DE2418364A1 - Nematisches fluessiges kristallsystem fuer elektrooptische anzeigeelemente - Google Patents
Nematisches fluessiges kristallsystem fuer elektrooptische anzeigeelementeInfo
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Description
Nematisches flüssiges Kristallsystem für elektrooptische Anzeigeelemente
Die Erfindung betrifft ein nematisches flüssiges Kristallsystem
für elektrooptische Anzeigeelemente.
Es ist bekannt, elektrooptische Anzeigeelemente auf der Basis dünner Schichten nematischer flüssiger Kristalle
mit entweder positiver oder negativer dielektrischer Anisotropie
herzustellen. Die flüssigen Kristalle sind dabei mit einem pleochromatischen Farbstoff versetzt. Der
für die Informationsdarstellung verwendete Farbumschlag
wird durch elektronische Steuerung herbeigeführt.
Bei solchen Anzeigeelementen werden die unterschiedlichen ■
Absorptionscharakteristiken ausgenutzt, die durch eine Drehung der Farbstoffmoleküle in Verbindung mit der
Drehung der Moleküle des flüssigen Kristalls im elektrischen
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Feld bewirkt werden. Voraussetzung für die technische
Brauchbarkeit solcher Anzeigeelemente ist jedoch, dass die Molekülachse der Moleküle des flüssigen Kristalls
und die Absorptionsachse der Farbstoffmoleküle auch
in Abwesenheit eines elektrischen Feldes über einen grösseren Bereich der das Anzeigeelement im wesentlichen
bildenden optischen Zelle in einer bestimmten Richtung eingestellt und gehalten werden.
Zu diesem Zweck werden in der dünnen Schicht des flüssigen Kristalls zunächst homöotrope, homogene oder-schraubenförmige
Strukturen der Molekülausrichtungen erzeugt.
Statt dessen von einer statistischen Ausrichtung der Moleküle des flüssigen Kristalls auszugehen, ist ungünstig,
da man in solchen Medien Speicherphänomene sowie eine merkliche Verminderung des Farbkontrastes der Anzeige
unter der Einwirkung eines elektrischen Feldes erhält.
Die Erfindung betrifft im engeren Bereich ein nematisches flüssiges Kristallsystem mit positiver dielektrischer
Anisotropie, das mit Farbstoffen versetzt ist. Solche Systeme flüssiger Kristalle sind an sich bekannt und
bestehen aus einem gegebenenfalls gemischt zusammengesetzten flüssigen Kristall mit ausschliesslich positiver
dielektrischer Anisotropie. Der flüssige Kristall ist in an sich bekannter Weise mit einem pleochroitiatxschen
.''arbs toff versetzt.
Der Nachteil dieser bekannten Kristallsysteme liegt in
der ungenügenden Ausnutzung der theoretisch zur Verfügung stehenden Absorptionsanisotropie des Farbstoffs.
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Technik zu verbessern und ein nematisches flüssiges Kristallsystem
für elektrooptische Anzeigeelemente zu schaffen, mit dem die theoretisch zur Verfügung stehende Absorptionsanisotropie
der Farbstoffmoleküle wirkungsvoller und vollständiger zur Anzeige ausgenutzt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss ein Kristallsystem
der eingangs genannten Art vorgeschlagen, das gekennzeichnet ist durch einen gemischten flüssigen Kristall
aus einem nematischen flüssigen Kristall mit positiver dielektrischer Anisotropie und einem nematischen flüssigen
Kristall mit negativer dielektrischer Anisotropie sov/ie mindestens einen diesem flüssigen Mischkristall in an sich
bekannter Weise zugesetzten Farbstoff.
Dem flüssigen Mischkristall wird nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung mindestens ein pleochromatischer
Farbstoff zugesetzt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält der flüssige Mischkristall mehrere Farbstoffe
verschiedener Art, von denen zumindest der eine ein pleochromatischer
Farbstoff und der andere bzw. zumindest einer der anderen Farbstoffe einen vom pleochromatischen
Farbstoff abweichenden Farbton und ein unterschiedliches Umschlagverhalten aufweist. Mit einem solchen Kristallsystem
kann unter der Steuerung eines äusseren elektrischen Feldes eine Informationsdarstellung unter Ausnutzung des Kontrastes
zwischen zwei verschiedenen Farbtönen erzielt werden.
