DE10048312A1 - Abstreckvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Abstreckvorrichtung (1) zur Herstellung von in der Dicke (D1, D2) variierenden Blechplatinen (13). Die Abstreckvorrichtung (1) umfasst ein Gehäuse (2) mit einem Umformraum (3), in dem eine Stabmatrize (4), bestehend aus zwei Formrollen (6), angeordnet ist. Die Formrollen (6) sind im Umformraum (3) gegenüber einer Führungsbahn (7) zwischen einem Festanschlag (8) und einer elastisch begrenzt nachgiebigen Abstützung lageveränderlich angeordnet. Die Abstreckvorrichtung (1) wird auf die Blechplatine (13) aufgeschoben. Hierbei geben die Formrollen (6) gegen die Kraft von Druckfedern (10) nach. Bei der Bewegungsumkehr rollen die Formrollen (6) zunächst an der Führungsbahn (7) entlang und prägen sich dabei kontinuierlich in die Blechplatine (13) ein. Es entsteht ein Übergangsbereich (A). Sobald die Formrollen (6) den Festanschlag (8) erreichen, beginnt ein paralleler Abstreckvorgang und die Blechplatine (13) wird in diesem Abschnitt (B) auf die Dicke (D2) reduziert.
Description
Die Erfindung betrifft eine Abstreckvorrichtung zur Herstellung von in der
Dicke variierenden Blechplatinen.
In der Dicke variierende Blechplatinen, vorzugsweise aus Stahlblech, kom
men verstärkt im Kraftfahrzeugbau zur Anwendung. Hierdurch kann das Ge
wicht von Karosseriebauteilen in Anpassung an deren Funktion reduziert
werden. Derartige Karosseriebauteile sind beispielsweise A-, B- und C-Säu
len, Stoßfänger bzw. deren Querträger, Dachrahmen, Seitenaufprallträger,
Außenhautteile usw.
In diesem Zusammenhang zählt es zum Stand der Technik, sogenannte
Tailored Blanks einzusetzen. Hierbei handelt es sich um Platinen, die aus
mehreren Blechteilen mit gleicher oder unterschiedlicher Blechdicke zusam
mengeschweißt sind. Auch die Verwendung von sogenannten Patchwork
Blanks ist bekannt. Dies sind parallel aufeinander gesetzte Bleche variieren
der Dicke.
Obwohl mit den Tailored und Patchwork Blanks eine deutliche Materialredu
zierung erreicht wurde, ohne die Funktion der Karosseriebauteile zu beein
trächtigen, ist mit ihrer Bereitstellung ein vergleichsweise hoher Aufwand
verbunden. Es müssen nämlich Stahlbleche verschiedener Dicke zu Streifen
geschnitten und dann gefügt werden. Auch sind diese Produkte Wärmebe
handlungen durch das Fügen unterworfen, die gegebenenfalls unzulässige
Gefügeveränderungen herbeiführen können.
Zum Stand der Technik zählt bekanntermaßen auch das Warm- und Kalt
umformen von Metallblechen in Walzvorrichtungen. So beschreibt die
DE 42 31 213 A1 die Herstellung von Formkörpern mit unterschiedlichen
Wanddicken, bei dem ein zunächst ebenes Blechteil in einem Walzstuhl be
reichsweise dickenreduziert und anschließend zum Formkörper weiterverar
beitet wird.
Ähnliche Vorschläge, beispielsweise zur Herstellung von Röhren mit wech
selnder Wanddicke, sind durch die DE-PS 104 875, die DE 38 02 445 A1
oder die EP 0 133 705 A1 bekannt.
Bei den vorgenannten Vorschlägen kommen vergleichsweise große Walzge
rüste zum Einsatz, um die Metallbleche in ihrer Dicke örtlich zu reduzieren.
All diese Verfahren benötigen einen sehr hohen Aufwand an Maschinen und
Anlagen mit einem nicht unerheblichen Kostenaufwand. Auch sind die Über
gänge zwischen einzelnen Wanddickenbereichen mitunter stufig, so dass es
hier zu ungewünschten Spannungsspitzen kommen kann.
Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe
zugrunde, eine Abstreckvorrichtung zur Herstellung von bereichsweise in der
Dicke reduzierten Blechplatinen zu schaffen, die bei einfachem Aufbau eine
präzisere Gestaltung der Blechplatinen ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einer Abstreckvor
richtung mit den Merkmalen von Anspruch 1.
Danach sind die Formrollen der Abstreckvorrichtung in einen Umformraum
entlang einer Führungsbahn zwischen einem Festanschlag und einer
elastisch begrenzt nachgiebigen Abstützung lageveränderlich angeordnet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen den grundsätzlichen Er
findungsgedankens sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 4 charakteri
siert.
Die erfindungsgemäße Abstreckvorrichtung ist einfach in ihrem Aufbau und
ermöglicht eine sehr präzise, den jeweiligen Anforderungen der späteren
Kraftfahrzeugbauteile entsprechenden Gestaltung der Metallbleche. Die be
grenzt nachgiebige Anordnung der Formrollen im Umformraum bewirkt sehr
sanfte stufenlose Übergänge zwischen den einzelnen Partien der Blechpla
tine mit unterschiedlichen Wanddicken.
Änderungen in der Geometrie der Übergänge bzw. der Wanddicke einer
Blechplatine können in einfachster Weise durch Austausch bzw. Verände
rung der die Führungsbahn bildenden Formstücke bewerkstelligt werden.
Vorzugsweise weist die Führungsbahn Schrägflächen auf, die sich in Rich
tung zur elastischen Abstützung hin erweitern, wie dies Anspruch 2 vorsieht.
Damit ist gewährleistet, dass eine Blechplatine problemlos von einer Seite
her in die Abstreckvorichtung eingeschoben bzw. die Abstreckvorrichtung
über die Blechplatine geführt werden kann, und zwar nahezu kraftlos.
Bei Bewegungsumkehr rollen die Formrollen, die als Einheit funktionell einer
Stabmatrize gleichen, zunächst an der Blechplatine entlang. Hierbei prägen
sie sich bereits kontinuierlich, aber flach in das Material der Blechplatine ein.
Sobald die Formrollen den Festanschlag erreicht haben, beginnt der eigent
liche parallele Abstreckvorgang, in dem die Blechplatine wanddickenredu
ziert wird. Hierdurch werden sehr sanfte Übergänge erzeugt, die wie erwähnt
durch Beeinflussung der Neigung der Führungsbahn beeinflussbar ist (Anspruch
4). Beim Abstreckvorgang bilden die Formrollen zusammen mit dem
Festanschlag im Gehäuse eine starre Einheit.
Grundsätzlich sind verschiedenartige Lösungen für die elastische Abstüt
zung der Formrollen praktikabel. In einer vorteilhaften Ausgestaltung des
grundsätzlichen Erfindungsgedankens sind hierfür Druckfedern in die elasti
sche Abstützung integriert, wie dies Anspruch 3 vorsieht.
Mit der erfindungsgemäßen Abstreckvorrichtung können in der Dicke variie
rende Blechplatinen erzeugt werden, deren Geometrie auf den späteren Ein
satz als Kraftfahrzeugbauteil abgestimmt ist. Die Metallbleche werden daher
für die Herstellung von Kraftfahrzeugbauteilen eingesetzt, die unter äußerer
Belastung stehen, bei denen aber die auftretenden Spannungen aufgrund
der Kraftfahrzeugkonstruktion verteilt über die Bauteile in unterschiedlicher
Höhe vorliegen. Durch den Einsatz der partiell wanddickenreduzierten
Blechplatinen und die Herstellung der Kraftfahrzeugbauteile kann eine Über
dimensionierung ausgelegt nach der Maximalbelastung vermieden werden.
