DE3609834A1 - Verfahren und einrichtung zum stoeren elektromagnetischer strahlung - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum stoeren elektromagnetischer strahlungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1, auf Einrichtungen zur Durch
führung dieses Verfahrens sowie auf eine Einrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
Zum Stören von Rundfunksendungen ist es allgemein bekannt,
einen Störsender auf der Wellenlänge der zu störenden elektro
magnetischen Strahlung zu betreiben und dabei einen Pfeifton
oder dgl. abzustrahlen, welcher sich beim Empfang auf der
betreffenden Wellenlänge der zu störenden Sendung akustisch über
lagert.
Bei gerichteter elektromagnetischer Strahlung, z.B. Radar,
ist es allgemein bekannt, Staniolstreifen oder Metallteilchen
von Flugzeugen abzuwerfen, an welchen die Radarstrahlung reflektiert
und damit gestört wird, da sich ein im Radarstrahlengang hinter
den abgeworfenen Staniolstreifen befindliches Objekt nicht mehr auf
dem Radarschirm abhebt.
Für die Laserstrahlung von Entfernungmessern militärischer Fahr
zeuge, insbesondere Kampfpanzern, wäre eine Störmöglichkeit eben
falls wünschenswert, und zwar in der Weise, daß dem Entfernungs
messer eines gegnerischen Waffenträgers durch geeignete Einwirkung
ein falscher Entfernungsmeßwert vorgetäuscht wird, was zu einem
entsprechend falschen Richten der Waffe des Waffenträgers führt.
Die Aufgabe, Möglichkeiten für eine Störung von Laserstrahlung
zu schaffen, wird alternativ durch die kennzeichnenden Merkmale
der nebengeordneten Patentansprüche 1 und 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens nach Patentanspruch 1
ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 5. Zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Patentansprüchen 6
bis 9 weitere Einrichtungen angegeben.
Die Erfindung sieht zwei alternative Konzepte zur Störung von
Laserstrahlung vor, die bevorzugt von einem Entfernungsmesser
eines gegnerischen Waffenträgers (Panzer, Flugabwehrgeschütz und
dgl.) ausgesendet wird:
Bei dem ersten Konzept gemäß den Patentansprüchen 1 bis 9 wird
die zu störende Laserstrahlung empfangen, verzögert und direkt
oder indirekt in Richtung der zu störenden Laserstrahlung ausge
strahlt. Infolge der Verzögerung wird eine Laufzeit vorgetäuscht,
welche einer größeren Entfernung entspricht. Der so getäuschte
gegnerische Entfernungsmesser zeigt also einen falschen Entfernungs
meßwert an, was zu einer Waffeneinstellung auf ein im Vergleich
zum realen Zielort weit entferntes Ziel führt.
Bei dem zweiten Konzept gemäß dem nebengeordneten Patentanspruch 10
werden unabhängig von dem Empfang einer zu störenden Laserstrahlung
gleichsam vorbeugend in eine Vielzahl von Raumrichtungen Laser-
Störimpulse ausgesendet, die völlig unkorreliert zu den Aussendezeit
punkten der Meßstrahlung gegnerischer Laserentfernungsmesser sind, so
daß die Laufzeit zwischen der Aussendung eines Meßimpulses und dem
Empfang eines solchen vorbeugend abgestrahlten Störimpulses (vom Ent
fernungsmesser fälschlicherweise als reflektierter Meßimpuls gedeutet)
eine kürzere Entfernung vortäuscht.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematisch dargestellte passive Einrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf ein mit einer Viel
zahl von Einrichtungen gemäß Fig. 1 an seinem Um
fang bestücktes Fahrzeug sowie die von diesen Ein
richtungen in der Azimutebene erzeugten Störsektoren
für einfallende Laserstrahlung;
Fig. 3 eine schematisch dargestellte aktive Einrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
und
Fig. 4 eine schematisch dargestellte aktive Einrichtung
zum vorbeugenden Stören von Laserstrahlung gemäß
einem alternativen Erfindungskonzept.
Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung zum Stören empfangener Laser
strahlung eines Laser-Entfernungsmessers umfaßt eine Vielzahl von
kleinen Sammellinsen 1, welche gemäß Fig. 2 am Umfang eines gegen
Beschuß durch lasergesteuerte Waffen zu schützenden Fahrzeugs an
gebracht sind. In oder in der Nähe der Brennebene jeder Sammellinse
1 ist die eine Endfläche 2 einer zugeordneten Lichtleitfaser 3 an
geordnet. Die anderen Enden aller Lichtleitfasern 3 münden in einen
Koppler 3 a, welcher ferner mit der einen Endfläche einer Verzögerungs-
Lichtleitfaser 4 verbunden ist. Auf diese Weise werden alle von
den Sammellinsen 1 aufgefangenen Laserimpulse einer Laufzeitver
zögerung unterworfen, bevor sie auf einen an der anderen Endfläche
der Verzögerungs-Lichtleitfaser 4 angebrachten Spiegel 5 auftreffen.
Der am Spiegel 5 reflektierte, verzögerte Laserimpuls wird beim
Durchlaufen der Verzögerungs-Lichtleitfaser 4 nochmals verzögert,
bevor er über den Koppler 3 a und die Lichtleitfasern 3 zu den
Sammellinsen 1 gelangt, von wo der zweifach verzögerte Laserimpuls
zu dem aussendenden Entfernungsmesser zurückgestrahlt wird. Infolge
der zweifachen Verzögerung in der Lichtleitfaser 4 hat der vom gegne
rischen Entfernungsmesser aufgefangene Laserimpuls eine vergrößerte
Laufzeit, die eine im Vergleich zu der tatsächlichen Entfernung
zwischen Entfernungsmesser und Fahrzeug wesentlich größere Ent
fernung vortäuscht. Dies bewirkt, daß eine von dem falschen Ent
fernungsmeßwert gesteuerte oder beeinflußte Waffe auf einen wesent
lich weiter entfernten Zielpunkt gerichtet wird.
Infolge der Anbringung einer Vielzahl von Sammellinsen 1 am Umfang
des Fahrzeugs (Fig. 2) lassen sich in der Azimutebene praktisch
alle erforderlichen Sektoren zur Störstrahlungs-Aussendung abdecken.
Dabei ist in Fig. 2 für jeden schraffiert gezeichneten Störsektor
die optische Achse der jeweiligen Sammellinse 1 eingezeichnet.
Ein Vorteil der in Fig. 1 dargestellten passiven Einrichtung liegt
im Fehlen einer Energieversorgung, so daß eine problemlose An
bringung an der Außenseite eines beliebigen zu schützenden Fahr
zeugs oder sonstigen militärischen Objektes möglich ist.
Bei der in Fig. 3 gezeigten aktiven Einrichtung wird in Anhängig
keit vom Empfang eines gegnerischen Meß-Laserimpulses ein Laser
sender 40 getriggert, welcher den Spiegel 5 der Einrichtung nach
Fig. 1 ersetzt. Des weiteren ist der Sammellinse 1 als opto-elek
trischer Wandler ein Laserdetektor 20 nachgeschaltet, der in oder
in der Nähe der Brennebene der Sammellinse 1 liegt. Als Laser
detektor 20 kommt beispielsweise eine PIN- oder Avalanche-Diode in
Betracht. Das aus dem einfallenden Laserimpuls gewonnene elek
trische Signal am Ausgang des Detektors 20 wird in einer elek
tronischen Verzögerungseinrichtung (z.B. Eimerkettenschaltung)
30 verzögert, bevor es dem Triggereingang des Lasersenders 40
zugeführt wird. Als Lasersender 40 kommen vorzugsweise ein Fest
körperlaser oder eine Laserdiode in Betracht. Die Verzögerungs
einrichtung 30 entspricht in ihrer Wirkung der Verzögerungs-Licht
leitfaser 4 bei der Einrichtung nach Fig. 1.
Der vom Lasersender 40 aktiv erzeugte Laser-Störimpuls ist
somit gegenüber dem einfallenden Laser-Meßimpuls des gegnerischen
Entfernungsmessers verzögert, so daß er beim Eintreffen beim
gegnerischen Entfernungsmesser wiederum eine größere Entfernung
vortäuscht. Um den Laser-Störimpuls zu dem gegnerischen Ent
fernungsmesser zu senden, kann eine weitere Sammellinse
50 vorgesehen werden, deren optische Achse parallel zu der optischen
Achse der Sammellinse 1 verläuft; alternativ kann der Laser-Stör
impuls über einen in Fig. 3 nur als gestrichelte Linie angedeu
teten Strahlteiler 60 in den Strahlengang der Sammellinse 1 ein
gespiegelt werden.
Die aktive Einrichtung nach Fig. 3 erfordert eine Energieversorgung
und wird als komplettes Gerät mit Batterie an dem zu schützenden
Fahrzeug oder dgl. befestigt, wie dies in Fig. 2 bereits bezeigt ist.
Eine vom Empfang von Laser-Meßimpulsen völlig unabhängige Stör
einrichtung ist in Fig. 4 dargestellt. Diese ebenfalls aktiv aus
gebildete Einrichtung umfaßt einen Lasersender 100, der vorzugs
weise mit verhältnismäßig hoher Frequenz im Pulsbetrieb arbeitet.
Als Lasersender 100 kommen wiederum ein Festkörperlaser oder eine
Laserdiode in Betracht. Die Pulsdauer sollte im Bereich der Puls
dauer des zu störenden Meßimpulses liegen.
Auf eine Verzögerungseinrichtung kann im Falle von Fig. 4
verzichtet werden, da der Lasersender 100 durch seinen Puls
generator 110 völlig unkorreliert bezüglich etwaiger Meßimpulse
gegnerischer Entfernungsmesser betrieben wird. Wesentlich ist
nur, daß ein von dem Lasersender 100 ausgesendeter Störimpuls
vor dem reflektierten Meßimpuls beim gegnerischen Entfernungs
messer eintrifft und damit eine kürzere Entfernung als tat
sächlich gegeben vortäuscht.
Infolge der vorbeugenden Charakteristik der Einrichtung nach
Fig. 4 wird der vom Lasersender 100 erzeugte Störimpuls in alle
Richtungen abgestrahlt, was durch eine Vielzahl von Sammellinsen
400 erfolgt, in deren Brennebenen jeweils die eine Endfläche
einer zugeordneten Verteil-Lichtleitfaser 300 angebracht ist.
Die anderen Endflächen der Verteil-Lichtleitfasern 300 sind
mit einem Koppler 90 verbunden, welcher den in eine Lichtleit
faser 200 eingekoppelten Störimpuls des Lasersenders 100 von
der Faser 200 auf die Verteil-Lichtleitfasern 300 verteilt.
Die Anbringung der Sammellinsen 400 an einem Fahrzeug oder einem
anderen zu schützenden militärischen Objekt erfolgt nach dem Vor
bild von Fig. 2, um praktisch alle azimutalen Sektoren abdecken
zu können. Im Falle von Panzern als zu schützende Fahrzeuge er
folgt die Anbringung der Sammellinsen 400 bevorzugt am Turm.
Claims (10)
1. Verfahren zum Stören elektromagnetischer Strahlung, dadurch
gekennzeichnet, daß die als Laserstrahlung
empfangene, zu störende Strahlung verzögert wird und daß
aus der verzögerten Laserempfangsstrahlung eine Laser-Stör
strahlung abgeleitet wird, welche in Richtung der empfangenen
Laserstrahlung ausgesendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Ableitung der Laser-Störstrahlung die verzögerte Laserempfangs
strahlung reflektiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Ableitung der Laser-Störstrahlung ein Laser-Sender mit der
verzögerten Laserempfangsstrahlung getriggert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei der Laserempfangsstrahlung um die
Meßstrahlung eines Laserentfernungsmessers handelt, dessen Meß
wert für das Richten einer Waffe verwendet wird und daß die
Verzögerungszeit für die Laserempfangsstrahlung so gewählt ist,
daß dem Laserentfernungsmesser ein von der tatsächlichen Ent
fernung zum Empfangsort erheblich abweichender Entfernungsmeß
wert vorgetäuscht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verzögerung der Laserempfangsstrahlung ein Lichtleiter
verwendet wird, dessen Länge entsprechend der gewünschten
Laufzeitverzögerung der Laserempfangsstrahlung gewählt ist.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1, 2, 4 oder 5, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- a) Eine Vielzahl von Sammellinsen (1), welche gegebenenfalls über den Umfang eines Fahrzeugs oder dgl. verteilt angeordnet sind und in deren Brennebenen jeweils die eine Endfläche der zugeordneten Lichtleitfaser (3) mit mehr oder weniger großer Genauigkeit angebracht ist;
- b) ein Koppler (3 a), welcher die anderen Endflächen der Licht leitfasern (3) mit einer einzigen Verzögerungs-Lichtleitfaser (4) optisch koppelt, und
- c) einem Spiegel (5), welcher an dem Ende der Verzögerungs- Lichtleitfaser (4) angebracht ist.
7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1, 3, 4 oder 5, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- a) Eine Sammellinse (1), in deren Brennebene ein Laserdetektor (20) mit mehr oder weniger großer Genauigkeit angebracht ist;
- b) eine elektronische Verzögerungseinrichtung (30), welche eingangsseitig mit dem elektrischen Ausgang des Laser detektors (20) und ausgangsseitig mit dem Triggereingang eines Lasersenders (40) verbunden ist, und
- c) ein optischer Sammler für den Laserstrahl des Laser senders (40), dessen optische Achse entweder parallel zu der optischen Achse der Sammellinse (1) verläuft oder zumindest teilweise mit der optischen Achse der Sammellinse (1) identisch ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als optischer Sammler eine weitere Sammellinse (50) vorge
sehen ist, deren optische Achse parallel zu der optischen
Achse der Sammellinse (1) verläuft.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als optischer Sammler die Kombination aus einem Strahlteiler
(6) und der Sammellinse (1) vorgesehen ist, wobei der
Strahlteiler (6) den Laserstrahl des Lasersenders (40) in
den Strahlengang der Sammellinse (1) lenkt.
10. Einrichtung zum Stören elektromagnetischer Strahlung, dadurch
gekennzeichnet, daß im Falle einer Laserstrahlung
als zu störende elektromagnetische Strahlung folgende Merk
male vorgesehen sind:
- a) Ein gepulster Lasersender (100), dessen Laserstrahl in die eine Endfläche einer ggfs. als Laufzeitverzögerungs strecke ausgebildeten Lichtleitfaser (200) eingekoppelt ist;
- b) ein Koppler (90), welcher die andere Endfläche der Lichtleitfaser (200) mit einer Vielzahl von Verteil- Lichtleitfasern (300) optisch koppelt, und
- c) eine Vielzahl von Sammellinsen (400), deren Brennebenen jeweils mit der Endfläche einer zugeordneten Verteil- Lichtleitfaser (300) zusammenfallen, wobei die Sammel linsen (400) gegebenenfalls über den Umfang eines Fahrzeugs oder dgl. verteilt angeordnet sind.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863609834 DE3609834A1 (de) | 1986-03-22 | 1986-03-22 | Verfahren und einrichtung zum stoeren elektromagnetischer strahlung |
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