DE3623441C2 - Ladungsdichtedetektor für Strahlenimplantation - Google Patents
Ladungsdichtedetektor für StrahlenimplantationInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Detektor zum Abfühlen des Ladungsauf
baus während der Strahlungsbehandlung eines Werkstücks.
Teilchenstrahl-Implantiervorrichtungen werden zur Behandlung eines Werk
stücks verwendet, wobei Teilchen dazu veranlaßt werden, auf dem Werkstück
aufzutreffen. Es sei in diesem Zusammenhang auf die US-Patente US 4 234 797
und US 4 419 584 hingewiesen, in denen Ionenstrahlimplantationssysteme be
schrieben sind, die insbesondere zum Dotieren von Halbleitersubstraten ge
eignet sind.
Werkstücke, wie beispielsweise Halbleiterwafer, werden während der Teil
chenimplantation geladen. Die Gründe für diese Aufladung sind kompliziert
und in ihrem Grunde nicht voll verstanden. Die empirische Tatsache ist, daß
neben der in das Werkstück durch den Ionenstrahl selbst injizierten Ladung
eine zusätzliche Ladung von Elektronen oder Gasionen aus der Nähe des
Werkstücks injiziert werden kann, und es können sowohl positive Ionen als
auch Elektronen von dem Wafer abgegeben werden.
Die Aufladung des Wafers tritt sowohl dann auf, wenn der Implantierstrahl aus
Neutralteilchen besteht als auch dann, wenn er positive oder negative Ionen
enthält. Die Aufladung des Wafers erfolgt, obwohl die Nettoladung im Implan
tierstrahl durch in den Strahl injizierte Elektronen neutral gemacht wird.
Die Nettoladung an der Oberfläche des der Ionenimplantation ausgesetzten
Wafers ist typischerweise positiv. Der Spannungsgradient zwischen der
Werkstückoberfläche und in der Nähe befindlichen geerdeten Leitern, der sich
aus der Nettoladung ergibt, ist aus mehreren Gründen unerwünscht. Der La
dungsaufbau kann eine elektrische Entladung durch das Werkstück in eine
geerdete Rückplatte zur Folge haben. Das Werkstück kann bis zu 0,05 cm
dünn sein, so daß eine Oberflächenspannung von 500 Volt ein elektrisches Feld von 10000 Volt/cm
erzeugt, was zerstörende elektrische Effekte zur Folge ha
ben kann.
Der Spannungsgradient an der Oberfläche kann in nachteiliger Weise die La
dungsneutralität des Ionenstrahls zusammen mit den ihn begleitenden Elek
tronen beeinflussen. Die Ladungsneutralität des Ionenstrahls wird aufrechterhal
ten, um eine Aufweitung des Strahls zu verhindern, und zwar infolge der
Raumladung in Strahlen mit hoher Stromdichte. Die Ladungsneutralität wird
dadurch erhalten, daß man vor dem Auftreffen auf dem Werkstück Elektronen
mit niedriger Energie in den Ionenstrahlstrom eingibt, um die positive Ladung
der Ionen zu kompensieren. Eine positive (negative) Spannung am Werkstück
wird Elektronen niedriger Energie anziehen (abstoßen), die Neutralität des
Strahls zerstören und das unerwünschte Aufblähen des Strahls hervorrufen.
Schließlich kann der Oberflächenspannungsgradient den Implantierstrahl ab
lenken und seine Energie ändern. Die Strahlungsablenkung kann nicht ak
zeptable Ungleichförmigkeiten der Implantationsdosisverteilung über das
Wafer hinweg zur Folge haben. Aus diesen Gründen ist es wichtig, daß die
Spannung an der Oberfläche des Werkstücks, die sich durch den Ladungs
aufbau ergibt, auf einem tolerierbaren Wert gehalten wird, und zwar typi
scherweise weniger als 100 Volt; in einigen Fällen weniger als 10 Volt.
Um den Nettoladungsaufbau zu minimieren, wurden Verfahren verwendet, um
das Werkstück mit Elektronen zu "überfluten". Damit diese Verfahren erfolg
reich sind, ist es jedoch wichtig, ein Verfahren zur Messung der Ladung an
den Werkstücken vorzusehen.
