzen von M2 und M3 in ihrer höchsten Oxidationsstufe zu genügen,
y + z = 1, und
x = 0,05 bis 0,4, vorzugsweise 0,05 bis 0,2, z. B. etwa 0,1.
Vorzugsweise entspricht die Oxidbronze der allgemeinen Formel
M x (MoO3) y (V2O5) z ,
worin (y + z) = 1 und x von 0,05 bis 0,4,
vorzugsweise von 0,05 bis 0,2, z. B. etwa 0,1, bedeuten.
In elektrochromen Einrichtungen werden derartige Oxidbronze-
Wirtsmaterialien oder Oxidbronzen des oben angegebenen Typs
in Form von dünnen, vorzugsweise praktisch farblosen Schichten
verwendet. Derartige Schichten sind in der Regel transparent.
Für vielen Anwendungszwecke beträgt die Dicke der dünnen
Schicht aus derartigem Material in einer derartigen Einrichtung
bis zu etwa 1 µm, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 µm, z. B. etwa
0,2 µm.
Die Erfindung umfaßt elektrochrome Einrichtungen, die eine
elektrochemische Zelle aufweist mit einer Schicht aus einer
ersten Metall-sensitiven Verbindung, die befähigt ist, Gastatome
reversibel aufzunehmen und die dabei die Farbe ändert,
einer Schicht aus einer zweiten Metall-sensitiven Verbindung,
die als eine Quelle und eine Rekombinationsstelle für diese
Gastatome wirkt, und einer zwischen diesen Schichten angeordneten
Schicht aus einem Elektrolyt, in dem ein mobiler Ladungsträger
ein Ion dieser Gastatome ist, so daß die Gastatome
von der ersten Metall-sensitiven Verbindung zu der zweiten
Metall-sensitiven Verbindung reversibel überführbar sind, wobei
die Schicht aus der zweiten Metall-sensitiven Verbindung
keine wesentliche sichtbare Farbänderung bei Änderung der darin
befindlichen Gastatomkonzentration aufweist.
Vorzugsweise ist der Elektrolyt ein fester Elektrolyt, der
ein rascher Ionenleiter ist, wobei es sich bei einem raschen
Ion um ein Ion eines dieser Gastatome handelt.
Normalerweise weist die elektrochemische Zelle ferner eine
erste und zweite Elektrodenschicht auf, zwischen denen die
elektrochrome Materialschicht, die Elektrolytschicht und die
Oxidbronzeschicht angeordnet sind.
Vorrichtungen dieses Typs können eine Vielzahl von Funktionen
ausüben in Abhängigkeit von der Natur der Materialien, die
zur Herstellung der verschiedenen Schichten verwendet wurden,
und insbesondere in Abhängigkeit davon, welche der Schichten
transparent gemacht und welche, wenn überhaupt, opak gemacht
wurden.
So können die erfindungsgemäßen Vorrichtungen als optische
Einrichtungen für variable Transmission dienen oder als verschiedene
Arten von Reklamevorrichtungen oder Datenspeicherungsvorrichtungen.
In Vorrichtungen des beschriebenen Typs kann es sich bei dem
elektrochromen Material zweckmäßigerweise um jedes der bisher
bekannten derartigen Materialien handeln, insbesondere um
Oxidbronzen eines Übergangsmetalls in seiner höchsten Oxidationsstufe,
wie um ein Oxid eines Übergangsmetalls, das Wolframoxid
(WO3), Molybdänoxid (MoO3), Vanadiumoxid (V2O5) und
Niobiumoxid (Nb2O5) oder um verschiedene feste Lösungen aus
zwei oder mehreren derselben.
Der Elektrolyt ist vorzugsweise ein fester Elektrolyt. Beispiele
geeigneter Materialien sind Natrium-beta-aluminiumoxid,
polymer/anorganische Feststoffelektrolyten mit einem Gehalt
an Alkalimetall, vorzugsweise solche des als Grenoble-Polymerelektrolyte
bekannten Typs oder feste Elektrolyten des
als Bordeaux-Glas bekannten Typs.
