DE3609332A1 - Herstellung eines hartschaumstoff-profiles, insbesondere fensterprofil - Google Patents
Herstellung eines hartschaumstoff-profiles, insbesondere fensterprofilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung eines Hartschaum
stoff-Profiles, insbesondere Fensterprofil, welches min
destens teilweise als Deckschicht mindestens eine mit
mindestens einem abgewinkelten Schenkel versehene Blende
aufweist, wobei diese Blende vor dem Einbringen eines
flüssigen, Hartschaumstoff bildenden Reaktionsgemisches
in einen Formhohlraum eines Formwerkzeuges eingelegt
wird.
Als Deckschichten bzw. Blenden verwendet man entsprechende
Profile aus Stahlblech, Kupferblech, Aluminiumblech; Pro
file aus Kunstharzen, wie Epoxid- oder Polyesterharzen.
Zum Herstellen des Hartschaumstoff-Profiles werden sie in
einem Formwerkzeug hinterschäumt, wobei sich vorzugsweise
ein Integralhartschaumstoff bildet.
Dabei kommt es häufig vor, daß das aufschäumende Reak
tionsgemisch in unerwünschter Weise zwischen die Wandung
des Formwerkzeuges und die Blende eindringt und dort einen
auf der äußeren Oberfläche der Blende haftenden unregel
mäßigen Film bildet, welcher durch Nachbearbeitung ent
fernt werden muß. Dabei besteht die Gefahr der Beschädi
gung der Sichtfläche der Blende.
Es besteht die Aufgabe, eine Herstellungsweise zu finden,
bei welcher die äußere Oberfläche der Blende des entform
ten Schaumstoff-Profils jedenfalls dort, wo es erwünscht
ist, frei von Schaumstoffüberschichtungen ist.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine die Blende aufnehmende
Ausnehmung des Formhohlraumes und durch die Verwendung
einer Blende, deren Schenkel während des Aufschäumvorgan
ges zumindest entlang einer gewünschten Linie gegen die
dem Schenkel zugeordnete Begrenzungsfläche der Ausnehmung
abdichtend anliegt.
Auf diese Weise ist es dem erfindungsgemäßen Reaktionsgemisch
verwehrt, zwischen die Begrenzungsfläche und die äußere
Sichtfläche der Blende einzudringen. Dabei sorgt die spe
zielle Ausnehmung des Formhohlraumes für eine sichere Pla
zierung der Blende. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß auch Blenden von nur Folienstärke verwendbar sind,
sofern die Blende bzw. der entsprechende Schenkel genügend
Versteifung aufweist, um die Abdichtwirkung zu erzielen.
Durch die Verwendung von Blenden in Folienstärke und eines
Hartschaumstoffes geringer Rohdichte gelingt es, bei her
vorragender Stabilität des Profils das Gewicht pro laufen
den Meter gegenüber den bisher bekannten Profilen niedri
ger zu halten.
Es versteht sich, daß jede Blende zwei abdichtend wirkende
Schenkel aufweisen kann und daß jedes Profil mit mehreren
Blenden versehen sein kann.
Gemäß einer ersten Herstellungsweise des Hartschaum-Profi
les liegen der Schenkel und die zugeordnete Begrenzungs
fläche flächig abdichtend gegeneinander.
Bei dieser Ausführungsform bedarf es einer außerordentlich
exakten Maßhaltigkeit des Blendenprofils, weil ansonsten
die Abdichtwirkung nicht gegeben ist.
Deshalb verwendet man bei der Herstellung des Hartschaum
stoff-Profiles bevorzugt eine Blende, deren Schenkel vor
der Positionierung der Blende in der Ausnehmung um einen
Winkel zwischen 0 und 10° nach außen abgelenkt ist.
Das heißt, der Schenkel der Blende ist vor dem Einlegen
in die Ausnehmung des Formhohlraumes so gestaltet, daß er
sich beim Einschieben in die Ausnehmung gegen die Begren
zungsfläche anlegt. Ob dabei der Schenkel nur entlang
einer gewünschten Linie abdichtend gegen die Begrenzungs
fläche anliegt oder flächig, hängt davon ab, wieviel Spiel
am Fuß des Schenkels zur Begrenzungsfläche vorhanden ist.
Es ist sinnvoll, das Blendenprofil so zu gestalten, daß
es gegenüber der Ausnehmung am Fuß des Schenkels ein
geringes Untermaß hat. Hätte es nämlich Übermaß, so wird
die gegenteilige Wirkung eintreten, denn die Blende müßte
dann in die Ausnehmung hineingepaßt werden, wobei sich der
Schenkel sogar nach innen wegbiegen würde. Im Hinblick auf
die Fertigungstoleranzen des Profils wird man bei einem
kurzen Schenkel einen größeren Winkel wählen, um die ab
dichtende Anlage zu erhalten. Bei einem längeren Schenkel
kann der Winkel kleiner sein.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Schenkel
der Blende eine abdichtende, sickenartige Ausbuchtung
auf.
Diese Maßnahme ermöglicht eine besonders gute Abdichtung,
weil die Sicke gleichzeitig das Blendenprofil versteift.
Von Vorteil ist dabei auch, daß die Kante des Schenkels
jenseits der Sicke in den Schaumstoff eingebettet wird.
Gemäß einer anderen Herstellungsweise verwendet man eine
Blende, deren Schenkel eine Nut aufweist, in welcher eine
Dichtung angeordnet ist.
Insbesondere bei Verwendung einer elastischen Dichtungs
schnur, welche geringfügig aus der Nut herausragt, wird
eine hervorragende Abdichtung erzielt. Die Dichtung hat
gleichzeitig bei der Verarbeitung des Profils zu Fenster
flügeln den Vorteil, daß sie auch dort als Dichtung dient.
Man wird hartelastische Dichtungen aus Hartgummi oder
Kunststoff weichelastischen vorziehen, weil sie späterhin
widerstandsfähiger gegen Beanspruchungen sind.
Zur Herstellung des Hartschaum-Profils läßt sich auch eine
Blende verwenden, deren Schenkel jenseits der Abdicht
stelle einen nach innen abgekanteten Rand aufweist.
Auf diese Weise wird erreicht, daß der abgekantete Rand
in den Schaumstoff eingebettet wird.
Diese Maßnahme ist dann zu bevorzugen, wenn für das Blen
denprofil Blech- bzw. Folienstreifen von der Rolle ge
schnitten werden, denn diese Schnittkanten sind, wenn sie
freiliegen, für Korrosion besonders anfällig.
Die Schaumstoff-Profile lassen sich diskontinuierlich in
einem stationären Formwerkzeug in mehreren Metern Länge
herstellen. Es ist aber auch eine kontinuierliche Her
stellungsweise möglich, indem man Blendenprofile zwischen
zwei endlose Bänder einlaufen läßt, welche über ihren
Umfang mit aneinandergereihten gleichartigen Formsegmen
ten bestückt sind. In den verbleibenden Zwischenraum wird
dann eingangsseitig dieser Formgebungsstrecke ein schaum
stoffbildendes Reaktionsgemisch eingebracht. die Länge der
Formgebungsstrecke und die Vorschubgeschwindigkeit müssen
so aufeinander abgestimmt sein, daß der Schaumstoff beim
Austritt aus der Formgebungsstrecke bereits die notwendige
Festigkeit aufweist. Die Blendenprofile können als vorge
fertigte Abschnitte in eine solche Formgebungsstrecke
eingeführt werden; sie können aber auch im Falle von
Kunststoff-Profilen unmittelbar vorher extrudiert oder im
Falle von metallischen Walzprofilen unmittelbar vorher
im Durchlaufen entsprechend verformt werden.
In der Zeichnung sind ein Hartschaumstoff-Profil, ein
Formwerkzeug zu seiner Herstellung sowie für die
Herstellung des Hartschaumstoff-Profils verwendbare
verschiedenartige Blenden dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 das Formwerkzeug im Schnitt und in räumlicher
Darstellung,
Fig. 2 einen Abschnitt eines gefertigten Hartschaum
stoff-Profils,
Fig. 3 die linke Blende des Hartschaumstoff-Profils
gemäß Fig. 2,
Fig. 4 die rechte Blende des Hartschaumstoff-Profils
gemäß Fig. 2 und
Fig. 5 und 6 weitere Ausführungsformen der Blende, und
zwar in das Formwerkzeug eingelegt.
Ein Formwerkzeug 1 gemäß Fig. 1 dient zur Herstellung
eines Hartschaumstoff-Profils 2 (Fig. 2) unter Zuhilfe
nahme von Blenden 3, 4 (Fig. 3, 4).
Das Formwerkzeug 1 besteht aus einer unteren Formwerkzeug
hälfte 5 und einer oberen Formwerkzeughälfte 6, welche im
dargestellten Schließzustand zwischen sich den Formhohl
raum 7 einschließen. Für die Aufnahme der Blenden 3, 4 sind
im Formhohlraum 7 besondere Ausnehmungen 8, 9 vorgesehen.
Der restliche Teil des Formhohlraumes 7 ist entsprechend
der gewünschten Kontur des Hartschaumstoff-Stützkerns 10
gestaltet.
Die Blende 3 weist einen langen Schenkel 11 und einen kur
zen Schenkel 12 auf. Der lange Schenkel 11 ist um 3° nach
außen geneigt, der kurze um 6°. Durch diese Neigung liegen
zumindest die Kanten 13, 14 der Schenkel 11, 12 nach dem
Einlegen der Blende 3 in die Ausnehmung 8 abdichtend gegen
die zugeordneten Begrenzungsflächen 15, 16 an.
Die Blende 4 weist in gleicher Weise einen langen, um 3°
nach außen geneigten Schenkel 17 und einen kurzen, um 6°
nach außen geneigten Schenkel 18 auf. Infolge dieser
Neigung liegen zumindest die Kanten 19, 20 der Schenkel
17, 18 beim Einlegen der Blende 4 in die Ausnehmung 9 ab
dichtend gegen die zugeordneten Begrenzungsflächen 21, 22
an.
Gemäß Fig. 5 weist die in die Ausnehmung 51 des Formwerk
zeuges 52 eingelegte Blende 53 in einem Schenkel 54 eine
Schwalbenschwanznut 55 auf, in welcher eine elastische
Dichtung 56 angeordnet ist. Diese legt sich abdichtend
gegen die Begrenzungsfläche 57 an. Der zweite Schenkel 58
weist eine sickenartige Ausbuchtung 59 auf, welche gegen
die zugeordnete Begrenzungsfläche 60 anliegt.
Gemäß Fig. 6 weist die in die Ausnehmung 61 des Formhohl
raumes 62 eingelegte Blende 63 an einem Schenkel 64 einen
nach außen abgekanteten Rand 65 auf, welcher gegen die
Begrenzungsfläche 66 abdichtend anliegt. Der andere Schen
kel 67 besitzt an seinem Fuß 68 ein Spiel x von 0,5 mm zur
zugeordneten Begrenzungsfläche 69. das freie Ende des
Schenkels 67 liegt gegen die Begrenzungsfläche 69 an.
Durch den bei der Schaumstoffbildung auftretenden Druck
wird der elastisch-steife Schenkel 67 zum Teil flächig
gegen die Begrenzungsfläche 69 angepreßt. Der Schenkel 67
ist mit einem nach innen abgekanteten Rand 70 versehen.
Die Herstellung eines Fensterprofils sei unter Bezugnahme
auf die Abb. 1 bis 4 nachstehend beschrieben:
In die untere Formwerkzeughälfte 5 werden die Blende 3 in
die Ausnehmung 8 und die Blende 4 in die Ausnehmung 9 ein
gesteckt, wobei die Schenkel 12 und 17 mit ihren Kanten
14, 19 gegen die zugeordneten Begrenzungsflächen 16, 21 auf
grund ihrer Neigung gepreßt werden. Danach wird die obere
Formwerkzeughälfte 6 aufgesetzt, wobei die darin befind
lichen Abschnitte der Ausnehmungen 8 bzw. 9 über die obe
ren Abschnitte der Blenden 3, 4 gleiten und die Schenkel
11 und 18 mit ihren Kanten 13 bzw. 20 gegen die zugeordne
ten Begrenzungsflächen 15 bzw. 22 gepreßt werden. Nun wird
durch eine nicht dargestellte Eintragsöffnung ein Inte
gralhartschaumstoff bildendes Polyurethanreaktionsgemisch
in den Formhohlraum 7 eingegeben, welches zum Stützkern
10 aufschäumt, dabei die Schenkel 11, 12, 17, 18 noch stärker
gegen die Begrenzungsfläche 15, 16, 21, 22 preßt und auf der
Innenseite der Blenden 3 und 4 nach dem Ausreagieren fest
haftet. Die Wände des Formhohlraumes werden zumindest in
jenen Bereichen, welche mit dem Reaktionsgemisch bzw.
