DE3603020C2 - - Google Patents
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- H01H57/00—Electrostrictive relays; Piezoelectric relays
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Description
Die Erfindung betrifft ein piezoelektrisches Relais mit
mindestens einem piezoelektrischen Längswandler und minde
stens einem langgestreckten flexiblen Knickelement, wel
ches mit beiden Enden unter Druck und mit leichter Durch
biegung seines Mittelabschnitts eingespannt und minde
stens an einem Ende mit dem mindestens einen Längswandler
derart verbunden ist, daß dessen Längenänderung in eine
Verkürzung der Einspannlänge und eine entsprechende
Durchbiegung des Knickelementes umsetzbar ist, wobei über
den durchgebogenen Mittelabschnitt des Knickelementes
mindestens ein bewegliches Kontaktelement betätigbar ist,
das seinerseits mit mindestens einem feststehenden Gegen
kontaktelement zusammenwirkt.
Ein derartiges Relais ist bereits aus der US-PS 44 54 442
bekannt. Dabei wird das Prinzip der Euler-Knickung eines
mit beiden Enden eingespannten Knickelementes dazu ausge
nutzt, die verhältnismäßig geringe Längenänderung eines
piezoelektrischen Längswandlers in eine größere Auslenk
bewegung eines Kontaktelementes umzusetzen, um den für
Relaiskontakte erforderlichen Schalthub zu erreichen. Bei
dem bekannten piezoelektrischen Relais ist allerdings der
sogenannte Euler-Knickhebel unmittelbar als bewegliches
Kontaktelement verwendet, so daß seine Auslenkung im Mit
telabschnitt unmittelbar den Kontakthub bildet. Um diesen
in der erforderlichen Größe zu erhalten, muß deshalb der
piezoelektrische Längswandler verhältnismäßig groß sein.
Außerdem ist bei dem bekannten Relais das Knickelement
räumlich in Reihe zu dem piezoelektrischen Längswandler
angeordnet, so daß sich schon aus diesem Grund eine ver
hältnismäßig große Gesamtlänge des Relais ergibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein piezoelektrisches Re
lais der eingangs genannten Art unter Ausnutzung der Eu
ler-Knickung zu schaffen, bei dem mit geringen Gesamtab
messungen des Relais verhältnismäßig große Kontaktwege
erreicht werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
das Knickelement jeweils ein streifenförmiger Piezo-
Längswandler ist, der zwischen zwei ebenfalls streifen
förmigen äußeren Piezo-Längswandlern parallel in einer
gemeinsamen Ebene angeordnet und an den Enden jeweils
fest mit diesen gekoppelt ist, daß die beiden äußeren
Längswandler durch Anlegen einer Spannung in Polarisa
tionsrichtung verkürzbar und der das Knickelement bilden
de mittlere Längswandler durch Anlegen einer Spannung
entgegen der Polarisationsrichtung verlängerbar ist und
daß das bewegliche Kontaktelement in Form einer langge
streckten Kontaktfeder annähernd parallel zum mittleren
Längswandler angeordnet und mit einem Ende eingespannt
ist, in seinem Mittelabschnitt mit dem Knickelement in
Verbindung steht und mit seinem freien Ende dem Gegenkon
taktelement bzw. den Gegenkontaktelementen gegenüber
steht.
Bei dem erfindungsgemäßen Relais ist also das Knickele
ment parallel zwischen den rahmenförmig angeordneten äu
ßeren Längswandlern eingespannt, so daß die Länge der
Piezoelemente gleichzeitig die Gesamtlänge des Relais be
stimmt. Da das Knickelement selbst als Längswandler aus
gebildet ist, welches eine zu den äußeren Längswandlern
entgegengesetzte Längenänderung erfährt, läßt sich eine
zusätzliche Durchbiegung dieses Knickelementes und damit
gegenüber den bekannten Vorrichtungen eine größere Aus
lenkung erreichen. Durch die Trennung des beweglichen
Kontaktelementes vom Knickelement und dessen einseitige
Einspannung ist weiterhin eine zusätzliche Hebelwirkung
erzielbar, so daß die Durchbiegung des Knickelementes
über eine Hebelübersetzung in einen vergrößerten Kontakt
weg umgesetzt wird.
