DE3611184C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Raumsicherung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur RaumsicherungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Raumsicherung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 11.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung zur Raumsicherung
ist aus der US-PS 3 289 192 bekannt. Eine Luftpumpe
oder ein Luftgebläse erzeugt einen
Unter- oder Überdruck in einem zu überwachenden Raum, so daß
in einem den zu sichernden Raum und die Außenatmosphäre verbindenden
Rohr ein Luftstrom auf Grund des Druckunterschieds
erzeugt wird. Dieser Luftstrom wird mittels eines Strömungsmessers
in dem Verbindungsrohr gemessen. Wenn zu dem zu
sichernden Raum, beispielsweise einem Zimmer, eine Tür oder
ein Fenster geöffnet wird, wird der Druckunterschied ausgeglichen
und der Strömungsmesser zeigt einen geringeren oder
gar keinen Luftstrom im Verbindungsrohr mehr an. Die Alarmauslösung
erfolgt daher immer dann, wenn der vom Strömungsmesser
gemessene Luftstrom unter einen vorgegebenen Wert
absinkt. Der Nachteil dieses bekannten Sicherungssystems
besteht darin, daß eine Luftpumpe oder ein Luftgebläse kontinuierlich
betrieben werden muß, um einen Über- oder Unterdruck
im zu sichernden Raum aufrechtzuerhalten. Damit verbunden
ist ein hoher Energieaufwand durch den ständigen Betrieb
der Luftpumpe. Darüber hinaus ist das Sicherungssystem
bei Stromausfall nicht mehr funktionsfähig. Das Sicherungssystem
ist daher nicht sabotagefest, da es durch eine Stromunterbrechung
ausgeschaltet werden kann.
Aus den DE-OSen 27 14 942 und 27 29 710 sowie der EP-OS 39 142
sind Alarmsysteme bekannt, bei denen im zu überwachenden Raum
oder in einem Hohlraum in einer Tür ein Über- oder Unterdruck
erzeugt und aufrechterhalten wird. Bei Öffnen oder Durchschlagen
einer Tür oder eines Fensters fällt der Druck bei Überdruck
im zu überwachenden Raum bzw. im Hohlraum der Tür ab
oder es steigt der Druck bei Unterdruck im zu sichernden Raum
an. Diese Druckänderung wird als Alarmlösung herangezogen.
Alarmsysteme dieser Art sind insbesondere auf Grund des erforderlichen
hohen Energieaufwandes für das Aufrechterhalten des
Über- oder Unterdrucks teuer. Darüber hinaus fällt ein solches
Alarmsystem bei Stromausfall aus. Weiterhin ist ein derartiges
System gegenüber äußeren Einflüssen, wie Windstößen und starken
äußeren Luftbewegungen anfällig, so daß Fehlfunktionen
auftreten.
Aus der DE-OS 19 16 472 ist eine elektrische Alarmschaltung
bekannt, bei der Luftbewegungen, die durch einen im Raum sich
bewegenden Eindringling auftreten, durch eine Bolometerverstärkerschaltung
ermittelt und diese Luftbewegung dann zur
Alarmauslösung herangezogen wird. Die Alarmauslösung erfolgt
bei dieser Anordnung also nicht durch Messung des Luftdrucks
bzw. einer Druckdifferenz, sondern lediglich durch im Raum
auftretende Luftbewegungen, die auf verschiedenste Weise und
nicht nur bei Öffnen oder Einschlagen von Türen oder Fenstern,
sondern beispielsweise auch bei starkem Winddruck oder einer
Luftzirkulation durch Wärmeeinflüsse auftreten können. Die
Alarmauslösung erfolgt daher nicht definiert und spezifisch
genug.
