DE3623748A1 - Schnellgesponnene polyethylenterephthalatfaeden mit neuartigem eigenschaftsprofil, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung - Google Patents

Schnellgesponnene polyethylenterephthalatfaeden mit neuartigem eigenschaftsprofil, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung

Info

Publication number
DE3623748A1
DE3623748A1 DE19863623748 DE3623748A DE3623748A1 DE 3623748 A1 DE3623748 A1 DE 3623748A1 DE 19863623748 DE19863623748 DE 19863623748 DE 3623748 A DE3623748 A DE 3623748A DE 3623748 A1 DE3623748 A1 DE 3623748A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
threads
polyethylene terephthalate
dtex
filaments
cooling
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19863623748
Other languages
English (en)
Other versions
DE3623748C2 (de
Inventor
Geb Doebelt Groebe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Groebe Anneliese Dr 7800 Freiburg De
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE19863623748 priority Critical patent/DE3623748A1/de
Publication of DE3623748A1 publication Critical patent/DE3623748A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3623748C2 publication Critical patent/DE3623748C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D5/00Formation of filaments, threads, or the like
    • D01D5/08Melt spinning methods
    • D01D5/098Melt spinning methods with simultaneous stretching
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D5/00Formation of filaments, threads, or the like
    • D01D5/08Melt spinning methods
    • D01D5/088Cooling filaments, threads or the like, leaving the spinnerettes
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/58Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
    • D01F6/62Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyesters

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

Es ist bekannt, daß beim Schnellspinnen von Polyethylenterephthalatfäden (PES) durch die zwischen Spinndüse und Aufspuleinheit auftretende hohe Fadenspannung bis zu 0.50 cN/dtex und höher, Fäden mit einem charakteristischen morphologischen Aufbau entstehen, der im Rasterelektronenmikroskop sichtbar gemacht werden kann1) und bevorzugt aus in Faserlängsrichtung orientierten fibrillären Einheiten besteht. Diese Fibrillen besitzen bei einer Aufspulgeschwindigkeit von 3500 m/min einen Durchmesser von 0.29 µm, der bei Aufspulgeschwindigkeit von 7100 m/min - also einer entsprechend höheren Fadenspannung - auf 0.58 µm ansteigt.
Weitere Strukturmerkmale, wie die Orientierung und Kristallinität so gesponnener PES-Filamente können nach Röntgendiffraktion aus der Äquatorstreukurve als Ordnungsgrad bestimmt werden2), wobei der gefundene Ordnungsgrad hier bei einer Abzugsgeschwindigkeit von 5500 m/min bei 46% liegt. Neben den fibrillären Strukturelementen befinden sich zwischen den Mikrofibrillen Mikrohohlräume als weitere strukturaufbauende Elemente3). Schnellgesponnene PES-Filamente (Aufspulgeschwindigkeit 6000 m/min) besitzen im Temperaturbereich von 250°C auch einen charakteristischen thermomechanischen Schrumpf von 20%4). Die typische Schrumpfkraft - die mit steigender Aufspulgeschwindigkeit ebenfalls zunimmt - liegt bei einer Temperatur von 125°C bei 6.7 mN/tex2). Auch die textilmechanischen Eigenschaften schnellgesponnener PES-Filamente hängen von der Aufspulgeschwindigkeit ab. So steigt mit steigender Aufspulgeschwindigkeit die Reißfestigkeit, während die Reißdehnung abnimmt. Bei einer galettenlosen Spinnanordnung nimmt die Reißdehnung beispielsweise bei einer Aufspulgeschwindigkeit von 3500 m/min bzw. 5500 m/min von 120% auf 70% ab 5). Geringe Abweichungen können durch Filamenttiter und Viskosität des PES verursacht werden6).
Diese Werte der Reißdehnung sind jedoch für eine direkte textile Weiterverarbeitung der Filamente noch zu hoch, und diese müssen daher - wenn keine Strecktexturierung vorgesehen ist - in einem zweiten Verfahrensschritt weiter verstreckt werden, was naturgemäß einen beträchtlich erhöhten Aufwand an Maschinen und Bedienung erfordert.
Beim galettenlosen Schnellspinnen würde dieser Nachteil der Nachverstreckung an sich entfallen, allerdings macht sich hier jedoch bei Aufspulgeschwindigkeiten oberhalb 4000 m/min die stark ansteigende Fadenspannung auf 6.6 p/dtex7) so störend bemerkbar, daß kein stabiler Spinnprozess möglich ist. Neben der Zunahme der Fadenbrüche ist der Spulenaufbau gestört und letztlich fressen die Spinnspulen auf den Wickelaggregaten fest, so daß das resultierende Fadenmaterial für eine Weiterverarbeitung unbrauchbar ist.
Um dieses Problem der hohen Fadenspannungen zu beseitigen, wurden Aufspulmaschinen mit Umlenkgaletten entwickelt, die jedoch die hohen Fadenspannungen nur bis zu Abzugsgeschwindigkeiten von 4500 m/min verläßlich beherrschbar machten. Maschinentechnische Konstruktionen am Aufwickelorgan, wie Spulköpfe mit Doppelchangierung, die mit Kehrgewindewelle und Fadenführer sowie einer Nutwalze ausgerüstet sind, wobei durch die Voreilung der Nutwalze die Fadenspannung abgebaut werden kann8) oder auch aerodynamische Verwirbelung eingesetzt wurde9), konnte zwar die Gesamtsituation bis zu Abzugsgeschwindigkeiten von 6000 m/min verbessern, waren aber bei galettenloser Spinnanordnung hinsichtlich Einzelspinntitern kleiner als 2 dtex nicht zielführend.
Weiterhin wurde versucht, mit besonderen Fadenführungen und mit einer Spinnschachtpräparation, bei welcher das Fadenbündel bereits nach der Anblasung und vor dem Eintritt in den Spinnschacht gebündelt und präpariert wird, eine Verringerung der Fadenspannung auf Werte zu erreichen, mit denen ein guter Spulenaufbau beim Einsatz marktgängiger Schnellwickler erhalten wird. Dabei ist jedoch einen aufwendige Bedienung in Kauf zu nehmen.
Dann versuchte man bei galettenlosen Schnellspinnen. wo besonders hohe Fadenspannungen entstehen und den Spinnverlauf stören, durch den Einbau eines Rohrspinnsystems den Anstieg der Aufspulspannungen herabzusetzen10). Die beschriebene Anordnung bewirkt eine Fadenbündelung und eine Herabsetzung des Luftreibungswiderstandes. Dies soll die Ursache für die Verminderung der Fadenspannung sein.