Der das Knickelement bildende mittlere Längswandler und
die beiden den Rahmen bildenden äußeren Längswandler kön
nen in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung aus ei
ner gemeinsamen, ein- oder mehrschichtigen Piezofolie ge
bildet und durch Längsschlitze in dieser freigeschnitten
sein. Werden diese Längsschlitze so geführt, daß sie je
weils innerhalb der Folie enden, bildet die Folie selbst
mit den beiden äußeren Längswandlern einen Rahmen, in
welchem der das Knickelement bildende mittlere Längswand
ler an beiden Enden einstückig befestigt bzw. eingespannt
ist. Aufgrund der Rahmenkonstruktion ist das Piezoelement
in diesem Fall nach außen hin - abgesehen von der Schalt
auslenkung - kräftefrei, so daß Drucklager oder Schieber
entfallen können. Die Piezofolie kann auf einfache Weise
in einem Gehäuse, beispielsweise durch Einstecken in
seitliche Nuten, befestigt werden.
In einer anderen Ausführungsform ist es aber auch mög
lich, den inneren Längswandler zumindest an einem Ende
mittels durchgehender Schlitze von den äußeren Längswand
lern zu trennen und diese Enden durch äußere Druckvor
richtungen, welche an den Enden der Längswandler angrei
fen, miteinander fluchtend zu halten. Natürlich können
die einzelnen Längswandler auch völlig getrennt herge
stellt und nebeneinander angeordnet sowie durch die
Druckvorrichtungen miteinander verbunden werden. Als
Druckvorrichtung kann beispielsweise jeweils eine gemein
same Einbettung in Isolierstoff, vorzugsweise Kunststoff,
der Enden der Längswandler dienen. Es ist aber auch mög
lich, die Längswandler gemeinsam in einem Gehäuse ela
stisch abzustützen.
Die vorliegende Beschreibung bezieht sich beispielshalber
jeweils auf einen mittleren Längswandler, der zwischen
zwei äußeren Längswandlern angeordnet ist und jeweils ein
bewegliches Kontaktelement betätigt. Diese Anordnung kann
natürlich beliebig erweitert werden. Beispielsweise könn
te der mittlere Längswandler über eine Isolierzwischenla
ge mehrere Kontaktelemente betätigen. Andererseits könn
ten aber auch mehrere mittlere Längswandler abwechselnd
zwischen jeweils "äußeren" Längswandlern angeordnet sein,
die jeweils eigene Kontaktelemente betätigen. Aus den
obigen Ausführungen ergibt sich, daß der Begriff "äußerer
Längswandler" jeweils für derartige Piezoelemente verwen
det wird, die durch Anlegen einer Spannung in Polarisa
tionsrichtung verkürzt werden, während der Begriff "mitt
lerer Längswandler" jeweils für solche Elemente verwendet
wird, die durch Anlegen einer Spannung entgegen der Pola
risationsrichtung verlängert werden.
Die Kraftübertragung von dem Knickelement bzw. dem mitt
leren Längswandler auf die zugehörige Kontaktfeder kann
in einfachster Weise durch eine im Mittelabschnitt der
Kontaktfeder ausgebildete Sicke erfolgen, welche an dem
mittleren Längswandler anliegt. Anstelle der Sicke könnte
aber auch beispielsweise ein an der Kontaktfeder befe
stigter Betätigungspimpel oder ein vergleichbares anderes
Betätigungselement Verwendung finden.
Bekanntlich können Piezoelemente jeweils in Polarisa
tionsrichtung mit erheblich höheren Spannungen beauf
schlagt werden als entgegen der Polarisationsrichtung.
Dies ist dadurch bedingt, daß beim Anlegen einer Spannung
entgegen der Polarisationsrichtung beim Erreichen der Ko
erzitivfeldstärke eine Umpolarisierung einsetzt, so daß
die gewünschte Funktion einer Verlängerung des Piezoele
ments bei einer höheren Spannung nicht mehr erreicht
wird. Für den Fall des erfindungsgemäßen Relais kann des
halb die an dem mittleren Längswandler anliegende Span
nung entgegen der Polarisationsrichtung nur etwa ein
Drittel der Spannung betragen, die an den äußeren Längs
wandlern in Polarisationsrichtung anliegt. Will man aber
in beiden Fällen mit der gleichen Spannung arbeiten, ist
es zweckmäßig, für den mittleren Längswandler jeweils
drei Piezoelemente in Serie zu schalten. Hierzu kann die
bereits vorher erwähnte mehrschichtige Piezofolie in der
Weise eingesetzt werden, daß eine aus drei Schichten oder
einem Vielfachen davon bestehende Piezofolie verwendet
wird, wobei die den mittleren Längswandler bildenden Ab
schnitte in Serie und die die äußeren Längswandler bil
denden Abschnitte parallel an der gemeinsamen Spannung,
jedoch entgegengesetzt, angeschaltet sind. Wenn also Uc
die Spannung ist, die bei gegebener Foliendicke zur Ko
erzitivfeldstärke führt, so ist es zweckmäßig, daß eine
konstante Spannung von 0,7 Uc an jeder Schicht des mitt
leren Längswandlers (entgegen der Polarisationsrichtung)
und eine Spannung von 2,1 Uc an den Schichten der äußeren
Längswandler in Polarisationsrichtung anliegen.
Das erfindungsgemäße Relais könnte zusätzlich mit mecha
nischen oder magnetischen Mitteln zur Herstellung einer
Kippcharakteristik versehen sein. Da solche bekannte Ein
richtungen aber den Aufbau komplizieren, ist in einer
zweckmäßigen Ausgestaltung vorgesehen, diese Kippcharak
teristik durch elektronische Mittel zu erreichen. Dabei
wird die Spannung an die Längswandler jeweils über eine
elektronische Schaltung zugeführt, welche nur zwei defi
nierte Spannungsniveaus, nämlich 0 V einerseits und eine
vorgegebene Erregerspannung andererseits abgibt.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 eine für das erfindungsgemäße Relais ver
wendbare Piezofolie in zwei Ansichten,
Fig. 3, 4 und 5 verschiedene Gestaltungen und Abwandlun
gen einer Fig. 1 entsprechenden Piezofolie,
Fig. 6 eine mögliche Drucklagerung eines Piezoelementes
in einem Relaisgehäuse,
Fig. 7 eine weitere Befestigungsmöglichkeit eines Piezo
elementes in einem Relaisgehäuse,
Fig. 8 und 9 ein erfindungsgemäß gestaltetes Relais in
zwei Ansichten.
Fig. 1 und 2 zeigen den prinzipiellen Aufbau eines fo
lienförmigen Piezoelementes, wie es bei einem erfindungs
gemäßen Relais verwendbar ist, in Vorderansicht und in
Seitenansicht. Eine solche Folie 1 kann in einer einzigen
Schicht oder auch mit mehreren aufeinanderliegenden
Schichten ausgebildet sein, wobei jeweils die Vorder- und
Rückseite der Folie bzw. einer jeden Schicht mit einer
flächigen Metallelektrode versehen sind, an die eine
Spannung in Polarisationsrichtung zur Erzielung einer
Verkürzung und entgegen der Polarisationsrichtung zur Er
zielung einer Verlängerung des Piezoelementes angelegt
wird. Im Gegensatz zu der Verwendung als Biegewandler
wird bei der Verwendung als Längswandler die Längenände
rung des Piezoelementes unmittelbar ausgenutzt, wobei
auch im Fall einer Mehrschichtfolie die aufeinanderlie
genden Schichten ihre Form in gleicher Richtung ändern.
Die in Fig. 1 dargestellte Piezofolie 1 ist mit zwei
Längsschlitzen 2 versehen, wodurch ein mittlerer Längs
wandler 3 gebildet wird, der zwischen zwei einen Rahmen
bildenden äußeren Längswandlern 4 eingespannt ist. Legt
man an den Rahmen bzw. an die äußeren Längswandler 4 eine
Spannung in Polarisationsrichtung an, so verkürzen sich
diese und der innere Längswandler 3 wird ausgelenkt, wie
in Fig. 2 zu sehen ist (Euler-Knickung). Die Auslenkung
wird noch verstärkt, indem an den inneren Längswandler 3
eine Spannung entgegen der Polarisationsrichtung angelegt
wird, so daß er sich verlängert. Das hier am Beispiel ei
ner einschichtigen Folie beschriebene Prinzip wird durch
die Verwendung einer mehrschichtigen Piezofolie nicht
verändert, da hier im Gegensatz zur Verwendung als Biege
wandler alle Schichten die gleichen Längenänderung aus
führen.
Fig. 3 zeigt eine mögliche Elektrodenanordnung für eine
Piezofolie 1 gemäß Fig. 1. Der die äußeren Längswandler 4
umfassende Rahmen ist mit einer Elektrodenbeschichtung 5
versehen, während der innere Längswandler 3 mit einer da
von getrennten Elektrode 6 beschichtet ist. Die Grenzbe
reiche 7 und 8 zwischen den jeweiligen Elektroden sind
von der Metallbeschichtung frei. Da sie die Grenzen zwi
schen unterschiedlichen Längenänderungen der Piezofolie
darstellen, sind diese Bereiche auch mechanisch am stärk
sten belastet. Dabei kann es zweckmäßig sein, die nicht
beschichteten Grenzbereiche an den Schlitzenden möglichst
groß zu machen, um die mechanische Belastung zu vermin
dern. Zweckmäßig kann es auch sein, gemäß Fig. 4 den
nicht beschichteten Grenzbereich 7 bogenförmig an die En
den der Schlitze 2 anzuschließen oder die Grenzbereiche
an der Unterseite der Piezofolie 1 so groß zu halten, daß
lediglich schmale Anschlußelemente 10 und 11 für die bei
den Elektroden 5 und 6 übrigbleiben. Lediglich der Voll
ständigkeit halber sei erwähnt, daß die Piezofolie auf
der Rückseite die gleiche Elektrodenbeschichtung aufweist
wie auf der dargestellten Vorderseite.
Wenn die Schlitze 2 jeweils innerhalb der Piezofolie 1
enden, ist der mittlere Längswandler 3 jeweils bereits
innerhalb der Folie zwischen den äußeren Längswandlern 4
eingespannt, so daß die auftretenden Kräfte innerhalb der
Folie aufgenommen werden. Soll jedoch die mechanische Be
lastung an den Grenzbereichen zwischen zwei unterschied
lich an Spannung liegenden Längswandlern vermieden wer
den, so können die Schlitze 2 auch an den Enden der
Längswandler bis nach außen geführt werden, so daß diese
voneinander getrennt sind. In Fig. 5 ist eine Ausfüh
rungsform dargestellt, bei der die Schlitze 12 an der Un
terseite der Folie 1 herausgeführt sind, während die
Grenzzone 7 im oberen Bereich genauso gestaltet ist wie
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4. Es wäre aber auch
eine Ausführungsform denkbar, bei der die Schlitze an
beiden Seiten der Längswandler durchgehend ausgeführt
sind, so daß drei völlig unabhängige streifenförmige
Längswandler gebildet werden. Um die Funktion für das er
findungsgemäße Relais übernehmen zu können, müssen dann
aber die voneinander getrennten Enden der Längswandler
durch zusätzliche Mittel miteinander gekoppelt werden,
beispielsweise durch eine Isolierstoffumspritzung, wie
sie in Fig. 5 mit dem Bezugszeichen 13 angedeutet ist.
Eine solche Einbettung muß natürlich derart fest mit den
Enden der Längswandler 3 und 4 verbunden sein, daß diese
auch bei unterschiedlicher Längenänderung mit den Enden
zueinander ausgerichtet bleiben. Nur so kann die für das
Relais funktionswichtige Durchbiegung des mittleren
Längswandlers 3 erreicht werden.
Fig. 6 zeigt in schematischer Darstellung die Anordnung
eines Piezoelementes 21 in einem Relaisgehäuse 22, wobei
angenommen ist, daß die das Piezoelement bildenden Längs
wandler zumindest an einem Ende voneinander getrennt
sind, so daß nach außen Kräfte frei werden. In diesem
Fall ist das Piezoelement 21 mit einem Ende der Längs
wandler in einer Lagerkerbe 23 gehalten, während das an
dere Ende mit einer Feder 24 als Druckelement beauf
schlagt ist, welche sich im Gehäuse abstützt und die En
den der zusammengehörigen Längswandler auf gleicher Höhe
hält. Anschlußelemente 25 sind auf nicht näher darge
stellte Weise mit den Elektroden der Längswandler und mit
den Kontaktelementen verbunden.