Aus der DE-OS 22 37 613 ist ein Raumsicherungssystem bekannt,
bei dem im zu überwachenden Raum ein Schallfeld, beispielsweise
mit einem Lautsprecher, vorzugsweise in einem Frequenzbereich
unterhalb der Hörgrenze von 15 Hz erzeugt und dieses
Schallfeld mit einem Druckaufnehmer, etwa einem Mikrophon,
gemessen wird. Phasen-, Frequenz- oder Amplitudenänderungen
des Schallfeldes durch sich im Raum bewegende Eindringlinge
oder durch Öffnen oder Schließen von Türen oder Fenstern
werden dabei zur Alarmauslösung herangezogen. Abgesehen von
der Tatsache, daß dieses System durch langsames Öffnen oder
Schließen der Türen und Fenster überlistet werden kann, ist es
insbesondere auch dadurch fehlalarmanfällig, daß eine Schallfeldänderung
auch durch äußere Einflüsse, wie starke Windstöße
insbesondere bei zugigen Räumen und Luftbewegungen im
Raum, und damit eine Alarmauslösung hervorgerufen wird.
Aus der DE-OS 34 12 914 ist ein Einbruchs-Sicherungssystem
bekannt, bei dem der Luftdruck im Innern des zu sichernden
Raumes gemessen, aus dem dabei festgestellten Frequenzspektrum
von Luftdruckänderungen die niederfrequenten Änderungen, insbesondere
im Bereich von 0,01 bis 1 Hz ausgefiltert werden
und bei Detektion solcher niederfrequenten Änderungen die
Alarmabgabe erfolgt. Die praktische Erprobung dieses Systems
ergab zwar eine prinzipiell gute Empfindlichkeit, die Anfälligkeit
und Störmöglichkeit durch Umwelt- und äußere Einflüsse,
wie auch schon weniger starke Wände, sonstige Luftbewegungen
und beispielsweise Luftdruckänderungen in diesem Frequenzbereich,
die durch vorbeifahrende Lastwagen oder überfliegende
Flugzeuge hervorgerufen wurden, waren jedoch so stark, daß
eine sichere störungsfreie Alarmgabe nicht möglich war. Darüber
hinaus ist dieses System durch langsames Öffnen und
Schließen von Fenstern und Türen sehr leicht überlistbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verfahren und
Vorrichtungen der eingangs genannten Art anzugeben bzw. zu
schaffen, mit der eine zuverlässige, gegen Überlistung und
Sabotage sichere Alarmauslösung erfolgt, wenn in den zu sichernden
Raum eingedrungen wird. Das Verfahren bzw. die Vorrichtung
sollte insbesondere auch mit geringem Energieverbrauch
auskommen, so daß die Speisung bei Stromausfall über
ein Notstromsystem erfolgen kann und die Alarmanlage dadurch
auch bei Stromausfall funktionsfähig bleibt.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 bzw. im Anspruch 11
gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Zwischen einem geschlossenen Raum bzw. dem Innern eines Gebäudes
und der Außenatmosphäre bzw. einem Außenraum besteht
ein natürlicher Luftaustausch, der je nach Grad der Dichtigkeit
unterschiedlich ist. Das heißt, die Raum- oder Gebäudewände
weisen einen Luftdurchtrittswiderstand auf, der umso
größer ist, je größer die Abdichtung des Raums bzw. Gebäudes
nach außen hin ist. Dieser Luftdurchtrittswiderstand ist für
einen Raum oder ein Gebäude im wesentlichen konstant und ändert
sich nur dann deutlich, wenn Türen oder Fenster geöffnet oder
in sonstiger Weise eine Öffnung, z. B. ein Mauerdurchbruch
vorgenommen oder ein Fenster eingeschlagen wird.
