DE3627230A1 - Hilfsmittel zum erlernen des freihandzeichnens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Hilfsmittel für das Erlernen des Freihandzeichnens.

Insbesondere für Anfänger ist es beim Freihandzeichnen schwierig die Proportionen des Objektes richtig dar­ zustellen. Bisher bediente man sich als Hilsmittel eines Bleistifts am ausgestreckten Arm, um wenigstens einiger­ maßen die Proportionen am Objekt abmessen und entspre­ chend richtig auf das Zeichenblatt bringen zu können. Diese Methode ist ungenau und führt oftmals zu Verzerrun­ gen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hilfsmittel zu schaffen, mit dem insbesondere der Anfänger die Pro­ portionen des Objektes genau erkennen und abschätzen und somit entsprechend richtig auf das Zeichenblatt bringen kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen an einer Halterung lösbar zu befestigenden Raster gelöst, der im Freien oder im Raum zusammen mit der Halterung zwischen das zu zeichnende Objekt und dem Zeichner in eine feste Position zu bringen ist. - Hierdurch fällt es insbesonde­ re dem Schüler bzw. dem Anfänger vergleichsweise leicht, das zu zeichnende Objekt mit den richtigen Proportionen auf der Zeichnung darzustellen, indem er das Objekt durch den Raster betrachtet und das durch den Raster unterteil­ te Objekt auf das durch den gleichen oder einen ver­ gleichbaren Raster unterteilte Zeichenblatt bringt. Auf dem Zeichenblatt können zarte Hilfslinien als Raster ein­ gezeichnet sein. Es ist jedoch auch möglich, transparen­ tes Zeichenpapier zu verwenden, dem ein Raster unterlegt ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Halterung eine Staffelei, ein Feldstativ oder ein Tischstativ ist. - Somit kann der Raster an einer Staffe­ lei bzw. an einem Feldstativ im Freien verwendet werden, oder aber auch an einem Tischstativ in einem Raum.

Zweckmäßigerweise ist der Raster als Netz aus in einem Rahmen gespannten Saiten ausgebildet. Der Raster kann auch eine Rasterfolie sein bzw. als Kunststoffnetz aus­ gebildet sein. Zweckmäßigerweise sind Raster unterschied­ licher Größe vorgesehen. Durch die unterschiedliche Größe der Raster ist es möglich, zunächst beim Üben des Frei­ handzeichnens ein enges Raster zu verwenden und mit zu­ nehmender Übung fortschreitend weitere Raster einzuset­ zen, um schließlich nach entsprechender Übung ganz auf Raster bzw. Rasterfolien verzichten zu können.

In zweckmäßiger Fortbildung der Erfindung kann an dem Ra­ ster oder der Halterung ein in der Länge einstellbarer Abstandshalter vorgesehen sein. Durch einen solchen Ab­ standshalter kann die Entfernung zwischen dem Raster und den Augen des Malers konstant gehalten werden. Ein sol­ cher konstanter Abstand zwischen dem Raster und den Augen des Malers ist zur Vermeidung von Verzerrungen bzw. zur Einhaltung des gleichen Maßstabes auf der gesamten Zeich­ nung wesentlich.

Mit den unterschiedlichen Rastergrößen kann man sich der jeweils gegebenen Situation anpassen. Der methodische Wert der unterschiedlichen Rastergrößen liegt darin, daß man zu Übungszwecken mit einem kleineren Raster beginnt und nach und nach auf ein größeres Raster übergeht. Damit übt man das Auge, Proportionen, Lage und Längen der Li­ nien zunehmend besser zu erfassen. Die Raster können Rechtecke, Dreiecke, Kreise oder dgl. sein.

Mit dieser Zeichentechnik bezwingt man das Problem der perspektivischen Darstellung in relativ einfacher Weise. Ein naturgetreues Zeichnen wird dadurch vereinfacht, daß man sich in dem Raster sehr gut orientieren kann. Auch die Übertragung in andere Maßstäbe ist kein Problem.