Die Notwendigkeit für eine Ladungsmeßvorrichtung und auch die Erfordernis
se hinsichtlich der Empfindlichkeit und des zeitlichen Ansprechens ergeben
sich aus einer Betrachtung der gleichförmigen Aufladung einer typischen
Halbleiterscheibe mit dem Radius R, und zwar durch einen Ionenimplantier
strahl, der eine elektrische Nettoladung im Werkstückgebiet abscheidet.
Typische Strahlen für die Ionenimplantation von Halbleitern erzeugen Strom
dichten in der Größenordnung von 10 A/m2, so daß dann, wenn der volle
Strom das Werkstück laden würde, die Ladungsdichte mit einer Geschwindigkeit
von 10 Coulomb/m2/sec. anwachsen würde. Das sich aus dem Ladungs
aufbau ergebende Potential in Volt kann für beide Punkte längs der Achse
durch die Mitte einer kreisförmigen Werkstückscheibe und für Punkte längs
des Werkstücksumfangs bestimmt werden.
Für Punkte entlang einer Achse, mit Abstand Z von der Mitte der Scheibe wird
die Spannung V, die sich aus einer gleichförmigen Ladungsdichte σ ergibt,
durch die folgende Gleichung gegeben:
V = 5,6 × 1010σ[(Z2 + R2)1/2 - Z] (1)
Das durch die Ladung erzeugte elektrische Feld erstreckt sich weit vor das
Werkstück. Gemäß Gleichung (1) ist die Spannung noch immer 10% des Ma
ximalwerts an einem Abstand längs der Achse der 5mal dem Werkstückradius
entspricht.
Die Spannung am Umfang, und zwar mit einem Abstand R gegenüber der
Mitte der gleichförmig geladenen Scheibe, ergibt sich durch die Gleichung (2)
V(Perimeter) = 3,6 × 1010σR (2)
Perimeter = Umfang.
Dieser Wert ist ungefähr 65% desjenigen in der Mitte. Es existiert somit ein
radiales elektrisches Feld, welches die Form des Strahls verformen kann,
selbst wenn die Ladungsdichte am Werkstück gleichförmig ist.
Die typische Ionenstrahlimplantationpraxis fordert, daß die Spannung am
Werkstückwafer niemals 100 Volt übersteigt und vorzugsweise unterhalb 10 Volt
gehalten wird. Diese Einschränkungen sehen strenge Erfordernisse hin
sichtlich des zu den Werkstücken fließenden Nettostromes vor. Die Spannung
in der Mitte eines typischen Werkstückes mit einem Radius von 5 cm steigt
mit der Rate oder Geschwindigkeit von 360 Volt/sec. an, wenn ein Netto
stromfluß von einem Nanoampere auftritt. Dieser Stromfluß ist ein Millionstel
des typischen in das Werkstück injizierten direkten Ionenstroms ("direct ion
current").
Aus dem Artikel "Wafer Charging and Beam Interactions in Ion Implantation"
in Solid-state Technology, Februar 1985, Seiten 151-158 ist ein Ionenimplan
tiersystem zum Implantieren von Halbleiterwafern bekannt. Bei diesem Sys
tem werden die Halbleiterwafer durch einen Teilchenstrahl hindurchbewegt,
um die Implantierung zu bewirken, und anschließend werden sie an einem
Ladungssensor vorbeigeführt, um die durch die Implantierung entstandene
Aufladung der Waferoberfläche zu messen.
Aus der US-A-4,361,762 sowie der DE A-31 36 787 sind Ionenimplantiersys
teme bekannt, bei denen neutralisierende Teilchen in den Ionenstrahl injiziert
werden, um die Aufladung der zu implantierenden Werkstücke zu verhindern.
Aus der US-A-3,507,709 ist darüber hinaus ein Verfahren zur Bestrahlung von
Halbleiterkörpern, die einen dielektrischen Überzug aufweisen, mit Niedrigen
ergieelektronen bekannt, wobei die Elektronenbestrahlung dazu dient, eine
durch eine Ionenbestrahlung hervorgerufene positive Aufladung auf der Ober
fläche des Halbleiterkörpers zu neutralisieren. Dabei wird die Oberfläche des
Halbleiterkörpers konstant und somit unabhängig von der Größe der Aufla
dung auf der Oberfläche, mit Niedrigenergie-Elekronen beschossen, um ein
negatives Potential der Oberfläche beizubehalten.
