DE3617641A1 - Pinzettenartige greifhilfe - Google Patents
Pinzettenartige greifhilfeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine pinzettenartige Greifhilfe mit einstückig
aus elastischem Material bestehenden, geraden Schenkeln, die zum haut
kontaktfreien Dosieren von nach Art von Geschirrspülmaschinen-Reini
gertabletten großformatig ausgebildeten Pulverpreßlingen an ihren Greifer
flächen quer zur Schenkellängsrichtung verlaufende, gerade Greiferkanten
besitzen.
Im Bereich der Haushaltschemie sind konzentrierte Produkte und Wirk
stoffe in Form großformatiger Pulverpreßlinge entwickelt worden. Bei
spielsweise werden kompaktierte Geschirrspülmaschinen-Reiniger anstelle
von Pulver- oder Granulatformulierungen verwendet. Es werden auch
Waschkraftverstärker bzw. -hilfsmittel und Reinigungsmittel, wie WC-
Becken-Steine und Blauspüler für den Wasserkasten, als Konzentrat
in Form gepreßter oder gegossener Körper aber auch als extrudierte
Stränge zur Anwendung beim Endverbraucher geliefert. Bei all diesen
Produkten ist es wünschenswert, den Anwender vor direktem Hautkontakt
mit dem Wirkstoff zu schützen, weil die Produkte ätzende, klebende,
stark färbende oder staubige Oberflächen besitzen können. Eine anwen
dungsfreundliche Verpackung der Produkte würde einen erheblichen Auf
wand erfordern und damit nicht die erstrebte Einsparung bringen.
In dem DE-GM 85 22 211 wird eine einfach aufgebaute und als Massen
artikel preiswert herzustellende Greifhilfe beschrieben. Das bekannte
Gerät ist gekennzeichnet durch zwei U-förmig über einen Steg mitein
ander verbundene Greifwangen mit dem Produkttyp entsprechend profi
lierten Innenflächen und mit für einen sicheren Halt zwischen Daumen
und Zeigefinger einer Hand ausgebildeten Außenflächen. Dieses Gerät
ermöglicht zwar ein recht sicheres, flächiges und direktes Umgreifen
oder punktuelles Umfassen eines tablettenförmigen Pulverpreßlings;
bei ungeschicktem Fingerdruck kann das Produkt aber leicht zerbröckeln.
Dieses Problem ist besonders dann aktuell, wenn Pulverpreßlinge nach
Art von sogenannten Vorspül-Reiniger-Tablettten (für Geschirrspülma
schinen) zu dosieren sind. Diese Produkte, die nicht - wie üblich -
in ein Geschirrspülmaschinen-Dosierkästchen oder dergleichen gegeben
und erst vor Beginn des Reinigungs-Programms in das Maschineninnere
freigesetzt werden, sondern bereits zum Vorspülgang - also vor Programm
beginn - in den Innenraum der Geschirrspülmaschine, insbesondere
Haushalts-Geschirrspülmaschine, an günstiger Stelle eingebracht werden
sollen.
Um zu erreichen, daß solche Vorspül-Reiniger-Tabletten schon durch
die Einwirkung des Spülwassers leicht zerfallen, muß das Tablettenma
terial sehr weich sein; hartgepreßtes Material kommt nicht in Frage.
Derart weiches Tablettenmaterial kann mit üblichen zangenartigen Greif
hilfen beim Erfassen leicht so stark gepreßt werden, daß zumindest
Teile der Tablette abbröckeln und zu Boden fallen. Zu dem Verlust
an Reinigermaterial kommt hinzu, daß das agressive Tablettenmaterial
mit weiteren Hilfsmitteln vom Boden aufgehoben werden muß. Dem
Ziel, eine sich möglichst leicht bereits im Vorspülgang auflösende Tab
lette zu schaffen, steht also das Problem entgegen, diese unverpackte
Tablette unzerstört aus einem Vorratsbehälter an den vorgesehenen
Platz in der jeweiligen Maschine zu transportieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greifhilfe zum haut
kontaktfreien Dosieren von nach Art von Geschirrspülmaschinen-Rei
nigertabletten großformatig ausgebildeten, durch mechanischen Druck
leicht zerfallenden Pulverpreßlingen zu schaffen, auf die beim Erfassen
eines Pulverpreßlings in einem weiten Kraftbereich Druck auszuüben ist,
ohne daß die Gefahr eines zu hohen Drucks an der Tablette und damit
einer mechanischen Beschädigung besteht. Die erfindungsgemäße Lösung
besteht für die pinzettenartige Greifhilfe mit einstückigen, geraden Schen
keln, die an ihren Greiferflächen quer zur Schenkellängsrichtung verlau
fende, gerade Greiferkanten besitzen, darin, daß die Greiferflächen in Rich
tung auf einander zu aus der Schenkellängsrichtung federnd abgewinkelt
sind.