Die angegebenen polymer/anorganischen Feststoffelektrolyte
werden z. B. in der Pionier-Veröffentlichung P. W. Wright
(Br. Poly. J. 1985 7, 319-327) und in nachfolgenden Druckschriften
beschrieben. Bevorzugte Materialien für derartige feste
Elektrolyte schließen eine Kombination eines Polyethylenoxids
oder Polypropylenoxids mit einer Alkalimetallverbindung
ein. Je nach der Natur der elektrochromen Vorrichtung kann
der Elektrolyt opak gemacht werden, indem er mit einem geeigneten
Pigment oder reflektierenden Material, z. B. mit 5 Vol.-%
TiO2-Pulver in Suspension, beladen wird.
Bei des Alkalimetallverbindung kann es sich z. B. um LiClO4
oder vorzugsweise um LiCF3SO3 handeln. Vorzugsweise beträgt
das Verhältnis von Polymersauerstoff zu Lithium in dem Elektrolyt
etwa 5,5 zu 1.
Ein typisches Bordeaux-Glas besteht aus einer Kombination von
LiCl, Li2O und B2O3.
Ein brauchbarer Feststoffelektrolyt wird in einer Form gebildet,
die, genau gesagt, als ein hartes Gel aus Polymethylmethacrylat,
Propylencarbonat und Lithiumperchlorat bezeichnet
werden kann, wie dies in der EU-PS 00 98 410 beschrieben wird.
Elektrodenschichten können zweckmäßigerweise aus Indium-zinnoxid
(ITO) gebildet werden.
Die Herstellung von elektrochromen Einrichtungen muß zur Erzielung
guter Leistungsfähigkeit im fertigen Produkt mit
Sorgfalt durchgeführt werden, um sicherzustellen, daß Gesichtspunkte
bezüglich verwendetem Material und deren Verarbeitung
richtig überwacht werden. In der GB-PS 20 81 922B wird die
zweckmäßige Art und Weise zur Herstellung von Einrichtungen
dieses allgemeinen Typs detalliert beschrieben.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung erläutert, in der eine
elektrochrome Vorrichtung mit einer Schicht aus einer erfindungsgemäßen
Oxidbronze schematisch im Querschnitt dargestellt
ist.
Eine feste Lösung von Molybdänoxid (MoO3) und Vanadiumoxid
(V2O5) wird durch gleichzeitige Ablagerung äquimolekularer
Mengen von Molybdänoxid und Vanadiumoxid auf eine Indiumzinnoxidschicht
11, die sich bereits auf einem Glassubstrat
10 befindet, gebildet. Geeignete Methoden zur gleichzeitigen
Ablagerung solcher Oxide unter Bildung von festen Lösungen
sind selbstverständlich bekannt. Im allgemeinen können die
Ablagerungsbedingungen angewandt werden, wie sie in der
GB-PS 20 81 922B beschrieben sind.
Die gebildete Schicht aus elektrochromem Wirtsmaterial ist
mit 12 bezeichnet und typischerweise etwa 0,2 µm dick.
Wahlweise kann Lithium gleichzeitig mit dem Molybdänoxid und
Vanadiumoxid abgelagert werden unter Bildung der Schicht 12
als eine Schicht aus Oxidbronze, welche das Wirtsmaterial mit
Gast-Lithiumatomen aufweist. Wahlweise kann das Lithium in
einer nachfolgenden Verfahrensstufe aus Lithiumbutyl eingebracht
werden unter Bildung der Oxidbronze, nachdem in der
gemeinsamen Ablagerungsstufe die feste Lösung des Wirtsmaterials
gebildet worden war.
Zur Vervollständigung der in der Figur gezeigten Vorrichtung
wird eine Hälfte der endgültig gewünschten Dicke eines Polymerelektrolyten
wie (LiClO4) (PEO)8, wobei PEO eine Polyethylenoxideinheit
in einem Polymermaterial, das typischerweise
ein Molekulargewicht von etwa 5 Millionen hat, bedeutet, über
das Oxidbronzematerial 12 beschichtet unter Bildung der Halbschicht
13 a.
Ferner wird ein zweites Glassubstrat 16 hergestellt, das eine
Schicht 15 aus Indium-zinnoxid, eine Schicht 14 aus elektrochromem
Material wie Wolframoxid und eine Halbschicht 13 b
des gleichen Elektrolyten trägt. Die beiden Elektrolyt-Halbschichten
werden zusammengebracht, um die beiden Hälften der
Vorrichtung miteinander zu verbinden.