Wie im weiteren ausgeführt werden wird, sind Luftdruckschwankungen
in der Außenatmosphäre mit verringerter Amplitude
und einer Phasenverschiebung auch im Innenraum meßbar. Durch
Messen der Amplitude- und/oder Phasendifferenz der Luftdruckschwankungen
zwischen Außen- und Innenraum wird die Änderung
des Luftdurchtrittswiderstands festgestellt und damit ein
Alarmkriterium geschaffen. Die Amplituden- und/oder Phasendifferenz
wird deutlich kleiner, wenn durch Öffnen einer Tür
oder eines Fensters ein "Bypaß" entsteht. Dabei ist es auch
hier wiederum vollkommen unbeachtlich, ob die Änderung des
Luftdurchtrittswiderstands, d. h. das Öffnen des Fensters oder
der Tür langsam oder schnell erfolgt.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß eine Alarmauslösung durch Umwelteinflüsse, wie
starke Windstöße, auf dem Gebäude stehender Winddruck, sonstige
Luftdruckänderung oder Luftbewegungen in der Außenatmosphäre,
die beispielsweise durch vorbeifahrende Fahrzeuge oder
überfliegende Flugzeuge hervorgerufen werden, das erfindungsgemäße
Meßverfahren nicht stören. Es wurde nämlich festgestellt,
daß Luftdruckschwankungen, die in der Außenatmosphäre,
etwa an der Gebäudeaußenhaut auftreten, auch im geschlossenen
Raum bzw. im Innenraum in entsprechender Weise, jedoch mit
verringerter Amplitude und mit einer gewissen Phasenverschiebung
auftreten. Dabei wird sowohl die Amplitudendämpfung als
auch die Phasenverschiebung signifikant vom Luftdruckwiderstand
bestimmt. Bei den herkömmlichen Verfahren, bei denen im
Innenraum Druckänderungen und/oder Luftbewegungen gemessen und
zur Alarmgabe herangezogen werden, führen äußere Einflüsse,
wie Windstöße und sonstige Turbulenzen im Außenraum zu Fehlalarmen,
was bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht auftritt,
da der Luftdurchtrittswiderstand d. h. die Größe direkt
gemessen wird, die sich bei einem Einbruch unmittelbar ändert.
Äußere Einflüsse, wie Windstöße und Turbulenzen in der Außenatmosphäre
können daher nicht zu Alarmauslösungen führen. Erst
dann, wenn eine Öffnung im Gebäude, etwa durch Öffnen einer
Tür oder eines Fensters zusätzlich entsteht, wird der Alarm
ausgelöst. Dabei ist die Alarmauslösung vollkommen unabhängig
davon, wie schnell oder langsam die Öffnung im Gebäude entsteht,
d. h. wie schnell oder langsam eine Tür oder ein Fenster
geöffnet wird. Es kommt lediglich darauf an, daß zusätzlich zu
den bereits vorhandenen (oder auch nicht vorhandenen) Undichtigkeiten
auf Grund des Öffnens eines Fensters oder einer Tür
ein "Bypaß" entsteht, der als Änderung des Luftdurchtrittwiderstands
erfaßt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der
Luftdurchtrittswiderstand für Luftdruckschwankungen in einem
Frequenzbereich von 0,01 Hz bis 10 Hz, vorzugsweise in einem
Bereich von 0,1 Hz bis 5 Hz gemessen. Wie Untersuchungen
zeigen, treten Luftdruckschwankungen in diesen genannten Frequenzbereichen
auch bei scheinbar absoluter Wind- und Luftstille
auf und es konnten nur jeweils wenige Sekunden gemessen
werden, während denen derartige Luftdruckschwankungen nicht
feststellbar waren. Die Verfügbarkeit dieses Meßverfahrens ist
also höher als 1 : 10⁶ oder 99,9999%. Daher ist das erfindungsgemäße
Verfahren für den Einsatz im Zusammenhang mit Alarmanlagen
sehr gut geeignet, da eine mögliche kurzzeitige Nicht-
Funktion des Systems in der Größenordnung von einigen Sekunden
kaum anderweitig detektiert werden kann. Insbesondere ist auch
das mögliche kurzzeitige Nicht-Auftreten von Luftdruckschwankungen
in keiner Weise vorherseh- und damit ausnutzbar. Ersichtlich
ist das erfindungsgemäße Verfahren gegen Überlistung
und Sabotage sehr sicher.
