DE3623386A1 - Geraet zur durchfuehrung therapeutischer bewegungsuebungen - Google Patents
Geraet zur durchfuehrung therapeutischer bewegungsuebungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Durchführung therapeutischer
Bewegungsübungen, insbesondere für die Beine von unter Muskel
schwund, Lähmungserscheinungen oder ähnlicher Gebrechen leiden
der Personen, mittels zweier, auf einer gemeinsamen Achse ange
ordneter, gegeneinander um 180° versetzter Kurbelarme.
Geräte zur Durchführung von Bewegungsübungen, insbesondere der
Beine, mittels zweier auf einer gemeinsamen Achse angeordneter,
gegeneinander um 180° versetzter Kurbelarme sind bekannt und
als sog. Heimtrainer vielfach in Gebrauch. Sie ähneln in ihrem
Erscheinungsbild einem Fahrrad und bestehen im wesentlichen aus
einem als Sattel ausgebildeten Sitz, auf dem der Übende Platz
nimmt, einer der Fahrradlenkstange nachgebildeten Festhalteein
richtung und zweier auf einer gemeinsamen Drehachse angeordneter,
gegeneinander um 180° versetzter Kurbelarme, der sog. Tretkurbel,
die mit einer Bremse, z. B. einem Pronyschem Zaum, in Wirk
verbindung steht. Der Übende versetzt die Tretkurbel mit der Kraft
seiner Beine in Drehbewegung und arbeitet dabei gegen die
Wirkung der Bremse an.
Nachteilig an diesem kurz beschriebenen Gerät ist es, daß zu
seiner Anwendung ein gewisses Maß an Körperbeherrschung, Kraft
und die Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten, erforderlich ist,
etwa um auf dem Sattel Platz zu nehmen, sich an der lenkstangen
ähnlichen Festhalteeinrichtung halten zu können und um die
Beinkraft aufzubringen, die nötig ist, die Tretkurbel in Be
wegung zu setzen.
Personen, die unter Muskelschwund, Lähmungserscheinungen oder
ähnlichen Gebrechen leiden, sind dazu zumeist nicht in der Lage,
sie sind somit von der Verwendung derartiger Geräte ausge
schlossen. Dabei wären Bewegungsübungen auch und gerade für diesen
Personenkreis außerordentlich wichtig, etwa um die Durchblutung
der betroffenen Gliedmaßen anzuregen. Bislang behalf man sich
deshalb mit Massagen. Zu deren fachgerechten Durchführung ist
aber eine ausgebildete Kraft erforderlich. Alleine schon aus
diesem Grund können sie nicht so häufig angewendet werden, wie
es vielleicht wünschenswert wäre.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Gerät zur Durchführung
therapeutischer Bewegungsübungen, insbesondere für die Beine von
unter Muskelschwund, Lähmungserscheinungen oder ähnlicher Gebre
chen leidender Personen, mittels zweier, auf einer gemeinsamen
Achse angeordneter, gegeneinander um 180° versetzter Kurbelarme
zu schaffen, das für den erwähnten Personenkreis geeignet ist.
Insbesondere bedeutet dies, daß das Gerät derart ausgebildet
sein muß, daß die Bewegungsübungen ohne Einbringen von Muskel
kraft durchgeführt werden können. Es bedeutet weiterhin, daß
Maßnahmen zu treffen sind, die es erlauben, das Gerät an den
Übenden heranzubringen, mit dem Übenden zu verbinden und unter
Berücksichtigung der Sicherheit diese Verbindung zu halten.
Dazu ist eine Anpassung des Gerätes in Position und Größe
sowie auch der Übungsintensität an die Bedürfnisse des Übenden
erforderlich.
Gelöst wird die Aufgabe der Erfindung durch die Anordnung eines
Motors, der mit den Kurbelarmen in Wirkverbindung steht und diese
in Drehung versetzt.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist dabei dieser
Motor als Elektromotor ausgebildet, der mittels eines Drehgriffes
in seiner Drehzahl einstellbar ist. Die Kurbelarme sind längen
einstellbar ausgebildet und tragen leicht austauschbare, schuhartige
Fußaufnahmen, die Mittel zur Fixierung der Füße enthalten.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung beruht auf den Gedanken, einen sog. Heimtrainer,
das ist ein fahrradähnliches, starr mit dem Fußboden verbundenes
Übungsgerät, durch das Anbringen eines Antriebsmotors in Verbindung
mit den in den Unteransprüchen und in den in folgender Beschreibung
näher dargelegten Maßnahmen zum Positionieren, Fixieren und Führen
der zu übenden Gliedmaßen, insbesondere der Beine, auf die
Bedürfnisse von unter Muskelschwund, Lähmungserscheinungen oder
ahnlicher Gebrechen leidender Menschen anzupassen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels,
das in einer schematischen Zeichnung dargestellt ist, näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht des Gerätes mit teilweise geöffne
tem Grundkörper,
Fig. 2 Eine Seitenansicht des Gerätes.
Wie bereits erwähnt, fußt die Erfindung auf den Gedanken, einen
Heimtrainer den Bedürfnissen von unter Muskelschwund, Lähmungs
erscheinungen oder ähnlicher Gebrechen leidender Personen anzu
passen.
Wie in der Zeichnung ersichtlich, besteht das Gerät
zu diesem Zweck aus einem Grundkörper 1 mit darunter angeordneten,
aus Rohr gefertigten Füßen 2 und 2′, auf denen das Gerät in seiner
normalen Gebrauchslage ruht. Aus dem Grundkörper 1 heraus ragen
seitlich zwei Kurbelarme 3 u. 3′, an deren Enden, mit den Pedalen
eines Fahrrades vergleichbar, schuhartige Fußaufnahmen 4 u. 4′
mittels drehbar gelagertem Zapfen 5 u. 5′ angebracht sind.
Die Kurbelarme 3 u. 3′ sind in ihrer Länge einstellbar gehalten und
erlauben dadurch eine Anpassung des Bewegungshubes an Körper
größe und Bewegungsmöglichkeit des Übenden. Die Lagerzapfen 5 u. 5′
der schuhartigen Fußaufnahme 4 u. 4′ sind steckbar mit den Kurbel
armen 3 u. 3′ verbunden. Damit sind die Fußaufnahmen 4 u. 4′,
zwecks Anpassung an die Fußgröße des Übenden, leicht austauschbar.
Die Aufstandsebene der Fußaufnahme 4 bzw. 4′, auf der die Fuß
sohlen des Übenden ruhen, liegt deutlich unterhalb der Achse der
Lagerzapfen 5 bzw. 5′. Zusätzlich ist der Schwerpunkt der Fußauf
nahme 4 u. 4′, aus der Drehachse heraus, etwas zur Ferse hin ver
lagert. Die Fußaufnahmen 4 u. 4′ nehmen dadurch im unbelasteten
Zustand selbständig eine Stellung ein, bei der die Aufstandsebene
im wesentlichen nach oben mit einer leichten Neigung zum Übenden
hin weist.
In ihrem Inneren sind die Fußaufnahmen 4 u. 4′ mit je einem
Riemen 6 u. 6′ ausgerüstet, der zum Fixieren der Füße dient.
Die Kurbelarme 3 u. 3′ sind auf einer gemeinsamen Achse 7 angeord
net, die über ein Getriebe 8 mit der Antriebswelle eines Elektro
motors 9 in Verbindung steht. Der Drehzahlbereich des Elektromo
tors 9 ist so gewählt, daß in Verbindung mit Getriebe 7 die Kurbel
arme 3 u. 3′, eine maximale Drehzahl von ca. 50 min-1 annehmen können.
Oberhalb des Grundkörpers 1 angeordnet und mit diesem über ein
teleskopartig ausziehbares Rohr 10 verbunden, ist das Oberteil
11 über die Höhenverstellung hinaus auch in horizontaler
Ebene verstellbar und damit in seinem Abstand zum Körper des
Übenden einstellbar ist. Wesentlicher Bestandteil des Oberteiles 11
ist Haltegriff 12. Dieser ist in der Art eines Gasdrehgriffes,
wie vom Motorrad her bekannt, drehbar gelagert und dient, neben
seiner Aufgabe als Haltegriff, zur Einstellung der Drehzahl des
Motors 9 und damit der Kurbelarme 3 u. 3′. Zu diesem Zweck ist in
nicht näher dargestellter Weise ein Potentiometer mit dem Halte
griff 12 verbunden, dessen Schleiferstellung von der Stellung
des Griffes 12 abhängt und das auf die Stromversorgung des
Antriebsmotors 9 Einfluß nimmt. Der als Drehgriff ausgebildete
Haltegriff 12 arbeitet bei seiner Betätigung gegen die Wirkung
einer Rückholfeder und nimmt deshalb, sobald er freigegeben wird,
selbsttätig seine 0-Stellung ein und schaltet den Motor 9 ab.
Das Gehäuse des Oberteils 11 ist als schmaler, glattflächiger
Kasten ausgebildet und dient als Anlage und Führung für die
Kniee des Übenden. Im Bereich des Oberteils 11 und im Blick
feld des Übenden angeordnet, ist schließlich noch eine Meßein
richtung 13, die als Kombination von Tachometer und Kilometer
zähler aufgebaut ist und sowohl zur Anzeige der momentanen
Übungsintensität als auch zum Aufaddieren der in einem längeren
Zeitraum geleisteten Übungen geeignet ist. Die Meßeinrichtung
steht über eine biegsame Welle 14 mit den Kurbelarmen 3 u. 3′,
in Verbindung. Die Übersetzung ist so gewählt, daß die
"Geschwindigkeits- bzw. Weganzeige" etwa dem eines Fahrrades,
das mit gleicher Tretkurbeldrehzahl bewegt wird, entspricht.
Das Oberteil 11 ist leicht lösbar mit dem Grundkörper 1 ver
bunden und kann abgenommen werden. Der Grundkörper 1 wird dann
alleine genutzt, z.B. am Fußende eines Bettes eingehängt oder
auch als Tischgerät für Bewegungsübungen der Arme. In beiden
Fällen erfolgt die Geschwindigkeitsregelung dann über ein nicht
dargestelltes Potentiometer, das im Grundkörper 1 angeordnet ist
und von einer Hilfsperson betätigt wird. Bei der Nutzung als
Tischgerät werden zusätzlich die schuhartigen Fußaufnahmen gegen
geeignete Handgriffe ausgetauscht.
Claims (12)
1. Gerät zur Durchführung therapeutischer Bewegungsübungen,
insbesondere für die Beine von unter Muskelschwund, Lähmungs
erscheinungen oder ähnlicher Gebrechen leidender Personen,
mittels zweier, auf einer gemeinsamen Achse angeordneten,
gegeneinander um 180° versetzter Kurbelarme, gekennzeichnet
durch die Anordnung eines Motors (9), der mit den Kurbelarmen
(3 u. 3′) in Wirkverbindung steht und diese in Drehung versetzt.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Motor (9) als Elektromotor ausgebildet ist.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehzahl der motorisch angetriebenen Kurbelarme (3 u. 3′) ein
stellbar ist.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehzahl der motorisch angetriebenen Kurbelarme (3 u. 3′) über
einen Drehgriff (12) einstellbar ist.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehgriff (12) in seiner Ruhestellung die Kurbelarme (3 u. 3′)
stillsetzt.
6. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kurbelarme (3 u. 3′) in ihrer Länge einstellbar ausgebildet sind.
7. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kurbelarme (3 bzw. 3′) an ihren der Drehachse abgewandten Enden
schuhartig ausgebildete Fußaufnahmen (4 bzw. 4′) tragen.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
schuhartig ausgebildeten Fußaufnahmen (4 bzw. 4′) mittels eines
drehbar gelagerten Zapfens (5 bzw. 5′) an den Kurbelarmen (3 u. 3′)
befestigt sind.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zapfen (5 bzw. 5′) oberhalb der Fuß-Aufstandsebene der schuh
artigen Fußaufnahmen (4 bzw. 4′) angeordnet ist.
10. Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lage des Schwerpunktes der schuhartigen Fußaufnahmen (4 u. 4′)
derart gewählt ist, daß die Fuß-Aufstandsebene selbsttätig
eine zum Übenden hin geneigte Stellung einnimmt.
11. Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
drehbar gelagerten Zapfen (5 u. 5′), zwecks leichter Austauschbar
keit der Fußaufnahmen (4 u. 4′), steckbar ausgebildet sind.
12. Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
schuhartigen Fußaufnahmen (4 bzw. 4′) Mittel (6 bzw. 6′) zum
Fixieren der Füße des Übenden aufweisen.
Priority Applications (2)
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