DE3605355A1 - Verfahren zum einstellen von maschinenteilen - Google Patents
Verfahren zum einstellen von maschinenteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
Ein solches Verfahren wird beim Gegenstand der US-PS
34 55 617 angewendet. Für die axiale Befestigung einer
Lagerung in einem Gehäuse ist ein Flansch mit einem
hülsenförmigen Fortsatz vorgesehen, der gegen einen
Außenring der Lagerung gepreßt wird, die weiterhin im
Gehäuse abgestützt ist. Der Flansch wird danach mit dem
Gehäuse verschraubt. Um Fertigungstoleranzen auszugleichen,
ist die Stirnseite des hülsenförmigen Fortsatzes
mit einem ringförmigen, im Längsschnitt axial spitz auslaufenden
Vorsprung versehen, der sich beim Anpressen
an den Außenring plastisch verformt, bis der Flansch
seine durch die Anlage an das Gehäuse vorgesehene,
axiale Position erreicht hat. Nach der plastischen Verformung
des Materials verbleibt noch der dem Material
eigene Restbereich elastischer Rückstellkräfte, so daß
nach diesem Verfahren eine vorbildliche, unter Vorspannung
stehende, axiale Befestigung erreicht wird. Die
geometrische Form des Vorsprunges und die Ausnützung
des Bereichs plastischer Verformbarkeit durch Kompression
des Materials schränkt jedoch den nach diesem Verfahren
beherrschbaren Toleranzbereich stark ein. Das
Material des spitz auslaufenden Vorsprunges ist, wie
auch aus der Zeichnung der angeführten Druckschrift
hervorgeht, nach relativ kurzer axialer Verformungsstrecke
in der Kompressionsgrenze, über die hinaus eine
weitere Verformung praktisch nicht mehr möglich ist.
Weiterhin steigt durch die geometrische Form des Vorsprunges
die Reaktionskraft des Materials progressiv
an, so daß die damit erzeugte Vorspannung direkt von
der zu kompensierenden Toleranzstrecke abhängt. Dies
ist beispielsweise für die Anwendung bei Wälzlagern
untragbar. Ein weiterer Nachteil ist der relativ
kleinflächige Anlagebereich zwischen Vorsprung und dem
Außenring, der bei alternativen Anwendungen zu Verformungen
der anzustellenden bzw. zu befestigenden Maschinenteile
führt. Abweichend von der mit der angeführten
Druckschrift veröffentlichten Art der Befestigung
kann das bekannte Verfahren auch zur Einstellung
der relativen Lage von Maschinenteilen zueinander
angewendet werden, indem die verformbaren Vorsprünge
den gegenseitigen Abstand dieser Maschinenteile bestimmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit dem ein großer Einstellbereich
unter Optimierung der Gleichmäßigkeit der Verformungskräfte
und bei vergrößerter Anlagefläche an den
Vorsprüngen erzielt wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch
- a) Verwendung von Maschinenteilen mit während deren Fertigung herausgeprägten, ebene Anlageflächen aufweisenden Vorsprüngen und
- b) Zurücksetzen der Vorsprünge durch plastisches Verformen des Übergangsbereiches zwischen Vorsprung und restlichem Maschinenteil bei gegenseitigem Anpressen der Maschinenteile und im wesentlichen unveränderter Anlagefläche während der Montage.
Die Herstellung der Vorsprünge nach Schritt a) setzt
ein Maschinenteil voraus, bei dem eine Prägeoperation
durchgeführt werden kann. Der Materialabschnitt darf
dabei im Bereich der Prägestelle eine begrenzte Dicke
nicht überschreiten. Die Vorsprünge werden durch Herausformen
eines Abschnittes in Richtung der Dicke und
von der Rückseite des Materials aus hergestellt. Da
bei diesem Verfahren im wesentlichen ein Materialabschnitt
gegenüber dem restlichen Maschinenteil versetzt
wird, ist Verformungsarbeit lediglich im Bereich
der Berührungslinie bzw. des Übergangs vom Vorsprung
zum restlichen Maschinenteil erforderlich. Die Vorsprünge
können deshalb vorteilhafterweise relativ groß
sein und eine entsprechend große Anlagefläche aufweisen.
Der Prägevorgang kann beispielsweise mit einem Stanzwerkzeug
durchgeführt werden, das den Vorsprung bis
auf einen Übergangsbereich versetzt.
Der herausragende Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
kommt jedoch erst bei der Montage nach Schritt b) zur
Geltung. Hier werden die Vorsprünge durch einen Preßvorgang
unter Krafteinwirkung der Maschinenteile gegeneinander
im erforderlichen Maß wieder zurückgesetzt.
Dies erfolgt ohne Verformung der Vorsprünge selbst bzw.
im wesentlichen ohne Veränderung der bereits großen Anlagefläche.
Beim Zurücksetzen wird lediglich der oben
genannte Übergang zwischen Vorsprung und restlichem
Maschinenteil gestaucht bzw. im geringen Maß fließverformt.
Da das Material an dieser Stelle in Schritt
a) stark gedehnt worden ist, sind die Rückstellkräfte
relativ klein und vor allem auf der gesamten Rückstellstrecke
relativ gleichmäßig. Im Prinzip können auf diese
Weise die Vorsprünge bis in ihre Ausgangslage zurückgesetzt
werden, d. h. bis zum Nivau der Restfläche des
Maschinenteiles an dieser Stelle. Dadurch wird ein extrem
großer Einstellbereich geschaffen.
Bei einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden Maschinenteile mit durch Hohlprägen hergestellten
Vorsprüngen verwendet. Dabei verbleibt ein Übergangsbereich
zwischen dem Vorsprung und dem restlichen
Maschinenteil, wobei dieser Vorgang mit dem Tiefziehen
verglichen werden kann und insbesondere für kleinere
Materialstärken wie z. B. Blech geeignet ist.
Die Erfindung wird im folgenden an den in der Zeichnung
dargestellten Beispielen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 den teilweisen Querschnitt eines Maschinenteils
mit einem an einem zweiten Maschinenteil
anliegenden, mittels eines Stanzwerkzeuges
herausgeprägten Vorsprung,
Fig. 2 den teilweisen Querschnitt gemäß Fig. 1 nach
dem Zurücksetzen des Vorsprunges,
Fig. 3 den teilweisen Querschnitt eines dünnwandigen
Maschinenteils mit einem an einem zweiten
Maschinenteil anliegenden, mittels eines Werkzeuges
zum Hohlprägen herausgeformten Vorsprung
und
Fig. 4 den teilweisen Querschnitt gemäß Fig. 3 nach
dem Zurücksetzen des Vorsprunges.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Maschinenteil 1 wurde
bei der Fertigung ein Vorsprung 2 mittels eines nicht
dargestellten Stanzwerkzeuges in Richtung der Dicke des
Materials herausgeformt. Im Gegensatz zu der üblichen
Stanzoperation sind die Materialanteile des Vorsprunges
2 jedoch nicht völlig vom Rest des Maschinenteils 1 getrennt,
sondern noch durch einen Übergangsbereich 3 auf
etwa einem Drittel der Gesamtstärke des Materials verbunden.
Die Schnittfläche 4 des Stanzstempels setzt
sich jedoch wie beim Stanzen als Trenn- bzw. Begrenzungsfläche
5 des Vorsprunges 1 fort. Bei diesem Vorgang
wird der Übergangsbereich 3 stärkeren Zugspannungen
ausgesetzt, so daß sich ein loseres Gefüge ergibt. Bereits
zu Beginn werden die Rand- 6 bzw. Eckzonen 7 durch
Ein- bzw. Wegziehen entsprechender Materialanteile geringfügig
verrundet. Der auf diese Weise hergestellte
Vorsprung 1 weist im wesentlichen die Dicke des Ausgangsmaterials
und eine ebene Anlagefläche 8 für ein zweites
Maschinenteil 9 auf.
