DE3614803A1 - Getriebe zum antrieb der walzen einer walzstrasse - Google Patents
Getriebe zum antrieb der walzen einer walzstrasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Getriebe zum Antrieb der Walzen einer
Walzstraße mit einer Anzahl von in Walzrichtung hintereinander
angeordneten Walzgerüsten, bei dem an mehreren oder allen Abtriebswellen
jeweils eine Planetengetriebestufe vorgesehen ist, welche aus einer
Grund- und einer Zusatzdrehzahl die Abtriebsdrehzahl bildet, wobei
gesonderte Zahnradgetriebebahnen zum Zuführen der Grund- und
Zusatzdrehzahlen zu den Planetengetriebestufen vorgesehen sind, in
deren Lagerhülsen sich die Planetengetriebestufen befinden.
Bei einem bekannten Getriebe dieser Art (DE-PS 30 01 343) sind die
Planetengetriebestufen in den Stirnradlagerhülsen sowohl der Grund-
als auch der Zusatzdrehzahlgetriebebahn angeordnet, und zwar zwischen
den tragenden Außenwänden des in üblicher Weise geschlossen
ausgebildeten Getriebegehäuses. Unter den tragenden Gehäusewänden
sind jene zu verstehen, welche die Lagerkräfte aus den Zahnrädern
und Wellen aufnehmen.
Bei dieser bekannten Bauart sind die Zahnräder beider Zahnradgetriebe
bahnen über Wälzlager auf den zentralen Trägerwellen der Planetenge
triebestufen gelagert, wobei diese zentralen Trägerwellen gleichzeitig
als Planetenradträger und als Abtriebswellen dienen. Dadurch werden
große Zahnkräfte auf die Trägerwellen übertragen, so daß diese in
hohem Maße auf Biegung beansprucht werden. Dabei wirkt sich der relativ
große Lagerabstand zwischen den tragenden Gehäusewänden ungünstig aus.
Um ein Durchbiegen der Trägerwellen als Folge hiervon in engen Grenzen
zu halten, so daß die Verzahnungen einwandfrei ineinandergreifen,
ist man gezwungen, diese Trägerwellen ausreichend biegesteif auszubilden,
das heißt, ihnen einen relativ großen Außendurchmesser zu geben.
Infolgedessen läßt sich der kleinste Zahnraddurchmesser der Zahnradge
triebebahnen nur relativ groß ausbilden, was den Walzgerüstabstand in
unerwünschter Weise vergrößert und die möglichen Übersetzungsverhält
nisse in den Zahnradgetriebebahnen spürbar einschränkt. Dies ist
besonders für die Zahnradgetriebebahn der Zusatzdrehzahlen von Bedeutung.
Darüberhinaus fordert die bekannte Bauart für die Durchführung der Montage
zwei horizontale Teilfugen des Getriebegehäuses, was die Fertigung
verteuert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das vorstehend beschriebene,
bekannte Getriebe weiter zu entwickeln und zu verbessern, insbesondere
ein einfacher ausgebildetes und besser montierbares Getriebe zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeweils nur eine
Zahnradgetriebebahn, vorzugsweise die für die Grunddrehzahlen, zwischen
tragenden Gehäusewänden des Getriebegehäuses und die zweite Zahnrad
getriebebahn außenseitig an der den Walzgerüsten abgekehrten
tragenden Gehäusewand angeordnet ist, wobei die Zahnräder der Zahnrad
getriebebahnen auf stillstehende, in den Nabenbereich der Zahnräder
vorragende Lagerhülsen gelagert sind, die in Bohrungen oder an
Flanschflächen der tragenden Gehäusewände befestigt sind. Die Lagerhülsen
nehmen dabei die, insbesondere durch die Zahnkräfte entstehenden
Beanspruchungen auf und leiten sie direkt zu den tragenden Gehäusewänden
des Getriebegehäuses, ohne weitere Bauteile zu belasten. Dies ist
besonders bei solchen Walzstraßen von Vorteil, die eine relativ große
Anzahl von Walzgerüsten besitzen, wie dies zum Beispiel bei Streckre
duzierwalzstraßen für Rohre der Fall ist. Bei solchen Walzstraßen
können im Bereich der Antriebsmotoren die Zahnkräfte besonders hohe
Werte erreichen, weil die Antriebsleistung für eine große Anzahl von
Walzgerüsten an einer Stelle eingespeist und von dort aus verteilt wird.
