DE3620151A1 - Verfahren und robotereinrichtung zum biegen von stangenfoermigen materialien oder werkstuecken - Google Patents
Verfahren und robotereinrichtung zum biegen von stangenfoermigen materialien oder werkstueckenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Roboterein
richtung zum Biegen von stangenförmigen Materialien oder
Werkstücken gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Die Er
findung ist insbesondere, aber nicht ausschließlich, für An
wendungen vorgesehen, bei denen das stangenförmige Material
oder stangenförmige Werkstück mit einer Vielzahl von Biegun
gen oder Krümmungen versehen werden soll. Besondere Bedeu
tung kommt der Erfindung zu, wenn Biegungen oder Krümmungen
in mehr als einer Ebene auszuführen sind und wenn solche
Biegungen an stangenförmigen Materialien auszuführen sind,
deren Längen oder Durchmesser unterschiedlich sind. Eine
solche Notwendigkeit kann beispielsweise bestehen bei der
Herstellung von Bremsleitungen für Kraftfahrzeuge, bei Rohr
leitungen für Güter der weißen Industrie und bei engeren
Wasserversorgungsrohren für Fertigbauhäuser.
Bisher ist es schwierig gewesen, solche Rohre größeren und
kleineren Durchmessers sowie stangenförmigen Materialien,
die gemäß einem vorbestimmten Muster gebogen oder gekrümmt
werden sollen in einer schnellen, einfachen Weise und mit
geringen Kosten herzustellen, insbesondere, wenn mehrere
Biegungen in unterschiedlichen Ebenen auszuführen sind. So
weit ersichtlich, wurde kein voll befriedigender Versuch ge
macht, einen solchen Biegeprozeß von stangenförmigen Mate
rialien zu automatisieren, und im großen und ganzen ist es
heute noch allgemeine Praxis, solche Biegungen von Hand aus
zuführen.
Bei den manuellen Biegeverfahren ist es bekannt, Schablonen,
Muster usw. als Duplikate und Hilfskontrollmittel zu verwen
den, wobei diese Schablonen und dergleichen Geräte die Posi
tionen der einzelnen Biegungen, die Biegewinkel und eventu
ell auch die Krümmungsradien der Biegestellen angeben. Es
ist leicht vorstellbar, daß mit Hilfe von Spezialmaschinen
das Biegen der stangenförmigen Materialien oder Werkstücke
zumindest teilweise automatisiert werden könnte, voraus
gesetzt, daß jedes Werkstück nur in einer Ebene oder mögli
cherweise in zwei Ebenen zu biegen ist und nur eine kleine
Anzahl von Biegungen vorzunehmen ist.
Solche Spezialmaschinen würden jedoch sehr teuer sein und
würden erfordern, daß sie für sehr große Serien oder große
Stückzahlen verwendet werden können, um wirtschaftlich le
bensfähig zu sein.
Ein Problem, das bei der Verwendung von Schablonen und ähn
lichen Geräten zur manuellen Herstellung und auch bei den
vorgenannten Spezialmaschinen auftritt, besteht darin, daß
sie nicht besonders nützlich sind, wenn man die Lage, die
Anzahl und die Winkel der Biegungen ändern will. Entweder
müssen vorhandene Schablonen und Spezialmaschinen grundle
gend geändert werden, oder es müssen neue gefertigt werden.
Dieses Problem kommt besonders zum Tragen, wenn es erforder
lich ist, die Produktion von gebogenen oder gekrümmten stan
genförmigen Material oft und/oder schnell umzustellen.
Eine besondere Erscheinung bei der Fertigung von stangenför
migen Materialien, welches an einer Vielzahl von Stellen ge
bogen oder gekrümmt werden müssen, insbesondere, wenn die
Biegungen in verschiedenen Ebenen vorzunehmen sind, besteht
darin, daß die zwischen den Enden eines Werkstücks ausge
führten Lageänderungen sich für jede einzelne Biegung einan
der in allen drei Raumkoordinaten überlagern. Abweichungen
von den gewünschten Biegungen, die bei jeder einzelnen Biegung
auftreten können, überlagern sich ebenfalls gegenseitig
in allen drei Raumkoordinaten. Wenn hohe Anforderungen an
die gegenseitige relative Lage der Enden des Werkstücks
(Abstand und Winkellage) gestellt werden, dann steigen die
Anforderungen an jede einzelne Biegung mit jeder hinzukom
menden Biegung, und die Toleranzen für die einzelne Biegung
sinken im Prinzip mit der Anzahl der Biegungen. Dies schafft
besondere Probleme bei der manuellen Ausführung der hier be
handelten Biegearbeit und bei der Herstellung von Spezialma
schinen für ein gegebenes Biegemuster der vorgenannten Art.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Robotereinrichtung zum Biegen von stangenförmigen Mate
rialien oder Werkstücken zu entwickeln, bei denen ein Teil
der oben aufgeführten Probleme beseitigt sind und eine ra
tionelle Herstellung von gekrümmten oder gebogenen stangen
förmigen Materialien möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren gemäß dem Ober
begriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, welches erfindungs
gemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten
Merkmale hat.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den wei
teren Ansprüchen 2 bis 6 genannt.
Eine Robotereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
der Erfindung ist gemäß der Erfindung durch die im Anspruch
7 genannten Merkmale gekennzeichnet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Robotereinrichtung gemäß
der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen 8 bis 11 ge
nannt.
