DE3613644A1 - Kraftangetriebene kniehebelspannvorrichtung - Google Patents
Kraftangetriebene kniehebelspannvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kniehebelspannvorrichtung
zum Festspannen von Werkstücken, vornehmlich zur Verwendung
im Karosseriebau, mit einem das Kniehebelgelenk betätig
baren, achsial verstellbarem Teil.
Kniehebelspannvorrichtungen sind insbesondere als druck
mittelbetätigbare Kniehebelspannvorrichtungen in mannig
faltigen Ausführungsformen vorbekannt. Eine vorteil
hafte Ausführungsform dieser Art besteht aus einem Gehäuse
mit einem Zylinderraum für den Kolben, an dessen freiem
Kolbenstangenende Führungsmittel für die Kolbenstange
und ein Kolbenstangenbolzen angeordnet sind, der über
eine Lasche mit dem Kniehebelgelenk eines werkstück
spannenden Winkelhebels verbunden ist, welcher auf einem
im Gehäuse gelagerten Lagerzapfen schwenkbar gelagert
ist. Führungsmittel für die Kolbenstangen bestehen aus
den Enden des Kolbenstangenbolzens und im Gehäuse ange
ordneten, in Achsrichtung der Kolbenstange verlaufenden
Führungsnuten zum Führen dieser Enden (DE-AS 22 22 686).
Alle bisher bekanntgewordenen, durch Luftdruck betätigten
Kniehebelspannvorrichtungen besitzen den Nachteil, daß
die verwendete Druckluft relativ teuer ist. Diese Druckluft
wird teilweise wieder in den Freiraum zurückgeblasen
und wirkt damit wenig umweltfreundlich, zumal die Druckluft
oftmals sogenannte "geölte" Druckluft ist. Das Ausströmen
in den Freiraum ist mit erheblichen Geräuschen verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kniehebel
spannvorrichtung der gattungsmäßig vorausgesetzten Art
so auszubilden, daß die Konstruktion gegenüber dem Stand
der Technik wesentlich vereinfacht wird und die Nachteile
des Standes der Technik vermieden sind.
Ausgehend von einer Kniehebelspannvorrichtung der gattungs
gemäß vorausgesetzten Art wird diese Aufgabe durch die
in Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmale gelöst.
Bei einer erfindungsgemäßen Kniehebelspannvorrichtung
wird keine Druckluft mehr benötigt. Dadurch sind die
durch die Verwendung von Druckluft auftretenden, insbe
sondere die Umwelt belastenden Nachteile (geölte Druck
luft wird ausgeblasen; erhebliche Geräusche; teure Her
stellung der Druckluft) restlos vermieden.
Darüber hinaus ist die Kniehebelspannvorrichtung auch
montagefreundlich, da keine starren Rohrleitungen, Ver
schraubungen usw. verlegt werden müssen, sondern nur
flexible Kabel zur Anwendung kommen, die dann über Stecker
mit dem Spanner verbunden sind.
Da die Endabfragung "auf" oder "zu" oftmals über elektrische
Endschalter abgefragt wird, bedeutet dies auch einen
Vorteil bezüglich des elektrischen Antriebes. Bei pneu
matischen Spannern müssen jeweils die Signale von elektrisch
auf pneumatisch umgewandelt werden. Ebenso sind bei
pneumatischen Spannern aufwendige Steuerungssysteme
notwendig, z. B. Magnetventile usw., die bei den elek
trischen Spannern entfallen können.
In Patentanspruch 2 ist eine sehr vorteilhafte Aus
führungsform der Erfindung beschrieben. Bei dieser wird
das achsial verstellbare Teil durch eine Schraubspindel,
die beispielsweise ein Steilgewinde, insbesondere ein
Trapezgewinde oder gleichen aufweisen kann, ersetzt,
die in einer passenden Schraubmutter arbeitet, die durch
einen elektrischen Motor, beispielsweise über eine Hohl
welle, angetrieben wird, so daß in beiden Achsrichtungen
eine stufenlose Verstellung der Spindel und damit auch
des Kniehebelgelenks gegeben ist. Nach Ausfall der elek
trischen Energie können sich die Teile selbst nicht
lösen, da alle Teile bei allen Ausführungsformen der
Erfindung Selbsthemmung besitzen können. Auch ist kein
Entweichen von "Energie" möglich, wie dies z. B. bei
durch Druckluft betätigbaren Spannern nicht auszuschließen
ist. Erfindungsgemäße Spanner halten die eingestellte
Kraft unveränderbar, so daß solche Spanner auch bei
Schichtwechsel und/oder beim Verladen von Karosserieteilen
der Kfz-Industrie auf Palettenwagen verfahren werden
können, ohne daß sie nach Trennen von der elektrischen
Energiezufuhr ihre Spannstellung verändern.