Der Vorteil des Kristallsystems der Erfindung liegt in der wirkungsvollen Ausnutzung der durch den bzw. durch die
Farbstoffe ermöglichten Absorptionsanisotropie zur kontrastreichen, auch mehrfarbigen Informationsdarstellung. Im Gegensatz
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zu den bekannten Systemen ermöglicht das Kristallsystem der Erfindung eine praktisch vollständige Ausnutzung der
theoretisch zur Verfügung stehenden Absorptionsanisotropie der Farbstoffe.
Die Anzeigewirkung des flüssigen Kristallsystems der Erfindung
kann durch die zusätzliche Verwendung eines oder mehrerer Polarisatoren senkrecht zur optischen Achse der
Anzeigezelle verstärkt werden. Vorzugsweise ist ein Polarisator in Richtung des Strahlenganges vor der Zelle und
ein Polarisator nach der Zelle angeordnet.
Ein weiterer Vorteil des Kristallsystems der Erfindung liegt darin, dass ein nematisches flüssiges Kristallsystem
mit in der Summe positiver dielektrischer Anisotropie eingesetzt werden kann, wobei jedoch durch die Kristallkomponente
mit der negativen dielektrischen Anisotropie die Ansprechspannung bzw. die Betriebsspannung eines
entsprechend hergestellten Anzeigeelementes wesentlich herabgesetzt werden können. Dadurch werden gleichzeitig die
Leistungsaufnahme vermindert und die Schaltgeschwindigkeit spürbar erhöht. Die mit dem Kristallsystem der Erfindung
hergestellten Anzeigeelemente können in Transmission, Reflexion oder Absorption verwendet werden.
Die Erfindung ist nachstehend in Verbindung mit den Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. IA in schematischer Darstellung die gegen.·*·
seitige Ausrichtung der Molekülachsen eines Moleküls des flüssigen Kristalls
und eines Farbstoffmoleküls ·,
Fig. IB in schematischer Darstellung eine weitere
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gegenseitige Ausrichtung der Molekülachsen eines Moleküls des flüssigen
Kristalls und eines Farbstoffmoleküls;
Fig. 2 die Komponenten der Dielektrizitätskonstanten für ein Kristallsystem der
Erfindung als Funktion der Zusammensetzung des flüssigen Mischkristalls;
Figuren 3A
und 3B Absorptionsspektren zweier verschiedener
flüssiger Mischkristalle der Erfindung
unter Feldeinwirkung; und
Fig. 4 die Änderung der Absorptionsintensität unter Feldeinwirkung für ein und
denselben Farbstoff in einem flüssigen
Mischkristall mit verschiedenen Zusammensetzungen.
Es wird ein flüssiger Kristall (I) mit positiver dielektrischer
Anisotropie und ein flüssiger Kristall (II) mit negativer dielektrischer Anisotropie durch Mischen der nachstehend
aufgeführten Verbindungen in gleichen Gewichtsteilen hergestellt
t
(I) C4H90-Ph-CH=N-Ph-CN
CCH,-0-Ph-CH=N-Ph-CN C7H15COO-Ph-CH=N-Ph-CN
(II) CH3O-Ph-CH=N-Ph-C7H15
C2H5O-Ph-CH=N-Ph-C4H9
C3H.70^Ph-CH=N-Ph-C(.H, Ί
3 7 D i.1
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In den vorstehenden Formeln bedeutet -Ph- einen parasubstituierten
Benzolring. Diese Schreibweise wird in der folgenden Beschreibung beibehalten.