Eine andere Maßnahme, die Fadenspannung zu senken, ist das sogenannte Kompaktspinnverfahren 11)12). Hier wird durch bauliche Veränderungen der Fadenweg zwischen Düse und Aufspuleinheit von etwa 12 auf 7.5 m verringert, in deren Folge die Fadenspannung absinkt.
Vor kurzem konnte gezeigt werden, daß die Fadenspannung beim galettenlosen Spinnen auch bei Abzugsgeschwindigkeiten von 5500 m/min und einem Spinntiter von 90 dtex/32 f durch rasches Abkühlen der Fäden mit flüssigen Stickstoff auf Werte unter 0.08 cN7dtex gesenkt werden kann. Hierzu wird ein doppelwandiges Rohr, dessen Innenrohr ein Fujibon-Rohr13) ist, in den Spinnweg eingebaut, wobei die Rohrlänge - und damit die Strecke der Abkühlung zwischen 190 und 270 mm und der Rohrdurchmesser zwischen 60 - und 75 mm variieren kann. Die unter den genannten Spinnbedingungen resultierenden Filamente entsprechen trotz dieser Abkühlmaßnahme mit Werten für die Reißfestigkeit von 3.32 cN/dtex und einer Reißdehnung von 62% und einer längsorientierten fibrillären Morphologie an der Fadenoberfläche und im Fadeninneren, dem üblichen Niveau schnellgesponnener PES-Filamente14), d. h. daß durch den Abkühlprozess zwar die Fadenspannung herabgesetzt wird, während die textilmechanischen Eigenschaften der Filamente - und damit ihr morphologischer Aufbau - nicht beeinflußt wird.
Ziel der vorliegenden Erfindung sind PES-Fäden mit neuartigen Eigenschaftsprofil - insbesondere einer Dehnung unter 60% - ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung mit Hilfe eines galettenlosen Schnellspinnprozesses, der bei niederer Fadenspannung arbeitet.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von schnellgesponnenen PES-Fäden mit neuartigen Eigenschaften, so zweckmäßig einer Oberflächenmorphologie mit fibrillären längsorientierten morphologischen Einheiten, die aus nodulären Untereinheiten mit Abmessungen von 20-35 Å aufgebaut sind, einer Innenmorphologie mit fibrillären und lamellaren Einheiten mit einer Breite von 0.15 µm bis 0.25 µm, einer Schrumpfkraft von 1,3-4.0 mN/tex, einem Heißluftschrumpf von -1 - ±0% bei 250°C, einer Reißfestigkeit von 2.90-3.20 cN/dtex und einer Reißdehnung zwischen 40 und 50% gefunden, daß dadurch gekennzeichnet ist, daß beim galettenlosen Schnellspinnen von PES mit einer Aufspulgeschwindigkeit oberhalb 4500 m/min und einem Einzelspinntiter unter 2.5 dtex die Fadenspannung durch Abkühlen der Fäden in einem Abstand von 50-100 mm von der Düse innerhalb eines punktförmigen Bereiches von 10-20 mm mit einer Abkühlrate von mindestens 100°C/sec mit Hilfe flüssiger Gase auf Werte unter 0.08 cN/dtex abgesenkt wird.
Erfindungsgemäß können als flüssige Gase beispielsweise flüssiger Stickstoff, flüssiges Helium in seinen Modifikationen I-IV, flüssiges Freon 22 oder 13 und CO2 oder auch Mischungen dieser flüssigen Gase eingesetzt werden. Dabei ist die Abkühlrate bevorzugt so zu wählen, daß sie zwischen 500°C/sec und 1500°C/sec liegt.
Zur Verhinderung des Leidenfrostschen Phänomens15), ist es manchmal zweckmäßig, die Filamente vor der Abkühlung mit flüssigen Gasen mit Isopentan oder Propan vorzukühlen.
Beansprucht werden auch die erfindungsgemäß herstellbaren Fäden mit neuartigen Eigenschaftsprofil, insbesondere einer Reißdehung von 40%, die beispielsweise direkt in den Prozess der Streckschärung eingesetzt werden können.
Diese Filmaente können aber auch nach den üblichen Verfahren nachverstreckt werden, wobei naturgemäß die Reißdehnung abnimmt und die Reißfestigkeit zunimmt.
Die Einbringung der verflüssigten Gase in den Spinnweg erfolgt durch die in Abb. 1 dargestellte Vorrichtung, die durch ihre besondere Konstruktion um ein bereits "spinnendes" Fadenbündel angeordnet werden kann, so daß Anspinn- und Spinnschwierigkeiten entfallen. Die Vorrichtung kann gegensätzlich zu dem Rohr leicht installiert und auch demontiert werden, somit ist eine große Flexibilität des Spinnverfahrens gewährleistet. Die besondere Form garantiert eine stets gleiche Füllhöhe mit flüssigen Stickstoff, wobei diese noch mit einem Füllstansanzeiger, wie er aus dem Dauerbetrieb von geschlossenen Dewargefäßen bekannt ist, kontrolliert werden kann. Für die Zuführung der flüssigen Gase zum Filamentbündel kann gleichermaßen eingesetzt werden, ein Ringspalt, ein geschlossener Ring mit Bohrungen, durch die die verflüssigten Gase austreten können, wobei diese Gase, wenn die Düsen ringförmig zentrisch angeordnet sind, auch mit Überdruck austreten können, wie bei einem cryo-jet Verfahren16); es ist auch möglich einen Ring aus Keramik einzusetzen, durch dessen punktförmige Öffnungen die verflüssigten Gase an das Fadenbündel geführt werden, wie bei einer zentrischen Anblasung und im Patent 17) beschrieben. Die Vorkühlung der Fäden, zur Verhinderung des Leidenfrostschen Phänomens kann zusätzlich mit Hilfe der gleichen Kühlsysteme erfolgen, wobei als Kühlmittel Isopentan oder Propan eingesetzt werden können.
