DE10015598A1 - Mikroaktoranordnung - Google Patents
MikroaktoranordnungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mikroaktoranordnung, insbesondere für ein Mikrorelais. Sie besteht aus einem Substrat mit zwei thermomechanischen Mikroaktoren. Der erste Mikroaktor vollführt bei thermischer Anregung eine Bewegung parallel, der zweite senkrecht zur Substratoberfläche. Beide thermomechanischen Mikroaktoren sind derart gegenseitig angeordnet, dass der erste Mikroaktor in ausgelenktem Zustand bis unter den zweiten Mikroaktor reicht. DOLLAR A Hierdurch lässt sich der erste Mikroaktor bei Abschalten des zweiten Mikroaktors in dieser Stellung leistungslos halten. Mit der vorliegenden Mikroaktoranordnung lassen sich die Vorteile einer hohen Stellkraft und hoher Stellwege thermomechanischer Mikroaktoren für Mikrorelais einsetzen, ohne Energie für das Halten der einzelnen Schaltzustände aufwenden zu müssen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mikro
aktoranordnung mit einem Substrat mit einem ersten
thermomechanischen Mikroaktor und einem zweiten thermo
mechanischen Mikroaktor, wobei der erste thermomechani
sche Mikroaktor bei einer thermischen Anregung im We
sentlichen parallel zur Oberfläche des Substrates aus
gelenkt wird. Die Mikroaktoranordnung eignet sich ins
besondere für den Einsatz als Mikrorelais.
Mikrorelais ersetzen zunehmend konventionelle
elektromechanische Relais, da sie mit geringeren Kosten
und geringerem Platzbedarf hergestellt werden können
und aufgrund ihrer Größe auch geringere Schaltzeiten
erreichen. Derzeit werden diese Mikrorelais in der Re
gel auf Basis von Mikroaktoren realisiert, die nach dem
elektrostatischen Wirkprinzip arbeiten. Diese elek
trostatischen Mikrorelais zeichnen sich allerdings
durch relativ kleine Stellwege und kleine Stellkräfte
der Mikroaktoren aus, was einerseits zu Problemen hin
sichtlich der Durchschlagfestigkeit des Mikrorelais und
andererseits zu Problemen aufgrund eines erhöhten Kon
taktverschleißes führt.
Thermomechanische Mikroaktoren, die in anderen Be
reichen der Mikrosystemtechnik zum Einsatz kommen,
zeichnen sich demgegenüber vor allem durch die Erzeu
gung vergleichsweise großer Stellkräfte und Stellwege
bei gleichzeitig moderatem Leistungsverbrauch aus. Sie
finden in der Mikrosystemtechnik vor allem für die Kon
struktion von Mikrostellelementen Anwendung, bei denen
es auf möglichst große Stellkräfte und Stellwege an
kommt. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz in Mikro
ventilen. Da für den Betrieb thermischer Mikroaktoren
in der Regel elektrische Leistungen im Bereich von ei
nigen 100 mW benötigt werden, kommen thermische Antrie
be bisher vornehmlich für den Aufbau einzelner Stelle
lemente in Frage.
Als besonderer Nachteil thermomechanischer Mikro
aktoren erweist sich jedoch, dass ein thermomechani
scher Mikroaktor zum Halten seines durch thermische An
regung herbeigeführten ausgelenkten Zustandes (ON-
Zustand) kontinuierlich durch Energiezufuhr geheizt
werden muss. Aus diesem Grunde werden thermomechanische
Mikroatoren in Mikrorelais wie auch für eine Vielzahl
von anderen Applikationen bisher nicht oder nur in Aus
nahmefällen eingesetzt.
Die US 5,909,078 zeigt ein Beispiel für eine Mi
kroaktoranordnung mit thermomechanischen Mikroaktoren
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Als Mi
kroaktor wird hierbei ein einzelner oder eine Vielzahl
von nebeneinander angeordneten balkenförmigen Elementen
eingesetzt, die parallel zu einer Substratoberfläche an
jeweils beiden Enden am Substrat eingespannt und in ei
ner Vorzugsrichtung parallel zur Substratoberfläche
vorgespannt sind. Durch Aufheizen der balkenförmigen
Elemente dehnen sich diese im eingespannten Zustand
aus, so dass eine Auslenkung in der Vorzugsrichtung
parallel zur Substratoberfläche resultiert. Diese Aus
lenkbewegung kann beispielsweise zum Öffnen oder
Schließen einer Ventilöffnung im Substrat eingesetzt
werden.