Ausgehend von diesen bekannten Vorrichtungen liegt der vorliegenden Er
findung die Aufgabe zugrunde, die Aufladung eines Werkstücks, insbesondere
eines Wafers, in einem Ionenimplantationssystem zu steuern, wobei der durch
einen Teilchenstrahl hervorgerufene Ladungsaufbau überwacht und gesteuert
wird, um die mit dem Ladungsaufbau verbundenen Probleme zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Die vorliegende Erfindung mißt die Ladung an einem Werkstück mit einer Ge
nauigkeit und Empfindlichkeit, ausreichend um den Bedürfnissen der Teil
chenstrahlbehandlungsysteme zu genügen. Die Kenntnis hinsichtlich der La
dungsdichte und der Verteilung wird dazu verwendet, um mit dem Ladungs
aufbau einhergehende, schädigende Feldstärken zu vermeiden. Die Integrität
des Werkstücks wird sichergestellt, und die Strahlungsteuerung wird beibe
halten.
Ein typisches Teilchenstrahlsystem weist eine Quelle auf, um einen Teilchen
strahl auf ein Werkstück zu lenken, um eine Verteilung der Teilchen zur Kon
taktierung einer Werkstückoberfläche hervorzurufen. Ein derartiges System
wird beispielsweise zur Dotierung von Halbleitermaterial in der Form von indi
viduellen Wafern benutzt, die durch einen geladenen Ionenstrahl bewegt wer
den. Der Kontakt zwischen dem Teilchenstrahl und einer
Werkstückoberfläche ergibt einen Ladungsaufbau, der durch einen Ladungs
detektor festgestellt wird, welcher bezüglich der Werkstückoberfläche ange
ordnet ist. Der Detektor bestimmt die Ladungsverteilung am Werkstück mittels
eines Leiters, der gegenüber dem Werkstück isoliert ist und auf das
Werkstück hinweist. Der Leiter erfährt infolge Influenz von der Ladung an der
Werkstückoberfläche einen Ladungsaufbau. Ein mit dem isolierten Leiter ge
koppelter Sensor fühlt den Ladungsaufbau am Leiter ab und fühlt dadurch den
Ladungsaufbau an der Werkstückoberfläche ab.
Gemäß einem System wird eine Anzahl von Halbleiterwafern auf einer sich
drehenden Scheibe getragen und durch einen Strahl aus Ionen
bewegt, welche die Halbleiterwafer dotieren. In diesem System weist der La
dungssensor einen Ladungsintegrator auf, der ein sich mit der Zeit änderndes
Signal erzeugt, und zwar proportional zur Ladungsdichte an jedem Wafer,
wenn er am Detektor vorbeiläuft. Ferner kann die Gleichförmigkeit des Auf
treffens des Ionenstrahls unter Verwendung eines solchen Verfahrens
detektiert werden, und zudem kann die Information hinsichtlich der Ladungs
dichte dazu verwendet werden, den Ladungsaufbau in gesteuerter Weise zu
neutralisieren oder abzuleiten.
Diese gesteuerte Neutralisierung oder Ableitung wird über eine Entladungs
vorrichtung erreicht, die neben der Laufbahn der Wafer angeordnet ist. Elek
tronen werden typischerweise zu jeder Waferoberfläche hingeleitet, um den
positiven Ladungsaufbau zu neutralisieren oder abzuleiten, der sich durch das
Auftreffen von Teilchen auf dem Wafer ergibt. Eine mit dem Ladungsdetektor
und der Verteilschaltung gekoppelte Steuerschaltung stellt die Neutralisie
rungs- oder Ableitrate (Geschwindigkeit) ein, und zwar entsprechend der Rate
oder Geschwindigkeit des Ladungsaufbaus.
Der bevorzugte Detektor umfaßt eine Nachweisebene, die von einem isolier
ten Gehäuse umschlossen ist und eine elektrisch vom Gehäuse isolierte
Vorderseite aufweist. Dieser Detektor ist in enger Nachbarschaft zu einem
rotierenden Träger angeordnet, so daß dann, wenn einzelne Wafer mit inte
grierten Schaltungen an der Nachweisebene vorbeilaufen, die Ladung auf den
Wafern detektiert wird.