Erfolgt die Lagerung der Zahnräder der Zahnradgetriebebahnen in der
erfindungsgemäßen Weise, dann werden die innenliegenden Teile der
Planetengetriebestufen in vorteilhafter Weise von allen Beanspruchungen
freigehalten, die sich aus den Zahnkräften der Zahnradgetriebebahnen
ergeben. Dies ermöglicht wiederum die Durchmesser aller Teile der
Planetengetriebestufen kleiner zu bemessen, da sie nicht mehr den hohen
Biegebeanspruchungen aus den Zahnradgetriebebahnen ausgesetzt sind.
Infolgedessen ist man in der Lage, den Abstand der Abtriebswellen und
damit der Walzgerüste in der gewünschten Weise klein zu halten. Vor
allem aber können die Zahnräder der Zahnradgetriebebahnen einen kleineren
Durchmesser erreichen, so daß ein größeres Übersetzungsverhältnis
in den Zahnradgetriebebahnen erzielt werden kann, was vor allem für
die die Zusatzdrehzahlen übertragenden Zahnradgetriebebahnen vorteil
haft ist.
Außerdem ermöglicht die erfindungsgemäße Lagerung der Zahnräder der
Zahnradgetriebebahnen die Verwendung eines Getriebegehäuses ohne
Teilfugen, was die Fertigung beträchtlich vereinfacht und verbilligt.
Ferner vermeidet man hierdurch Verbiegungen der Planetengetriebestufen,
wodurch ein einwandfreier Lauf aller Räder bei nur geringem Verschleiß
erreicht wird. Ferner lassen sich bei der erfindungsgemäßen Lagerung
die Planetengetriebestufen demontieren, insbesondere die Sonnen- und
Planetenräder, die Sonnenradwellen sowie Planetenradträger heraus
nehmen, ohne die relativ großen und schweren Zahnräder der Zahnrad
getriebebahnen mit ausbauen zu müssen.
Besonders vorteilhaft ist es auch, jeweils nur eine einzige Zahnrad
getriebebahn zwischen die tragenden Gehäusewände des Getriebegehäuses
anzuordnen, weil hierdurch der Lagerabstand und damit die Biegebe
anspruchungen der Zahnräder und Lagerhülsen erheblich verringert wird.
Die Anordnung der zweiten Zahnradgetriebebahn, vorzugsweise die für
die Zusatzdrehzahlen, außenseitig an der den Walzgerüsten abgekehrten
tragenden Gehäusewand hat außer dem kurzen Lagerabstand und einem
schmalen Getriebegehäuse den wesentlichen Vorteil, daß die dort mit
besonders hoher Drehzahl umlaufenden Zahnräder gut zugänglich sind.
Diese Zahnräder werden nur mit einer öldichten Haube abgedeckt, die
leicht abnehmbar ist. In diesen Bereich außerhalb des tragenden
Getriebegehäuses ragen von den Planetengetriebestufen nur noch die
Sonnenradwellen hinein, die ein nur geringes Drehmoment zu übertragen
haben, weil sie wegen der großen Übersetzungsverhältnisse der Planeten
getriebestufen mit hoher Drehzahl umlaufen. Infolgedessen ist der
Durchmesser der Sonnenradwellen gering. Deshalb und weil die Planeten
radträger der Planetengetriebestufen nicht bis in diesen Bereich
außerhalb des Getriebegehäuses reichen, können die Zahnräder der
außenseitig angeordneten Zahnradgetriebebahnen sehr viel kleinere
Durchmesser erhalten, als dies bei der bekannten Bauart möglich war.
Somit können weitaus größere Übersetzungsverhältnisse im Bereich dieser
Zahnradgetriebebahn erzielt werden, was beispielsweise bei einer
Streckreduzierwalzstraße für Rohre den Regelbereich des Streckgrades
erheblich vergrößert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die in Bohrungen
der tragenden Gehäusewände befestigten Lagerhülsen mittels an sich
bekannter Kegelspannhülsen gehalten. Derartige Kegelspannhülsen ermöglichen
nach dem Zusammenbau noch ein axiales Verschieben der Lagerhülsen in den
Bohrungen der tragenden Gehäusewände, um das gewünschte Lagerspiel
einzustellen. Ist dieses eingestellt, dann erlauben dieselben
Kegelspannhülsen eine feste und spielfreie Verbindung der Lagerhülsen
mit den Gehäusewänden, um das eingestellte Lagerspiel beizubehalten.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
dargestellt. In einem Getriebegehäuse (1) ist eine Zahnradgetriebebahn
angeordnet, von der in der Zeichnung nur ein Zahnrad (2) erkennbar ist.
Die übrigen Zahnräder dieser Zahnradgetriebebahn folgen in die
Zeichnungsebene hinein, werden also von dem Zahnrad (2) verdeckt. Alle
Zahnräder (2) dieser Zahnradgetriebebahn sind in gleicher Weise auf
Lagerhülsen (3) über Wälzlager (4) gelagert. Die Lagerhülsen (3) sind
in Bohrungen von zwei tragenden Gehäusewänden (5 und 6) in axialer
Richtung eingeschoben und dort arretiert, nachdem das Lagerspiel der
Wälzlager (4) durch entsprechendes axiales Verschieben der Lagerhülsen
(3) eingestellt worden ist.
Zum Einstellen des Lagerspiels beziehungsweise zur Arretierung der
Lagerhülsen (3) in den Gehäusewänden (5 und 6) zeigt die Zeichnung zwei
Ausführungsbeispiele. Im oberen Teil der Zeichnung wird ein Deckel (7)
benutzt, der mit Hilfe von auf dem Umfang verteilten Schrauben (8) fest
mit der Lagerhülse (3) verschraubt ist. Mit Hilfe weiterer Schrauben (9),
die auf einem anderen Teilkreis ebenfalls auf dem Umfang gleichmäßig
verteilt sind, wird der Deckel (7) mit der Gehäusewand (5) verschraubt.
Ein ringförmiges Paßblech (10) von bestimmter Dicke zwischen Deckel (7)
und Gehäusewand (5) sorgt dafür, daß der Deckel (7) und mit ihm die
Lagerhülse (3) eine bestimmte axiale Position einnimmt, so daß das
gewünschte Lagerspiel entsteht.
Eine weitere Möglichkeit ist unterhalb der vorstehend beschriebenen
Teile dargestellt. Dort ist zwischen der Lagerhülse (3) und der
Gehäusewand (5) eine Kegelspannhülse (11) angeordnet. Mit Hilfe von
Druckölbohrungen (12 und 13) wird Öl zwischen die aufeinander liegenden
Flächen der Kegelspannhülse (11) einerseits und der Gehäusewand (5)
beziehungsweise der Lagerhülse (3) andererseits gepreßt, so daß ein
Verschieben der Lagerhülse (3) und der Kegelspannhülse (11) in der
Bohrung der Gehäusewand (5) möglich ist. Dieses Verschieben erfolgt
mit Hilfe der Schrauben (14 und 15), von denen jeweils mehrere auf
zwei Teilkreisen verteilt angeordnet sind. Zwei Schrauben (14),
eingeschraubt in ein Gewinde des Deckels (7), drücken die Kegelspann
hülse (11) in ihre Bohrung. Zwei andere nicht dargestellte Schrauben
auf demselben Teilkreis, eingeschraubt in ein stirnseitiges Innenge
winde der Kegelspannhülse (11) und geführt in einer Durchgangsbohrung
des Deckels (7) können die Kegelspannhülse (11) wieder zurückziehen.
Dasselbe Prinzip wird auch bei den Schrauben (15) angewandt, welche
die Lagerhülsen (3) axial verschieben.
Das Zahnrad (2) der Zahnradgetriebebahn ist gleichzeitig auch Außenkranz
der Planetengetriebestufe und zu diesem Zweck mit einer Innenverzahnung
(16) versehen. Mehrere auf dem Umfang verteilte Planetenräder (17)
greifen in diese Innenverzahnung ein. Die Planetenräder (17) sind auf
Planetenradachsen (18) mit Hilfe von Wälzlagern (19) gelagert. Als
Planetenradträger dient eine Welle (20), welche gleichzeitig die
Abtriebswelle ist und in nicht dargestellter Weise mit einem ebenfalls
nicht dargestellten Walzgerüst gekuppelt wird. Im Bereich der tragenden
Gehäusewände (5 und 6) ist die Abtriebswelle (20) in Wälzlagern (21
und 22) gelagert, wobei das Lager (21) als Festlager und das Lager (22)
als axial verschiebbares Loslager ausgebildet ist.