Überraschenderweise besitzen die erfindungsgemäß hergestellten PES-Fäden im Vergleich zu konventionell schnellgesponnenen PES-Filamenten18) ein völlig anderes Eigenschaftsprofil. Die im folgenden beschriebenen Eigenschaftsänderungen beziehen sich auf PES-Fäden, die erfindungsgemäß bei einer Aufspulgeschwindigkeit von 5500 m/min gesponnen wurden. Die neuen Fäden zeigen einen bisher nicht bekannten morphologischen Aufbau und zwar sowohl an der Fadenoberfläche als auch im Fadeninneren. Wird z. B. von der Fadenoberfläche in bekannterweise ein Kohle/Platin Direktabdruck hergestellt, so findet man im Transmissionselektronenmikroskop bei der Untersuchung der Abdrücke bereits an der Fadenoberfläche sehr kleine fibrilläre Einheiten, die aus nodulären Untereinheiten aufgebaut sind mit den Abmessungen von 20-25 Å, s. Abb. 2. Im Fadeninneren werden im Rasterelektronenmikroskop fibrilläre Einheiten sichtbar, die streng in Faserlängsrichtung angeordnet sind. Der Durchmesser dieser Einheiten beträgt z. B. bei einer Aufspulgeschwindigkeit der Fäden von 5500 m/min 0.22 µm, s. Abb. 3. Zwischen diesen Mikrofibrillen befinden sich im Gegensatz zu konventionell schnellgesponnenen Polyethylenterephthalatfäden lamellare Einheiten, die eine seitliche Haftung der Mikrofibrillen bewirken s. Abb. 4.
Die anderen Eigenschaftsänderungen der erfindungsgemäßen PES-Filamente im Vergleich zu konventionell schnellgesponnenen PES-Fäden sind in folgender Tabelle zusammengestellt:
Es ist bekannt, daß das Gesamtschrumpfverhalten der Fäden entscheidende Auswirkung auf den Färbeprozess hat und die Gleichmäßigkeit der Färbungen beeinflussen kann, wobei sich die Färberesultate mit abnehmendem Schrumpf verbessern, wie z. B. in19) beschrieben ist.
Aufgrund der unter 50% liegenden Reißdehnung lassen sich die erfindungsgemäß herstellbaren Fäden direkt in den technisch wichtigen Streckschärprozess einsetzen, was mit den konventionell schnellgesponnenen PES-Fäden mit einer Reißdehnung über 68% nicht möglich ist. Selbstverständlich können die neuen PES-Fäden jedoch auch nachverstreckt werden, wobei um etwa die gleiche Reißfestigkeit wie bei konventionell schnellgesponnenen PES-Fäden - die eine Reißdehnung von etwa 60-75% aufweisen - und daher, um auf 24% Reißdehnung zu kommen, etwa um den Faktor 1.6 verstreckt werden müssen - zu erhalten, nur eine Verstreckung um den Faktor 1 notwendig ist.
Beispiel 1
Polyethylenterephthalatstranggranulat, 0.4 Gew.% TiO2, η rel = 1.39 gemessen in Phenol/Tetrachlorethan, 0,5 Gew.%, 20°C, Schmelzpunkt 253°C (DTA, Aufheizrate 10°C/min). Abmessungen des Granulates im Mittel, Länge = 5.15 mm, Breite = 4.92 mm, Höhe = 1,99 mm.
Davon wurden 30 kg in einem Taumeltrockner mit einem Fassungsvermögen von 50 kg mit einem Temperaturprogramm, Aufheizrate 0.5°C/min, 180°C/6 h Trockenphase und mit 1.7°C/min abgekühlt.
Das in dieser Weise getemperte PES-Granulat hatte einen Wassergehalt von kleiner als 0.005 Gew.%.
Dieses Granulat wurde in einem Laborextruder aufgeschmolzen. Dessen Abmessungen waren, Zylinderdurchmesser 30 mm, Schnecke mit Schraubengewinde, Steigung 17.4 Grad, Kompression 1 : 2, Länge 20 D. Temperaturprogramm am Extruder, Zone I: 291°C; Zone II: 298°C; Zone III: 287°C; Zone IV: 287°C; Spinnkopf: 298°C. Das Düsenpaket bestand aus Fuji-Filter, Filtereinsätze = 5 Filterkerzen mit Drahtsiebbelegung Maschenweite 20 µm. Die Düse = 0.16 mm Lochdurchmesser, Anzahl der Löcher 32, Länge des Düsenkanals 1 D.
Die Aufwickelung der Fäden erfolgte mit einem Barmagschnellwickler SW 46SSD. Die Ausspritzgeschwindigkeit betrug 61.50 m/min, die Abzugsgeschwindigkeit 5500 m/min. Der Spinntiter war 92 dtex/32 f, die Fadengleichmäßigkeit U = 0.7%.
Unter diesen Bedingungen und mit der Vorrichtung gemäß Abb. 1 und Abkühlraten gemäß Abb. 5, beträgt die Fadenspannung 0.08 cN/dtex. Die Reißfestigkeit der Fäden 3.21 cN/dtex, die Reißdehnung 45.52%.
Beispiel 2
Unter sonst analogen Bedingungen kann auch an Stelle von flüssigen Stickstoff flüssiges Propan eingesetzt werden, ohne daß sich das Niveau der Fadenspannungen und die anderen Eigenschaften der Polyethylenterephthalatfäden ändern.