Hierdurch wird Material und Gewicht eingespart.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Dieses zeigt eine technisch ver
einfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Abstreckvorrichtung 1 in der
Seitenansicht.
Die Abstreckvorrichtung 1 umfasst ein Gehäuse 2 mit einem Umformraum 3
mit einer Stabmatrize 4. Die Stabmatrize 4 ist von zwei einander unter
Ausbildung eines Spaltes 5 zugeordneten Formrollen 6 gebildet.
Die Formrollen 6 sind im Umformraum 3 gegenüber einer Führungsbahn 7
zwischen einem Festanschlag 8 und einer elastisch begrenzt nachgiebigen
Abstützung 9 lageveränderlich angeordnet. Man erkennt, dass die elastische
Abstützung 9 auf die Formrollen 6 wirkende Druckfedern 10 aufweist. Die
Führungsbahn 7 ist an einem im Umformraum 3 austauschbar integrierten
Formstück 11 mit Schrägflächen 12 ausgebildet.
Beim Aufschieben (Pfeil P1) der Abstreckvorrichtung 1 auf eine Blechplatine
13 geben zunächst die Druckfedern 10 nach und ermöglichen daduch ein
Ausweichen der Stabmatrize 4 bzw. der Formrollen 6 entlang der Führungs
bahn 7 an den sich in Richtung zur elastischen Abstützung 9 hin erweitern
den Schrägflächen 12. Auf diese Weise erweitert sich der Spalt 5 in radialer
Richtung. Mit Einleitung der Bewegungsumkehr (Pfeil P2) rollen die Form
rollen 6 zunächst an der Führungsbahn 7 entlang und prägen sich dabei in
die Blechplatine 13 ein. Es entsteht ein Übergangsbereich A mit einer von
der Ausgangsdicke D1 der Blechplatine 13 stufenlos abnehmenden Nei
gung. Sobald die Formrollen 6 den Festanschlag 8 erreicht haben, beginnt
der eigentliche parallele Abstreckvorgang, in dem die Blechplatine 13 auf
einem vorbestimmbaren Abschnitt B auf die Dicke D2 reduziert wird.
Die Abstreckvorrichtung 1 ermöglicht in einfacher Weise die Herstellung von
in der Dicke variierenden Blechplatinen 13. Der Übergang von der Dicke D1
zur verringerten Dicke D2 ebenso wie die gewünschte Dickenreduktion kann
durch Austausch der Formstücke 11 bzw. Änderung deren Geometrie anfor
derungsgerecht beeinflusst werden.
1
Abstreckvorrichtung
2
Gehäuse
3
Umformraum
4
Stabmatrize
5
Spalt
6
Formrolle
7
Führungsbahn
8
Festanschlag
9
Abstützung
10
Druckfeder
11
Formstück
12
Schrägfläche
13
Blechplatine
P1 Pfeil
P2 Pfeil
A Übergangsbereich
B Abschnitt
D1 Dicke
D2 Dicke
P1 Pfeil
P2 Pfeil
A Übergangsbereich
B Abschnitt
D1 Dicke
D2 Dicke
Claims (4)
1. Abstreckvorrichtung zur Herstellung von in der Dicke (D1, D2) variieren
den Blechplatinen (13), welche in einem Gehäuse (2) einen Umformraum
(3) mit zwei einander unter Ausbildung eines Spaltes (5) zugeordneten
Formrollen (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die
Formrollen (6) im Umformraum (3) gegenüber einer Führungsbahn (7)
zwischen einem Festanschlag (8) und einer elastisch begrenzt nachgiebi
gen Abstützung (9) lageveränderlich angeordnet sind.
2. Walzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsbahn (7) sich in Richtung zur elastischen Abstützung
(9) hin erweiternde Schrägflächen (12) aufweist.
3. Walzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass in die elastische Abstützung (9, 10) Druck
federn integriert sind.
4. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Führungsbahn neigungsveränderlich
gestaltet ist.
Priority Applications (1)
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Publication number | Publication date |
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