DE3614487A1 - Verfahren und vorrichtung zur walzentemperierung in kaltwalzwerken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur walzentemperierung in kaltwalzwerkenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Walzentempierung in Kaltwalzwerken, bei dem
wenigstens eine Walze über die Breite des zu walzenden
Bandes durch Schmiermittel, wie Walzöl und/oder Immulsi
on gekühlt wird. Der Begriff Schmiermittel wurde hier
stellvertretend auch für Kühlmittel oder Temperiermittel
gewählt.
Beim Kaltwalzen von Metallbändern, insbesondere von
Feinbändern oder Metallfolien, sind oft hohe Zugspannun
gen im Kantenbereich festzustellen. Diese hohen Zugspan
nungen behindern den Walzprozeß erheblich. So wird ei
nerseits die Bandplanheit negativ beeinflußt, anderer
seits kann die Anlagengeschwindigkeit häufig wegen der
Gefahr von Bandrissen nicht voll ausgenutzt werden.
Das Problem der Messung und Behebung von Planheitsfeh
lern wurde bereits durch die DE-OS 33 31 335 abgehan
delt. Ferner wurde in der DE-OS 34 19 261 auf
Bandspannungen, besonders in den Randzonen des Bandes,
hingewiesen.
Um einen wirtschaftlichen Betrieb des Walzwerkes zu er
reichen, wird durch die DE-OS 34 19 261 zum einen vorge
schlagen, die Lage der Bandkanten genauer als bisher zu
bestimmen und den Lageparameter zur Planheitsregelung
heranzuziehen. Zum anderen wird eine Walzkühl- und
Schmiervorrichtung angegeben, die quer zur Bandlaufrich
tung verfahrbare Düsenbalken aufweist. Durch eine genaue
Positionierung der verfahrbaren Düsenbalken auf ausge
wählte Bandbereiche sollen unerwünschte Bandzugspan
nungsabweichungen zonenweise im gewalzen Band ausgere
gelt werden. Diese Maßnahmen sind jedoch nicht ausrei
chend, um die hohen Zugspannungen im Kantenbereich des
Bandes zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein Ver
fahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
geeignete Maßnahmen anzugeben, durch die die hohen Kan
tenspannungen beim Bandwalzen vermieden werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Walzenbereich, der außerhalb der Bandkante liegt und der
sich unmittelbar an die Bandkante anschließt, durch Auf
bringen von erwärmten Schmiermitteln (Temperiermittel)
temperiert wird. Die Grenzlinie zwischen dem warmen
Schmiermittelstrahl außerhalb des Bandes und dem kalten
Schmiermittelstrahl (Kühlmittelstrahl), durch den das
Band gekühlt wird, wird relativ scharfkantig eingestellt
und fällt in etwa mit der Bandkante zusammen. Die Menge
und/oder Temperatur des erwärmten Schmiermittels wird
derart gesteuert, daß sich beidseits der Bandkante in
der Walze in etwa die gleichen Wärmeverhältnisse bzw.
Temperaturverhältnisse einstellen. Bei dieser Steuerung
wird die Intensität der Kühlung des Bandes durch das
kalte Schmiermittel berücksichtigt.
Der erfindungsgemäßen Lösung liegt die Erkenntnis zu
grunde, daß eine wesentliche Ursache der hohen Zugspan
nungen im Kantenbereich darin zu sehen ist, daß die Wal
zentemperatur in ihrem vom Band bedeckten Bereich (d.h.
über die Bandbreite) höher ist, als im vom Band nicht
bedeckten Bereich.
Auf der Bandkante hört die Wärmezufuhr, die ihren Ur
sprung in der mechanischen Verformungsarbeit des Bandes
hat, abrupt auf. Die Kühlung durch Sprühdüsen ist im
Bereich der Bandkante örtlich ungenau und in ihrer Wir
kung nach verschwommen, so daß die Unstetigkeit der Wär
mezufuhr stark inhomogene Wärmeströme und Temperaturgra
dienten zur Folge hat. Hier finden Wärmeausgleichsvor
gänge statt, die zum Teil nahe an der Walzenoberfläche
ablaufen.
Die Temperaturerhöhung der Walze über die Bandbreite
verursacht einen axialen Wärmefluß in Richtung der käl
teren bandfreien Walzenabschitte, d.h. in Richtung der
Walzenzapfen. Der axiale Wärmefluß bewirkt einen Tempe
raturgradienten entlang der Walze und führt zu einer
thermisch bedingten Änderung des Walzendurchmessers, die
eine lokal geminderte Verformung des Bandes an den Band
kanten und damit erhöhte Zugspannungen im Kantenbereich
verursacht.