Das Verfahren und die Robotereinrichtung gemäß der Erfindung
können beispielsweise verwendet werden zur Herstellung von
Bremsleitungen für Kraftfahrzeuge und zur Herstellung von
Rohren und Leitungen für Güter der weißen Industrie. Durch
die Erfindung ist es möglich, das Biegen solcher Materialien
in einer einfachen, schnellen und wenig aufwendigen Weise
durchzuführen, die zugleich in großem Maße flexibel ist.
Das Verfahren und die Robotereinrichtung gemäß der Erfindung
sind besonders vorteilhaft, wenn Biegungen an mehreren Stel
len und in zwei oder mehr Ebenen durchgeführt werden müssen.
Das Verfahren und die Robotereinrichtung nach der Erfindung
kann ebenfalls mit großem Erfolg dort eingesetzt werden, wo
die Möglichkeit zu einem schnellen, einfachen und billigen
Wechsel der Anzahl und/oder der Lage und/oder der Winkel der
Biegungen an stangenförmigen Material gefordert wird.
In einem extremen Fall ist es auch möglich, die vorgenannten
Biegungsparameter schnell von einem Werkstück zu einem ande
ren bei der Fließbandherstellung zu ändern, beispielsweise
in der Weise, daß zuerst alle Bremsleitungen eines Fahrzeugs
hergestellt werden und dann alle Bremsleitungen für das
nächste Fahrzeug auf dem Fließband hergestellt werden usw. Die
Erfindung ermöglicht auch besondere Anpassungen an einen
Wechsel von Materialparametern, wie beispielsweise Abmessun
gen, Verformungen und Elastizität.
Ein Verfahren und eine Robotereinrichtung gemäß der Erfin
dung bieten auch den Vorteil, daß der Industrieroboter, wel
cher das stangenförmige Material, die Biegevorrichtung und
die Haltevorrichtung relativ zueinander positioniert, und
das Steuersystem des Industrieroboters, welches zur Steue
rung der Biegevorrichtung und der Haltevorrichtung verwendet
wird, auch für andere Materialhandhabungsvorgänge in Verbin
dung mit der Biegeoperation verwendet werden können. Das be
deutet, daß die Industrieroboter, die bei dem Verfahren und
in der Einrichtung gemäß der Erfindung verwendet werden,
nicht nur das manuelle Biegen beziehungsweise Spezialmaschi
nen ersetzen, sondern auch die manuelle Handhabung des Mate
rials oder der Werkstücke sowie dafür vorgesehene Transport
einrichtungen überflüssig machen.
Ein besonders vorteilhaftes Merkmal des Verfahrens und der
Robotereinrichtung gemäß der Erfindung besteht in der Ver
wendung einer steuerbaren Biegevorrichtung, die speziell für
diesen Zweck erfunden wurde. Diese Biegevorrichtung ist so
konstruiert, daß sie zum Beispiel solche Kräfte gegeneinan
der aufhebt, die während des Biegens als Folge der Verfor
mung des stangenförmigen Materials relativ zu der Werkzeug
befestigungsvorrichtung des Roboters auftreten. Folglich
üben diese Kräfte beim Biegen kein nennenswertes Drehmoment
und keine nennenswerte resultierende Kraft auf die Werkzeug
befestigungsvorrichtung als ganzes betrachtet aus. Durch das
speziell konstruierte Biegewerkzeug wird somit erreicht, daß
die Beanspruchungen, denen der Roboter während der Biegeope
ration unterworfen ist, gering sind, was die Arbeitsweise
des Roboters verbessert und/oder den Einsatz eines kleineren
beziehungsweise leichteren Roboters erlaubt.
Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Transport- und
Biegevorgangs von Rohren mit Hilfe, unter anderem,
von zwei Robotern und einem Spannfutter,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Biegevorrichtung, die an
der Werkzeugbefestigungsvorrichtung eines Roboters
angeordnet ist, mit einem auswechselbaren Teil der
Vorrichtung, welches in einem Abstand von dem rest
lichen Teil der Vorrichtung dargestellt ist,
Fig. 3 das auswechselbare Teil der Biegevorrichtung mit Ge
häuse, Welle, Arm und Schrauben von unten gesehen,
Fig. 4 eine vereinfachte Schnittdarstellung des auswechsel
baren Teils der Biegevorrichtung längs der Linie IV-
IV in Fig. 2,
Fig. 5A bis 5D eine Robotereinrichtung gemäß der Erfindung
mit nur einem Industrieroboter,
Fig. 6 eine Ansicht von oben teilweise im Schnitt einer an
deren Ausführungsform einer Biegevorrichtung,
Fig. 7 einen Schnitt durch die Biegevorrichtung längs der
Linie VII-VII in Fig. 6.
In Fig. 1 werden Rohre 1 mittels einer bekannten Fördervor
richtung 2, 3 von einer nicht dargestellten Fertigungs
straße, in der Zuschneiden, Richten, Entgraten, Abfasen der
Enden und Nippeln stattfinden, zu einer Anzahl Robotern zum
Rohrbiegen geführt. Eine Handhabungsvorrichtung 4, 5, 6 emp
fängt die herangeführten Rohre und gibt die Rohre entweder
direkt an eine steuerbare Halte- oder Greifvorrichtung in
Gestalt eines Spannfutters 7 oder an zwei Roboter 8, 9, wel
che sie dann an die Greifvorrichtung geben. Wie gezeigt, ge
hört zu der Handhabungsvorrichtung eine Drehvorrichtung in
Gestalt einer Achse 4 und einer Anzahl von Armen 5, die an
der Achse 4 befestigt sind und von denen jeder einen Rohr
halter 6 trägt. Die Handhabungsvorrichtung ist zumindest
weitgehend bekannter Art. Das Spannfutter 7 kann durch Steu
ersignale von einem gemeinsamen Roboterzentralsystem veran
laßt werden, ein Rohr fest an einer von den Rohrenden ent
fernt liegenden Stelle zu halten und - während des Halten
des Rohres - dieses um eine Achse zu drehen, die durch das
Spannfutter und im wesentlichen rechtwinklig zur Förderrich
tung der Fördervorrichtung verläuft. Das Spannfutter ist da
her an einer Stelle gegenüber dem zentralen Teil der Förder
vorrichtung angeordnet. Die herangeführten Rohre werden in
das Spannfutter entweder durch die Handhabungsvorrichtung
oder durch die beiden Roboter eingelegt. Wenn das Biegen der
Rohre beendet ist, werden die gebogenen Rohre aus dem Spann
futter entnommen und in ein Ausgangsmagazin 10, vorzugsweise
ein Regal oder ein Ständer, gelegt zur Aufbewahrung und/oder
zur Weiterbeförderung gebogener Rohre mit Hilfe der Roboter.
