DE3626291A1 - Hydraulische bremsanlage fuer kraftfahrzeuge und verfahren zum betrieb einer derartigen bremsanlage - Google Patents
Hydraulische bremsanlage fuer kraftfahrzeuge und verfahren zum betrieb einer derartigen bremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage für
Kraftfahrzeuge mit einem von einer Energieversorgung gespei
sten Bremsdruckgeber, an den Bremsdruckgeber über eine Brems
leitung angeschlossenen Radbremsen, einer zwischen den Brems
druckgeber und die Radbremsen geschalteten Ventilanordnung,
durch die die Radbremsen vom Bremsdruckgeber getrennt und an
eine zu einem drucklosen Behälter führende Rücklaufleitung
angeschlossen werden können und mit einer Antriebsschlupf-
Regeleinrichtung, durch die die Ventilanordnung steuerbar und
die Bremsleitung mit der Energieversorgung verbindbar ist.
Bremsanlagen dieser Art eignen sich zur Regelung des Schlupfes
der Antriebsräder eines Fahrzeugs beim Anfahren und Beschleu
nigen. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Bodenhaftung
der Antriebsräder bei ungünstigen Reibverhältnissen, beispiels
weise bei Glatteis oder Schneeglätte sehr gering ist und es
daher schwer fällt, das Antriebsmoment so zu dosieren, daß die
Antriebsräder nicht durchdrehen. Mit Hilfe der Antriebs
schlupf-Regeleinrichtung wird die Drehbewegung der Antriebs
räder überwacht und sobald ein Fahrzeugrad zum Durchdrehen
neigt, wird die entsprechende Radbremse automatisch betätigt
und das zwischen Rad und Fahrbahn wirksame Antriebsmoment
so weit verringert, daß es nicht zu einem Durchdrehen des
Fahrzeugrades kommt. Die Regelung betätigt dabei die Radbrem
sen der Antriebsräder intermittierend in einer den bekannten
Bremsschlupfregelungen vergleichbaren Weise, wobei durch
Ansteuerung der zwischen den Bremsdruckgeber und die Radbrem
sen geschalteten Ventilanordnung die Radbremsen wechselweise
an die Bremsleitung oder an die Rücklaufleitung angeschlossen
werden. Die Bremsleitung wird dabei von der hydraulischen
Energieversorgung gespeist, die durch ein Zuschaltventil der
Antriebsschlupf-Regeleinrichtung über den Bremsdruckgeber an
die Bremsleitung angeschlossen wird. In der Praxis wird eine
Antriebsschlupf-Regeleinrichtung im allgemeinen mit einer
Bremsschlupf-Regeleinrichtung kombiniert. Dies hat den Vor
teil, daß die Sensoreinrichtungen zur Überwachung der Dreh
bewegung der Räder und die Ventilanordnung zur Steuerung der
Radbremsen von beiden Regeleinrichtungen benutzt werden
können.
Bei Antriebsschlupf-Regeleinrichtungen der beschriebenen Art
hat sich nun gezeigt, daß das Regelverhalten der Antriebs
schlupf-Regeleinrichtung durch den Volumenbedarf der Bremsan
lage bei Einleitung der Bremsbetätigung nachteilig beeinflußt
wird, wobei sich auch Schwankungen im Volumenbedarf, die sich
durch unterschiedliche Bremslüftspiele ergeben, ungünstig
auswirken.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen
vorzusehen, die das Regelverhalten einer Antriebsschlupf-
Regeleinrichtung verbessern und durch die die Nachteile, die
sich durch den Volumenbedarf der Bremsanlage ergeben, ver
mieden sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die
Rücklaufleitung beim Betrieb der Antriebsschlupf-Regelein
richtung ein Vordruckventil schaltbar ist, durch das der Druck
am Ausgang der Ventilanordnung auf einen zur Überwindung der
Lüftspiele an den Radbremsen geeigneten Wert angehoben wird.