Beispiel 3
Ändert man analog Beispiel 1 nur die Aufspulgeschwindigkeit auf 4500 m/min, so erhält man eine Fadenspannung von 0.06 cN/dtex und Polyethylenterephthalatfäden mit einer Schrumpfkraft von 3 cN/tex, einem thermomechanischen Schrumpf von 8% (258°C), einem Heißluftschrumpf von -5% (250°C), einer Reißfestigkeit von 3.04 cN/dtex und einer Reißdehnung von 58%.
Beispiel 4
Verstreckt man die nach Beispiel 1 erhaltenen Polyethylenterephthalatfäden in an sich bekannterweise z. B. durch Streckzwirnen auf eine Reißdehnung von 24%, dann erhält man Fäden mit einer Reißfestigkeit von 4.61 cN/dtex, die jedoch im Vergleich zu analogen konventionell gesponnenen Polyethylenterephthalatfäden besser, z. B. auch ohne Carrier anfärbbar sind.
Mit dem Dispersionsfarbstoff Resolinmarineblau GLS durchgeführte Färbung bei Kochtemperatur (98°C) für 60 Minuten in 2% Flotte unter Zusatz von 3 g/l Dispergiermittel, z. B. Avolan und 1 g/l Egalisier- Mittel, z. B. Levegal HTN, Flottenlänge 1 : 50, aber ohne Carrier, so ergibt sich eine Farbtiefe, bestimmt durch den K/S-Wert von 1.13.
Beispiel 5
Stellt man Polyethylenterephthalatfäden gemäß Beispiel 1 mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 5500 m/min her, dann haben die PES-Fäden einen thermomechanischen Schrumpf von konstant 1%, einen Heißluftschrumpf von ±0% (250°C), eine Schrumpfkraft von 4 cN/tex, ein Oberflächenmorphologie gemäß Abb. 2, eine Innenmorphologie gemäß Abb. 3 und 4, eine Reißfestigkeit von 2.80 cN/dtex, eien Reißdehnung von 40.2% und können direkt in den Streckschärprozess eingesetzt werden.
Beispiel 6
Stellt man Polyethylenterephthalatfäden nach dem konventionellen galettenlosen Schnellspinnprozess her, so erhält man bei einer Abzugsgeschwindigkeit von 5500 m/min eine Fadenspannung von 0.32 cN/dtex und die Fäden haben erwartungsgemäß einen thermomechanischen Schrumpf, der sich zwischen 80°C und 258°C von 2 auf 5.2% erhöht, eine Schrumpfkraft von 7.2 cN/tex, einen Heißluftschrumpf von -3% bei 250°C und eine Reißfestigkeit von 3.65 cN/dtex und eine Reißdehnung von 68.2%, eine Oberflächenmorphologie gemäß Abb. 6 und eine Innenmorphologie gemäß Abb. 7 und die verstreckten Fäden haben eine Farbtiefe nach Färbungen analog Beispiel 4 von K/S = 0.82.
  • Literatur
  • 1) High Speed Fiber Spinning, Science and Engineering Aspects, Edited by A. Ziabicki u. H. Kawai, John Wiley & Sons New York 1985, S. 343
  • 2) v. Falkai, B. Gießler, W.; Schultze-Gebhardt, F. Spielgies, G.
    in Die angewandte Makromolekulare Chemie 108 (1982) Nr. 1738, S. 9-39
  • 3) Perez, G. und Lecluse, G.
    High Speed Spinning of Polyethylenterephthalate by Pneumatic Take up. Physical and Mechanical Properties of Filaments Vortrag auf der 18. Internationalen Chemiefasertagung in Dornbirn vom 20.-22. Juni 1979
  • 4) Heuvel, H. M.; Huisman, R.
    Journal of Applied Polymer Science 22 (1978) 2229-2243
  • 5) Landenberger, P.
    Chemiefasern/Textilindustrie 26/78 (1976) 516
  • 6) Matsui, M. in
    High Speed Fiber Spinning Science and Engineering Aspects, Edited by A. Ziabicki u. H. Kwai, John Wiley & Sons New York 1985, S. 144
  • 7) Lückert, H.; Busch, M.
    Stand und Entwicklung der neuen Anlage für Polyester Filamente und Fasern
    Vortrag auf der 22. Internationalen Chemiefasertagung in Dornbirn vom 22. bis 24. September 1982
  • 8) Bauer, K.
    Aufspulen von Filamenten mit hohen Geschwindigkeiten Lenziger Berichte, Folge 42 (1971) 98
  • 9) DOS 24 35 009; DOS 24 30 618
  • 10) Hoffmeister, R.
    Textiltechnik 30 (1980) 588;
    Chemiefasern/Textilindustrie 31/83 (1981) 915
  • 11) DOS 30 23 845
  • 12) Lückert, H.; Busch, M.
    Stand und Entwicklung der neuen Anlage für Polyester Filamente und Fasern
    Vortrag auf der 22. Internationalen Chemiefasertagung in Dornbirn vom 22. bis 24. September 1982
  • 13) Fujibon-Rohr, Firma Fuji, Tokio, Japan
  • 14) Gröbe, A.; Herlinger, H.
    Chemiefasern/Textilindustrie 34/87 (1984) 251
  • 15) Brockhaus ABC Physik, VEB Brockhaus Verlag Leipzig 1972 Band I, S. 863
  • 16) Martin Müller, Nadine Meister und hans Moor (1979)
    Balzers Report BB800 001 BE Best. Nr.
  • 17) USP 30 67 458
  • 18) High-Speed Fiber Spinning, Science and Engineering Aspects Edited by A. Ziabicki, H. Kawai, John Wiley & Sons 1985 New York
  • 19) Ludewig, H. Polyesterfasern, Chemie und Technologie, Akademie Verlag Berlin, 1965 S. 506

