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Die Erfindung betrifft ein röntgenelektrophotographisches Aufnahmeverfahren;
bei dem eine unter dem Einfiuß einer Röntgenstrahlung Elektronen emittierende flächenförmige
Elektrode mit Röntgenstrahlung bildmäßig belichtet wird und dieser Elektrode ein
auf einer Gegenelektrode angeordnetes isolierendes Aufzeichnungsmaterial flächenparallel
in Abstand gegenübergestellt, der Zwischenraum mit ionisierbarem Gas ausgefüllt
und an die Elektroden eine Gleichspannung angelegt wird.
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Bei Einrichtungen zur Durchführung derartiger Verfahren werden in
bekannter Weise sichtbare Bilder erhalten, die ohne Verwendung teurer photographischer
Schichten und ohne Durchführung eines photographischen, mehrere Entwicklungsbäder
durchlaufenden Prozesses entstehen. Die isolierende Schicht ist demgegenüber ein
billiges Aufzeichnungsmaterial, welches gegebenenfalls sogar wiederholt verwendbar
ist (vgl. zum Beispiel Zentralblatt für die gesamte Radiologie, 49 [1956], S.117/118).
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Bei röntgenelektrophotographischen Verfahren der obengenannten Art
werden die mittels der Röntgenstrahlen erzeugten geladenen Teilchen durch das angelegte
elektrische Feld zum Wandern gebracht und auf dem isolierenden Aufzeichnungsmaterial
niedergeschlagen (vgl. zum Beispiel USA.-Patentschrift 2 221776). Ein anderes Verfahren
ist so ausgebildet, daß ein elektrisches Feld zur Erzeugung der geladenen Teilchen
benutzt wird. Die bildmäßige Differenzierung der Ionisation erfolgt dabei über das
elektrische Feld, das von einer bildmäßig belichteten photoleitfähigen Elektrode
erzeugt und bildmäßig differenziert wird. Auch hier werden die im Feld wandernden
Ladungen auf einem isolierenden Aufzeichnungsmaterial gesammelt (vgl. zum Beispiel
»Electrical Engineering Abstracts«, 60 [1957], S. 350).
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Die Entwicklung derart gebildeter Ladungsbilder erfolgt bekanntlich
mittels eines pulverförmigen Toners, der auf verschiedene Weise auf das Ladungsbild
aufgebracht wird. Die einfachste Methode besteht darin, daß das Ladungsbild mit
einem farbigen, thermoplastischen Tonerpulver bestäubt wird. Die Fixierung des Bildes
erfolgt dann durch Erhitzen, wodurch die Tonerteilchen geschmolzen und befestigt
werden. Es sind aber auch Methoden bekannt, bei denen die Tonerteilchen in einer
Flüssigkeit dispergiert aufgebracht werden.
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Die vorgenannten bekannten Methoden der Röntgenelektrophotographiekonntensichbisherin
derRöntgendiagnostik nicht durchsetzen. Der Grund dafür liegt darin, daß die bekannten
Einrichtungen zu unempfindlich arbeiten. Der Bedarf an Röntgendosis liegt bei den
Aufnahmen im Vergleich zu den bekannten photographischen Verfahren mit Silbersalzen
um einen Faktor von 10 bis 100 höher. Bei den Methoden, bei denen zur Erzeugung
der Ladungsbilder photoleitfähige Schichten benutzt werden, ist es zusätzlich noch
nachteilig, daß die Stoffe, die Photoleitfähigkeit besitzen, störende Nachwirkungseffekte
zeigen.
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Erfindungsgemäß sind die vorgenannten Nachteile dadurch vermieden,
daß der Abstand der Elektroden, die Höhe der angelegten Gleichspannung und das verwendete
Füllgas in gegenseitiger Abhängigkeit so gewählt werden, daß der auf Grund der bildmäßigen
Belichtung in bildmäßiger Verteilung austretende Elektronenstrom in Feldrichtung
ausgerichtet so weit beschleunigt wird, daß eine Stoßionisation eintritt und in
weiterem Verlauf eine Sekundärionenvervielfachung bewirkt wird, und daß zur Vermeidung
einer stehenden Entladung in an sich bekannter Weise ein Löschgas in dem Zwischenraum
verwendet wird.