Durch die erfindungsgemäß abgewinkelte Form der jeweils aus Schenkel
und Greiferfläche bestehenden Arme der Greifhilfe im vorderen Greifbereich
wird bei Zusammendrücken der Schenkel eine ausgleichende Federwirkung
ausgelöst, die eine zu starke Anpressung am Produkt ausschließt. Mit an
deren Worten heißt das, daß beim Zusammendrücken der Schenkel die Grei
ferflächen sich zunächst gleichlaufend auf einander zu bewegen, daß aber
beim Inberührungkommen der Greiferflächen oder Greiferkanten mit der
jeweiligen Tablette und weiteren Zusammendrücken der Schenkel der an
die Greiferflächen angrenzende federnde Greiferwinkel zur Wirkung kommt
mit der Folge, daß nur noch ein relativ kleiner Teil der insgesamt mit
der Hand ausgeübten Kraft bis zur Tablette durchdringt, weil der größere
Teil der Kraft - in erwünschter Weise - beim Strecken des federnden
Winkels verbraucht wird.
Sowohl der zwischen den Armen aufgespannte Öffnungswinkel als auch der
Dämpfwinkel zwischen Schenkel und Greiferfläche müssen nicht knick
artig ausgebildet sein. In den Rahmen der Erfindung gehören auch mehr
oder weniger gerundete Übergänge der im Bereich der Winkel aneinander
stoßenden Flächen.
Gemäß weiterer Erfindung kann es günstig sein, wenn die abgewinkelten
Greiferflächen etwa parallel zur Winkelhalbierenden des durch die Schen
kel aufgespannten Öffnungswinkels verlaufen. Bei Anwendung liegen
dann die Greiferflächen im wesentlichen flach an der anzuhebenden
Tablette an.
Wenn stattdessen gewünscht wird, die Tablette nicht flächig sondern
mit der vorderen, vorzugsweise geraden, Greiferkante des jeweiligen
Schenkels berührend zu erfassen, werden die Greiferflächen mehr als
parallel zu der Winkelhalbierenden abgewinkelt. Es kommt dann vorzugs
weise eine Raumform in Frage, bei der die Greiferflächen größenordnungs
mäßig um den Öffnungswinkel der Schenkel aus jeder Schenkellängsrich
tung nach innen bzw. aufeinander zu abgewinkelt sind. Diese stärker
abgewinkelte Form der Arme hat den Vorteil, daß die einen übermä
ßigen Druck auf die Schenkel dämpfend aufnehmende Federwirkung des
Winkels zwischen Schenkel und Greiferfläche der Arme der Greifhilfe
theoretisch etwa maximal wird.
Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Greifhilfe aus beliebigem
elastischem Material, wie Kunststoff oder Metall, bestehen. Aus Gründen
des Aufwands für Material und Herstellung ist es günstig, Polypropy
len einzusetzen.
Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen
werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Greifhilfe in perspektivischer Ansicht;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer Greifhilfe im Schnitt;
Fig. 3 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Schnittdar
stellung nach Fig. 2;
Fig. 4 eine Greifhilfe im Schnitt mit einer gegriffenen Tablette;
Fig. 5 eine stark zusammengedrückte Greifhilfe nach Fig. 4; und
Fig. 6 eine Tablette an deren Rundung erfassende Greif
hilfe nach Fig. 4.
Die in Fig.1 perspektivisch dargestellte Greifhilfe 1 besteht aus einem
z.B. etwa 20 mm breiten und insgesamt 200 mm größenordnungsmäßig
langen Band mit geraden Längskanten 2 und quer dazu verlaufenden
geraden Endkanten bzw. Greiferkanten 3. Die Greifhilfe 1 besitzt auf
der Mitte des sie bildenden Bandes einen federnden Öffnungswinkel 4
zwischen gleich langen, geraden Schenkeln 5. An die dem Winkel 4
gegenüberliegenden Längsenden der Schenkel 5 schließen sich über einen
Dämpfwinkel 6 Greiferflächen 7 an.
Je nach der vorgesehenen Anwendung und Ausbildung der Greifhilfe
1 können die Innenflächen der Greiferflächen 7 profilartige Erhebungen
8, z.B. Rippen, Dornen, Stege oder Wülste, besitzen. Solche profilartigen
Erhebungen 8 werden besonders dann gewünscht, wenn die Greiferflächen
7 bei Anwendung im wesentlichen flach an der anzuhebenden Tablette
anliegen. Bei einer entsprechenden Greifhilfe 1 soll nach Fig. 2 der
Dämpfwinkel 6 etwa gleich dem halben Öffnungswinkel 4 der Schenkel
5 gewählt werden. Wenn dagegen ein Erfassen der Tablette lediglich
mit den Greiferkanten 3 der Greiferfläche 7 gewünscht wird, sind die
profilartigen Erhebungen 8 an sich nicht erforderlich, aber der Dämpf
winkel 6 soll größer als derjenige nach Fig. 2 sein. Er kann nach Fig. 3
beispielsweise in der Größenordnung des Öffnungswinkels 4 der Schenkel
5 liegen. Wenn also im vorliegenden Fall die Greiferfläche 7 im unbe
lasteten Zustand etwa parallel zur Winkelhalbierenden 9 des von den
Schenkeln 5 aufgespannten Winkels 4 verläuft, soll die Greiferfläche
7 nach Fig. 3 weiter als parallel zu der Winkelhalbierenden 9 nach
innen, das heißt in Richtung auf den anderen Schenkel 5, abgewinkelt
werden.