Aus der obigen Beschreibung erkennt man, daß ein Ziel der Erfindung darin
besteht, die Ladung in einem Teilchenstrahlsystem zu steuern, wobei der
durch den Teilchenstrahlkontakt mit dem Werkstück hervorgerufene Ladungs
aufbau überwacht wird und vorzugsweise gesteuert wird, um Probleme infolge
des Ladungsaufbaus zu vermeiden. Dieses Ziel sowie weitere Ziele und auch
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einer ins einzelne ge
henden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische schematische Darstellung eines Teilchenstrahlsy
stems für die Ionenimplantation;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des Systems der
Fig. 1, wobei die Beziehung zwischen einzelnen Halbleiterwafers und einem
Ladungsdetektor dargestellt ist;
Fig. 3A bis 3C schematisch eine sich mit der Zeit ändernde
Beziehung zwischen einem Detektor und mehreren, der Ionenimplantation
ausgesetzten Halbleiterwafern;
Fig. 4A und 4B Spannungs-Strom- und Ausgangssignal-Wellenformen
für die Detektoren der Fig. 3;
Fig. 5A ein schematisches Diagramm eines Steuersystems für den Abbau
positiver Ladungen, die sich auf einer Werkstückoberfläche aufgebaut haben,
und
Fig. 5B ein schematisches Diagramm einer Elektronenquelle und einer Steuer
schaltung.
Im folgenden wird die beste Art und Weise zur Durchführung der Erfindung
beschrieben. Fig. 1 ist eine schematische Ansicht eines Strahlimplantations
systems 10. Werkstücke in der Form von dünnen Halbleiterscheiben 12 wer
den auf einem Träger 14 gehalten, der sich mit einer konstanten Winkelge
schwindigkeit ω unter einem Ionenstrahl 16 dreht. Die Scheiben 12 können
mit dem Träger 14 ausgerichtet sein, oder sie können unter einem Winkel (ty
pischerweise 7°) gehalten werden, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist.
Ein positiver Ionenstrahl 16 von einer Ionenbeschleunigungsquelle 18 wird
elektrisch neutral gehalten, und zwar durch die Einführung von Elektronen 20
mit niedriger Energie oberhalb des Werkstücks. Dies geschieht durch auf dem
Gebiet der Ionenimplantation bekannte Verfahren. Trotz der Neutralität des
Ionenstrahls werden die Scheiben 12 aufgeladen, und zwar typischerweise
positiv, wie es angedeutet ist. Eine Elektronenquelle 22 sprüht während der
Implantation Elektronen auf die Scheiben, um eine elektrische Nettoneutralität
des zum und vom Werkstück fließenden Stroms aufrechtzuerhalten. Abwei
chungen gegenüber dieser Neutralität führen zu einem Ladungsaufbau und
einer Spannung an der Oberfläche der Scheiben.
Nach dem Durchlaufen durch den Ionenstrahl laufen die Scheiben an der
Oberfläche der elektrisch leitenden Nachweisebene des Detektors 30 vorbei, die in einem isolierten Gehäuse 32
umschlossen ist, und zwar mit einer Abdeckung 34, welche (Fig. 2) elektrisch
gegenüber dem Gehäuse 32 und der Nachweisebene des Detektors 30 isoliert ist. Die
Frontabdeckung 34 ist typischerweise ein Isolator, kann aber auch ein elek
trisch getrennter Leiter sein. In der Konfiguration der Fig. 1, wo die Stirnfläche
des Werkstücks mit dem Halter ausgerichtet ist (in einer Ebene liegt), ändert
sich der Spalt zwischen der Nachweisebene und der Wafer tragenden Platte
niemals, so daß die Kapazität des Systems konstant ist. Die induzierte bzw.
durch Influenz erzeugte Ladung auf der Nachweisebene des Detektors 30 wird durch ein In
tegral der Fläche, mit der die Nachweisebene die Scheibe überlappt, gege
ben, und zwar multipliziert mit der Ladungsdichte.