Die in den genannten Frequenzbereichen liegenden Luftdruckschwankungen
liegen unterhalb der höhrbaren Schallwellen und
treten nicht in regelmäßiger Form auf. Sie entstehen aller
Wahrscheinlichkeit nach in der freien Atmosphäre durch Luftturbulenzen
an der Erdoberfläche, die sich bei Luftbewegungen
auch im nicht wahrnehmbaren Bereich ergeben und praktisch
immer vorhanden sind. Die Änderungsgeschwindigkeiten der Luftdruckschwankungen
können mit Einzelabschnitten aus Frequenzkurven
beschrieben werden, wobei Frequenzen in dem besagten
Bereich zwischen 0,01 und 10 Hz, insbesondere in einem Bereich
von 0,1 bis 5 Hz liegen.
Gemäß der in Anspruch 3 angegebenen Ausführungsform der Erfindung
wird der Luftdruck jeweils durch die durch Luftdruckschwankungen
hervorgerufenen Luftbewegungen gemessen. Dies hat
den Vorteil, daß statt des absoluten Drucks lediglich Luftdruckschwankungen
gemessen werden müssen. Die einem Basisdruck
überlagerten Luftdruckschwankungen sind im Verhältnis
zum Basisdruck sehr gering. Daher ist die Auswertung des
Differenzsignals aus den Meßwerten absolut messender Druckmeßeinrichtungen
realtiv aufwendig. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann daher durch die Messung lediglich der Luftbewegungen
und damit lediglich der Luftdruckschwankungen, also
nicht der Absolutwerte, nocht verbessert werden, was die Einfachheit,
Sicherheit und Empfindlichkeit betrifft.
Vorzugsweise wird zur Messung der Luftbewegungen und damit der
Luftdruckschwankungen jeweils ein Bolometer verwendet, das
sich in einer kleinen Öffnung eines starrren Hohlkörpers befindet,
der ein Volumen von wenigstens 500 cm³ aufweist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das
Bolometer auf eine Übertemperatur aufgeheizt. Das Bolometer
wird in der kleinen Öffnung oder einem dünnen Verbindungsrohr,
das auch die Form eines Venturi-Rohrs haben kann, eingesetzt,
so daß bei einem Luftaustausch zwischen dem Hohlkörper und dem
Außenraum Luft am Bolometer vorbeistreicht und das auf eine
Übertemperatur aufgeheizte Bolometer kühlt. Auf Grund der sehr
geringen Wärmekapazität von Halbleiter-Bolometern kann die
Abkühlung bzw. die Widerstandsänderung direkt als Maß für die
Geschwindigkeit der vorüberströmenden Luft verwendet werden.
Es hat sich nämlich bei Untersuchungen herausgestellt, daß der
Luftaustausch durch die Öffnung im Hohlkörper und damit die
Geschwindigkeit der vorüberströmenden Luft genau den im Außenraum
auftretenden Luftdruckschwankungen folgt. Diese Ausführungsform
führt zu einem außerordentlich sicheren und empfindlichen
Verfahren zur Raumsicherung auch bei Auftreten von nur
sehr kleinen Luftdruckschwankungen. Selbstverständlich ist es
auch durch Verwendung eines Bolometers möglich, den
Luftdurchtrittswiderstand in der zuvor beschriebenen Weise auf
Grund der Amplituden- und/oder Phasen-Differenzen zu messen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 9
werden im zu sichernden Raum Luftdruckimpulse erzeugt. Die
Luftdruckimpulse sollten dabei wiederum vorzugsweise in einem
Frequenzbereich von 0,01 bis 10 Hz liegen. Sie können codiert
oder zufallsgeneriert sein. Während bei den zuvor beschriebenen
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Messung des Luftdruckwiderstands davon ausgegangen wurde,
daß die Luftdruckschwankungen in der Außenatmosphäre größer
als im zu sichernden Innenraum sind, daß also eine Dämpfung
der Luftdruckschwankungen von außen nach innen erfolgt, besteht
die letztgenannte Ausführungsform in einer Umkehrung insofern,
als die größeren Amplituden der Luftdruckschwankungen im zu
sichernden Raum und nicht in der Außenatmosphäre auftreten,
weil im zu sichernden Raum künstlich Luftdruckimpulse bzw.
-schwankungen erzeugt werden. Das erfindungsgemäße Prinzip
bleibt jedoch dasselbe, da auch diese nunmehr im Inneren mit
höherer Amplitude auftretenden Luftdruckschwankungen entsprechende
Amplituden- und/oder Phasendifferenzen hervorrufen,
die erfaßt und herausgefiltert werden. Im Einbruchsfall,
wenn also der Luftdurchtrittswiderstand vergrößert wird, nehmen
daher die Amplituden- und/oder Phasendifferenzen ab,
wodurch wiederum ein Alarmkriterium geschaffen wird.
Vorzugsweise werden die gemessenen Luftbewegungen zu den erzeugten
Luftdruckimpulsen in Beziehung gesetzt. Das heißt,
es wird ein Vergleich bezüglich der Amplituden, Phasen und/oder
Frequenzen zwischen den gemessenen Luftbewegungen und den
erzeugten Luftdruckimpulsen nach Art eines Referenzssystems
durchgeführt. Dadurch wird die Sicherheit für einen Alarm und
eine ohnehin kaum gegebene Überlistbarkeit noch weiter erhöht,
da auch bei einem noch so kurzen Nicht-Auftreten von Luftdruckschwankungen
in der Außenatmosphäre das Alarmverfahren
sicher arbeitet, beispielsweise bei Gebäuden in tief eingeschnittenen
Tälern, in denen das Einschlafen von Luftdruckschwankungen
gegebenenfalls häufiger vorkommen könnte. Da der
Energieverbrauch für die Erzeugung von Luftdruckimpulsen im zu
überwachenden Innenraum sehr gering ist, kommt man für die
Speisung mit Notstromsystemen aus. Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, Luftdruckimpulse im zu sichernden
Raum künstlich nur dann zu erzeugen, wenn die natürlichen
Luftdruckschwankungen in der Außenatmosphäre einen
bestimmten Wert unterschreiten.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein Sabotagealarm
ausgelöst, wenn der Luftdruchtrittswiderstand einen
vorgegebenen Wert überschreitet. Es könnte ein Sabotagefall
denkbar sein, bei dem ein Gerät zur Messung des Luftdrucks
entweder im Innen- oder im Außenraum zerstört oder außer
Funktion gesetzt wird. Dadurch könnte der Luftdurchtrittswiderstand
ebenfalls oberhalb eines vorgegebenen Werts bleiben
und eine Alarmlösung unterbleiben, obgleich eine Tür oder
ein Fenster geöffnet wird. Diese Sabotagemöglichkeit wird mit
der erfindungsgemäßen Maßnahme dadurch ausgeschlossen, daß ein
oberer Schwellwert für den Luftdurchtrittswiderstand festgelegt
wird, bei dessen Überschreiten Sabotagealarm ausgelöst
wird.
Sowohl der obere als auch der untere Schwellwert des Luftdurchtrittswiderstands
können den Gegebenheiten des Einzelfalls,
wie etwa dem Dichtigkeitsgrad des Gebäudes, angepaßt
werden.
