DE3615036A1 - Verfahren zur wiederverwendbarmachung von mit pcb und anderen umweltschaedlichen rueckstaenden belasteten transformatoren - Google Patents
Verfahren zur wiederverwendbarmachung von mit pcb und anderen umweltschaedlichen rueckstaenden belasteten transformatorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederverwend
barmachung von mit PCB- und anderen umweltschädlichen
Rückständen belasteten Transformatoren.
Bei Transformatoren mit Flüssigkeitskühlung war es lange
Zeit üblich, als Kühlflüssigkeit polychlorierte Biphe
nyle (PCB) zu verwenden, da diese über für den genannten
Zweck vorteilhafte Eigenschaften, wie thermische Stabi
lität, hohe Dielektrizitätskonstanten und flammhemmende
Wirkung verfügen. Inzwischen wurde die Produktion von
PCB z. B. in den USA und in der Bundesrepublik Deutsch
land eingestellt, da die Herstellung und Verwendung von
PCB aufgrund der hohen Toxizität und Persistenz ein
untragbares Umweltrisiko darstellt. PCB-haltige Abfälle,
dazu zählen auch aus dem Betrieb genommene Transformato
ren, müssen als Sondermüll behandelt werden. Da bisher
keine Möglichkeit besteht, mit PCB- und anderen Rück
ständen belastete Transformatoren ohne deren Zerstörung
von den Rückständen zu befreien, werden diese üblicher
weise komplett auf Sondermülldeponien, z. B. in ehemali
gen Bergwerken, gelagert. Diese Art der Beseitigung ist
sehr unwirtschaftlich, da an sich funktionsfähige Trans
formatoren unter hohen Transport- und Lagerungskosten
deponiert werden. Zudem stellt diese Deponierung keine
Beseitigung der umweltschädlichen Rückstände, sondern nur
eine Verlagerung mit ungewisser Langzeitsicherheit dar.
Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zur
Wiederverwendbarmachung von mit PCB- und anderen umwelt
schädlichen Rückständen belasteten Transformatoren anzu
geben, mit welchem die Rückstände aus dem Transformator
vollständig entfernt werden und nach dessen Anwendung
der Transformator ohne weiteres wieder einsetzbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch
ein Verfahren zur Wiederverwendbarmachung von mit PCB
und anderen umweltschädlichen Rückständen belasteten
Transformatoren, bei welchem
- - ein die Rückstände lösendes flüssiges Lösungsmittel in den Transformator eingebracht wird,
- - das Lösungsmittel und/oder der Transformator in Ultra schall-Schwingungen versetzt werden und
- - die in das Lösungsmittel überführten Rückstände zusam men mit dem Lösungsmittel aus dem Transformator ent fernt werden, bis eine vollständige oder zumindest ausreichende Entfernung der Rückstände erfolgt ist.
Durch dieses Verfahren wird erreicht, daß Rückstände
auch aus schwer zugänglichen Bereichen des Transforma
tors entfernt werden. Insbesondere zu nennen sind hier
die aus Isolierstoffen bestehenden Wicklungszwischenla
gen, in welchen sich die Rückstände im wesentlichen
ansammeln. Bei alleiniger Einwirkung eines Lösungsmit
tels wird lediglich ein sehr geringer Teil der Rückstän
de gelöst. Erst durch die erfindungsgemäße Kombination
der Lösungsmittelanwendung mit der Einwirkung von Ultra
schall-Schwingungen wird eine vollständige Rückstands
entfernung ermöglicht. Nach Entfernung des Lösungsmit
tels und der schädlichen und gefährlichen Rückstände aus
dem Transformator kann dieser nach Befüllung mit einer
ungefährlichen Kühlflüssigkeit wieder zum Einsatz ge
bracht werden. Die Aufwendungen für das Verfahren zur
Wiederverwendbarmachen betragen dabei nur einen Bruch
teil der Kosten für einen neuen Transformator, so daß
das Verfahren sowohl sehr umweltfreundlich als auch
wirtschaftlich ist.
In einer möglichen Ausgestaltung des Verfahrens ist vor
gesehen, daß die Ultraschall-Schwingungen durch wenig
stens einen im Inneren des Transformators in das Lösungs
mittel eingetauchten Ultraschall-Schwinger erzeugt wer
den. Dies stellt eine technisch einfach zu realisierende
Möglichkeit dar, die erforderlichen Ultraschall-Schwin
gungen zu erzeugen. Da Ultraschall-Schwingungen in Flüs
sigkeiten nur wenig gedämpft werden, ist eine ausreichen
de Schallausbreitung sichergestellt. Je nach Größe des
Transformators und der Schallenergieabgabe des Schwin
gers können auch mehrere Schwinger in einem Transforma
tor angeordnet werden, die z. B. an unterschiedlichen
Stellen oder in unterschiedliche Richtungen abstrahlen.
Eine andere mögliche Ausgestaltung des Verfahrens be
steht darin, daß der Transformator oder zumindest seine
mit Rückständen belasteten Teile in eine mit Lösungsmit
tel gefüllte, in Ultraschall-Schwingungen versetzbare
Wanne eingetaucht werden. Dies stellt zwar einen etwas
höheren technischen Aufwand dar, stellt jedoch sicher,
daß eine allseitige Beschallung des Transformators mit
einer hohen Energie möglich ist, da keine räumlichen
Beschränkungen für die Anordnung von Ultraschall-Schwin
gern bestehen. Schließlich kann hier, falls erforderlich
oder nützlich, auch noch zusätzlich im Inneren des
Transformators, wie oben bereits beschrieben, wenigstens
ein Ultraschall-Schwinger angeordnet werden. Weiterhin
wird zweckmäßig für eine Umwälzung des Lösungsmittels
zwischen dem Inneren des Transformators und der Wanne
gesorgt.
Unabhängig von der Art und vom Ort der Ultraschall-
Erzeugung ist es von Vorteil, daß kontinuierlich mit
Rückständen angereichertes Lösungsmittel aus dem Trans
formator bzw. der Wanne abgezogen und frisches Lösungs
mittel in den Transformator bzw. die Wanne eingeleitet
wird. Hierdurch wird eine ständig hohe Aufnahmefähigkeit
des Lösungsmittels für Rückstände sichergestellt, was
deren gründlicher und vollständiger Entfernung zugute
kommt. Eine mangelhafte Lösungswirkung durch lokale
Sättigung des Lösungsmittels wird so sicher verhindert.
Da für das Verfahren geeignete Lösungsmittel ebenfalls,
wenn auch in geringerem Maße, umweltbelastend sind und
um die Kosten für deren Beschaffung und Beseitigung
möglichst niedrig zu halten, ist es zweckmäßig, daß das
Lösungsmittel im Kreislauf geführt wird und daß die
gelösten Rückstände im Verlauf des Kreislaufes aus dem
Lösungsmittel extrahiert werden. Damit wird das Lösungs
mittel nicht nur einmal, sondern theoretisch endlos
verwendet. Für in der Praxis auftretende geringe Ver
luste sind dem Kreislauf lediglich geringe Mengen an
frischem Lösungsmittel zuzufügen. In diesem Kreislauf
kann das Lösungsmittel problemlos in einem geschlossenen
System geführt werden, so daß Umweltgefährdungen wei
testgehend vermieden werden.
Bevorzugt erfolgt die Extraktion der Rückstände aus dem
Lösungsmittel durch Verdampfung des Lösungsmittels und
getrennten Abzug des Lösungsmitteldampfes und der ange
reicherten Rückstände, wobei der Lösungsmitteldampf nach
Kondensation dem Kreislauf wieder zugeführt wird. Hier
bei wird das Lösungsmittel vorzugsweise durch Wärmezu
fuhr verdampft, da die zu extrahierenden Rückstände eine
hohe thermische Beständigkeit aufweisen, und so keine
Gefahr besteht, daß diese in nennenswertem Maße mitver
dampft werden. Die Rückstände werden als flüssiges Kon
zentrat gewonnen, das in Form eines hoch angereicherten
Gemisches von Lösungsmittelresten und Rückständen geson
dert abgezogen werden kann. Dieses Konzentrat, dessen Men
ge im Vergleich zu einem vollständigen Transformator in
Volumen und Masse verschwindend gering ist, kann anschlies
send, wie bekannt, einer Verbrennung bei hoher Temperatur
(T 1200°C) zugeführt werden, um die Rückstände
in ungefährliche, einfache chemische Verbindungen oder ein
zelne Elemente zu zerlegen und so endgültig zu beseitigen.
Zur Erzielung einer günstigen Energiebilanz bei einer
Verdampfung und Kondensation und zur Sicherstellung
einer sauberen Trennung von Lösungsmittel und Rückstän
den werden für das Verfahren bevorzugt niedrig siedende
organische Lösungsmittel verwendet werden. Besonders
geeignet für eine Verwendung im vorliegenden Verfahren
sind n-Pentan und Hexan. In beiden Lösungsmitteln sind
die infrage kommenden Rückstände gut löslich und die
Siedepunkte liegen mit 36°C (n-Pentan) bzw. 68,7°C
(Hexan) vorteilhaft niedrig, aber doch oberhalb des
Bereiches von zu erwartenden Umgebungstemperaturen.
Ein bevorzugtes Ablaufbeispiel des Verfahrens wird im
folgenden anhand einer Zeichnung beschrieben. Die ein
zige Figur der Zeichnung zeigt das Ablaufbeispiel des
Verfahrens in Form eines Blockdiagramms.
Wie aus der Figur ersichtlich ist, beinhaltet das darge
stellte Ablaufbeispiel des Verfahrens drei wesentliche
Schritte, nämlich die Durchspülung eines Transformators
mit Lösungsmittel, die Verdampfung des mit Rückständen
angereicherten Lösungsmittels sowie die Kondensation des
Lösungsmitteldampfes mit anschließender Rückführung des
Lösungsmittels in den Transformator.
Das in den Transformator geförderte frische Lösungsmit
tel durchspült diesen unter der gleichzeitigen Einwir
kung von Ultraschallschwingungen, welche hier von einem
in das Innere des Transformators eingebrachten Ultra
schall-Schwinger erzeugt werden, welcher von einem Ul
traschall-Generator gespeist wird. Während des Durch
strömens des Transformators reichert sich das Lösungs
mittel mit gelösten Rückständen aus dem Inneren des
Transformators an. Nach dem Abzug des mit Rückständen
angereicherten Lösungsmittels aus dem Transformator wird
dieses Gemisch einem Verdampfer zugeführt. In diesem
wird das niedrig siedende Lösungsmittel durch Wärmezu
fuhr verdampft und abgezogen. Durch die Verdampfung des
Lösungsmittels reichern sich die Rückstände als Konzen
trat im Verdampfer an und werden aus diesem kontinuier
lich oder periodisch gesondert abgezogen. Nach dem Ab
ziehen können die Rückstände einer an sich bekannten
Verbrennung bei hoher Temperatur oder Deponierung zuge
führt werden.
Der abgezogene Lösungsmitteldampf wird einem Kondensator
zugeführt, in welchem der Dampf wieder zu flüssigem,
weitestgehend reinem Lösungsmittel kondensiert wird. Aus
dem Kondensator wird das Lösungsmittel mit Hilfe einer
Pumpe wieder zum Transformator gefördert, so daß der
Kreislauf geschlossen ist.
Geringe Lösungsmittelverluste, die beim Abzug des Rück
standskonzentrats entstehen, werden aus einem Lösungs
mittelvorrat ausgeglichen. Der beschriebene Kreislauf
wird so lange betrieben, bis die Rückstände vollständig
oder zumindest ausreichend aus dem Transformator ent
fernt sind.
Bei der technischen Realisation des Verfahrens können
die beschriebenen Stationen als in sich geschlossene
Einheiten ausgeführt werden, die über geeignete Leitun
gen miteinander verbunden werden. Hierdurch wird ein
vollständig geschlossener Kreislauf gebildet, der eine
gefahrlose Durchführung des Verfahrens erlaubt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Wiederverwendbarmachung von mit PCB-
und anderen umweltschädlichen Rückständen belasteten
Transformatoren,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein die Rückstände lösendes flüssiges Lösungsmit
tel in den Transformator eingebracht wird,
daß das Lösungsmittel und/oder der Transformator in Ultraschall-Schwingungen versetzt werden und
daß die in das Lösungsmittel überführten Rückstände zusammen mit dem Lösungsmittel aus dem Transformator entfernt werden, bis eine vollständige oder zumindest ausreichende Entfernung der Rückstände erfolgt ist.
daß das Lösungsmittel und/oder der Transformator in Ultraschall-Schwingungen versetzt werden und
daß die in das Lösungsmittel überführten Rückstände zusammen mit dem Lösungsmittel aus dem Transformator entfernt werden, bis eine vollständige oder zumindest ausreichende Entfernung der Rückstände erfolgt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ultraschall-Schwingungen durch wenigstens
einen im Inneren des Transformators in das Lösungs
mittel eingetauchten Ultraschall-Schwinger erzeugt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Transformator oder zumindest seine mit Rück
ständen belasteten Teile in eine mit Lösungsmittel
gefüllte, in Ultraschall-Schwingungen versetzbare
Wanne eingetaucht werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß kontinuierlich mit Rückständen
angereichertes Lösungsmittel aus dem Transformator
bzw. der Wanne abgezogen und frisches Lösungsmittel
in den Transformator bzw. die Wanne eingeleitet wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Lösungsmittel im Kreislauf
geführt wird und daß die gelösten Rückstände im Ver
lauf des Kreislaufes aus dem Lösungsmittel extrahiert
werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Extraktion der Rückstände aus
dem Lösungsmittel durch Verdampfung des Lösungsmit
tels und getrennten Abzug des Lösungsmitteldampfes
und der angereicherten Rückstände erfolgt, wobei der
Lösungsmitteldampf nach Kondensation dem Kreislauf
wieder zugeführt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein oder mehrere niedrig siedende
organische Lösungsmittel verwendet werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Lösungsmittel n-Pentan oder
Hexan ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615036 DE3615036A1 (de) | 1986-05-03 | 1986-05-03 | Verfahren zur wiederverwendbarmachung von mit pcb und anderen umweltschaedlichen rueckstaenden belasteten transformatoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615036 DE3615036A1 (de) | 1986-05-03 | 1986-05-03 | Verfahren zur wiederverwendbarmachung von mit pcb und anderen umweltschaedlichen rueckstaenden belasteten transformatoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3615036A1 true DE3615036A1 (de) | 1987-11-05 |
Family
ID=6300114
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863615036 Ceased DE3615036A1 (de) | 1986-05-03 | 1986-05-03 | Verfahren zur wiederverwendbarmachung von mit pcb und anderen umweltschaedlichen rueckstaenden belasteten transformatoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3615036A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4019598A1 (de) * | 1990-06-20 | 1992-01-02 | Abb Patent Gmbh | Verfahren und vorrichtung zur reinigung von kontaminierten stoffen und geraeten |
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Citations (1)
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1986
- 1986-05-03 DE DE19863615036 patent/DE3615036A1/de not_active Ceased
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