In Fig. 4 wird eine Greifhilfe 1 nach Fig. 3 im Schnitt mit einer ergrif
fenen Tablette 10 im Prinzip gezeichnet. Ein solcher Pulverpreßling
zur Anwendung im Vorspülgang einer Geschirrspülmaschine kann bei
zylindrischer Ausbildung beispielsweise einen Durchmesser von 30 mm,
eine Höhe von 22 mm und ein Gewicht von 25 g besitzen.
Bei Anwendung der Greifhilfe 1 zum Anheben der Tablette 10 wird durch
die gegenüber der Längsrichtung 11 der Schenkel 5 abgewinkelte Form
der Greiferflächen 7 bei Fingerdruck in Pfeilrichtung 12 auf die Schenkel
5 eine ausgleichende Federwirkung ausgelöst, die ein zu starkes Anpressen
der Greiferkanten 3 an der Tablette 10 in einem weiten Kraftbereich
des in Pfeilrichtung 12 ausgeübten Drucks verhindert. Beispielsweise
gibt Fig. 5 einen Hinweis darauf, daß eine stark zusammengepreßte
Greifhilfe 1 zunächst im Bereich des Dämpfwinkels 6 selbst federnd
der Druckkraft 12 nachgibt, bevor bei wesentlich höherem Druck in
Pfeilrichtung 12 die Tablette 10 in Mitleidenschaft gezogen werden
kann.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 wird eine Greifhilfe 1 nach Fig. 4
dargestellt, die das sichere Erfassen einer zylindrischen Tablette 10
am Zylinderumfang, also in ungünstigster Position, darstellt. Die Greif
hilfe 1 kann nämlich, wegen der geraden Greiferkanten 3 einerseits
und wegen des federnden Nachgebens ihrer aus Schenkel 5 und Greifer
fläche 7 zusammengesetzten Arme auch lose in eine Trommel oder
dergleichen geschüttete Pulverpreßlinge erfassen und ohne die Gefahr
des Zerbröckelns oder Abrutschens an den zur Anwendung vorgesehenen
Ort, z.B. im Innern einer Geschirrspülmaschine, transportieren.
Durch die dargestellte, langgestreckte Bauform der im wesentlichen
durch die Schenkel 5 gebildeten Arme der Greifhilfe 1 wird ferner
erreicht, daß ohne Hautkontakt auch aus einer tiefen, zylindrischen
oder rechteckigen Trommel Produkt zu entnehmen ist. Eine langgestreck
te Bauform ist auch vorteilhaft beim Einlegen der jeweiligen Tablette
in einen Maschineninnenraum, wenn die vorgesehene Arbeitsposition
beispielsweise in der Mitte der Maschine liegt.
- Bezugszeichenliste:
1 = Greifhilfe
2 = Längskante
3 = Greiferkante
4 = Öffnungswinkel
5 = Schenkel
6 = Dämpfwinkel
7 = Greiferfläche
8 = Profil
9 = Winkelhalbierende
10 = Tablette
11 = Längsrichtung
12 = Pfeil
Claims (4)
1. Pinzettenartige Greifhilfe (1) mit einstückig aus elastischem Mate
rial bestehenden, geraden Schenkeln (5), die zum hautkontaktfreien Do
sieren von nach Art von Geschirrspülmaschinen-Reinigertabletten groß
formatig ausgebildeten Pulverpreßlingen (10) an ihren Greiferflächen (7)
quer zur Schenkellängsrichtung (11) verlaufende, gerade Greiferkanten
(3) besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Greiferflächen (7) in Richtung aufeinander zu aus der Schenkellängsrich
tung (11) federnd abgewinkelt (6) sind.
2. Greifhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abgewinkel
ten Greiferflächen (7) etwa parallel zur Winkelhalbierenden (9) der durch
die Schenkel (5) aufgespannten Fläche verlaufen.
3. Greifhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abgewinkel
ten Greiferflächen (7) größenordnungsmäßig um den Öffnungswinkel (4)
der Schenkel (5) aus der Schenkellängsrichtung (11) nach innen abgewinkelt
sind.
4. Greifhilfe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als elastisches Material Polypropylen vorgesehen
ist.
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Legal Events
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