DE3616115A1 - Verfahren zum beherrschen des auslaufkanales eines giessgefaesses fuer metallische schmelzen und giesseinrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum beherrschen des auslaufkanales eines giessgefaesses fuer metallische schmelzen und giesseinrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beherrschen des Aus
laufkanales eines Gießgefäßes für metallische Schmelzen gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1, sowie eine Gießeinrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Der Schwerpunkt aller Überlegungen beim Stranggießen liegt
bisher in der Beherrschung des Auslaufkanales derart, daß eine
vorbestimmte Höhe des Badspiegels in der Kokille, Verteiler
rinne und/oder im Gießgefäß (Zwischenbehälter) erreicht und
beibehalten wird. Seit kurzem beschäftigt sich die Fachwelt da
mit, wie das Einfrieren des Auslaufkanales eines mit einem Schieber
verschluß ausgestatteten Gießgefäßes nicht nur vor dem Abstich,
sondern auch während Gieß- bzw. Betriebsunterbrüchen kür
zerer Dauer vermieden werden kann. Zu diesem Zweck ist in der
US-PS 37 73 226 vorgeschlagen, in den Auslaufkanal im ge
schlossenen Zustand der Schieberplatte Inertgas einzublasen.
Dadurch soll die im Auslaufkanal befindliche Schmelze um
gewälzt werden derart, daß kältere Schmelze mit wärmerer
Schmelze vermischt wird. Auf diese Weise wird eine Erstar
rung der Schmelze im Auslaufkanal verhindert, zumindest ver
zögert. Nachteilig sind jedoch zum einen die relativ hohen
Betriebskosten aufgrund der Verwendung teuren Inertgases
und zum anderen die Tatsache, daß durch das eingeblasene
kalte Gas die Schmelze abgekühlt wird. Durch den zuletzt
genannten Effekt kann es sogar vorkommen, daß bei ungenügen
der Umwälzung der Schmelze diese nahezu schlagartig ein
friert, obwohl ein solches Einfrieren gerade verhindert
werden soll. Schließlich muß darauf geachtet werden, daß
das Gas stets mit einem solchen Druck eingeblasen werden
muß, daß der ferrostatische Druck im Auslaufkanal über
wunden wird; andernfalls bestünde die Gefahr, daß die
Gaseintrittsöffnungen durch Eindringen der Schmelze
verstopfen.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist in der EP-A-66 118
vorgeschlagen, den beweglichen Schieberteil des Schieber
verschlusses während Gießunterbrüchen in seiner geschlos
senen Stellung oszillierend anzutreiben, und zwar in
Richtung der Auf- und Zubewegung des Schieberteils. Zu
diesem Zweck ist der Schieberteil mit einem von einem
Oszillator gesteuerten Vibrator gekoppelt. Dieser zu
letzt genannte Vorschlag ist in vielen Fällen aus
reichend; in kritischen Phasen, d.h. bei einer unvorher
gesehen längeren Gieß- bzw. Betriebsunterbrechung kann
auch bei dieser Lösung ein Einfrieren der Schmelze nicht
immer mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
Es gilt also auf jeden Fall, das zuletzt genannte Verfahren
sowie die dazugehörige Gießeinrichtung so weiterzuent
wickeln, daß auch in kritischen Momenten längerer Gieß
bzw. Betriebsunterbrechungen ein Einfrieren der Schmelze
im Auslaufkanal sicher vermieden werden kann.
Desweiteren gilt es, strömungstote Zonen im Auslaufkanal,
insbesondere im Bereich des Schieberverschlusses, zu
vermeiden, um beim Abgießen von z.B. aluminiumberuhigtem
Stahl Oxydablagerungen in den genannten Zonen zu vermei
den. Zu diesem Zweck ist in der bereits erwähnten EP-A
66 118 vorgeschlagen, den Schieberteil (Schieberplatte)
von Zeit zu Zeit aus der gedrosselten Schieberstellung
heraus in die voll geöffnete Stellung zu bewegen. Hier
durch wird der Strömungsweg der Schmelze durch den Schie
ber kurzfristig begradigt. Die Oxydablagerungen, welche
sich im gedrosselten Zustand bevorzugt in den strömungs
toten Zonen (Schattenecken) gebildet haben, werden aus
gewaschen. Nachteilig ist bei diesem Vorgehen jedoch
die nicht zu vermeidende Veränderung des freien Quer
schnittes des Auslaufkanales, wodurch eine entsprechen
de Nachregulierung der Badspiegelhöhe in der Kokille
erforderlich wird. Außerdem ist die "Auswasch"-Wirkung
relativ begrenzt, vor allem wenn etwas zu große Zeit
intervalle für das Auswaschen gewählt werden.
Demnach ist es weiter Ziel der Erfindung, den Auslaufka
nal eines Gießgefäßes für metallische Schmelzen so zu
beherrschen, daß sich Ablagerungen in strömungstoten
Zonen erst gar nicht ausbilden können.
Schließlich ist ein nach wie vor ungelöstes Problem das
Eindringen von Umgebungsluft in den Auslaufkanal zwi
schen den Anlageflächen von Kopfplatte und Bodenteil
des Gießgefäßes einerseits sowie Schieberplatte und
Kopfplatte bzw. Schieberplatte und Ausgußteil anderer
seits. Die in den Auslaufkanal während des Gießvor
ganges angesaugte Umgebungsluft ist metallurgisch
höchst problematisch, da der Mengenanteil an zusätzlichem
Stickstoff und Sauerstoff unkontrolliert ist. Beim Ab
gießen aluminiumhaltigen Stahls wird durch die angesaugte
Umgebungsluft die Ausbildung und gegebenenfalls Abla
gerung von Tonerde gefördert, insbesondere im etwas
kühleren Bereich des Ausgußteiles (Tauchrohr). Der
vorliegenden Erfindung liegt demnach desweiteren die
Aufgabe zugrunde, auch dieses Problem zu lösen, zumin
dest ganz erheblich zu reduzieren.
Die gesteckten Ziele lassen sich in überraschend ein
facher Weise durch die kennzeichnenden Maßnahmen des
Patentanspruches 1 bzw. der folgenden Ansprüche lösen.
Die Bedeutung der vorliegenden Erfindung liegt also in
der zweidimensionalen Relativbewegung zwischen Schieber
teil und Kopfplatte, wobei diese Relativbewegung ent
weder durch den Schieberteil bzw. die Schieberplatte
oder Kopfplatte jeweils allein oder durch entsprechend
abgestimmte Bewegung von Schieber- und Kopfplatte er
halten wird, wobei im letztgenannten Fall die Dichtung
zwischen den Anlageflächen sowohl von Kopfplatte und
Boden des Gießgefäßes einerseits als auch von Kopf
platte und Schieberplatte bzw. Schieberplatte und Aus
gußteil andererseits ganz erheblich verbessert wird.
