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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1, 2
und 3 und ein System gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche
4 und 8 zur Abwehr von Boden-Luft-Flugkörpern.
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Aus
der
DE 44 02 855 A1 ist
eine Einrichtung zur Abwehr eines angreifenden Luftziel-Flugkörpers bekannt,
bei der die Taktfrequenz einer gepulsten Laserquelle, welche dem
Suchkopf der Abwehreinrichtung zugeordnet ist, über einen typischen Frequenzbereich
durchstimmbar ist.
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Aus
der
US 5,361,675 A ist
eine Minenräumvorrichtung
bekannt, welche in der Lage ist, Minen mit unterschiedlichen Aktivierungssignaturen
durch Beaufschlagung mit unterschiedlichen Frequenzen auszulösen, welche
in die Schaltkreise der Mine einkoppeln.
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Beim
Start und bei der Landung können
militärische
und zivile Flugzeuge von Boden-Luft-Flugkörpern (Manpads = Man Portable
Air Defense Systems) angegriffen werden. Solche Manpads sind weltweit
auch terroristischen Kreisen verfügbar und stellen folglich eine
ernstzunehmende Bedrohung dar. Diese Boden-Luft-Flugkörper sind
in der Regel älterer
Bauart und derzeit meist noch mit einer analogen Elektronik ausgestattet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein System
der eingangs genannten Art zu schaffen, das mit einfachen Mitteln
zur Abwehr von Boden-Luft-Flugkörpern (=
Manpads), die beim Start und bei der Landung eine Bedrohung von militärischen
und zivilen Flugzeugen darstellen, geeignet ist.
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Diese
Aufgabe wird verfahrensgemäß durch die
Merkmale der nebengeordneten Ansprüche 1, 2 und 3 gelöst. Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird systemgemäß durch
die Merkmale der nebengeordneten Ansprüche 4 und 8 gelöst. Bevorzugte
Aus- bzw. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Systems sind in den Ansprüchen 5 bis
7 beschrieben.
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Die
Anmelderin hat für
verschiedene Manpads Wechselwirkungsdaten bezüglich deren Beeinflussbarkeit
durch die Bestrahlung mit einer elektromagnetischen Störstrahlung erarbeitet.
Die untersuchten Manpads zeigen über
die jeweils eingestrahlte Frequenz der elektromagnetischen Störstrahlung
unterschiedliche Empfindlichkeitsverläufe. Es ergeben sich in Abhängigkeit
von der Frequenz der Störstrahlung
Störspannungen
mit unterschiedlichen Amplituden auf den empfindlichen Signalleitungen
der analogen Steuerungselektronik der Manpads. Außerdem treten
ausgeprägte
Resonanzeffekte auf. Dabei hat sich des Weiteren gezeigt, dass die Resonanzfrequenzen
sich in einem gewissen Umfang in Abhängigkeit vom Einfallswinkel
der Strahlung (AOI = angle of incidence) der Störstrahlung auf den Boden-Luft-Flugkörper ändern.
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Außerdem besitzen
solche ältere,
eine analoge Steuerungselektronik besitzende Flugkörper interne
Arbeitsfrequenzen. Wird die bezüglich
einer idealen Einkopplung geeignete Störstrahlung zusätzlich moduliert
oder mit einer Frequenz getaktet, die der entsprechenden Arbeitsfrequenz
entspricht, so ist ein Zielverlust des Suchkopfes des abzuwehrenden
Flugkörpers
wahrscheinlich.
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Eine
notwendige Pulsfolgefrequenz kann zusätzlich noch durch die Frequenz
einer Rollbewegung des abzuwehrenden Flugkörpers überlagert sein.
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Das
Verhalten des Suchkopfes und damit die Flugbahn des abzuwehrenden
Flugkörpers
ist simulierbar. Entsprechende Simulationstools wurden von der Anmelderin
für diverse
Manpads entwickelt. Damit lässt
sich die Effektivität
einer in ihren Parametern optimierten elektromagnetischen Störbestrahlung nachweisen.
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Bei
einer gepulsten Bestrahlung mit der idealen Taktungsfrequenz steigt
die zur Flugkörper-Abwehr
bzw. -bekämpfung
notwendige Feldstärke
mit kürzerer
Pulsdauer, d.h. die Feldstärke
ist zur Pulsdauer umgekehrt abhängig.
Es ist folglich in Bezug auf die jeweils minimal erforderliche Feldstärke und eine
möglichst
kurze Pulslänge
eine Optimierung möglich.
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Neben
der Abhängigkeit
der Resonanzfrequenzen vom Einfallswinkel (AOI) unterscheiden sich die
erforderlichen Feldstärken
und Pulslängen
bei unterschiedlichen Flugkörpern
ebenso wie die erforderlichen Taktungsfrequenzen.
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Ein
abzuwehrender Flugkörper
oder mehrere – auch
unterschiedliche – angreifende
Flugkörper können erfindungsgemäß nach der
Detektion mit einer richtbaren und gegebenenfalls nachführbaren Phasensteuerung
mit einer elektromagnetischen Störstrahlung
beaufschlagt werden. Bei der Nachführung kann es sich um eine mechanische
oder um eine elektronische Nachführung über eine
Phasensteuerung (Beam Steering) handeln.
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Bei
der elektromagnetischen Störstrahlung kann
es sich um Radiofrequenzwellen (RF) oder um Mikrowellen (MW) handeln.
Die von mindestens einer Störstrahlungsquelle
abgestrahlte Wellenform bezüglich
Frequenz, Pulslänge,
Pulsamplitude d.h. elektrische Feldstärke, Taktung usw. und deren
zeitlicher Verlauf sind derart, dass der mindestens eine angreifende
Flugkörper
nachhaltig in seiner Funktionsweise gestört wird, so dass dieser seine
Mission nicht mehr durchführen
kann.
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Erfindungsgemäß ist eine
Störung
und somit eine Abwehr eines Flugkörpers durch eine Dauerstrich-Bestrahlung
(CW) mit einer geeigneten Frequenz f möglich. Bei der Bestrahlung
eines Manpads mit einer bekannten, vorher in Laborversuchen bestimmten
und bezüglich
der Einkopplung von Störungen
idealen Frequenz kann der Flugkörper
von seiner Flugbahn abgelenkt werden. Ein Vorteil einer Dauerstrich-Bestrahlung besteht
in der Regel darin, dass am Ziel eine relativ geringe Feldstärkenamplitude
notwendig ist. Damit sind mit einer gegebenen Sendeleistung und
Antennenkonfiguration die größten Reichweiten
erzielbar. Eine CW-Bestrahlung bedingt jedoch einen relativ hohen
Leistungsbedarf. Außerdem
wird mit einer bestimmten festen Frequenz meist nur ein bestimmter
abzuwehrender Flugkörper getroffen.
Das bedeutet, dass ggf. eine Identifizierung des angreifenden Flugkörpers notwendig
werden kann. Außerdem
ist bei unterschiedlichen Bestrahlungs- d.h. Einfallswinkeln (AOI)
in der Regel die ideale Einkoppelfrequenz verschoben, woraus eine Reduktion
der Stör-
bzw. Abwehrwirkung resultieren kann.
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Um
eventuelle Abweichungen von der optimalen Störfrequenz, die sich beispielsweise
durch Flugkörper-spezifische
und/oder Flugbahn-spezifische Rahmenbedingungen ergeben kann, ist
es erfindungsgemäß auch möglich, die
Störstrahlungs-Frequenz über einen
vorgegebenen Frequenzbereich durchzustimmen. Das bedingt einen etwas größeren technologischen
Aufwand sowie die Notwendigkeit, den Frequenzbereich innerhalb einer
relativ engen Zeitspanne zu scannen, um am abzuwehrenden Flugkörper die
entsprechende Wirkung sicherzustellen. Eine andere Möglichkeit
besteht erfindungsgemäß darin,
als elektromagnetische Störstrahlung
Frequenzpakete der Frequenz f mit einer geeigneten definierten Pulswiederholrate
zu verwenden. Das heißt,
alternativ zur oben erwähnten
Dauerstrich-Bestrahlung eines abzuwehrenden Flugkörpers kann
dieser auch getaktet mit kurzen Pulsen der optimalen Einkoppelfrequenz
f1 bestrahlt werden. Die zur Abwehr des
Flugkörpers
erforderliche Feldstärke E1 am Target, d.h. am abzuwehrenden Flugkörper, steigt
in der Regel mit kürzeren
Pulsen. Dabei kann ein Optimum gefunden werden, bei dem die notwendige
Feldstärke
noch sehr gering gegenüber
der CW-Bestrahlung steigt, um den gleichen Abwehreffekt zu erzielen.