Das Hilfsmittel ist für Schule, Studium, Beruf und Hobby gleichermaßen geeignet.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gemäß einer Alternativen auch dadurch gelöst, daß ein Objektiv mit veränderlicher Brennweite vorgesehen ist, in dem ein Raster angeordnet ist. - Hierdurch ist es möglich, weit entfernte Objekte nahe an das Auge des Betrachters bzw. Malers heranzuholen und vor dem Raster zu zeichnen.

Vorteilhafterweise können in dem Objektiv wenigstens eine feststehende Zoomlinse und ein gegenüber der Zoomlinse verschieblicher Raster vorgesehen sein.

Zweckmäßig können in dem Objektiv wenigstens zwei Linsen gegeneinander verschieblich vorgesehen sein, zwischen de­ nen der Raster ebenfalls verschieblich angeordnet ist.

Auch hierdurch ist es möglich, entfernt liegende Objekte nahe an den Betrachter heranzuholen und in ihren Einzel­ heiten zeichnerisch darzustellen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele des näheren erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Feld­ stativs,

Fig. 2 eine Stirnansicht auf Fig. 1 mit einem Ob­ jekt und einem Maler,

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Tisch­ stativs mit einem Maler und einem Objekt und

Fig. 4 ein Objektiv mit veränderlicher Brennweite.

Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Feldstativ 1 steht auf zwei Füßen 2, 3 und ist durch eine Stütze 4 ab­ gestützt. Über eine Strebe 5 ist eine Zeichenebene 6 schräg angestellt. Oberhalb der Zeichenebene 6 ist ein Raster 7 vorgesehen, durch den der in Fig. 2 dargestell­ te Maler 8 hindurch auf das Objekt 9 blickt.

In Fig. 3 ist ein Tisch 10 mit einem Tischstativ 11 dar­ gestellt, das aus einem Fuß 12, einem Rahmen 13 und einem im Rahmen 13 angeordneten Raster 14 besteht. Das Tisch­ stativ 14 ist zwischen dem Maler 15 und dem Objekt 16 an­ geordnet, wobei sich die Zeichenebene 17 vor dem Maler 15 befindet.

In Fig. 4 ist schematisch ein Objektiv 18 dargestellt, in dem zwei Linsen 19 und 20 in Richtung der Pfeile 21 und 22 verschieblich angeordnet sind. Zwischen den beiden Linsen 19 und 20 ist ein Raster 23 in Richtung der Pfeile 24 verschieblich angeordnet.

Das Auge 25 des Betrachters bzw. Malers sieht durch das Objektiv 18 das Objekt 26 stark vergrößert hinter dem Ra­ ster 23, so daß hierdurch weit entfernte Objekte nahe he­ rangeholt und zeichnerisch dargestellt werden können.

Claims (10)

1. Hilfsmittel für das Erlernen des Freihandzeichnens, gekennzeichnet durch einen an einer Hal­ terung (1) lösbar zu befestigenden Raster (7), der im Freien oder im Raum zusammen mit der Halterung (1) zwischen das zu zeichnende Objekt (9) und dem Zeichner (8) in eine feste Position zu bringen ist.

2. Hilfsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (1) eine Staffelei, ein Feldstativ oder ein Tischstativ ist.

3. Hilfsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Raster (7) als Netz aus in einem Rahmen ge­ spannten Saiten ausgebildet ist.

4. Hilfsmittel nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Raster (7) eine Rasterfolie ist.

5. Hilfsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Raster (7) als Kunststoffnetz aus­ gebildet ist.

6. Hilfsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Raster (7) unterschiedli­ cher Größe vorgesehen sind.

7. Hilfsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Raster (7) oder der Halterung (1) ein in der Länge einstellbarer Ab­ standshalter vorgesehen ist.

8. Hilfsmittel für das Erlernen des Freihandzeichnens, dadurch gekennzeichnet, daß ein Objektiv (18) mit veränderlicher Brennweite vorgesehen ist, in dem ein Raster (19) angeordnet ist.

9. Hilfsmittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Objektiv (18) wenigstens eine feststehende Zoomlinse und ein gegenüber der Zoomlinse verschieb­ licher Raster vorgesehen sind.

10. Hilfsmittel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in dem Objektiv (18) wenigstens zwei Linsen (19, 20) gegeneinander verschieblich vorgesehen sind, zwischen denen der Raster (23) ebenfalls ver­ schieblich angeordnet ist.