Die induzierte bzw. durch Influenz erzeugte Ladung an der Nachweisebene
wächst, wenn eine elektrisch geladene Scheibe in die Sichtlinie der Nachwei
sebene eintritt; vgl. Fig. 3A. Nach dem anfänglichen Übergangsansprechen
infolge der Änderung der Ladungsfläche, die durch die Nachweisebene "ge
sehen" wird, erreicht die induzierte Ladung an oder auf der Nachweisebene
einen konstanten Wert während der in Fig. 3B gezeigten Position. Wenn das
Werkstück aus der Sicht der Nachweisebene läuft (Fig. 3C), so verschwindet
die induzierte Ladung an der Nachweisebene.
Die induzierte bzw. durch Influenz erzeugte Ladung ist als eine Funktion der
Zeit ein Strom, der in einen Integrator 40, Fig. 3, eingegeben wird. Ein Aus
gangssignal vom Integrator 40 ist proportional zur Gesamtladung an der
Nachweisebene, dividiert durch die Kapazität eines Rückkopplungskonden
sators 42. Die Zeitkonstante der Integrierschaltung ist kurz, verglichen mit den
Einschwingkanteneffekten, aber lang, verglichen mit der Zeit, die für den Wa
fer erforderlich ist, um an der Nachweisebene vorbeizulaufen. Die Ausgangs
spannung des Integrators entspricht dann einem gemittelten Signal proportio
nal zur Ladungsdichte an der Mitteloberfläche des Wafers 12.
Die Fig. 4 zeigt die Strom- und Spannungssignale, die aus einer gleichförmi
gen und nicht-gleichförmigen Ladungsdichte am Werkstück erzeugt werden;
die Zeitpositionen t0, t1 und t2 in Fig. 4 entsprechen den entsprechenden Posi
tionen gemäß Fig. 3A, bzw. 3B bzw. 3C. Eine gleichförmige positive Ladungs
verteilung am Werkstück hat eine Spannungsverteilung gemäß Fig. 4A(1) zur
Folge. Wenn das Werkstück sich an der Nachweisebene des Detektors 30 vorbeibewegt, so
fließt ein Strom - vgl. Fig. 4A(2) - in den Integrator, was eine Ausgangsspan
nung vom Integrator gemäß Fig. 4A(3) zur Folge hat. Wenn die Ladungsvertei
lung am Werkstück nicht gleichförmig ist, sondern beispielsweise eine gloc
kenförmige Verteilung mit der Spitze an der Wafermitte aufweist, vgl. dazu
Fig. 4B(1), so ist die Ausgangsspannung proportional zur Ladungsdichte, ge
mittelt über die Integrationszeitkonstante und erscheint, wie es in Fig. 4B(3)
gezeigt ist.
In der tatsächlichen Praxis sind die Halbleiterwafer 12 unter einem schema
tisch in Fig. 2 gezeigten Winkel von 7° gegenüber dem Werkstückhalter 14
angeordnet, so daß die Oberflächen des Werkstücks und des Trägers nicht
ausgerichtet sind. Es ergeben sich somit induzierte bzw. durch Influenz er
zeugte Spannungsänderungen infolge der sich ändernden Kapazität, wenn das rotieren
de System an der Nachweisebene vorbeiläuft. Derartige Änderungen sind je
doch im wesentlichen äquivalent zu den Änderungen infolge der Änderung der
Überlappungsfläche zwischen dem Wafer und der Nachweisebene und wer
den unter den oben beschriebenen Übergangs- oder Eingangssignalen sub
sumiert.
Eine Integrationszeitkonstante für die induzierte Ladung wird gewählt, um
Übergangsansprechgrößen zu eliminieren, während ein richtiges Maß für die
sich langsam ändernde Ladung auf der Waferoberfläche angegeben wird.
Dies ist für den derzeitigen Zustand der Vorrichtungsherstellung unter Ver
wendung von energetischen Projektilstrahlen adäquat. Die Konstanz sowohl
der Geometrie wie auch der Drehzahl des Waferhalters ermöglichen die ge
naue analoge Subtraktion der Signale, die sich aus geometrischen Effekten
ergeben. Dies macht die Messung der Ladungsverteilungen über den Wafer
hinweg möglich.