Claims (8)

1) Verfahren zur Herstellung von schnellgesponnenen PES- Fäden mit neuartigen Eigenschaften, so z. B.
  • - einer neuartigen Oberflächenmorphologie mit fibrillären-nodulären Einheiten mit Abmessungungen von 20-30Å
  • - einer neuartigen Innenmorphologie mit fibrillären und lamellaren Einheiten mit einer Breite von 15-25 µm
  • - einem Heißluftschrumpf von 1-null% bei 250°C
  • - einem konstanten thermomechanischen Schrumpf zwischen 80-250°C bei konstant 4%
  • - einer Schrumpfkraft von 1.3-4.0 mN/tex
  • - einer Reißfestigkeit von 3.20 cN/dtex
  • - einer Reißdehnung von maximal 40%
dadurch gekennzeichnet, daß beim galettenlosen Schnellspinnen von Polyethylenterephthalat mit einer Aufspulgeschwindigkeit oberhalb 4500 m/min und einem Spinntiter unter 2,5 dtex, die Fadenspannung durch Abkühlen der Fäden in einem Abstand von 50-100 mm von der Düse innerhalb eines punktförmigen Bereiches von 10-20 mm mit einer Abkühlrate von mindestens 100°C/sec mit Hilfe flüssiger Gase auf Werte unter 0.08 cN/dtex abgesenkt wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1) dadurch gekennzeichnet, daß als verflüssigte Gase Stickstoff, Helium in seinen Modifikationen I-IV, Freon, CO2 oder Mischungen verwendet werden.
3) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlrate bevorzugt 10 000°C/sec beträgt.
4) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß vor der Abkühlung mit den verflüssigten Gasen die Fäden zur Verhinderung des Leidenfrostschen Phänomens beispielsweise mit Isopentan vorgekühlt werden.
5) Beansprucht werden die nach Anspruch 1) erhaltenen Polyethylenterephthalat- Fäden mit neuartigem Eigenschaftsprofil.
6. Beansprucht wird die Verwendung der nach Anspruch 1) darstellbaren Polyethylenterephthalatfäden mit einer Reißdehnung von 50% im Streckschärprozess.
7. Beansprucht werden die erfindungsgemäß hergestellten und in bekannter Weise nachverstreckten Polyethylenterephthalatfäden, die besser anfärbbar sind.
DE19863623748 1986-07-14 1986-07-14 Schnellgesponnene polyethylenterephthalatfaeden mit neuartigem eigenschaftsprofil, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung Granted DE3623748A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19863623748 DE3623748A1 (de) 1986-07-14 1986-07-14 Schnellgesponnene polyethylenterephthalatfaeden mit neuartigem eigenschaftsprofil, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19863623748 DE3623748A1 (de) 1986-07-14 1986-07-14 Schnellgesponnene polyethylenterephthalatfaeden mit neuartigem eigenschaftsprofil, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3623748A1 true DE3623748A1 (de) 1988-02-18
DE3623748C2 DE3623748C2 (de) 1989-08-31

