DE3628765A1 - Segelschiff mit stabilisierungseinheit - Google Patents
Segelschiff mit stabilisierungseinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Segelschiffe, die durch eine Stabi
lisierungseinheit nach Oberbegriff des Anspruchs
kentersicher und kränkungsstabil gemacht werden. Beim
Segelschiff mit einem Rumpf ist es möglich, durch minde
stens einen seitlichen Auftriebskörper einen Stabi
lisierungseffekt zu erzielen. Dies wurde bis jetzt durch
eine starre Verbindung zwischen einzelnen Rumpfteilen
(Auftriebskörpern) bei Trimaran und Catamaran erreicht.
Erfindung DT 25 52 021 A1 zeigt eine elastische Verbindung
der Ausleger, was einen Zwischenschritt darstellt. Ein
zusätzlicher Auftriebskörper im Lee erhöht das aufrich
tende Moment genauso wie das Gewicht des Auftriebskörpers
in Luv (siehe Fig. 1b). Da bei üblichen Trimaranen und
Catamaranen der im Lee befindliche Schwimmer senkrecht und
starr zum Mast angebracht ist, tritt folgender Effekt auf:
Durch hohen Winddruck wird der Leeschwimmer tief ins
Wasser gedrückt. Dadurch erhöht sich sein Widerstand, was
durch starke Gegenruderbewegung ausgeglichen werden muß,
wodurch der Wasserwiderstand nochmal steigt. Gleichzeitig
ensteht ein aus dem Wind drehendes Moment, wodurch die
Luftkräfte steigen und das Boot kentern kann. Ein Segelboot
mit senkrecht ausgelegten Auslegern hat ab 90 Grad Schräg
lage kenterverstärkende Momente und die Segel schneiden
sich schräg ins Wasser hinein. Eine Lösung in Richtung
Kentersicherheit mit veränderlichen Auslegerpositionen
bringt DE 32 41 967 A1. Ihr Nachteil ist der größere Bauauf
wand durch die 4 Knickstäbe und die zugehörigen Gelenke.
Das Boot wird dadurch wenig handlich und flexibel sowie
auch schwerer als meine Erfindung.
Aufgabe: Möglichst kränkungstabil und schnell zu segeln
bzw. aufrichten nach Kentern.
Lösung: Durch die Flexibilität der Auslegerpositionen
kann das Segelschiff optimal an die Windverhältnisse
angepaßt werden (siehe Fig. 1, 2, 3 und 4). Fig. 1c zeigt die
Rückstellkräfte, wenn die Segel das Wasser berühren und
die Windkräfte verschwinden. Um das Unterschneiden bei
Rückwind (siehe Fig. 2a und 2b) zu vermeiden, wird die
Stabilisierungseinheit zurückgesetzt. Dadurch wandert der
Schwerpunkt nach hinten. Fig. 3 zeigt eine Segelstellung,
wobei der aerodynamische Auftrieb der Segel As und des
Knickstabes Ak mit Flügelprofil ausgenützt wird. Fig. 4
zeigt mögliche Hafenmanöver bzw. Segeln in schmalen Stel
len. Bei einer Winddrehung, wenn die Segelstellung ganz
ungünstig ist (Fig. 5a) kentert das Schiff (Fig. 5b). Aus
schließlich mit den Zugkräften Z der Seile zwischen
Ausleger und Mast (bzw. Hauptrumpf) wird der Mast 360 Grad
um den Auftriebspunkt gedreht (Fig. 5c bis 5g). In Fig. 5h
wird er in eine richtige Position aufgerichtet (siehe
Fig. 1a).
Die in Fig. 1 bis 7 verwendeten Bezeichnungen sind: A-Auf
triebskraft, G-Gewicht, Z-Zugkraft, r-Rumpf, a-Ausleger,
k-Knickstab, m-Mast und t-Trimmung.
Die räumliche Positionierung der Auftriebskörper läßt
sich durch eine Seilanordnung nach Unteranspruch 2 günstig
erreichen, wobei 3 Zugkräfte in 3 Seilen und eine Druck
kraft im Stab jeweils einen Punkt im Raum festlegen.
Die Vorteile dieser Lösung sind:
- - handelsübliche oder beim Segeln bewährte Einzelteile können ohne Sonderkonstruktionen verwendet werden. Das ermöglicht eine leichte Nachrüstung der Segelschiffe mit einer Stabilisierungseinheit und ein leichtes Ersetzen der Teile bei Havarie.
- - große Mobilität und Vielfältigkeit der Stellungen.
- - die Elastizität der Seile vermindert die Kraftspitzen und ermöglicht eine leichte Zerlegung.
Der Unteranspruch 3 versucht den hohen Seilbedarf durch
die großen Verschiebewege der Stabilisierungseinheit zu
minimieren. Die Lösung besteht in der Möglichkeit den
Seilbedarf aus der Steuerbordseite durch den Seilgewinn
aus der Backbordseite auszugleichen oder umgekehrt. Wegen
der eliptischen Bewegung der Kynematik und der möglichen
Verschiebung der Stabilisierungseinheit senkrecht zur
Hauptbewegungsrichtung, ist ein Seillängenausgleich erfor
derlich.
Nach Unteranspruch 4 können die Bedienungsseile der
Stabilisierungseinheit zu beliebigen Stellen auf Rumpf
oder Knickstab geführt werden. Dadurch wird sicherge
stellt, daß der Bediener seine Position zum trimmen
verändern und trotzdem die Seile bedienen kann. Die
Positionierung der Stabilisierungseinheit durch Seile läßt
auch eine zentrale manuelle oder eventuell automatische
Steuereinheit zu.
Die Praxis kann es erfordern, daß der Abstand der
Ausleger nach Unteranspruch 5 variiert werden muß, wobei
diese beliebige Stellungen auf dem Knickstab beziehen
sollen. Wegen der hohen Kenterstabilität können große
Segelflächen verwendet werden und die Stabi
lisierungseinheit bietet räumlich auseinanderliegende
Holepunkte (siehe Fig. 2). Der Spinakerbaum kann entfallen.
Nach Unteranspruch 6 gibt die Gesamtverteilung des Ent
wurfes in ein schmaler Hauptrumpf, ein Mast mit Besegelung
und eine Stabilisierungseinheit eine gute Zerlegbarkeit
und eine schmale Verpackung. Wie allgemein bekannt, sind
die auf Knicken beanspruchten Stäbe stabil, können große
Kräfte aufnehmen und das Schiff kann leicht gebaut werden.
Unteranspruch 7 beschreibt eine Ausführung mit handels
übliche Serienteile.
Als mögliche Ausführung wird das in Fig. 6 skizzierte
Segelschiff vorgeschlagen. Es besteht aus räumlich mit
Seilen ausgespannten Knickstäben und der üblichen Besege
lung und Steuerung. Der Rumpf und die Ausleger sind
gestrichelt gezeichnet, da sie verschiedene Formen zu
lassen. Es kann auch ein widerstandsarmer richtungs
stabiler Rumpf, bei welchem man auf das Schwert verzichten
kann, verwendet werden. Gleichzeitig kann der Knickstab
zwischen die Ausleger ein Flügelprofil haben, um den
aerodynamischen Bodeneffekt auszunützen (Fig. 3). Die Sei
tenschwimmer sollen möglichst wenig richtungsstabil sein,
um eine hohe Wendigkeit zu gewährleisten.
Eine mögliche Lösung der Seilführung für die
Stabilisierungseinheit nach Unteranspruch 3 und 4 mit
Längenausgleich und Löse- bzw. Klemmvorrichtung ist in
Fig. 7 dargestellt. Die Feder können Stoßkräfte vermindern.
Claims (7)
1. Einrumpfsegelschiff mit einer Stabilisierungseinheit
bestehend aus zwei, durch einen Stab auseinandergehaltenen
Auftriebskörpern, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabi
lisierung durch die innerhalb der konstruktiven Grenzen
freie Positionierung der Auftriebskörper erreicht wird.
2. Segelschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftriebskörper bzw. Stabenden durch jeweils
mindestens 3 Seile an 3 geeigneten Punkten am Hauptschiff
veränderbar fixiert sind.
3. Segelschiff nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekenn
zeichnet, daß die Seillängen durch 3 Kreisläufe mit
Längenausgleich minimiert sind.
4. Segelschiff nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekenn
zeichnet, daß übliche Klemm- und Lösevorrichtungen belie
big am geeigneten Ort angebracht werden und falls nötig
eine auf dem gesamten Schiff verteilte Bedienu
ngsmöglichkeit gewährleistet ist, oder auch eine zentrale
eventuell automatische Steuerung zuläßt.
5. Segelschiff nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekenn
zeichnet, daß bei verschiedenen Manövern der Abstand der
Auftriebskörper durch Stablängenveränderung variiert und
daß die Stabilisierungseinheit als Segelausspanner benützt
werden kann.
6. Nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Segel
schiff und die Stabilisierungseinheit leicht in Einzel
teile zerlegbar sind und nur aus auf Knicken
beanspruchten Stäbe besteht.
7. Ein Segelschiff nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Stabilisierungseinheit aus einer Al-Leiter (even
tuell mit Flügelprofil) mit zwei auf ihr befestigten Kajaks
besteht und daß die Besegelung und der Mittelrumpf von
einem symmetrischen Katamaran stammen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863628765 DE3628765A1 (de) | 1986-08-25 | 1986-08-25 | Segelschiff mit stabilisierungseinheit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863628765 DE3628765A1 (de) | 1986-08-25 | 1986-08-25 | Segelschiff mit stabilisierungseinheit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3628765A1 true DE3628765A1 (de) | 1988-03-10 |
DE3628765C2 DE3628765C2 (de) | 1990-07-26 |
Family
ID=6308103
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863628765 Granted DE3628765A1 (de) | 1986-08-25 | 1986-08-25 | Segelschiff mit stabilisierungseinheit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3628765A1 (de) |
Citations (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3514105A1 (de) * | 1984-10-31 | 1986-05-07 | Günther 8137 Berg Pohlus | Doppelrumpfboot (katamaran) |
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- 1986-08-25 DE DE19863628765 patent/DE3628765A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3628765C2 (de) | 1990-07-26 |
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