Weiterhin ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren zu
einem größeren Alarm- und Sicherheitssystem für einen ganzen
Gebäudekomplex, gegebenenfalls mit zentraler Überwachung, zu
erweitern. Auf Grund der denkbar einfachen Funktionsweise und
des geringen Montage- und Wartungsaufwands ist ein breite
Anwendungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens gegeben,
so daß wesentlich wirtschaftlichere Alarmsysteme gegenüber
herkömmlichen Systemen, wie Glasbruchmeldern usw.
geschaffen werden können. Das erfindungsgemäße Verfahren ist
insbesondere auch für kleine Innenräume, wie zum Beispiel in
Kraftfahrzeugen, Wohnwagen, Booten usw., geeignet.
Zur Sabotagesicherung ist es gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung vorteilhaft, eine Schwellwertstufe in der
Auswerteschaltung vorzusehen, die ein Sabotagesignal abgibt,
wenn das Ausgangssignal des Druckmeßgeräts einen oberen Grenzwert
überschreitet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielsweise
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit zwei Druckmeßgeräten
Fig. 2 eine Ausführungsform eines Druckmeßgerätes, wie es
in Fig. 1 verwendet wird,
Fig. 3 eine Ausführungsform mit einem Verbindungsrohr zwischen
Außenatmosphäre und zu sicherndem Raum.
Ein zu überwachender Raum 1 weist, wie dies in Fig. 1 schematisch
dargestellt ist, ein zu öffnendes Fenster 2 auf. Im zu
sichernden Raum 1 befindet sich ein Druckmeßgerät 3 und in der
Außenatmosphäre befindet sich ein weiteres Druckmeßgerät 4.
Die beiden Meßgeräte 3 und 4 stehen mit einer Auswerteschaltung
5 in Verbindung, dessen Ausgangssignal das Alarmsignal
darstellt.
Im Nicht-Alarmfall, d. h. wenn das Fenster 2 geschlossen ist,
besteht zwischen der Außenatmosphäre und dem Innenraum 1 durch
die Außenhaut des Raums 1 ein Luftdurchtrittswiderstand, der
bewirkt, daß in der Außenatmosphäre auftretende Druckschwankungen,
die mit dem Druckmeßgerät 4 im Außenraum gemessen
werden, im Innenraum in ihrer Amplitude gedämpft und in ihrer
Phase verschoben auftreten und in diesem Zustand durch das
Druckmeßgerät 3 im zu sichernden Raum 1 ebenfalls gemessen
werden. Die Ausgangssignale der beiden Druckmeßgeräte 3 und 4
werden in der Auswerteschaltung 5 verglichen, wobei im Nicht-
Alarmfall, d. h. bei geschlossenem Fenster 2, ein bestimmter
Amplituden-Diffenzwert und ein Phasendifferenzwert auf
Grund des Luftdurchtrittswiderstands auftritt. Wird nun
unbefugt das Fenster 2 geöffnet, so entsteht druckmäßig ein
Bypaß, durch den der Luftdurchtrittswiderstand kleiner wird.
Das bedeutet, daß die im Außenraum auftretenden Luftdruckschwankungen
nunmehr im zu sichernden Raum 1 und damit am
Luftdruckmesser 3 mit geringerer Amplitudendämpfung und geringerer
Phasenverschiebung als bei geschlossenem Fenster 2 auftreten,
so daß der von der Auswerteschaltung 5 ermittelte
Amplituden- und/oder Phasendifferenzwert kleiner ist und unter
einen vorgegebenen Schwellwert absinkt. Dies wird als Kriterium
für die Abgabe eines Alarmsignals herangezogen.
Vorzugsweise befinden sich die Druckmeßgeräte 3 und 4 in der
Nähe der zu sichernden Türen und Fenster, da die Amplitudendämpfung
und Phasenverschiebung in einem gewissen Maß von der
Lage der Druckmeßgeräte abhängt. Vorzugsweise sollte der Abstand
der beiden Dosen gegenüber der Fortpflanzungsgeschwindigkeit
des Schalls klein sein, um die Abhängigkeit der Amplitudendämpfung
und Phasenverschiebung von der Entfernung der
beiden Meßdosen in Grenzen zu halten.