In der idealen Geometrie eines geladenen Wafers, der sich in einem ausge
zeichneten Vakuum bewegt, kann die Ladungsdichteverteilung ohne Abschir
mung der Nachweisebene 30 genau gemessen werden. Die Umgebung einer
Ionenimplantiervorrichtung liegt vom Ideal weit weg. In das System wird im
allgemeinen absichtlich ein Restgas eingeführt, um die Nettoladung am Strahl
zu neutralisieren. Es gibt Ionen und Elektronen mit breiten Energieverteilun
gen, die sich zufällig in dem Volumen bewegen und infolgedessen gibt es eine
Streuung der Strahlprojektile. Diese in der Umgebung vorhandenen gelade
nen Teilchen erzeugen, wenn sie auf die Nachweisebene auftreffen, Ströme,
welche die Messungen an der Nachweisebene verfälschen.
Ein Merkmal der Erfindung besteht in der Isolation der Nachwei
sebene gegenüber Gleichströmen durch
die Frontabdeckung 34. Die Isolation muß für den Induktions- bzw. Influen
zeffekt transparent sein, der zur Messung der Ladung am Werkstück verwen
det wird. Es ist daher notwendig, daß die Oberfläche der Abdeckung 34 elek
trisch isoliert ist. Im derzeit verwendeten offenbarten Ausführungsbeispiel wird
diese Isolation dadurch erreicht, daß die Oberfläche aus einem isolierenden
Keramikmaterial besteht. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel wird die
Isolation dadurch erreicht, daß man eine Frontoberfläche aus einem dünnen
Leiter macht und diesen Leiter gegenüber der Abdeckung 34 elektrisch iso
liert.
Der in geeigneter Weise integrierte induzierte Strom mißt die Ladungsdichte
am Werkstück. Die Spannung an der Werkstückoberfläche kann theoretisch
aus der Ladungsdichte abgeleitet werden. In der Praxis wird ein Ladungsin
duktormeter (Ladungsinduktionsmeßgerät) durch Messung der induzierten
Ausgangsspannung des Integrators geeicht, die sich daraus ergibt, daß eine
bekannte Ladung über eine geeichte Batterie auf einen leitenden Nachbau
des sich drehenden Werkstücks aufgebracht ist. Zahlreiche Versuche bei un
terschiedlichen Bedingungen zeigten, daß das System der beschriebenen Art
ohne weiteres ein 10 Volt-Potential am Werkstück detektieren kann; das mi
nimal detektierbare Potential am Werkstück beträgt ungefähr 2 Volt mit dem
Integrator 40 gemäß Fig. 3.
Im einfachsten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird eine einzige Nachwei
sebene des Detektors 30 derart - vgl. Fig. 1 - angeordnet, daß die Mitte des Werkstücks
nach jeder Implantationsdosis an der Nachweisebene vorbeiläuft. In einem
typischen industriellen Anwendungsfall rotieren die Scheiben mit einem mittle
ren Radius von ungefähr 11 Zoll (1 Zoll = 2,54 cm) mit einer Drehzahl von
800 U/min. Wenn die Nachweisebene des Detektors 30 um einen Drehwinkel von 15° gegenüber dem
Strahl beabstandet ist, wird die Ladungsmessung innerhalb von 5 ms jeder
Implantation vorgenommen. Diese Zeit ist für eine effektive Überwachung der
Spannung an der Scheibe kurz genug, um zu verhindern, daß die Spannung
einen vorbestimmten Wert übersteigt.
Das Signal von der Nachweisebene des Detektors 30 wird zur Steuerung der Ladung der
Scheiben 12 verwendet, und zwar durch Veränderung der Dichte der die
Scheiben überflutenden Elektronen. Ein Blockdiagramm für ein derartiges
Steuersystem 50 ist in Fig. 5A gezeigt. Die Ausgangsspannung vom Integrator
wird durch einen Analog- zu Digitalumsetzer 52 digitalisiert. Das digitalisierte
Signal wird sodann verarbeitet und durch eine Steuervorrichtung 53 interpre
tiert und an eine Elektronenflutsteuerschaltung 54 abgegeben, die mit einer
Elektronenquelle 22 gekoppelt ist. In einem Ausführungsbeispiel (vgl. Fig. 5B)
ist die Quelle 22 ein sekundärer Elektronenemitter, wo die Anzahl der Sekun
därelektronen pro Sekunde ohne weiteres dadurch gesteuert wird, daß die
Beschleunigungsspannung der primären Elektronenquelle im Emitter gesteu
ert wird.