Die genannten Anlageflächen werden regelrecht "einge
schliffen", wobei eine zwei-dimensionale Relativbewe
gung zwischen den genannten Anlageflächen eine nahezu
absolute Abdichtung zur Folge hat.
Durch die erfindungsgemäße Relativbewegung wird darüber
hinaus erreicht, daß in Schließstellung des Schieber
teils die Schmelze im Auslaufkanal zumindest nahe des
Schieberteils, nämlich der Schieberplatte, regelrecht
gerührt bzw. umgerührt wird. Auf diese Weise erhält man
eine wesentlich größere Tiefenwirkung als durch die
bloße Hin- und Herbewegung des Schieberteils nach der
EP-A-66 118. Aufgrund dieser größeren Tiefenwirkung
kann ein Einfrieren der Schmelze im Auslaufkanal auch
bei längeren Gieß- bzw. Betriebsunterbrüchen sicher ver
mieden werden. Durch die erfindungsgemäße Relativbewegung
stellt sich sogar eine geringe vertikale Umwälzung der
Schmelze im Auslaufkanal ein, was zusätzlich beiträgt,
ein Einfrieren der Schmelze zu vermeiden.
Desweiteren wird durch die erfindungsgemäß vorgesehene
Relativbewegung die Lage einer sich unterhalb der Kopf
platte ausbildenden Schattenecke bzw. strömungstoten Zone
ständig verändert, und zwar bei gleichbleibend großem
freien Querschnitt des Auslaufkanales in diesem Bereich.
Durch die "wandernde" Schattenecke werden Oxydablagerun
gen im Bereich des Schieberverschlusses sicher vermieden,
da ständig eine Abspülung erfolgt. Dadurch, daß ent
sprechend der Lageveränderung der Schattenecke auch
der Gießstrahl um die Achse des Auslaufkanales ständig
rotiert, werden auch mögliche Oxydablagerungen im etwas
kühleren Ausgußteil, nämlich Tauchrohr, besser abge
spült und damit weitgehend vermieden.
Die Vermeidung von Oxydablagerungen wird also in der
Offen- bzw. teilweisen Offenstellung des Schieberver
schlusses sowohl durch die ständige Lageveränderung
strömungstoter Zonen sowie um die Achse des Auslaufka
nales herum bewegte Strömung als auch durch die ver
besserte Dichtwirkung zwischen den oben genannten An
lageflächen erreicht.
Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und insbesondere die Konkretisierung der Gießeinrichtung
zur Durchführung des Verfahrens sind in den Unteran
sprüchen beschrieben.
Von besonderem Interesse - und zwar auch unabhängig von
der Bewegung des Schieberteils und/oder der Kopfplatte
sind noch die Maßnahmen nach den Ansprüchen 13 bis 16,
durch die äußerst wirkungsvoll ein Abvibrieren von sich
möglicherweise im kühleren Ausgußteil noch absetzenden
Tonerdeprodukten möglich ist.
Im übrigen lassen sich in der Offen- bzw. teilweisen
Offenstellung der Schieberplatte strömungstote Zonen im
gesamten Bereich des Auslaufkanales dann vermeiden,
wenn nur die Schieberplatte längs einer geschlossenen
Kurvenbahn, insbesondere Kreisbahn, um die Achse des
Auslaufkanales herum, bewegt wird, da sich dann sowohl
die Schattenecke unterhalb der Kopfplatte als auch die
Schattenecke unterhalb der Schieberplatte sich ständig
lageverändert, wobei diese beiden Schattenecken diametral
zueinander liegen.
Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Lösung
auch deshalb, weil sie sich ohne weiteres bei herkömm
lichen Schieberverschlüssen anwenden läßt. Die Nachrüstung
der Schieberverschlüsse ist mit geringem Aufwand verbun
den. Bei Schieberverschlüssen mit Wechsel- und Regelzy
lindern muß im wesentlichen nur die Hydraulik dieser
Zylinder so "pulsiert" werden, daß der Schieber die vor
gesehenen Bewegungen ausführt. Dabei können die unter
schiedlichsten Bewegungsbahnen (Lissajous-Figuren) er
halten werden. Frequenz und Amplitude sind vorzugsweise
jeweils einstellbar. Dies ist auch in der Schließstel
lung durchaus von Bedeutung; so kann es z.B. von Vorteil
sein, daß bei zunehmender Dauer einer Betriebsunterbre
chung die Frequenz von Wechsel- und Regelzylinder ent
sprechend erhöht wird, um auf diese Weise ein verstärk
tes "Umrühren" der Schmelze und damit eine erhöhte Tie
fenwirkung des bewegten Schieberteiles zu erhalten. Das
gleiche gilt bei entsprechend vorgesehenen Betätigungsvor
richtungen für die Kopfplatte. Die erwähnte Frequenzstei
gerung bedeutet im wesentlichen nichts anderes als eine
erhöhte Bahngeschwindigkeit des Schieberteiles und/oder
der Kopfplatte. Doch selbst bei relativ langsamer Bewe
gung von Schieberteil und/oder Kopfplatte wird in Schließ
stellung eine größere Tiefenwirkung erzielt, als bei der
bekannten Lösung nach der EP-A-66 118, aufgrund der in
jedem Bewegungspunkt zweidimensionalen Beeinflussung
der Schmelze im Bereich nahe der Schieberplatte.
Aufgrund der konstruktionsbedingten Tiefenwirkung einer
bewegten Kopfplatte genügt es in vielen Fällen, diese
nur oszillierend, d.h. hin- und hergehend anzutreiben,
entsprechend der Schieberplatte nach der EP-A-66 118.
Doch auch dann ist eine Bewegung der Kopfplatte längs
einer geschlossenen Kurvenbahn vorteilhafter aufgrund
der dadurch bedingten Rotationsbewegung der Schmelze im
Auslaufkanal oberhalb der Schieberplatte, die zu einer
mehr oder weniger starken vertikalen Umwälzung der
Schmelze führt.
Schließlich ist als weitere Alternative denkbar, die
Schieberplatte und/oder Kopfplatte in Schließstellung
um die Längsachse des Auslaufkanales herum rotieren zu
lassen. Für diese Ausführungsform ist jedoch ein erhöhter
Konstruktionsaufwand erforderlich; insbesondere ist eine
Nachrüstung herkömmlicher Schieberverschlüsse aufwendig.