Die Taktung, d.h. die Wiederholrate der Pulse, und die Einkoppelfrequenz
sind dem abzuwehrenden Flugkörper
entsprechend zu wählen.
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Die
Störung
d.h. Abwehr eines Flugkörpers durch
Bestrahlung mit Frequenzpaketen der Frequenz f1 und
einer geeigneten Pulswiederholrate weist im Vergleich zu einer CW-Bestrahlung
den Vorteil auf, dass bei einer entsprechenden Optimierung bei gleicher
Abwehrwirkung ein geringerer mittlerer Leistungsbedarf gegeben ist.
Andererseits ist am Ziel eine etwas höhere Spitzefeldstärke notwendig
und bei Erreichen der Grenzleistung der Strahlungsquelle eine etwas
geringere Reichweite möglich.
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Bei
der Bestrahlung mit Dauerstrich d.h. bei der CW-Bestrahlung bzw.
bei der Störung
des Flugkörpers
durch Bestrahlung mit Frequenzpaketen ist die Abhängigkeit
der Resonanzfrequenzen des Flugkörpers
vom Einfallswinkel nicht gelöst.
Da der Einfallswinkel nicht einfach feststellbar ist, wird vorgeschlagen,
beispielsweise direkt nacheinander unterschiedliche Frequenzpakete
pro Taktung zu emittieren. Diese Frequenzpakete werden aus vorherigen Einkoppel-Untersuchungen
mit unterschiedlichen Einfallswinkeln geeignet ausgewählt, um
einen guten Querschnitt an Einkopplung in mindestens einem Fall,
d.h. für
mindestens eine Frequenz, zu erhalten. Das heißt, anstelle Frequenzpakete
mit einer bestimmten konstanten Einkoppelfrequenz zu verwenden,
kann es vorteilhaft sein, wenn Frequenzpakete mit sich ändernden
Einkoppelfrequenzen verwendet werden. Diese Änderungen der Einkoppelfrequenzen können stufenweise
oder kontinuierlich erfolgen. Alternativ zu diskreten Frequenzen
ist also auch ein sogenannter Frequenzsweep geeignet. Auch dieser Frequenzsweep
wird anhand der Wechselwirkungsdaten geeignet ausgewählt. Die
Bandbreite und die Sweep-Geschwindigkeit werden relativ klein gehalten,
um – bezogen
auf die Breite der Einkoppelresonanz – mit ausreichender Bestrahlungszeit
wirksam einzukoppeln. Bei einem zu schnellen Sweep würde nämlich analog
zu sehr kurzen Pulsdauern die notwendige Feldstärke für Störungen ansteigen. Bei einer
Bestrahlung eines abzuwehrenden Flugkörpers mit getakteten Frequenz-
d.h. Pulspaketen, die jeweils aus einem Frequenzsweep bestehen,
ergibt sich der Vorteil, dass bei passender Auslegung die Kenntnis
des Einkreiswinkels des Flugkörpers
nicht notwendig ist. Der mittlere Leistungsbedarf steigt jedoch.
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Erfindungsgemäß ist es
des Weiteren möglich,
dass als elektromagnetische Störstrahlung
voneinander verschiedene Frequenzpakete mit voneinander verschiedenen
Pulswiederholraten verwendet werden, wobei die durch die Pulswiederholrate
eines ersten Frequenzpaketes bestimmten Zeitfenster für mindestens
ein zweites Frequenzpaket verwendet werden. Auf diese Weise ist
eine Störung
mehrerer bzw. unterschiedlicher Flugkörper durch Time-Multiplex von
verschiedenen Flugkörper-spezifischen
Frequenzpaketen möglich.
Sind alle Frequenzen für
eine Art von Flugkörper
oder für
Gruppen von Flugkörpern bei
verschiedenen Einfallswinkeln (AOI) abgedeckt, so ergeben sich durch
die Pulsung mit einer ersten Pulswiederholrate Zeitlücken, die
für weitere
Flugkörper
genutzt werden können.
Diese Zeitlücken
werden mit mindestens einem weiteren Frequenzpaket aufgefüllt. Die
Anzahl der mit unterschiedlichen Parametern zu bekämpfenden
Flugkörper
ist dabei nur durch das Zeitfenster begrenzt, das für die Bekämpfung maximal
zur Verfügung
steht. Diese Verfahrensvariante weist den Vorteil auf, dass mehrere
Flugkörper-Typen
bekämpft
werden können,
wobei eine Identifizierung der unterschiedlichen Flugkörper-Typen
nicht erforderlich ist. Dieses erfindungsgemäße Verfahren benötigt jedoch
einen hohen mittleren Leistungsbedarf; bei einer maximalen Ausnutzung der
Zeitlücken
ergibt sich ein Leistungsbedarf, der annähernd dem Leistungsbedarf einer
Dauerstrich-Bestrahlung, wie sie weiter oben beschreiben worden
ist, entspricht.
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Erfindungsgemäß ist es
auch möglich,
dass als elektromagnetische Störstrahlung
parallele additive Frequenzpakete mit voneinander verschiedenen Frequenzen
verwendet werden. Damit ist eine Störung mehrerer bzw. unterschiedlicher
Flugkörper durch
die parallele additive Strahlung mehrerer verschiedener Flugkörper-spezifischer
Frequenzpakete möglich. Ähnlich dem
oben zuerst beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren ist es erfindungsgemäß nämlich auch
möglich,
die ermittelten, Flugkörper-spezifisch optimalen
Frequenzpakete parallel und additiv abzustrahlen. Das hat den Vorteil,
dass eine Begrenzung auf Zeitlücken
bzw. auf das zur Verfügung
stehende Zeitfenster vermieden wird. Es kann also prinzipiell eine
beliebige Anzahl unterschiedlicher Flugkörper bestrahlt werden. Durch
additive Frequenzmischung ist es dabei möglich, mehrere Flugkörpergruppen
gleichzeitig zu bekämpfen. Dabei
steigt selbstverständlich
der Leistungsbedarf eines Verstärkers,
da die maximale Amplitude d.h. Feldstärke das Zwei- bzw. Mehrfache
der zwei Einzelamplituden oder mehrere Einzelamplituden betragen
kann. Diese Verfahrensweise besitzt jedoch die Vorteile, dass mehrere
Flugkörper-Typen
bekämpft werden
können,
wobei eine Identifizierung der unterschiedlichen Flugkörper-Typen
nicht erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass
keine Begrenzung der Anzahl von Frequenzmustern durch die Aufteilung
von Zeitlücken
existiert.
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Das
erfindungsgemäße System
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann dadurch gekennzeichnet sein, dass ein Arbitrary Waveform Generator
(AWG) und eine Anzahl parallel geschaltete Einzelmodule vorgesehen
sind, die jeweils einen Phasenschieber, einen dem Phasenschieber
nachgeschalteten Verstärker,
eine dem Verstärker
nachgeschaltete Antenne und einen dem Phasenschieber zugeordneten
Phasendetektor aufweisen. Damit ist die Abstrahlung von elektromagnetischen
Wellen hoher Leistung möglich,
die durch geeignete abgestrahlte Signalformen eine Missionsvereitelung
eines oder mehrerer Flugkörper
gleichzeitig durch Störung
seiner Regel- und Lenkkreiselektronik hervorrufen. Da die einzelnen
Verstärkersysteme
in ihrer maximalen Leistung begrenzt sind, wird erfindungsgemäß eine phasenrichtige
Addition mehrerer Verstärkersysteme
angestrebt. Die Verstärker
und die Antennen der Einzelmodule besitzen üblicherweise zwischen dem Eingang
und dem Ausgang eine frequenz- und amplitudenabhängige Phasenverschiebung, die
auch noch zwischen den jeweiligen Verstärkern die Einzelmodule variieren
kann. Bei der Kaskadierung von Verstärker-Antennensystemen zur Beeinflussung
von Manpads muss jedoch eine Phasensynchronisation an den jeweiligen
Antennenausgängen
gewährleistet
werden. Zu diesem Zwecke wird zwischen dem jeweiligen Verstärkereingang
und der Antenne eine Phasenregelung realisiert.
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Die
Parallelschaltung der Einzelmodule ermöglicht eine erhöhte Leistungsabstrahlung
und einen größeren Gewinn.
Die notwendige Phasensynchronität
wird durch eine Phasendetektor/Phasenschieberstruktur erreicht,
welche die Phase zwischen dem Antennen-Ausgangssignal und dem AWG-Ausgang
gleich regelt. Zu diesem Zwecke können entsprechende Signale
direkt an der Antenne oder am jeweils zugehörigen Verstärker abgegriffen werden.