Wenn ein elektrisches Potential niedriger Spannung zwischen
den beiden Indium-zinnoxid-Elektrodenschichten (11, 15) in einer
geeigneten Richtung angelegt wird, können Lithiumatome
von der Schicht 12 in den Elektrolyt und aus dem Elektrolyt
in die elektrochrome Schicht 14 getrieben werden unter Bildung
einer Färbung der Schicht 14. Eine Umpolung der Spannung
kehrt den Fluß der Lithiumatome um und bleicht somit die
Färbung aus. Es ist festzustellen, daß die Färbung der Wolframoxidschicht,
wie sie vom Betrachter wahrgenommen wird,
durch die Änderung in der Gast-Lithiumatomkonzentration in
der erfindungsgemäßen Oxidschicht nicht beeinflußt wird, da
diese während des gesamten Prozesses farblos bleibt. Die
Lichtabsorptionscharakteristika dieser Oxidschicht variieren
mit der Gastatomkonzentration, doch hat die in Frage
kommende Absorptionsbande ihre maximale Intensität genügend
weit im Ultraviolett, so daß keine sichtbare Änderung in der
dünnen Schicht aus Oxid hervorgerufen wird.
Vorrichtungen dieses Typs können für viele verschiedene
Zwecke eingesetzt werden, z. B. als Reklameeinrichtungen und
Lichttransmissionsbauteile mit variabler optischer Dichte.
Die durch das spezielle Beispiel erläuterte Erfindung ist vom
Fachmann selbstverständlich unter Anwendung zahlreicher Variationen
und Modifikationen durchführbar.
Claims (28)
1. Oxidbronze-Wirtsmaterial, das in dünnen Schichten transparent
und zur Aufnahme von Gastatomen befähigt ist, wenn
es sich in einer elektrochemischen Zelle befindet, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung des
Wirtsmaterials so gewählt ist, daß die Gastatome die spektralen
Charakteristika des Wirtsmaterials ändern, ohne
eine wesentliche sichtbare Farbänderung in dünnen Schichten
des Wirtsmaterials hervorzurufen.
2. Oxidbronze-Wirtsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine feste Lösung einer ersten Oxidkomponente,
die Molybdänoxid (MoO3), Wolframoxid (WO3), Zirkoniumoxid
(ZrO2), Niobiumoxid (Nb2O5) oder beliebige
zwei oder mehrere dieser Verbindungen aufweist, und einer
zweiten Oxidkomponente, die Vanadiumoxid (V2O5) und/oder
Titaniumoxid (TiO2) aufweist, ist und das Formelverhältnis
der ersten und zweiten Oxidkomponente so gewählt ist,
daß das Wirtmaterial zur Aufnahme von Gastatomen befähigt
ist, wenn es sich in einer elektrochemischen Zelle befindet,
wobei die Gastatome die spektralen Charakteristika
des Wirtsmaterials ändern, ohne eine wesentliche sichtbare
Farbänderung in dünnen Schichten des Wirtsmaterials
hervorzurufen.
3. Oxidbronze-Wirtsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Oxidkomponente MoO3 oder WO3 ist.
4. Oxidbronze-Wirtsmaterials nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Oxidkomponente V2O5 ist.
5. Oxidbronze-Wirtmaterial nach einem der Ansprüche 2 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Formelverhältnis 10:1
bis 1:10 beträgt.
6. Oxidbronze-Wirtsmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis 3:1 bis 1:3 beträgt.
7. Oxidbronze-Wirtsmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis 2:1 bis 1:2 beträgt.
8. Oxidbronze-Wirtsmaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis etwa 1:1 beträgt.
9. Oxidbronze-Wirtsmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß es
eine feste Lösung ist, die MoO3 und V2O5 aufweist und das
Formelverhältnis von MoO3 zu V2O5 3:1 bis 1:3 beträgt.
10. Material nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis 2:1 bis 1:2 beträgt.
11. Material nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis etwa 1:1 beträgt.
12. Oxidbronze mit einem Wirtsmaterial nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirtsmaterial
Gastatome enthält, die eine Änderung der Lichtabsorptionscharakteristika
des Wirtsmaterials hervorrufen.
13. Oxidbronzematerial mit einem Wirts-Oxidmaterial, das Gast-
Metallatome enthält, die aus dem Wirtsmaterial reversibel
entfernt werden können, wenn sich das Wirtsmaterial in einer
geeigneten elektrochemischen Zelle befindet, wobei das
Oxidbronzematerial eine Absorptionsbande für elektromagnetische
Strahlung aufweist, deren Intentsität von der Konzentration
an Gast-Metallatomen im Oxidbronzematerial abhängig
ist, und wobei das Material als dünne, praktisch transparente
Schichten ausgebildet werden kann, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schichten keine wesentliche sichtbare
Farbänderung bei der Verminderung der Konzentration an
Gastatomen auf praktisch Null erleiden.