Von der zweiten Zahnradgetriebereihe ist in der Zeichnung wiederum nur
ein Zahnrad (23) mit zugehörender verzahnter Büchse (24) zu erkennen.
Der große Unterschied zwischen den Teilkreisdurchmessern des Zahnrades
(23) und der Büchse (24) macht die große Übersetzung deutlich, welche
bei dieser Zahnradgetriebebahn möglich ist. Das fest mit der Büchse
(24) verbundene Zahnrad (23) ist mit Hilfe von Wälzlagern (25) auf einer
Lagerhülse (26) gelagert, die außenseitig an der den nicht dargestellten
Walzgerüsten abgekehrten, tragenden Gehäusewand (6) angeordnet ist.
Auch die Lagerhülse (26) überträgt die Beanspruchungen aus der
Zahnradgetriebebahn direkt auf die tragende Gehäusewand (6), ohne
Teile der Planetengetriebestufe hiermit zu beaufschlagen. Die
Lagerhülse (26) kann dabei in gleicher Weise befestigt werden, wie
dies bei der Lagerhülse (3) bereits beschrieben worden ist.
Eine Nabe (27), die drehfest mit dem Zahnrad (23) und der Büchse (24)
verbunden ist, besitzt eine Innenverzahnung (28), mit der sie in eine
Außenverzahnung einer Sonnenradwelle (29) eingreift. Auch andere be
kannte Übertragungsmittel sind zum drehfesten Kuppeln der Nabe (27)
mit der Sonnenradwelle (29) denkbar. Die Sonnenradwelle (29) besitzt
an ihrem anderen Ende das mit (30) bezeichnete Sonnenrad, welches mit
den Planetenrädern (17) im Eingriff steht. Bei einer Anwendung des
erfindungsgemäßen Getriebes als Antrieb für eine Streckreduzierwalz
straße empfiehlt es sich, die Grunddrehzahl über die Zahnräder (2)
und die Zusatzdrehzahl über die Zahnräder (23, 24) einzuspeisen und
die Abtriebswelle (20) mit den Walzgerüsten zu kuppeln.
Als Schutz für die Zahnräder (23) und verzahnten Büchsen (24) dient
eine dünnwandige Abdeckhaube (31), welche keine nennenswerten Kräfte
aufnimmt. Sie sorgt vor allem dafür, daß kein Schmieröl nach außen
abgespritzt wird und die Bedienungsmannschaft vor Unfällen geschützt
ist.
Claims (2)
1. Getriebe zum Antrieb der Walzen einer Walzstraße mit einer Anzahl
von in Walzrichtung hintereinander angeordneten Walzgerüsten, bei
dem an mehreren oder allen Abtriebswellen jeweils eine Planetenge
triebestufe vorgesehen ist, welche aus einer Grund- und einer
Zusatzdrehzahl die Abtriebsdrehzahl bildet, wobei gesonderte
Zahnradgetriebebahnen zum Zuführen der Grund- und Zusatzdrehzahlen
zu den Planetengetriebestufen vorgesehen sind, in deren Lagerhülsen
sich die Planetengetriebestufen befinden, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils nur eine Zahnradgetriebe
bahn, vorzugsweise die für die Grunddrehzahlen, zwischen tragenden
Gehäusewänden (5, 6) des Getriebegehäuses (1) und die zweite
Zahnradgetriebebahn außenseitig an der den Walzgerüsten abgekehrten
tragenden Gehäusewand (6) angeordnet ist, wobei die Zahnräder
(2, 23, 24) der Zahnradgetriebebahn auf stillstehende, in den
Nabenbereich der Zahnräder (2, 23, 24) vorragende Lagerhülsen
(3, 26) gelagert sind, die in Bohrungen oder an Flanschflächen der
tragenden Gehäusewände (5, 6) befestigt sind.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß die in Bohrungen der tragenden Gehäusewände (5, 6) befestigten
Lagerhülsen (3, 26) mittels an sich bekannter Kegelspannhülsen (11)
gehalten sind.
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DE19512978B4 (de) | Antriebsaggregat mit einem Motor, einem Planetengetriebe und einem Abtriebselement |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |