DE3610748A1 - Einrichtung zur kryofixation ruhender objekte durch eine tiefgekuehlte hochglanzpolierte festkoerperflaeche, insbesondere einen metallspiegel - Google Patents
Einrichtung zur kryofixation ruhender objekte durch eine tiefgekuehlte hochglanzpolierte festkoerperflaeche, insbesondere einen metallspiegelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Kryofixation
biologisch-medizinischer oder ähnlicher Objekte mit den
Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Zum raschen Einfrieren (Kryofixation) von Objekten oder
Proben mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt, z.B. von
biologisch-medizinischen Objekten oder in ihrer physiko
chemischen Beschaffenheit entsprechender technischer
Objekte wie Gallerten oder Suspensionen, werden heute
für lichtmikroskopische, insbesondere aber für elektronen
mikroskopische Untersuchungen vor allem zwei bei Atmos
phärendruck ausgeführte Verfahren angewendet: Die Kryo
fixation durch Eintauchen des Objekts in ein Kühlbad
(Immersions-Kryofixation) sowie die Kryofixation durch
Aufbringen des Objekts auf eine hochglanzpolierte Fest
körper-Oberfläche (Metallspiegel- bzw. Impakt-Kryofixation
oder "slamming". Das Objekt wird bei diesen Kryofixations
prozessen zumindest oberflächlich so rasch abgekühlt, daß
eine Entmischung der wässrigen bzw. flüssigen Mischphasen
entweder vollständig unterbleibt (Vitrifikation) oder
zumindest auf ein tragbares Ausmaß eingeschränkt wird.
Bei der Anwendung der Impakt-Kryofixation wird das Objekt
zumeist auf einem Injektor befestigt und mit diesem auf
eine ortsfeste Spiegelfläche eines tiefgekühlten Metall
körpers abgesenkt, die in einer Kühlkammer angeordnet ist.
Die Kühlkammer wird während dieses Vorgehens mit einem
kalten Gas gefüllt oder gespült, das sich bei der einge
stellten Temperatur nicht auf der Spiegelfläche nieder
schlägt. Dieser Umstand wird beispielsweise bei einem
mit flüssigem Stickstoff (N2fl) gekühlten Spiegel (ca. -190°C)
in einem kalten Stickstoffgas (N2g), bei einem mit flüssigem
Helium (Hefl) gekühlten Spiegel (ca. -260°C) in kaltem
Heliumgas (Heg) ausgenützt.
Ein wesentlicher Nachteil bei dieser Vorgangsweise ergibt
sich daraus, daß man das interessierende Objekt in aller
Regel aus dem natürlichen Zusammenhang, z.B. aus dem
Organismus eines Versuchstieres, heraustrennen und in
eine für die Injektion geeignete Form bringen muß. Es
gibt zahlreiche Fälle, in denen eine solche Exzision im
Objekt so starke Veränderungen hervorruft, daß hierdurch
jede weitere Arbeit ihren Sinn verliert. So kontrahieren
beispielsweise Muskelzellen bei einer durch Schnitte
hervorgerufenen Reizung; andererseits besteht häufig die
Notwendigkeit, an einem Objekt komplizierte Eingriffe
vorzunehmen, beispielsweise Nerven oder andere interessierende
Strukturen freizulegen und/mit Mikroelektroden für elektro
physiologische Experimente zu versehen. Gerade derartige
elektrophysiologische Experimente erfordern aber eine
rapide Fixation, wenn man bestimmte, durch Reize ("Stimuli")
hervorgerufene kurzdauernde oder sehr schnell ablaufende
Prozesse morphologisch darstellen will. Die Präparation
des Objekts hierfür erfordert häufig einen erheblichen
experimentellen Aufwand, so etwa eine thermostatische
Regelung der Temperatur (z.B. auf 37°C, d.h. Warmblüter-
Körpertemperatur) und/oder eine sog. "feuchte Kammer" mit
annähernd 100% relativer Luftfeuchtigkeit, um Objektschäden
durch Hypothermie oder Wasserverluste zu minimieren.
In diesen beispielhaft angeführten Fällen versagen die
Kryofixationssysteme, bei denen das Objekt zunächst an
einem Injektor befestigt und danach abwärts auf einen
ortsfest in einer Kühlkammer angeordneten Metallspiegel
abgesenkt wird. Andererseits haben sich hierbei auch
zangenförmige Vorrichtungen zur Metallspiegel-Kryofixation,
bei denen das Objekt zwischen zwei tiefgekühlten Metall
spiegeln eingequetscht wird, nur in wenigen besonders
geeigneten Fällen bewährt. Auch bei diesen spezifisch
geeigneten Objekten erfordert aber die Handhabung einer
derartigen "Kühlzange" eine grosse Geschicklichkeit,
da Frostniederschläge auf den Spiegelflächen die Abkühl
rate negativ beeinflussen und das Resultat der Kryo
fixation zudem von der Geschwindigkeit des Quetschprozesses
abhängt. Gute Ergebnisse können daher mit diesen einfachen
Kryofixationssystemen nicht regelmässig erzielt werden.
Man hat deshalb auch schon Einrichtungen der eingangs ge
nannten Art vorgeschlagen, bei denen eine tiefgekühlte
Spiegelfläche gegen das ruhende Objekt bewegt wird. Bisher
ist es jedoch noch nicht in zufriedenstellendem Maß gelungen,
diese Spiegelfläche bis zum Auftreffen auf dem Objekt frei
von Niederschlägen zu halten, durch die der Wärmeübergang
beeinträchtigt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
Kryofixations-Einrichtung der eingangs geschilderten Gattung
zu realisieren, mit der empfindliche Objekte in ruhendem
Zustand mit einem beweglich angeordneten Festkörperspiegel
rapide in Kontakt gebracht und abgekühlt werden können,
ohne daß hierbei die Gefahr zusätzlicher präparations
bedingter Veränderungen des Objektes (Artefakte) besteht,
welche das Ergebnis entwerten, oder sich Frost (H2O) oder
Flüssigkeitsfilme (verflüssigter Sauerstoff) in störendem
Umfang auf der Spiegelfläche niederschlagen, bevor der
Festkörperspiegel das Objekt berührt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die im
Kennzeichenteil des Patentanspruches 1 angegebene Ausge
staltung.
Erfindungsgemäß ist somit die Kryofixationseinrichtung
so ausgebildet, daß die zunächst zum Schutz gegen Frost
bildung oder Flüssigkeitsniederschläge durch eine Ab
deckung bedeckte Spiegelfläche zum ruhenden Objekt hin
bewegt wird. Während dieser Bewegung durch die Raum
atmosphäre besteht keine Gefahr, daß die Qualität der
Spiegelfläche durch Niederschläge beeinträchtigt wird.
Durch eine spezielle Vorrichtung wird bewirkt, daß sich
die Abdeckung erst knapp vor dem Kontakt zwischen der
Spiegelfläche und dem Objekt automatisch von der Spiegel
fläche löst, so daß die Spiegelfläche nur während einer
extrem kurzen Zeitspanne der feuchten Raumluft ausge
setzt wird. Diese Zeitspanne ist jedoch zu kurz, um
Niederschläge an der Spiegelfläche zur Entstehung gelangen
zu lassen.
Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Einrichtung
ist es möglich, die Vorbereitung des Objekts in schonender
Weise vorzunehmen, ohne daß aber auf ein hinreichend
rasches und stets reproduzierbares Einfrieren der ober
flächlichen Objektpartien verzichtet werden müsste.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
die Spiegelfläche an der Unterseite eines thermisch
isolierten Behälters ausgebildet, der zum Abkühlen bei
spielsweise mit N2fl gefüllt wird und nach vollzogener
Abkühlung abwärts auf das darunter befindliche Objekt
abgesenkt werden kann. Dabei ist es möglich, den Behälter
durch Federsysteme zu beschleunigen, um die optimale
Geschwindigkeit auch bei einer relativ kurzen Fallstrecke,
d.h. ohne ausgedehnte Fallbewegung, zu erhalten.
Nach einer anderen zweckmässigen Weiterbildung ist vorge
sehen, daß mechanische oder magnetische Sperrvorrichtungen
den bei einer elastischen Auflage des Objekts unvermeid
lichen Rückprall des Spiegels ("bouncing") und einen hier
durch unterbrochenen Abkühlvorgang am Objekt verhindern.