Dies hat den Vorteil, daß sich zu Beginn der Antriebsschlupf-
Regelung nach einem ersten kurzen Betätigen und Lösen der
Radbremsen in den Radbremsen ein in seiner Höhe durch das
Vordruckventil bestimmter Druck aufrechterhalten wird, bei dem
das Lüftspiel an den Radbremsen überwunden ist und der für das
ggf. wiederholte Einsetzen der Antriebsschlupf-Regelung eine
definierte Grundlage bildet, bei der das Anheben des Brems
drucks mit geringen Druckmittelmengen und entsprechend kleinen
Steuerzeiten möglich ist. Der Befüllungsgrad der Radbremsen in
der Regelgrundstellung ist nicht mehr vom Bremslüftspiel
abhängig, sondern wird, solange die Antriebsschlupf-Regelung
in Betrieb ist, konstant gehalten, so daß sich voraussehbare
Steuerzeiten und Drücke ergeben, die der Regelcharakteristik
zugrunde gelegt werden können. Vorzugsweise beträgt der Druck,
bei dem das Vordruckventil öffnet, 0,5 bar.
Das Zu- und Abschalten des Vordruckventils läßt sich erfin
dungsgemäß auf einfache Weise dadurch erreichen, daß das
Vordruckventil in einer parallel zu einem in die Rücklauflei
tung geschalteten 2/2-Wegeventil an die Rücklaufleitung ange
schlossenen Bypassleitung liegt. Zum Zuschalten des Vordruck
ventils wird das 2/2-Wegeventil aus seiner Durchgangsstellung
in die Sperrstellung geschaltet, so daß das Druckmittel von
der Ventilanordnung nur noch über das Vordruckventil zum Be
hälter gelangen kann. Das 2/2-Wegeventil kann vorteilhaft
hydraulisch umsteuerbar sein, wobei die Steuerdruckleitung vom
Ausgang eines dem Bremsdruckgeber vorgeschalteten Zuschalt
ventils der Antriebsschlupf-Regeleinrichtung abzweigt und
gegenüber dem Bremsdruckregler durch ein Rückschlagventil
abgesichert ist.
Weist die erfindungsgemäße Bremsanlage zusätzlich eine Brems
schlupf-Regeleinrichtung auf, so kann dem Eingang des Brems
druckgebers ein Hauptventil vorgeschaltet sein, das von der
Bremsschlupf-Regeleinrichtung gesteuert wird. Hierbei ist er
findungsgemäß vorgesehen, daß in die Verbindung des Hauptven
tils mit dem Bremsventil des Bremsdruckgebers ein Trennventil
geschaltet ist, das beim Betrieb der Antriebsschlupf-Regel
einrichtung in seine Sperrstellung geschaltet wird. Auf diese
Weise wird verhindert, daß während der automatischen Antriebs
schlupfregelung das Bremsventil und dem Bremsventil nachge
schaltete Druckräume vom Ausgangsdruck des Energieversorgungs
systems beaufschlagt werden.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann das Zuschalt
ventil ein 3/2-Wegeventil sein, das in der Grundstellung die
Steuerdruckleitung mit dem Behälter und in der geschalteten
Stellung die Steuerdruckleitung und den Eingang des Brems
druckgebers mit der Energieversorgung verbindet. Dadurch wird
erreicht, daß nach Beendigung einer Antriebsschlupf-Regelung
und der Rückkehr des Zuschaltventils in seine Grundstellung
die Steuerdruckleitung entlastet wird, auch wenn sich an die
Antriebsschlupfregelung unmittelbar ein Bremsschlupf-Regel
vorgang anschließt. Das 2/2-Wegeventil kehrt daher nach Been
digung einer Antriebsschlupfregelung in jeder Betriebs
situation der Bremsanlage in seine offene Grundstellung zurück
und sorgt dadurch für einen völligen Druckabbau in der Steuer
druckleitung.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann das 2/2-Wege
