DE3610862A1 - Laengszylindrischer behaelter fuer die endlagerung von einer oder mehreren mit hochradioaktiven abfaellen gefuellten kokillen - Google Patents
Laengszylindrischer behaelter fuer die endlagerung von einer oder mehreren mit hochradioaktiven abfaellen gefuellten kokillenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Endlagerbehälter
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein unter
anderem aus diesem gebildetes Behälteraggregat nach dem Ober
begriff des Patentanspruches 4.
Die Erfindung befaßt sich allgemein mit der Bereitstellung
eines Endlagergebindes für eine Einlagerung in eine geologi
sche Formation, insbesondere in tiefen Bohrungen im Stein
salz. Es sollen dabei insbesondere Kokillen, die mit hochra
dioaktiven Abfällen gefüllt sind eingelagert werden. Folgende
Probleme sind dabei zu lösen:
Gewährleistung einer mechanischen Stabilität gegen Gebirgs druckbelastung um ca. 400 bar.
Kalkulierbarer Korrosionsschutz, d.h. ein sichergestellter Flächenabtrag für einige 102 Jahre.
In vorhandene und bewährte Einrichtungen mit bekannten Greif konturen und bekannte Glaskokillenlager soll das Endlagerge binde integrierbar sein.
Gewährleistung einer mechanischen Stabilität gegen Gebirgs druckbelastung um ca. 400 bar.
Kalkulierbarer Korrosionsschutz, d.h. ein sichergestellter Flächenabtrag für einige 102 Jahre.
In vorhandene und bewährte Einrichtungen mit bekannten Greif konturen und bekannte Glaskokillenlager soll das Endlagerge binde integrierbar sein.
Hochradioaktiver, insbesondere verglaster Abfall wurde bisher
noch nicht eingelagert. Die bisher bekannten Verpackungen, in
die hochradioaktiver, verglaster Abfall eingefüllt ist, er
füllten keine Barrierefunktionen mit Langzeitisolierung im
Endlager.
Bekannte Konzepte mit kalkulierbarem Korrosionsschutz (Flä
chenkorrosion von unlegiertem Stahl) haben folgende Nach
teile:
Die Verwendung von unlegiertem Stahl für die Gesamtkonzeption des Behälters führt durch die erforderliche Materialwandstär ke zu einer überproportionalen Gewichtszunahme des Endlager gebindes.
Die Abseiltechnik von sehr schweren Gebinden in tiefe Einla gerungsbohrlöcher von 300 bis 600 m Tiefe überschreitet oder stößt zumindest an die Grenze der technischen Realisierbar keit. Sicherheitsstandard hierzu sind die technischen Anfor derungen an Schacht- und Schrägförderanlagen.
Vorhandene Handhabungseinrichtungen für das Kokillenhandling und bewährte Zwischenlagereinrichtungen bei bekannten Glasko killenlagern sind für überschwere Endlagergebinde nicht ge eignet.
Die optimale Ausnutzung einer schmalen, aber tiefen Endlager formation, insbesondere aus Steinsalz, ist nur durch eine Einlagerung in tiefe Bohrungen zu gewährleisten. Überschwere Gebinde sind jedoch aus den oben bereits ausgeführten Gründen sowie aus Festigkeitsgründen hierzu nicht geeignet.
Die Verwendung von unlegiertem Stahl für die Gesamtkonzeption des Behälters führt durch die erforderliche Materialwandstär ke zu einer überproportionalen Gewichtszunahme des Endlager gebindes.
Die Abseiltechnik von sehr schweren Gebinden in tiefe Einla gerungsbohrlöcher von 300 bis 600 m Tiefe überschreitet oder stößt zumindest an die Grenze der technischen Realisierbar keit. Sicherheitsstandard hierzu sind die technischen Anfor derungen an Schacht- und Schrägförderanlagen.
Vorhandene Handhabungseinrichtungen für das Kokillenhandling und bewährte Zwischenlagereinrichtungen bei bekannten Glasko killenlagern sind für überschwere Endlagergebinde nicht ge eignet.
Die optimale Ausnutzung einer schmalen, aber tiefen Endlager formation, insbesondere aus Steinsalz, ist nur durch eine Einlagerung in tiefe Bohrungen zu gewährleisten. Überschwere Gebinde sind jedoch aus den oben bereits ausgeführten Gründen sowie aus Festigkeitsgründen hierzu nicht geeignet.
Ausgehend davon ist es nun Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, einen Endlagerbehälter für den Langzeiteinschluß von
hochradioaktiven Materialien in geologischen Formationen,
z.B. in tiefen Bohrungen von Salzstöcken zu schaffen, der
beim Aufeinanderstapeln in einem Bohrloch mechanisch stabil
bleibt, dem Gebirgsdruck widersteht, günstige thermische
Eigenschaften sowie kalkulierbare Korrosionsraten aufweist
und dessen Gewicht trotz sicherer Abschirmung der Streustrah
lung beim Einbringen ins Bohrloch beschränkt bleiben kann.