Fig. 7 zeigt ein Relaisgehäuse in schematischer Darstel
lung, bei dem ein rahmenförmig geschlossenes Piezoelement
31 in einem Gehäuse 32 angeordnet ist. Dabei wird ange
nommen, daß das Piezoelement mit seinem mittleren Längs
wandler 33 und seinen äußeren Längswandlern 34 so gestal
tet ist, daß die Enden aller Längswandler entweder gemäß
Fig. 3 innerhalb der Folie zusammenhängen oder gemäß Fig.
5 durch zusätzliche Umhüllung miteinander verankert sind,
so daß eine äußere Druckvorrichtung nicht erforderlich
ist. In diesem Fall genügt es, das rahmenförmige Piezo
element 31 in Nuten 35 des Gehäuses einzustecken, wobei
die nicht dargestellten Kontaktelemente in vergleichbarer
Weise befestigt sein können.
In Fig. 8 ist der Gesamtaufbau eines piezoelektrischen
Relais gezeigt. Das Piezoelement 41 ist in einem Gehäuse
42 untergebracht, wobei der mittlere Längswandler 43 an
einem Gehäusevorsprung 45 anliegt und dadurch eine defi
nierte Durchbiegung erhält, während die äußeren Längs
wandler 44 gestreckt ausgebildet sind. Eine Kontaktfeder
46 ist mit ihrem einen Ende 46a im Gehäuse verankert,
während ihr freies Ende 46b zwischen zwei Gegenkontakt
elementen 47 umschaltbar ist. Die Umschaltung erfolgt
durch Anlegen einer Spannung in Polarisationsrichtung an
die äußeren Längswandler 44 sowie gegen die Polarisa
tionsrichtung an den inneren Längswandler 43. Dieser in
nere Längswandler 43 biegt sich dann stärker durch und
schaltet die über eine Sicke 49 an ihm im Mittelbereich
anliegende Kontaktfeder 46 um. Das Übersetzungsverhältnis
und damit der Kontakthub an den Kontaktstellen kann durch
entsprechende Lage der Sicke 49 in mehr oder weniger gro
ßer Entfernung von der Einspannstelle eingestellt werden.
Anstelle der Sicke 49 könnte auch beispielsweise eine
Isolierstoffumspritzung der Kontaktfeder oder eine ähnli
che Betätigungsvorrichtung dienen.
Natürlich könnte das Relais auch für mehrere Kontakte
ausgelegt werden, wobei beispielsweise über den Längs
wandler 43 und ein entsprechendes Betätigungselement meh
rere miteinander fluchtend angeordnete Kontaktfedern 46
betätigt werden könnten. Wie eingangs bereits erwähnt,
könnten auch mehrere innere Längswandler zur Betätigung
jeweils einer Kontaktfeder nebeneinander im Gehäuse vor
gesehen werden.
Fig. 9 zeigt das Gehäuse 42 von oben gesehen. In diesem
Beispiel sind die Anschlußelemente als Flachkontakte für
Oberflächenmontage auf Leiterplatten gestaltet (SMD-Tech
nik). Zu sehen sind dabei die Anschlüsse 51 für den Rah
men, d. h. für die äußeren Längswandler 44 des Piezoele
ments, die Anschlüsse 52 für den mittleren Längswandler
43, außerdem Kontaktanschlüsse 53, 54 und 55 für jeweils
eine Mittelfeder und zwei Gegenkontaktelemente von zwei
Umschaltkontakten. Die Anschlüsse 51 und 52 für die
Piezowandler könnten auch zusammengefaßt werden, so daß
jeweils einer dieser Anschlüsse ausreichen würde.