Family

ID=6305163

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19863623748 Granted DE3623748A1 (de) 1986-07-14 1986-07-14 Schnellgesponnene polyethylenterephthalatfaeden mit neuartigem eigenschaftsprofil, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3623748A1 (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1989008159A1 (en) * 1988-02-26 1989-09-08 Viscosuisse Sa Process and device for manufacturing highly oriented amorphous polyester filament yarns
WO1990013688A1 (de) * 1989-05-01 1990-11-15 Viscosuisse Sa Verfahren zur herstellung von feinen monofilamenten und monofilament hergestellt nach diesem verfahren
US5227110A (en) * 1988-02-26 1993-07-13 Viscosuisse S.A. Process for manufacturing highly oriented amorphous polyester filament yarns
DE19501826A1 (de) * 1995-01-21 1996-07-25 Rieter Automatik Gmbh Verfahren und Vorrichtung zum Abkühlen schmelzgesponnener Filamente

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3067458A (en) * 1959-04-07 1962-12-11 Du Pont Melt spinning apparatus and process
DE2430618A1 (de) * 1973-06-27 1975-01-16 Davy Powergas Ltd Verfahren zur katalytischen vergasung von methanol
DE2435009A1 (de) * 1974-07-20 1976-02-05 Bayer Ag Verfahren zur herstellung von polyamid6-filamentgarnen
DE3023845A1 (de) * 1979-06-27 1981-01-15 Inventa Ag Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung von faeden aus schmelzspinnbaren polymeren

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3067458A (en) * 1959-04-07 1962-12-11 Du Pont Melt spinning apparatus and process
DE2430618A1 (de) * 1973-06-27 1975-01-16 Davy Powergas Ltd Verfahren zur katalytischen vergasung von methanol
DE2435009A1 (de) * 1974-07-20 1976-02-05 Bayer Ag Verfahren zur herstellung von polyamid6-filamentgarnen
DE3023845A1 (de) * 1979-06-27 1981-01-15 Inventa Ag Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung von faeden aus schmelzspinnbaren polymeren