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Bei diesem Verfahren werden durch die Röntgenstrahlen an der Elektrode
Elektronen ausgelöst und durch das angelegte elektrische Feld beschleunigt. Bei
der Beschleunigung entstehen wegen der Größe des elektrischen Feldes Ionenlawinen,
so daß eine Verstärkung des Röntgenstrahleneffektes um einen Faktor von 104 bis
105 erhalten wird. Durch die Auslösung der Ionenlawinen wird daher eine sehr starke
Erhöhung der Empfindlichkeit erhalten. Damit aber die dabei enstehende Entladung
nachBeendigung der Bestrahlung der ersten Elektrode wieder aufhört, ist es notwendig,
daß in dem Gasraum ein entladungslöschendes Gas vorhanden ist. Dieses Gas kann,
wie weiter unten ausgeführt wird, den ganzen Zwischenraum ausfüllen bzw. nur einen
Anteil der Gasfüllung darstellen. Die Entwicklung des auf dem isolierenden Aufzeichnungsmaterial
erhaltenen Ladungsbildes erfolgt nach einem der bekannten Entwicklungsverfahren,
etwa durch Bestäuben mit einem farbigen, thermoplastischen Pulver und anschließendes
Erhitzen.
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Es ist zwar bekannt, Röntgenbilder mit einer elektrophotographischen
Vorrichtung aufzunehmen, bei welcher der Raum zwischen den Elektroden ein Löschgas
enthält (USA: Patentschrift 2 692 948). Dabei werden aber entladungsempfindliche
Photoschichten als Aufzeichnungsmaterial verwendet, und es ergibt sich eine nur
geringe Empfindlichkeit, so daß sich das Verfahren nicht einführen konnte. Andererseits
hat es auch nicht zur Übertragung der dabei verwendeten Ionensekundärvervielfachung
auf die bekannten röntgenelektrophotographischen Verfahren mit Isolierfolien als
Aufzeichnungsmaterial Anlaß gegeben. Dies beruht offenbar darauf; daß bei den bekannten
Verfahren nur geringe Empfindlichkeit auftrat, und darauf, daß wegen der auch seitlichen
Ausbreitung der Photoelektronen bei einer für ausreichende Verstärkung genügend
dicken Gasschicht unscharfe Bilder zu erwarten waren. Erst die Verbindung der Sekundärionenvervielfachung
mit isolierenden Folien als Aufzeichnungsmaterial, die bei der an sich bekannten
Anwendung der Sekundärionenvervielfachung in Meßkammern unter vergleichbaren Bedingungen
nicht vorhanden war und durch diese auch nicht nahegelegt werden konnte, hat die
zusätzliche Erhöhung der Empfindlichkeit ergeben. Damit hat die Erfindung gegenüber
dem Stand der Technik in überraschender Weise zu einem empfindlicheren Aufnahmeverfahren
geführt, mit welchem Röntgenbilder beachtlicher Auflösung erhalten werden können.
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Bei einer beispielsweisen Ausführung der Erfindung ergibt sich der
gasgefüllte Abstand zwischen den Elektroden zu 0,3 bis 3 mm, insbesondere 0,5 mm.
Die Größe des Abstandes der Elektroden bedingt einerseits die Größe der Verstärkung.
Andererseits bedingt der Abstand aber auch die Möglichkeit von Streuungen durch
die seitliche Ausbreitung der Lawinen. Durch die Streuung und die dadurch bedingte
Unschärfe ist somit der Benutzung großer Abstände eine Grenze gesetzt. Die oben
angegebenen Abstandsgrenzen stellen daher einen Kompromiß dar zwischen Zeichenschärfe
und Verstärkung. Zweifellos können die genannten Begrenzungen aber auch verlassen
werden, wenn man zugunsten besonderer Effekte, etwa durch Vergrößerung des Abstands,
erhöhte Empfindlichkeit erhalten will. Dabei muß man allerdings die durch Erhöhung
des
Abstandes auftretende Schwächung der Zeichenschärfe in Kauf nehmen. Man kann aber
auch durch Herabsetzen des Abstands eine Erhöhung der Zeichenschärfe unter Verringerung
der Empfindlichkeit erhalten.