Zur Messung der Luftdruckschwankungen ist es vorteilhaft, die
in Fig. 2 schematisch dargestellte Bolometer-Anordnung zu
verwenden. Diese Anordnung besteht aus einem starren Hohlkörper
mit einem Volumen von mindestens 500 cm³. Im Hohlkörper
befindet sich eine kleine Öffnung bzw. ein Meßrohr 7, durch
das ein Luftaustausch zwischen dem Innenraum des Hohlkörpers
und dem Außenraum möglich ist. In der Öffnung bzw. im Meßrohr
7 ist ein Bolometer als Sensor 8 angeordnet. Das Bolometer ist
vorzugsweise ein Halbleiterbolometer mit einer sehr geringen
Wärmekapazität. Es wird auf eine bestimmte, konstante Übertemperatur
elektrisch aufgeheizt. Das Ausgangssignal des Bolometers
gelangt über eine Leitung 9 zur Auswerteschaltung 5, die
der Auswerteschaltung in Fig. 1 entspricht.
Auch bei sehr kleinen Luftdruckschwankungen strömt Luft von
außen durch das Meßrohr 7 in den Innenraum des Hohlkörpers 6
oder umgekehrt von innen durch das Meßrohr 7 nach außen und
streicht dabei über das Halbleiterbolometer. Dadurch erfolgt
eine Abkühlung und damit eine Widerstandsänderung, die direkt
ein Maß für die Geschwindigkeit der vorüberströmenden Luft und
damit der Druckschwankungen ist. Die Ausgangssignale des Bolometers
werden dann in derselben Weise wie dies bereits erläutert
wurde, in der Auswerteschaltung 5 verarbeitet.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung schematisch
dargestellt. In einer Trennwand zwischen dem zu sichernden
Raum 1 und der Außenatmosphäre befindet sich ein
Meßrohr 10, das eine Verbindung zwischen der Außenatmosphäre
und dem zu sichernden Raum 1 bildet. Im Meßrohr 10 befindet
sich ein Bolometer 11, dessen Ausgangssignale einer Auswerteschaltung
12 zugeführt werden. Die Auswerteschaltung ist darüber
hinaus mit einem Luftpulsgenerator 13 verbunden, der im
zu sichernden Raum 1 angeordnet ist und Luftdruckimpulse in
den Innenraum abgibt. Die Luftdruckimpulse können codiert oder
zufallsgeneriert sein. Wenn das Fenster 2 geschlossen ist,
tritt Luft in Abhängigkeit von den vom Luftpulsgenerator 13
erzeugten Luftdruckimpulsen durch das Meßrohr 10. Diese
Luftbewegung im Meßrohr 10 wird vom Bolometer 11 erfaßt und
der Auswerteschaltung 12 zugeleitet, die zugleich den
Luftpulsgenerator steuert und das Bolometersignal mit dem
Steuersignal für den Luftpulsgenerator vergleicht.
Bei geschlossenem Fenster 2, also bei Nicht-Alarmzustand
strömt auf Grund der vom Luftpulsgenerator 13 erzeugten Luftdruckimpulse
eine relativ große Luftmenge bzw. mit relativ
großer Geschwindigkeit durch das Meßrohr 10 hin und her. Wird
jedoch das Fenster 2 geöffnet und tritt damit der Alarmfall
ein, ist der Lufdurchtrittswiderstand der Gebäudeaußenhaut
wesentlich geringer geworden, so daß auch die Geschwindigkeit
der durch das Meßrohr 10 hin- und herströmenden Luft geringer
wird. Da das Ausgangssignal des Bolometers 11 in der Auswerteschaltung
12 in Beziehung zum Steuersignal des Luftpulsgenerators
13 gesetzt wird, wird dieser Sachverhalt festgestellt und
ein Alarmsignal ausgelöst. Auf Grund des im zu sichernden Raum
1 vorgesehenen Luftpulsgenerators wird das Alarmsystem von den
in der Außenatmosphäre auftretenden Luftdruckänderungen unabhängig,
da diese jetzt sozusagen künstlich erzeugt werden.
Die Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.
Dem Fachmann sind zahlreiche Abwandlungen und Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen möglich.
Beispielsweise kann eine beliebige, den Anforderungen entsprechende
Art von Druckmeßgeräten oder Einrichtungen zur Luftbewegung
verwendet werden. Auch ist es für den Fachmann ohne
weiteres möglich, die Auswerteschaltung 5 bzw. 12 für die
Auswertung der von den Druckmeßgeräten bzw. vom Bolometer
kommenden Signale in geeigneter Weise auszubilden. Dabei ist
es dem Fachmann möglich, zur Sabotagesicherung Schwellwerte
vorzusehen, die es ermöglichen, zu erkennen, wenn beispielsweise
das Druckmeßgerät 4 in der Außenatmosphäre entfernt oder
außer Funktion gesetzt wird, oder wenn das Meßrohr 10 verstopft
wird.
Claims (13)
1. Verfahren zur Raumsicherung, bei dem der Luftdurchtrittswiderstand
zwischen einem zu sichernden Raum und
der Außenatmosphäre gemessen und Alarm ausgelöst wird,
wenn der Luftdurchtrittswiderstand einen vorgegebenen
Wert unterschreitet, dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftdurchtrittswiderstand durch Messen des Luftdrucks
sowohl im zu sichernden Raum als auch in der
Außenatmosphäre ermittelt wird, die beiden Meßwerte
verglichen werden und ein Alarm ausgelöst wird, wenn
die Amplituden- und/oder Phasendifferenz der beiden Meßwerte
einen vorgegebenen Wert unterschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Sabotagealarm ausgelöst wird, wenn die Amplituden-
und/oder Phasendifferenz der beiden Meßwerte einen vorgegebenen
Wert überschreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftdurchtrittswiderstand für Luftdruckschwankungen
in einem Frequenzbereich von 0,01 Hz bis 10 Hz,
vorzugsweise in einem Frequenzbereich von 0,1 Hz bis
5 Hz gemessen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftdruck jeweils durch die durch
Luftdruckschwankungen hervorgerufenen Luftbewegungen
gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftbewegungen jeweils mittels eines Bolometers gemessen
werden, das sich in einer kleinen Öffnung eines
starren Hohlkörpers befindet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlkörper ein Volumen von wenigstens 500 cm³ aufweist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bolometer auf eine Übertemperatur
aufgeheizt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bolometer ein Halbleiterelement
mit geringer Wärmekapazität ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß im zu sichernden Raum Luftdruckimpulse
erzeugt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die gemessenen Luftdruckwerte zu den erzeugten Luftdruckimpulsen
in Beziehung gesetzt werden.
11. Vorrichtung zur Raumsicherung durch Messung des Luftdrucks,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einem zu sichernden Raum (1) und in der Außenatmosphäre
jeweils ein Druckmeßgerät (3, 4) angeordnet ist,
deren Meßwerte einer Auswerteschaltung (5) zugeführt
werden, die eine die Amplituden- und/oder Phasendifferenz
dieser Meßwerte ermittelnde Schaltungsstufe, sowie eine
Schwellwertstufe umfaßt und ein Alarmgerät abgibt, wenn
die Amplituden- und/oder Phasendifferenz einen vorgegebenen
Wert unterschreitet (Fig. 1).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß im zu sichernden Raum (1) ein Luftimpulsgenerator
(13) angeordnet ist, der Luftdruckimpulse abgibt, die
als Luftdruckwerte im zu sichernden Raum gemessen werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßsignale einer Auswerteschaltung (12) zugeführt
werden, die es bezüglich Amplitude und/oder Phase zu
den erzeugten Luftdruckimpulsen in Beziehung setzt.
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