Weiterhin werden ein roter Farbstoff (A) und ein blauer Farbstoff (B) verwendet:
OH
Ph-N=N-Ph-N=N /
Ph-N=N-Ph-N=N /
"nc h H *
Jedem der nematischen flüssigen Kristalle (I) und (II)
werden je ein Gewichtsprozent Farbstoff (A) und (B) zugesetzt. Zwischen den parallelen Glasplatten der
optischen Zelle eines Anzeigeelementes sind die Moleküle des flüssigen Kristalls (I) homogen ausgerichtet, während
die Moleküle des flüssigen Kristalls (II) homöotrop ausgerichtet sind. Der Farbumschlag der so erhaltenen elektrooptischen
Strukturen unter Einwirkung eines äusseren elektrischen Feldes ist in der Tabelle I dargestellt.
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Kristall
Farbstoff (A)
Farbstoff (B)
Feld AUS Feld EIN Feld AUS Feld EIN
gefärbt farblos gefärbt farblos
(II)
farblos
gefärbt gefärbt farblos
In den Figuren IA und IB ist schematisch die gegenseitige
Ausrichtung der Moleküle des Far-bstoffs (A) bzw. des Farbstoffs (B) mit den Molekülen des flüssigen Kristalls
dargestellt. Die Kopplungskräfte, die zwischen den Molekülen wirken, sind im wesentlichen Van der WaaIs-Kräfte. Der
stabilste Kopplungszustand wird daher erreicht, wenn das Farbstoffmolekül mit seiner grössten Längenausdehnung
parallel zur Molekülachse des Moleküls des flüssigen Kristalls in der schematisch dargestellten Weise ausgerichtet
ist.
In dem in Fig. IA gezeigten Beispiel fällt die Molekülachse
des Farbstoffmoleküls mit dessen längster Ausdehnung
zusammen. Im Molekül des in Fig. IB gezeigten Farbstoffs (B) steht die Symmetrieachse des Moleküls,
die der Längsachse durch das Anthrachinongerüst entspricht, jedoch senkrecht zur längsten Ausdehnung des 1,4-substituierten
Moleküls.
Auf der anderen Seite zeigen jedoch sowohl der Farbstoff (A) als auch der Farbstoff (B) senkrecht zur Molekülachse
einen grösseren Absorptionskoeffizienten als in Richtung
der Molekülachse.
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Dieses Verhalten und diese Eigenschaften der Farbstoffe
lassen eine Erklärung ihres Verhaltens in Verbindung mit dem flüssigen Kristall (II) in einer homö'otropen nematischen
Anzeigezelle, wie es in der Tabelle I gezeigt ist, zu.
In Verbindung mit dem homogenen nematischen flüssigen Kristall (I) zeigt jedoch nur der Farbstoff (A) normales
Verhalten, wählend der Farbstoff (B) ein aussergewohnlxches
Verhalten zeigt.
Dieses abweichende Verhalten des Farbstoffs (B) im flüssigen Kristall (I) wird auf die Eigenschaften des nematischen
flüssigen Kristalls (I) zurückgeführt.
An sich bekannte nematische flüssige Kristalle mit positiver dielektrischer Anisotropie sind beispielsweise folgende:
p-n-Hexylbenzyliden-p'-aminobenzonitril, p-Anisylidenp'-aminobenzonitril,
p-Capryloxybenzyliden-p'-aminobenzonitril
, p-Cyanophenyl-p'-n-heptylbenzoat, p-Cyanobenzyliden-p'-n-butoxyanilin
oder p-Cyanobenzylidenp'-aminophenylvalerat.
Die meisten dieser Verbindungen weisen eine stark polare Nitrilgruppe auf.
An sich bekannte nematische flüssige Kristalle mit negativer
dielektrischer Anisotropie sind beispielsweise folgende: p-Anisyliden-p'-n~butylanilinf p-Anisyliden-p'-aminophenylacetat,
p-Azoxyaniso1, p-n-Butylbenzoesäure-p·-n-hexyloxyphenylester,
Butyl-ρ-(ρ·-äthoxyphenoxycarbonyl)-phenylcarbonat
oder p-ip'-ÄthoxyphenylazoJ-phenylheptanoat.
Hinsichtlich ihres Verhaltens im elektrischen Feld können die Farbstoffe nach vier Gruppen unterschieden werden:
(1) Farbumschlag von gefärbt nach farblos:
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_ 9 —
(2) Farbumschlag von farblos nach gefärbt;
(3) Farbumschlag von gefärbt mit Farbton I nach gefärbt mit Farbton II und
(4) praktisch keine Farbänderung.