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In einer bevorzugten Ausführung einer Einrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht die erste Elektrode aus einer strahlendurchlässigen
Schicht, etwa einer Aluminiumfolie von 0, 5 mm Dicke. Auf der der Röntgenstrahlenquelle
abgewandten Seite dieser durchlässigen Folie ist eine bis zu einige #tm starke Schwermetallschicht,
z. B. eine 1 #tm dicke Uranschicht oder eine 1,5 #tm dicke Bleischicht angebracht.
Die Schwermetallschicht ist an der der Röntgenstrahlenquelle abgekehrten Seite der
Aluminiumfolie angebracht, um die Rate des Umsatzes der Röntgenstrahlen in Elektronen
zu erhöhen.
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Im Hinblick auf die angelegte hohe Spannung wird entsprechend der
bekannten Methoden der Hochspannungstechnik der Elektronen emittierenden Elektrode
Rogowski-Profil gegeben, d. h., die seitlichen Ränder werden abgerundet nach der
Seite hin umgebogen, die dem gasgefüllten Zwischenraum abgewandt ist. Eine entsprechende
Form kann auch die Gegenelektrode erhalten. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
daß nur eine der Elektrodenplatten, etwa die Elektronen emittierende Elektrode abgerundete
Kanten aufweist und die Gegenelektrode eine Platte ist, deren ebene Fläche wesentlich
größer ist als die ebene Fläche der Elektronen emittierenden Elektrode.
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Zur Vermeidung einer Bildstörung durch Elektronenstreuungen wird bei
einer Ausführung der Erfindung an die Schwermetallschicht der Elektronen emittierenden
Elektrode ein Lochraster angeschlossen. Die Rasterlöcher, deren Durchmesser z. B.
0;2 mm und deren Tiefe z. B. 0,8 mm betragen kann, können in Kunststoff oder in
Metall eingebracht sein. Durch ein Raster mit den vorgenannten Maßen werden die
Elektronen, die bei der Auslösung durch die Röntgenstrahlen in allen Richtungen
aus der Schwermetallschicht austreten, derart gerichtet, daß diejenigen, die um
einen größeren Winkel als 15° von der Senkrechten auf der Fläche der Elektrode abweichen,
absorbiert werden. Die einen Öffnungsseiten des Rasters sind mit der Elektrode verbunden,
die zweiten Öffnungsseiten der Rasterlöcher können durch eine dünne, etwa 0,01 mm
dicke Aluminiumfolie abgeschlossen sein. Die Aluminiumfolie kann auch in dieBildung
des Rogowski-Profils einbezogen werden, indem sie seitlich etwa auf eine gebogene
Unterlage auf gezogen wird. Um den aus tretenden Elektronen wenig Widerstand entgegenzusetzen,
können die Rasterzwischenräume außerdem noch mit einem leichtatomigen Gas, etwa
Luft, gefüllt sein.
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Die der Röntgenstrahlenquelle benachbarte Elektrode kann in einer
anderen Ausbildung der Erfindung aus einem röntgenstrahlendurchlässigen Körper bestehen,
der Rogowski-Profil hat. An seiner der Röntgenstrahlenquelle abgewandten Seite ist
dieses Profil mit einer Schicht aus Schwermetall, etwa 1 #tm dick mit Blei bedampft.
Der Körper selbst kann aus Isoliermaterial bestehen, das ein Kunststoff, wie z.
B. Bakelit, sein kann, weil die Schwermetallschicht genügend Leitfähigkeit besitzt.
Die ausgelösten Elektronen können statt durch ein Raster auch durch eine an der
der Strahlenquelle abgewandten Seite der Schwermetallschicht angeordnete Filterschicht
aus elektronenabsorbierendem Material, z. B. eine 0,03 mm dicke Zinnschicht in ihrer
räumlichen Verteilung günstig beeinflußt werden. Die Beeinflussung beruht darauf,
daß schräg in diese Schicht eintretende Elektronen stärker absorbiert werden als
solche, die senkrecht durch die Schicht hindurchtreten. Derartige Einrichtungen
ohne Raster sind vorwiegend für Röntgenstrahlung von weniger als 90 kV geeignet.
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Die entsprechend den hochspannungstechnischen Regeln geformte Gegenelektrode
ist eine leitfähige Platte, die vorzugsweise aus Metall besteht. Auf dieser Platte
liegt das isolierende Aufzeichnungsmaterial, etwa eine isolierende Kunststoffschicht,
z. B. eine Polyesterfolie von 50 #tm Dicke. Es kann aber auch ein Papierblatt verwendet
werden.
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Der nach obigen Ausführungen etwa 0,3 bis 3 mm betragende Abstand
zwischen den Elektroden ist vorzugsweise mit einem schweratonvgen Gas, wie z. B.
Kohlenstofftetrafluorid (CF4), Monochlortrifluormethan (CF, Cl), Monobromtrifluormethan
(CF3Br) oder Schwefelhexafluorid gefüllt. Das Füllgas wird zweckmäßigerweise unter
einem Überdruck von einigen Torr, z. B. 5 Torr; gehalten, damit auftretende Undichtigkeiten
in der Umhüllung automatisch ausgeglichen werden. Zur Vermeidung von länger dauernden
Entladungen ist dem Gas als Löschzusatz etwa Alkoholdampf oder ein Halogen uws.
beigefügt. Eine brauchbare Mischung besteht z. B. aus Argon und Monobromtrifluormethan
(CF, Br) in einem Verhältnis von 1 : 5. Bei den obengenannten fluorierten Methanen
ist ein derartiger gesonderter Löschzusatz nicht notwendig, weil die Nachlieferung
von weiteren Ladungsträgern nach Ablauf der Ionenlawinen selbsttätig aufhört.
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An den beiden Elektroden ist eine Gleichspannungsquelle angelegt,
so daß zwischen ihnen eine Feldstärke erhalten wird, die etwa 1 bis 5 °/o unterhalb
der Durchbruchsfeldstärke des Gases im homogenen Feld liegt. Diese Feldstärke sollte
mindestens auf ::L 0,3 °/o eingehalten werden, damit die Verstärkung konstant ist.
Die Einhaltung der Feldstärke kann durch ein besonderes Regelglied automatisch erfolgen.
Als Regelglied wird hierzu z. B. eine Einrichtung benutzt, bei welcher durch eine
isoliert in die Elektronen emittie rende Elektrode eingebrachte Meßelektrode mittels
eines radioaktiven Präparates, z. B. Thulium 171, Ladungsträger erzeugt werden,
die längs einer Meßstrecke in den Gasraum zwischen den Elektroden eindringen und
beschleunigt werden. Auch diese Teilchen werden durch Lawinenbildung verstärkt,
und die Verstärkung hängt von den in der Meßstrecke herrschenden Bedingungen, wie
Druck und Feldstärke usw., ab. Diese Bedingungen stimmen aber mit denjenigen überein,
die allgemein zwischen den Elektroden herrschen. Aus dem in der Meßstrecke von der
Meßelektrode zur Gegenelektrode der Einrichtung erzielten Ladungsfluß kann daher
eine Regelgröße gewonnen werden, mit welcher die Spannungsversorgung der beiden
Elektroden in Abhängigkeit von den Bedingungen im Gasraum beeinflußt wird. Die Beeinflussung
selbst bewerkstelligt man in vorteilhafter Weise über einen an sich bekannten Meß-
und Regelverstärker. Falls die Meßstrecke unabgeschirmt innerhalb der bei Aufnahmen
bestrahlten Fläche liegt, sollte der Verstärker so träge arbeiten, daß er der Veränderung
des zusätzlichen Ladungsflusses durch die kurzzeitige Aufnahmebestrahlung nicht
folgen kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Figuren geschildert. Die
Zeichnung umfaßt folgende. Darstellungen: In
F i g. 1 den Querschnitt
durch eine beispielsweise Ausführung der Erfindung, bei welcher ein Raster zur Vermeidung
von Streuungen benutzt ist, und in F i g. 2 den Querschnitt durch eine vereinfachte
Einrichtung mit automatischer Feldstärkeeinhaltung. Bei der in F i g. 1 dargestellten
Einrichtung geht von der Röntgenröhre 1 das durch die beiden gestrichelten Linien
2 und 3 begrenzte Röntgenstrahlenbündel aus. Das Röntgenstrahlenbündel durchdringt
den zu untersuchenden Körper 4 und fällt dann auf die 0,5 mm dicke Aluminiumplatte
5. Auf ihrer der Röntgenröhre 1 abgewandten Seite befindet sich an der Aluminiumplatte
5 die 1 #tm dicke Schwermetallschicht 6 aus Uran. An diese Schicht schließt sich
das aus Kunststoff bestehende Raster 7 an. Die Querschnitte der Zwischenräume des
0,8 mm dicken Rasters 7 betragen 0,2 mm und sind mit Luft gefällt. An ihrer der
Röntgenröhre abgewandten Seite sind die Rasteröffnungen durch die 0,01 mm dicke
Aluminiumfolie abgeschlossen, welche die Elektronen emittierende Elektrode 8 darstellt.
Diese Elektrode ist an den Rändern des Rasters 7 abgerundet, nach Art eines Rogowski-Profils
in die Richtung umgebogen, aus der die Bestrahlung der Anordnung mit Röntgenstrahlen
erfolgt. In einem Abstand von 0;5 mm vor der Aluminiumfolie der Elektrode 8 befindet
sich die Oberfläche der 50 pm dicken Polyesterfolie 9, die auf der Metallplatte,
der Gegenelektrode 10 liegt, deren flächenhafte Ausdehnung wesentlich größer ist
als diejenige des ihr gegenüberliegenden und parallel zu ihr verlaufenden Teils
der Elektrode B. In der Anordnung ist an die Elektrode 8 und die Gegenelektrode
10 die Betriebsspannung angelegt, wobei an 8 der negative und an 10 der positive
Pol der 2750 Volt liefernden Gleichspannungsquelle 11 liegt.
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Die Polyesterfolie 9 wird durch ein Vakuum gehalten. Die Ansaugung
erfolgt mittels einer nicht dargestellten Vakuumpumpe, die am Stutzen
12 angeschlossen wird und über welchen das Vakuum an der porösen Platte 13
angreift. Als poröse Platte ist in die Metallplatte 10 eine 5 mm dicke Schicht aus
harzgebundenem Quarzsand eingebracht. Der porösen Schicht ist zur Erhöhung der Leitfähigkeit
Graphit beigemischt. An den Seiten liegt die Folie auf Dichtungsstreifen 15, 16
auf. Der nach außen abgeschlossene Zwischenraum 17 zwischen der Elektrode 8 und
der Kunststofffolie 9 bzw. der Gegenelektrode 10 ist mit einem Gemisch
von Argon und Monobromtrifluormethan (CF, Br) im Verhältnis von 1 : 5 unter einem
Überdruck von 5 Torr gefüllt. Der Überdruck wird durch Zuführen des Gasgemisches
an dem Stutzen 18 aufrechterhalten.
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Beim Betrieb der Einrichtung treffen die von der Röntgenröhre
1 ausgehenden Röntgenstrahlen auf die Aluminiumplatte 5 auf und lösen an
der aus Uran bestehenden Schwermetallschicht 6 Elektronen aus. Diese Elektronen
werden durch das Raster 7 gerichtet und treten durch die Folie der Elektrode 8 hindurch
in den Zwischenraum 17 ein. Dort werden sie durch das angelegte, wegen der Ausbildung
der Elektronen homogene elektrische Feld beschleunigt und lösen ihrerseits Ionenlawinen
aus, die dann auf der Folie 9 gesammelt werden. Wegen der Isoliereigenschaften der
Folie 9 kann eine flächenhaft bildmäßige Verteilung der Ladungen gespeichert werden.
Die bildmäßige Verteilung der ankommenden Ionenlawinen ist darauf zurückzuführen,
daß die Ausgangselektronen an der Schicht 6 proportional zur Dichte der auftreffenden
Röntgenstrahlen ausgelöst werden. Die Sichtbarmachung des Bildes erfolgt in der
oben erwähnten, bekannten Weise durch Bestäuben mit einem farbigen isolierenden
Tonerpulver.
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Die in der F i g. 2 dargestellte Einrichtung besteht im wesentlichen
aus den Teilen, die auch in der Einrichtung nach F i g. 1 benutzt sind. Die Röntgenstrahlen
gehen von der Röntgenröhre 18 aus und treffen nach Durchdringen des Untersuchungskörpers
20 auf die aus Bakelit bestehende Grundplatte 19 auf. An ihren Rändern ist die Grundplatte
19 nach Art eines Rogowski-Profils in Richtung der Röntgenröhre 18 abgerundet umgebogen.
