DE3602860A1 - Verfahren zum vergaeren von organischen abfallstoffen - Google Patents

Verfahren zum vergaeren von organischen abfallstoffen

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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Vergären von organischen Abfallstoffen unter Einwirkung von Bakterien in einem im wesentlichen senkrecht angeordneten, luftdicht verschlossenen Gärgefäß, das an seinem unteren Ende einen Hohlkegel bildet, aus dem Sinkstoffe, zum Beispiel durch Pumpen, abgezogen werden können.
Organische Abfallstoffe, wie sie zum Beispiel im Hausmüll, aber auch als industrielle, landwirtschaftliche oder Gartenabfälle auf­ treten, wurden bisher kompostiert oder in Deponien endgelagert. Besonders in Endlagern waren sie einer weiteren Verwendung, in jedem Fall aber einer wirkungsvollen energieerzeugenden Weiter­ verarbeitung entzogen. Dies führt zu einem ständig steigenden Bedarf an Deponieraum, so daß es nicht nur im Interesse einer energetischen Nutzung liegt, nach einer Weiterverarbeitung zu suchen. Es war aber schon bekannt, Klärschlamm unter der Einwir­ kung von Bakterien in luftdicht abgeschlossenen Behältern zu ver­ gären und dabei gasförmige Brennstoffe und landwirtschaftlich nutzbare Bestbestandteile zu erzeugen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch organische Abfall­ stoffe unter Erzeugung gasförmiger Brennstoffe aufzubereiten. Diese Aufgabe wird erfahrungsgemäß dadurch gelöst, daß Klär­ schlamm organische Abfallstoffe zugesetzt werden, die mindestens soweit zerkleinert sind, daß sie zusammen mit dem Klärschlamm ge­ pumpt werden können.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß bei seiner Anwendung die bereits vorhandenen Anlagen zur Aufbereitung von Klärschlamm auch zur Weiterverarbeitung von organischen Abfallstoffen genutzt werden können. Dadurch ergibt sich ein erheblicher wirtschaftlicher Vorteil des Verfahrens.
Zu einer besonders wirtschaftlichen und technisch günstigen Aus­ nutzung der organischen Abfallstoffe gelangt man, wenn diese in Weiterbildung der Erfindung in einer solchen Menge dem Klärschlamm zugesetzt werden, daß der Anteil der Trockensubstanz in dem Ge­ misch etwa 15 Vol.-% beträgt. Diese Bemessungsvorschrift ergibt sich aus der Tatsache, daß der Anteil der Trockensubstanzen im Klärschlamm und in den organischen Abfallstoffen in Grenzen unterschiedlich sein kann sowie daraus, daß eine gewisse Pump­ fähigkeit erhalten bleibt und möglichst viel Trockensubstanz in dem Gemisch enthalten sein soll.
Um das Gemisch in optimaler Zeit besonders gut auszunutzen, ist es von Vorteil, das erfindungsgemäße Verfahren in einem Gärgefäß auszuführen, das in an sich bekannter Weise während des Gärpro­ zesses auf eine möglichst gleichbleibende Temperatur beheizt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren tritt häufig der aus anderen Vergärungsprozessen bekannte Effekt auf, daß sich an der Ober­ fläche des Gemisches auftreibendes Material absetzt, das zu einer Unterbrechung des Gärprozesses führen kann. Um dies zu unterbin­ den, sind im oberen Teil des Gärgefäßes an sich bekannte Mittel vorgesehen, die dieses Absetzen vermeiden.Diese können darin bestehen, daß das Gefäß vollständig gefüllt ist, und in seinem höchstgelegenen Punkt das auftreibende Material abgezogen wird, oder daß das auftreibende Material durch Umwälzung wieder in das Gemisch zurückgeführt wird.

Claims (4)

1. Verfahren zum Vergären von organischen Abfallstoffen unter Einwirkung von Bakterien in einem im wesentlichen senkrecht an­ geordneten, luftdicht verschlossenen Gärgefäß, das an seinem unteren Ende einen Hohlkegel bildet, aus dem Sinkstoffe, z.B. durch Pumpen, abgezogen werden können, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Klärschlamm, organische Abfallstoffe zugesetzt werden, die mindestens soweit zerkleinert sind, daß sie zu­ sammen mit dem Klärschlamm gepumpt werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen Abfallstoffe in einer solchen Menge dem Klär­ schlamm zugesetzt werden, daß der Anteil der Trockensubstanz in dem Gemisch etwa 15 Vol.-% beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gärgefäß in an sich bekannter Weise während des Gär­ prozesses auf eine möglichst gleichbleibende Temperatur beheizt wird.
4. Gärgefäße zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in seinem oberen Teil an sich bekannte Mittel vorhanden sind, die das Absetzen von auftreibendem Material unterbinden.
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