ventil als Elektromagnetventil ausgebildet sein, das zusammen
mit dem Zuschaltventil und ggf. dem Trennventil durch ein
gemeinsames Schaltsignal der Antriebsschlupf-Regeleinrichtung
schaltbar ist.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb der oben beschrie
benen Bremsanlage sieht vor, daß zu Beginn eines Regelvor
ganges der Antriebsschlupf-Regeleinrichtung das Vordruckventil
in die Rücklaufleitung geschaltet wird und gleichzeitig die
Radbremsen der Antriebsräder durch Steuerung der Ventilanord
nung kurzzeitig mit der Energieversorgung und mit der Rück
laufleitung verbunden werden. Hierdurch wird vor dem Einsetzen
der Antriebsschlupfregelung in den Radbremsen der Vordruck
aufgebaut, der zur Überwindung der Bremslüftspiele an den
Radbremsen und zur Verringerung der Volumenaufnahme erforder
lich ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 einen hydraulischen Schaltplan einer Fahrzeugbrems
anlage mit mehreren Bremskreisen und Ventilan
ordnungen für eine Antriebsschlupf-Regeleinrichtung
und eine Bremsschlupf-Regeleinrichtung und
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einem hydraulischen Schaltplan
einer Fahrzeugbremsanlage mit einem als 3/2-Wege
ventil ausgebildeten Zuschaltventil.
Die in Fig. 1 dargestellte Fahrzeugbremsanlage enthält eine
hydraulische Energieversorgung 1, einen hydraulischen Brems
kraftverstärker 2 und einen mit diesem verbundenen Tandem
hauptzylinder 3, die über Leitungen 4, 5, 6 an einen gemein
samen Behälter 7 angeschlossen sind. Von der Energieversorgung
1 führt eine Druckleitung 8 zu dem Bremskraftverstärker 2 und
zu einer Ventilgruppe 9, die durch eine Antriebsschlupf-Regel
einrichtung steuerbar ist. Die Ventilgruppe 9 ist durch eine
Verbindungsleitung 10 mit dem Tandemhauptzylinder und einer
Verbindungsleitung 11 mit einer zum Bremskraftverstärker
2 führenden Druckleitung 12 verbunden, die zu einer an den
Tandemhauptzylinder 3 angeschlossenen Ventilanordnung 13
führt. Eine Rücklaufleitung 14 verbindet die Ventilanordnung
13 mit dem Behälter 7. In die Rücklaufleitung 14 sind parallel
zueinander ein Vordruckventil 15 und ein 2/2-Wegeventil 16 ge
schaltet. Das 2/2-Wegeventil 16 ist hydraulisch über eine
Steuerdruckleitung 17 betätigbar, die an die Ventilgruppe 9
angeschlossen ist.
Die Energieversorgung 1 weist eine durch einen Gleichstrom
motor 18 angetriebene Pumpe 19 auf, die über ein Rückschlag
ventil 20 einen an die Druckleitung 8 angeschlossenen Druck
speicher 21 lädt. Durch ein Sicherheitsventil 22 ist der
Druckspeicher abgesichert. Der Ladevorgang wird durch einen
Druckschalter 23 geregelt, der den Gleichstrommotor 18 schal
tet. Ein Warnschalter 24 dient zur Überwachung der Energie
versorgung.
Der Bremskraftverstärker 2 hat ein mechanisch betätigbares
Hebelsystem 25, das die Betätigungskraft auf ein Bremsventil
26 und einen Verstärkerkolben 27 überträgt, der von dem Druck
in einem Verstärkerraum 28 beaufschlagt wird. In seiner darge
stellten Grundstellung verbindet das Bremsventil 26 den Ver
stärkerraum 28 mit der Leitung 5, die zum Behälter 7 führt.
Wird das Bremsventil 26 betätigt, so wird der Durchgang zur
Leitung 5 verschlossen und der Verstärkerraum 28 wird mit der
Druckleitung 8 verbunden, wodurch ein Druckanstieg zur Be
tätigung des Verstärkerkolbens 27 erzielt wird.