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Im
AWG werden unterschiedliche Frequenzbursts sequentiell im Rhythmus
der kritischen Pulswiderholrate ausgegeben. Das ermöglicht eine
Adaption der richtungsabhängigen
Frequenzselektivität
des Targets d.h. Manpads. Die Begrenzung der Pulswiederholrate,
der Pulslänge
und der Anzahl Frequenzen ist durch das oben erwähnte, endliche Zeitfenster definiert.
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Dieses
erfindungsgemäße System
weist den Vorteil auf, dass nur ein einziger AWG – oder DDS-Synthesizer – notwendig
ist. Die rückgekoppelten
Einzelmodule garantieren die Phasengleichheit, so dass in vorteilhafter
Weise eine einfache Parallelschaltung und Ankopplung an den AWG
möglich
ist.
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Ist
eine elektrisch gesteuerte Richtwirkung erwünscht, so kann diese über zusätzliche
Phasenschieber d.h. Verzögerungsglieder
hinter dem AWG realisiert werden.
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Die
Notwendigkeit einer sequentiellen Anordnung der Sinusfunktionen
im AWG beruht darauf, dass der oben genannte Phasendetektor und
Phasenschieber nur für
eine Sinus-Zeit-Funktion wirksam ist. Eine Erweiterung des Systems
basiert auf einer frequenzmäßigen Trennung
des Antennen-Messsignals und des AWG-Signals mit Hilfe von Bandpässen. Dabei
erfolgt für
jede damit herausgefilterte Frequenz eine Phasendetektion und Korrektur
am Phasenschieber. Auf diese Weise ist auch eine zeitgleiche Addition
der auszustrahlenden Frequenzen möglich, und eine Einschränkung bezüglich eines
maximalen zur Verfügung
stehenden Zeitfensters entfällt.
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Das
erfindungsgemäße System
ist auch in der Weise realisierbar, dass eine Anzahl parallel geschaltete
Einzelmodule vorgesehen sind, die jeweils einen AWG mit integriertem,
multifrequentem Phasenschieber, einen diesem nachgeschalteten Verstärker und
eine diesem nachgeschaltete Antenne aufweisen, wobei die AWG's über einen
Masterclock synchronisiert sind. Bei einer solchen Ausbildung des erfindungsgemäßen Systems
besitzen Verstärker und
Antennensystem zwischen dem Eingang und dem Ausgang ebenfalls eine
frequenz- und amplitudenabhängige
Phasenverschiebung. Diese Phasenverschiebung kann zwischen den Verstärkern auch noch
variieren. Bei der Kaskadierung von Verstärker-Antennensystemen zur Beeinflussungen
von Manpads muss an den jeweiligen Antennenausgängen jedoch Phasengleichheit
herrschen. Zu diesem Zwecke wird eine Phasenregelung d.h. -korrektur zwischen
einer absoluten Referenzphase aller AWG's und dem jeweiligen Antennenausgang
im AWG digital realisiert.
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Die
Parallelschaltung der Einzelmodule ermöglicht eine erhöhte Leistungsabstrahlung
und einen größeren Gewinn.
Die notwendige Phasensynchronität
wird durch eine vollständig
digital realisierte multifrequente Phasenadaption erzielt, die für alle gleichzeitig
ausgegebenen Frequenzen die Phase zwischen dem Antennen-Ausgangssignal und
der internen AWG-Frequenz gleich regelt. Alle AWG' sind hierbei über einen
Masterclock synchronisiert. Im AWG werden Frequenzbursts unterschiedlicher
Frequenz aufaddiert und im Rhythmus der kritischen Pulswiederholrate
ausgegeben. Dies ermöglicht
eine Adaption der richtungsabhängigen
Frequenzselektivität
des Targets und die gleichzeitige Bekämpfung unterschiedlicher Targets.
Es existiert nur eine Limitierung der Anzahl unterschiedlicher Frequenzen durch
die maximale Verstärker-Ausgangsleistung.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Figurenbeschreibung.
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Es
zeigen:
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1 ein
Energie-Zeit-Diagramm einer Bestrahlung mit Dauerstrich,
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2 ein
Energie-Zeit-Diagramm einer Bestrahlung eines Flugkörpers mit
Energie-Pulsen,
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3 ein
Energie-Zeit-Diagramm einer Bestrahlung mit getakteten Energie-Paketen, die jeweils aus
unterschiedlichen diskreten Frequenzen zusammengesetzt sind,
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4 ein
Energie-Zeit-Diagramm einer Bestrahlung mit getakteten Energie-Paketen, die jeweils aus
einem Frequenzsweep bestehen,
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5 ein
Energie-Zeit-Diagramm zur Verdeutlichung einer sequentiellen Bestrahlung
mit in der Frequenz und der Pulswiederholrate angepassten Parametern
für unterschiedliche
Flugkörper
oder Flugkörper-Gruppen,
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6 ein
Energie-Zeit-Diagramm zur Verdeutlichung einer Bestrahlung mit in
der Frequenz und der Pulswiederholrate angepassten Parametern für unterschiedliche
Flugkörper
oder Flugkörper-Gruppen
im parallel additiven Modus,
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7 eine
Ausbildung des erfindungsgemäßen Systems
mit einem AWG,
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8 eine
Erweiterung der Realisierungsmöglichkeit
des Systems gemäß 7,
wobei nur ein Einzelmodul dargestellt ist, und
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9 eine
andere Ausbildung des erfindungsgemäßen Systems mit einer Parallelschaltung von
Einzelmodulen, die jeweils einen AWG aufweisen.
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1 zeigt
in einem Energie-Zeit-Diagramm die Bestrahlung eines Manpads mit
Dauerstrich mit einer für
einen bestimmten abzuwehrenden Flugkörper idealen Frequenz f1 und der Energie E0.
Bei der Bestrahlung eines abzuwehrenden Flugkörpers mit einer bekannten,
vorher in Laborversuchen bestimmten und bezüglich der Einkopplung von Störungen idealen
Frequenz f1 kann der Flugkörper von
seiner Flugbahn abgelenkt werden. Bei einer solchen Dauerstrich-Bestrahlung
ist am Target in der Regel die geringste Feldstärkenamplitude E0 notwendig.
Damit sind bei einer gegebenen Sendeleistung und Antennenkonfiguration
die höchsten
Reichweiten erzielbar.
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2 verdeutlicht
in einem Energie-Zeit-Diagramm die Störung eines abzuwehrenden Flugkörpers durch
eine Bestrahlung mit Frequenzpaketen der Frequenz f1 und
einer geeigneten Pulswiederholrate Δt. Mit Δt = 1/fPRR,
wobei fPRR die jeweilige Taktung ist, die
wie die Einkoppelfrequenz f1 flugkörperspezifisch
gewählt
wird. Die zur Abwehr eines Flugkörpers
notwendige Feldstärke
E1 am Target steigt in der Regel mit kürzeren Pulsen;
es kann jedoch ein Optimum gefunden werden, bei welchem die notwendige
Feldstärke
E1 noch sehr gering im Vergleich zur Feldstärke E0 bei einer Dauerstrich-Bestrahlung (siehe 1)
steigt, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
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Bei
einer Dauerstrich-Bestrahlung gemäß 1 und bei
einer Störung
des Flugkörpers
durch Bestrahlung mit Frequenzpaketen der Frequenz f1 und
einer geeigneten Pulswiederholrate Δt ist die Abhängigkeit
der Resonanzfrequenzen des jeweiligen Flugkörpers vom Einfallswinkel nicht
gelöst.
Da der Einfallswinkel nicht einfach feststellbar ist, bietet es sich
an, beispielsweise direkt aufeinander folgend unterschiedliche Frequenzpakete
pro Taktung Δt
zu emittieren. Diese Frequenzpakete werden aus vorherigen Einkoppeluntersuchungen
mit unterschiedlichen Einfallswinkeln geeignet ausgewählt, um
einen guten Querschnitt an Einkopplung in mindestens einem Fall – für mindestens
eine Frequenz – zu
erhalten. Das ist in 3 dargestellt, die in einem
Energie-Zeit-Diagramm die Bestrahlung mit getakteten Paketen verdeutlicht,
die jeweils aus unterschiedlichen aufeinander folgenden diskreten
Frequenzen f1–,
f1, f1+ zusammengesetzt
sind. Die Pulswiederholrate Δt
ist der gemäß 2 gleich.
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4 verdeutlicht
in einem Energie-Zeit-Diagramm die Bestrahlung eines abzuwehrenden
Flugkörpers
mit getakteten Paketen, die jeweils aus einem Frequenzsweep f1– ...
f1+ bestehen. Das heißt, alternativ zu geschalteten
diskreten Frequenzen f1–, f1, f1+ ist auch ein Frequenzsweep, d.h. eine
kontinuierliche Frequenzänderung,
möglich.
Dieser Frequenzsweep wird anhand der entsprechenden Wechselwirkungsdaten
geeignet ausgewählt.
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5 verdeutlicht
in einem Energie-Zeit-Diagramm eine sequentielle Bestrahlung mit
in der Frequenz und in der Pulswiederholrate angepassten Parametern
für unterschiedliche
abzuwehrende Flugkörper
oder Flugkörper-Gruppen.
Sind alle Frequenzen für
eine Art von Flugkörper – oder Flugkörper-Gruppe – bei verschiedenen
Bestrahlungswinkeln (AOI) abgedeckt, so ergeben sich durch die Pulsung
mit einer bestimmten Pulswiederholrate Δt1 im entsprechenden
Zeitbereich Zeitlücken,
die für
weitere Flugkörper
genutzt werden können.
Diese Zeit-Lücken
zwischen den Frequenzpaketen f1–,
f1, f1+ werden mit
weiteren Frequenzpakten f2 aufgefüllt. Die Anzahl
der mit unterschiedlichen Parametern zu bekämpfenden Flugkörper ist
nur durch das besagte Zeitfenster begrenzt, das für die Bekämpfung maximal
zur Verfügung
steht.
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Die
Pulswiederholrate Δt2 der Frequenzpakete f2 ist
durch die Pulswiederholrate Δt1 bestimmt.
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6 verdeutlicht
eine Bestrahlung mit in der Frequenz und in der Pulswiederholrate
angepassten Parametern für
unterschiedliche Flugkörper oder
Flugkörper-Gruppen
im parallel additiven Modus. Damit wird eine Begrenzung auf Lücken im
Zeitbereich, d.h. auf ein zur Verfügung stehendes Zeitfenster,
vermieden. Es kann prinzipiell eine beliebige Anzahl unterschiedlicher
Flugkörper
bestrahlt werden, um diese abzuwehren. Die 6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für zwei
Flugkörpergruppen,
wobei sich die notwendigen Frequenzpakete f1 und
f2 zeitlich überschneiden. Durch die additive
Frequenzmischung können
dennoch beide Flugkörpergruppen gleichzeitig
bekämpft
werden.
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7 verdeutlicht
ein erfindungsgemäßes System 10 zur
Abwehr von Boden-Luft-Flugkörpern (Manpads),
die bei Start und Landung eine Bedrohung von militärischen
bzw. zivilen Flugzeugen darstellen. Das System 10 weist
einen Arbitrary Waveform Generator (AWG) 12 und eine Anzahl
parallel geschalteter Einzelmodule 14 auf. Jeder Einzelmodul 14 weist
einen Phasenschieber 16, einen dem Phasenschieber 16 nachgeschalteten
Verstärker 18 und
eine dem Verstärker 18 nachgeschaltete
Antenne 20 auf. Dem jeweiligen Phasenschieber 16 ist
ein Phasendetektor 22 zugeordnet. Damit ist eine phasenrichtige
Addition einer entsprechenden Anzahl Verstärkersystem möglich, da
die einzelnen Verstärkersysteme
in ihrer maximalen Leistung begrenzt sind. Die Verstärker 18 und
die Antennen 20 besitzen üblicherweise zwischen dem Eingang
und dem Ausgang eine frequenz- und amplitudenabhängige Phasenverschiebung, wobei
diese Phasenverschiebung auch noch zwischen den einzelnen Verstärker 18 variieren
kann. Bei der Kaskadierung von Verstärker-Antennensystemen zur Beeinflussung d.h.
Abwehr von Manpads ist es jedoch erforderlich, dass eine Phasensynchronisation
an den jeweiligen Antennenausgängen
gewährleistet
wird. Zu diesem Zwecke erfolgt zwischen dem jeweiligen Verstärkereingang
und der Antenne 20 eine Phasenregelung.
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Die
Parallelschaltung der Einzelmodule 14 ermöglicht eine
erhöhte
Leistungsabstrahlung und einen größeren Antennengewinn. Die notwendige
Phasensynchronität
wird durch die Phasendetektor/Phasenschieberstruktur erreicht, die
die Phase zwischen dem Antennenausgangssignal und dem Ausgang des
AWG 12 gleich regelt. Hierzu können die entsprechenden Signale
beispielsweise direkt an der jeweiligen Antenne 20 – oder an
dem entsprechenden Verstärker 18 – abgegriffen
werden.
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Im
AWG 12 werden unterschiedliche Frequenzbursts sequentiell
im Rhythmus der kritischen Pulswiederholrate Δt ausgegeben. Das ermöglicht eine
Adaption der richtungsabhängigen
Frequenzselektivität
eines Manpads.
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Bei
dem System 10 gemäß 7 ist
nur ein einziger AWG 12 – oder DDS-Synthesizer – notwendig.
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Die
Einzelmodule 14 sind jeweils mittels eines Parallel-Phasenschiebers 28 zueinander
parallel geschaltet. Die Parallel-Phasenschieber 28 sind
miteinander mittels einer Frequenzinformation aus der AWG 12 verarbeitenden
gemeinsamen Phase-Array-Steuerung 30 wirkverbunden.
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8 verdeutlich
eine Erweiterung des Systems gemäß 7.
Bei dieser Ausbildung sind ein AWG 12 und eine Anzahl parallel
geschalteter Einzelmodule 14 vorgesehen, von welchen in 8 nur einer
gezeichnet ist. Jeder Einzelmodul 14 weist ein Paar zueinander
parallele Phasenschieber 16, einen dem jeweiligen Phasenschieber 16 zugeordneten Phasendetektor 22,
einen den beiden Phasenschiebern 16 nachgeschalteten Verstärker 18 und
eine dem Verstärker 18 nachgeschaltete
Antenne 20 auf. Dem jeweiligen Phasenschieber 16 und
dem jeweils zugehörigen
Phasendetektor 22 ist jeweils ein Bandpass 24 zugeordnet.
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Die
Notwendigkeit der sequentiellen Anordnung der Sinusfunktionen im
AWG 12 beruht darauf, dass der Phasendetektor 22 und
der Phasenschieber 16 nur für eine Sinus-Zeitfunktion wirksam
sind. Die Erweiterung des Systems gemäß 8 basiert
auf einer frequenzmäßigen Trennung
des Antennen-Messsignals und des AWG-Signals mittels Bandpässen 24,
wobei für
jede damit herausgefilterte Frequenz nur die Phasendetektion und
Korrektur am Phasenschieber 16 erfolgt. Auf diese Weise
ist eine zeitgleiche Addition der auszustrahlenden Frequenzen möglich und
es entfällt
eine Einschränkung
bezüglich
des maximal zur Verfügung
stehenden Zeitfensters. Damit ist der in 6 verdeutlichte
Anwendungsfall abgedeckt.
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Die 9 verdeutlicht
eine Ausbildung des Systems 10, wobei eine Anzahl parallel
geschalteter Einzelmodule 14 vorgesehen sind, die jeweils
einen AWG 12 mit einem integrierten multifrequenten Phasenschieber,
einen dem jeweiligen AWG 12 nachgeschalteten Verstärker 18 und
eine dem jeweiligen Verstärker 18 nachgeschaltete
Antennen 20 aufweisen, wobei die AWG's 12 über einen Masterclock 26 synchronisiert
sind.
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Die
Parallelschaltung der Einzelmodule 14 gemäß 9 ermöglicht eine
erhöhte
Leistungsabstrahlung und einen entsprechend größeren Antennengewinn. Die notwendige
Phasensynchronität
wird durch eine vollständig
digital realisierte multifrequente Phasenadaption erreicht, die
für alle
gleichzeitig ausgegebenen Frequenzen die Phase zwischen dem Ausgangssignal
der jeweiligen Antenne 20 und der internen AWG-Frequenz
gleich regelt. Im AWG 12 werden Frequenzbursts unterschiedlicher
Frequenz aufaddiert und im Rhythmus der kritischen Pulswiederholrate Δt ausgegeben.
Das ermöglicht
eine Adaption der richtungsabhängigen
Frequenzselektivität des
abzuwehrenden Flugkörpers
sowie die gleichzeitige Bekämpfung
unterschiedlicher Targets d.h. Flugkörper.
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- 10
- System
- 12
- AWG/Arbitrary
Waveform Generator (von 10)
- 14
- Einzelmodul
(von 10)
- 16
- Phasenschieber
(von 14)
- 18
- Verstärker (von 14)
- 20
- Antenne
(von 14)
- 22
- Phasendetektor
(für 16)
- 24
- Bandpass
(von 14)
- 26
- Masterclock
(von 10)
- 28
- Parallel-Phasenschieber
- 30
- Phase-Array-Steuerung