Die Abkühlung der Spiegelfläche kann dadurch erfolgen,
daß in einen Metallkörper, der von dem die Spiegelfläche
bildenden Körper getrennt ist, Kryogen eingefüllt und
der Metallkörper mit dem die Spiegelfläche bildenden Körper
während der Vorbereitungszeit in wärmeübertragendem Kontakt
gehalten wird. Auf diese Weise muß lediglich die geringere
Masse des die Spiegelfläche bildenden Festkörpers bewegt
werden.
Die die Spiegelfläche bedeckende Abdeckung kann bei einem
vorgegebenen und ggf. vorwählbaren Abstand zwischen der
Spiegelfläche und der Objektoberfläche gesteuert mechanisch
von der Spiegelfläche entfernt werden, wobei die Fall- oder
Bewegungsenergie des die Spiegelfläche bildenden Körpers
und der damit verbundenen bewegten Einrichtungsteile aus
genützt werden kann. Es ist aber auch eine Steuerung der
Art möglich, daß die Annäherung der Spiegelfläche an das
Objekt elektrisch oder elektronisch abgetastet wird und
bei Erreichen des vorgegebenen Abstandes die Abdeckung
elektromotorisch entfernt wird.
Zweckmässigerweise besteht die Abdeckung aus einem
spezifisch leichten Werkstoff, um ihre Masse möglichst
gering zu halten und dadurch eine höchstmögliche Be
schleunigung bei der Verschwenkung oder Verschiebung der
Abdeckung kurz vor dem Auftreffen der Spiegelfläche auf
das Objekt zu erzielen. Da die Abdeckung auch die Aufgabe
hat, einen Wärmeaustausch zwischen der Umgebung und der
Spiegelfläche soweit wie möglich zu verhindern, kommen
hierfür thermisch isolierende Werkstoffe, z.B. aufge
schäumte Kunststoffe, in Betracht, die ein sehr niedriges
spezifisches Gewicht aufweisen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung können
darin bestehen, daß die Temperatur der Spiegelfläche
durch einen Thermofühler gemessen und mittels dieses
Thermofühlers das Erreichen einer optimalen Temperatur
angezeigt und/oder die Temperatur auf einem Wert gehalten
wird, der die Abscheidung von Filmen flüssigen Sauer
stoffes auf der Spiegelfläche mit Sicherheit ausschließt.
Das Objekt kann sich während der Präparation in einer
ebenfalls ortsfest angeordneten "feuchten Kammer" befinden,
die lediglich die für die Präparation sowie für den
Eintritt der Spiegelfläche erforderliche Öffnung aufweist.
Die "feuchte Kammer" kann außerdem mit den für evtl.
elektrophysiologische Experimente erforderlichen elektrischen
Anschlüssen versehen sein und auch ein vergrösserndes
optisches Beobachtungssystem aufweisen.
Nach einer besonderen Ausgestaltung kann die "feuchte Kammer"
auch so ausgebildet sein, daß der gesamte Kammerraum mit
Objekt und Spiegelfläche sofort nach der initialen Kryo
fixation mit N2Fl gefüllt und hierdurch abgekühlt werden
kann, um dadurch eine möglichst rasche Wiederholung der
einzelnen Kühlvorgänge zu ermöglichen und ein nach
trägliches Aufwärmen der initial mit hoher Geschwindig
keit eingefrorenen Lagen des Objekts über die für eine
Rekristallisation kritische Temperatur zu unterbinden.
Dabei kann das Einfüllen des N2fl durch eine gesteuerte
Koppelung nach dem Kontakt zwischen der Spiegelfläche
und der Objektoberfläche automatisch gesteuert sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend
anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen.:
Fig. 1 eine schematische Darstellung, teilweise geschnitten,
einer Einrichtung zur Metallspiegel-Kryofixation
mit ruhendem Metallspiegel und bewegtem Objekt
nach dem Stand der Technik;
Fig. 2a, 2b eine schematische Darstellung einer Kühlzange
zur Kryofixation ruhender, insbesondere
faseriger oder flächiger Objekte zwischen
zwei tiefgekühlten Metallspiegelflächen
nach dem Stand der Technik im geöffneten
bzw. geschlossenen Zustand der Kühlzange;
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht, teilweise geschnitten,
einer ersten Ausführungsform der Einrichtung nach der
Erfindung mit einem vertikal abwärts bewegbaren Metall
spiegel und mit ruhendem Objekt;
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht, teilweise geschnitten,
einer zweiten Ausführungsform der Einrichtung nach
der Erfindung mit einem auf einer Kreisbahn zum
ruhenden Objekt hin bewegten Spiegel geringer Wärme
kapazität und einem gesonderten Kühlsystem zur Kühlung
des Spiegels in dessen angehobenem Zustand vor der
Kryofixation;
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht, teilweise geschnitten,
einer der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ähnlichen
dritten Ausführungsform der Einrichtung nach der
Erfindung mit einem gesonderten System zur Kühlung
mit N2fl oder N2fl/Hefl mittels eines Durchfluß-
Wärmetauschers mit Vakuum-Mantelisolation bei abge
senktem Spiegel, wobei eine automatische Bedeckung
der Kontaktflächen zwischen dem Kühlsystem und dem
die Spiegelfläche bildenden Körper vorgesehen ist;
Fig. 6 in vergrösserter Darstellung eine schematische Teil
ansicht des Durchfluß-Wärmeaustauschers gemäß Fig. 5
im Längsschnitt;
Fig. 7 ein Blockdiagramm einer Anordnung zur sukzessiven
N2fl-Vorkühlung sowie Hefl-Nachkühlung mittels
eines Durchfluß-Wärmetauschers gemäß den Fig. 5 und 6,
und
Fig. 8 eine schematische Seitenansicht einer der ersten Aus
führungsform ähnlichen erfindungsgemäßen Einrichtung
mit einem vergrössernden optischen System sowie
mit einer in der Einrichtung angeordneten "feuchten
Kammer".
Die in Fig. 1 rein schematisch im Querschnitt dargestellte
Einrichtung zur Metallspiegel-Kryofixation entspricht dem
Stand der Technik. Der als Kühlmedium (Kryogen) verwendete
N2fl 1 befindet sich in einem Dewargefäß 2 und kühlt einen
Metallblock 3, der eine Spiegelfläche 4 bildet, auf eine
Temperatur von etwa -190°C ab. Bei Verwendung von Hefl als
Kryogen wird eine Temperatur von etwa -260°C erreicht.
Der Metallblock 3 ist in einer Halterung 5 befestigt, die
eine beispielsweise zylindrische Kühlkammer 6 bildet.
Die Kühlkammer 6 wird durch das laufend aus dem N2fl 1 ab
siedende Stickstoffgas 7 kontinuierlich gefüllt und durch
diesen Strom frostfrei, d.h. frei von Eisniederschlägen
aus der Raumluft gehalten. Ein Objekt 8 ist auf einer
elastischen Unterlage 9 auf einem Teller 10 eines Injektor
stabes 11, der in einer Hülse 12 gleitend verschiebbar
geführt ist, befestigt. Durch Herausziehen einer Auslöser
klinke 13 aus einer Ringnut des Injektorstabes 11 bewegt
sich der Injektorstab 11 und mit ihm das Objekt 8 unter
Schwerkraft in Pfeilrichtung nach unten, bis das Objekt 8
die Spiegelfläche 4 berührt und auf dieser einfriert.
Durch eine vorgespannte Druckfeder 14 kann der freie Fall
des Injektorstabes 11 zusätzlich beschleunigt werden;
durch einen Abstandring 15 (spacer) wird ein zu starkes
Quetschen des Objektes 8 vermieden.
Die beschriebene Einrichtung hat sich in vielen Fällen
ausgezeichnet bewährt, ermöglicht aber nur die Kryo
fixation kleiner Objekte, welche keine komplizierten
Präparationsarbeiten zur Darstellung bestimmter Strukturen
oder zur Ausführung elektrophysiologischer Experimente
erfordern, weil derartige Präparationsarbeiten in dem
an der Unterseite des Injektorstabes 11 befestigten Zustand
des Objekts nicht möglich sind bzw. ein Übertragen von
Präparaten von einem Präparationsplatz auf den in seinen
Abmessungen zwangsläufig kleinen Teller 10 bzw. die damit
verbundene Unterlage 9 technisch unmöglich ist. Grössere
Objekte können auch wegen ihres Gewichts nur mittels zu
sätzlicher Spann- oder Haltevorrichtungen an der Unter
seite des Tellers 10 befestigt werden.
Es ist deshalb schon eine Einrichtung gemäß Fig. 2 bekannt
geworden, mit der länglich-fadenförmige Objekte 16 oder
flächige Objekte 17 eingefroren werden können. Diese Ein
richtung weist ein zangenartiges Werkzeug (Kühlzange) auf,
deren beide Backen 26, 27 mit Metallteilen 18, 19 ausge
stattet sind, welche zueinandergewendete Spiegelflächen 20,
21 bilden. Die Backen 25, 26 sind mittels thermisch iso
lierter Handgriffe 23, 24 um eine Achse 22 relativ zueinander
verschwenkbar, so daß ein Objekt 16 oder 17 zwischen den
Spiegelflächen 20 und 21 eingeklemmt werden kann. Für die
Kryofixation wird die Kühlzange zunächst gemäß Fig. 2b in
flüssigen Stickstoff 1 eingetaucht, der sich in einem
Behälter 27 befindet, und dadurch die Temperatur der Spiegel
flächen 20, 21 auf den gewünschten Wert abgesenkt.
Diese bekannte Einrichtung ermöglicht zwar die Kryofixation
eines ruhenden Objekts nach einer entsprechenden Vor
präparation, hat aber eine Reihe störender Nachteile:
Zunächst ist sie nur für Objekte geeignet, die eine faden
förmige oder flächige Form aufweisen, so daß der Angriff
der beiden Spiegelflächen 20, 21 von zwei Seiten aus er
folgen kann. Die meisten Objekte sind jedoch weder faden
förmig noch flächig geformt (z.B. Hirn, Leber, Niere,
grössere Muskeln) und können daher mit dieser primitiven
Einrichtung nicht eingefroren werden. Aber selbst bei be
sonders geeigneten Objekten erweisen sich zwei Umstände
als äußerst störend: Einerseits ist es praktisch unmöglich,
die beiden Spiegelflächen 20, 21 nach dem Öffnen und beim
Heranführen der Zange an das Objekt frei von Frostnieder
schlägen zu halten, da die Kryofixation in der normalen
feuchten Raumluft erfolgt, die oftmals noch zusätzlich
zur Vermeidung von Austrocknungs-Artefakten an den feuchten
Objektflächen bei der Arbeit in der "feuchten Kammer"
mit Wasserdampf bis zur Sättigung (100% relative Luft
feuchtigkeit) angereichert sein muß. Andererseits ist
eine eindeutige Reproduzierbarkeit der Quetschvorgänge
unmöglich, weil der jeweils angewendete Druck, der mittels
der Spiegelflächen 20, 21 auf das Objekt 16 oder 17 aus
geübt wird, in aller Regel entweder zu schwach oder zu
stark und in jedem Fall unreproduzierbar ist. Zusätzlich
zu den vorstehend beschriebenen Nachteilen führt dies
zu ständig wechselnden, zumeist auch unbefriedigenden
Resultaten. Das ist um so ärgerlicher, als sich an die
Kryofixation normalerweise komplizierte weitere Präparationen
(Kryo-Ultramikrotomie, Gefriertrocknung oder Kryosubstitution
mit nachfolgender Einbettung bei reduzierter Temperatur)
anschließen und erst nach deren Abschluß, d.h. also sehr
spät, die Qualität der Kryofixation im Elektronenmikroskop
beurteilt werden kann.
Die bei den bekannten Einrichtungen gemäß den Fig. 1 und 2
auftretenden Nachteile lassen sich durch die erfindungs
gemässe Einrichtung auf vergleichsweise einfache Art ver
meiden. Die in Fig. 3 gezeigte erste Ausführungsform besteht
im wesentlichen aus einer Grundplatte 101, an der zwei
vertikale Säulen 102 in vertikaler Ausrichtung und parallel
zueinander auf nicht näher gezeigte Weise starr befestigt
sind. Der gleichbleibende Abstand zwischen den beiden
Säulen 102 ist durch ein die oberen Säulenenden miteinander
verbindendes Joch 103 gewährleistet. Ein Trägerarm 104
weist in der Nähe seines einen (in Fig. 3 linken) Endes
zwei Bohrungen 105 auf, deren Abstand voneinander dem
Abstand der Säulen 102 entspricht und mittels derer der
Trägerarm 104 längs den Säulen 102 vertikal verschiebbar
gelagert ist. Zwischen dem Joch 103 und dem Trägerarm 104
ist an jeder Säule 102 eine diese umgebende Schrauben
druckfeder 106 vorgesehen, die in der oberen, in Fig. 3
dargestellten Stellung des Trägerarmes 104 auf einen vor
gegebenen Wert vorgespannt sind. In der oberen Stellung
wird der Trägerarm 104 durch einen das äußere Ende des
Trägerarmes 104 untergreifenden Auslöserbolzen 107 gehalten,
der in einer Hülse 108 gleitend verschiebbar geführt und
aus der in Fig. 3 dargestellten Lage in Pfeilrichtung zurück
gezogen werden kann. Die Hülse 108 ist in nicht näher
dargestellter Weise an einer Strukturkomponente der
Einrichtung selbst oder an einer der Einrichtung benach
barten Wand befestigt. Der Auslöserbolzen 107 weist einen
nicht gezeigten Handgriff auf, mittels dessen er betätigt
werden kann, oder ist mit einer beispielsweise elektro
mechanisch wirkenden Einrichtung verbunden, die durch
Einschalten betätigt werden kann und den Auslöserbolzen
107 zurückzieht.
An dem (in Fig. 3 rechten) Ende des Trägerarmes 104 ist
ein thermisch isolierender Mantel 109 auf nicht näher
gezeigte Weise befestigt, in welchem ein teilweise hohl
zylindrischer Metallblock 110 formschlüssig so festge
halten ist, daß seine plane Unterfläche 111, die eine
hochglanzpolierte Spiegelfläche bildet, in einer Ebene
mit der unteren Begrenzungsfläche des Mantels 109 liegt.
An der Oberseite des Mantels 109 ist ein Federgehäuse
112 befestigt, in dem eine Schraubenfeder 113 gelagert ist.
Ein Ende der Schraubenfeder 113 durchsetzt eine Bohrung
in der Gehäusewand des Federgehäuses 112 und ist dadurch
fixiert, während das andere Ende der Schraubenfeder 113
in eine Bohrung einer Drehwelle 114 eingreift, die in einer
zu der Längsachse des Metallblockes 110 parallel ver
laufenden Bohrung 116 des Mantels 109 drehbar gelagert ist.
Am unteren Ende der Drehwelle 114 ist eine Abdeckung 117
aus einem thermisch gut isolierenden Material starr befestigt,
die an ihrem der Befestigung mit der Drehwelle 114 gegen
überliegenden Ende eine Einkerbung 118 in ihrem Rand auf
weist. Der Mantel 109 besitzt diametral gegenüber der
Bohrung 116 eine weitere Bohrung 119, in der ein feder
belasteter Auslösestift 120 mit einem senkrecht davon
abragenden Auslösefinger 121 gleitend verschiebbar ange
ordnet ist. Der Auslösefinger 121 durchsetzt ein Langloch
122 in dem Mantel 109. In dem in Fig. 3 gezeigten Zustand
wird der Auslösestift 120 durch die zugehörige vorge
spannte Feder nach unten bis zum Anschlag des Auslöse
fingers 121 an dem Ende des Langloches 122 gedrückt und
greift mit seinem aus der unteren Begrenzungsfläche
des Mantels 109 hervorstehenden Ende in die Kerbe 118
der Abdeckung 117 ein. Weiterhin ist in dem in Fig. 3
gezeigten Zustand die Schraubenfeder 113 derart vorge
spannt, daß sie auf die Drehwelle 114 ein kräftiges
Drehmoment ausübt, das jedoch von dem Auslösestift 120
aufgenommen wird, so daß eine Drehbewegung der Abdeckung
117 nicht möglich ist.
Auf einer Unterlage 125 aus Filz oder Schaumstoff, die
direkt oder über eine dazwischen befindliche, nicht
gezeigte Unterlage auf der Grundplatte 101 aufliegt,
ist ein Objekt 126 angeordnet und mittels Nadeln 127
darauf fixiert. Neben der Unterlage 125 und in der Be
wegungsbahn des Auslösefingers 121 ist ein Anschlagstift
128 in die Grundplatte 101 höhenverstellbar eingeschraubt,
so daß hierdurch das Auftreffen des Auslösefingers 121
bei der Abwärtsbewegung des Trägerarmes 104 exakt vorbe
stimmt werden kann.