Die meisten Farbstoffe zeigen das Verhalten des Farbstoffs (A). Nur wenige Farbstoffe zeigen ein abweichendes Verhalten.
Insbesondere zeigen nur wenige Farbstoffe das Verhalten des Farbstoffs (B) im flüssigen Kristall (II).
Eine effektive Ausnutzung solchen abweichenden Verhaltens ist daher für die Infamationsdarstellung von grosser
Bedeutung.
Nach der Erfindung wird ein nematischer flüssiger Kristall mit positiver dielektrischer Anisotropie und ein nematischer
flüssiger Kristall mit negativer dielektrischer Anisotropie in der Weise gemischt, dass das Gemisch eine
positive dielektrische Anisotropie aufweist. Beim Lösen eines pleochromatischen Farbstoffs in diesem flüssigen
Mischkristallsystem wird ihre Absorptionsanisotropie
zur Informationsdarstellung optimal genutzt. Dadurch lassen sich elektrooptische Anzeigeelemente schaffen, die
unter Einwirkung eines elektrischen Feldes von einem farblosen Zustand in einen gefärbten Zustand umschlagen,
wenn man beispielsweise einen Farbstoff nach dor Art
des Farbstoffs (B) zusetzt.
Zur Erzielung eines optimalen Darstellungskontrastes
ist die Optimierung des Farbstoffzusatzes bzw. die Optimierung
der Farbstoffkonzentration im flüssigen Kristallsystem erforderlich. Ln der Regel wird bei einer
Konzentration von 1 bis 2 Gew.-% pleochromatischem Farbstoff
im flüssigen Kristallsystem ein maximaler Kontrast erzielt. Diese maximale Farbstoffkonzentration für die
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optimale Kontrasterzielung entspricht offensichtlich der
maximalen Konzentration der Farbstoffmoleküle, die kooperativ mit den Molekülen des flüssigen Kristalls ausgerichtet
werden können. Bei Färbstoffkonzentrationen
unterhalb dieser optimalen Konzentration nimmt die durch den Farbstoff bewirkte Absorption des Lichtes ab. Bei
Konzentrationen über der optimalen Konzentration liegen im System mehr Farbstoffmoleküle vor als durch die Moleküle
des flüssigen Kristalls ausgerichtet werden können. Diese Farbstoffmoleküle können nicht mehr unter Einwirkung des
Steuerfeldes ausgerichtet werden. Dadurch wird der Anzeigekontrast vermindert.
Anzeigen mit einem Mehrfarbenkontrast können in der Weise erzielt werden, dass man mehrere Farbstoffe mit unterschiedlichen
Farbtönen und unterschiedlichem Feldverhalten dem flüssigen Mischkristall zusetzt. Die Farbstoffkonzentrationen
sind in diesem Fall weniger kritisch als im Fall der Informationsdarstellung mit einem Kontrast zwischen
einem ungefärbten und einem gefärbten Zustand. Die der Ausrichtung nicht folgenden über der optimalen Konzentration
vorliegenden Farbstoffmoleküle können zur Untergrundfärbung der Anzeige dienen.
Die verschiedenen Farbstoffe können in verschiedenen Weisen
kombiniert werden. Vorzugsweise ist zumindest einer der Farbstoffe ein pleochromatischer Farbstoff, der von farblos
nach gefärbt oder von einer Färbung in eine andere umschlägt, während zumindest einer der übrigen Farbstoffe von gefärbt
nach farblos oder von einer Färbung in die andere umschlägt oder auch praktisch keine Farbänderung unter Einwirkung
eines elektrischen Feldes zeigt.
In der nachstehenden Tabelle II sind die verschiedenen Grundkombinationen für zwei verschiedene Arten von Farbstoffen
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M und N und ihr Verhalten im elektrisch gesteuerten Anzeigeelement dargeäsllt.