Der Bremskraftverstärker 2 betätigt mit seinem Verstärker
kolben 27 über eine Druckstange 29 den Tandemhauptzylinder 3,
der in üblicher Weise ausgebildet ist und zwei Arbeitskammern
30, 31 hat, die über in ihrer Grundstellung offene Zentral
ventile 32 an einen Behälter 33 angeschlossen sind. Parallel
zu den Zentralventilen sind Rückschlagventile 34 vorgesehen,
die zum Behälter 33 hin schließen. Der Behälter 33 ist an ein
elektromagnetisch betätigbares Hauptventil 35 einer Brems
schlupf-Regeleinrichtung angeschlossen, das in seiner darge
stellten Grundstellung den Behälter 33 über die Leitung 6 mit
dem Behälter 7 verbindet. Wird das Hauptventil 35 geschaltet,
so wird die Verbindung zum Behälter 7 gesperrt und eine Ver
bindung zu der Verbindungsleitung 10 hergestellt.
Die dem Tandemhauptzylinder 3 nachgeschaltete Ventilanordnung
13 enthält drei stromlos offene Magnetventile 36, 37, 38 und
drei stromlos geschlossene Magnetventile 39, 40, 41, die durch
die Bremsschlupf-Regeleinrichtung steuerbar sind. Das Magnet
ventil 36 ist in eine von der Arbeitskammer 30 zu einer linken
Vorderradbremse führende Bremsleitung 42 und das Magnetventil
38 in eine von der Arbeitskammer 31 zu einer rechten Vorder
radbremse führende Bremsleitung 43 geschaltet. Das Magnetven
til 37 ist in die Druckleitung 12 geschaltet, die von dem
Verstärkerraum 28 zu den Hinterradbremsen führt. Durch die
Magnetventile 39, 40, 41 sind die zu den Vorder- und Hinter
radbremsen führenden Abschnitte der Bremsleitungen 42, 43 und
der Druckleitung 12 an die Rücklaufleitung 14 anschließbar.
Die dargestellte Bremsanlage ist für Kraftfahrzeuge gedacht,
bei denen die Vorderräder angetrieben werden. Zur Antriebs
schlupf-Regelung sind daher die Magnetventile 36, 38, 39, 41
auch durch die Antriebsschlupf-Regeleinrichtung steuerbar.
Die Ventilgruppe 9 besteht aus einem stromlos geschlossenen
Magnetventil 44, durch das die Verbindungsleitung 10 mit der
Druckleitung 8 verbindbar ist, und einem stromlos offenen
Magnetventil 45, das die Verbindungsleitung 11 mit der Ver
bindungsleitung 10 verbindet. Beide Magnetventile 44, 45 sind
durch die Antriebsschlupf-Regeleinrichtung steuerbar. Zwischen
den beiden an die Verbindungsleitung 10 angeschlossenen Aus
gängen der Magnetventile 44, 45 ist ein Rückschlagventil 46
geschaltet, das in Richtung auf das Magnetventil 44 schließt.
Die Steuerdruckleitung 17 ist unmittelbar an den Ausgang des
Magnetventils 44 angeschlossen und durch das Rückschlagventil
46 von der Verbindungsleitung 10 getrennt.
Die beschriebene Kraftfahrzeugbremsanlage hat folgende Wir
kungsweise:
In der Zeichnung sind die einzelnen Aggregate und Ventile der
Bremsanlage in ihrer Grundstellung dargestellt, in der sie
sich bei gelöster Bremse befinden. Zur Einleitung eines Brems
vorganges wird über das Hebelsystem 25 das Bremsventil 26
betätigt und im Verstärkerraum ein Druck aufgebaut, der den
Verstärkerkolben 27 verschiebt. Der Verstärkerkolben 27 be
tätigt über die Druckstange 29 den Tandemhauptzylinder 3,
wobei die Zentralventile 32 geschlossen werden und in den
Arbeitskammern 30, 31 ein Druck erzeugt wird, der über die
Bremsleitungen 42, 43 zu den beiden Vorderradbremsen gelangt.