14. Oxidbronze nach Ansprüchen 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gastatome Wasserstoff oder Alkalimetallatome
sind.
15. Oxidbronze nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gastatome Lithium, Natrium oder Kalium sind.
16. Oxidbronze, dadurch gekennzeichnet, daß es der allgemeinen
Formel
M1 x (M2O a ) y (M3O b ) z entspricht, worin bedeuten
M1 Wasserstoff oder ein Alkalimetall,
M2 Molybdän, Wolfram, Zirkonium, Niobium oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren derselben,
M3 Vanadium und/oder Titan,
a und b einen Wert, der ausreicht, um den Valenzen von M2 und M3 in ihrer höchsten Oxidationsstufe zu genügen,
y + z = 1, und
x = 0,05 bis 0,4.
M1 Wasserstoff oder ein Alkalimetall,
M2 Molybdän, Wolfram, Zirkonium, Niobium oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren derselben,
M3 Vanadium und/oder Titan,
a und b einen Wert, der ausreicht, um den Valenzen von M2 und M3 in ihrer höchsten Oxidationsstufe zu genügen,
y + z = 1, und
x = 0,05 bis 0,4.
17. Oxidbronze nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
sie der allgemeinen Formel
Mx(MoO3)y(V2O5)zentspricht, worin (y + z) = 1 und x = 0,05 bis 0,4 bedeuten.
18. Oxidbronze nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß x einen Wert von 0,05 bis 0,2 hat.
19. Oxidbronze nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
x etwa 0,1 beträgt.
20. Oxidbronze nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis y:z 10:1 bis 1:10 beträgt.
21. Oxidbronze nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis y:z 3:1 bis 1:3 beträgt.
22. Oxidbronze nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis y:z 2:1 bis 1:2 beträgt.
23. Oxidbronze nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis y:z etwa 1:1 beträgt.
24. Oxidbronze-Wirtsmaterial oder Oxidbronze nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
in Form einer dünnen, praktisch farblosen Schicht vorliegen.
25. Elektrochrome Einrichtung, die eine elektrochemische Zelle
aufweist mit einer Schicht aus einer ersten Metall-sensitiven
Verbindung, die befähigt ist, Gastatome reversibel
aufzunehmen und dabei die Farbe ändert, einer Schicht aus
einer zweiten Metall-sensitiven Verbindung, die als eine
Quelle und als eine Rekombinationsstelle für die Gastatome
wirkt, und einer zwischen den beiden Schichten angeordneten
Schicht aus einem Elektrolyt, in dem ein mobiler Ladungsträger
ein Ion der Gastatome ist, so daß die Gastatome
von der ersten Metall-sensitiven Verbindung zu der zweiten
Metall-sensitiven Verbindung reversibel überführbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus der zweiten
Metall-sensitiven Verbindung keine wesentliche sichtbare
Farbänderung bei der beträchtlichen Änderung der darin befindlichen
Gastatomkonzentration aufweist.
26. Elektrochrome Einrichtung, die eine elektrochemische Zelle
aufweist mit einer Schicht aus elektrochromem Material mit
einem Gehalt an einer Metall-sensitiven Verbindung, die
befähigt ist, Gastatome reversibel aufzunehmen und dabei
die Farbe ändert, einer Schicht aus einer Oxidbronze, die
als eine Quelle und als eine Rekombinationsstelle für die
Gastatome wirkt, und einer zwischen diesen Schichten angeordneten
Schicht aus einem Elektrolyt, in dem ein mobiler
Ladungsträger ein Ion der Gastatome ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht aus Oxidbronze eine solche gemäß
einem der Ansprüche 12 bis 23 ist.
27. Elektrochrome Einrichtung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektrolyt ein fester Elektrolyt
ist, der ein rascher Ionenleiter ist, wobei es sich
bei einem raschen Ion um ein Ion der Gastatome handelt.
28. Elektrochrome Einrichtung nach einem der Ansprüche 25 bis
27, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine erste und zweite
Elektrodenschicht aufweist, zwischen denen die elektrochrome
Materialschicht, die Elektrolytschicht und die
Oxidbronzeschicht angeordnet sind.
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