Zum Biegen der Rohre und wahlweise auch zum Greifen der
Rohre während des Transports zu und von dem Spannfutter ist
jeder Roboter mit einer steuerbaren Biegevorrichtung 11, 12
versehen, mit der die in der Haltevorrichtung gehaltenen
Rohre gebogen werden können. Eine Ausführungsform einer
steuerbaren Biegevorrichtung zeigen die Fig. 2 bis 4, wo
bei gewisse Bauteile, die für das Verständnis der Erfindung
von geringerer Bedeutung sind, wie z. B. Lager, Dichtungs
scheiben usw., in den Figuren, insbesondere der Fig. 4,
weggelassen sind. Wie Fig. 2 zeigt, gehört zu der Biegevor
richtung ein stationäres Teil, welches in der Werkzeugbefe
stigungsvorrichtung am Handgelenk des betreffenden Roboters
befestigt ist, zum Beispiel mittels einer Schraubverbindung
an einem Flansch 13, und eine Mehrzahl wählbarer auswechsel
barer Teile. Das stationäre oder feste Teil enthält einen
Motor 14, vorzugsweise einen Gleichstrommotor mit einer
Nenndrehzahl von 3000 Umdrehungen pro Minute, der beispiels
weise ein Schneckengetriebe treibt, welches vorzugsweise ein
Übersetzungsverhältnis von etwa 1 : 150 hat. Zu beiden Seiten
der Ausgangswelle 15 des Schneckengetriebes ist eine Befe
stigungsvorrichtung in Form von zwei Klauen 16, 17 und einem
Zentrierstift 18 für die Befestigung eines ausgewählten aus
wechselbaren Teils vorhanden.
Jedes auswechselbare Teil hat ein Gehäuse 19, welches mit
einer Bohrung 20 und zwei Vertiefungen 21, 22 für das Zusam
menwirken mit der Befestigungsvorrichtung 18, 17, 16, 17
versehen ist, so daß das austauschbare Teil von dem festen
Teil gehalten werden kann. Zentral im Gehäuse ist eine dreh
bare Welle 23 angeordnet, deren zum stationären Teil gerich
tetes Ende mit einer ein Drehmoment übertragenden Kupplungs
vorrichtung versehen ist zum Anschluß der Ausgangswelle an
das Schneckengetriebe. Die Kupplungsvorrichtung kann, wie in
Fig. 2 angedeutet, als Keilnutkupplung ausgebildet sein,
oder die Welle 23 kann alternativ ein sechseckiges Innenloch
haben, das einem als Sechseckzapfen ausgebildeten Ende der
Ausgangswelle angepaßt ist. Der Motor und das Schneckenge
triebe arbeiten hierbei als Vorrichtung zur Drehung der
Welle 23 im Gehäuse 19, während ein am Motor befestigter
Drehwinkelanzeiger 24 als Vorrichtung zur Bestimmung der
Winkelstellung der Welle 23 im Gehäuse dient. Der Winkelan
zeiger ist verbunden mit dem Steuersystem von Robotern zur
Steuerung der Biegung des Werkstücks mit Hilfe dieses Steu
ersystems.
Die Welle 23 trägt einen Arm 27, der in Fig. 2 durch ge
strichelte und in Fig. 4 durch volle Linien dargestellt
ist, sowie eine drehbare erste Scheibe 25. Eine zweite
Scheibe 26 ist drehbar auf einer weiteren Welle 36 angeord
net. Die zweite Scheibe kann durch den Arm relativ zur er
sten Scheibe bewegt werden, und zwar längs einer Nut oder
Führungsspur 35 im Gehäuse. Zu diesem Zweck ist der Arm 27
an seinem freien Ende mit einem zweiarmigen gabelförmigen
Abschnitt versehen, welcher die Welle 36 umgreift. Jede
Scheibe hat eine entsprechende doppeltgekrümmte Oberfläche
29, 30, die als um den Umfang der Scheibe umlaufende Nut 28
ausgebildet ist, die kreisförmig ist und einen im wesentli
chen halbkreisförmigen Querschnitt hat. Der gegenseitige Ab
stand und der Krümmungsradius der doppeltgekrümmten Oberflä
chen sind den zu biegenden Rohren derart angepaßt, daß
- a) in einer ersten Stellung der beiden doppelgekrümmten Flächen zueinander ein Rohr frei zwischen diese Flächen eingeschoben werden kann, wie dies Fig. 3 zeigt, und
- b) ein Rohr zwi schen diesen Flächen gehalten und gebogen werden kann, wenn diese Flächen im Uhrzeigersinn zumindest um einen gegebenen kleinsten Winkel gegeneinander gedreht werden, ausgehend von der in Fig. 3 dargestellten ersten Position.