In einer horizontalen Bohrung einer Konsole 129, die in
der Nähe der Säulen 102 an der Grundplatte 101 befestigt
ist, ist gleitend verschiebbar eine federbelastete Sperr
klinke 130 gelagert, deren freies Stirnende zu einer Schräg
fläche geformt ist. Die Sperrklinke 130 weist einen nach
oben ausragenden Finger 131 auf, der in den Grenzen eines
Langloches 132 bewegbar ist. Die Schrägfläche der Sperr
klinke 130 liegt in der Bewegungsbahn derjenigen Kante
des Trägerarmes 104 bei dessen Bewegung längs der Säulen
102, die in der in Fig. 3 gezeigten Stellung des Träger
armes 104 von dem Auslösebolzen 107 untergriffen ist. Die
über dieser Kante befindliche obere Kante des Trägerarmes
104 erstreckt sich genausoweit nach außen wie diese untere
Kante.
An den Säulen 102 ist weiterhin ein Endanschlag 133 mittels
Schrauben festgeklemmt, der einen Permanent- oder Elektro
magnet 134 aufweist, welcher mit der Oberfläche des End
anschlages 133 bündig liegt. Die Sperrklinke 130 und der
Endanschlag 133 mit dem darin befindlichen Magnet 134
dienen demselben Zweck, nämlich der Verhinderung eines
Rückprallens (bouncing) des Trägerarmes 104 und der davon
getragenen Komponenten beim Aufprall auf dem Objekt 126.
Dabei genügt zu einer derartigen Verhinderung auch die
Anordnung nur einer der beiden Vorrichtungen, nämlich der
Sperrklinke 130 oder des Endanschlages 133.
Die Wirkungsweise der Einrichtung gemäß Fig. 3 ist folgende:
Während der Präparation des Objekts 126 auf der Unterlage
125, auf der das Objekt gut zugänglich ist, wird der topf
förmige Metallblock 110 mit flüssigem Stickstoff 135
(oder auch mit flüssigem Helium) abgekühlt, indem das
Kryogen in den Innenraum des Metallblockes 110 eingefüllt wird.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Spiegelfläche 111 des Metall
blockes 110 durch die Abdeckung 117 vor dem Zutritt feuchter
Raumluft geschützt, so daß Frostniederschläge auf der
Spiegelfläche 110 verhindert werden. Die Abdeckung 117
übt eine Doppelfunktion aus, weil sie zusätzlich zu der
Verhinderung von Frostniederschlägen auf der Spiegelfläche
111 auch die Ausbildung grösserer Temperaturgradienten
zwischen dem direkt gekühlten Inneren des Metallblockes
110 und der Spiegelfläche 111 verhindert. Nach dem Ab
schluß der Präparationsarbeiten an dem Objekt 126 wird ent
weder manuell oder über elektromechanische Betätigung der
Auslösebolzen 107 in Pfeilrichtung zurückgezogen. Daraufhin
bewegt sich der Trägerarm 104 mit dem daran befestigten
Mantel 109 einschließlich der davon gehaltenen Komponenten
unter der Schwerkraftwirkung und aufgrund der Entspannung
der Schraubendruckfedern 106 zusätzlich beschleunigt nach
unten gegen das ruhende Objekt 126. Während dieser Be
wegung trifft der Auslösefinger 121 auf das obere Ende
des Anschlagstiftes 128 auf und wird dadurch gegen die
Federbelastung in Richtung des eingezeichneten Pfeiles
nach oben verschoben. Als weitere Folge davon tritt das
untere Ende des Auslösestiftes 120 aus der Kerbe 118
der Abdeckung 117 aus, so daß diese nunmehr freigegeben ist
und aufgrund des an der Drehwelle 114 wirkenden Drehmoments
der Schraubenfeder 113 schlagartig zur Seite geschwenkt wird.
Diese Verschwenkung erfolgt unmittelbar vor dem Auftreffen
der Abdeckung 117 auf dem Objekt 126, d.h. zu einem Zeit
punkt, zu dem noch ausreichend Zeit für das Wegschwenken
der Abdeckung 117 zur Verfügung steht und eine Berührung
des Objekts 126 durch die Abdeckung 117 vermieden werden kann.
Bei der üblicherweise praktizierten Auftreffgeschwindigkeit
in einer Grössenordnung von 1 m/sec. bewirkt ein Abschwenken
der Abdeckung 117 von der Spiegelfläche 111, das etwa in
einem Abstand von 2 cm zwischen der Spiegelfläche 111 und der
Oberfläche des Objektes 126 erfolgt, eine Rest-Verweil
dauer der ungeschützten Spiegelfläche 111 in der Raum
atmosphäre von < 20 msec. In dieser kurzen Zeitspanne
kann weder eine störende Frostbildung auf der Spiegel
fläche 111 noch eine spürbare Erwärmung der Spiegelfläche
111 durch die warme Raumluft beobachtet werden. Im Vergleich
zu der Dauer der Exposition der Spiegelflächen 20, 21 bei
der Kühlzange gemäß Fig. 2 ist jedenfalls die Expositions
dauer der Spiegelfläche 111 bei der Einrichtung gemäß
Fig. 3 vernachlässigbar kurz. Diese Zeitdauer kann, wie
bereits erwähnt, durch Höhenverstellung des Anschlagstiftes
128 (durch heraus- oder hineinschrauben aus bzw. in die
Grundplatte 101) festgelegt werden.
Am Ende der Absenkbewegung trifft die Spiegelfläche
111 auf dem Objekt 126 auf und kühlt zumindest dessen
äußere, mit der Spiegelfläche 111 in Kontakt kommende
Randzone rapide in der von der Metallspiegel-Kryofixation
her bekannten Weise ab. In Fig. 3 ist die Stellung des
Trägerarmes 104 und der daran befindlichen Komponenten,
insbesondere die ausgeschwenkte Lage der Abdeckung 117
gestrichelt angegeben.
Nach der vollzogenen Kryofixation muß zur raschen Fort
setzung der Arbeit die inzwischen vereiste Spiegelfläche
111 an dem Metallblock 110 rasch auf eine Temperatur
erwärmt werden, bei der das niedergeschlagene Eis auf
taut und das Wasser verdampft, um auf diese Weise die
Einrichtung möglichst rasch für den nächsten Einfrier
vorgang vorzubereiten. Zum Aufheizen des Metallblockes
110 ist ein vorgewärmter Metallkörper 136 von grosser
Wärmekapazität vorgesehen, der in seinen Außenabmessungen
den Abmessungen des Innenraumes des Metallblockes 110
weitgehend entspricht, so daß er in diesen eingeführt
werden kann und dabei in innigem wärmeübertragenden
Kontakt mit dem Metallkörper 110 steht. Alternativ oder
zusätzlich kann in dem Metallblock 110 ein Heizwiderstand
137 angeordnet sein, der durch einen Thermofühler 138
und/oder durch einen nicht gezeigten Übertemperatur-
Schutzschalter gesteuert ist. Der Thermofühler 138 bzw.
der genannte Übertemperatur-Schutzschalter schalten den
Heizwiderstand 137 beim Erreichen der gewünschten Maximal
temperatur des Metallblockes 110 aus oder halten die
Temperatur durch einen nicht gezeigten Regelkreis bekannter
Art auf dem jeweils gewünschten und ggf. vorwählbaren Wert,
der einerseits eine rasche Trocknung gewährleistet, anderer
seits aber Schäden an der Einrichtung ausschließt. Die
beschriebene Heizeinrichtung 137, 138 kann darüber hinaus
mit Vorteil dazu genützt werden, die Minimaltemperatur der
Spiegelfläche 111 auf einen Wert zu begrenzen, der über dem
Siedepunkt des Sauerstoffes liegt. Die Abscheidung störender
Sauerstoff-Filme auf der Spiegelfläche 111 wird durch diese
Maßnahme mit Sicherheit ausgeschlossen. Schließlich kann der
Thermofühler 138 in Verbindung mit einer nicht gezeigten
elektrischen Schaltung, deren Bauweise auf dem einschlägigen
Gebiet bekannt ist, vorteilhaft dazu eingesetzt werden,
zusätzlich eine Temperaturanzeige, ein optisches und/oder
akustisches Signal auszulösen, durch die der Benutzer der
Einrichtung darauf aufmerksam wird, daß der Metallblock
110 im Zuge des beschriebenen Abkühlprozesses seine Betriebs
temperatur (z.B. -180°C) erreicht hat und nunmehr einge
setzt werden kann.