Der Zugspannungsanstieg ist erfahrungsgemäß örtlich eng
begrenzt. Eine Korrektur über die Walzenbiegung ist
nicht mehr möglich, da ein Gegensteuern mit der Biegung
einen Zugspannungsabfall über die betroffene Randzone
hinaus verursacht, was zu Unplanheit führt.
Eine übliche Walzenkühlung kann die im Walzspalt erzeug
te Wärme nicht so vollständig und kantengenau abführen,
daß keine nennenswerten Temperaturdifferenzen in Achs
richtung der Walzen zu verzeichnen wären. Eine Tempera
turerhöhung des vom Band erwärmten Walzenballens gegen
über den vom Band nicht bedeckten Walzenabschnitten ist
in jedem Kaltwalzwerk anzutreffen.
Eine zur Lösung des Kantenproblems erforderliche Beein
flußung der Walzenform ist durch die der Erfindung zu
grundeliegenden Maßnahmen gegeben. Es wird eine örtlich
exakt abgrenzbare Walzenerwärmung der vom Band nicht
bedeckten Walzenbereiche vorgeschlagen. Stellt man die
gleichen Wärmeverhältnisse, wie sie in den vom Band be
deckten Bereichen der Walzen herrschen, unmittelbar ne
ben den Bandkanten ein, so werden die kritischen Berei
che der hohen Temperatur- und Wärmeleistungsdifferenzen
von den Bandkanten in Richtung der Walzenzapfen verscho
ben. Die außerhalb des Bandes aufgebrachte Wärmeleistung
soll sich dabei möglichst genau an die Wärmeleistung der
Walze im Bandbereich anschließen.
Hierfür ist es von Vorteil, daß durch eine gemeinsame
Düseneinrichtung sowohl warmes als auch kaltes Schmier
mittel aufgebracht wird. Die Düseneinrichtung enthält
warme und kalte Düsen, welche auf eng benachbarte Orte,
die in der Nähe der Bandkante liegen, strahlen. Die be
nachbarten warmen und kalten Düsen werden vorzugsweise
so eingestellt, daß ihre Schmiermittelstrahlen teilweise
gegeneinander arbeiten. Die Düsen können hierfür auf der
Düseneinrichtung schwenkbar angeordnet sein.
Einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zufolge
erfolgt die Einstellung der relativ scharfen Grenzlinie
zwischen warmem und kaltem Schmiermittelstrahl durch
Beeinflußung der Schmiermittelversorgungsdrücke. Es kön
nen hierfür beispielsweise übliche Flachstrahldüsen ein
gesetzt werden, die vorzugsweise senkrecht auf die Walze
ausgerichtet sind. Durch Einstellung eines ausreichend
hohen Versorgungsdruckes stellt sich eine relativ schar
fe Grenzlinie zwischen warmem und kaltem Schmiermittel
strahl am Ort der Walze, wo die Teilstrahlen auftreffen,
ein. Die Einstellung der scharfen Grenzlinie kann durch
Ausrichtung der Schmiermittelstrahlen unterstützt wer
den.
Zur kantengenauen Einstellung der Kühlmittelgrenzlinie
schlägt eine bevorzugte Lösung der Erfindung vor, daß
die Düseneinrichtung quer zur Bandlaufrichtung verfahr
bar angeordnet ist. Durch Messung der Bandkantenlage und
Verwendung einer entsprechenden Steuereinrichtung kann
die Düseneinrichtung derart verschoben werden, daß die
Grenzlinie des warmen Schmiermittelstrahles, bzw. bei
Anordnung von warmen und kalten Düsen auf der Düsenein
richtung die Grenzlinie zwischen warmem und kaltem
Schmiermittelstrahl, realtiv genau auf die Bandkante
positioniert wird. Derartige positionierbare Düsenein
richtungen können unabhängig voneinander an verschiede
nen Walzen und an beiden Bandkanten eingesetzt werden.
Bevorzugt werden die auf eine Bandkante ausgerichteten
Düseneinrichtungen, z.B. für die obere und untere Ar
beitswalze, durch einen gemeinsamen Antrieb positio
niert, während die Düseneinrichtungen der anderen Band
kante unabhängig von der Lage der ersten Düseneinrich
tung einstellbar sind.