Natürlich ist das Vorgesagte nicht allein erreichbar durch
Wahl eines geeigneten Scheibendurchmessers, sondern es ist
auch eine geeignete Form der Nut 35 im Gehäuse erforderlich.
Aus diesem Grunde hat die Nut einen Abschnitt 31, der im we
sentlichen die Form eines Kreisbogenabschnittes hat, und
einen im wesentlichen geraden Abschnitt 32. Zumindest der
Durchmesser der zweiten Scheibe 26 wird auch mit Rücksicht
auf den bei der Biegung gewünschten Krümmungsradius gewählt.
Daher werden beim der Herstellung von Biegungen mit unter
schiedlichen Krümmungsradien vorzugsweise unterschiedliche
austauschbare Teile mit unterschiedlichen Scheibendurchmes
sern verwendet.
An der Unterseite des Gehäuses des auswechselbaren Teils ist
eine Anschlagschulter 37 vorhanden, die vorzugsweise mit ei
ner einfachgekrümmten oder doppeltgekrümmten Oberfläche ver
sehen ist, die zum Beispiel die Form einer Nut 18 mit halb
kreisförmigem Querschnitt haben kann wie die vorgenannten
Scheiben. Die Anschlagschulter wirkt als eine Form von Ab
stützfläche oder Amboßfläche beim Biegen der Rohre. Bei ei
ner solchen Biegevorrichtung wird kein nennenswertes Drehmo
ment während des Biegevorganges auf die Werkzeugbefesti
gungsvorrichtung des Roboters übertragen. Die Kräfte, die an
den Kontaktflächen zwischen der Biegevorrichtung und dem Ma
terial als Folge der Verformung des stangenförmigen Materi
als auftreten, wirken sich als Drehmoment aus, welches der
Drehung der Welle 15 entgegenwirkt, sowie als radiale Quer
kräfte auf die Scheiben.
Hinsichtlich der Werkzeugbefestigungsvorrichtung des Robo
ters stehen die vorgenannten Drehmomentenkräfte und radialen
Querkräfte im Gleichgewicht, so daß die infolge der genann
ten Verformung auftretenden Kräfte keine nennenswerte resul
tierende Kraft ergeben, die auf die Werkzeugbefestigungsvor
richtung als ganzes gesehen wirkt. Die Werkzeugbefestigungs
vorrichtung des Roboters ist daher im Prinzip allein durch
das Gewicht der Biegevorrichtung und des Werkstücks bela
stet. Dies ist ein bedeutender Vorteil, da zumindest bei
kleineren Roboterkonstruktionen die Werkzeugbefestigungsvor
richtung nicht im Stande ist, große Drehmomente und Quer
kräfte aufzunehmen und gleichzeitig noch mit hoher Genauig
keit zu arbeiten.
Wie man unmittelbar aus Fig. 1 ersehen kann, ist es durch
die Befestigung der Biegevorrichtung an der Werkzeugbefesti
gungsvorrichtung entsprechender Roboter möglich, die Biege
vorrichtung in bezug auf die Halte- und Spannvorrichtung und
das Rohr mit Hilfe des Roboters zu positionieren. Dank der
beschriebenen Konstruktion der Biegevorrichtungen sind diese
Vorrichtungen in der Lage, ihre Biegefunktion "praktisch um
sonst" auszuüben, ohne daß hierfür spezielle Abänderungen
erforderlich wären, und sie sind zugleich im Stande, die
Rohre zum Zwecke ihres Transports mit Hilfe der Roboter in
einer Weise zu tragen, bei der während dieses Transportes
keine bleibenden Verformungen auftreten. Die Roboter sind
somit ohne die Notwendigkeit eines Werkzeugwechsels nicht
nur in der Lage, die Biegevorrichtungen in bezug auf die
Haltevorrichtung zu positionieren, sondern, falls erwünscht,
können sie auch zur Positionierung der Rohre in bezug auf
die Haltevorrichtung verwendet werden, und zwar vor, während
und nach dem Biegevorgang. Die letztgenannte Positionierung
kann zum Beispiel die Drehung um die zentrale Achse des Roh
res betreffen und/oder eine Verschiebung des Rohres in axi
aler Richtung relativ zur Haltevorrichtung. Der Begriff
"Positionierung" umfaßt in diesem Zusammenhang also sowohl
die Schwerpunktslage als auch Winkellage im Raum.
Wenn in Verbindung mit zwei Robotern, die mit Biegevorrich
tungen gemäß der Erfindung ausgerüstet sind, ein Spannfutter
verwendet wird, welche das eingespannte Rohr um eine vor
zugsweise horizontale Achse zu drehen vermag, so können alle
von den entsprechenden Robotern ausgeführten Biegeoperatio
nen in einer vorzugsweise horizontalen Ebene ausgeführt wer
den, was sowohl die Arbeit als auch die Führung der Roboter
vereinfacht. Wenn das Rohr mit einer Vielzahl von Biegungen
versehen werden soll, die untereinander in unterschiedlichen
Ebenen liegen, zum Beispiel wenn das gebogene Rohr Ab
schnitte enthalten soll, die sich in unterschiedlichen Rich
tungen erstrecken, die nicht alle in derselben Ebene liegen,
so wird das Rohr zwischen den entsprechenden Biegeoperatio
nen mit Hilfe des Spannfutters gedreht. Wenn zumindest der
eine Roboter verschiedene Biegeoperationen an dem Rohrab
schnitt ausführen soll, der sich von dem Spannfutter zu dem
Roboter hin erstreckt, so werden die Biegungen vorzugsweise
in einer ihrem Abstand vom Ende des Rohres entsprechenden
Folge durchgeführt, wobei die äußerste Biegung vorzugsweise
zuerst gemacht wird und die am dichtesten am Spannfutter
liegende innerste Biegung durch den entsprechenden Roboter
zuletzt gemacht wird.