Die Sperrklinkenanordnung 130, 131, 132 sowie der Endanschlag
133 mit dem Magnet 134 verhindern beim Aufprall der Spiegel
fläche 111 auf dem Objekt 126 eine elastische Rückfederung
(bouncing). Dies geschieht dadurch, daß beim Auftreffen der
(in Fig. 3) linken Kante des Trägerarmes 104 auf der als
Schrägfläche ausgebildeten Stirnseite der Sperrklinke 130
diese gegen die Federwirkung in Pfeilrichtung zurückgeschoben
wird, so daß ihre untere Kante bei der weiteren Bewegung
des Trägerarmes 104 nach unten an dessen Stirnfläche entlang
gleitet. Sobald jedoch die obere Kante des Trägerarmes 104
die untere Kante der Sperrklinke 130 passiert hat, springt
letztere unter der Federwirkung augenblicklich über die
Oberkante des Trägerarmes 104 ein und fixiert diesen gegenüber
einer Rückbewegung. In gleichem Sinn wirkt der Magnet 134,
der den aus ferromagnetischem Material bestehenden Trägerarm
104 anzieht und festhält.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist an einer Grundplatte
201 eine Konsole 202 befestigt, an der mittels eines Paares
von Lenkerhebeln 203, 204 ein Montageelement 205 mit einem
L-förmigen Querschnitt über Achsbolzen 206, 207 an dem
Montageelement 205 bzw. Achsbolzen 208, 209 an der Konsole
202 nach Art einer Parallelogrammführung schwenkbar befestigt
ist. Die beiden Lenkerhebel 203, 204 beschreiben an den
Achsbolzen 206, 207 eine Kreisbahn mit dem Radius R. Ins
gesamt wird das Montageelement 205 dadurch auf einer
durch den gekrümmten Pfeil in Fig. 4 angedeuteten Kreisbahn
bewegt.
In dem horizontalen L-Schenkel des Montageelements 205
ist ein pilzförmiger Metallkörper 210 von geringer Wärme
kapazität und aus gut wärmeleitendem Material gelagert,
der eine Auflage 211 aus einem Metall oder einem Mineral
aufweist, dessen thermische Eigenschaften für die Kryofixation
besonders gut entsprechen (vgl. hierzu beispielsweise W.B. BALD
"Optimizing the cooling block for the quick freeze method"
- Journal of Microscopy, Oxford 1983, Vol. 131, pp. 11- 23).
In dem pilzförmigen Metallkörper 210 befindet sich wiederum
ein Heizwiderstand 212 mit einem zugehörigen Thermofühler
213 zur Durchführung der bereits vorstehend in Zusammenhang
mit Fig. 3 erläuterten Aufheiz- und Temperatursteuervorgänge.
Die tellerförmige Verbreiterung 214 des Metallkörpers 210
weist eine gegenüber dem "Stiel" des pilzförmigen Metall
körpers 210 verhältnismässig grosse kreisförmige und plane
Kontaktfläche 215 auf, die mit der Oberseite des horizontalen
L-Schenkels des Montageelements 205 bündig oder geringfügig darüber liegt. Die Unter
fläche der Auflage 211 verläuft bündig mit der Unterseite des
horizontalen L-Schenkels und ist bedeckt von einer Ab
deckung 216 aus thermoisolierendem Werkstoff - die ebenso
wie die Abdeckung 117 bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 -
als flache Scheibe ausgebildet und in Kontakt mit der Unter
seite des L-Schenkels in einer Horizontalebene verschwenkbar
ist. Hierzu dient eine nicht näher bezeichnete Drehwelle,
die durch eine elektrische Drehspulanordnung 217 verdrehbar ist.
Zum Zweck der Wärmeisolierung ist
der Metallkörper 210 in einem vakuumdicht mit dem
Metallkörper verbundenen Hohlzylinder 218 aufgenommen,
in dem für die Tieftemperaturarbeit mit flüssigem Stick
stoff oder flüssigem Helium ein Molekularsieb 219 ent
halten ist. Zum Schutz vor Wärmeverlusten ist zusätzlich der ganze
horizontale L-Schenkel des Montageelements 205 aus einem
thermoisolierenden Material gefertigt.
Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Abkühlung des
die Spiegelfläche an der Unterseite der Auflage 211
bildenden Metallkörpers 210 durch einen separat ange
ordneten Metallblock 220, der in der Abkühlphase (entsprechend
der Darstellung in Fig. 4) mit der Oberfläche 215 des Metall
körpers 210 in innigem Kontakt steht und damit einen maximalen
Wärmefluß von dem Metallblock 220 in den Metallkörper 210
gewährleistet. Der Metallblock 220 ist von zylindrischer
Gestalt und in seinem oberen Bereich zur Aufnahme von
flüssigem Kryogen 221 topfförmig ausgebildet. Er ist in
nicht näher gezeigter Weise in einem Mantel 222 aus thermisch
isolierendem Material und unter einer Abdeckung 223 dieses
Mantels befestigt. Der Mantel 222 ist seinerseits über einen
Tragarm 225 an einer Säule 226, die nach oben aus der
Konsole 202 herausragt, auf- und abverstellbar angeordnet.
Zu diesem Zweck weist der Tragarm 225 eine auf den Durch
messer der Säule 226 abgestimmte Bohrung 227 auf, in deren
Bereich ein Reibrad 228 gelagert ist, das aufgrund seiner
elastischen Materialeigenschaft mit einer gewissen Vor
spannung an dem Umfang der Säule 226 anliegt und durch
ein Handrad 229 verdreht werden kann. Durch Verdrehung in
der einen oder anderen Richtung des Handrades 229 (siehe
Doppelpfeil) kann der Mantel 222 und mit ihm der Metall
block 220 in oder außer Kontakt mit der Oberseite des
horizontalen L-Schenkels des Montageelements 205 gebracht
werden. Das Reibrad 228 ist selbsthemmend und kann durch
Reibung den Tragarm 225 in einer eingestellten Lage halten.
Die Lenkerhebel 203, 204 weisen Arme 203′, 204′ auf,
von denen der obere Arm 203′ in der in Fig. 4 gezeigten
oberen Stellung des Montageelements 205 durch einen
Auslöserbolzen 230 übergriffen ist, so daß dadurch
das Montageelement 205 in der genannten Stellung
fixiert ist. Der Auslösebolzen 230 hat eine Funktion,
wie sie in Zusammenhang mit dem Auslösebolzen 107 bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 3 bereits erläutert ist,
und ist von einem entsprechenden Aufbau. Der untere Arm
204′ wird hingegen von einer Sperrklinke 231 erst dann
untergriffen, wenn das Montageelement 205 nach der Aus
lösung seine unterste Lage erreicht hat. Die Sperrklinke
231 hat die Funktion, einen Rückprall zu verhindern
und ist analog aufgebaut wie die Sperrklinke 130 bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 3 mit dem Unterschied,
daß die Schrägfläche an ihrer Stirnseite im Hinblick
auf die Bewegung des Armes 204′ von unten nach oben in
umgekehrtem Sinn verläuft.
In der Konsole 202 ist eine Lichtquelle 235 einer Licht
schranke 236 angeordnet, die zur elektrischen Steuerung
der Drehspulanordnung 217 für die Betätigung der Ab
deckung 216 in einer noch zu beschreibenden Weise dient.
Auf der Grundplatte 201 ist wieder eine Filzunterlage
237 für ein mit Nadeln 238 befestigbares Objekt 239
angeordnet und in der Bewegungsbahn des Montageelements
205 befindet sich auch ein in seiner Höhe justierbarer
Anschlagstift 240, der eine reproduzierbare und vorwähl
bare Endstellung der Spiegelfläche 211′ an der Unter
seite der Auflage 211 gewährleistet.
