DE3608007A1

DE3608007A1 - Abdichtungs- und absaugvorrichtung fuer einen emissionsfreien zapfhahn fuer die abgabe von fluessigkeiten

Info

Publication number: DE3608007A1
Application number: DE19863608007
Authority: DE
Inventors: Lothar Dr Jander
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-03-11
Filing date: 1986-03-11
Publication date: 1987-06-04

Description

Bei dem Auffüllen von Tanks, z.B. bei dem Betanken von Kfz., entstehen Emissionen unterschiedlichen Gefährdungsgrades. Neh men wir als ein Beispiel das Benzol: Beim Tanken insbesondere an warmen Tagen werden Benzoldämpfe freigesetzt, vor deren Ein atmen Ärzte und Chemiker dringend warnen. Da der Benzolgehalt des Benzins beispielsweise zwar herabgesetzt, in naher Zukunft aber noch nicht völlig entbehrlich sein dürfte, kommt der Ver meidung von Emissionen große gesundheitliche Bedeutung zu. Bei der vorgelegten Erfindung handelt es sich um eine sogenann te Funktionserfindung, bei der eine neue Funktion (s.o.) durch die Zusammenfassung von teilweise bekannten Einzelmaßnahmen ge funden worden ist. Dadurch wird mehr als die Summe der Vorteile der Einzelmaßnahmen erreicht, nämlich:

- Schutz für
- Benutzer (Kunden als Selbsttanker, Personal)
- Umwelt
- Recycling, das schon heute technisch möglich ist und in der Zukunft immer weiter eingeführt werden wird (sh.z.B. das Gaspendelverfahren; Dämpfe-Rückgewinnungsanlagen sind schon auf dem Markt; vgl. die verschärften Auflagen von Ordnungs behörden im Rhein-Ruhr-Gebiet, in Bremen und anderswo).

Das schwächste Glied in der Entsorgungskette werden nach dem Ein satz von Rückgewinnungstechniken bei Tanklastzügen und Katalysa toren bei Autos und Lastkraftwagen aber noch die Kfz-Tanks sein, aus denen beim Füllvorgang weiterhin Gase aufsteigen.

Die vergangenen Versuche der Fachwelt bewegten sich bisher in eine andere Richtung als hier vorgeschlagen. Eine in den USA ent wickelte Düsenbaugruppe (DT 25 20 715) erfordert bei der Bedie nung einen gleichmäßigen, festen Druck, der mit möglichst beiden Händen ausgeführt werden muß.

Ein in der Bundesrepublik Deutschland angemeldetes "emissionsfrei es Zapfventil für Betankungsvorgänge" (DE 34 33 071) ist ein Schritt in eine völlige Umgestaltung der Funktion von Tankstellen ("Kom munikationszentren"), entsprechend aufwendig konzipiert, es er fordert eine umfassende technische Neuausstattung der Tankstel len und ist insoweit mit hohem investivem und insofern auch zeitlichen Aufwand verbunden. Zudem ermöglicht es keine prakti kable Zwischenlösung bis zu einer allgemeinen Einführung der geforderten Technik. Die vorhandene Literatur macht aber über einstimmend auf die Dringlichkeit des Problems aufmerksam. Die zu lösenden Aufgaben bestanden also darin,

1. die Emission gefährlicher Gase zu vermeiden und diese dem technisch möglichen Recycling zuführbar zu machen
2. eine feste Verankerung der Zapfpistole im Tankeinfüllstutzen zu erreichen
3. eine Variante der Grundidee als möglichst schnell einsetz bare und praktikable Zwischenlösung zu schaffen
4. für verschiedene Größen der Einfüllöffnungen eine praktikab le Lösung zu finden

Die Lösung dieser Aufgaben wurde dadurch erreicht, daß

1. die integrierte Abdichtungs- und Absaugvorrichtung 2 flexible Dichtungsringe hat (5, 6), der äußere (5) als Kunststoff ring, der innere (6) aus Kautschuk. Sie sind leicht konkav zu gestalten und in der Größe so zu dimensionieren, daß sie auf die gebräuchlichen Tankeinfüllstutzen passen.
2. durch Anpressen dieser Dichtungsringe an den Rand des Ein füllstutzens und Drehen der Zapfpistole wie bei einem Tank deckelverschluß die Zapfpistole mit den Haken (4) einklinkt und festsitzt.
3. das beim Einfüllen verdrängte Benzin-Luft-Gemisch über die Öffnungen (3) in die Kammer (7) tritt, hier gefiltert wird und dann über die Öffnungen (8 a) ins Freie tritt.
4. anstelle eines Filters auch eine Absaugvorrichtung und -öff nung (8 b) eingebaut werden kann. Mit Betätigung des Zapf hahns wird über einen elektrischen Impuls automatisch der Absaugvorgang in Gang gesetzt. Das abgesaugte Benzin-Luft- Gemisch wird dann in einem Tank gesammelt, vom Tankwagen nach seiner Entleerung mitgenommen und dem Recycling zuge führt. Die Gasleitung würde dann entlang dem Treibstoff schlauch laufen.

Diese geschilderte Vorrichtung hätte den Charakter einer Zusatz einrichtung, die alten Anlagen der Tankstellen könnten also weitgehend beibehalten werden.

Da das Problem dringend einer Lösung bedarf, erscheint es als sinnvoll, bis zu einer Umrüstung der Tankstellen dem dort täti gen Personal und dem selbsttankenden Kunden die oben beschriebe nen Möglichkeiten der Problemlösung als variables Zubehör anzu bieten, das er bei Bedarf auf die Zapfpistole stecken und an schließend wieder abziehen kann. Zum Einsatz kämen dann sowohl Filter als auch eine Steckverbindung zum Anschluß an die Absaug vorrichtung.

Der Vorteil läge neben der schnellen Verfügbarkeit auch darin, daß es in einigen wenigen Standardgrößen auf alle gängigen Tankstutzenöffnungen passen würde.

Claims

1. Abdichtungs- und Absaugvorrichtung für emissionsfreien Zapf hahn, dadurch gekennzeichnet, daß eine flexible Dichtung der bündig mit dem Zapfrohr verbundenen Vorrichtung ein Entweichen von schädlichen Dämpfen aus dem Tank unterbindet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verschlußsystem integriert ist, das zusammen mit der Abdichtung ein Verankern der Zapfpistole im Tankstutzen ermöglicht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesammelten Gase abgesaugt werden.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesammelten Gase gefiltert werden.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unter Anspruch 1 genannte Ab dichtungs - und Absaugvorrichtung als frei bewegliches, auf steckbares Einzelteil ausgeführt ist.