Auch die thermomechanischen Mikroaktoren dieser
Druckschrift lassen sich jedoch nicht ohne die obigen
Nachteile in einem Mikrorelais verwenden, in dem ein
zelne Schaltzustände längere Zeit gehalten werden müs
sen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Mikroak
toranordnung anzugeben, die ein Umschalten zwischen zu
mindest zwei Schaltzuständen mit großer Stellkraft und
großem Stellweg ermöglicht, wobei die jeweiligen
Schaltzustände leistungslos gehalten werden können.
Die Aufgabe wird mit der Mikroaktoranordnung nach
Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Mikroaktoranordnung sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Die vorliegende Mikroaktoranordnung besteht aus
einem Substrat mit zumindest zwei thermomechanischen
Mikroaktoren. Ein erster thermomechanischer Mikroaktor
ist in einer aus dem Stand der Technik bekannten Weise
auf dem Substrat angeordnet, wobei er bei einer thermi
schen Anregung im Wesentlichen parallel zur Oberfläche
des Substrates ausgelenkt wird, d. h. seine Stellbewe
gung im Wesentlichen parallel zur Oberfläche ausführt.
Erfindungsgemäß ist der zweite thermomechanische Mikroaktor
einerseits derart ausgebildet, dass er bei einer
thermischen Anregung im Wesentlichen senkrecht zur
Oberfläche des Substrates ausgelenkt wird, d. h. seine
Stellbewegung im Wesentlichen senkrecht zur Substrato
berfläche durchführt. Andererseits ist der zweite ther
momechanische Mikroaktor relativ zum ersten thermome
chanischen Mikroaktor derart angeordnet, dass ein Ab
schnitt des ersten thermomechanischen Mikroaktors bei
einer thermischen Anregung bis unter einen Abschnitt
des zweiten thermomechanischen Mikroaktors - in ausge
lenktem Zustand - reicht. Da der zweite thermomechani
sche Mikroaktor eine Stellbewegung im Wesentlichen
senkrecht zur Substratoberfläche vollführt, befindet
sich somit ein Abschnitt des ersten thermomechanischen
Mikroaktors in einem ausgelenkten Zustand zwischen ei
nem Abschnitt des zweiten thermomechanischen Mikroak
tors und der Substratoberfläche, so dass dieser Ab
schnitt des ersten thermomechanischen Mikroaktors bei
Abschalten des zweiten thermomechanischen Mikroaktors
von diesem eingeklemmt wird.
Diese Anordnung zweier thermomechanischer Mikroak
toren ermöglicht es somit, den Schaltzustand (ON-
Zustand) des ersten thermomechanischen Mikroaktors lei
stungslos zu halten. Beim Umschalten vom Ruhezustand
(OFF-Zustand) in den ON-Zustand werden zunächst beide
thermomechanischen Mikroaktoren angeschaltet, d. h.
thermisch angeregt, so dass sich ein erster Abschnitt
des ersten thermomechanischen Mikroaktors unter einen
zweiten Abschnitt des zweiten thermomechanischen Mikro
aktors bewegt. Anschließend wird der zweite thermome
chanische Mikroaktor abgeschaltet und klemmt dadurch
den ersten Abschnitt des ersten thermomechanischen Mikroaktors
ein. Wird dieser anschließend ebenfalls durch
Unterbrechung der Wärmezufuhr abgeschaltet, so ver
bleibt er in der ausgelenkten Stellung, da er durch die
Klemmwirkung des abgeschalteten zweiten thermomechani
schen Mikroaktors in dieser Position gehalten wird.
Diese Haltestellung wird einerseits durch die Reibung
zwischen den beiden Mikroaktoren und andererseits durch
die hohe Rückstellkraft, mit der zweite thermische Mi
kroaktor seine Ruhestellung einnimmt, ermöglicht. Auf
diese Weise wird der ausgelenkte Zustand des ersten
thermomechanischen Mikroaktors ohne weitere Energiezu
fuhr, das heißt leistungslos, gehalten. Zum Lösen die
ser Haltestellung ist es lediglich erforderlich, den
zweiten thermomechanischen Mikroaktor kurz anzuschal
ten, wodurch die Haltestellung gelöst wird und der er
ste thermomechanische Mikroaktor in seine Ruhestellung
(OFF-Zustand) zurückkehrt, in der er ebenfalls ohne
Energiezufuhr verbleibt.
Durch diese Eigenschaft der erfindungsgemäßen Mi
kroaktoranordnung, zwei Schaltzustände mit Hilfe von
thermomechanischen Mikroaktoren leistungslos halten zu
können, eröffnet sich die Möglichkeit, die großen
Stellkräfte und Stellhübe thermomechanischer Mikroakto
ren auch in Bereichen einzusetzen, für die sie bisher
nicht geeignet waren. Die vorliegende Mikroaktoranord
nung ist hierbei besonders für den Einsatz in Mikrore
lais geeignet, läßt sich aber selbstverständlich auch
für andere Anwendungen wie beispielsweise für Mikroven
tile einsetzen. Durch die Verwendung der vorliegenden
Mikroaktoranordnung wird es gerade beim Einsatz in Mi
krorelais möglich, vergleichsweise große Stellwege mit
einer relativ großen Andruckkraft auf die zu überbrückenden
Kontakte zu kombinieren. Der erste thermomecha
nische Aktor, im Folgenden auch als lateraler Aktor be
zeichnet, kann hierbei so ausgelegt werden, dass er Hü
be bzw. Stellwege von 50-80 µm ermöglicht. Durch die
se großen Stellwege können die elektrischen Kontakte im
Relais einen größeren gegenseitigen Abstand aufweisen,
so dass einerseits die Durchschlagfestigkeit des Relais
erhöht und andererseits ein Übersprechen zwischen ein
zelnen Leitungen vermindert wird. Gleichzeitig entwic
kelt der zweite thermomechanische Aktor, im folgenden
auch als z-Aktor bezeichnet, der den lateralen Aktor in
einer ausgelenkten Position hält, bei seiner Rückstell
bewegung in die Ruhelage Andruckkräfte im Bereich von
10 mN-50 mN und mehr. Der laterale Aktor sorgt dem
nach für den großen Hub während der z-Aktor für das
Schließen der Relais-Kontakte die große Andruckkraft
liefert, da er den lateralen Aktor mit dieser Andruck
kraft gegen die Substratoberfläche presst, auf der beim
Mikrorelais die zu schließenden Kontakte angeordnet
sind.
Die elektrische Leistung von ca. 200-300 mW zum
Schalten des Mikrorelais wird nur während der kurzen
Schaltphasen benötigt, während die einzelnen Schaltzu
stände leistungslos gehalten werden können. Der benö
tigte Flächenbedarf für die beiden Mikroaktoren auf dem
Substrat beträgt in der Regel etwa 2 mm × 1 mm und ist
damit vergleichbar den Flächen, die für Mikrorelais
nach dem elektrostatischen Wirkprinzip benötigt werden.
Die vorliegende Mikroaktoranordnung ist damit im Hin
blick auf die erreichbaren Schaltkräfte und die er
reichbaren Schalthübe jedem bislang bekannten Mikrore
lais-Konzept deutlich überlegen.
Es versteht sich jedoch von selbst, dass die er
findungsgemäße Mikroaktoranordnung auch für andere An
wendungen geeignet ist, bei denen einerseits zumindest
zwei Schaltzustände leistungslos gehalten werden müssen
und andererseits große Stellkräfte und Stellwege erfor
derlich sind.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Mikro
aktoranordnung besteht darin, dass mit dieser Anordnung
nicht nur zwei sondern auch weitere Schaltzustände rea
lisiert und leistungslos gehalten werden können. Dies
erfordert lediglich, dass der laterale Aktor bei unter
schiedlichen Auslenkungen, die durch unterschiedlich
starke thermische Anregung erzeugt werden, jeweils mit
einem Abschnitt bis unter den z-Aktor reicht. Dies kann
beispielsweise durch einen entsprechend langen Ausleger
am lateralen Aktor erreicht werden, der sich in Auslen
kungsrichtung erstreckt. Auf diese Weise kann der late
rale Aktor durch den z-Aktor in jeder beliebigen Aus
lenkungsposition gehalten werden. Diese Ausgestaltung
ermöglicht eine Vielzahl von Schaltverbindungen in ei
nem mit der erfindungsgemäßen Mikroaktoranordnung aus
gestatteten Mikrorelais.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vor
liegenden Mikroaktoranordnung zeichnet sich dadurch
aus, dass sich die beiden Mikroaktoren beim Einnehmen
der Halteposition ineinander verhaken. Dies erlaubt ei
ne sehr sichere Halteposition, bei der die Reibung zwi
schen den beiden Aktoren keine Rolle spielt. Dieses
Verhaken kann dadurch realisiert werden, dass die bei
den in der Halteposition übereinanderliegenden Abschnitte
des lateralen Aktors und des z-Aktors ineinan
dergreifen, beispielsweise indem einer der beiden Ab
schnitte eine Ausnehmung aufweist, in die eine Erhebung
des anderen der beiden Abschnitte eingreift. Selbstver
ständlich sind auch andere geometrische Ausgestaltungen
denkbar, die zu einer entsprechenden Verhakung oder zu
einem entsprechenden Ineinandergreifen führen. Der
Fachmann kennt derartige Ausgestaltungen aus vielen Be
reichen der Technik. Bei mehreren zu haltenden Schalt
positionen können durch entsprechende geometrische Aus
gestaltung der Abschnitte unterschiedliche Haltestel
lungen vorgegeben werden, bei die beiden Abschnitte in
einandergreifen.
Die Herstellung und die unterschiedlichen Ausge
staltungsmöglichkeiten thermomechanischer Mikroaktoren
sind dem Fachmann bekannt. Vorzugsweise wird bei der
vorliegenden Mikroaktoranordnung ebenfalls ein balken
förmiges Element als Grundelement des einzelnen Mikro
aktors eingesetzt, wie dies beispielsweise aus der US 5,909,078
bekannt ist. Dieses balkenförmige Element
wird vorzugsweise derart aus dem Substrat herausgeätzt,
dass es beidseitig am Substrat eingespannt bleibt. Auch
der zweite thermomechanische Aktor, das heißt der z-
Aktor, besteht aus einem derartigen Element, das in
Form einer Brücke mit dem Substrat verbunden ist.
Die thermische Anregung der beiden Elemente kann
auf die unterschiedlichste Art erfolgen. Beispiele für
thermische Anregungen, wie Bestrahlung, Anordnen eines
Heizelementes am Substrat, Direktbeheizung durch Strom
fluss durch das Aktorelement oder Anbringen einer Heiz
leitungsschicht am Aktorelement sind dem Fachmann be
kannt. Vorzugsweise wird die letzte Möglichkeit bei der
vorliegenden Mikroaktoranordnung eingesetzt, indem auf
die balkenförmigen Elemente eine entsprechende Heizlei
tungsschicht, beispielsweise aus Polysilizium, aufge
bracht wird.
Die Mikroaktoranordnung ist nicht auf einen late
ralen und einen z-Aktor beschränkt. So können auch meh
rere derartiger Aktoren in entsprechender Anordnung auf
dem Substrat eingesetzt werden. Ebenso ist eine mecha
nische Kopplung unterschiedlicher lateraler Aktoren
möglich, wie sie aus der im einleitenden Teil genannten
US-Schrift bekannt ist.
Bei Einsatz als Mikrorelais sind auf dem Substrat
die zu schaltenden, das heißt elektrisch zu überbrüc
kenden Leiterbahnen bzw. Kontaktflächen aufgebracht.
Zur Überbrückung der Unterbrechungen zwischen diesen
Kontaktflächen sind an der Unterseite des lateralen Ak
tors entsprechende Kontaktbrücken aus einem gut leiten
den Material vorgesehen. Der Aktor selbst bzw. die bal
kenförmigen Elemente des Aktors können hierbei aus an
deren Materialien bestehen. Vorzugsweise wird jedoch
Nickel als Material für die balkenförmigen Elemente
eingesetzt, da dieses gute thermomechanische Eigen
schaften aufweist und zum Aufbau der Elemente in den
erforderlichen Dimensionen mit bekannten Mitteln der
Mikrostrukturtechnik geeignet ist. In diesem Fall sind
die elektrisch leitenden Kontaktbrücken sowie die Heiz
leitungsschicht zusätzlich gegenüber dem Nickel über
eine Zwischenschicht isoliert.
Verfahren zur Herstellung derartiger thermomecha
nischer Mikroaktoren auf einem Substrat können jederzeit
der Fachliteratur entnommen werden. Es handelt
sich hierbei in der Regel um eine Kombination aus Pho
tolithographie, galvanischen Abscheideverfahren und
Ätzverfahren.
Die vorliegende Mikroaktoranordnung wird nachfol
gend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
den Zeichnungen ohne Beschränkung des allgemeinen Er
findungsgedankens nochmals näher erläutert. Hierbei
zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Beispiel für eine erfindungs
gemäße Mikroaktoranordnung; und
Fig. 2 ein weiteres Beispiel für eine erfindungsge
mäße Mikroaktoranordnung in der Anwendung als
Mikrorelais.
Fig. 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer
Mikroaktoranordnung gemäß einem ersten Ausführungsbei
spiel. Die Mikroaktoranordnung besteht aus dem Substrat
1, einem Halbleitersubstrat, auf dem ein lateraler Mi
kroaktor 3 sowie ein z-Aktor 4 angeordnet sind. Der la
terale Aktor 3 setzt sich aus vier balkenförmigen Ele
menten 7 zusammen, die jeweils auf einer Seite am Sub
strat 1 verankert sind. An diesen balkenförmigen Ele
menten ist ein plattenförmiger Ausleger 9 angebracht,
der sich in Richtung der Auslenkung, das heißt in Rich
tung zum z-Aktor 4 erstreckt. Der laterale Aktor 3 ist
in der Figur in ausgelenktem Zustand zu erkennen. Im
Ruhezustand befindet er sich über der angedeuteten Vertiefung
11 in der Substratoberfläche, die beim Herstel
lungsprozess bei der Unterätzung der balkenförmigen
Elemente 7 erzeugt wird. Die balkenförmigen Elemente 7
sind mit Heizleitungsschichten versehen (nicht in der
Figur zu erkennen), die über entsprechende Anschluss
pads 12 mit Strom versorgt werden. Die balkenförmigen
Elemente haben hierbei Dimensionen von typischerweise
etwa 1 mm Länge, 5-10 µm Breite und 15-20 µm Höhe.
Der z-Aktor 4 setzt sich ebenfalls aus einem bal
kenförmigen Element 8 zusammen, das an beiden Seiten am
Substrat 1 eingespannt ist. Dieser z-Aktor 4 ist in
Form eines Brückenaktors ausgeführt. Das balkenförmige
Element 8 ist auch in diesem Fall mit einer entspre
chenden, nicht dargestellten, Heizleitungsschicht ver
sehen, die über Anschlusspads 12 mit Strom versorgt
wird. Auch am z-Aktor 4 ist ein plattenförmiger Ausle
ger 10 vorgesehen, der sich in Richtung des lateralen
Aktors 3 erstreckt. Beide Ausleger 9 und 10 können sich
durch eine entsprechende Ausgestaltung miteinander ver
haken, wie dies im vergrößerten Bereich der Fig. 2
dargestellt ist.
Im Ruhezustand befinden sich die balkenförmigen
Elemente 7 des lateralen Aktors 3 über der Vertiefung
11, das balkenförmige Element 8 des z-Aktors 4 liegt
auf dem Substrat 1 auf. Für den Übergang in den ON-
Zustand des Mikrorelais werden zunächst beide Aktoren
in Betrieb gesetzt. Dadurch schiebt der laterale Aktor
3 seinen plattenförmigen Ausleger 9 unter den z-Aktor
4. Daraufhin wird der z-Aktor als erster abgeschaltet
und senkt sich mit seinem Ausleger 10 auf den Ausleger
9. Eine geeignete hakenähnliche Struktur verhindert
nach dem Abschalten des lateralen Aktors 3 ein Lösen
dieses Kontaktes. Für den Übergang in den OFF-Zustand
werden ebenfalls beide Aktoren zunächst eingeschaltet.
Der laterale Aktor 3 wird aber diesmal vor dem z-Aktor
4 abgeschaltet. Dadurch wird der plattenförmige Ausle
ger 9, der in diesem Beispiel in Form eines Nickel
plättchens ausgeführt ist, unter dem z-Aktor 4 hervor
gezogen, so dass die Kontakte gelöst werden. Die Fig.
1 zeigt die Mikroaktoranordnung im ON-Zustand. Die bal
kenförmigen Elemente 7, 8 sowie die Ausleger 9, 10 der
beiden Aktoren 3, 4 sind in diesem Beispiel aus Nickel
gefertigt. Der unterhalb der balkenförmigen Elemente
verlaufende Heizleiter wird von dieser metallischen
Struktur durch Isolationsschichten getrennt.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Beispiel für eine Mi
kroaktoranordnung gemäß der vorliegenden Erfindung bei
der Anwendung als Mikrorelais. Auch in dieser Figur
sind wiederum das Substrat 1 sowie die beiden Mikroak
toren 3, 4 mit den jeweiligen balkenförmigen Elementen
7, 8 und den Auslegern 9, 10 zu erkennen. Zusätzlich
sind auf dem Substrat 1 vier Leiterbahnen 13 angeord
net, von denen - in der vergrößerten Ansicht zu erken
nen - alle durch einen Spalt unterbrochen sind. An der
Unterseite des Auslegers 9 des lateralen Aktors 3 be
finden sich Kontaktbrücken 14 zum Schließen der offenen
Kontakte. Diese Kontaktbrücken 14 können aus einem gut
leitfähigen Material wie Gold gebildet sein, das gegen
über dem Material des Aktors isoliert wird. Hierdurch
können kleinere Zuleitungswiderstände im Relais er
reicht werden. Wie in der Figur gezeigt ist, können mit
dem vorliegenden Mikrorelais mehrere Kontakte bzw. Lei
tungen 13 auch gleichzeitig geschlossen werden. Selbst
die Realisierung von mehr als zwei Schaltzuständen kann
mit diesem Relaisaufbau erreicht werden. So wäre ein
Umschalten von einer der Leitungen zu einer anderen da
mit problemlos möglich.
In der Figur ist der ON-Schaltzustand des Mikrore
lais dargestellt, bei der die Kontakte der vier Leitun
gen in unterschiedlicher Weise geschlossen werden, wie
dies in der vergrößerten Ansicht zu erkennen ist. Durch
die hohe Andruckkraft der Kontaktbrücken 14 auf die
Leitungen 13 wird eine hohe Lebensdauer der Kontakte
ermöglicht. Die hohe Andruckkraft wird durch die Rück
stellbewegung des z-Aktors 4 erzeugt, der auf den late
ralen Aktor 3 drückt. In der vergrößerten Darstellung
ist ebenfalls eine geometrische Anordnung einer mögli
chen Verhakung zwischen dem Ausleger 10 des z-Aktors 4
und dem Ausleger 9 des lateralen Aktors 3 zu erkennen.
Für den Aufbau der Mikroaktoren empfiehlt sich die
Verwendung eines geeigneten Metalls wie zum Beispiel
Nickel. Damit kann neben den notwendigen Festigkeiten
auch eine gute thermische Leitfähigkeit der balkenför
migen Elemente erreicht werden, so dass die Schaltzei
ten des Relais etwa zwischen 10 ms und 100 ms liegen.
Aufgrund der sehr guten elektrischen Leitfähigkeit der
balkenförmigen Elemente verbietet sich aber in diesem
Fall die direkte Nutzung als Heizleiter. Hierzu wird
vorzugsweise eine Heizleiterschicht an dem eigentlichen
Aktorelement angebracht, die selbstverständlich gegen
über dem eigentlichen Thermoaktor isoliert sein muss.
1
Substrat
2
Oberfläche des Substrates
3
lateraler Mikroaktor
4
z-Mikroaktor
5
erster Abschnitt (
9
)
6
zweiter Abschnitt (
10
)
7
balkenförmiges Element
8
balkenförmiges Element
9
plattenförmiger Ausleger
10
plattenförmiger Ausleger
11
Vertiefung
12
Anschlusspads
13
Leiterbahnen
14
Kontaktbrücken
Claims (11)
1. Mikroaktoranordnung, insbesondere Mikrorelais, mit
einem Substrat (1), auf dem ein erster thermome
chanischer Mikroaktor (3) und ein zweiter thermo
mechanischer Mikroaktor (4) angeordnet sind, wobei
der erste thermomechanische Mikroaktor (3) bei ei
ner thermischen Anregung im Wesentlichen parallel
zur Oberfläche (2) des Substrates (2) ausgelenkt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite thermomechanische Mikroaktor (4)
derart ausgebildet und relativ zum ersten thermo
mechanischen Mikroaktor (3) angeordnet ist, dass
er bei einer thermischen Anregung im Wesentlichen
senkrecht zur Oberfläche (2) des Substrates (1)
ausgelenkt wird und ein erster Abschnitt (5) des
ersten thermomechanischen Mikroaktors (3) in einem
ausgelenkten Zustand bis unter einen zweiten zwei
ten Abschnitt (6) des zweiten thermomechanischen
Mikroaktors (4) in einem ausgelenktem Zustand
reicht.
2. Mikroaktoranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der erste und/oder der zweite thermome
chanische Mikroaktor (3, 4) aus ein oder mehreren
balkenförmigen Elementen zusammensetzen, die beid
seitig am Substrat (1) eingespannt sind.
3. Mikroaktoranordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ein oder mehreren balkenförmigen Elemente
mit einer Heizleitungsschicht versehen sind.
4. Mikroaktoranordnung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ein oder mehreren balkenförmigen Elemente
aus einem elektrisch leitfähigen Material beste
hen.
5. Mikroaktoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Abschnitt (5) des ersten thermome
chanischen Mikroaktors (3) als plattenförmiger
Ausleger ausgestaltet ist, der sich in Auslen
kungsrichtung des ersten thermomechanischen Mikro
aktors (3) erstreckt.
6. Mikroaktoranordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der plattenförmige Ausleger eine derartige
Länge in Auslenkungsrichtung des ersten thermo
mechanischen Mikroaktors (3) aufweist, dass er bei
unterschiedlich starken Auslenkungen des ersten
thermomechanischen Mikroaktors (3) bis unter den
zweiten Abschnitt (6) des zweiten thermo
mechanischen Mikroaktors (4) reicht.
7. Mikroaktoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Abschnitt (6) des zweiten thermo
mechanischen Mikroaktors (4) als plattenförmiger
Ausleger ausgestaltet ist, der sich entgegen der
Auslenkungsrichtung des ersten thermomechanischen
Mikroaktors (3) erstreckt.
8. Mikroaktoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste und der zweite Abschnitt (5, 6)
derart ausgestaltet sind, dass sie ineinander
greifen, wenn die thermische Anregung des zweiten
thermomechanischen Mikroaktors (4) beendet wird,
während sich der erste thermomechanische Mikroak
tor (3) im ausgelenkten Zustand befindet.
9. Mikroaktoranordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Abschnitt (5) eine Ausnehmung auf
weist, in die eine Erhebung am zweiten Abschnitt
(6) eingreift oder umgekehrt.
10. Mikroaktoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Substrat (1) ein oder mehrere Leiter
bahnen (13) und/oder Kontaktflächen mit einer oder
mehreren Unterbrechung(en) vorgesehen sind, die
durch Auslenkung des ersten thermomechanischen Mi
kroaktors (3) überbrückt werden können.
11. Mikroaktoranordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste thermomechanische Mikroaktor (3)
ein oder mehrere elektrisch leitfähige Kontakt
brücken (14) zum Überbrücken der Unterbrechung(en)
aufweist.
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