DE3622400A1 - Lager und dafuer vorgesehener sperrstift - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf verbesserte Wälzlager (soge­ nannte Antifriktionslager) und betrifft insbesondere diejeni­ gen, bei denen ein Sperr- oder Paßstift benutzt wird, um die Relativdrehung und andere Relativbewegung zwischen dem Außen­ laufring des Lagers und dem Lagergehäuse oder Lagerbock zu verhindern oder zu steuern. Sperrstifte als solche werden bei der Herstellung von Lagern umfangreich benutzt, wobei die Stifte in einem Schmierkanal in dem Gehäuse aufgenommen wer­ den und sich in eine Vertiefung in dem Außenlaufring des La­ gers erstrecken. Üblicherweise sind die Sperrstifte zylindri­ sche Metallteile, die aus Rundmaterial geschnitten werden. Ein Schmiernippel wird in den Schmierkanal eingeschraubt, so daß er an dem Ende des Sperrstifts anliegt oder geringen Ab­ stand davon hat. Wenn der Schmiernippel eingebaut wird, ist eine sorgfältige Einstellung des Nippels erforderlich, um ein Verbiegen des Außenlaufrings durch eine axiale Druckkraft zu verhindern, die auf den Sperrstift ausgeübt werden kann, wenn der Nippel festgezogen wird.

Die US-PS 24 41 294 beschreibt ein Lager mit einem Gehäuse, mit einem Innen- und einem Außenlaufring, mit Wälzkörpern zwischen den Laufringen, mit einem Schmierkanal durch das Ge­ häuse, mit einer Vertiefung in dem Außenlaufring, mit einem Sperrstift in dem Kanal, der sich in die Vertiefung er­ streckt, und mit einem Schmiernippel, der in den Kanal einge­ schraubt ist.

Gemäß der Erfindung wird ein verbesserter Sperrstift für ein Lager geschaffen, der sich in seiner Länge automatisch ein­ stellen kann, wenn ein Schmiernippel in das Lagergehäuse ein­ gesetzt wird. Der Stift ist aus einem insgesamt zylindri­ schen oder büchsenartigen Körper und einem zentralen, einen kleineren Durchmesser aufweisenden stiftartigen Teil gebil­ det oder hergestellt, das sich teleskopartig in den büchsen­ artigen Körper verschiebt, wenn es einer axialen Druckkraft ausgesetzt wird, die durch Einsetzen oder Anziehen des Schmiernippels verursacht wird. Der teleskopartige Vorgang eliminiert das Verbiegen des Außenlaufrings und die Funkti­ onsstörung des Lagers.

Der Stift kann in zwei Teilen hergestellt und dann zusammen­ gebaut werden. Vorzugsweise kann er aber aus einem Rohling oder Stangenabschnitt aus Metall auf einer Kaltstauchmaschine hergestellt werden, wobei der Mittelpfropfen weit genug ge­ drückt wird, um das Ausbrechen zu erreichen, aber nicht frei­ gedrückt wird, d.h., es erfolgt ein Schervorgang statt Fließ­ pressen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorderansicht eines typischen La­ gers nach der Erfindung,

Fig. 2 in größerem Maßstab eine Querschnitt­ ansicht nach der Linie 2-2 in Fig. 1, die Einzelheiten eines Lagers nach der Erfindung verdeutlicht,

Fig. 3 einen Rohling aus Metall vor dem Verformen auf einer Kaltschlagmaschine, und

Fig. 4 in größerem Maßstab eine Schnittansicht eines Sperrstifts nach der Erfindung.

Die Zeichnung zeigt ein Lager 10 mit einem Gehäuse 12, das Füße 14 hat, in denen Öffnungen 16 zur Aufnahme von Schrauben (nicht dargestellt) für die Befestigung des Gehäuses an einer Tragvorrichtung (ebenfalls nicht dargestellt) gebildet sind. Das Lager 10 weist außerdem einen Innenlaufring 18 auf, der an einer Welle (nicht dargestellt) befestigbar ist, und einen Außenlaufring 20, der Abstand von dem Innenlaufring 18 auf­ weist. Wälzkörper 22 (dargestellt als Kugeln) sind zwischen den Laufringen 18 und 20 angeordnet. Andere Arten von Wälz­ körpern, wie beispielsweise Rollen und dgl., können im Rahmen der Erfindung zwischen den Laufringen benutzt werden. Wie bei solchen Lagern üblich ist die Außenoberfläche 24 des Außen­ laufringes so geformt, daß sie der Innenoberfläche 26 des Ge­ häuses 12 im wesentlichen angepaßt ist.

Das Gehäuse 12 ist mit einem Schmierkanal 28 versehen, und der äußere Teil 30 des Schmierkanals 28 ist zur Aufnahme ei­ nes mit Gewinde versehenen Schmiernippels 32 mit Gewinde ver­ sehen. Der Außenlaufring 20 ist mit einer Vertiefung 34 verse­ hen, und ein Durchlaß 36 relativ kleinen Durchmessers verbindet den konischen Grund 38 der Vertiefung 34 mit dem Raum zwischen den Laufringen, in welchem die Wälzkörper angeordnet sind. Die Vertiefung ist auf den Schmierkanal 28 des Gehäuses ausgerich­ tet, und ein Sperr- oder Paßstift 40 ist in dem Schmierkanal und der Vertiefung, die aufeinander ausgerichtet sind, aufge­ nommen. Der Paß- oder Sperrstift 40 dient dazu, eine Relativ­ drehung zwischen dem Gehäuse 12 und dem Außenlaufring 20 im wesentlichen zu verhindern, er gestattet aber eine geringfü­ gige winkelmäßige Fehlausrichtung der Welle und der tragenden Oberfläche.

