DE3614564C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einlochdüse zur Kraftstoffeinsprit
zung in den Brennraum einer luftverdichtenden Brennkraftma
schine nach den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angege
benen Merkmalen.
Aus der DE-PS 4 89 508 ist eine Einspritzdüse bekannt, bei der
eine im Düsenkörper abdichtend eingespannte Membran als Ven
tilschließglied wirkt und durch einen federbelasteten Stempel
ein Spritzloch verschließt. Diese Ausführung führt in nachtei
liger Weise durch die sich aus Stempel und Schraubenfeder er
gebende hohe Masse zu einem schwingfähigen System, durch das
ein definierter Teilhub der Membran kaum beherrschbar ist, da
sich aufgrund der hohen Massenkräfte kein Gleichgewichtszustand
zwischen Kraftstoffdruck und Schraubenfederkraft einstellen
kann. Hier ergeben sich Einspritzungen, bei denen starke
Beeinträchtigungen der Zerstäubungsqualität des Kraftstoffes
kaum zu vermeiden sind. Außerdem ist die Baulänge dieser Düse
wegen der Feder- und Stempelanordnung relativ groß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten
Nachteile zu beseitigen und durch einfache Maßnahmen eine
Einlochdüse mit geringer Bauhöhe zu schaffen, die unabhängig
von der jeweiligen Einspritzrate eine Kraftstoffeinspritzung
von hoher zerstäubungstechnischer Qualität auch bei kleinen
Öffnungshüben ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die im Kennzeichen des Pa
tentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Die erfindungsgemäße Ausführung ist kostengünstig fertigbar.
Durch sie ergibt sich eine niedrig bauende und anschlagfreie
Einspritzdüse mit sich selbst einstellendem Abspritzquer
schnitt. Die Membran dieser Einspritzdüse wirkt aufgrund des
als Feder wirkenden Fluids bei auftretenden Öffnungsdrücken
gegen ein nahezu schwingungsfreies System mit hohen Dämpfungs
eigenschaften. Kleine Öffnungshube der Membran sind besser be
herrschbar und es ergeben sich Einspritzungen mit verbesserter
Zerstäubungsgüte, insbesondere auch durch die Anordnung des
konischen, mit einem entsprechenden Spritzlochabschnitt zusam
menwirkenden Spritzzapfens an der Membran, da der engste
Durchlaßquerschnitt am brennraumseitigen Ende des Spritzzapfens
liegt und maßgebend für die Zerstäubungsgüte ist. Die fein
zerstäubten Kraftstofftröpfchen treten ungehindert in den
Brennraum. Dagegen findet bei der bekannten Einspritzdüse nach
der DE-PS 4 89 508 die Energieumsetzung bei kleinen Öffnungshu
ben weiter stromaufwärts statt, nämlich am relativ großen
Querschnitt zwischen flacher Membran und Spritzlochrand. Hier
werden die Tröpfchen zunächst zerstäubt, erhalten danach in
radialer Richtung eine Geschwindigkeitskomponente, so daß die
feinen Tröpfchen sich in der Spritzlochachse im Membranbereich
treffen. Der Kraftstoffstrahl verliert einen Teil seiner Ener
gie und die Tröpfchen rekombinieren zu größeren Tropfen mit dem
Ergebnis einer schlechten Zerstäubung. Ferner arbeitet der
Stempel der Einspritzdüse nicht anschlagfrei und neigt daher
durch die Art der Hubbegrenzung zu Nachschwingungen.
Aus der AT-PS 1 05 944 ist zwar eine Einspritzdüse mit einer
Flüssigkeit versehen, bei der die Elastizität dieser Sperr
flüssigkeit selbst als Federkraft ausgenutzt wird. Als Ventil
schließglied ist jedoch eine platzraubende und stark massebe
haftete Düsennadel mit einem Kolben vorgesehen. Zweckmäßige
Ausgestaltungen der Erfindung lassen sich den Unteransprüchen
entnehmen.
So ist insbesondere für die erfindungsgemäße Einspritzdüse für
das als Schließfeder dienende Fluid entweder eine dilatante
Flüssigkeit (Anspruch 2) oder eine (nichtdilatante) Flüssigkeit
mit üblichem Viskositätsverhalten, z. B. Kraftstoff mit einem
überlagerten Gaspolster vorgesehen (Anspruch 4). Die Membran
wird somit derart federnd abgestützt, daß spezielle Federcha
rakteristiken erzielt werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele gezeigt und im fol
genden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Einlochdüse mit einer zwischen einer Membran
und einem Gegenhalter als Fluid eingeschlossenen
dilatanten Flüssigkeit,
Fig. 2 die Einlochdüse wie in Fig. 1, jedoch mit ver
stellbarem Druck in dem das Fluid aufnehmenden
Druckraum und
Fig. 3 eine weitere Einlochdüse mit einer
nichtdilatanten Flüssigkeit und einem Gaspolster
im Druckraum.
Eine für luftverdichtende Einspritzbrennkraftmaschinen vorge
sehene Einspritzdüse 1 in der Ausführung als Einlochdüse be
steht im wesentlichen aus einem Düsenkörper 2 mit zylindrischer
Ausnehmung 3 und einem darin geführten Ventilschließglied 4 in
Form einer Membran, die als konische Scheibe ausgebildet ist.
Die Membran 4, die mit ihrem kegelförmigen Ventilsitz 4a auf
einer entsprechend ausgebildeten, zu einem Spritzloch 11 hin
kegelförmig abfallenden Sitzfläche 2a im Düsenkörper 2 auf
liegt, ist am Membranrand 4b mit dem Düsenkörper 2 durch Elek
tronenstrahl oder Laserschweißen abdichtend verbunden. Auf dem
Membranrand 4b stützt sich ein in der zylindrischen Ausnehmung
3 des Düsenkörpers mit Spiel eingepaßter und fixierter Gegen
halter 5 fest ab. Die Membran 4 und der Gegenhalter 5 begrenzen
gemeinsam einen Druckraum 6, in der ein Fluid 7 als hydrau
lische Schließfeder 7 leckagefrei eingeschlossen ist.
Die Kraftstoffzuführung innerhalb des Düsenkörpers 2 besteht
aus einem Zuführkanal 8, von dem im Bereich einer den Düsen
körper 2 brennraumseitig begrenzenden Wand ein Drallkanal 9
abzweigt und in eine in diesem Wandbereich ausgebildete Druck
kammer 10 tangential einmündet.
Die Druckkammer 10 ist durch eine in die Sitzfläche 2a überge
hende Ringnut gebildet und wird durch die Fläche der kegelför
mig ausgebildeten Membran 4 bei Schließstellung abgedeckt. Bei
Öffnungsstellung gelangt der Einspritzkraftstoff von der
Druckkammer 10 über das Spritzloch 11 am brennraumseitigen Ende
des Düsenkörper 2 in den Brennraum der Brennkraftmaschine.
In den Fig. 1 und 2 ist das im Druckraum 6 eingeschlossene
Fluid durch eine dilatante Flüssigkeit mit über der Fließge
schwindigkeit sprunghaft ansteigender Viskosität gebildet.
Der lediglich in den Fig. 1 und 2 als Federkennungskörper
ausgebildete Gegenhalter 5 ist membranseitig mit einer kegel
förmigen Stützfläche 5a versehen, so daß sich in der Längsachse
der Einspritzdüse 1 zwischen dem Gegenhalter 5 und der Membran
4 der größte Abstand ergibt. Die durch das Fluid gebildete Fe
der wirkt somit innen (im Bereich der Längsachse) weicher als
außen, d. h., daß bei Anliegen eines Öffnungsdruckes des Ein
spritzkraftstoffes die Membran 4 in der Mitte weniger gestützt
wird als außen, sie hebt also im Spritzlochbereich stärker ab
als im Membranrandbereich, was sich vorteilhaft auf die Dauer
haltbarkeit der Membran auswirkt.
Damit eine bestimmte Federsteifigkeit eingehalten werden kann,
muß der mit dilatanter Flüssigkeit gefüllte Druckraum 6
luftfrei sein. Der Gegenhalter 5 weist daher ein mittig lie
gendes Loch 12 auf, das nach dem Einbringen der dilatanten
Flüssigkeit und nach der Montage des Gegenhalters 5 durch ein
Plastteil 13 in Würfel oder Kugelform zunächst abgedeckt wird.
Anschließend wird eine Plast- oder haftfähige Gelmasse 14 in
eine Bördelringnut 15 eines Deckels 16 eingebracht. Die
Bördelringnut 15 geht in eine zum Gegenhalter 5 hin kegelför
mig abfallende Fläche über, die einer entsprechend kegelförmig
verlaufenden Fläche 5b auf der Rückseite des Gegenhalters 5 mit
Abstand gegenüberliegt, wobei sich zwischen dem Deckel und dem
Gegenhalter ebenfalls dilatante Flüssigkeit befindet. Der Dec
kel 16 wird nun mit Konstantgeschwindigkeit in die zylindrische
Ausnehmung 3 eingedrückt. Dabei wird das Plastteil 13 verformt
bzw. in das Loch 12 eingepreßt und der Gegenhalter 5 zunächst
fest auf Anschlag am Membranrand 4b gedrückt.
Durch die Formgestalt von Gegenhalter 5, Plastteil 13 und Dec
kel 6 entweicht zunächst sämtliche Luft und anschließend
dilatante Flüssigkeit durch einen Spalt 17 zwischen Deckel 16
und Düsenkörper 2 nach oben. Alsbald wird ein sprunghafter
Kraftanstieg gemessen, der sich dadurch ergibt, daß aufgrund der
hohen Fließgeschwindigkeit im engen Spalt 17 der Viskositäts
sprung stattgefunden hat. Nun wird langsam bis zum gewünschten,
etwa dem Düsenöffnungsdruck entsprechenden Systeminnendruck
weiter gepreßt. Nach einem kräftigen Schlag auf den Deckel 16
findet der Viskositätssprung im gesamten eingeschlossenen Fluid
statt, es wird hart. Die Plastmasse 14 in der nah am Deckelrand
angeordneten Bördelringnut 15 überträgt den extremen Druck
sprung im Fluid radial nach außen, die Bördelringnut 15 wird
verformt und der Deckel 16 wird an dieser Stelle mit dem Dü
senkörper 2 dichtend fixiert. Durch Elektronenstrahl oder La
serschweißen wird das System mittels einer Naht 27 am oberen
Ende des Spalts 17 hermetisch verschlossen.
In Fig. 2 ist eine Ausführung mit verstellbarem Membrandruck
gezeigt. In dem Deckel 16 ist eine Stellschraube 19 vorgesehen,
die beim Verstellen das Plastteil 13 in das Loch 12 weiter
hineindrückt, so daß sich der statische Membranstützdruck im
Druckraum 6 erhöht.
In Fig. 3 hat der Gegenhalter 5 Tassenform. Der Hohlkörper 20
begrenzt hier gemeinsam mit der Membran 4 den Druckraum 6, in
dem als Fluid eine nichtdilatante Flüssigkeit 7′, d. h. eine
Flüssigkeit mit üblichem Viskositätsverhalten, z. B. Kraft
stoff mit einem zwischen der Flüssigkeit und dem Tassenboden 21
überlagerten Gas- oder Luftpolster 22 eingeschlossen ist, wo
durch eine weichere Federkennung erreicht werden kann. Die
Membran 4 ist daher biegesteifer ausgebildet als die von dem
dilatanten Fluid abgestützte Membran.
Alle Membranen 4 sind mit einem in das Spritzloch 11 hineinra
genden Spritzzapfen 25 versehen, der konisch ausgebildet und
dem oberen membranseitigen und ebenfalls konischen Abschnitt
11a des Spritzlochs 11 angepaßt ist. An diesen Lochabschnitt
11a schließt sich in Spritzrichtung ein kurzer zylindrischer
Lochbereich 11b an, der dann in einen zur brennraumseitigen
Mündung 26 reichenden sich erweiternden unteren Lochbereich 11c
übergeht.
Von einer nicht dargestellten Einspritzpumpe wird der Kraft
stoff durch den Zuführkanal 8, den Drallkanal 9 zur Druckkammer
10 geleitet. Der statische Druck im Fluid über der Membrane 4
hält zunächst die Druckkammer 10 geschlossen. Ab einem be
stimmten Druck hebt sich die biegeweiche Membran 4 und der
Kraftstoff fließt aufgrund seiner Massenträgheit spiralig auf
das Spritzloch 11 zu. Am Spritzzapfen 25 stellt sich ein ring
förmiger Abspritzquerschnitt ein. Der Kraftstoff tritt in den
Brennraum ein und weitet sich aufgrund seiner spiraligen Strö
mungsrichtung zu einem kegel- bzw. kegelmantelförmigen Strahl
auf.
Da diese Vorgänge sehr schnell ablaufen, wirkt z. B. das Fluid
zwischen Membran 4 und Gegenhalter 5 wie ein Hook′scher Fest
körper. Durch den Abstandsverlauf zwischen Membran 4 und Ge
genhalter 5 wird die Membran 4 in der Mitte weniger gestützt
als außen und hebt sich somit in der Mitte stärker ab als au
ßermittig.
Bei steigender Drehzahl nimmt der Membranhub zu und damit auch
der Durchtrittsquerschnitt zwischen Sitzfläche 2a und
Membran 4.
Claims (5)
1. Einlochdüse zur Kraftstoffeinspritzung in den Brennraum
einer luftverdichteten Brennkraftmaschine mit einer am ein
spritzseitigen Ende in einem Düsenkörper abgedichtet befe
stigten scheibenartigen Membran, wobei sich ein auf der dem
Brennraum abgewandten Seite der Membran angeordneter Gegenhal
ter umfangseitig fest an der Membran abstützt, die brennraum
seitig an einer Sitzfläche anliegt, welche an einer zugleich
das zentral angeordnete Spritzloch aufweisenden, quer zur Dü
senlängsachse verlaufenden Wand ausgebildet ist, in der kon
zentrisch zum Spritzloch eine von der Membran begrenzte, vom
Druck des Einspritzkraftstoffs einer Kraftstoffeinspritzpumpe
beaufschlagbare Druckkammer ausgebildet ist, wobei die Membran
durch eine Schließkraft solange in Anlage an der Sitzfläche
und somit einer das Spritzloch verschließenden Lage gehalten
wird, bis sie aufgrund des in der Druckkammer auf Einspritz
druck angestiegenen Kraftstoffdrucks das Spritzloch zur Kraft
stoffeinspritzung in den Brennraum freigibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließkraft durch ein in einem von der Membran (4) und
dem zu dieser hin konkav ausgebildeten Gegenhalter (5) einge
schlossenen Druckraum (6) unter ständigem Überdruck stehendes
Fluid (7; 7′, 22) auf die Membran aufgebracht wird, und daß
letztere mit einem konischen Spritzzapfen (25) versehen ist,
der in Schließstellung der Membran (4) in einen ebenfalls ko
nischen, den Abmessungen des Spritzzapfens (25) entsprechenden
Abschnitt (11a) am membranseitigen Ende des Spritzlochs (11)
eintaucht.
2. Einlochdüse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fluid (7) eine dilatante Flüssigkeit mit über der
Fließgeschwindigkeit sprunghaft ansteigender Viskosität ist.
3. Einlochdüse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Druckraum (6) begrenzende, der Abstützung des
Fluid dienende Fläche (5a) am Gegenhalter (5) derart kegelför
mig verläuft, daß der Abstand der Kegelfläche (5a) vom Mem
branrand (4b) zur Düsenlängsachse hin zunimmt.
4. Einlochdüse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenhalter (5) eine zur Membran (4) hin offene
tassenförmige Gestalt aufweist und das Fluid aus einer unmit
telbar auf die Membran (4) wirkenden Flüssigkeit 7′ mit üb
lichem Viskositätsverhalten, z. B. Kraftstoff, mit einem
tassenbodenseitig überlagerten Gaspolster (22) besteht.
5. Einlochdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkammer (10) in der Wand am brennraumseitigen Ende
des Düsenkörpers (2) in Form einer konzentrisch zum Spritzloch
(11) angeordneten Ringnut ausgebildet ist, in die ein von einem
Kraftstoffzufuhrkanal (8) abgehender Drallkanal tangential
einmündet.
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