Gleichzeitig soll der Endlagerbehälter für seinen Transport
den Aufbau einer sehr einfachen und kostengünstigen Trans
portverpackung ermöglichen und vom Gewicht her den Einlage
rungsbedingungen entsprechen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung
nun die Merkmale vor, die im Kennzeichen des Anspruchs 1
sowie als vorteilhafte Weiterbildung in den Kennzeichen der
Unteransprüche angegeben sind.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Endlagerbehälters
besteht nun darin, daß die Gebirgsdruckbelastung durch den
Einsatz einer Verbundkonstruktion mit hochfestem Innenrohr
von dem Endlagergebinde aufgenommen werden kann, wobei der
notwendige Korrosionsschutz durch das Aufschrumpfen eines
unlegierten Stahles auf das hochfeste Innenrohr gewährleistet
bleibt. Die Erfindung ermöglicht somit die Herstellung eines
kostengünstigen Endlagergebindes aus einfachen Massenwerk
stoffen und Halbzeugen mit minimaler mechanischer Nachbear
beitung. Das geringe Gewicht des Endlagergebindes ermöglicht
eine sichere Endlagerung in tiefen geologischen Formationen
in Bohrungen. Die optimale Ausnutzung einer tiefen Stein
salzformation wird dadurch gewährleistet. Schnittstellenprob
leme zu vorhandenen oder geplanten Einrichtungen wie Greifer
konturen oder die Handhabung und Einlagerung in bekannte
Glaskokillenlager werden durch die erfindungsgemäße Gestal
tung vermieden.
Die selbstabschirmende Wirkung des Deckels- und Bodenstopfens
ermöglicht bei geringer Gewichtszunahme des Endlagergebindes
den Aufbau eines sehr einfachen und kostengünstigen Typ B-
Transportverpackung. Der verdickte Deckelstopfen vermindert
sicher eine Dosisbelastung des Bedienungspersonals durch
Streustrahlung bei der Abseilung des Endlagerungsgebindes in
eine Einlagerungsbohrung. Zusatzabschirmungen können dadurch
weitgehendst entfallen.
Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung sind im fol
genden anhand der Figur näher erläutert, wobei die Figur
schematisch einen Querschnitt durch die Behälteranordnung
zeigt.
In der Figur ist die Kokille 1 mit dem hochradioaktiven
Inhalt dargestellt, der aus verglasten Spaltprodukten aus der
Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente von Kernreakto
ren oder aus abgebrannten Brennelementen selbst bestehen
kann. Die Kokille 1 weist an ihrer Oberseite zum Greifen den
bekannten Pilzkopf 2 auf. Sie ist in den eigentlichen längs
zylindrischen Lagerbehälter 3 eingebracht, dessen rohrförmige
Wandung 4 aus den beiden Schichten bzw. Rohren 5 und 6 zu
sammengesetzt ist. Das Außenrohr 5 ist gegenüber den Deckel-
und Bodenstopfen 9, 10 relativ dünnwandig ausgebildet, d.h.
mit wenig Abschirmwirkung gegenüber der Strahlung aus der
Kokille 1. Es ist an seinen oberen und unteren Enden bzw.
Öffnungen 7 und 8 mittels der dicht eingesetzten, z.B. einge
schweißten oder eingeschrumpften Deckel- und Bodenstopfen 9
und 10 verschlossen, deren Dicke ein mehrfaches der Wand
stärke des Außenrohres 5 beträgt und die - in axialer Rich
tung gesehen - die Strahlung aus der Kokille in Längsrichtung
des Endlagerbehälters 3 abschirmen. Die Stopfen 9 und 10
bestehen aus normalem Baustahl, dessen Korrosionsraten unter
Endlagerbedingungen bekannt sind und dessen Korrosionsverhal
ten daher kalkulierbar ist.
In das Außenrohr 5 ist nun zwischen den Stirnseiten 11 und 12
der Stopfen 9 und 10 das Innenrohr 6 dicht eingesetzt, z.B.
eingeschrumpft bzw. mittels Engspaltschweißung verbunden. Das
Innenrohr 6 sitzt kraftschlüssig zwischen den Stopfen und
bildet damit eine durchgehende, die Wandung 4 verstärkende
Stützverbindung zwischen dem Deckelstopfen 9 und dem Boden
stopfen 10. Da das Innenrohr 6 aus hochfestem Werkstoff,
vorzugsweise aus Werkzeugstahl besteht, wird somit die axiale
Tragfähigkeit des Endlagerbehälters 3 trotz geringer Wand
stärke und kalkulierbarer Korrosionsrate des relativ weichen
Materiales für das Außenrohr 5 erheblich erhöht. Damit erhöht
sich auch die Zahl der aus Festigkeitsgründen in einem Bohr
loch aufeinander stapelbaren Endlagerbehälter 3.
Eine besonders günstige Transportverpackung für den Endlager
behälter 3 bildet das dickwandige Transportrohr 13, das Ab
schirmwirkung besitzt und in welches der Behälter 3 einge
setzt wird. Die Verriegelung des Behälters 3 im Transportrohr
13 erfolgt mittels der Sicherungsbolzen 14 und 15, die radial
oder tangential einschiebbar sind und zur Entladung wieder
gelöst werden können. Die stirnseitigen Öffnungen 16 und 17
des Rohres 13 sind mittels der Endstücke 18 und 19 ver
schlossen, die ihrerseits als Stoßdämpfer beim Behälterfall
wirken und die ebenfalls zusätzliche Abschirmwirkung besitzen
können. Die Endstücke 18 und 19 können dabei größeren Außen
durchmesser als das Transportrohr 13 aufweisen.
- Bezugszeichenliste
1 Kokille
2 Pilzkopf
3 Endlagerbehälter
4 Wandung
5 Außenrohr
6 Innenrohr
7 oberes Ende
8 unteres Ende
9 Deckelstopfen
10 Bodenstopfen
11 Stirnseite
12 Stirnseite
13 Transportrohr
14 Sicherungsbolzen
15 Sicherungsbolzen
16 stirnseitige Öffnung
17 stirnseitige Öffnung
18 Endstück
19 Endstück
Claims (6)
1. Längszylindrischer Behälter für die Endlagerung von einer
oder mehreren, mit hochradioaktiven, z.B. in Glas einge
schmolzenen Abfällen oder abgebrannten Brennelementen von
Kernreaktoren gefüllten und dichtverschlossenen Kokillen
mit einer Wandung aus mehreren Schichten, dadurch gekenn
zeichnet, daß die äußere Schicht aus einem relativ dünn
wandigen Außenrohr (5) mit in dieses an den axialen oberen
und unteren Enden bzw. Öffnungen (7, 8) eingesetztem
Deckel- bzw. Bodenstopfen (9, 10) besteht, deren Dicke ein
mehrfaches der Wandstärke des Außenrohres (5) beträgt und
daß in das Außenrohr (5) zwischen Deckel- und Bodenstopfen
(9, 10) ein an jenes eng anliegendes und aus im Verhältnis
zum Außenrohr (5) hochfestem Werkstoff gefertigtes Innen
rohr (6) eingesetzt ist, welches eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen Deckel- und Bodenstopfen (9, 10) her
stellt.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Außenrohr (5), Deckelstopfen (9) und Bodenstopfen (10) aus
Baustahl mit vorbestimmbarer Korrosionsrate, das Innenrohr
(6) hingegen aus hochfestem Werkzeugstahl besteht.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß Innen- (6) und Außenrohr (5) durch Auf
schrumpfen miteinander verbunden sind.
4. Behälteraggregat zum Transport eines Lagerbehälters nach
den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dieser
herausnehmbar in ein als Abschirmung gegen seine Strahlung
ausgebildetes Transportrohr (13) eingesetzt ist, dessen
offene Enden bzw. stirnseitige Öffnungen (16, 17) axial
mittels als Stoßdämpfer ausgebildeten Endstücken (18, 19)
verschlossen sind.
5. Behälteraggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerbehälter (3) in dem Transportrohr (13)
mittels tangential oder radial einschieb- und wieder
lösbarer Sicherungsbolzen (14, 15) fixiert ist.
6. Behälteraggregat nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Endstücke (18, 19) größeren Durch
messer als das Transportrohr (13) aufweisen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863610862 DE3610862A1 (de) | 1986-04-01 | 1986-04-01 | Laengszylindrischer behaelter fuer die endlagerung von einer oder mehreren mit hochradioaktiven abfaellen gefuellten kokillen |
EP19870103768 EP0244599B1 (de) | 1986-04-01 | 1987-03-16 | Längszylindrischer Behälter für die Endlagerung von einer oder mehreren mit hochradioaktiven Abfällen gefüllten Kokillen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863610862 DE3610862A1 (de) | 1986-04-01 | 1986-04-01 | Laengszylindrischer behaelter fuer die endlagerung von einer oder mehreren mit hochradioaktiven abfaellen gefuellten kokillen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3610862A1 true DE3610862A1 (de) | 1987-10-08 |
DE3610862C2 DE3610862C2 (de) | 1993-02-11 |
Family
ID=6297653
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863610862 Granted DE3610862A1 (de) | 1986-04-01 | 1986-04-01 | Laengszylindrischer behaelter fuer die endlagerung von einer oder mehreren mit hochradioaktiven abfaellen gefuellten kokillen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0244599B1 (de) |
DE (1) | DE3610862A1 (de) |
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EP0057867A1 (de) * | 1981-02-03 | 1982-08-18 | Nukem GmbH | Mehrschichtiger Behälter zur sicheren Langzeitlagerung von radioaktivem Material |
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1986
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1987
- 1987-03-16 EP EP19870103768 patent/EP0244599B1/de not_active Expired - Lifetime
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US6580085B1 (en) | 1998-02-10 | 2003-06-17 | Framatome | Transport container for nuclear fuel assemblies |
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Also Published As
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