In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform sind die beiden
Roboter an einem Gestell mit Beinen 33 schräg über dem
Spannfutter fest angeordnet. In bestimmten Fällen kann es
jedoch bevorzugt werden, die Roboter so aufzuhängen, daß sie
in an sich bekannter Weise vorwärts und rückwärts in einer
bestimmten Richtung verschoben werden können, die vorzugs
weise parallel zur Längsrichtung des geraden Rohres ver
läuft, wenn dieses vor seiner Biegung in dem Spannfutter ge
halten wird. Hierdurch ist es möglich, daß die Roboter,
falls gewünscht, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch
verschoben werden können, zum Beispiel zwischen nacheinander
vorzunehmenden Biegungen und/oder zum Auswechseln des aus
wechselbaren Teils der Biegevorrichtung gegen ein anderes
auswechselbares Teil, welche Teile zum Beispiel auf einem
Tisch 34 bereitliegen. Wenn zum Beispiel ein ASEA-Roboter
von Typ IRB-S2 verwendet wird, kann zum Beispiel die servo
getriebene Tragvorrichtung IRBI 06S der Firma ASEA AB ver
wendet werden, um einen der Roboter in der Weise zu ver
schieben, wie dies in der ASEA-Druckschrift Nr. CK 09-1310E,
"SERVO-CONTROLLED TRACK MOTION FOR IRB6", September 1984,
beschrieben wird.
Wenn verhältnismäßig lange Rohre gebogen werden sollen, die
in ihrer fertig gebogenen Form einen vergleichweise langen
geraden mittleren Abschnitt haben, kann es vorteilhaft sein,
eine zweite Halte- und Greifvorrichtung 39 zu verwenden. In
diesem Falle wird ein weiteres Spannfutter verwendet, vor
zugsweise in einer geringeren Entfernung von dem ersten
Spannfutter 7 als in Fig. 1 dargestellt, wobei diese Ent
fernung nicht größer ist, als die Länge des zentralen gera
den Abschnittes des fertiggebogenen Rohres. Die beiden
Spannfutter werden vorzugsweise im Gleichtakt gesteuert, so
daß sie beide das Rohr gleichzeitig ergreifen; und wenn die
Spannfutter drehbar sind, werden sie gleichzeitig zur Dre
hung des Rohres herangezogen.
Diese koordinierte Steuerung der beiden Roboter mit dem
Spannfutter und der Handhabungsvorrichtung sowie eventuell
mit der Heranführgeschwindigkeit der Fördervorrichtung kön
nen natürlich mit Hilfe einer zentralen nicht dargestellten
Einrichtung ausgeführt werden, die zumindest einen Datenpro
zessor und eine Anzahl von Servomotoren und Positions- und
Winkelmeßglieder an den Robotern und den steuerbaren Spann
futtern und Biegevorrichtungen enthält. Diese Steuereinrich
tungen sind vorzugsweise aus bekannten Roboter- und System
komponenten aufgebaut, die keine detaillierte Beschreibung
erfordern, da der einschlägige Fachmann, der die vorliegende
Vorrichtung und die Roboter sowie die bekannten Steuersy
steme der Firma ASEA AB kennt, im Stande ist, die vorgenann
ten Steuereinrichtungen ohne erfinderische Leistung aufzu
bauen. Der Vollständigkeit halber sowie um denjenigen Lesern
zu helfen, die nicht speziell in der vorliegenden Technik
zuhause sind, wird auf die folgenden Druckschriften verwie
sen, die sich mit Industrierobotersystemen der Firma ASEA AB
befassen: IRB E6/2, Nr. CK 09-1110E, Januar 1985; IRB 6/2
und IRB L6/2, Nr. CK 09-2202E, Januar 1985; IRB 60/2, Nr. CK
09-1102, November 1983; IRB 90/2, Nr. CK 09-1103; Januar
1985; und IRB 100B, Nr. CK 09-1109E, Januar 1985.
Obwohl die Spannfutter nicht von einer dem gewöhnlichen
Fachmann sehr vertrauten Art sind, erfordert ihre Konstruk
tion keine erfinderische Leistung für den einschlägigen
Fachmann bei Kenntnis der vorliegenden Erfindung. Außerdem
ist es im Prinzip möglich, zumindest dann, wenn keine Dreh
bewegung verlangt wird, die genannten Spannfutter durch Hal
tevorrichtungen zu ersetzen, die im Prinzip bekannt sind,
beispielsweise eine Haltevorrichtung IRBG 6004 für den ASEA-
Roboter IRB 60 entsprechend der Druckschrift CG 13-4018, Au
gust 1983. Wenn eine Drehbewegung verlangt wird, kann eine
solche Haltevorrichtung in einen Industrieroboter einge
spannt und von diesem gedreht werden. Aus diesem Grunde ist
es nicht notwendig, das Spannfutter in weiteren Einzelheiten
zu beschreiben.
Zu der in Fig. 5 schematisch dargestellten Roboteranordnung
gehört ein Eingangsmagazin 56 für stangenförmiges Material,
das gebogen werden soll, ein erster Industrieroboter 8, der
an einem Schlittenbett 60 aufgehängt ist, eine steuerbare
Halte- oder Greifvorrichtung 7 und ein Ausgangsmagazin 57.