Das Röntgenstrahlenbündel ist durch die beiden gestrichelten Linien 21 und
22
begrenzt. An ihrer der Röntgenröhre 18 abgewandten Seite ist die Grundplatte
19 mit einer 1,5 #tm dicken Bleischicht belegt, welche die Elektrode 23 bildet.
An die Bleischicht schließt sich eine 3 V.m dicke Filterschicht 24 aus Zinn an.
In einem Abstand von 0,4 mm von der Zinnschicht 24 liegt parallel dazu die 45 #tm
dicke Kunststoffoll-. 25, auf welcher das Bild aufgezeichnet werden soll. Die Kunststoffolie
25 selbst befindet sich auf der Gegenelektrode 26, deren ebene Fläche größer ist
als diejenige der Grundplatte 19. Zwischen der auf der Elektrode 23 liegenden Zinnschicht
24 und der aus einer Metallplatte bestehenden Gegenelektrode 26 wird mittels der
Gleichspannungsquelle 27 über die Leitungen 28 und 29 ein elektrisches Feld aufrechterhalten.
Die Spannung der Gleichspannungsquelle 27 beträgt 1700 Volt. Der Raum zwischen der
Filterschicht 24 und der Kunststofffolie 25 ist mit Kohlenstofftetrafluoiid,
das unter einem Überdruck von 3 Torr steht, gefüllt. Der Druck wird über den Stutzen
30 aufrechterhalten, an welchem über einen Schlauch ein Behälter mit Kohlenstofftetrafluorid
angeschlossen werden kann. Soweit entspricht die Einrichtung nach F i g. 2 in ihren
wesentlichen Teilen und auch in ihrer Wirkung. derjenigen nach F i g. 1. Es ist
lediglich das Raster 7 weggelassen und durch die Filterschicht 24 ersetzt.
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Bei der Einrichtung nach F i g. 2 ist zusätzlich noch eine Regeleinrichtung
31 zur Anpassung der Spannung an die jeweiligen Bedingungen vorgesehen. Diese Regeleinrichtung
31 ist in der Nähe einer Ecke der Bildfläche, die auch zur Anbringung von Beschriftungen
benutzt werden kann, isoliert in der aus der Platte 19 sowie den Schichten
23 und 24 bestehenden Kombination angebracht. Die Regeleinrichtung 31 selbst
besteht aus einem einseitig verschlossenen strahlenundurchlässigen Zylinder 32,
dessen offene Seite mit einer 0,01 mm dicken Aluminiumfolie 34 bedeckt ist, die
an ihrer Innenseite mit einer 1,5 V.m dicken Bleischicht 34' belegt ist und mit
der Oberfläche der Filterschicht 24 in einer Ebene liegt. Auf dem Boden des Zylinders
32 befindet sich ein aus Thulium 171 bestehendes radioaktives Präparat 33, von welchem
ionisierende Strahlen ausgehen, die bei ihrem Eintreten in den Raum zwischen der
Aluminiumfolie 34 und der Kunststoffolie 25 Ionen auslösen, die ebenso wie die durch
die Röntgenstrahlen ausgelösten Ionen beschleunigt werden. Zur Verbesserung der
Aufnahme der Meßgröße befindet sich in der Elektrode 26 gegenüber der Regeleinrichtung
31 ein weiteres radioaktives Präparat 35, durch welches in der Folie 25 eine gewisse
Leitfähigkeit erzeugt wird, so daß die Meßgröße deutlicher aufgenommen werden kann.
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Mit der Regeleinrichtung 31 wird somit eine Meßgröße
erhalten,
die von den Bedingungen (Druck, Gasart usw.) im Raum zwischen der Schicht 24 und
der Folie 25 abhängt. Diese Größe wird über die Leitung 28, die Stromquelle 27 und
die Leitung 36 einerseits sowie durch die direkt mit der Regeleinrichtung 31 verbundene
Leitung 37 dem Verstärker 38 zugeführt. Dieser wirkt dann über die Leitungen 36
und 39 nach Art einer bekannten Einrichtung zur Konstanthaltung elektrischer Größen
regulierend auf den Stromkreis der Spannungsquelle 27 und damit auf die den Elektroden
23 und 26 zugeführte Spannung ein. Die Regeleinrichtung bewirkt somit, daß bei Veränderungen
der Entladungsbedingungen, z. B. des Druckes, die Stromverstärkung in der Gasstrecke
konstant bleibt.