Gleichzeitig werden die Hinterradbremsen über die Druckleitung
12 mit dem im Verstärkerraum 28 erzeugten Druck beaufschlagt.
Während des Bremsvorganges wird die Drehbewegung der Vorder-
und Hinterräder des Fahrzeuges von Sensoren der Bremsschlupf
regeleinrichtung überwacht. Registriert die Bremsschlupf-Re
geleinrichtung eine Blockierneigung eines Fahrzeugsrades,
beispielsweise des linken Vorderrads, so wird das Hauptventil
35 angesteuert und der Behälter 33 über die Verbindungslei
tungen 10, 11, das Magnetventil 45 und die Druckleitung 12 mit
dem Verstärkerraum 28 verbunden. Hierdurch gelangt der Ver
stärkungsdruck über die Rückschlagventile 34 in die Arbeits
kammern 30, 31 und ermöglicht dadurch das Nachspeisen einer
ausreichenden Druckmittelmenge für die automatische Brems
schlupfregelung mit Hilfe der Ventilanordnung 13. Zur Regelung
wird beispielsweise durch Ansteuerung der Magnetventile 36, 39
der Druck in der an die Bremsleitung 42 angeschlossenen linken
Vorderradbremse zunächst abgesenkt und dann durch Zurücksteue
rung der Magnetventile 36, 39 in die Ausgangsstellung wieder
angehoben, und in kontinuierlicher Folge erneut abgesenkt und
wieder angehoben, wobei eine mittlere Bremswirkung erzielt
wird, die der jeweils vorhandenen Bodenhaftung des geregelten
Fahrzeugrades entspricht. Hierbei können je nach Brems
situation und Bodenhaftung die einem, mehreren oder allen
Fahrzeugrädern zugeordneten Magnetventile der Ventilanordnung
13 gleichzeitig oder nacheinander angesteuert werden.
Zur Regelung des Antriebsschlupfes an den angetriebenen Vor
derrädern beim Anfahren oder beim Beschleunigen des Fahrzeugs
wird die Bremsanlage durch Ansteuerung der Ventilgruppe 9 und
des Hauptventils 35 automatisch betätigt, indem der Behälter
33 über das Hauptventil 35 das Rückschlagventil 46 und das
Magnetventil 44 mit der Druckleitung 8 der Energieversorgung 1
verbunden wird. Die Verbindung vom Hauptventil 35 zum Ver
stärkerraum 28 wird unterbrochen, um ein Entweichen des Druck
mittels über das in der Grundstellung offene Bremsventil 26 in
den Behälter 7 zu verhindern. Durch die am Ausgang des Magnet
ventils 44 angeschlossene Steuerdruckleitung 17 wird der
eingesteuerte Druck auch auf das 2/2-Wegeventil 16 gegeben und
dieses in Sperrstellung geschaltet. Von dem Behälter 33 ge
langt das aus der Energieversorgung 1 eingespeiste Druckmittel
über die Rückschlagventile 34, die Arbeitskammern 30, 31 und
die offenen Magnetventile 36, 38 in die an die Bremsleitungen
42, 43 angeschlossenen Vorderradbremsen, wodurch diese ange
legt und die Bremslüftspiele überwunden werden. Bevor jedoch
an den beiden Vorderradbremsen eine nennenswerte Bremskraft
erzeugt wird, werden die Magnetventile 39, 41 aufgesteuert, so
daß sich der Druck an den Vorderradbremsen über die Rücklauf
leitung 14 auf den durch das Vordruckventil 15 vorgegebenen
Wert von beispielsweise 0,5 bar abbaut. Dieser Druck ist so
bemessen, daß er ausreicht, um die Vorderradbremsen gerade in
Anlegeposition zu halten. Sobald diese Ausgangssituation
erreicht ist, werden die Magnetventile 36, 39 bzw. 38, 41
durch die Antriebsschlupf-Regeleinrichtung nach Maßgabe der
über die Sensoren der Bremsschlupf-Regeleinrichtung erfaßten
Radbewegungen intermittierend angesteuert, wodurch die Vorder
radbremsen das an den Vorderrädern wirksame Antriebsmoment
so weit reduzieren, daß es dem zwischen Rad und Fahrbahn über
tragbaren Reibmoment entspricht. Ist die kritische Antriebs
situation beendet, so werden die Ventile in ihrer Grundstel
lung zurückgeschaltet, wodurch der Druck an den Vorderrad
bremsen über die offenen Magnetventile 36, 38 und den an den
Behälter 6 angeschlossenen Behälter 33 völlig abgebaut wird.
Die Steuerdruckleitung 17 wird dabei über das Rückschlagventil
46, das Magnetventil 45 und das Bremsventil 26 ebenfalls zum
Behälter 7 entlastet.
Schließt sich an einen Antriebsschlupf-Regelvorgang durch
plötzliches starkes Betätigen der Bremse unmittelbar ein
Bremsschlupf-Regelvorgang an, so kann es vorkommen, daß die
Steuerdruckleitung 17 nicht entlastet wird und das 2/2-Wege
ventil 16 in Sperrstellung verbleibt. Dies kann zu einer Be
einträchtigung der Bremsschlupfregelung führen, da der Druck
am Ausgang der Magnetventile 39, 40, 41 auf dem durch das
Vordruckventil 15 bestimmten höheren Wert gehalten wird. Um
dies zu vermeiden, kann das 2/2-Wegeventil 16 als Elektromag
netventil ausgebildet sein und gleichzeitig mit der Ventil
gruppe 9 geschaltet werden. Bei dem in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel wird dieser Nachteil dadurch vermieden,
daß das Ventil 44 der Ventilgruppe 9 analog dem Hauptventil 35
als 3/2-Wegeventil ausgebildet ist, das in seiner Grundstel
lung die an seinem Ausgang angeschlossene Steuerdruckleitung
17 mit dem drucklosen Behälter 7 verbindet. Auf diese Weise
wird sichergestellt, daß bei einer Beendigung eines Antriebs
schlupfregelvorgangs die Steuerdruckleitung entlastet wird und
das 2/2-Wegeventil 16 in seine Durchgangsstellung gelangt.
- Bezugszeichenliste:
1 Energieversorgung
2 Bremskraftverstärker
3 Tandemhauptzylinder
4 Leitung
5 Leitung
6 Leitung
7 Behälter
8 Druckleitung
9 Ventilgruppe
10 Verbindungsleitung
11 Verbindungsleitung
12 Druckleitung
13 Ventilanordnung
14 Rücklaufleitung
15 Vordruckventil
16 2/2-Wegeventil
17 Steuerdruckleitung
18 Gleichstrommotor
19 Pumpe
20 Rückschlagventil
21 Druckspeicher
22 Sicherheitsventil
23 Druckschalter
24 Warnschalter
25 Hebelsystem
26 Bremsventil
27 Verstärkerkolben
28 Verstärkerraum
29 Druckstange
30 Arbeitskammer
31 Arbeitskammer
32 Zentralventil
33 Behälter
34 Rückschlagventil
35 Hauptventil
36 Magnetventil
37 Magnetventil
38 Magnetventil
39 Magnetventil
40 Magnetventil
41 Magnetventil
42 Bremsleitung
43 Bremsleitung
44 Magnetventil
45 Magnetventil
46 Rückschlagventil
Claims (8)
1. Hydraulische Bremsanlage für Kraftfahrzeuge mit einem von
einer Energieversorgung gespeisten Bremsdruckgeber, an den
Bremsdruckgeber über eine Bremsleitung angeschlossenen Rad
bremsen, einer zwischen den Bremsdruckgeber und die Radbremsen
geschalteten Ventilanordnung, durch die die Radbremsen vom
Bremsdruckgeber getrennt und an eine zu einem drucklosen
Behälter führende Rücklaufleitung angeschlossen werden können,
und mit einer Antriebsschlupf-Regeleinrichtung, durch die die
Ventilanordnung steuerbar und die Bremsleitung mit der Ener
gieversorgung verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Rücklaufleitung (14) beim Betrieb der Antriebsschlupf-
Regeleinrichtung ein Vordruckventil (15) schaltbar ist, durch
das der Druck am Ausgang der Ventilanordnung (13) auf einen
zur Überwindung der Lüftspiele an den Radbremsen geeigneten
Wert angehoben wird.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druck, bei dem das Vordruckventil (15) öffnet, 0,5 bar
beträgt.
3. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vordruckventil (15) in einer parallel
zu einem in die Rücklaufleitung (14) geschalteten 2/2-Wege
ventil (16) an die Rücklaufleitung (14) angeschlossenen
Bypassleitung liegt.
4. Bremsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das 2/2-Wegeventil (16) hydraulisch umsteuerbar ist, wobei die
Steuerdruckleitung (17) vom Ausgang eines dem Bremsdruckgeber
(2, 3) vorgeschalteten Zuschaltventils (44) der An
triebs-Schlupfregeleinrichtung abzweigt und gegenüber dem
Bremsdruckgeber (2, 3) durch ein Rückschlagventil (46) abge
sichert ist.
5. Bremsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Eingang des Bremsdruckgebers (3) ein Hauptventil (35)
einer Bremsschlupf-Regeleinrichtung vorgeschaltet ist, wobei
in die Verbindung (10, 11, 12) des Hauptventils (35) mit dem
Bremsventil (36) des Bremsdruckgebers (2) ein Trennventil (45)
geschaltet ist, das beim Betrieb der Antriebsschlupf-Regel
einrichtung in eine Sperrstellung geschaltet wird.
6. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zuschaltventil (44) ein 3/2-Wegeventil
(Fig. 2) ist, das in der Grundstellung die Steuerdruckleitung
(17) mit dem Behälter (7) und in der geschalteten Stellung die
Steuerdruckleitung (17) und den Eingang (10, 33) des Brems
druckgebers mit der Energieversorgung (1) verbindet.
7. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das 2/2-Wegeventil (16) in der
Rücklaufleitung (14) als Elektromagnetventil ausgebildet ist,
das zusammen mit dem Zuschaltventil (44) durch ein gemeinsames
Steuersignal der Antriebsschlupf-Regeleinrichtung schaltbar
ist.
8. Verfahren zum Betrieb einer Bremsanlage nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zu
Beginn eines Antriebsschlupf-Regelvorgangs das Vordruckventil
(15) in die Rücklaufleitung (14) geschaltet wird und gleich
zeitig die Radbremsen der Antriebsräder des Kraftfahrzeugs
kurzzeitig mit der Energieversorgung (1) und der Rücklauf
leitung (14) verbunden werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863626291 DE3626291C2 (de) | 1986-08-02 | 1986-08-02 | Hydraulische Bremsanlage für Kraftfahrzeuge und Verfahren zum Betrieb einer derartigen Bremsanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863626291 DE3626291C2 (de) | 1986-08-02 | 1986-08-02 | Hydraulische Bremsanlage für Kraftfahrzeuge und Verfahren zum Betrieb einer derartigen Bremsanlage |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3626291A1 true DE3626291A1 (de) | 1988-02-11 |
DE3626291C2 DE3626291C2 (de) | 1995-04-20 |
Family
ID=6306614
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863626291 Expired - Fee Related DE3626291C2 (de) | 1986-08-02 | 1986-08-02 | Hydraulische Bremsanlage für Kraftfahrzeuge und Verfahren zum Betrieb einer derartigen Bremsanlage |
Country Status (1)
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