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r*· cn
Tabelle II Farbstoff M |
EIN (Anzeigefär bung) |
Farbstoff N | (3) (C) (D) |
EIN (Anzeige färbung ) |
Farbänderung eleraentes |
des Anzeige- | 2418364 |
AUS (Untergrund färbung ) |
gefärbt (A') | AUS (Untergrund färbung ) |
(B) (C2) (D) |
farblos (B1) abweichend gefärbt (C) unverändert (D') |
AUS (Untergrund— färbung) |
EIN (Anzeige färbung ) |
|
farblos (A) | abweichend gefärbt (C,,) |
gefärbt gefärbt gefärbt |
(B) | farblos (B1) abweichend gefärbt (C') unverändert (D·) |
A + B A + C A + D |
A1 + B1 A1 + C A1 + D1 |
|
gefärbt (C1) | unverändert (D') |
gefärbt gefärbt gefärbt |
farblos (B1) | C1+B C1 + C2 |
C' + B1 C ' + C ' C1 1 +D1 |
||
gefärbt (D) | gefärbt | D+B | D1 + B1 | ||||
In der vorstehenden Tabelle II bedeutet "AUS" so viel wie "in Abwesenheit eines elektrischen Feldes", während MEIN"
"in Gegenwart eines äusseren elektrischen Feldes" bedeutet. Die Buchstaben A, B, C, D, A1. B', C' und D1 sowie deren
Kombinationen, beispielsweise A + C, bedeuten spezifische Färbungen bzw. deren Überlagerungen. Die Färbungen bzw.
deren Kombinationen bestimmen sich nach den jeweils verwendeten Farbstoffen M und No
In der Tabelle II sind Kombinationen von zwei verschiedenen Arten von Farbstoffen gezeigt. Bei der Verwendung mehrerer
Arten und mehrerer verschiedener Farbstoffe nimmt die
Anzahl der möglichen Kombinationen erheblich zu. Dadurch kann das zuvor beschriebene elektrooptische Anzeigeelement
weiter verbessert werden. Bevorzugt wird ein elektrooptisches Anzeigeelement mit einem Kristallsystem gemäss der Erfindung,
bei dem der flüssige Kristall eine homogene oder eine schraubenförmige Anordnung der Molekülachsen aufweist.
Ein bevorzugtes Anzeigeelement dieser Art wird in der nachstehend beschriebenen Weise erhalten.
In an sich bekannter Weise enthält das elektrooptische Anzeigeelement der Erfindung einen flüssigen Kristall
zwischen einem Paar paralleler Platten und Mittel zum Anlegen eines äusseren elektrischen Feldes an den flüssigen
Kristall. Auf einem inneren Bereich einer Oberfläche einer Platte sind eine oder mehrere Dünnschichtelektroden zur
Anzeige angeordnet, während in einem äusseren Bereich in einer oder mehreren entsprechenden aktiven Zonen eine
Ceroxidschicht aufgebracht ist. Die Oberfläche beider Platten wird in einer Richtung in den entsprechenden
aktiven Zonen gerieben. Zur Bildung der homogenen Molekülachsenausrichtung
werden die beiden Platten so aufeinandergelegt, dass die Reibrichtung in den aktiven Zonen der
ersten und der zweiten Platte praktisch parallel verlaufen.
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Zur Bildung der schraubenförmigen Molekülachsenausrichtung bilden die Reibrichtungen auf den beiden Platten gegeneinander
einen Winkel.
Ein flüssiger Mischkristall aus dem zuvor beschriebenen neraatischen flüssigen Kristall (I) mit positiver dielektrischer
Anisotropie und einem nematischen flüssigen Kristall (III),
CH3O-Ph-CH=N-PhHS7H15 ,
weist ein effektives positives dielektrisches Verhalten auf,
solange der flüssige Kristall (I) in einer Menge von mehr als etwa 1 Gew.-/6 vorliegt (Fig. 2). In der Fig. 2 ist
mit !r;/die Komponente der Dielektrizitätskonstante parallel
zur Längsachse der Moleküle des flüssigen Kristalls bezeichnet, während mit £"£ die Komponente der Dielektrizitätskonstanten
senkrecht zur Längsachse der Moleküle des flüssigen Kristalls bezeichneb ist.