Non-Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
1.High Speed Fiber Spinning,Science and Engineering Aspects, Edited by A.ZIABICKI u. H.KAWAI, John WILEY & Sons, New York 1985,S.343 *
2.V.FALKAI, B.GIEßLER, W.SCHULTZE-GEBHARDT, F. SPIELGIES, G. in DIE angewandte Makromolekulare Chemie 108 (1982) Nr.1738, S. 9-39 *
3.PEREZ, G. und LECLUSE, G. High Speed Spinning of Polyethylenterephthalate by Pneumatic Take up. Physical and Mechanical Properties of Filaments Vortrag auf der 18.Internationalen Chemiefaser- tagung in Dornbirn vom 20.-22.Juni 1979 *
4.HEUVEL, H.M., HUISMAN, R., Journal of Applied Polymer Science 22(1978) 2229-2243 *
5.LANDENBERGER, P., Chemiefasern/Textilindustrie 26/78 (1976) 516 *
6.MATSUI, M. in (1), S. 144 *
7.LÜCKERT, H., BUSCH, M.,Stand und Entwicklung der neuen Spinn-anlage für Polyester Filamente und Fa sern Vortrag auf der 22.Internationalen Chemiefas ertagung in Dornbirn v.22.-24.Sept.1982 *

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1989008159A1 (en) * 1988-02-26 1989-09-08 Viscosuisse Sa Process and device for manufacturing highly oriented amorphous polyester filament yarns
US5227110A (en) * 1988-02-26 1993-07-13 Viscosuisse S.A. Process for manufacturing highly oriented amorphous polyester filament yarns
WO1990013688A1 (de) * 1989-05-01 1990-11-15 Viscosuisse Sa Verfahren zur herstellung von feinen monofilamenten und monofilament hergestellt nach diesem verfahren
DE19501826A1 (de) * 1995-01-21 1996-07-25 Rieter Automatik Gmbh Verfahren und Vorrichtung zum Abkühlen schmelzgesponnener Filamente

Also Published As

Publication number Publication date
DE3623748C2 (de) 1989-08-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69323294T2 (de) Verfahren und apparat zum herstellen von polyesterfasern
DE19653451C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Polyester-Multifilamentgarnes
US4863664A (en) High speed process of making polyamide filaments
EP0940485A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen, Verstrecken und Aufwickeln eines Fadens
EP0530652B1 (de) Vorrichtung zum Schnellspinnen von multifilen Fäden und deren Verwendung
DE2204535A1 (de) Schmelzspinn- und streckverfahren
EP0860524B1 (de) Polymermischungen und Verfahren zur Verarbeitung von Polymermischungen zu Filamenten
DE3146054A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur einstufigen herstellung von vollverstreckten textilen multifilamenten aus schmelzspinnbaren polymeren
EP0346641B1 (de) Verfahren zur Herstellung gleichmässiger POY-Filamente
EP1819854B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum führen und verwirbeln eines multifilen fadens
DE3623748C2 (de)
DE3105360C2 (de) Verfahren zur Herstellung hochfester Fäden aus Polyacrylnitril
US4247505A (en) Melt spinning of polymers
DE2839672A1 (de) Flachgarn bzw. kabel
DE2211843A1 (de) Verwendung unverstreckter polyaethylenterephthalatfaeden
DE69715867T2 (de) Ultra-orientierte kristalline filamente und verfahren eu ihrer herstellung
DE69323808T2 (de) Verfahren für das Hochdruckspinnen von Polyester-Industriegarn
DE2204397A1 (de) Schmelzspinn- und streckverfahren
WO2019034488A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines multifilen vollverstreckten fadens aus einer polyamidschmelze
DE2347801A1 (de) Verfahren zur herstellung vororientierter endlosfaeden
EP0466868B1 (de) Verfahren zum schnellspinnen von monofilamenten und damit hergestellte monofilamente
DE3346677A1 (de) Verfahren zur herstellung eines multifilen chemiefadens
DE2313474B2 (de) Verfahren zum herstellen von filamentgarn mit abstehenden filamentenden
DE2530618A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines aus synthetischem, thermoplastischem, polymeren material bestehenden vielfaedigen garns
DE2610327A1 (de) Verfahren zur herstellung von polyamid 6-, polyamid 6,6- und polyester-filamentgarnen

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: GROEBE, ANNELIESE, DR., 7800 FREIBURG, DE

8339 Ceased/non-payment of the annual fee