Die Elektronenquelle 22 weist einen Wolframkathodenemitter 60 auf, ein Ex
traktionsgitter 62 und ein Target 64 zum Stoppen der Primärelektronen.
Die Primärelektronen werden auf 300 eV beschleunigt und dann
gestoppt, wenn sie mit der Targetoberfläche kollidieren. Die Sekundärelektro
nen werden sodann aus der Targetoberfläche mit einer Energie ausgesto
ssen, die wesentlich kleiner ist als die Energie der Primärelektronen. Da das
Target nahe 0 Volt vorgespannt ist, ist die für ein Elektron zum Entweichen
erforderliche Energie die Austrittsarbeit des Targetmaterials.
Die Anzahl der entweichenden Sekundärelektronen ist direkt proportional zur
Anzahl der Primärelektronen und der Sekundärelektronenausbeute für das
Targetmaterial. Die entweichenden Elektronen besitzen einen Energiebereich,
beginnend mit der Austrittsarbeit und endend mit 300 eV, wobei
jedoch die größte Anzahl von Elektronen das untere Energiespektrum bevöl
kern und ein Maximum bei 25 eV erreichen.
Das Target 64 ist derart positioniert, daß die meisten der Elektronenbahnen
den Ionenstrahl 16 vor der Implantationsoberfläche kreuzen. Dies ist ein
wichtiges Merkmal, da die negative Aufladung der Implantationsoberfläche
minimiert wird, wenn kein Ionenstrahl vorhanden ist.
Die Elektronenquellensteuervorrichtung 54 weist eine Filament-
Leistungsversorgung 70 auf, eine Kathodenvorspannungsleistungsversorgung
72 und Elektronikmittel zur Steuerung des primären Elektronenstroms der
Quelle 22. Der primäre Elektronenstrom wird durch Veränderung der Aus
gangsgröße der Filament-Leistungsversorgung 70 gesteuert. Die Ausgangs
größe der Filament-Versorgung wird als eine Funktion der Differenz zwischen
einer primären Stromeingangsgröße 76 von der Steuervorrichtung 53 und ei
ner Rückkopplungs-Primärstromeingangsgröße 78 gesteuert. Die Differenz
dieser zwei Signale ist mit der Leistungsversorgung 70 gekoppelt, um den
Strom durch die Kathode zu regulieren. Verstärker U1 liefert eine Ausgangs
spannung proportional zum Primärstrom Ip. Ein Verstärker U2 liefert eine
Ausgangsspannung, proportional zum Sekundärstrom Isec. Ein Verstärker U3
steuert die Kathodenspannung der Steuerung der Gate zu Source-Spannung
eines FET Q1 als eine Funktion der Differenz zwischen einer voreingestellten
Kathodenspannung Vc und der Rückkopplungskathodenspannung. Ein Ver
stärker U4 liefert eine Ausgangsspannung proportional zur Kathodenspan
nung.
Es gibt zwei signifikante Stromschleifen in Fig. 5B, die Primärschleife und die
Sekundärschleife. Der Primärschleifenstrom wird durch den 1 Ohm Wider
stand R1 gemessen, wohingegen die Sekundärstromschleife durch den 1
Ohm-Widerstand R2 gemessen wird. Für die Schaltung der Fig. 5B gelten für
die gezeigten Ströme die folgenden Beziehungen:
I1 = Ip
I2 = Ip - Isec
I3 = Isec
Ip = Primärstrom emittiert von der Kathode,
Isec = Sekundärstrom emittiert von der Target- Oberfläche.
I1 = Ip
I2 = Ip - Isec
I3 = Isec
Ip = Primärstrom emittiert von der Kathode,
Isec = Sekundärstrom emittiert von der Target- Oberfläche.
Eine einzige Nachweisebene des Detektors 30 bestimmt die Ladungsverteilung über ein ge
gebenes Bogensegment der Wafer 12 hinweg, und zwar während jeder Dre
hung des Trägers. Wenn der Träger während der Drehung durch den Strahl
bewegt wird, wie dies oftmals bei kommerziellen Ionenimplantationsvorrich
tungen der Fall ist, so mißt die Nachweisebene 30 die Ladungsverteilungen
der Bogensegmente davor. Eine einzige Nachweisebene ist im allgemeinen
für die meisten Anwendungsfälle adäquat, da die Nachweisebene derart posi
tioniert ist, daß das Bogensegment gemessen wird, welches soeben der Io
nenplantation unterworfen wurde.