Beim Einstellen der relativen Lage beider Maschinenteile
1, 9 zueinander wird über ein nicht dargestelltes
Werkzeug eine Preßkraft F auf das in Fig. 2 oben dargestellte
Maschinenteil 1 aufgebracht. Durch diese wird
bei Unterstützung des anderen Maschinenteils 9 der relative
Abstand beider verringert, indem der Vorsprung
2 in Richtung seiner ursprünglichen Lage zurückgesetzt
wird. Dabei wird der vormals stark gedehnte Übergangsbereich
3 wieder plastisch verdichtet, die Verrundung
in der Eckzone 7 verschwindet weitgehend und es verbleibt
ein Abschnitt einer Trennfuge 10, der sich gemäß
der ursprünglichen Form nicht mehr verbinden kann.
Die Dicke des Vorsprunges 2 und insbesondere die Anlagefläche
8 werden nicht verändert. Die erforderliche
Verformung vollzieht sich ausschließlich im Übergangsbereich
3 und in den sich daran anschließenden nahen
Grenzbereichen. In der dargestellten Ausführung wurde
der Vorsprung 2 um ein drittel der Materialstärke zurückgesetzt.
Ein völliges Zurücksetzen ist jedoch möglich,
da ausreichende Anteile fließverformten Materials
des noch verbindenden Übergangsbereiches 3 verbleiben.
Bei dem in Fig. 3, 4 dargestellten Beispiel wird ein
aus dünnerem Material, beispielsweise aus Blech hergestelltes
Maschinenteil 1 verwendet, bei dem der Vorsprung
2 durch Hohlprägen herausgeformt wurde. Bei
diesem Vorgang verbleibt ein größerer Übergangsbereich
3, der teils durch einen Ziehprozeß am betreffenden
Blechabschnitt und teils durch Biegeverformung
entsteht. Der Stempel des nicht dargestellten Werkzeuges
ist dabei im Querschnitt kleiner als die dazugehörende
Matrize. Aus diesem Grund verkleinert sich
auch die Materialdicke des Übergangsbereiches 3 gegenüber
der ursprünglichen Dicke bzw. gegenüber dem Rest
des Maschinenteils 1. Auf diese Weise kann der Vorsprung
2, wie in Fig. 3 dargestellt ist, gegenüber der
Materialstärke erheblich weiter herausgeformt werden.
Beim Zurücksetzen des Vorsprunges 2, wie in Fig. 4 dargestellt
ist, wird das Material des Übergangsbereiches
3 wieder verdichtet, wobei infolge Fließverformung dessen
Materialdicke wieder ansteigt. Auch bei diesem Beispiel
verändert sich nicht die relativ große Anlagefläche
8 und das Zurücksetzen ist bis in die ursprüngliche
Lage des Vorsprunges 2 mit vertretbaren Kräften
möglich.
Bei allen Beispielen ist die Größe der Vorsprünge 2
nicht beschrieben, weil sie in weiten Grenzen den jeweiligen
Anforderungen angepaßt werden kann und unabhängig
davon der Verformungsvorgang sich lediglich
auf den Übergangsbereich 3 beschränkt.
Claims (2)
1. Verfahren zum Einstellen der zueinander relativen
Lage von zwei über angeformte Vorsprünge aneinanderliegenden
Maschinenteilen durch Verformen der Vorsprünge,
gekennzeichnet durch
- a) Verwendung von Maschinenteilen mit während deren Fertigung herausgeprägten, ebene Anlageflächen aufweisenden Vorsprüngen und
- b) Zurücksetzen der Vorsprünge durch plastisches Verformen des Übergangsbereichs zwischen Vorsprung und restlichem Maschinenteil bei gegenseitigem Anpressen der Maschinenteile und im wesentlichen unveränderter Anlagefläche während der Montage.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
Verwendung von Maschinenteilen mit durch Hohlprägen
hergestellten Vorsprüngen.
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8131 | Rejection |