Bei der Ausführungsform nach Patentanspruch 3 erfolgt
der Antrieb des Elektromotors über ein Getriebe, wobei
eines der Zahnräder oder Ritzel mit einem entsprechenden
Gewinde für die als achsial verstellbares Teil ausgebil
dete Spindel versehen sein kann.
Besonders vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform
gemäß Patentanspruch 4, bei welcher das achsial verstell
bare Teil durch die Achse oder Welle eines sogenannten
Linearmotors gebildet ist, bei dem dieses achsial verstell
bare Teil auf elektro-magnetischem Wege stufenlos in
beiden Richtungen verstellbar ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch -
an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine Kniehebelspannvorrichtung teils in der
Seitenansicht, teils im Schnitt, gemäß der
Erfindung;
Fig. 2 eine Teildraufsicht, teils abgebrochen darge
stellt, gemäß Fig. 1.
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 bei
einer anderen Ausführungsform und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Elektromotor mit für
die jeweilige Ausführungsform bestimmter Ausgestaltung
bezeichnet, der bei der Ausführungsform nach Fig. 1
in achsialer Richtung einer Ausnehmung 2 aufweist, in
die eine in Richtung X bzw. Y stufenlos verstellbare
Schraubspindel 3 einzutreten vermag. Mit 4 ist eine
Montage- oder Abschlußplatte bezeichnet, die aber auch
entfallen kann.
Koaxial zum Elektromotor 1 ist ein Gehäuse 5 der Kniehebel
spannvorrichtung angeordnet und mit dem Elektromotor
1 in nicht dargestellter Weise, beispielsweise durch
Schrauben, fest, aber lösbar, verbunden. Das Gehäuse
5 weist im stirnseitigen Bereich zum Elektromotor 1
eine radiale Erweiterung 6 auf, in der eine Gewindemutter
7 angeordnet ist, deren Gewinde zu dem Gewinde der Schraub
spindel 3 paßt. Die Gewindemutter 7 ist mit einer Hohlwelle
8 des Elektromotors 1 getrieblich verbunden. Die Hohlwelle
8 weist somit die Ausnehmung 2 für den Eintritt der
Schraubspindel 3 auf. Die Schraubspindel 3 ist in jeder
während des Betriebes möglichen Stellung der Teile in
der Schraub- bzw. Gewindemutter 7 mindestens mit mehreren
Gewindegängen eingeschraubt, ragt aber auch bei der
aus Fig. 1 ersichtlichen Spannstellung noch um ein be
trächtliches Längenmaß aus der Gewinde- bzw. Schraubmutter
7 in die Ausnehmung 2 der Hohlwelle 8 hinein. Die zu
spannenden Teile sind in der Zeichnung allerdings nicht
dargestellt. Auch sind in den Spannstellungen der Fig.
1 und 3 Zwischenräume zwischen einer
Klemmbacke 9 und einem Widerlager 10 dargestellt, die
in der Praxis natürlich nicht oder nicht in dieser Größe
vorhanden zu sein brauchen. Die Klemmbacke 9 ist über
ein Spannteil 11 und einer am Gehäuse 5 fest angeordneten
Schwenkachse 12 in Richtung A bzw. B schwenkbeweglich
angeordnet.
Mit dem Spannteil 11 ist über eine Schwenkachse 13 eine
Verbindungslasche 14 gekuppelt, die an ihrem der Schwenk
achse 13 abgekehrten Endteil über einen Bolzen 15 schwenk
beweglich mit einem Teil 16 verbunden ist, das mit der
Schraubspindel 3 gekuppelt ist. Die Schwenkachse 15
ist in dem Teil 3 gelagert. Die Schraubspindel 3 greift
mit einem Längenabschnitt in das Teil 16 ein und kann
beispielsweise in das Teil 16 eingeschraubt sein.
An jedem Ende des Bolzens 15 ist je eine Rolle 17 bzw.
18 gelagert, die in je einer Nut oder Längsführung 19
bzw. 20 des Gehäuses 5 parallel zur Längsachse der Schraub
spindel 3 und damit auch Parallel zur Längsachse des
Gehäuses 5, also in Richtung X bzw. Y, reibungsarm beweglich
geführt sind. Bei den Rollen 17 und 18 kann es sich
auch um Kugellager handeln, die auf den Enden des Bolzens
15 angeordnet sind und deren Außengehäuse in den Nuten
19 bzw. 20 o. dgl. abrollen. Im übrigen kann die Ausbildung
und Führung so wie in der DE-AS 22 22 686 getroffen
sein.
