DE3622476A1 - Falt- und siegelvorrichtung - Google Patents
Falt- und siegelvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Falt- und Siegelvorrichtung
zum Schließen eines Endverschlusses eines Faltbehälters
aus mit einer heißsiegelfähigen Kunststoffbeschichtung
versehenem Kunststoffmaterial.
Falt- und Siegelvorrichtungen sind seit langem bekannt
und werden bei Form-, Füll- und Siegelmaschinen für
flüssige Produkte wie Milch und Säfte eingesetzt. Bis
her weisen derartige Vorrichtungen typischerweise zwei
in entgegengesetzter Richtung schwenkbare Arme bzw.
Blätter auf, welche beim Schließvorgang über die durch
Erwärmen aktivierte Kunststoffschicht eines Verschluß
feldes rutschen und dabei die Tendenz haben, die be
druckte und/oder eingefärbte Oberfläche des Verschluß
feldes zu zerkratzen bzw. - ganz allgemein - zu be
schädigen. Eine typischer Falt- und Siegelvorrichtung
dieser Art ist beispielsweise in der US-PS 33 98 659
beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbes
serte Falt- und Siegelvorrichtung zum Umlegen von Ver
schlußfeldern eines Endverschlusses längs vorgeformter
Faltlinien anzugeben, insbesondere eine Vorrichtung,
bei der eine Gleitbewegung zwischen den Elementen der
Vorrichtung und den umzufaltenden Verschlußfeldern,
die zu einer Beeinträchtigung der Oberflächenqualität
führen könnte, auf ein Minimum reduziert ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine gat
tungsgemäße Falt- und Siegelvorrichtung mit den Merk
malen des Kennzeichenteils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen
Falt- und Siegelvorrichtung, daß an den freien Enden
der Schwenkarme frei drehbare Rollen angeordnet sind,
welche an dem umzulegenden Verschlußfeld abrollen, so
daß eine Relativbewegung, welche zu Schleif- und Kratz
spuren an dem erhitzten Kunststoffmaterial führen
könnte, zumindest weitgehend vermieden wird.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Falt
und Siegelvorrichtung gemäß der Erfindung dient dazu,
die senkrecht orientierten Verschlußfelder eines End
verschlusses eines Faltbehälters, nämlich ein vorderes
Verschlußfeld, ein hinteres Verschlußfeld und zwei
seitliche Verschlußfelder, aus einem Kartonmaterial
mit einer durch Erwärmen aktivierten, heißsiegelfähigen
Kunststoffbeschichtung zu einem geschlossenen Endver
schluß um ihre zugeordneten Faltlinien zu falten und
die Felder miteinander zu versiegeln, während der Falt
behälter über die Vorrichtung hinwegbewegt wird. Da
bei umfasst die Falt- und Siegelvorrichtung im einzelnen
eine Antriebsvorrichtung mit zwei zu einer gegensinnigen
Drehbewegung antreibbaren Wellen, von denen jede mit
dem einen Ende eines von zwei Schwenkarmen verbundene
ist, die an ihrem freien Ende jeweils eine frei dreh
bare Rolle tragen. Beim Faltvorgang erfassen die Rollen
an den Schwenkarmen das in Bewegungsrichtung des Be
hälters hintere Verschlußfeld von hinten und bewegen
es bogenförmig um seine Faltlinie in eine im wesent
lichen horizontale Lage, wenn die Arme verschwenkt
werden. Die Rollen drehen sich dabei entsprechend der
erforderlichen Relativbewegung der Arme gegenüber dem
Verschlußfeld, wobei ein Abrollkontakt mit dem Ver
schlußfeld aufrecht erhalten wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden
nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine bevorzugte
Ausführungsform einer Falt- und Siegel
vorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine perspektivische Detaildarstel
lung der Vorrichtung gemäß Fig. 1
in Verbindung mit einem gerade zu
verschließenden Faltbehälter;
Fig. 2A eine vergrößerte Teil-Seitenansicht
des in Fig. 2 gezeigten Faltbehälters
in dessen Ausgangszustand;
Fig. 3 eine weitere Teil-Seitenansicht der
Vorrichtung gemäß Fig. 1 bei weiter
fortgeschrittenem Falt- und Siegel
vorgang;
Fig. 4 eine vergrößerte Teil-Seitenansicht
der Vorrichtung gemäß Fig. 1, und
Fig. 5 eine Detaildarstellung mit der Drauf
sicht auf den Boden eines zu ver
schließenden Behälters und mit Teilen
der Falt- und Siegelvorrichtung für
eine fortgeschrittene Phase eines Falt
und Siegelvorgangs.
Im einzelnen zeigt Fig. 1 der Zeichnung einen feststehen
den Schuh 10 mit zwei benachbarten Rollen 11 sowie eine
Antriebsvorrichtung 12. Der Schuh 10 und die An
triebsvorrichtung 12 sind an einer Falt-, Füll- und Siegel
maschine 13 montiert, die in Fig. 2 gezeigt ist. Ein
durch Erwärmen aktivierter, quaderförmiger Karton 14
aus mit Kunststoff beschichtetem Karton und mit einem
offenen Ende ist auf einem Dorn 15 angeordnet und be
sitzt ein vorderes Verschlußfeld 50, ein hinteres Ver
schlußfeld 46 und zwei seitliche Verschlußfelder 42.
Die Verschlußfelder 42,46,50 stehen über das eine Ende
des Dorns 15 - in Fig. 2 über das untere Ende desselben -
vor. Der an beiden Enden offene Karton 14 bzw. Faltbe
hälter wird mit Hilfe des Dorns 15 in Richtung des
Pfeils A über die Antriebsvorrichtung 12 und den
Schuh 10 hinwegbewegt.
Die Antriebsvorrichtung 12 umfasst zwei Faltanordnungen
16,18, welche in entgegengesetzten Richtungen relativ
zueinander schwenkbar sind. Dabei besitzt jede Faltan
ordnung 16,18 einen Grundkörper 20, dessen eines Ende
mittels einer geeigneten Klemmvorrichtung 24 an einer
drehbaren Welle 22 befestigt ist.
In der Nähe des freien Endes jedes der Grundkörper 20
ist jeweils ein senkrecht ausgerichteter, feststehender
Zapfen 26 angebracht. Auf jedem der Zapfen 26 ist mit
Hilfe eines Lagers 30 (siehe Fig. 4) eine Scheibe 28
gelagert, welche als Faltelement dient und an dem
Zapfen 26, beispielsweise mit Hilfe eines Federrings
32 gesichert ist, der mit einer Ringnut 34 des Zapfens
26 verrastet ist. Jede Scheibe 28 besitzt einen bogen
förmig abgerundeten Rand 36. Von einer Seitenfläche 40
jedes der Grundkörper 20 kann jeweils seitlich ein
Stift 38 (Fig. 1 und 2) abstehen, der als Vorbrecher
für das jeweils zugeordnete Seitenfeld 42 dient, wel
ches mit diagonal verlaufenden Faltlinien 43 versehen
ist (Fig. 2A), so daß die Faltlinien 43 vorab gebrochen
bzw. gefaltet werden, damit sie sich bezüglich der
typischen horizontalen Faltlinien 44 an der Basis der
Seitenfelder 42 nach innen falten. Da die vier Ver
schlußfelder 42,46,50 an ihren Längskanten miteinander
verbunden sind, nämlich im Bereich von zunächst vertikal
verlaufenden Faltlinien 45, bewirkt das Vorbrechen
der Seitenfelder 42 nach innen, daß auch das vordere
Verschlußfeld 50 und das hintere Verschlußfeld 46
nach innen gezogen werden, so daß der Behälterverschluß
etwa die in Fig. 2 gezeigte Form erhält.
Im Betrieb wird der Karton 14 mit seinen offenen Enden
mit Hilfe des Dorns 15 in Richtung des Pfeils A über
die Antriebsvorrichtung 12 hinweg in Richtung auf den
feststehenden Schuh 10 bewegt. Wenn sich dabei das
nach unten abstehende, hintere Verschlußfeld 46 des
Kartons 14 über die Antriebsvorrichtung 12 hinweg
bewegt, werden die Wellen 22 zeitlich abgestimmt so
angesteuert, daß sie sich im Uhrzeigersinn bzw. im
Gegenuhrzeigersinn drehen, wobei die abgerundeten Rän
der 36 der Scheiben 28 in Eingriff mit den zugeordneten
äußeren Kantenbereichen des hinteren Verschlußfeldes
46 gebracht werden. Da sich die Scheiben 28 frei drehen
können, drehen sie sich beim Erfassen des Verschluß
felds 46 auf ihren Lagern 30 in Abhängigkeit von den
entsprechenden Vorwärtsbewegungen des Verschlußfeldes
46 und der freien Enden der Grundkörper 20, wobei sie
das Verschlußfeld 46 unter Schwenkung um die typischer
Faltlinie 48 an der Basis des Verschlußfeldes zunehmend
anheben. Dabei bewegen sich die Scheiben gemeinsam mit
dem Kartonmaterial, statt wie bei den bekannten Ver
siegelungseinrichtungen über die Kartonoberfläche zu
rutschen. Auf diese Weise wird ein Scheuern oder Zer
kratzen der typischerweise bedruckten und/oder ein
gefärbten Oberflächen der Faltbehälteroberfläche beim
Schließen des Verschlußteils verhindert, so daß ein
attraktives Aussehen des geschlossenen Verschlußteils
erreicht wird. Dies ist besonders dann wichtig, wenn
der zu verschließende Verschlußteil der obere Ver
schlußteil des fertigen Behälters ist, welcher typi
scherweise beim Verkauf sichtbar ist.
Wenn der Karton 14 dann weiter vorrückt, gelangt das
vordere Verschlußfeld 50 in Eingriff mit dem fest
stehenden Schuh 10 und wird schließlich über diesen
hinweg bewegt. Dabei wird das vordere Verschlußfeld 50
um eine Faltlinie 52 an seiner Basis herumgeschwenkt
und überlappt schließlich das hintere Verschlußfeld 46,
wie dies in Fig. 3 gezeigt ist, wobei jedoch zwischen
zeitlich die Scheiben 28 aus dem Bereich zwischen den
Verschlußfeldern herausbewegt sind.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß
gemäß der Erfindung eine verbesserte Vorrichtung zum
Falten und Schließen eines Endverschlusses von mit
einem thermoplastischen Material beschichteten Karton-
Faltbehältern geschaffen wird, wobei die in Kontakt
mit dem Kartonmaterial gelangenden Teile der Ver
schlußanordnungen über die Kartonoberfläche hinweg
rollen und nicht mehr an diesen scheuern oder kratzen,
wodurch Scheuerspuren und Kratzer an den beim Ver
schließen berührten Teilen der Kartonoberfläche ver
mieden werden.
Claims (4)
1. Falt- und Siegelvorrichtung zum Schließen eines
Endverschlusses eines Faltbehälters aus mit einer
heißsiegelfähigen Kunststoffbeschichtung versehenem
Kartonmaterial, gekennzeichnet durch folgende Merk
male:
es ist eine Antriebsvorrichtung (12) vorgesehen,
welche zwei zu einer gegensinnigen Drehbewegung
antreibbare Wellen (22) aufweist, von denen jede
mit dem einen Arm eines von zwei Schwenkarmen (20)
verbunden ist, die an ihrem anderen Ende jeweils
einen Zapfen (26) tragen, auf dem eine frei dreh
bare Rolle (28) sitzt, durch die ein Verschlußfeld
(46) des Endverschlusses im Verlauf einer zeitlich
abgestimmten Bewegung der Arme (20) derart umfalt
bar ist, daß sich nur eine minimale Relativbewegung
zwischen dem Verschlußfeld (46) und den Rollen (48)
ergibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß von einer Seite (40) jedes der Arme (20) jeweils
ein Stift (38) absteht, welcher in Kontakt mit seit
lichen Verschlußfeldern (42) bringbar ist und mit
dessen Hilfe diese Verschlußfelder (42) bezüglich
ihrer zugeordneten Faltlinien (44) im Zuge eines
Vorbrechvorgangs nach innen faltbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein feststehender Schuh (10) vorge
sehen ist, welcher derart angeordnet ist, daß er
beim Falten des Endverschlusses von dem in Bewe
gungsrichtung des Faltbehälters vorderen Verschluß
feld (50) erfassbar ist, um dieses um seine zuge
ordnete Faltlinie (52) in einer Schwenkbewegung
nach hinten in eine im wesentlichen horizontale
Lage zu bewegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der feststehende Schuh (10) mindestens eine
Rolle (11) aufweist, welche drehbar ist, wenn das
in Bewegungsrichtung vordere Verschlußfeld (50)
und das in Bewegungsrichtung hintere Verschlußfeld
(46) darüber hinwegbewegt werden.
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