Das Eingangsmagazin 56 ist vorzugsweise im wesentlichen von
an sich bekannter Art mit zwei getrennten Abteilen für zu
biegendes stangenförmiges Material. Auf diese Weise können
Materialien oder Werkstücken mit untereinander unterschied
lichen Abmessungen in entsprechende getrennte Abteile gela
den werden, oder - falls gewünscht - miteinander gemischt in
gemeinsame Abteile. Das Eingangsmagazin hat als Ausgabevor
richtung für jedes Abteil eine sogenannte Fluchtvorrichtung
58, 59 bekannter Art. Die Fluchtvorrichtung gibt jeweils ein
Rohr an eine Wegnahmestation frei, die sich am linken Ende
des Magazins befindet. Das Magazin kann mit nicht darge
stellten seitlichen Führungsvorrichtungen für Rohre unter
schiedlicher Länge versehen sein.
Die Haltevorrichtung hat vorzugsweise Servomotoren sowie
Sensoren, welche Signale liefern, die aussagen, ob die Hal
tevorrichtung in Haltestellung ist oder nicht. Vorzugsweise
sind auch Einrichtungen vorhanden, die feststellen, ob stan
genförmiges Material in der Haltevorrichtung vorhanden ist,
und die möglicherweise auch die Lage oder Winkelorientierung
des Materials in der Haltevorrichtung feststellen. Die Hal
tevorrichtung der dargestellten Ausführungsform ist fest auf
einem Bodenständer 61 befestigt, während eine Biegevorrich
tung 11 in der Werkzeugbefestigungsvorrichtung des ersten
Industrieroboters befestigt ist.
Alternativ kann jedoch die Haltevorrichtung in der Werkzeug
befestigungsvorrichtung des Roboters befestigt sein, und die
Biegevorrichtung kann in einer stationären Position fest an
geordnet sein. In bestimmten Fällen kann es sogar vorteil
haft sein, die Haltevorrichtung in der Werkzeugbefestigungs
vorrichtung eines zweiten nicht dargestellten Industrierobo
ters zu befestigen. Wenn daher zwei oder mehr Vorrichtungen
gemäß der Erfindung positioniert werden, ist es möglich,
beispielsweise die Position aller genannten Vorrichtungen
(33) zu verändern, oder alternativ eine der genannten Vor
richtungen fest zu positionieren und nur die Positionen der
anderen in Beziehung zu der festpositionierten Vorrichtung
zu verändern.
Der erste Industrieroboter ergreift und hält jeweils ein
stangenförmiges Werkstück aus dem Eingangsmagazin und posi
tioniert das Werkstück zur gleichen Zeit, zu der die Halte
vorrichtung mit Hilfe des Robotersteuersystems in den Nicht-
Halte-Zustand geführt wird. Nachdem das Werkstück in einer
vorbestimmten Stellung, d. h. also in bestimmter Schwer
punkts- und Winkellage, so plaziert worden ist, daß es in
die Haltevorrichtung hineinragt und eventuell teilweise
durch das Haltevorrichtung hindurchragt, wird die Haltevor
richtung mit Hilfe des Robotersteuersystems in den Halte-Zu
stand übergeführt. Während die Haltevorrichtung sich im Hal
tezustand befindet, bewegt der Roboter die Biegevorrichtung
in verschiedene vorbestimmte Positionen längs des stangen
förmigen Werkstücks und in bestimmte Drehwinkelstellungen in
bezug auf das Werkstück. Wenn die vorgenannten vorbestimmten
Positionen (Ort und Winkelstellung) relativ zum Werkstück
und zur Haltevorrichtung eingenommen worden sind, biegt die
Biegevorrichtung das Werkstück entsprechend vorbestimmter
Biegewinkel mit Hilfe des Robotersteuersystems. Falls erfor
derlich, kann das stangenförmige Werkstück zwischen aufein
anderfolgenden Biegevorgängen erneut relativ zu der Halte
vorrichtung positioniert werden. In diesem Falle wird die
Biegevorrichtung nur dazu benutzt, das Werkstück festzuhal
ten, jedoch nicht um das Werkstück zu biegen. Wenn das Werk
stück von der Biegevorrichtung festgehalten wird, wird die
Haltevorrichtung zunächst in den Nicht-Halte-Zustand überge
führt, worauf das Werkstück in bezug auf die Haltevorrich
tung neu positioniert wird. Dies geschieht dadurch, daß das
Werkstück geringfügig in die Haltevorrichtung hineingescho
ben oder geringfügig aus dieser herausgezogen wird, und/oder
relativ zu der Haltevorrichtung gedreht wird, wonach die
Haltevorrichtung wieder in den Haltezustand übergeführt
wird. Diese Neupositionierung des Werkstücks wird dadurch
vereinfacht und beschleunigt, daß die Biegevorrichtung gemäß
der Erfindung so konstruiert ist, daß sie im Stande ist, das
Werkstück zu halten, ohne dieses zu biegen, was im Gegensatz
zu den Fällen steht, in denen der Roboter gezwungen ist, die
Biegevorrichtung gegen eine bekannte Greif- und Haltevor
richtung auszuwechseln, nur um das Werkstück neu positionie
ren zu können.
Im Anschluß an das Biegen des stangenförmigen Werkstücks in
die endgültige gewünschte Form wird die Haltevorrichtung in
den Nicht-Halte-Zustand gesteuert, worauf der Roboter das
Werkstück zu einem Ausgangsmagazin transportiert.
Die Biegevorrichtung gemäß den Fig. 6 und 7 unterscheidet
sich von der Vorrichtung nach Fig. 2 bis 4 dadurch, daß
sie entweder fest montiert wird, beispielsweise an der Werk
zeugbefestigungsvorrichtung des Roboterhandgelenks, oder in
ihrer Gesamtheit austauschbar ist. Unabhängig davon, ob sie
fest befestigt wird oder austauschbar ist, kann sie alterna
tiv auch von einer Werkzeugbefestigungsvorrichtung getragen
werden, die, statt von einem Roboter getragen zu werden,
fest auf dem Werkstattboden angeordnet ist.
Zum Gehäuse 39 a gehört ein zentrales Teil 40, ein Deckel 41,
eine Grundplatte 42 und ein Kupplungsteil 43, welche durch
Bolzen 44, 45 usw. miteinander verbunden sind. Eine drehbare
Welle 23 ist in Lagern 46, 47 im Gehäuse gelagert. Auf der
Welle 23 ist ein Schneckenrad 48, welches zusammen mit einer
Schnecke 49 ein Schneckengetriebe bildet. Ferner ist auf der
Welle ein Arm 27 befestigt, dessen von der Welle wegweisen
des Ende als zweiarmige Gabel ausgebildet ist. Das gabelför
mige Ende umgreift ein Gleitstück 50, welches im Gehäuse an
geordnet ist und eine weitere Welle 36 trägt. Das Gleitstück
ist in radialer Richtung zu der Welle 23 relativ zu dem ga
belförmigen Abschnitt des Arms 27 verschiebbar, folgt jedoch
dem gabelförmigen Abschnitt in tangentialer Richtung zur
Welle 23, wenn der Arm 27 gedreht wird. Der radiale Abstand
des Gleitstücks und damit auch der radiale Abstand der wei
teren Welle von der Welle 23 wird von einer Nut oder Füh
rungsspur 35 im Gehäuse bestimmt. Die weitere Welle 36 läuft
in dieser Nut.
Eine erste Scheibe 25 ist am Gehäuse koaxial zur Welle 23
mit Schrauben 44 befestigt. Eine zweite Scheibe 26 ist an
der weiteren Welle 36 mit Hilfe einer Befestigungsvorrich
tung 21 derart befestigt, daß die Scheibe sich drehen kann,
aber daran gehindert wird, sich in nennenswerter Weise in
axialer Richtung zu verschieben. Die Scheiben haben doppelt
gekrümmte Flächen 29 beziehungsweise 30, die sich um den Um
fang der Scheiben erstreckende kreisförmige Nuten bilden.
Eine oder zwei Anschlagschultern 37 arbeiten mit den Schei
ben beim Biegen eines stangenförmigen Werkstücks zusammen,
vorzugsweise in der in Fig. 6 durch gestrichelte Linien an
gedeuteten Form.
Die Biegung eines stangenförmigen Werkstücks, das zwischen
den Scheiben und den Anschlagschultern eingeführt ist, er
folgt durch Drehung der Welle 23 aus der Ausgangsstellung im
Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn, was von der Lage
der mitwirkenden Anschlagschulter abhängt. Die Drehung wird
durch einen Servomotor 14 über das Schneckengetriebe 48, 49
herbeigeführt. Die Drehbewegung des Motors wird durch einen
nicht dargestellten Winkelmesser gemessen, der mit dem Steu
ersystem des Industrieroboters verbunden ist, wodurch es
möglich ist, die Biegung mit Hilfe des ebengenannten Steuer
systems zu steuern. Die Leistungsübertragung vom Servomotor
auf die Eingangswelle 52 des Schneckengetriebes erfolgt über
ein Kupplungselement 55, welches im Kupplungsteil 43 des Ge
häuses untergebracht ist. Die Eingangswelle 52 ist im Ge
häuse in Lagern 53, 54 gelagert.
Das Gehäuse und der Servomotor sind mittels Bolzen 44 mit
einander verbunden. Das Gehäuse und der Servomotor sind vor
zugsweise beispielsweise an einer permanent am Werkstattbo
den befestigten Werkzeugbefestigungsvorrichtung oder an ei
ner Werkzeugbefestigungsvorrichtung an dem Handgelenk eines
Roboter mit Hilfe von Bolzen befestigt. Abhängig von der Art
der Werkzeugbefestigungsvorrichtung können die Bolzen entwe
der am Kupplungsteil des Gehäuses oder an einem nicht darge
stellten Flansch des Gehäusedeckels oder eventuell am Servo
motor angeordnet sein. Auf die oben genannten Druckschrif
ten, die sich mit der Konstruktion von Werkzeugbefestigungs
vorrichtungen an ASEA-Robotern beziehen, wird Bezug genom
men.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die oben anhand der
Figuren beschriebenen Ausführungsformen, und teilweise abge
wandelte Ausführungsformen sind im Rahmen der Patentansprü
che leicht vorstellbar. Beispielsweise kann das auswechsel
bare Teil der Biegevorrichtung aus einem größeren oder klei
neren Teil als in Fig. 2 gezeigt bestehen. In einem Extrem
fall ist es möglich, daß nur eine der Scheiben auswechselbar
ist, wenn die vorliegenden Rohrdurchmesser und Krümmungsra
dien der Biegungen sich nicht zu stark ändern. Es ist auch
denkbar, daß die Haltevorrichtung und/oder die Biegevorrich
tung entweder vollständig oder teilweise mit einem eigenen
Steuersystem ausgestattet sind/ist. Beim Steuern der Funk
tionen der entsprechenden Vorrichtungen arbeitet das eigene
Steuersystem dann mit dem Steuersystem des Roboters zusam
men, u. a. durch einen Informationsaustausch, so daß die
Steuerung der Haltevorrichtung beziehungsweise der Biegevor
richtung mit Hilfe des Robotersteuersystems ausgeführt wird.