Die Wirkungsweise der Ausführungsform gemäß Fig. 4, die
ein äußerst rasches Arbeiten bei einem minimalen Kryogen
verbrauch ermöglicht und auch die Möglichkeit eröffnet,
flüssiges Helium einzusetzen, ohne hierfür unvertretbar
grosse Mengen dieses teuren Kryogens zu verbrauchen, ist
folgende: Während der Präparation des Objekts 239 wird der
Metallkörper 210 durch den zu diesem Zweck mittels des
Handrades 229 abgesenkten Metallblock 220 gekühlt, wobei
die Oberfläche 215 des Metallkörpers 210 in innigem Kontakt
mit der Unterfläche des Metallblockes 220 steht. Infolge
der geringen Masse des Metallkörpers 210 erreicht die
Spiegelfläche 211′ binnen Minutenfrist eine Temperatur
nahe -190°C, die über den Thermofühler 213 meßbar und
überwachbar ist. Ist die Betriebstemperatur der Spiegel
fläche 211 erreicht und sind die Präparationsarbeiten an
dem Objekt 239 beendet, so kann der Auslösebolzen 230
ausgelöst werden, woraufhin unter dem Einfluß der Schwer
kraft sowie unter der Beschleunigungswirkung einer zu
sätzlichen Zugfeder 241 die Lenkerhebel 203, 204 nach unten
verschwenken. Unterbricht die untere Kante des Montage
elements 205 während der Abwärtsbewegung die Lichtschranke
235, 236, so gibt diese über eine nicht gezeigte Schaltung
ein Signal an die Drehspulanordnung 217, so daß diese
augenblicklich betätigt und die Abdeckung 216 von der
Spiegelfläche 211′ weggeschwenkt wird. Unmittelbar nach
dem Freilegen der Spiegelfläche 211′, d.h. innerhalb eines
Zeitraumes von < 20 msec., tritt der Kontakt der Spiegel
fläche 211′ mit dem Objekt 239 ein.
Bei Erreichen des Objekts 239, d.h. der unteren Endstellung
des Montageelements 205 schnappt die Sperrklinke 231 unter
den Arm 204′ ein und fixiert damit das Montageelement 205
gegenüber einem Rückprallen.
Während des Aufheizens des Metallkörpers 210 aus den
bereits in Zusammenhang mit Fig. 3 erläuterten Gründen
wird durch Betätigung des Handrades 229 der Metallblock
220 in der Ebene E-E von dem Metallkörper 210 getrennt.
Die freiliegende untere Kontaktfläche des Metallblockes 220
kann zu diesem Zeitpunkt mit einer thermisch isolierenden
Abdeckung, die nicht dargestellt ist, abgedeckt werden.
Diese kann beispielsweise mittels eines Haftmagneten oder
durch einen Bajonettverschluß auf einfache Weise befestig
bar sein und dient dazu, den Aufbau störender Frostschichten
an der Kontaktfläche zu verhindern. Eine entsprechende Ab
deckung, die in Fig. 4 ebenfalls nicht gezeigt ist, kann
für die Oberfläche 215 des Metallkörpers 210 vorgesehen sein
(vgl. hierzu die Ausführungsform gemäß Fig. 5).
Die Ausführungsform gemäß Fig. 5 ähnelt in ihrem prinzipiellen
Aufbau sehr derjenigen nach Fig. 4 und wird nachfolgend
deshalb lediglich im Hinblick auf die abweichenden Merkmale
näher erläutert. So ist bei dieser anstelle des Metall
blockes 220 bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ein Kühl
system in Gestalt eines Durchflußkühlers vorgesehen, der
sowohl für flüssigen Stickstoff als auch für flüssiges
Helium als Kryogen geeignet ist. Dieser Durchflußkühler
besteht beispielsweise aus einem Metallkörper 301 von
geringer Wärmekapazität und guter Wärmeleiteigenschaft
(z.B. aus Aluminium), dessen Unterfläche 302 mit der
planen Fläche 303 des pilzförmigen Metallkörpers 304
korrespondiert und während der Kühlphase mit dieser in
innigem Kontakt steht. Der Metallkörper 301 weist eine
Bohrung auf, die Kühlrippen 305 als Elemente zur Ver
grösserung der Oberfläche und damit des Wärmeaustausches
aufweist (vgl. Fig. 6). An die Bohrung schließen sich
beidseitig Anschlüsse 306, 306′ zum Einleiten bzw. Ab
leiten von flüssigem Kryogen an, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel (Fig. 5, 6) als Vakuum-Mantelrohre
ausgebildet sind, die sich von einem Vakuum-Mantelsystem
307 fortsetzen und zu dessen Anschlüssen konzentrisch
liegen. Der Durchflußkühler 301 bzw. das Vakuum-System
307 sind nach oben hin durch eine deckelförmige Thermo
isolation 308 abgeschlossen, die zugleich zur Montage
des Durchflußkühlers 301 an dem Tragarm 309 dient. Die
Kühlfläche 302 kann z.B. mittels eines thermisch iso
lierenden Deckels 310, der durch einen Drehbolzen 311 und
mittels einer Drehfeder 312 verschwenkbar ist, abgedeckt
und dadurch im Dauerbetrieb praktisch frostfrei gehalten
werden. Durch eine nicht gezeigte Einrichtung kann dafür
gesorgt sein, daß der Deckel 310 automatisch beim Absenken
des Tragarmes 309 betätigt wird. Eine analoge Anordnung
kann für die Kontaktfläche 303 an dem Metallkörper 304
vorgesehen sein, die sofort nach dem Trennen der Kühlfläche
302 von der Kontaktfläche 303 in der Trennebene E-E
wirksam wird. Das automatische Schließen der hierzu
vorgesehenen Abdeckung 313 kann in ähnlicher Weise, wie
das in Zusammenhang mit der Abdeckung 216 bei der Aus
führungsform gemäß Fig. 4 beschrieben worden ist, mittels
eines elektromotorischen Elements 314 über eine elektrische
Triggerung gesteuert werden.
Der Durchflußkühler 301 kann entweder ausschließlich mit
flüssigem Stickstoff oder flüssigem Helium betrieben
werden oder gemäß dem Blockschema in Fig. 7 im Zuge
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sukzessive
zunächst mit flüssigem Stickstoff aus einem Dewargefäß
320 vorgekühlt werden und nach der Erreichung einer
Temperatur von etwa -190°C auf Hefl-Kühlung aus dem Dewar
gefäß 321 umgestellt werden. Gleiches gilt für die
Ableitung des Kryogens nach dem Durchtritt durch den
Durchflußkühler 301, wobei mehrere Magnetventile 322 N, 322 He
den Lauf der Kryogene steuern und das eingesetzte flüssige
Helium bzw. das daraus entstehende gasförmige Helium
beispielsweise in einen Recycling-Kreislauf 323, 324
einbringen. Diese Steuerung kann im Rahmen der dargestellten
Zweistufen-Kühlung gemäß Fig. 7 mittels eines Thermofühlers
325 (vgl. Fig. 6) in der unmittelbaren Nähe der Kontakt
fläche 302 vollautomatisch, beispielsweise über eine Mikro
prozessor-Anordnung, in einer Weise gesteuert werden, daß
die Abkühlzeit und/oder der Kryogenverbrauch minimiert werden.
Der sukzessive Betrieb des Durchflußkühlers 301 wird dabei
in der Weise gesteuert, daß zunächst die Magnetventile 322 He
geschlossen bleiben, während die Magnetventile 322 N offen
stehen, so daß der Durchflußkühler 301 von flüssigem Stick
stoff durchströmt ist. Bei Erreichen der erwähnten Tempera
tur von etwa -190°C schaltet dann die Mikroprozessor-Anord
nung die Magnetventile um, so daß nunmehr die Magnetventile
322 N schließen und die Magnetventile 322 He öffnen, um den
Heliumdurchfluß in Gang zu setzen. In dem Recycling-Kreislauf
323, 324 wird das den Durchflußkühler 301 verlassende Helium
wieder auf den Zustand abgekühlt, der auch in dem Dewargefäß
321 herrscht.
Fig. 8 zeigt eine weitere Ausgestaltung, bei der eine Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung Anwendung findet,
wie sie in Fig. 3 erläutert ist. Folglich werden in Zusammen
hang mit Fig. 8 nur noch diejenigen Einrichtungskomponenten
beschrieben, durch die die grundsätzliche Einrichtung weiter
ausgestaltet ist:
Auf der Grundplatte 101 ist eine sogenannte "feuchte Kammer"
montiert, deren Boden- und Wandflächen 401 bzw. 402 eine
(bspw. zylindrische) Schachtel bilden, die teilweise durch
einen durchsichtigen Deckel 403 verschlossen ist. Der Deckel
403 weist eine kreisrunde Öffnung 403′ auf, die so groß ist,
daß einerseits beim eigentlichen Kryofixationsvorgang der
Eintritt der Spiegelfläche 111 und des diese umgebenden Man
tels 109 in das Innere der "feuchten Kammer" möglich ist,
andererseits das in der "feuchten Kammer" angeordnete Objekt
für die Präparation noch zugänglich ist.
Im Inneren der "feuchten Kammer" ist eine mit Wasser getränkte
Filzauflage 404 angeordnet, die durch ihre rauhe und dadurch
sehr große feuchte Oberfläche eine starke Verdunstung und
damit eine hohe relative Luftfeuchtigkeit im Inneren der
"feuchten Kammer" erzeugt. Dadurch wird ein Austrocknen der
feuchten Oberfläche des darauf befindlichen Objekts unter
bunden oder zumindest auf ein nicht störendes Maß eingeschränkt.
Unter der Filzauflage 404 ist eine Heizplatte 405 aus Aluminium
angeordnet, die einen Heizwiderstand 406 und einen Thermofüh
ler 407 enthält und durch diese thermostatisch auf eine vor
gewählte Temperatur eingesteuert werden kann. Hierdurch wird
eine störende Hypothermie der noch lebenden Zellverbände des
Objekts während der Präparationsarbeiten verhindert.
Zur Erleichterung der Präparationsarbeit ist an der Grundplatte
101 ein Stativ 408 b eines Stereomikroskops 408 befestigt,
das durch eine Schwenkachse 408 a seitlich verschwenkbar ist.
Durch einen nicht näher bezeichneten Drehknopf kann das Ste
reomikroskop 408 in Richtung des geraden Doppelpfeiles ver
stellt werden. Weiterhin ist der "feuchten Kammer" eine Be
leuchtung zugeordnet, die durch eine leistungsstarke Glüh
birne 409, einen zugehörigen Reflektor 410, einen Kollektor
411, einen Faserlichtleiter 412 und eine Austrittspupille
mit Sammellinse 413 gebildet ist. Die Beleuchtungskomponenten
409, 410 und 411 sind in einem Gehäuse aufgenommen, das am
oberen Ende der Säulen 102 befestigt ist. Sowohl das Stereo
mikroskop 408 als auch der Faserlichtleiter 412 können auf
einfache Weise aus dem Arbeitsfeld in der näheren Objektum
gebung bei Bedarf durch seitliches Wegschwenken entfernt wer
den.
In Fig. 8 ist weiterhin angedeutet, daß zur Durchführung elek
trophysiologischer Experimente an der Kammerwand 402 der
"feuchten Kammer" zwei Elektroanschlüsse 420 angeordnet sind,
von denen aus Leitungen 421 zu Elektroden 422 am Objekt führen.
Die Elektroden 422 werden unter mikroskopischer Kontrolle
am Objekt angebracht und dienen bspw. zur elektrischen Rei
zung von Muskeln oder Nerven in dem Objekt. Um zu erreichen,
daß diese Reizung beim Kryofixations-Vorgang eintritt und
der Reizzustand auch festgehalten wird, können die Elektro
den 422 über eine nicht gezeigte Schaltung kurz vor dem Auf
treffen der Spiegelfläche 111 auf dem Objekt erregt werden.
Hierzu dient eine steuerungsmäßige Koppelung mit der Abwärts
bewegung des Tragarmes 104, die durch eine höhenmäßig in Rich
tung des Doppelpfeiles justierbare Reflexionslichtschranke
424 und eine von dieser abzutastende Markierung 425 an dem
Tragarm 104 gebildet ist. Die Reflexionslichtschranke 424
stellt beim Absenken des Tragarmes 104 und beim Durchlaufen
der Markierung 425 eine Änderung der Lichtreflexion fest,
die als Signal an die erwähnte, nicht dargestellte Schaltung
zur Erregung der Elektroden 422 gegeben wird, so daß diese
dadurch erregt werden und die Nerven bzw. Muskeln des Objekts
stimulieren. Die Stimulation erfolgt dabei in einem mittels
der Reflexionslichtschranke 424 wählbaren zeitlichen Abstand
im Millisekunden-Bereich vor dem Kontakt zwischen der Spie
gelfläche 111 und dem Objekt. Da die anschließende Kryofixation
ebenfalls in einem Zeitintervall im Millisekunden-Bereich
abläuft, kann man die Stimulation im Objekt "einfrieren" und
dadurch wertvolle Rückschlüsse im Rahmen physiologischer bzw.
biochemischer Studien ziehen.
Fig. 8 zeigt weiterhin die Zuordnung eines mit flüssigem Stick
stoff 426 gefüllten Dewargefäßes 427 zu der Einrichtung, aus
dem über ein Tauchrohr 428, ein Magnetventil 429 und ein Zu
leitungsrohr 430, das unmittelbar in das Innere der "feuch
ten Kammer" mündet, im geöffneten Zustand des Magnetventils
429 flüssiger Stickstoff in das Innere der "feuchten Kammer"
eingeleitet werden kann. Die Förderung des flüssigen Stick
stoffes erfolgt durch den im Inneren des Dewargefäßes 427
aufgrund des laufend absiedenden Stickstoffes herrschenden
Druck, der durch ein Überdruckventil 431 einstellbar ist.
An der Innenwand 402 der "feuchten Kammer" ist ein Niveau
sensor 432 angebracht, der auf die Standhöhe des flüssigen
Stickstoffes im Inneren der "feuchten Kammer" anspricht. Es
versteht sich, daß der Boden 401 und die Wände 402 der "feuch
ten Kammer" aus einem Material bestehen, das gegenüber flüs
sigem Stickstoff beständig ist und die Kammer im übrigen ge
genüber einem Austreten des flüssigen Stickstoffes dicht ist.
Sind die Präparationsarbeiten an dem Objekt in der "feuchten
Kammer" beendet und steht die Spiegelfläche 111 nach dem Ab
senken des Trägerarmes 104 in Kontakt mit dem Objekt, so kann
unmittelbar nach der Herstellung dieses Kontakts die "feuchte
Kammer" mit flüssigem Stickstoff gefüllt werden. Die Stick
stoffüllung bewirkt nicht nur eine wesentliche Beschleuni
gung des Einfrierprozesses des Objekts, sondern verhindert
auch eine sekundäre Aufwärmung des die Spiegelfläche 111 bil
denden Körpers sowie der Randzone des Objekts durch einen
Einstrom von Wärme aus der Umgebung in die Kontaktzone zwi
schen der Spiegelfläche 111 und der Oberfläche des Objekts.
Besonders bedeutsam ist dies bei Anwendung von Spiegelsyste
men mit geringer Wärmekapazität, wie dies z.B. für die An
ordnung gemäß Fig. 4 gilt. Das Füllen der "feuchten Kammer"
mit dem flüssigen Stickstoff wird wiederum durch eine nicht
gezeigte Schaltung gesteuert, die von der Betätigung des Aus
löserbolzens 107 abhängig sein kann und zweckmäßigerweise ei
ne Verzögerungsschaltung enthält, die das Ausfließen von flüs
sigem Stickstoff aus dem Zuleitungsrohr 430 vor dem Kontakt
zwischen Spiegelfläche 111 und Objekt verhindert. Die Schal
tung steuert das Magnetventil 429, d.h. öffnet dieses nach
Ablauf der Verzögerungszeit, so daß aufgrund des im Dewargefäß
427 herrschenden Druckes flüssiger Stickstoff gefördert wird.
Auf die erwähnte Schaltung wirkt auch der Niveausensor 432,
dessen Signal das Magnetventil 429 wieder schließt, sobald
die Standhöhe an flüssigem Stickstoff im Inneren der "feuch
ten Kammer" der Position des Niveausensors 432 entspricht.
Der Niveausensor kann bspw. eine thermosensible Diode sein.
Die erwähnten, nicht dargestellten Schaltungen, die die Erre
gung der Elektroden 422 bzw. die Zufuhr von flüssigem Stick
stoff aus dem Dewargefäß 427 steuern, sind für den Steuerungs
techniker ihrer Art nach bekannt und bedürfen an dieser Stelle
keiner besonderen Erläuterung. Es versteht sich, daß diese
Schaltungen und die zugehörigen Komponenten, z.B. die Reflexions
lichtschranke 424, im Bereich der Einrichtung und z.B. unmit
telbar an dieser, d.h. an der Grundplatte 101 mittels nicht
dargestellter Konsolen, angeordnet bzw. befestigt sind, um
die funktionsgerechte Zuordnung zu bewirken. Diese Zuordnung
ist in Fig. 8 nur schematisch wiedergegeben.
Im Rahmen der Erfindung können gegenüber den vorstehend be
schriebenen Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 3 bis 8 Ab
änderungen getroffen werden, ohne daß hierdurch der Rahmen
der Erfindung verlassen wird. So können anstelle der konkret
gezeigten Abdeckung der Spiegelfläche und deren Betätigung
andere Einrichtungen vorgesehen werden, die ein schlagarti
ges Entfernen der Abdeckung unmittelbar vor dem Kontakt der
Spiegelfläche mit dem Objekt bewirken. Bspw. kann die Abdek
kung auch durch eine Klapp- oder Schwenkbewegung um eine ho
rizontal verlaufende Achse (anstelle - wie geschildert - der
Schwenkbewegung um eine Vertikalachse) von der Spiegelfläche
entfernt werden. Anstelle der durchgehenden Ausbildung der
Abdeckung aus einem thermo-isolierenden Material kann die Ab
deckung auch eine Sandwich-Isolation nach Art einer Isolier
verglasung mit einer zwischengeschalteten Gasschicht oder ei
nem evakuierten schichtartigen Raum beinhalten. Schließlich
kann die Abdeckung anstelle der gezeigten mechanischen bzw.
elektromotorischen Betätigung durch eine Lichtschranke auch
durch andere Trigger-Einrichtung betätigt werden, die auf die
Annäherung der Spiegelfläche an das Objekt in irgendeiner Form
ansprechen und ein Signal zur Entfernung der Abdeckung von
der Spiegelfläche geben können.
Claims (18)
1. Einrichtung zur Kryofixation biologisch-medizinischer oder
ähnlicher Objekte, mit einem in der Raumatmosphäre gegen
ein ruhendes Objekt bewegten tiefgekühlten Festkörperspie
gel, insbesondere Metallspiegel,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spiegelfläche (111, 211′) des Festkörperspiegels
(110; 210, 211) zur Vermeidung von Niederschlägen aus der Raum
atmosphäre auf der Spiegelfläche und von Wärmeverlusten
durch eine Abdeckung (117, 216) bedeckt ist, die auf ihrer
Bewegungsbahn zum ruhenden Objekt (126, 239) hin erst kurz
vor dem Kontakt der Spiegelfläche mit dem Objekt automa
tisch gesteuert von der Spiegelfläche entfernbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung durch Ausnutzung der Bewegungsenergie des
Festkörperspiegels beim Auftreffen auf ein feststehendes
Element von der Spiegelfläche entfernbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die als Scheibe ausgebildete Abdeckung (117, 216) mit einer
Drehwelle (114) drehfest verbunden ist und daß die Dreh
welle von einem Betätigungselement (113, 217) im Sinne ei
ner Schwenkbewegung der Abdeckung beaufschlagt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehwelle (114) senkrecht zur Scheibenebene der Ab
deckung (117) steht, daß das Betätigungselement eine vor
gespannte Drehfeder (113) ist, wobei die Abdeckung in der
Abdecklage lösbar fixiert ist, und daß die Abdeckung durch
eine mechanisch betätigbare Auslöseanordnung (120, 121, 128)
auslösbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auslöseanordnung einen in eine Ausnehmung (118) der
Abdeckung eingreifenden Auslösestift (120) aufweist, der
durch Anschlag an einem Anschlagstift (128) im Bereich
des Objekts (126) aus der Ausnehmung (118) aushebbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehwelle senkrecht zur Scheibenebene der Abdeckung
(216) steht und daß das Betätigungselement ein elektri
sches Drehspulelement (217) ist, das durch eine elektro
nische Schrankenschaltung (235, 236) gesteuert betätigbar
ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlagstift (128) bzw. die Schrankenschaltung
(235, 236) in ihrer Höhenlage relativ zum Objekt (126, 239)
justierbar ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung mit einer Drehwelle verbunden ist, die durch
eine Kurve betätigbar ist, und daß im Bereich des Objekts
ein Anschlag angeordnet ist, durch den die Kurve der Dreh
welle mechanisch im Sinne einer Verschwenkung der Abdec
kung betätigbar ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spiegelfläche (111) durch die
Unterseite eines thermisch isolierten, mit einem flüs
sigen Kryogen gefüllten topfförmigen Metallblockes (110)
gebildet ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spiegelfläche (211′) durch die
Unterseite eines Metallkörpers (210, 304) gebildet ist,
der durch Kontakt mit einem über dem Metallkörper (210,
304) höhenverstellbar angeordneten Kühlelement (220, 301)
auf die erforderliche Temperatur abkühlbar ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlelement ein mit einem Kryogen gefüllter topf
förmiger Metallblock (220) oder ein von Kryogen durch
strömter Durchflußkühler (301) ist, und daß die Unter
fläche des Metallblockes (220) bzw. des Durchflußkühlers
(301) als Kontaktfläche zum Kontakt mit der Oberfläche
(215 bzw. 304) des Metallkörpers ausgebildet ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Unterfläche des Kühlelements (220, 301) und der
Kontaktfläche (215, 303) des Metallkörpers je ein Abdeck
element (310 bzw. 313) zugeordnet ist, das automatisch
nach der Trennung des Metallkörpers von dem Kühlelement
bei der Abwärtsbewegung über die Unterfläche bzw. die
Kontaktfläche verstellbar ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Festkörperspiegel an einem Trä
gerarm (104) bzw. einem Montageelement (205) gehalten
ist und auf einer geradlinigen bzw. gekrümmten Bewegungs
bahn zum Objekt hin verschiebbar bzw. verschwenkbar ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verhinderung eines Rückpralls des Festkörperspie
gels nach dem ersten Kontakt mit dem Objekt eine magne
tisch und/oder mechanisch den Trägerarm (104) bzw. das
Montageelement (205) fixierende Haltevorrichtung (134,
130; 231) vorgesehen ist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Temperaturregeleinrichtung (137,
138, 212, 213) vorgesehen ist, die eine Abkühlung der Spie
gelfläche (111, 211′) unter die Siedetemperatur von Sauer
stoff verhindert.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Objekt in einer Kammer (401, 402)
angeordnet ist, deren Innenraum durch ein Verdampferele
ment (404) und durch eine Heizeinrichtung (405) einen
hohen Wasserdampfgehalt und eine Temperatur aufweist,
die einer natürlichen Objekttemperatur entspricht, daß
die Kammer durch einen eine Öffnung (403′) aufweisenden
Deckel (403) bedeckt ist und daß die Flächenausdehnung
des Kammerinneren die Fläche der Öffnung (403′) erheblich
übertrifft.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kammer (401, 402) unmittelbar nach dem Kontakt des
Objekts mit der Spiegelfläche gesteuert mit flüssigem
Stickstoff auffüllbar ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeich
net, daß an der Kammer (401, 402) Elektroanschlüsse (420)
mit an dem Objekt anzusetzenden Elektroden (422) vorge
sehen sind, und daß die Elektroden in Abhängigkeit von
der Position des Festkörperspiegels bei dessen Abwärts
bewegung durch eine Schrankenschaltung (424, 425) erreg
bar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863610748 DE3610748A1 (de) | 1986-03-29 | 1986-03-29 | Einrichtung zur kryofixation ruhender objekte durch eine tiefgekuehlte hochglanzpolierte festkoerperflaeche, insbesondere einen metallspiegel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863610748 DE3610748A1 (de) | 1986-03-29 | 1986-03-29 | Einrichtung zur kryofixation ruhender objekte durch eine tiefgekuehlte hochglanzpolierte festkoerperflaeche, insbesondere einen metallspiegel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3610748A1 true DE3610748A1 (de) | 1987-10-01 |
Family
ID=6297593
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863610748 Withdrawn DE3610748A1 (de) | 1986-03-29 | 1986-03-29 | Einrichtung zur kryofixation ruhender objekte durch eine tiefgekuehlte hochglanzpolierte festkoerperflaeche, insbesondere einen metallspiegel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3610748A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3625695A1 (de) * | 1986-07-30 | 1988-02-11 | Reichert Optische Werke Ag | Verfahren und vorrichtung zur metallspiegel- kryofixation von biologisch-medizinischen oder aehnlichen technischen objekten |
EP0373738A2 (de) * | 1988-12-15 | 1990-06-20 | The Board Of Regents, The University Of Texas System | Gerät für ultra-schnelle Kühlung auf kryogene Temperaturen |
WO1994005995A1 (de) * | 1992-09-08 | 1994-03-17 | Leica Ag | Vorrichtung zur entwässerung und/oder einbettung von proben |
CN113654841A (zh) * | 2021-09-18 | 2021-11-16 | 中国工程物理研究院核物理与化学研究所 | 空气中氚化水快速取样装置及空气中氚浓度测量方法 |
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1986
- 1986-03-29 DE DE19863610748 patent/DE3610748A1/de not_active Withdrawn
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