DE3609568A1 - Herstellen eines zementes aus blasstahlschlacken - Google Patents
Herstellen eines zementes aus blasstahlschlackenInfo
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- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B7/00—Hydraulic cements
- C04B7/14—Cements containing slag
- C04B7/147—Metallurgical slag
- C04B7/153—Mixtures thereof with other inorganic cementitious materials or other activators
- C04B7/21—Mixtures thereof with other inorganic cementitious materials or other activators with calcium sulfate containing activators
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- C04B7/22—Iron ore cements ; Iron rich cements, e.g. Ferrari cements, Kühl cements
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/28—Manufacture of steel in the converter
- C21C5/36—Processes yielding slags of special composition
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- Y02P40/00—Technologies relating to the processing of minerals
- Y02P40/10—Production of cement, e.g. improving or optimising the production methods; Cement grinding
Description
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufarbeiten
der in Blasstahlwerken anfallenden Schlacken zu Zement
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Beim Erblasen von Stahl im LD- und OBM-Konverter aus
Stahleisen fallen rund 100 kg Schlacke/t Rohstahl
an. Ihre Zusammensetzung schwankt, wie die folgenden
Beispiele es zeigen.
Diese Schlacken stammen aus kombiniert blasenden LD-
Konvertern. Schlacken aus bodenblasenden OBM-Konvertern
weisen um etwa ein Drittel weniger R2O3 auf. R2O3 setzt
sich hier angenähert aus 75% Fe2O3, 20% Mn2O3 und 5%
Al2O3 zusammen. Im "Rest" sind die Oxide MgO und P2O5,
dann S und F, Zn und Pb enthalten.
Die Verwertung dieser Schlacken befriedigt noch nicht.
Nur geringe Mengen werden als Kreislaufstoff dem Hoch
ofen wieder aufgegeben, weil ihr Gehalt Phosphor, Zink
und Blei diese Verwertung einschränkt. Noch immer ge
langt der größte Teil als billiger Schüttstoff zum Bau
von Straßen und Deichen, sowie zum Verfestigen von
Abraumalden.
Es fehlt nicht an Vorschlägen, Blasstahlschlacken mit
größerem Nutzen zu verwenden.
Die DE-PS 15 08 003.2 verarbeitet sie im Bausch mit
allen anderen Abfällen des Hüttenwerkes zu einem Schmelz
zement, der jedem Portlandzement gleichwertig ist. Die
ses Verfahren wird noch nicht angewandt.
bekannt ist es, LD-Schlacken mit Kalkstein u.a.m.
zu einem Rohmehl zu vermahlen, aus dem ein Port
landzementklinker erbrannt wird. Auch diesmal blieb
es beim Vorschlag.
Andere sehen vor, LD-Schlacke im Lichtbogenofen zu
reduzieren, und sie derart zu Roheisen und syntheti
schen Schlacken aufzuarbeiten, wobei auch Kohlenmon
oxid gewonnen wird. Auch dieser Vorschlag hatte kei
nen Erfolg.
Ein anderer Vorschlag sieht vor, dem Konverter als
Schlackenbildner Bauxit aufzugeben mit dem Ziel, in
der Endschlacke neben Belit vorwiegend Brownmillerit
als hydraulische Phase zu erhalten. Zementfein gemah
len wirkt diese Schlacke hydraulisch.
Es fällt auf, daß dieser Vorschlag die Abbinde- und
Erhärtungsfähigkeit in erster Linie dem mit Bauxit
erhaltenem Brownmillerit zuspricht, dem Belit kaum
Bedeutung gibt und vom Alit schweigt. Noch mehr über
rascht, daß dieser Vorschlag die Rolle des Gipses beim
Abbinden und Erhärten überhaupt nicht beachtet, daher
auch keinen Gips zusetzt.
Analysen zeigen, daß die Schlacken aus Blasstahlwerken
chemisch dem gesinterten Klinker eines Erzzementes sehr
ähneln. Ihr Tonerdemodul ist ebenfalls sehr gering,
außerdem auch ihr Silikatmodul sehr klein. Folge davon
ist, daß die feste Schlacke etwa zur Hälfte aus C2R
(2CaO.R2O3, das man als "Dikalziumferrit" ansprechen
darf) besteht und etwa zur Hälfte aus den Kalzium
silikaten Belit und Alit, sieht man vom "Rest" der
vorhin angeführten Analysen ab. Zumeist findet man,
daß Konverter-Endschlacken rund 25% Alit und etwa
25% Belit enthalten. Dikalziumferrit ist wenig Hydrau
lisch, Belit deutlicher, doch hervorragend wirkt Alit
(Trikalziumsilikat).
Die Erfindung hat in dieser Lage die Aufgabe, Blas
stahlschlacken zu einem Zement zu verarbeiten, ohne
vorher die Metallurgie im Konverter einschneidend
zu ändern, oder gar zu behindern.
Diese Aufgabe wird beim eingangs genannten Verfahren
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung sieht vor, als erstes die Endschlacke
des Konverters möglichst rasch zu kühlen, am besten
sie in Wasser abzuschrecken, sie zu "granulieren".
Derart wird ein Granulat erhalten von hoher Aktivität,
welche die chemisch bedingte Hydraulizität beträcht
lich überschreitet.
Vorteilhaft ist es, doch nicht immer erforderlich, vor
dem Granulieren die Schlacke mit Luft und/oder Sauer
stoff zu spülen (zu durchblasen), um alles Eisen so
weit wie möglich zu oxidieren.
Die Erfindung sieht als nächstes vor, dieses Granulat
zusammen mit Gips und/oder Anhydrit fein zu mahlen.
Ein "Erzzement" ist das Ergebnis.
Dieser "Erzzement" ist ein guter Anreger für feinge
mahlenen Schlackensand aus Hochofenschlacke. Ohne
Portlandzement sind derart Hochofenzemente zu erhalten.
Metallurgisch günstig ist es, den Stahl mit betont
basischen Schlacken zu erblasen, wie manche Stahlwerke
es tun. Solche Schlacken haben fast die gesamte Kiesel
säure zu Alit gebunden, sie bestehen jeweils zur Hälfte
fast aus Alit und aus Dikalziumferrit, was günstig im
Sinne dieser Erfindung ist. Achtet man dabei, daß die
Schlacke nicht zu viel freien Kalk enthält, dann ist
ein "Erzzement" gesichert, wenn auch mit sehr geringem
Silikatmodul, was nicht schadet.
Diese Erfindung öffnet mit wenigen Schritten, die seit
langem erprobt sind, den Weg zur ergiebigen Verwertung
von Blasstahlschlacken. Darüber hinaus ermöglicht der
so erhaltene "Erzzement", die gesamte Hochofenschlacke
als Hochofenzement abzusetzen. Derart lassen sich mehr
als 80% der Hüttenabfälle mit Gewinn beseitigen. Flug
aschen und andere Puzzolane ergeben mit dem "Erzzement"
Puzzolanzemente.
Beim Herstellen dieses erfindungsgemäßen Zementes wird
viel Energie gespart und dabei die Umwelt nicht belastet.
Die Erfindung vermag im größten Ausmaß Hüttenwerke von
ihren Abfällen zu entsorgen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von Zement aus Blasstahl
schlacke dadurch gekennzeichnet, daß flüssige
Konverter-Endschlacke zu einem Granulat abgeschreckt
wird, das schließlich mit einem Zusatz von Gips
und/oder Anhydrit zementfein gemahlen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Konverter-Endschlacke wie folgt zu
sammengesetzt ist:
CaO45 bis 65%
SiO₂10 bis 20%
R₂O₃20 bis 40%
MgOmax. 4,0%
P₂O₅max. 3,0%
Restmax. 2,0%
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Granulieren die Konver
ter-Endschlacke in der Pfanne mit Luft und/oder
Sauerstoff durchblasen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der fertige Zement nicht mehr
als 4,5% SO3 enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863609568 DE3609568A1 (de) | 1986-03-21 | 1986-03-21 | Herstellen eines zementes aus blasstahlschlacken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863609568 DE3609568A1 (de) | 1986-03-21 | 1986-03-21 | Herstellen eines zementes aus blasstahlschlacken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3609568A1 true DE3609568A1 (de) | 1987-09-24 |
Family
ID=6296950
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863609568 Withdrawn DE3609568A1 (de) | 1986-03-21 | 1986-03-21 | Herstellen eines zementes aus blasstahlschlacken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3609568A1 (de) |
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-
1986
- 1986-03-21 DE DE19863609568 patent/DE3609568A1/de not_active Withdrawn
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