Sind auf der Düseneinrichtung sowohl warme als auch kal
te Düsen angeordnet, so ist die Kühlwirkung der über dem
Band liegenden verfahrbaren Kanten-Kühldüsen, die zur
Erzeugung des kompensierenden Temperaturgradienten benö
tigt wird, örtlich breit. Die Kantenspannungen sind je
doch im allgemeinen örtlich begrenzt. Um eine negative
Beeinflußung der Zugspannungen in kantennahen Bereichen
durch die verfahrbaren Kühldüsen zu vermeiden, ist es
zweckmäßig, daß die Kühlleistung der mit kaltem Schmier
mittel gespeisten Düsen zur Bandmitte hin abnimmt. Dies
kann durch Kühldüsen realisiert werden, deren Durchmes
ser zur Bandmitte hin abnimmt. Durch diese Einrichtung
verursachte Planheitsänderungen können durch Regelung
der Walzenbiegung und durch Partialkühlung korrigiert
werden.
Die erforderliche Heizleistung des erwärmten Schmiermit
tels kann in zweckmäßiger Weise durch Mischungsregelung
von Schmiermittelströmen aus einem warmen und einem kal
ten Schmiermittelresevoir eingestellt werden. Eine wei
tere, zweckmäßige Lösung zur Einstellung der Heizlei
stung ist in einer gesteuerten Taktung des Schmiermit
teldurchsatzes zu sehen. Hierbei wird das zeitliche Of
fen-Zu-Verhältnis der Schmiermittelströme eingestellt.
Vorzugsweise wird die Trennung zwischen den Schmiermit
telstrahlen und eine Begradigung der Strahlgrenzen durch
eine Trennwand unterstützt, die längs der Bandkante sen
krecht zur Walzenachse ausgerichtet ist. Es kann zweck
mäßig sein, die Trennwand ebenfalls quer zur Bandlauf
richtung verschiebbar anzuordnen, um somit eine genaue
Positionierung auf die Bandkante zu erreichen. Beispiels
weise kann die Trennwand synchron mit der Düseneinrich
tung einer Bandkante verfahren werden.
Eine Kühlung des Walzenballens außerhalb des Bandes
durch die feststehenden und relativ breit strahlenden
Düsen der Grund- oder Partialkühlung ist unerwünscht.
Sollen diese Düsen im Kantenbereich zugeschaltet werden
können, so ist es zweckmäßig, ihre Strahlen auf die
Bandbreite zu beschränken. Das wird vorzugsweise durch
einen Strahlabweiser bewerkstelligt. Auch der Strahlab
weiser kann quer zur Bandlaufrichtung verschiebbar ange
ordnet sein. Er wird dabei in zweckmäßiger Weise auf
einer verfahrbaren Einrichtung gemeinsam mit der Düsen
einrichtung und gegebenenfalls der Trennwand montiert.
Hierbei wird es als zweckmäßig angesehen, die Trennwand
und den Strahlabweiser als ein Bauteil auszubilden, in
dem ein entsprechender Blechkörper mit geeigneten Ab
winklungen versehen wird.
Für einen regulären Betrieb der Walzenheizeinrichtung
ist es besonders vorteilhaft, wenigstens eine Schmier
mittelauffangvorrichtung vorzusehen, die derart positio
niert ist, daß sie vorwiegend das erwärmte Schmiermit
tel, das der Temperierung des äußeren Walzenbereiches
dient, auffängt. Dieses wird dann in einem gesonderten
Kreislauf wieder nacherwärmt und den außerhalb der Band
kante liegenden warmen Düsen zugeführt. Das gesonderte
Auffangen des warmen Schmiermittels und Aufbereiten in
einem gesonderten Kreislauf, gegebenenfalls unter Ein
satz einer Wärmepumpe, hat eine erhebliche Leistungsein
sparung zur Folge.
Anhand der Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele der
Erfindung gezeigt sind, sollen die Erfindung sowie wei
tere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt:
Fig. 1 die Draufsicht eines Walzensatzes mit erfin
dungsgemäßen Düseneinrichtungen,
Fig. 2 die Ansicht eines Walzensatzes in Bandlauf
richtung mit erfindungsgemäßen Düseneinrich
tungen,
Fig. 3 die perspektivische Teilseitenansicht eines
Walzensatzes mit erfindungsgemäßer
Düseneinrichtung,
Fig. 4 das Spritzbild der Schmiermittelstrahlen und
Fig. 5 die Walzspaltform bei starker Abkühlung im
Bandkantenbereich und bei Walzendurchbiegung.