Die Formulierung "mit der Hilfe des Robotersteuersystems"
schließt also den Fall mit ein, daß nur ein Teil der ge
samten Steuerfunktionen von dem Steuersystems eines Roboters
ausgeführt wird.
Claims (11)
1. Verfahren zum Biegen oder Krümmen von stangenförmigen Ma
terialien oder Werkstücken mit Hilfe einer Haltevorrichtung
und einer Biegevorrichtung, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Biegevorrichtung, die Haltevorrich
tung und das stangenförmige Werkstück mit Hilfe mindestens
eines ersten Industrieroboters, der mit einem Steuersystem
ausgerüstet ist, in einer vorgegebenen Weise zueinander po
sitioniert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Biegevorrichtung an der Werkzeugbe
festigungsvorrichtung am Handgelenk des ersten Industriero
boters befestigt ist und daß die Biegevorrichtung mit Hilfe
des Steuersystems des Roboters gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Haltevorrichtung an der Werkzeugbe
festigungsvorrichtung am Handgelenk des ersten Industriero
boters befestigt ist und daß die Haltevorrichtung mit Hilfe
des Steuersystems des Roboters gesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Haltevorrichtung oder eine weitere
Biegevorrichtung an der Werkzeugbefestigungsvorrichtung an
dem Handgelenk eines zweiten Industrieroboters befestigt ist
und daß die Haltevorrichtung oder die weitere Biegevorrich
tung mit Hilfe des Steuersystems des zweiten Industrierobo
ters gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das zu bie
gende stangenförmige Werkstück mit Hilfe eines Industriero
boters aus einem Eingangsmagazin entnommen wird und daß das
stangenförmige Werkstück nach fertiggestellter Biegung mit
Hilfe eines Industrieroboters in einem Ausgangsmagazin abge
legt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
welchem Biegungen in mehr als einer Ebene durchgeführt wer
den, dadurch gekennzeichnet, daß das
stangenförmige Werkstück mit Hilfe der genannten Haltevor
richtung mindestens einmal zwischen dem ersten Biegevorgang
in einer Ebene und dem letzten Biegevorgang in einer anderen
Ebene gedreht wird.
7. Robotereinrichtung zum Biegen von stangenförmigen Mate
rialien oder Werkstücken, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Robotereinrichtung eine steuerbare
Biegevorrichtung (11, 12) enthält, die mit Hilfe des Steuer
system eines Industrieroboters (8, 9) gesteuert wird, daß
eine steuerbare Haltevorrichtung vorhanden ist, welche das
Werkstück während des Biegens mit der Biegevorrichtung fest
hält und welche mit Hilfe des Steuersystems eines Industrie
roboters gesteuert wird, und daß die Biegevorrichtung
und/oder die Haltevorrichtung so beschaffen sind/ist, daß
sie am Handgelenk eines Industrieroboters befestigt werden
können/kann.
8. Robotereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Biegevorrichtung an einer
Werkzeugbefestigungsvorrichtung am Handgelenk eines Indu
strieroboters befestigt ist, daß die Biegevorrichtung so
aufgebaut ist, daß die Kräfte, welche während eines Biege
vorganges auftreten infolge der Verformung des stangenförmi
gen Werkstücks in bezug auf die Werkzeugbefestigungsvorrich
tung des Roboters, im wesentlichen derart miteinander im
Gleichgewicht stehen, daß die Summe dieser Kräfte weder ein
nennenswertes resultierendes Drehmoment noch eine nennens
werte resultierende Kraft auf die Werkzeugbefestigungsvor
richtung als ganzes gesehen ausüben.
9. Robotereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zu der Biegevorrichtung ein
Gehäuse (19) mit einer Welle (23) gehört, auf welcher ein
Arm (27) angeordnet ist, daß die Biegevorrichtung zwei Teile
(25, 26) enthält, die relativ zueinander drehbar sind und
doppeltgekrümmte Oberflächen (29, 30) aufweisen, daß eine
der doppeltgekrümmten Flächen (29) einen Mittelpunkt in der
Welle hat, daß das Teil mit der anderen doppeltgekrümmten
Fläche (30) von dem Arm (27) längs einer Nut oder Führungs
spur (35) im Gehäuse verschiebbar ist, daß der gegenseitige
Abstand zwischen den doppeltgekrümmten Flächen sowie deren
Krümmungsradien in solcher Weise dem stangenförmigen Werk
stück angepaßt sind, daß erstens ein zu biegendes Werkstück
frei zwischen die doppeltgekrümmten Flächen einschiebbar
ist, wenn diese Flächen sich in einer ersten Lage relativ
zueinander befinden, und zweitens ein Werkstück zwischen den
Flächen gehalten und gebogen werden kann, wenn die genannten
Flächen zumindest um einen gegebenen kleinsten Winkel rela
tiv zueinander aus der erstgenannten Lage herausgedreht wor
den sind.
10. Robotereinrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Teile (25, 26)
mit den doppeltgekrümmten Flächen (29, 30) als Scheiben aus
gebildet sind, von denen jede längs ihres Umfanges eine
kreisförmige Nut (28) hat.
11. Robotereinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
zwei miteinander koordinierte Industrieroboter vorhanden
sind, wobei die Biegevorrichtung an der Werkzeugbefesti
gungsvorrichtung des einen Roboters befestigt ist und die
Haltevorrichtung und/oder eine weitere Biegevorrichtung an
der Werkzeugbefestigungsvorrichtung des anderen Roboters be
festigt ist.
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |