DE3627597C2 - Konforme Antenne für Flugkörper - Google Patents
Konforme Antenne für FlugkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine konforme Antenne für einen Flug
körper nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Antenne ist bereits aus dem Buch von T.A. Milligan:
"Modern Antenna Design" (Mc Graw-Hill Book Company, 1985, ISBN
0-07-42318-0), Seiten 95-127 bekannt.
Als konforme Antennen werden solche Antennen bezeichnet, die
sich der vorgegebenen Form eines Trägerkörpers anpassen. Bei
einem Flugkörper mit in Flugrichtung langgestrecktem, kreiszy
lindrischem Rumpf bedeutet dies z. B., daß eine am Rumpf ange
ordnete konforme Antenne einen Teil des kreiszylindrischen
Rumpfs bildet.
Die bei Milligan beschriebene konforme Antenne besteht aus
einer Leitungsstruktur in Streifenleitungstechnik, die inner
halb eines um den Rumpf eines Flugkörpers verlaufenden Bandes
angeordnet ist und als Strahler der Antenne dient. Die Lei
tungsstruktur weist vier gleiche Abschnitte auf, die bezüglich
einer auf dem Umfang verlaufenden und parallel zur Achse des
Flugkörpers ausgerichteten Symmetrielinie gleichmäßig auf dem
Umfang verteilt sind und deren Längsseiten parallel zur Achse
des Flugkörpers verlaufen. Die Achse des Flugkörpers weist da
bei in Flugrichtung. Die Querseiten verlaufen quer zur Achse
des Flugkörpers und stellen die strahlenden Elemente dar. Die
Speisung erfolgt von einer der Querseiten, und zwar über eine
gemeinsame Speisestelle, die über Speiseleitungen mit den ein
zelnen Abschnitten verbunden ist. Jeweils zwei benachbarte Ab
schnitte sind dabei zu einem Streifenpaar zusammengefaßt und
gleichphasig gespeist.
Die bekannte Antenne kann generell für 2N Abschnitte ausgelegt
werden. Abweichungen in der Zahl der Abschnitte von 2N sind
ebenfalls möglich, erfordern aber laut Milligan andersartige
Speiseleitungsstrukturen.
Ähnliche Antennen dieser Art sind beispielsweise in dem Artikel
"Conformal Microstrip Antennas and Microstrip Phased Arrays"
von R.E. Munson in IEEE Trans. AP, Januar 1974, Seiten 74-78,
beschrieben.
Die bekannten Antennen sind aufgrund ihrer Antennendiagramme
mit Nullstellen in Richtung der in Flugrichtung zeigenden
Längsachse des Flugkörpers nicht in der Lage, Wellen in Flug
richtung abzustrahlen oder von dort zu empfangen. Wie aus der
GB 905 417 bereits bekannt ist, wäre ein in Flugrichtung
weisendes Richtdiagramm auf einfache Weise durch eine in der
Spitze des Flugkörpers angeordnete Antenne zu erzielen.
Lösungen dieser Art sind aber häufig aus konstruktiven Gründen
nicht möglich.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine konforme
Antenne der eingangs genannten Art anzugeben, welche eine aus
geprägte Empfindlichkeit in Flugrichtung aufweist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gegeben. Die Unter
ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbil
dungen der Erfindung.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Abbildungen noch veranschaulicht.
Dabei zeigt
Fig. 1 Skizze eines Flugkörpers in einem Koordinatensystem
Fig. 2 eine aus dem Stand der Technik bekannte Antenne
Fig. 3 das zugehörige Antennendiagramm
Fig. 4 eine erste Ausführungsform der Erfindung
Fig. 5 das zugehörige Antennendiagramm
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform der Erfindung
Fig. 7 das zugehörige Antennendiagramm
Fig. 8 eine bevorzugte Ausführungsform dem Erfindung.
Fig. 9 das zugehörige Antennendiagramm
Der in Fig. 1 skizzierte Flugkörper FK habe einen kreis
zylindrischen Rumpf, dessen Zylinderachse mit der z-Achse
des Koordinaten-Systems zusammenfällt. Die konforme An
tenne KA liegt als um den Rumpf verlaufendes Band wie ein
Kragen um den zylindrischen Körper des Flugkörpers. Die
Flugrichtung zeige in Richtung der positiven z-Achse. Die
für die Darstellung der Antennendiagramme wesentlichen
Winkel sind der Neigungswinkel ϑ gegen die Flugrichtung und
der Winkel ϕ in der x-y-Ebene.
In der Fig. 2 ist eine aus der eingangs genannten Lite
raturstelle IEEE Trans. AP bekannte Antenne gezeigt. Die
Antenne ist in vom Umfang des Flugkörpers abgewickelt er
ebener Form dargestellt. Ein sich über den gesamten Umfang
erstreckender Leiterstreifen St, der in Streifenleiter
technik auf einem dielektrischen Substrat S aufgebracht
und über eine Mehrzahl von Streifenleitungs-Speiselei
tungen gespeist ist, bildet den Strahler der Antenne. Die
Strahlungsquellen sind als Pfeile an den Rändern des
Leiterstreifens eingezeichnet. Der Leiterstreifen ist in
z-Richtung etwa eine halbe Wellenlänge im dielektrischen
Substrat (λε/2) bei der Betriebsfrequenz der Antenne breit.
Das Strahlungsdiagramm (Fig. 3) einer solchen Antenne beim
Betrieb am zylindrischen Flugkörperrumpf weist eine Null
stelle in Richtung der Zylinderachse auf. Die Hauptstrahl
richtung liegt in der Querschnitts-Ebene (x-y-Ebene) des
Zylinders, wobei praktisch keine ϕ-Abhängigkeit der
Strahlung auftritt (Rundstrahldiagramm).
Gegenüber dieser bekannten Antenne ist gemäß der Erfindung
der Flugkörperumfang in vier Abschnitte mit jeweils ge
trennten Strahlerflächen unterteilt. Jeweils zwei benach
barte Abschnitte werden gleichphasig, gegenüber den beiden
anderen Abschnitten aber gegenphasig gespeist.
Eine erste Ausführungsform der Erfindung zeigt die Fig. 4.
Durch Unterteilung des Flugkörpers in vier Abschnitte
entstehen vier einzelne kleinere Strahler 1 bis 4, wobei
je zwei Strahler 1 und 2 bzw. 3 und 4 gleichphasig ge
speist werden und die beiden Paare durch Versatz der
Speisestelle Sp um ein Viertel der Leitungswellenlänge
λS/4 aus der Symmetrie-Linie heraus mit 180°-Phasenver
schiebung gespeist werden. Auf der am Flugkörper ange
brachten Antenne liegen sich somit zwei gegenphasig ange
regte Elemente diametral gegenüber, was zu einer Ver
stärkung ihrer Strahlungsanteile in der z-Achse führt. Das
zugehörige Strahlungsdiagramm (Fig. 5) weist
dementsprechend eine ausgeprägte Empfindlichkeit in
z-Richtung auf. Das Diagramm ist aber noch deutlich vom
Winkel abhängig und zeigt (für ϕ=0) einen starken Dia
grammeinzug in der x-y-Ebene.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung gemäß Fig. 6 ist dieser u. U. nachteilige Dia
grammeinzug kompensiert. Dies wird erreicht durch Verwen
dung von Viertel-Wellenlängen-Strahlern 5 bis 8 anstelle
der Halb-Wellenlängen-Strahler. Wie in Fig. 6 zu sehen
ist, verwendet diese Strahlerform Kurzschlüsse Sh zur
Massefläche am einen Ende, während das andere Ende wie bei
den Halbwellenlängen-Strahlern in Fig. 4 gespeist werden
kann. Auf der gespeisten Seite der Strahler werden wie bei
den Halbwellenlängen-Strahlern elektrische Streufelder als
Strahlungsquellen angeregt; diese Streufelder regen das
hauptsächliche Strahlungsfeld der Antenne an (Hauptpola
risation PH). An den zu dieser Seite senkrechten Seiten
der Strahler treten bei beiden Strahler-Typen elektrische
Streufelder auf mit einer zu den Hauptstreufeldern senk
rechten Richtung. Während sich bei den Halbwellenlängen-Strahlern
die durch diese Streufelder erzeugten Strah
lungsfelder in erster Näherung auslöschen, erhält man bei
den Viertelwellenlängen-Strahlern erhebliche Abstrahlung
in einer zu der Hauptpolarisation PH senkrechten Polari
sation PQ. Diese Strahlungsanteile füllen die Nullstelle
der hauptpolarisierten Strahlung teilweise auf, so daß
sich ein resultierendes Diagramm, wie in Fig. 7 skizziert,
ergibt, bei welchem der starke Einzug des Diagramms der
Hauptpolarisation PH (durchgezogene Linie) teilweise
aufgefüllt ist durch das Diagramm der Querpolarisation PQ
(unterbrochene Linie).
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeigt die
Fig. 8. Dort sind in jedem der vier Abschnitte jeweils
zwei Strahlerflächen (15 und 25, 16 und 26, 17 und 27, 18
und 28) vorgesehen, die um ein Viertel der Freiraumwellen
länge λL in z-Richtung gegeneinander versetzt sind. Inner
halb eines Abschnitts sind die bezüglich der z-Richtung
(d. h. beim Flugkörper der Flugrichtung) vorne liegenden
Strahlerflächen gegenüber der jeweils im gleichen Ab
schnitt hinten liegenden Strahlerfläche um 90° phasen
nacheilend gespeist, was durch unterschiedliche Bemessung
der Leitungslängen der Speiseleitungen erreicht werden
kann. Nimmt man die Phase der Strahler 17 und 18 als
Bezugsphase, so ergibt sich für die Speisung der Strahler
27 und 28 eine Phasenverzögerung von 90°, für die Strahler
15 und 16 von 180° und für die Strahler 25 und 26 von
270°. Die 90° phasenverschobene Speisung der Strahler
eines Abschnitts führt in Verbindung mit dem Versatz von
λL/4 in z-Richtung zu einer Verstärkung der Abstrahlung in
Flugrichtung und zu einer Auslöschung in Gegenrichtung.
Unter Berücksichtigung der bereits zu Fig. 6 und 7 be
schriebenen querpolarisierten Abstrahlung ergibt sich für
diese bevorzugte Ausführungsform ein Antennendiagramm wie
in Fig. 9 für zwei senkrechte Schnittebenen ϕ=0° und ϕ=90°
skizziert. Die Energie wird zum weitaus überwiegenden Teil
in den bezüglich der Flugrichtung vorderen Halbraum und
seitlich abgestrahlt, wobei im gesamten vorderen und
seitlichen Winkelbereich keine gravierenden Diagrammein
brüche entstehen.
Mit geringem Aufwand ist damit eine konforme Antenne für
einen Flugkörper herstellbar, die eine fluglagenunabhän
gige Überwachung des vorderen und seitlichen Luftraums
ermöglicht. Einzelheiten des Streifenleitungsaufbaus, wie
Bemessung der Leitungslängen oder Anpassungstransforma
tionen sind allgemein bekannt und daher an dieser Stelle
nicht näher beschrieben.
Claims (4)
1. Konforme Antenne für einen Flugkörper mit zylindrischem, vorzugs
weise kreiszylindrischem Rumpf mit in Flugrichtung weisender Achse,
bei welchem innerhalb eines um den Rumpf verlaufenden Bandes eine
Leiterstruktur in Streifenleitungstechnik als Strahler der Antenne
angeordnet ist, wobei die Leiterstruktur vier gleiche, bezüglich
einer auf dem Umfang verlaufenden und parallel zur Achse des Flug
körpers ausgerichteten Symmetrielinie gleichmäßig auf dem Umfang
verteilte Abschnitte mit parallel zur Achse des Flugkörpers ver
laufenden Längsseiten und quer zur Achse des Flugkörpers verlaufen
den Querseiten als strahlende Elemente mit von einer Querseite er
folgenden Speisung aufweist, wobei die Speisung über eine gemein
same Speisestelle erfolgt, die über Speiseleitungen mit den einzel
nen Abschnitten verbunden ist, und wobei jeweils zwei benachbarte
Abschnitte zu einem Streifenpaar zusammengefaßt und gleichphasig
gespeist sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Streifenpaare
(1, 2 und 3, 4, bzw. 5, 6 und 7, 8) zueinander gegenphasig gespeist
sind.
2. Antenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leiterstreifenabschnitte (1, 2, 3, 4) parallel zur Achse
des Flugkörpers jeweils eine Breite von einer halben
Wellenlänge im Dielektrikum (λε/2) bei der Betriebsfre
quenz der Antenne aufweisen (Fig. 4).
3. Antenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leiterstreifenabschnitte (5, 6, 7, 8) parallel zur Achse
des Flugkörpers jeweils eine Breite von einem Viertel der
Wellenlänge im Dielektrikum (λε/4) bei der Betriebsfre
quenz der Antenne aufweisen und entlang einer Querseite
zur Massefläche der Streifenleitung kurzgeschlossen sind
(Fig. 6).
4. Antenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leiterstreifenabschnitte jeweils aus zwei getrennten,
um ein Viertel der Freiraum-Wellenlänge (λL/4) bei der
Betriebsfrequenz der Antenne in Achsenrichtung gegenein
ander versetzten Teilabschnitten (15 und 25, 16 und 26,
17, 18 und 28) bestehen, daß die einzelnen Teilabschnitte
parallel zur Achse des Flugkörpers eine Breite von einem
Viertel der Wellenlänge im Dielektrikum (λε/4) bei der
Betriebsfrequenz der Antenne aufweisen, und daß die in
Flugrichtung vorne liegenden Teilabschnitte (25, 26, 27,
28) jeweils um 90° phasennacheilend gegenüber dem jeweils
zugehörigen hinten liegenden Teilabschnitt (15, 16, 17, 18)
gespeist sind (Fig. 8).
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- 1986-08-14 DE DE19863627597 patent/DE3627597C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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