Claims (10)
1. Piezoelektrisches Relais mit mindestens einem piezo
elektrischen Längswandler (1; 21; 31; 41) und mindestens
einem langgestreckten flexiblen Knickelement (3; 33; 43),
welches mit beiden Enden unter Druck mit leichter Durch
biegung seines Mittelabschnitts eingespannt und minde
stens an einem Ende mit dem mindestens einen Längswandler
(4; 34; 44) derart verbunden ist, daß dessen Längenände
rung in eine Verkürzung der Einspannlänge und eine ent
sprechende Durchbiegung des Knickelementes (3; 33; 43)
umsetzbar ist, wobei über den durchgebogenen Mittelab
schnitt des Knickelementes (3; 33; 43) mindestens ein be
wegliches Kontaktelement (46) betätigbar ist, das seiner
seits mit mindestens einem feststehenden Gegenkontaktele
ment (47, 48) zusammenwirkt, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Knickelement jeweils
ein streifenförmiger Piezo-Längswandler (3; 33; 43) ist,
der zwischen zwei ebenfalls streifenförmigen äußeren
Piezo-Längswandlern (4; 34; 44) parallel in einer gemein
samen Ebene angeordnet und an den Enden fest mit diesen
gekoppelt ist, daß die beiden äußeren Längswandler (4;
34; 44) durch Anlegen einer Spannung in Polarisations
richtung verkürzbar und der das Knickelement bildende
mittlere Längswandler (3; 33; 43) durch Anlegen einer
Spannung entgegen der Polarisationsrichtung verlängerbar
ist und daß das bewegliche Kontaktelement (46) in Form
einer langgestreckten Kontaktfeder annähernd parallel zum
mittleren Längswandler (3; 33; 43) angeordnet und mit ei
nem Ende (46a) eingespannt ist, in seinem Mittelabschnitt
(49) mit dem Knickelement in Verbindung steht und mit
seinem freien Ende (46b) dem Gegenkontaktelement bzw. den
Gegenkontaktelementen (47, 48) gegenübersteht.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der das Knickelement bildende
mittlere Längswandler (3) mit den beiden äußeren Längs
wandlern (4) aus einer gemeinsamen ein- oder mehrschich
tigen Piezofolie (1) gebildet und durch Längsschlitze (2)
von diesen freigeschnitten ist.
3. Relais nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Längsschlitze (2) beiderseits
jeweils innerhalb der Piezofolie (1) enden, so daß die
beiden äußeren Längswandler (4) einen Rahmen bilden, in
welchem der mittlere Längswandler (3) mit beiden Enden
einstückig befestigt ist.
4. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der innere Längswandler
(3) zumindest an einem Ende mittels durchgehender Schlit
ze (12) von den äußeren Längswandlern (4) getrennt und
mittels an den Enden der jeweiligen Längswandler angrei
fender Druckvorrichtungen (13; 23, 24) miteinander fluch
tend gehalten werden.
5. Relais nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Druckvorrichtung jeweils eine
gemeinsame Isolierstoff-Einbettung (13) der Enden der
Längswandler (3, 4) vorgesehen ist.
6. Relais nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Druckvorrichtung eine zumin
dest an einer Seite elastische Abstützung (23, 24) der
Enden der Längswandler (21) in einem Gehäuse (22) vorge
sehen ist.
7. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mehr als drei Längs
wandler in einer Ebene nebeneinander angeordnet sind, wo
bei die jeweils unmittelbar nebeneinander liegenden
Längswandler abwechselnd in der und gegen die Polarisa
tionsrichtung an Spannung anlegbar sind.
8. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kontaktfeder (46)
in ihrem Mittelabschnitt eine an dem gegenüberstehenden
mittleren Längswandler (43) anliegende Sicke (49) auf
weist.
9. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils Längswandler
aus drei mit Elektroden beschichteten Piezoschichten be
stehen, wobei die Piezoschichten des jeweils das Knick
element bildenden mittleren Längswandlers entgegen der
Polarisationsrichtung in Serie und die Piezoelemente der
äußeren Längswandler in Polarisationsrichtung parallel an
eine gemeinsame Spannung anschaltbar sind.
10. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die
Spannung an die Längswandler über eine elektronische
Schaltung zugeführt wird, welche wahlweise nur zwei de
finierte Spannungsniveaus, nämlich 0 V und eine vorgege
bene Erregerspannung, abgibt.
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1986
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