Wird dem Elektromotor 1 Energie zugeführt, so wird die
Hohlwelle 8 in bestimmter Richtung angetrieben, wodurch
auch die Gewindemutter 7 im entsprechenden Drehsinne
bewegt wird, was eine entsprechende Längsverschiebung
der Schraubspindel 3, beispielsweise in Richtung X,
zur Folge hat, so daß z. B. die Klemmbacke 9 in Richtung
B schwenkt, sich also öffnet.
Wird dem Elektromotor 1 im andern Sinne elektrische
Energie zugeführt, so hat dies eine andere Drehbewegung
der Hohlwelle 8 zur Folge, was wiederum eine entsprechende
Drehbewegung der Gewindemutter 7 bewirkt, wodurch die
Schraubspindel 3 in Richtung Y bewegt wird, sich die
Klemmbacke 9 also gegen das Widerlager 10 schließt und
die nicht dargestellten Werkstücke, beispielsweise Bleche,
festspannt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 sind für Teile gleicher
Funktion die gleichen Bezugszeichen verwendet worden.
Hierbei treibt ein Elektromotor 1 über eine Welle 21
ein Ritzel 22 an, das mit einem Zahnrad 23 kämmt, das
innen - bei 24 - eine Verzahnung aufweist, die mit der
Schraubspindel 3 zusammenwirkt und dadurch je nach Dreh
richtung des Elektromotors 1 die Schraubspindel 3 in
Richtung X oder in Richtung Y achsial bewegt. Hierbei
kann es sich auch um ein Schneckengetriebe handeln.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind wiederum für
Teile gleicher Funktion die gleichen Bezugszeichen ver
wendet worden. Der Elektromotor 1 ist hier durch einen
Linearmotor 25 ersetzt, der eine Stange 26 in Richtung
X bzw. Y antreibt und dadurch die Klemmbacke 9 in Richtung
A oder B schwenkt.
Aus Gründen der Einfachheit wurden die elektrischen
Zu- und Ableitungen sowie Schalter nicht dargestellt.
Die in der Zusammenfassung, in den Patentansprüchen
und in der Beschreibung beschriebenen sowie in der Zeichnung
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch
in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der
Erfindung wesentlich sein.
- Bezugszeichenliste
1 Elektromotor
2 Ausnehmung
3 Schraubspindel, Kugelgewindetrieb, Kugelwindespindel
4 Montage- oder Abschlußplatte
5 Gehäuse
6 radiale Erweiterung
7 Schraubmutter, Gewindemutter
8 Hohlwelle
9 Klemmbacken
10 Widerlager
11 Spannteil
12 Schwenkachse
13 Schwenkachse
14 Verbindungslasche
15 Bolzen
16 Teil
17 Rolle
18 Rolle
19 Nut
20 Nut
21 Welle
22 Ritzel
23 Zahnrad
24 Verzahnung
25 Linearmotor
26 Stange
A Schwenkrichtung
B Schwenkrichtung
X achsiale Verschieberichtung
Y achsiale Verschieberichtung LiteraturverzeichnisDE-PS 7 08 439
DE-PS 5 50 737
DE-GM 83 07 606
DE-GM 19 17 295
Claims (4)
1. Kniehebelspannvorrichtung zum Festspannen von
Werkstücken, vornehmlich zur Verwendung im Karosse
riebau, mit einem das Kniehebelgelenk betätig
baren, achsial verstellbarem Teil, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem achsial verstellbaren Teil
(3; 20) ein elektrischer Antrieb (1; 25) zugeordnet
ist, der die Achsialverstellung des Teiles (3;
26) bewirkt.
2. Kniehebelspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß dem elektrischen Antrieb
(1) ein Schubspindeltrieb (3; 7) oder ein Kugelge
windetrieb bzw. eine Kugelgewindespindel zugeordnet
ist.
3. Kniehebelspannvorrichtung nach Anspruch 1 und/oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische
Antrieb (1) über ein Zahnradvorgelege (22; 23)
eine Schraubspindel o. dgl. (3) antreibt.
4. Kniehebelspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das achsial verstellbare
Teil (26) durch einen elektrischen Linearmotor
(25) angetrieben ist.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |