DE3603022C2 - Piezoelektrisches Relais - Google Patents
Piezoelektrisches RelaisInfo
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
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- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H57/00—Electrostrictive relays; Piezoelectric relays
Landscapes
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Description
Die Erfindung betrifft ein piezoelektrisches Relais mit
zwei parallel zueinander angeordneten, einseitig in einem
Gehäuse eingespannten Piezoelementen, welche unabhängig
voneinander an Spannung legbar sind, wobei eine Relativ
bewegung der freien Enden der beiden Piezoelemente über
eine Hebelvorrichtung auf ein bewegliches Kontaktelement
übertragbar ist.
Aus der US-PS 2,471,967 ist ein derartiges piezoelektri
sches Relais bekannt, bei dem zwei Biegewandler parallel
nebeneinander mit jeweils einem Ende so in einem Gehäuse
verankert sind, daß ihre freien Enden zueinander entge
gengesetzte Biegeauslenkungen vollziehen. Diese entgegen
gesetzten Bewegungen werden dann über eine Gelenkhebel
vorrichtung in eine Schwenkbewegung eines zeigerförmigen
Ankers bzw. Mittelkontaktelementes umgesetzt. Bei diesem
bekannten Relais ergibt sich allerdings ein sehr langer
oder hoher Aufbau, da sich die Längenausdehnungen der
Biegewandler einerseits und des langgestreckten Ankers
andererseits summieren. Außerdem ist bei dem bekannten
Relais keine Möglichkeit zur Erzeugung einer Kippcharak
teristik vorgesehen, so daß beim Umschalten eine schlei
chende Kontaktgabe auftritt; auch ist nicht berücksich
tigt, daß der Biegeeffekt der Piezoelemente nach der er
sten Auslenkung wieder nachläßt und allmählich zurück
geht, so daß die anfängliche Kontaktkraft nicht aufrecht
erhalten werden kann.
Aus der US-PS 4,383,195 ist weiterhin eine piezoelektri
sche Schaltvorrichtung bekannt, welche mit einem einzigen
Biegewandler arbeitet, der einseitig eingespannt ist und
an seinem freien Ende Kontaktstücke trägt. Zur Erzeu
gung einer Kippcharakteristik ist dort zusätzlich eine
Schnappfeder parallel zum Biegewandler angeordnet und am
Ende mit diesem verbunden. Dadurch soll der Biegewandler
seine Auslenkung auch nach Abschaltung der Erregerspan
nung beibehalten. Nachteilig ist bei dieser bekannten
Vorrichtung zunächst, daß Biegewandler allgemein wegen
der inneren Reibung zwischen den verschiedenen Schichten
keine optimale Ausnutzung des Piezoeffekts gewährleisten.
Außerdem ist es schwierig, auf dem Biegewandler selbst
Kontaktstücke und Zuleitungen für die Kontaktstücke anzu
bringen. Schließlich ist bei der bekannten Schaltvorrich
tung auch ungünstig, daß durch die Anbringung der Kon
taktstücke unmittelbar auf dem Biegewandler dessen Aus
lenkung unmittelbar den Kontakthub darstellt; für übliche
Kontaktabstände dürfte dies nur dann ausreichen, wenn der
Biegewandler eine große Länge aufweist, was wiederum zu
einer unerwünschten Baugröße des Relais führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein piezoelektrisches Re
lais der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem
Piezoelemente mit möglichst günstiger Ausnutzung des Pie
zoeffektes verwendet werden, wobei die erreichbare Defor
mation in einen möglichst großen Kontaktweg umgesetzt
werden kann. Die Piezoelemente selbst sollen frei sein
von Kontaktelementen und Zuführungen, während gleichzei
tig eine gute Kippcharakteristik und eine stabile Einhal
tung des jeweiligen Schaltzustandes unabhängig davon ge
währleistet sein soll, ob die Erregerspannung abgeschal
tet wird bzw. die durch den Piezoeffekt erzielte Deforma
tion zurückgeht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die beiden Piezoelemente als Längswandler ausgebildet
sind, daß die freien Enden der beiden Längswandler ge
meinsam in einem Betätigungskörper befestigt sind und daß
das bewegliche Kontaktelement eine annähernd parallel zu
den Längswandlern angeordnete, mit ihren beiden Enden un
ter Längsdruck eingespannte und jeweils durch ihre Ein
spannebene bewegbare Knickfeder ist, die etwa mittig zwi
schen ihren eingespannten Enden mindestens ein mit minde
stens einem Gegenkontaktelement zusammenwirkendes Kon
taktstück trägt und im Bereich zwischen dem Kontaktstück
und einer Einspannstelle starr mit einem im Betätigungs
körper verankerten Betätigungshebel verbunden ist.
Die bei der Erfindung verwendeten Längswandler haben ei
nen verhältnismäßig hohen Wirkungsgrad, da sie die Ver
längerung oder Verkürzung eines Piezoelementes, vorzugs
weise in Form einer Piezofolie, direkt ausnutzen. Im Ge
gensatz zu Biegewandlern werden keine aneinander liegen
den und mit entgegengesetzten Spannungen beaufschlagten
Piezoschichten verwendet, vielmehr erfährt jeweils das
gesamte Piezoelement eine Längenänderung, nämlich eine
Verkürzung bei Anlegen einer Spannung in Polarisations
richtung oder eine Verlängerung bei Anlegen einer Span
nung entgegen der Polarisationsrichtung.
Die relative Längenänderung der beiden Längswandler zu
einander wird von ihren freien Enden über den fest mit
ihnen verbundenen Betätigungskörper und den Betätigungs
hebel auf eine Knickfeder übertragen, welche parallel ne
ben den Längswandlern angeordnet ist und dadurch die Län
ge des Relais nicht vergrößert, andererseits aber die ge
ringe Deformation der Längswandler in einen verhältnismä
ßig großen Schaltweg mit Kippcharakteristik umsetzt.
Zweckmäßigerweise ist diese Knickfeder als freigeschnit
tener Mittelsteg eines Blattfederrahmens ausgebildet,
dessen beiderseits der Knickfeder liegenden Seitenstege
jeweils mittels einer Sicke verkürzt sind.
Der Betätigungshebel ist zweckmäßigerweise durch einen
oder mehrere von der Knickfeder rechtwinkelig abgebogene
Blechlappen gebildet, welcher bzw. welche in dem vorzugs
weise als Kunststoffumspritzung ausgebildeten Betäti
gungskörper verankert ist bzw. sind. Die freien Enden der
Längswandler können dabei in einer Tasche des Betäti
gungskörpers angeordnet und durch Vergießen oder Umsprit
zen verankert sein.
In zweckmäßiger Ausführungsform kann die Knickfeder als
Mittelkontaktfeder in einer Umschaltkontaktanordnung die
nen, wobei sie beiderseits mit je einem Kontaktstück ver
sehen ist. Sie kann aber auch als Brückenkontaktelement
dienen, wobei die an ihr befestigten Kontaktstücke je
weils zwei Gegenkontaktelementen gegenüberstehen. In die
sem Fall braucht die Knickfeder nicht aus gut leitendem
Material zu bestehen und sie braucht auch nicht mit einem
eigenen Anschluß versehen zu werden. Natürlich ist es
auch möglich, mit der Längswandleranordnung über den Be
tätigungskörper mehrere miteinander fluchtend angeordnete
Knickfedern umzuschalten oder auch über eine einzige
Knickfeder über entsprechende Betätigungsstege mehrere
Kontaktelemente zu betätigen.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbei
spiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 ein erfindungsgemäß gestaltetes piezoelek
trisches Relais in zwei Ansichten,
Fig. 3 und 4 die Piezoelemente mit der Knickfeder in zwei
verschiedenen Schaltzuständen.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Relais besitzt ein
Gehäuse aus einem rahmen- oder wannenförmigen Grundkörper
1 mit einem Bodenteil 1a und einer Kappe 2. Zwei piezo
elektrische Längswandler 3 und 4 sind parallel zueinan
der, jedoch getrennt, angeordnet und mit jeweils einem
Ende 3a bzw. 4a in einer Tasche 5 des Grundkörpers veran
kert, im vorliegenden Beispiel mit einer Kunststoffmasse
6 vergossen. Die freien Enden 3b und 4b dieser beiden
Längswandler sind ebenfalls verbunden, und zwar sind sie
in einem aus Kunststoff bestehenden Betätigungskörper 7
in einer Tasche 8 mit Vergußmasse 9 eingebettet. Eine un
terschiedliche Längsausdehnung der beiden Längswandler
bewirkt somit eine Dreh- bzw. Schwenkbewegung des Betäti
gungskörpers 7.
Parallel zu den beiden Längswandlern 3 und 4 ist eine
Rahmenfeder 10 im Grundkörper 1 befestigt, welche zwei
äußere Haltestege 11 und 12 und einen mittleren Steg als
Knickfeder 13 aufweist. Die beiden äußeren Stege 11 und
12 sind jeweils mit Sicken 14 bzw. 15 versehen und auf
diese Weise in ihrer Länge verkürzt. Dadurch wird die
mittlere Knickfeder 13 zwangsweise durchgebogen.
Die Rahmenfeder 10 liegt zwischen zwei parallel zu ihr
angeordneten Kontaktblechen 16 und 17, die etwa in ihrer
Mitte jeweils ein Kontaktstück 18 bzw. 19 tragen. Zwi
schen diesen beiden Kontaktstücken ist die Knickfeder,
die in ihrem Mittelbereich ebenfalls zwei Kontaktstücke
20 und 21 trägt, umschaltbar.
Im Bereich zwischen den Kontaktstücken 20 und 21 einer
seits und der Einspannstelle 22 der Knickfeder an ihrem
Rahmen 10 andererseits sind seitlich zwei rechtwinkelig
abgebogene Betätigungslappen 23 vorgesehen, welche in dem
Betätigungskörper 7 beispielsweise durch Umspritzen ver
ankert sind und die Schwenkbewegung dieses Betätigungs
körpers 7 auf die Knickfeder übertragen. Diese wird über
die als Hebel wirkenden Betätigungslappen 23 durch ihre
Einspannebene hindurchbewegt und so zwischen ihren beiden
Endlagen umgeschaltet.
Die Funktion des Relais ist anhand der Fig. 3 und 4 zu
sehen. Die beiden Längswandler 3 und 4 sind jeweils mit
Anschlußelementen 24 und 25 bzw. 26 und 27 versehen, über
die getrennt an jeden der Längswandler Spannung angelegt
werden kann. Wird beispielsweise gemäß Fig. 3 an den
Längswandler 3 eine Spannung in Polarisationsrichtung an
gelegt, so verkürzt sich dieser gegenüber dem Längswand
ler 4 um einen Betrag d1, wodurch der Betätigungskörper 7
die gezeigte Schwenkbewegung ausführt und über die Betä
tigungslappen 23 die Knickfeder 13 in Kontakt mit dem Ge
genkontaktelement 17 bringt. Wird dagegen gemäß Fig. 4
eine Spannung in Polarisationsrichtung an den Längswand
ler 4 angelegt, so verkürzt sich dieser um einen Betrag
d1 gegenüber dem Längswandler 3. Dadurch wird über den
Betätigungslappen 23 eine entgegengesetzte Schwenkbewe
gung auf die Knickfeder 13 ausgeübt, so daß sie in die
entgegengesetzte Lage schnappt und Kontakt mit dem Gegen
kontaktelement 16 gibt.
Eine Vergrößerung der Schaltauslenkung läßt sich noch da
durch erreichen, daß jeweils an den einen Längswandler
eine Spannung in Polarisationsrichtung und an den anderen
Längswandler eine Spannung entgegen der Polarisations
richtung angelegt wird, so daß sich der erstere verkürzt
und der zweite sich verlängert. In jedem Fall wird der
durch kurzzeitiges Anliegen der Spannung an einen oder an
beide Längswandler erreichte Schaltzustand durch die
Knickfeder beibehalten, auch wenn die Spannung abgeschal
tet wird oder bei länger anliegender Spannung der Piezo
effekt sich abschwächt.
Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, ist die Kontaktanordnung
in Schichtbauweise im Grundkörper 1 untergebracht. Durch
Stufen 28, 29 und 30 des Grundkörpers können die Kontakt
elemente 16, 10 und 17 nacheinander in den Grundkörper
eingelegt und dort befestigt werden, was ohne weiteres
durch Automaten vorgenommen werden kann. Die Anschlußele
mente für die Piezowandler und für die Kontaktelemente
sind als Flachkontakte 31 ausgeführt, so daß das Relais
für Oberflächenmontagetechnik (SMD-Technik) geeignet ist.
Natürlich könnten anstelle dieser Flachkontakte auch Löt
stifte oder Flachstecker vorgesehen werden.
Claims (7)
1. Piezoelektrisches Relais mit zwei parallel zueinander
angeordneten, einseitig in einem Gehäuse (1) eingespann
ten Piezoelementen (3, 4), welche unabhängig voneinander
an Spannung legbar sind, wobei eine Relativbewegung der
freien Enden der beiden Piezoelemente (3, 4) über eine
Hebelvorrichtung (7, 23) auf ein bewegliches Kontaktele
ment (13) übertragbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Piezoelemente als Längswandler (3, 4) ausgebildet sind,
daß die freien Enden (3b, 4b) der beiden Längswandler (3, 4) gemeinsam in einem Betätigungskörper (7) befestigt sind und
daß das bewegliche Kontaktelement (13) eine annähernd parallel zu den Längswandlern (3, 4) angeordnete, mit ih ren beiden Enden unter Längsdruck eingespannte und je weils durch ihre Einspannebene bewegbare Knickfeder (13) ist, die etwa mittig zwischen ihren eingespannten Enden mindestens ein mit mindestens einem Gegenkontaktelement (16, 17) zusammenwirkendes Kontaktstück (20, 21) trägt und im Bereich zwischen dem Kontaktstück (20, 21) und ei ner Einspannstelle (22) starr mit einem im Betätigungs körper (7) verankerten Betätigungshebel (23) verbunden ist.
daß die beiden Piezoelemente als Längswandler (3, 4) ausgebildet sind,
daß die freien Enden (3b, 4b) der beiden Längswandler (3, 4) gemeinsam in einem Betätigungskörper (7) befestigt sind und
daß das bewegliche Kontaktelement (13) eine annähernd parallel zu den Längswandlern (3, 4) angeordnete, mit ih ren beiden Enden unter Längsdruck eingespannte und je weils durch ihre Einspannebene bewegbare Knickfeder (13) ist, die etwa mittig zwischen ihren eingespannten Enden mindestens ein mit mindestens einem Gegenkontaktelement (16, 17) zusammenwirkendes Kontaktstück (20, 21) trägt und im Bereich zwischen dem Kontaktstück (20, 21) und ei ner Einspannstelle (22) starr mit einem im Betätigungs körper (7) verankerten Betätigungshebel (23) verbunden ist.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Knickfeder (13) als freige
schnittener Mittelsteg eines Blattfederrahmens (10) aus
gebildet ist, dessen beiderseits der Knickfeder (13) lie
genden Seitenstege (11, 12) jeweils mittels einer Sicke
(14, 15) verkürzt sind.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Betätigungshebel ein
oder mehrere rechtwinkelig von der Knickfeder (13) abge
bogene Blechlappen (23) dienen.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungskörper
(7) als Isolierstoffumhüllung des Betätigungshebels (23)
ausgebildet ist und daß die freien Enden der Längswandler
(3, 4) in einer Tasche (8) des Betätigungskörpers (7)
eingegossen sind.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Knickfeder bei
derseits je ein Brückenkontaktstuck trägt, mit dem in je
der Schaltstellung jeweils zwei Gegenkontaktelemente ver
bunden werden.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Knickfeder als
Mittelkontaktfeder mit einem eigenen Anschlußelement ver
sehen ist und mittels beiderseits aufgebrachter Kontakt
stücke (20, 21) zwischen zwei Gegenkontaktelementen (18,
19) umschaltbar ist.
7. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Knickfeder (13)
mit ihren Gegenkontaktelementen (16, 17) in Schichtbau
weise auf stufenförmig angeordneten Anlageflächen (28,
29, 30) eines Grundkörpers (1) angeordnet ist.
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DE3603022A1 DE3603022A1 (de) | 1987-08-06 |
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- 1986-01-31 DE DE19863603022 patent/DE3603022C2/de not_active Expired - Fee Related
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