Die vorliegende Erfindung kann jedoch ohne weiteres auch zur Messung der
Ladungsverteilung über ein gesamten Werkstück hinweg anstelle über einen
einzigen Bogen hinweg verwendet werde. Mehrere unabhängige Nachweise
benen sind in einer geeigneten Weise vor dem Drehträger angeordnet. Unab
hängige Ladungsinduktionsmeßgeräte können in einer einzigen Kammer an
geordnet werden, und zwar mit einem Isolatorfenster zwischen den Stirnflä
chen der sich drehenden Wafer und den mehreren Nachweisebenen oder
aber sie können in unabhängigen Kammern untergebracht sein. Das einzige
Erfordernis besteht darin, daß die Nachweisebenen durch geerdete Ebenen
voneinander elektrisch isoliert sind, und daß die Ströme von den einzelnen
Nachweisebenen durch unabhängige Elektronikmittel verarbeitet werden.
Claims (3)
1. Ionenimplantationssystem (10) zum Bearbeiten eines Werkstücks (12)
mit einer Quelle (18) zum Erzeugen eines Teilchenstrahls (16), einem
drehbaren Träger (14), um eines oder mehrere Werkstücke (12) zum
Bearbeiten durch den Strahl (16) zu bewegen, und einer Vorrichtung zum
Verhindern einer übermäßigen Aufladung des Werkstücks (12), die folgendes
aufweist:
einen Detektor (30), der neben dem drehbaren Träger (14) angebracht ist, zum Erfassen einer Aufladung auf den Werkstücken (12), während sie behandelt werden, wobei der Detektor (30) einen eine ebene Oberfläche besitzenden, dem drehbaren Träger (14) gegenüberliegenden Leiter aufweist, der von dem Werkstück (12) isoliert ist und der durch Influenz aufgeladen wird, wenn sich die Werkstücke (12) an dem Leiter vorbei bewegen;
eine Ladungsdetektionsschaltung (40) zum Umwandeln einer in dem Leiter erzeugten Ladung in ein Spannungssignal;
Neutralisatormittel (22), die neben dem Träger (14) angebracht sind zum steuerbaren Entladen der Werkstücke (12) durch Richten von neutrali sierenden Teilchen mit einer gesteuerten Intensität auf die Werkstücke (12); und
eine Steuerschaltung (50) zum Koppeln der Ladungsdetektionsschaltung (40) mit den Neutralisatormitteln (22) zum Einstellen der Entladung des einen oder der mehreren Werkstücke (12) ansprechend auf die vom Detektor (30) erfaßte Ladung.
einen Detektor (30), der neben dem drehbaren Träger (14) angebracht ist, zum Erfassen einer Aufladung auf den Werkstücken (12), während sie behandelt werden, wobei der Detektor (30) einen eine ebene Oberfläche besitzenden, dem drehbaren Träger (14) gegenüberliegenden Leiter aufweist, der von dem Werkstück (12) isoliert ist und der durch Influenz aufgeladen wird, wenn sich die Werkstücke (12) an dem Leiter vorbei bewegen;
eine Ladungsdetektionsschaltung (40) zum Umwandeln einer in dem Leiter erzeugten Ladung in ein Spannungssignal;
Neutralisatormittel (22), die neben dem Träger (14) angebracht sind zum steuerbaren Entladen der Werkstücke (12) durch Richten von neutrali sierenden Teilchen mit einer gesteuerten Intensität auf die Werkstücke (12); und
eine Steuerschaltung (50) zum Koppeln der Ladungsdetektionsschaltung (40) mit den Neutralisatormitteln (22) zum Einstellen der Entladung des einen oder der mehreren Werkstücke (12) ansprechend auf die vom Detektor (30) erfaßte Ladung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der drehbare Träger (14) ein Leiter
ist und die Werkstücke (12) Halbleiterwafer aufweisen, die für eine Be
handlung mit einem Ionenstrahl (16) auf dem Träger
(14) befestigt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Ladungs
detektionsschaltung (40) Mittel aufweist zum Integrieren der Ladung, während
sie auf dem Leiter erzeugt wird.
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