Die erfindungsgemäße Lösung ist also sowohl in der Schließ
stellung als auch Offen- bzw. teilweisen Offenstellung
des Schieberteils von größtem Vorteil, wobei die entspre
chenden Maßnahmen in Schließstellung und Offen- bzw.
teilweiser Offenstellung sowohl unabhängig voneinander
als auch in Kombination miteinander als erfindungswesent
lich beansprucht werden.
Nachstehend werden Ausführungsformen einer nach dem er
findungsgemäßen Verfahren betreibbaren Gießeinrichtung
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines Verteiler
rinnen-Schieberverschlusses herkömmlicher
Bauart, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren
angewandt werden kann;
Fig. 2 eine schematische Explosiv-Darstellung des
Schieberverschlusses nach Fig. 1 unter Dar
stellung des Funktionsprinzipes desselben;
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines herkömmli
chen Schieberverschlusses, bei dem das erfin
dungsgemäße Verfahren angewendet werden kann;
Fig. 4 eine schematische Explosiv-Darstellung des
Schieberverschlusses nach Fig. 3 unter Dar
stellung des Funktionsprinzipes desselben;
Fig. 5a und 5b ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungs
gemäße Modifikation des Schieberverschlusses
nach den Fig. 3 und 4 in schematischer Drauf
sicht und im schematischen Teilschnitt;
Fig. 6 hydraulischer Schaltplan für die Steuerung
des Verteilerrinnen-Schieberverschlusses
nach den Fig. 1 und 2 unter Darstellung eines
Ausführungsbeispieles für eine erfindungsge
mäße Modifikation desselben, so daß die Schie
berplatte erfindungsgemäß bewegt werden kann;
Fig. 7 Darstellung der Erzeugung von Relativbewegun
gen der Kopf- und/oder Schieberplatte aus ei
ner X- und einer Y-Schwingbewegung (Erzeu
gung von Lissajous-Figuren);
Fig. 8 Blockschaltbild zur Darstellung der Erzeugung
von Relativbewegungen von Kopf- und/oder Schie
berplatte, wobei dabei Relativbewegungen der
unterschiedlichsten Art erhalten werden können;
Fig. 9 schematische Darstellung einer Ausführungsform
mit längs einer geschlossenen Kurvenbahn be
wegbarer Kopfplatte; und
Fig. 10a und 10b schematische Darstellung der um die Längsachse
des Auslaufkanales herumbewegten Schatten
ecke bei einer längs einer Kreisbahn bewegten
Schieberplatte, wobei der Mittelpunkt der
Kreisbahn zur Längsachse des Auslaufkanales
konzentrisch liegt.
In den Fig. 1 und 3 ist mit der Bezugsziffer 10 der untere
Teil eines Gießgefäßes bezeichnet, in dessen Boden 13 ei
ne Ausgußhülse 14 aus Feuerfest-Material angeordnet ist.
Die Ausgußhülse 14 begrenzt einen oberen Teil eines Aus
laufkanales 15, der sich nach unten in der Kopfplatte 7
eines allgemein mit 12 bezeichneten, konventionellen
Schieberverschlusses fortsetzt. Der Schieberverschluß
12 umfaßt einen plattenförmigen, beweglichen Schieberteil
bzw. eine Schieberplatte 8, sowie einen mit der Kopfplatte
7 starr verbundenen Ausgußteil in Form einer Ausgußplatte
9, an der ein Tauchrohr 16 befestigt ist. Die Ausguß
platte 9 sowie das Tauchrohr 16 weisen eine mit dem Aus
laufkanal 15 fluchtende Ausgußöffnung 17 auf, während
die Schieberplatte 8 einen Durchlaß 18 besitzt.
Die zwischen Kopfplatte 7 und Ausgußplatte 9 dichtend
eingespannte, jedoch quer zum Auslaufkanal 8 verschieb
bare Schieberplatte 9 ist mittels diametral angeordneter
Regelzylinder 5 zwischen einer offenen Stellung, in wel
cher auch der Durchlaß 18 mit dem Auslaufkanal 15 fluch
tet, und einer geschlossenen Stellung beweglich, in wel
cher die Verbindung zwischen dem Auslaufkanal 15 und der
Ausgußöffnung 17 unterbrochen ist. In der Offenstellung
der Schieberplatte 8 erfolgt mittels der hydraulisch be
tätigbaren Regelzylinder 5 die Regelung des Öffnungsgra
des des Durchlasses 18.
Der Schieberplatte 8 sind bei der in den Fig. 1 und 2 dar
gestellten Ausführungsform noch ein Wechselzylinder 6
zugeordnet, mittels dem ohne Gießabbruch die Schieber
platte 8 und auch der Ausgußteil 9, 16 ausgewechselt
werden können.
Die Funktion der Regelzylinder 5 sowie des Wechselzylin
ders 6 sind anhand der Fig. 2 näher dargestellt:
Mittels der diametral zum Auslaufkanal 15 angeordneten
und wirksamen Regelzylinder 5 wird die Schieberplatte -
wie bereits oben ausgeführt - in oder außer Schließstel
lung gebracht, sowie in letzterer hinsichtlich des Öff
nungsgrades geregelt. Die Regelzylinder 5 definieren
eine Schieberplatten-Bewegungsachse X-X. Sie wird auch
als Regelachse bezeichnet.
Zum Wechseln einer Schieberplatte 8 wird der ebenfalls
quer zum Auslaufkanal 15 wirksame Wechselzylinder 6 akti
viert, wobei die Wirkrichtung Y des Wechselzylinders 6
sich senkrecht zur Regelachse X-X erstreckt. Die Wirk
richtung Y des Wechselzylinders 6 definiert die sogenannte
Wechselachse.
Das Wechseln der Schieberplatte 8 geschieht in der Form,
daß von der in Fig. 2 rechten Seite des Schieberver
schluß-Gehäuses eine neue Schieberplatte 8′ bis zur Mitte
eingeführt wird. Diese Schieberplatte 8′ liegt dann zwi
schen dem Wechselzylinder 6 und der in der Gießposition
befindlichen Schieberplatte 8. Durch das Verfahren des
Wechselzylinders 6 wird innerhalb von 0,2 s die neue
Schieberplatte 8′ in Gießposition gebracht und die ver
brauchte Schieberplatte 8 nach rückwärts (Pfeil 11) aus
geworfen. Anschließend fährt der hydraulische Wechselzy
linder 6 zurück und gibt den Einschub für eine neue
Schieberplatte (oder Absperrplatte 8′′) frei.
In der eingefahrenen Stellung kann die Schieberplatte 8
bzw. 8′ durch die seitlichen Regelzylinder 5 in jede
Drosselposition zwischen 0% und 100% offen gebracht
werden.
Da die Führungsrahmen 19 (Führungsschienen) für die Rege
lung auch bei Plattenwechsel in derselben Stellung bleibt,
wird die neue Schieberplatte 8′ in die gleiche Position
eingefahren, wie die vorhergegangene Schieberplatte 8.
Auf diese Weise wird eine spontane Durchflußänderung
vermieden. Der Plattenwechsel erfolgt in Fig. 2 in der
"Ebene 2". Die "Ebene 1" ist durch die Kopfplatte 7 de
finiert. In der untersten "Ebene 3" liegt die Ausguß
bzw. Tauchrohrhalteplatte 9.
Das Wechseln der Schieberplatte 8 und das Wechseln der
Tauchrohrhalteplatte 9 werden vom selben Wechselzylinder
6 aus durchgeführt, jedoch mit unterschiedlicher Geschwin
digkeit. Im normalen Betrieb befinden sich vor und hinter
der Tauchrohrhalteplatte Arretierbolzen, die das Tauch
rohr stationär halten und verhüten, daß es beim Wechseln
der Schieberplatte durch die Reibung zwischen Tauchrohr
halteplatte und Schieberplatte aus der Gießposition
verfahren wird.
Beim Tauchrohrwechsel in der "Ebene 3" nach Fig. 2 wird
die Schieberplatte 8 mittels der Regelzylinder 5 in die
Schließposition gebracht. Nachdem der Gießstrahl unter
brochen ist und das Gießgefäß hydraulisch so weit ange
hoben ist, daß das Tauchrohr 16 aus dem Bad herausragt,
wird in Fig. 2 von rechts nach links in einen unteren
seitlichen Einschub die Ersatz-Tauchrohrhalteplatte 9′
samt neuem Tauchrohr 16′ eingeschoben und von dem Wech
selzylinder 6 - diesmal mit wesentlich geringerer Ge
schwindigkeit - in die Gießposition verfahren. Dabei
wird gleichzeitig das alte Tauchrohr 16 nach rückwärts
(Pfeil 20) ausgestoßen. Sobald das neue Tauchrohr in
dieser Position ist, werden die Arretierstifte einge
setzt und das Gießgefäß wieder abgesenkt. Gleichzeitig
wird die Schieberplatte 8 aus der Schließstellung in
die Auf-Stellung gefahren und der Gießvorgang fortgesetzt.
Die Unterbrechung des Gießvorganges kann mit erprobter
Mannschaft unter 40 s gehalten werden. Dennoch besteht
bereits bei derartig kurzen Gießunterbrüchen die Gefahr,
daß die Schmelze im Auslaufkanal 15 einfriert. Besonders
groß ist diese Gefahr bei unvorhergesehen längeren Gieß
unterbrüchen.
Um diese Gefahr auszuräumen und um während des Betriebes,
d.h. in Offen- oder teilweiser Offenstellung der Schie
berplatte 8 "statische" Schattenecken (strömungstote
Zonen) sowohl unterhalb der Kopfplatte 7 als auch unter
halb der Schieberplatte 8 zu vermeiden, ist erfindungs
gemäß vorgesehen, den Wechselzylinder 6 bzw. die Druck
platte 21 desselben am Führungsrahmen 19 für die Schie
berplatten 8, 8′ fest anzukoppeln, so daß in Zusammen
wirkung mit den Regelzylindern 5 der Führungsrahmen 19
und damit die dem Auslaufkanal 15 jeweils zugeordnete
Schieberplatte 8 bzw. 8′ so in X- und Y-Richtung beweg
bar sind, daß die dem Auslaufkanal 15 jeweils zugeordne
te Schieberplatte sowohl in Schließstellung als auch in
Offen- bzw. teilweiser Offenstellung eine Bewegung längs
einer geschlossenen Kurvenbahn, vorzugsweise Kreisbahn
mit gegenüber der Längsachse des Auslaufkanales 15 ver
setzt angeordnetem Mittelpunkt, ausführt. In den Fig.
10a, 10b ist diese Relativbewegung zwischen Schieber
platte 8 einerseits und Kopfplatte 7 bzw. Tauchrohrhal
teplatte 9 andererseits in schematischer Draufsicht
dargestellt. Die Schieberplatte 8 wird dabei längs einer
Kreisbahn 43 bewegt, deren Mittelpunkt 44 gegenüber der
Längsachse 45 des Auslaufkanales 15 seitlich versetzt
liegt. Die um die Längsachse 45 des Auslaufkanales 15
in Richtung des Pfeiles 46 herumwandernde Schattenecke
unterhalb der Kopfplatte 7 ist mit der Bezugsziffer 47
gekennzeichnet. Diametral zu dieser Schattenecke 47
bildet sich unterhalb der Schieberplatte 8 eine entspre
chende Schattenecke aus. Auch diese bewegt sich in Rich
tung des Pfeiles 46, so daß statische Kanten vermieden
sind.
Vorzugsweise ist die Bahn-, hier Kreisgeschwindigkeit
der Schieberplatte 8, etwa konstant.
Die anhand der Fig. 10a, 10b dargestellte zwei-dimen
sionale Relativbewegung zwischen Schieberplatte einer
seits und Kopfplatte bzw. Tauchrohrhalteplatte anderer
seits wird auch in Schließstellung der Schieberplatte
8 ausgeführt. Dadurch erhält man eine relativ große mecha
nische Beeinflussung der Schmelze nahe der Schieberplatte
derart, daß die Schmelze in Bewegung gehalten wird und
nicht einfriert. Der Schmelze wird im Auslaufkanal ober
halb der Schieberplatte eine Rotationsbewegung aufgeprägt
mit der Folge, daß sich dabei eine mehr oder weniger
starke vertikale Umwälzung der Schmelze einstellt. Da
durch wird die Gefahr eines Einfrierens der Schmelze zu
sätzlich vermindert.
Selbstverständlich ist es denkbar, die Druckplatte 21
direkt an der Schieberplatte 8′ angreifen zu lassen. Dia
metral dazu müßte dann ein Gegenzylinder angeordnet sein,
an dessen Kolbenstange sich die Schieberplatte 8 abstützt,
dadurch können die Schieberplatten 8, 8′ in Y-Y-Richtung
hin- und herbewegt werden, und zwar innerhalb der schon
vorhandenen Führungsschienen 19. Statt des nicht darge
stellten Gegenzylinders kann auch ein elastisch wirksames
Element vorgesehen sein. Dadurch wird die Gesamtkonstruk
tion zusätzlich vereinfacht.
Die den Regelzylindern 5 und dem Wechselzylinder 6 üb
licherweise zugeordnete Hydraulik umfaßt ein 4/3-Wege
ventil 22, mit dem normalerweise das Wechseln von Tauch
rohr und Schieberplatte steuerbar ist, sowie ein Servo
bzw. Proportionalventil 23, mit dem die Regelbewegungen
der Schieberplatte 8 bzw. 8′ gesteuert werden.
Diese bekannte Hydraulik wird nunmehr ergänzt durch ein
Servo- bzw. Proportionalventil 24. Dieses ist in einer
hydraulischen Verbindung zwischen den hydraulischen Ver
bindungsleitungen zum Wechselzylinder 6 einerseits und
den hydraulischen Verbindungsleitungen zu den Regelzylin
dern 5 andererseits angeordnet, wobei der erstgenannte
Anschluß zwischen dem Wechselzylinder 6 und dem 4/3-Wege
ventil 22 und der andere Anschluß vor dem Servo- bzw.
Proportionalventil 23 liegt. Die Fluidverbindung mit
dem Servo- bzw. Proportionalventil 24 ist in Fig. 6 mit
den Bezugsziffern 25, 26 gekennzeichnet. Die Angaben "P"
und "T" betreffen den Anschluß zur "Pumpe" bzw. zum "Tank".
Das Servo- bzw. Proportionalventil 24 ist zuständig für
die Relativbewegung des Führungsrahmens 19 bzw. der
Schieberplatte 8 (oder 8′) in Richtung der Y-Y-Achse
(Wechselachse). Die Bewegung der Schieberplatte in X-X-
Achse wird durch die ohnehin vorhandenen Regelzylinder
5 bewirkt. Um nun der Schieberplatte 8 bzw. 8′ eine Be
wegung längs einer geschlossenen Kurvenbahn, z.B. Kreis
bahn 43 entsprechend Fig. 10a, 10b bzw. Fig. 7, aufzu
prägen, wird dem Servo- bzw. Proportionalventil 23 eine
vorgegebene Frequenz aufgeschaltet. Entsprechend wird
dem Ventil 24 eine Frequenz aufgeschaltet, wobei dann
das Ventil 22 geschlossen bleibt. Die Ventile 23 und
24 werden vorzugsweise phasenverschoben frequenzaufge
schaltet, wobei bei einer Phasenverschiebung von 90° die
bevorzugte Kreisbewegung des Führungsrahmens 19 bzw. der
Schieberplatte 8 erhalten wird. Es wird dazu insbesondere
auf Fig. 7 hingewiesen. Demnach liegt den Regelzylin
dern 5 die sogenannte "Masterfrequenz f 1" und auf dem
Wechselzylinder 6 die sogenannte "Slavefrequenz f 2".
Beide Oszillations-Bewegungen sind um 90° verschoben.
Dadurch erhält man eine gleichförmige Kreisbewegung der
Schieberplatte 8 in Schließ- und/oder Offen- bzw. teil
weise Offenstellung derselben. Die genannten Frequenzauf
schaltungen können also sowohl in der Schließ- als auch
Offen- bzw. teilweise Offenstellung, also bei jeder Stel
lung der Schieberplatte erfolgen.
Wird ein Platten- oder Tauchrohrwechsel vorgenommen, so
werden die Frequenzaufschaltungen der Ventile 23 und 24
abgeschaltet und das Ventil 22 in Fig. 6 auf das rechte
Schaltsymbol geschaltet. Erst nach dem Rücklauf des Wech
selzylinders 6 (linkes Schaltsymbol des Ventiles 22) sol
len die genannten Frequenzen auf die Ventile 23 und 24
wieder aufgelegt werden können.
Um ein allmähliches Wegdriften des Kolbens 27 zu ver
hindern, kann es vorteilhaft sein, in vorgegebenem Zeit
rhythmus, z.B. alle 5 s, während der Frequenzaufschal
tungen auf die Ventile 23 und 24, ein Signal aufzuschie
ben, und zwar auf das Ventil 24, durch das der dem Wech
selzylinder 6 zugeordnete Kolben 27 zum in Fig. 6 unteren
Anschlag geschoben wird.
In Fig. 8 ist schematisch die elektronische Steuerung
für die Frequenzbeaufschlagung der Ventile 23 und 24 dar
gestellt. Dementsprechend sind den Vorsteuerventilen der
Servo- bzw. Proportionalventile 23, 24 jeweils veränder
bare Endverstärker 28, 29 zugeordnet, wobei dem Endver
stärker 29 ein veränderbarer Phasenschieber 30 vorge
schaltet ist. Beide Endverstärker werden durch einen ge
meinsamen Frequenzgenerator 31 gesteuert, der hinsicht
lich Frequenz und vorzugsweise auch Amplitude veränder
bar ist, wobei in Offen- bzw. teilweiser Offenstellung
der Schieberplatte 8 und bei einem gegenüber der Längsachse
des Auslaufkanals versetzt angeordneten Zentrum der Bewegungs
bahn der Schieberplatte, die Amplitude 10 so gewählt ist, daß
sie mindestens dem Abstand zwischen dem Mittelpunkt 44
der (Kreis-) Bewegungsbahn 43 der Schieberplatte und der
Längsachse 45 des Auslaufkanales 15 entspricht. Dadurch
ist auf jeden Fall gewährleistet, daß bei Bewegung der
Schieberplatte 8 längs der geschlossenen Bahn der Aus
laufkanal 15 zumindest einmal vollständig freigegeben
wird, d.h. frei ist von Schattenecken. Mit anderen Worten,
die Amplitude muß in der Offen- bzw. teilweisen Offenstel
lung so bestimmt sein, daß die Bewegungsbahn sich durch
die Längsachse 45 des Auslaufkanales 15 hindurch er
streckt. Schließt die geschlossene Bewegungsbahn die
Längsachse 45 des Auslaufkanales 15 ein, bewegt sich eine
sich ausbildende Schattenecke 47 längs der Peripherie des
Auslaufkanales 15. Um in der Offen- oder teilweisen
Offenstellung der Schieberplatte 8 eine Veränderung des
freien Strömungsquerschnittes bei sich fortbewegenden
Schattenecken 47 zu vermeiden, sollten Frequenz und Am
plitude in X- und Y-Richtung so eingestellt werden, daß
die Relativbewegung zwischen Schieberplatte 8 einerseits
und Kopfplatte 7 bzw. Tauchrohrhalteplatte 9 anderer
seits längs einer geschlossenen Kreisbahn erfolgt, deren
Mittelpunkt auf der Längsachse 45 des Auslaufkanales 15
liegt. In der Schließstellung der Schieberplatte 19 kann
die Bewegungsbahn auch eine andere Form besitzen, z.B.
elliptisch, sein. In Schließstellung ist vor allem von
Interesse, daß diese nicht aufgehoben wird.
Zurückkommend auf Fig. 8 ist der Endverstärker 28 dem
Ventil 23 und der Endverstärker 29 dem Ventil 24 zuge
ordnet. Durch das Ventil 23 wird die Bewegung der Schie
berplatte in X-X-Richtung gesteuert; das Ventil 24 ist
für die Bewegung der Schieberplatte in Y-Y-Richtung ver
antwortlich. Durch den Phasenschieber kann ebenfalls die
Kurvenbahn hinsichtlich ihrer Form beeinflußt werden.
Bei der beschriebenen Ausführungsform, wie sie insbeson
dere auch in Fig. 1 dargestellt ist, betreffen die Bezugs
ziffer 1 eine Montageplatte, Bezugsziffer 2 das Schie
bergehäuse, Bezugsziffer 3 ein Anpreßsystem und die Be
zugsziffer 4 Befestigungsschrauben.
Unter Bezug auf die Fig. 3 bis 5b soll nun die Erfindung
anhand einer zweiten, bekannten Ausführungsform eines
Verteilerrinnen-Schieberverschlusses dargestellt werden,
wobei Teile, die dieser Schieberverschluß mit demjenigen
nach den Fig. 1 und 2 gemeinsam hat, mit denselben Be
zugsziffern gekennzeichnet sind. Diesbezüglich wird auf
die vorangehende Beschreibung verwiesen.
Dementsprechend umfaßt der Schieberverschluß 12 dieser
Ausführungsform eine im Boden des Gießgefäßes (z.B.
Zwischenpfanne) eine Grundplatte 35. Unterhalb derselben
ist eine Montageplatte 1 angeordnet. Daran schließt sich
nach unten eine Zwischenplatte 34 an. An der Unterseite
derselben ist das Schiebergehäuse 2 befestigt. Daran
schließt sich nach unten eine Schutzplatte 33 an. Im
Schiebergehäuse 2 ist die Schieberplatte 8 quer zum Aus
laufkanal 15 mittels eines Regelzylinders 5 in Richtung
der X-X-Achse (Regelachse) in und aus der Schließstel
lung verfahrbar. Die Regelung der Drosselposition der
Schieberplatte 8 erfolgt in ähnlicher Weise wie bei der
Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2. Mangels eines
gesondert vorgesehenen Wechselzylinders ist ein Platten
wechsel während des Gießens nicht möglich. Tauchrohrhal
teplatte 9 samt Tauchrohr 16 können durch einen separaten
Manipulator ausgewechselt werden. Dies ist im einzelnen
nicht näher dargestellt, da hinlänglich bekannt. In Fig.
4 ist das Funktionsprinzip des Schieberverschlusses nach
Fig. 3 schematisch dargestellt.
Um nun eine Bewegung der Schieberplatte längs einer ge
schlossenen Kurvenbahn ähnlich wie bei der Ausführungs
form nach den Fig. 1, 2 und 6 - 8, 10a, 10b zu erhal
ten, wird die Lagerung der Schieberplatte 8 innerhalb
des Schiebergehäuses 2 entsprechend den Fig. 5a, 5b mo
difiziert. Die Schieberplatte 8 ist innerhalb eines Schie
berrahmens 36 gehalten. An diesem ist der Regelzylinder 5
bzw. dessen Kolbenstange gekoppelt. Mittels des Regelzy
linders 5 kann die Schieberplatte 8 samt Schieberrahmen
36 in Richtung der Regelachse X-X hin- und herbewegt wer
den. Erfindungsgemäß soll dieser Bewegung jedoch eine
weitere Bewegung in Richtung der senkrecht dazu stehen
den und sich ebenfalls quer zum Auslaufkanal erstrecken
den Achse Y-Y überlagert werden. Dies erfolgt durch
seitlich am Schieberrahmen 36 angreifende Druckelemente
37, 38, die hydraulisch beaufschlagbar sind. Diese
Druckelemente sind im Schiebergehäuse 2 fluiddicht ge
lagert. Vorzugsweise werden die Regelzylinder 5 und die
seitlichen Druckelemente 37, 38 durch voneinander ge
trennte Fluidleitungen und Servoventile angesteuert,
wobei zur Erzielung einer Kreisbewegung der Schieber
platte innerhalb des Schiebergehäuses 2 die Ansteuerung
von Regelzylinder 5 und den seitlichen Druckelementen
37, 38 mit einer 90°-Phasenverschiebung verfolgen muß.
Schließt man die seitlichen Druckelemente 37, 38 paral
lel zum Regelzylinder 5 (gestrichelte Linie in Fig. 5a),
so ist nur eine 180°-Verschiebung der Frequenzen möglich.
Damit ergeben sich nur zwei mögliche, jeweils geradlini
ge Oszillationsbewegungen, die jeweils um 45° gegen die
Horizontale geneigt sind sowie senkrecht zueinander
stehen.
In Fig. 5b ist ein Ausführungsbeispiel für die konstruk
tive Ausbildung des seitlichen Druckelementes 37 im
Schnitt und in vergrößertem Maßstab dargestellt. Das
Druckelement 37 umfaßt demgemäß einen Druckstößel 39,
der einerseits am Schieberrahmen 36 und andererseits an
einer Membran 40 anliegt. Die Membran 40 begrenzt ei
nen in der Seitenwandung des Schiebergehäuses 2 vorge
sehenen Fluidraum 41, in den ein Druckmittelanschluß 42
mündet. Druckmittel-Pulsationen werden somit durch den
Druckmittelanschluß 42 und Fluidraum 41 auf die Membran
40 und damit auf den Druckstößel 39 übertragen. Dement
sprechend wird der Schieberrahmen 36 und damit die Schie
berplatte 8 seitlich beaufschlagt bzw. bewegt. Die Druck
beaufschlagung des diametral gegenüberliegenden Druckele
mentes 38 erfolgt jeweils konträr zu derjenigen des
Druckelementes 37.
Eines der beiden Druckelemente 37 oder 38 kann durch ein
elastisches Element, z.B. mechanische Feder oder Gasfe
der, ersetzt werden.
In Fig. 9 ist schematisch die Beaufschlagung der Kopf
platte 7 in X- und/oder Y-Richtung dargestellt, wobei
die Bewegung der Kopfplatte 7 in derselben Weise erfol
gen kann, wie die Bewegung der Schieberplatte 8 entspre
chend der vorangehenden Beschreibung. Die Kopfplatte 7
kann zu diesem Zweck mit in X- und/oder Y-Richtung wir
kenden Regelzylindern gekoppelt sein. Vorzugsweise ist
die Kopfplatte 7 in einem Plattenrahmen entsprechend dem
Schieberrahmen 36 nach Fig. 5a angeordnet und der Kopf
platten-Rahmen innerhalb eines Kopfplatten-Gehäuses in
X- und Y-Richtung hin- und herbewegbar gelagert, eben
falls z.B. entsprechend dem Schieberrahmen 36 innerhalb
des Schiebergehäuses 2 nach Fig. 5a. Zur Bewegung der
Kopfplatte in X- und/oder Y-Richtung können an dieser
innerhalb des nicht dargestellten Kopfplatten-Gehäuses
gelagerte Druckelemente angreifen, entsprechend den
Druckelementen 37, 38 nach Fig. 5a bzw. 5b. Die hydrau
lische Steuerung der Druckelemente kann entsprechend
Fig. 6 erfolgen. Dementsprechend ist im Extremfall eine
oszillierende Bewegung der Kopfplatte 7 quer zum Aus
laufkanal, aber auch eine Bewegung der Kopfplatte 7
längs einer geschlossenen Kurvenbahn, z.B. Kreis- oder
Ellipsenbahn, möglich. Die Bewegung der Kopfplatte 7 in
der beschriebenen Form kann ebenfalls sowohl in Schließ
als auch Offenstellung der Schieberplatte 8 erfolgen.
Gleichzeitig kann die Schieberplatte 8 wie oben beschrie
ben bewegt werden, so daß die Bewegungen von Kopfplatte
7 und Schieberplatte 8 insgesamt überlagert werden. Bei
Phasenverschiebung der Kreisbewegung kann in Schließ
stellung der Schieberplatte ein noch höherer Rühreffekt
auf die oberhalb der Schieberplatte 8 angeordnete Schmel
ze ausgeübt werden.
Eine besonders einfache Konstruktion zeichnet sich da
durch aus, daß die Schieberplatte 8 und Kopfplatte 7
jeweils quer zum Auslaufkanal 15 oszillieren, d.h. hin
und herbewegt werden, wobei die Oszillationsrichtungen
X, Y senkrecht zueinander stehen und so aufeinander ab
gestimmt sind, daß zwischen Schieber- und Kopfplatte
eine Relativbewegung längs einer geschlossenen Kurven
bahn entsteht, insbesondere in Offen- bzw. teilweiser
Offenstellung der Schieberplatte 8 relativ zur Kopfplatte
7 eine sich um die Achse des Auslaufkanales 15 herum
bewegte, etwa mondsichelartige Schattenecke 47 ausbildet,
wobei diese Relativbewegung von Schieber- und Kopfplatte
auch in Schließstellung ausgeführt werden kann. In
Schließstellung liegt natürlich keine echte Schatten
ecke, sondern lediglich eine "gedachte Schattenecke"
vor. Bei dieser Ausführungsform braucht lediglich an
die Kopfplatte noch eine oszillierend angetriebene Kol
ben-Zylinder-Einheit (vorzugsweise hydraulisch betätigt)
angekoppelt zu werden derart, daß die Kopfplatte in Y-
Richtung und die Schieberplatte in X-richtung hin- und
herbewegt werden. Man kann auf diese Weise dieselbe Re
lativverschiebung zwischen Kopf- und Schieberplatte er
halten, wie man sie durch die Bewegung der Schieberplatte
oder Kopfplatte jeweils allein nach der oben beschrie
benen Weise erhält.
Unabhängig von der beschriebenen Erfindung, jedoch auch
in Kombination mit dieser, kann das Tauchrohr bzw. die
Tauchrohrhalteplatte 9 mit einem nicht dargestellten
Vibrator gekoppelt sein, um Tonerde-Ablagerungen in
der Ausgußöffnung 17 des Tauchrohres 16 zu entfernen
bzw. abzuvibrieren. Vorzugsweise erfolgt dies bei der
Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 mittels des Wech
selzylinders 6 bei geschlossener Schieberplatte 8. Nach
Ankoppelung des Wechselzylinders 6 an den Ausgußteil,
bestehend aus Tauchrohrhalteplatte 9 und Tauchrohr 16,
muß lediglich eine ausreichend hohe Frequenz auf den
Wechselzylinder 6 aufgeschaltet werden. Die Frequenz
aufschaltung kann z.B. über das anhand der Fig. 6 be
schriebene Servo- bzw. Proportionalventil 24 samt variab
lem Vorschaltventil erfolgen.
Es sei im übrigen noch darauf hingewiesen, daß gerade
im Bereich strömungstoter Zonen bzw. von Schattenecken
bevorzugt Umgebungsluft angesaugt wird, so daß die durch
die erfindungsgemäß vorgesehene Relativbewegung erziel
te Dichtwirkung neben der Vermeidung statischer Kanten
von ganz wesentlicher Bedeutung ist.
Sämtliche in den Unterlagen offenbarte Merkmale werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln
oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu
sind.
Claims (16)
1. Verfahren zum Beherrschen des Auslaufkanales (15) eines
Gießgefäßes (10) für metallische Schmelzen, mit einem
Schieberverschluß (12), bestehend aus einem, zwischen
einer an der Unterseite des Gießgefäßes (10) angeordne
ten Kopfplatte (7) und einem Ausgußteil (9, 16) beweg
lich gelagerten Schieberteil (Schieberplatte 8)
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schieberteil (Schieberplatte 8) und/oder die Kopf
platte (7) in Schließ- und/oder Offen- bzw. teilweiser
Offenstellung so bewegt wird bzw. werden, daß quer zum
Auslaufkanal (15) eine zwei-dimensionale Relativbewegung
zwischen Schieberteil (Schieberplatte 8) und Kopfplatte
(7) entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieberplatte (8) und/oder die Kopfplatte (7)
längs einer geschlossenen Kurvenbahn, insbesondere längs
einer konzentrisch zur Längsachse (45) des Auslauf
kanals (15) angeordneten Kreisbahn, bewegt wird bzw.
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieberplatte (8) und Kopfplatte (7) jeweils
quer zum Auslaufkanal (15) oszillierend bzw. hin- und
herbewegt werden, wobei die Oszillationsrichtungen
(X, Y) sich unter einem Winkel, insbesondere von 90°,
zueinander erstrecken, und wobei die Oszillationsbewe
gungen so aufeinander abgestimmt sind, daß zwischen
Schieber- und Kopfplatte eine resultierende Relativ
bewegung längs einer geschlossenen Kurvenbahn, insbe
sondere längs einer konzentrisch zur Längsachse (45)
des Auslaufkanales (15) angeordneten Kreisbahn, ent
steht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung der Schieberplatte (8) und/oder Kopf
platte (7) im wesentlichen gleichförmig, d.h. mit etwa
konstanter Bahngeschwindigkeit, durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieberplatte (8) und/oder Kopfplatte (7) je
weils in zwei, sich unter einem vorbestimmten Winkel,
insbesondere von 90°, zueinander erstreckenden Rich
tungen (X, Y) so hin- und herbewegt werden, daß unter
Überlagerung dieser Bewegungen die Schieber- und/oder
Kopfplatte jeweils eine vorgegebene Lissajous-Bahn
beschreibt.
6. Verfahren, insbesondere nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß insbesondere zum Verhindern des Einfrierens von
metallischer Schmelze im Auslaufkanal (15) die Schie
berplatte (8) um die Achse des Auslaufkanales (15)
herum rotierend bewegt wird.
7. Gießeinrichtung für metallische Schmelzen, insbeson
dere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 6, mit einem Auslaufka
nal (15) für ein Gießgefäß (10), der in einem Schie
berverschluß (12) endet, dessen beweglicher Schieber
teil (Schieberplatte 8) zwischen einer am Boden (13)
des Gießgefäßes (10) angeordneten Kopfplatte (7) und
einem Ausgußteil (9, 16) quer zum Auslaufkanal (15)
in eine und aus einer den Auslaufkanal (15) absperren
den Schließstellung beweglich gelagert ist, und mit
einer Betätigungsvorrichtung für den beweglichen
Schieberteil (Schieberplatte 8),
dadurch gekennzeichnet,
daß
die Betätigungsvorrichtung (5, 6, 37, 38) derart aus
gebildet ist, daß der bewegliche Schieberteil (Schie
berplatte 8) in Schließ- und/oder Offen- bzw. teil
weiser Offenstellung so bewegbar ist, daß quer zum
Auslaufkanal (15) eine zwei-dimensionale Relativbe
wegung zwischen Schieber- und Kopfplatte entsteht,
wobei die Schieberplatte dabei vorzugsweise längs
einer geschlossenen Kurvenbahn, insbesondere sich
konzentrisch zur Längsachse (45) des Auslaufkanales
(15) erstreckenden Kreisbahn, bewegt ist.
8. Gießeinrichtung für metallische Schmelzen, insbeson
dere nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopfplatte (7) eine Betätigungsvorrichtung
zugeordnet ist, durch die die Kopfplatte (7) in
Schließ- und/oder Offen- bzw. teilweiser Offenstel
lung so bewegbar ist, daß quer zum Auslaufkanal (15)
eine zwei-dimensionale Relativbewegung zwischen
Schieber- und Kopfplatte entsteht, wobei die Kopf
platte (7) dabei vorzugsweise längs einer geschlosse
nen Kurvenbahn, insbesondere sich konzentrisch um
die Längsachse (45) des Auslaufkanales (15) er
streckende Kreisbahn, bewegt ist (Fig. 9).
9. Gießeinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieberplatte (8) durch die ihr zugeordnete
Betätigungsvorrichtung in Richtung ihrer Schließ- bzw.
Öffnungsbewegung oszillierend bewegbar ist, und daß
der Kopfplatte (7) ebenfalls eine Betätigungsvorrich
tung, vorzugsweise in Form einer hydraulisch betätig
ten Kolben-Zylinder-Einheit, zugeordnet ist, durch
die die Kopfplatte (7) quer zum Auslaufkanal (15)
und quer zur Oszillationsbewegung der Schieberplatte
(8) oszillierend bewegbar ist, wobei die beiden Oszil
lationsbewegungen in Schließ- und/oder Offen- bzw.
teilweiser Offenstellung der Schieberplatte (8) so
aufeinander abgestimmt sind, daß zwischen Schieber
und Kopfplatte eine resultierende Relativbewegung
längs einer geschlossenen Kurvenbahn, vorzugsweise
längs einer sich konzentrisch zur Längsachse (45)
des Auslaufkanales (15) erstreckenden Kreisbahn,
entsteht.
10. Gießeinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, mit einem
beweglichen Schieberteil (Schieberplatte 8), dem ein
Hydraulik-Wechselzylinder (6) sowie Hydraulik-Regel
zylinder (5) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wechselzylinder (6) sowie der bzw. die Regel
zylinder (5) frequenzbeaufschlagbar sind, und zwar
vorzugsweise phasenverschoben, insbesondere 90°
phasenverschoben.
11. Gießeinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, mit einem be
weglichen Schieberteil (Schieberplatte 8), dem ein
Hydraulik-Regelzylinder zum Öffnen und Schließen zu
geordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der bewegliche Schieberteil (Schieberplatte 8)
durch einen quer zum Auslaufkanal (15) sowie quer
zur Wirkrichtung des Regelzylinders (5) wirksamen
Antrieb (Druckelemente 37, 38) oszillierend beauf
schlagbar ist, wobei die Frequenzaufschaltung von
Regelzylinder (5) und die Frequenzaufschaltung des
weiteren Antriebs (37, 38) vorzugsweise phasenver
schoben, insbesondere 90°-phasenverschoben, sind.
12. Gießeinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfplatte (7) innerhalb eines Rahmens durch
quer zum Auslaufkanal (15) sowie gegebenenfalls
rechtwinkelig zueinander wirksame Antriebe, insbe
sondere hydraulisch betätigte Kolben-Zylinder-Einhei
ten, bewegbar ist.
13. Gießeinrichtung, insbesondere nach einem der An
sprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgußteil (9, 16) mit einem Vibrator koppel
bar ist.
14. Gießeinrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vibrator von einem Oszillator gesteuert ist.
15. Gießeinrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vibrator in mindestens einer Richtung quer
zum Auslaufkanal (15) wirksam ist.
16. Gießeinrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vibrator ein Ultraschall-Vibrator ist.
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