In den Fig. 1 bis 3 sind unterschiedliche Ansichten
eines Walzensatzes dargestellt, der mit ähnlichen Düsen
einrichtungen gekühlt werden. Sich entsprechende Bautei
le wurden mit den gleichen Bezugsziffern belegt.
Der dargestellte Walzensatz besteht aus zwei Arbeitswal
zen 10 und zwei Stützwalzen 11. Zwischen den Arbeitswal
zen 10 läuft das Band 12 in Bandlaufrichtung (Pfeil 13).
In Fig. 1 sind die Arbeitswalzen durch die sichtbare
Stützwalze 11 verdeckt.
Auf die Arbeitswalzen 10 sind im Bereich jeder Bandkante
14 je eine Düseneinrichtung 15 ausgerichtet. Jede Dü
senanordnung 15 besteht aus zwei Sprühbalken 16, 17, die
jeweils einer Arbeitswalze 10 zugeordnet sind, und auf
einer gemeinsamen Vorrichtung 18 montiert sind, welche
in Pfeilrichtung 19 quer zur Bandlaufrichtung 13 ver
schiebbar ist.
Jeder Sprühbalken 16, 17 ist durch eine Trennwand 21 in
zwei Bereiche unterteilt. Die Trennwand 21 liegt in etwa
oberhalb der Bandkante 14. Die innerhalb der Bandkanten
14 auf dem Sprühbalken 16, 17 liegenden Düsen 22 werden
mit kaltem Schmiermittel (Pfeil 23) gespeist. Bei dem
kalten Schmiermittel handelt es sich um Walzöle oder
Emulsionen, welche der Walzenkühlung dienen.
Die außerhalb des Bandes auf den Sprühbalken 16,17 ange
ordneten Düsen 24 werden mit warmem Schiermittel ver
sorgt, welches der Konvektionsheizung der außenliegenden
Arbeitswalzenbereiche dient. Als sogenanntes warmes
Schmiermittel sind ebenfalls Walzöle und Emulsionen ge
eignet.
Durch eine gemeinsame Speiseleitung 25 werden alle war
men Düsen 24 einer Düseneinrichtung 15 gespeist. Das aus
den Düsen 24 austretende Temperiermittel wird in einer
Auffangwanne 26 aufgefangen und zur Weiterverwendung
abgeführt (Pfeil 27). Die Auffangwanne 26 ist derart
ausgebildet, daß sie im wesentlichen nur das warme
Schmiermittel auffängt. Die Auffangwanne für das aus den
Düsen 22 austretende Kühlmittel wurde in den Figuren
nicht näher dargestellt.
Um die Temperatur im äußeren, von dem Band 12 nicht be
deckten Teil der Arbeitswalze 10 einstellen zu können,
wird das durch die Speiseleitung 25 zugeführte warme
Schmiermittel auf die erforderliche Temperatur einge
stellt. Zur Temperatureinstellung sind in Fig. 1 zwei
unterschiedliche Einstellmöglichkeiten angedeutet. Die
linke Düseneinrichtung 15 ist über ihre Speiseleitung 25
mit einem Mischungsregler 28 verbunden. Der Mischungs
regler 28 wird von einem warmen (Pfeil 29) und einem
kalten (Pfeil 30) Schmiermittelresevoir gespeist. Anhand
eines Temperatursollwertes (Pfeil 31) stellt der Mi
schungsregler 28 das Mengenverhältnis von warmem und
kaltem Schmiermittel so ein, daß sich die erforderliche
Temperatur ergibt. Falls das Walzöl bzw. die Emulsion in
der Aufbereitung durch Regelung der Heizleistung richtig
temperiert wird, ist keine Mischungsregelung erforder
lich.
Während gemäß der linken Bildhälfte in Fig. 1 die war
men Düsen 24 ständig geöffnet sind, unterliegen die war
men Düsen 24 der rechten Bildhälfte in Fig. 1 einem
getakteten Betrieb. Einer Taktsteuerung 33 wird auf eine
konstante Temperatur erwärmte Emulsion 56 zugeführt.
Durch Steuerung des Offen-Zu-Verhältnisses stellt die
Taktsteuerung 33 die an die Arbeitswalze 10 abgegebene
Wärmemenge ein. Die Taktsteuerung 33 erhält als Ein
gangssignal 34 die Information über die erforderliche
Wärmemenge.