Zu flüssigen Mischkristallen verschiedener Zusammensetzungen
innerhalb dieses Systems, also zu flüssigen Mischkristallen mit verschiedenen Anteilen der Komponenten
(I) und (III), werden je ein Gewichtsprozent entweder des roten Farbstoffs (A) oder des blauen Farbstoffs (B) gegeben.
Diese flüssigen Kristalle werden in etwa 10 /um breite Spalte
zwischen einem Paar paralleler Glasplatten eingebracht. Ein innerer Bereich dieser Glasplatten weist eine durchsichtige
aus Indiumoxid bestehende Dünnschichtelektrode auf. In einem äusseren Bereich der Fläche ist ein Ceroxidüberzug
aufgebracht. Die Ceroxidschichten der Oberflächen werden in
einer einzigen Richtung gerieben. Die erste und die zweite Glasplatte sintl so zueinander angeordnet, dass die Reibrichtungen
im wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Die
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so erhaltene Struktur wird mit Mitteln zum Anlegen eines äüsseren elektrischen Feldes versehen» Die Absorptionscharakteristiken dieser Elemente werden gemessen.
Die den Farbstoff (A) enthaltenden Elemente weisen im gesamten Zusammensetzungsbereich des flüssigen Mischkristalls
oberhalb eines Anteils von etwa 1 Gew.-% der Komponente (I) einen Umschlag nach Farblos bei Anlegen eines äüsseren
elektrischen Feldes auf. Im Bereich unterhalb von 1 Gew--% der Komponente (I) zeigen die Elemente ein in der Summe
negatives dielektrisches Verhalten.
Elemente, die den Farbstoff (B) enthalten, weisen beim Anlegen eines äüsseren elektrischen Feldes einen Umschlag
in den gefärbten Zustand im Zusammensetzungsbereich des flüssigen Mischkristalls von etwa 1 bis etwa 65 Gew.-%
des flüssigen Kristalls (I) auf. Oberhalb 65 Gew.-% des flüssigen Kristalls (I) im Mischkristall erfolgt bei
Anlegen eines äüsseren elektrischen Feldes ein Umschlag in den farblosen Zustand.
In den Figuren 3A, 3B und 4 sind für diesen letzten Fall
experimentelle Ergebnisse dargestellt. In der Figur 3A ist das Absorptionsspektrum in Gegenwart des Farbstoffs (B)
für einen flüssigen Mischkristall mit einem Gewichtsverhältnis
der flüssigen Kristalle (I) zu (III) von 10 : 90 dargestellt. In der Fig. 3B ist das gleiche Spektrum für den flüssigen
Mischkristall mit dem Komponentenverhältnis (I) zu (III) von 90 : 10 in Gegenwart des Farbstoffs (B) gezeigt. In
der Fig. 4 ist die Differenz der Absorptionsintensität in Gegenwart und in Abwesenheit eines äüsseren elektrischen
Feldes bei einer Wellenlänge von 655 nm als Funktion der Zusammensetzung des flüssigen Mischkristalls bzw. als
Funktion des Anteils der Komponente (i) dargestellt. Als
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Wullinie der Absorption wurde dabei die Absorption des
Elementes in Abwesenheit eines äusseren elektrischen Feldes gewählt.
In der Fig. 3A ist der den Farbstoff (B) enthaltende Mischkristall
mit einer Zusammensetzung von (I) : (III) = 10 : dargestellt. In Abwesenheit eines elektrischen Feldes wird
das mit einer ausgezogenen Linie dargestellte Spektrum a erhalten, während in Anwesenheit eines äusseren elektrischen
Feldes das mit einer unterbrochenen Linie dargestellte
Spektrum a1 erhalten wird. Mit d ist die Absorptionsdifferenz
gekennzeichnet.
In der Fig. 3B sind die Absorptionsspektren für den den Farbstoff (B) enthaltenden Mischkristall der Zusammensetzung
(I) : (III) = 90 : 10 gezeigt. Das mit einer ausgezogenen Kurve dargestellte Spektrum b wird in Abwesenheit eines
elektrischen Feldes erhalten, während das mit einer unterbrochenen Linie dargestellte Spektrum b* in Gegenwart eines
elektrischen Feldes erhalten wird. Wie auch in der Fig. 3A ist die Absorptionsdifferenz mit d bezeichnet.
Aus der in Fig. 4 gezeigten Kurve ist die bei 65 Gew.-%
des flüssigen Kristalls (i) im flüssigen Mischkristall liegende Grenze deutlich zu erkennen. Die Differenz der
Absorptionsintensität ist unterhalb dieser Grenze von 65 Gew.-% der Komponente (I) positiv, d.h. in Gegenwart
dnes elektrischen Feldes tritt eine Färbung auf, und ist negativ oberhalb dieser Grenzzusammensetzung, d.h. also,
dass oberhalb dieser Grenze eine Entfärbung beim Anlegen
des elektrischen Feldes auftritt.
Ein flüssiger Mischkristall mit einem Komponentenverhältnis
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der flüssigen Kristalle (I) zu (III) von 5 : 95 wird mit verschiedenen Farbstoffen versetzt, von denen zumindest
zwei im Feldverhalten und in der Farbtönung voneinander abweichen. In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise werden
Anzeigeelemente mit diesen flüssigen Kristallen hergestellt. Ihre AbsorptionsCharakteristiken werden gemessen. Art und
Zusammensetzung der eingesetzten Farbstoffgemische und
ihr Feldverhalten sind in der Tabelle III zusammengestellt.
Zusammensetzung (Gew.-%)
Farbumschlag des Anzeigeelementes
Farbstoff Farbstoff Ph-N=N-Ph-N(CHl Feld Feld (A) (B) AUS EIN
Probe 1 | 1,5 | 1 | mm |
Probe 2 | - | 1 | 2 |
Probe 3 | 1 5 | 1 | 2 |
rot
gelb
blau
blau
orange blau
Der vorstehenden Tabelle III ist zu entnehmen, dass mit den
angegebenen Farbstoffkombinationen eine Informationsdarstellung unter Ausnutzung des Kontrastes von einer zur anderen
Farbe in entsprechenden Anzeigeelementen erfolgen kann. Durch eine entsprechende Wahl der Farbstoffkombinationen
kann die Anzeige praktisch in beliebigen Farben erfolgen.
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Claims (6)
- Patentansprücheflüssiges Kristallsystem für elektrooptische Anzeigeelemente, gekennzeichnet durch einen gemischten flüssigen Kristall aus einem nematischen flüssigen Kristall mit positiver dielektrischer Anisotropie und einem nematischen flüssigen Kristall mit negativer dielektrischer Anisotropie sowie mindestens einen diesem flüssigen Mischkristall in an sich bekannter Weise zugesetzten Farbstoff.
- 2. Kristallsystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen flüssigen Mischkristall bestehend aus 1 bis 65 Gew.-% eines neraatischen flüssigen Kristalls mit positiver dielektrischer Anisotropie und 99 bis 35 Gew.-% eines nematischen flüssigen Kristalls mit negativer dielektrischer Anisotropie.
- 3. Kristallsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein pleochromatischer Farbstoff vorliegt.
- 4. Kristallsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Farbstoff ein pleochromatischer Farbstoff ist und dass mindestens zwei verschiedene Farbstoffe vorliegen, die eine unterschiedliche Färbung und ein voneinander abweichendes Feldverhaltenim äusseren elektrischen Feld haben.
- 5. Kristallsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Farbstoffe 1,4-Dibutylamino—anthrachinon ist.
- 6. Verwendung des Kristallsystems nach einem der Ansprüche409843/09451 bis 5 für durch elektrische Felder angesteuerte elektrooptische Anzeigeelemente, bei denen das Kristallsystem so ζvaschen zwei planparallele mit transparenten Elektroden versehene Platten gebracht .ist, dass die Moleküle des nematischen flüssigen Kristallsystems im feldfreien Zustand parallel zur Oberfläche der Platte in einer bestimmten Vorzugsrichtung ausgerichtet sind, wobei die so ausgebildete, durch elektrische Felder gesteuerte optische Zelle des Anzeigeelementes in Verbindung mit einem oder zwei Polarisatoren betrieben werden kann.409843/0945
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