Der Sperr- oder Paßstift 40 nach der Erfindung weist eine insgesamt zylindrische Büchse 42 und ein inneres, teleskop­ artig verschiebbares Teil 44 auf, wobei das Teil 44 in einer Bohrung 46 in der Büchse 42 satt anliegt. Die Enden der Büch­ se 42 und des teleskopartig verschiebbaren Teils 44 sind mit V-förmigen Schlitzen oder Durchlässen 48 und 50 versehen, da­ mit Schmiermittel in den Raum zwischen den Laufringen gelan­ gen kann, um die Wälzkörper zu schmieren.

Der Sperrstift 40 wird vorzugsweise aus einem Rohling oder Stangenabschnitt 40 A aus Metall durch ein Kaltschlagverfah­ ren hergestellt, bei dem das Teil 44 bis zum Ausbrechen ge­ stoßen wird, aber nicht von der äußeren zylindrischen Büchse freigestoßen wird, d.h. es findet ein Schervorgang statt. Der Stift 40 wird so, wie er hergestellt worden ist, in den Schmierkanal 28 und die Vertiefung 34, die aufeinander ausge­ richtet sind, eingesetzt, und der Schmiernippel 32 wird ein­ gesetzt und festgezogen. Das führt dazu, daß eine Axialkraft auf den Stift ausgeübt wird, so daß sich das Teil 44, zumin­ dest teilweise, teleskopartig in die Büchse 42 verschiebt, so daß keine Beschädigung des Außenlaufringes 20 verursacht wird. Der Sperrstift 40 nach der Erfindung stellt sich also auf eine etwas zusammengedrückte Länge ein, ohne den übrigen Teil des Lagers 10 zu beschädigen. Das ist besonders wichtig für Benutzer, die Lager reparieren, wenn ein Schmiernippel ausgewechselt wird oder wenn ein neuer Sperrstift eingesetzt wird, was erforderlich geworden sein kann, weil der vorherige Stift wegen Fehlausrichtung oder Fressens der Wälzkörper ab­ geschert worden ist.

Claims (3)

1. Lager mit einem Gehäuse, mit einem Innenlaufring und einem Abstand von diesem aufweisenden Außenlaufring, mit Wälzkör­ pern in dem Raum zwischen den Laufringen, wobei der Innen- und der Außenlaufring und die Wälzkörper in dem Gehäuse auf­ genommen sind, mit einem Schmierkanal durch das Gehäuse, mit einer Vertiefung in dem Außenlaufring, die eine Bodenwand hat und auf den Schmierkanal ausgerichtet ist, mit einem Durchlaß kleinen Durchmessers durch den Außenlaufring, der die Vertie­ fung und den Raum zwischen den Laufringen verbindet, mit ei­ nem Sperrstift in dem Schmierkanal, der sich in die Vertie­ fung erstreckt und auf deren Bodenwand aufsitzt, und mit ei­ nem Schmiernippel, der in den Schmierkanal eingeschraubt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperr­ stift (40) eine äußere Büchse (42) und ein inneres, teleskop­ artig verschiebbares Teil (44) aufweist, wodurch sich der Sperrstift (40) teleskopartig auf eine kleinere Länge zusam­ menschiebt, wenn durch Festziehen des Schmiernippels (32) ei­ ne axiale Druckkraft auf ihn ausgeübt wird.

2. Lager mit zwei gegenseitigen Abstand aufweisenden Laufrin­ gen mit dazwischen angeordneten Wälzkörpern, wobei die Lauf­ ringe und die Wälzkörper in einem Gehäuse angeordnet sind, mit einer Einrichtung, die den Durchtritt von Schmiermittel zu den Wälzkörpern gestattet, und mit einer Einrichtung, die eine Relativdrehung zwischen dem Außenlaufring und dem Gehäu­ se im wesentlichen verhindert und aus einem Sperrstift be­ steht, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrstift (40) eine insgesamt zylindrische äußere Büchse (42) und ein stiftarti­ ges Teil (44), das in der Büchse (42) satt anliegt, aufweist, wobei das stiftartige Teil (44) sich teleskopartig in die Büchse (42) verschiebt, wenn eine axiale Druckkraft auf es ausgeübt wird.

3. Sperrstift zur alleinigen Verwendung in einer Lagervor­ richtung, um eine Relativdrehung zwischen einem Außenlaufring und einem Gehäuse im wesentlichen zu verhindern, gekennzeich­ net durch eine Büchse (42) und ein stiftartiges Teil (44) das in der Büchse aufgenommen und darin teleskopartig verschieb­ bar ist, wenn eine axiale Druckkraft auf es ausgeübt wird.