Im Bereich jeder Bandkante 14 des auslaufenden Bandes 12
ist je ein Bandkantenmeßgerät 36 angeordnet, das die
aktuelle Lage der Bandkante 14 mißt. Der Meßwert 37 wird
einer Steuereinrichtung 38 zugeführt. Die Steuereinrich
tung 38 verschiebt mittels der Vorrichtung 18 die Düsen
einrichtung 15 derart, daß die Grenzlinie zwischen den
warmen und kalten Sprühmittelstrahlen in axialer Rich
tung der Arbeitswalzen 10 mit der Lage der Bandkanten 14
zusammenfallen.
Zur Abgrenzung der warmen und kalten Sprühmittelstrahlen
sind Trennwände 40 vorgesehen, die blechartig ausgebil
det und im wesentlichen senkrecht zur Arbeitswalzenachse
ausgerichtet sind. Gemäß Fig. 3 ist eine Trennwand 40
mit einem Strahlabweiser 41 verbunden, welcher die über
die Bandkante 14 hinausreichenden Sprühmittelstrahlen
eines stationär angeordneten Sprühbalkens 42 abfängt, so
daß diese nicht auf außerhalb des Bandes 12 liegende
Bereiche der Arbeitswalze 10 auftreffen können.
Das Spritzbild der Schmiermittelstrahlen beim Auftreffen
auf die Arbeitswalze 10 ist in Fig. 4 dargestellt. Die
Düsen 22, 24 sind senkrecht auf die Arbeitswalze 10 aus
gerichtet. Bei Einstellung eines ausreichenden Schmier
mitteldruckes ergeben sich Spritzbilder, die relativ
scharf voneinander abgegrenzt sind. Die Düseneinrichtung
15 mit den Düsen 22, 24 wird derart positioniert, daß
die scharfe Grenzlinie 44 zwischen dem warmen Schmier
mittelstrahl 45 und dem kalten Schmiermittelstrahl 46 in
axialer Richtung der Arbeitswalze 10 mit der Bandkante
14 des Bandes 12 zusammenfällt.
In Fig. 5 ist die Walzspaltform 50 dargestellt, die
sich bei starker Abkühlung der Arbeitswalze 10 außerhalb
der Bandkante 14 ergibt, sofern eine Temperierung des
Bandkantenbereiches, wie sie die Erfindung vorschlägt,
nicht vorgenommen wird. Die Arbeitswalze 10 gemäß Fig.
5 ist belastet, so daß sie sich durchbiegt und ihre Ach
se 51 aus der geraden Fluchtlinie 55 abgelenkt ist. Aus
Fig. 5 ist, wenn auch in übertriebener Darstellung,
ersichtlicht, daß infolge der unterschiedlichen Tempera
turen die Arbeitswalze 10 in ihrem Bereich 52, der durch
das Band 50 abgedeckt ist, einen größeren Durchmesser
aufweist, als in dem außerhalb der Bandkante 14 liegen
den Bereich 53. Im Bereich der Bandkante 14 gehen die
beiden Walzendurchmesser ineinander über. Hierdurch wird
in einer örtlich begrenzten Randzone 54 des Bandes 50
das Band 50 nicht voll ausgewalzt, wodurch sich die be
reits erwähnten hohen Zugspannungen im Kantenbereich des
Bandes 50 ergeben.
Claims (18)
1. Verfahren zur Walzentemperierung in Kaltwalzwer
ken, bei dem wenigstens eine Walze über die Breite des
zu walzenden Bandes durch Schmiermittel, wie Walzöl
und/oder Emulsion gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Walzenbereich, der außerhalb der Bandkante (14)
liegt und sich unmittelbar an die Bandkante (14) an
schließt, durch Aufbringen von erwärmtem Schmiermittel
temperiert wird, wobei eine relativ scharfe Grenzlinie
(44) zwischen warmem und kaltem Schmiermittel einge
stellt wird, die in etwa mit der Lage der Bandkante (14)
zusammenfällt, und daß die Menge und/oder Temperatur des
erwärmten Schmiermittels derart eingestellt wird, daß in
etwa die gleichen Wärmeverhältnisse beidseits der Band
kante (14) in der Walze (10) herrschen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß durch eine gemeinsame Düseneinrichtung (15)
sowohl warmes Schmiermittel als auch kaltes Schmiermit
tel aufgebracht wird, wobei die nebeneinanderliegenden
warmen Düsen (24) und kalten Düsen (22) auf eng benach
barte Orte in der Nähe der Bandkante (14) ausgerichtet
sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einstellung der relativ scharfen
Grenzlinie (44) zwischen warmem und kaltem Schmiermit
telstrahl durch Beeinflußung der Schmiermittelversor
gungsdrücke erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das erwärmte Schmiermittel und
gegebenenfalls wenigstens ein Teil des kalten Schmier
mittels durch eine quer zur Bandlaufrichtung (13) ver
fahrbare Düseneinrichtung (15), deren Position relativ
zu der Bandkantenlage einstellbar ist, aufgebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Lage der Bandkante (14) gemessen und der
Meßwert (37) zum Verfahren der Düseneinrichtung (15)
quer zur Bandlaufrichtung (13) herangezogen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die erforderliche Heizleistung
des erwärmten Schmiermittels durch Mischungsregelung von
Schmiermittelströmen aus einem warmen (29) und einem
kalten (30) Schmiermittelresevoir eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die für den äußeren Walzenbe
reich erforderliche Heizleistung durch gesteuerte Tak
tung des Schmiermitteldurchsatzes eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die für den äußeren Walzenbe
reich erforderliche Heizleistung durch Steuerung des
Schmiermittelversorgungsdruckes eingestellt wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch wenig
stens eine Düseneinrichtung (15), welche mit warmem
Schmiermittel gespeiste Düsen (24) aufweist, die auf den
außerhalb der Bandkante (14) liegenden Walzenbereich
ausgerichtet sind und deren Schmiermittelstrahlen (45)
relativ scharfkantig auf die Bandkante (14) begrenzt
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der Düseneinrichtung (15) neben den
mit warmem Schmiermittel gespeisten Düsen (24) auch mit
kaltem Schmiermittel gespeiste Düsen (22) angeordnet
sind, deren Kühlmittelstrahlen (46) wenigstens auf den
Bandkanten nahen Bereich des zu walzenden Bandes gerich
tet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kühlleistung der mit kaltem Schmier
mittel gespeisten Düsen (22) zur Bandmitte hin abnimmt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düseneinrichtung (15)
quer zur Bandlaufrichtung verfahrbar angeordnet ist und
durch eine Steuereinrichtung (38) derart beeinflußbar
ist, daß die Grenzlinie (44) des warmen Schmiermittel
strahls (45) bzw. die Grenzlinie zwischen warmem
Schmiermittelstrahl (45) und kaltem Schmiermittelstrahl
(46), auf die Bandkante (14) positionierbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß längs der Bandkante (14)
wenigstens eine Trennwand (40) angeordnet ist, die die
Abgrenzung des warmen Schmiermittelstrahles (45) und
gegebenenfalls des kalten Schmiermittelstrahles (46) auf
die Bandkante (14) unterstützt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trennwand (40) quer zur Bandlaufrich
tung (13) verfahrbar angeordnet und durch eine Steuer
einrichtung (38) derart beeinflußbar ist, daß die Grenz
linie (44) des warmen Schmiermittelstrahles (45), bzw.
die Grenzlinie zwischen warmem Schmiermittelstrahl (45)
und kaltem Schmiermittelstrahl (46), auf die Bandkante
(14) positionierbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß in etwa längs der Bandkante
(14) im Bereich eines stationären Sprühbalkens (42) we
nigstens ein Strahlabweiser (41) angeordnet ist, der den
Kühlstrahl auf den Bandkantenbereich begrenzt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Strahlabweiser (41) quer zur Bandlauf
richtung (13) verfahrbahr angeordnet ist und durch eine
Steuereinrichtung (38) derart beeinflußbar ist, daß der
Kühlstrahl des stationären Sprühbalkens (42) auf den Be
reich des Bandes (12) begrenzt ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennwand (40) und der Strahlab
weise (41) als ein Bauteil ausgebildet sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Schmiermit
telauffangvorrichtung (26) vorgesehen, die derart ange
ordnet ist, daß sie vorwiegend das erwärmte Schmiermit
tel, daß der Temperierung des äußeren Walzenbereiches
dient, auffängt und daß ein gesonderter Kühlkreislauf
für das erwärmte Schmiermittel vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863614487 DE3614487A1 (de) | 1986-04-29 | 1986-04-29 | Verfahren und vorrichtung zur walzentemperierung in kaltwalzwerken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863614487 DE3614487A1 (de) | 1986-04-29 | 1986-04-29 | Verfahren und vorrichtung zur walzentemperierung in kaltwalzwerken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3614487A1 true DE3614487A1 (de) | 1987-11-05 |
Family
ID=6299782
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863614487 Ceased DE3614487A1 (de) | 1986-04-29 | 1986-04-29 | Verfahren und vorrichtung zur walzentemperierung in kaltwalzwerken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3614487A1 (de) |
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