Schaumstoff in Kontakt kommen, wenn erforderlich vorher
mit einem Trennmittel eingesprüht. Infolge des abdichten
den Anliegens der Kanten 13, 14, 19, 20 zeigen sich bei dem
Entformen des Hartschaumstoff-Profils 2 die Sichtflächen
der Blenden 3 und 4 frei von Schaumstoffüberschichtungen,
so daß keinerlei Nachbearbeitung erforderlich ist.
Claims (7)
1. Herstellung eines Hartschaumstoff-Profiles (2) ins
besondere Fensterprofil, welches mindestens teilweise
als Deckschicht (3, 4,; 53, 54) mindestens eine mit
mindestens einem abgewinkelten Schenkel (11, 12, 17,
18; 54, 58; 64, 67) versehene Blende (3, 4; 53, 63) auf
weist, wobei diese Blende (3, 4; 53, 63) vor dem Ein
bringen eines flüssigen, Hartschaumstoff bildenden
Reaktionsgemisches in einem Formhohlraum (7) eines
Formwerkzeuges (1; 52; 62) eingelegt wird, gekennzeich
net durch eine die Blende (3, 4; 53; 63) aufnehmende
Ausnehmung (8, 9; 51; 61) des Formhohlraumes (7) und
durch die Verwendung einer Blende (3, 4; 53; 63), deren
Schenkel (11, 12, 17, 18; 54, 58; 64, 67) während des Auf
schäumvorganges zumindest entlang einer gewünschten
Linie gegen die dem Schenkel (11, 12, 17, 18; 54, 58;
64, 67) zugeordnete Begrenzungsfläche (15, 16, 21, 22;
57, 60; 66, 69) der Ausnehmung (8, 9; 51; 61) abdichtend
anliegt.
2. Herstellung eines Hartschaumstoff-Profiles nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel
(11, 12, 17, 18; 67) und die zugeordnete Begrenzungsflä
che (15, 16, 21, 22; 69) flächig abdichtend gegeneinander
liegen.
3. Herstellung eines Hartschaumstoff-Profiles nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel
(11, 12, 17, 18; 54, 58; 64, 67) vor der Positionierung der
Blende (3, 4; 53; 63) der Ausnehmung (15, 16, 21, 22;
57, 60; 66, 69) um einen Winkel zwischen 0 und 10° nach
außen abgelenkt ist.
4. Herstellung eines Hartchaumstoff-Profiles nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schenkel (58) eine abdichtende, sickenartige Aus
buchtung (59) aufweist.
5. Herstellung eines Hartschaumstoff-Profiles nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schenkel (54) eine Nut ( 55) aufweist, in welcher
eine Dichtung (56) angeordnet ist.
6. Herstellung eines Hartschaumstoff-Profiles nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schenkel (67) jenseits der Abdichtstelle einen
nach innen abgekanteten Rand (70) aufweist.
7. Herstellung eines Hartschaumstoff-Profiles nach einem
der Ansprüche 1, 3, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schenkel (64) einen nach außen abgekanteten
abdichtenden Rand (65) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863609332 DE3609332A1 (de) | 1986-03-20 | 1986-03-20 | Herstellung eines hartschaumstoff-profiles, insbesondere fensterprofil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863609332 DE3609332A1 (de) | 1986-03-20 | 1986-03-20 | Herstellung eines hartschaumstoff-profiles, insbesondere fensterprofil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3609332A1 true DE3609332A1 (de) | 1987-09-24 |
DE3609332C2 DE3609332C2 (de) | 1990-06-13 |
Family
ID=6296807
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863609332 Granted DE3609332A1 (de) | 1986-03-20 | 1986-03-20 | Herstellung eines hartschaumstoff-profiles, insbesondere fensterprofil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3609332A1 (de) |
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1986
- 1986-03-20 DE DE19863609332 patent/DE3609332A1/de active Granted
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---|---|
DE3609332C2 (de) | 1990-06-13 |
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