DE4403589A1 - Verfahren zur Entsorgung von Speiseabfällen - Google Patents
Verfahren zur Entsorgung von SpeiseabfällenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsorgung
organischen Abfalls wie Speiseresten, Küchenabfällen, Resten
aus der Lebensmittelherstellung und dergleichen.
Bislang konnte derartiger Abfall in der Landwirtschaft
verfüttert werden. Durch strengere gesetzliche Regelungen
wird diese Art der Entsorgung zunehmend erschwert; der Abfall
muß vor dem Verfüttern einem speziellen Erhitzungsverfahren
unterworfen werden um eventuell vorhandene Tierseuchenerreger
abzutöten.
Eine andere Möglichkeit zur Entsorgung ist es, aus den
Abfällen in speziellen Futteraufbereitungsanlagen ein
standardisiertes Schweinefuttermittel herzustellen. Diese Art
der Entsorgung hat neben dem Aufwand für die
Futtermittelherstellung den zusätzlichen Nachteil, daß der
Abfall über lange Strecken zu einer zugelassenen
Futteraufbereitungsanlage transportiert werden muß, deren es
nur wenige in Europa gibt.
Weiterhin können die Abfälle auf eine Deponie gebracht
werden; allerdings ist auch diese sogenannte
Deponieentsorgung mit beträchtlichen Kosten verbunden und
wegen des zusehends knapper werdenden Deponieraums
unerwünscht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Entsorgungsverfahren für
den eingangs genannten Abfall vorzuschlagen, das die erhöhten
gesetzlichen Anforderungen an die Entsorgung erfüllt und
dabei preiswert ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruch 1 erfüllt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß der
Abfall in bestehenden Kläranlagen mit Schlammfaulung ohne
bauliche Veränderungen zusammen mit dem anfallenden
Klärschlamm entsorgt werden kann. Ein weiter Transportweg
entfällt, da Kläranlagen in der Umgebung nahezu jedes Ortes
vorhanden sind. Die durch Gärung des Klärschlamms entstehende
Methangasmenge vergrößert sich durch den zusätzlichen Abfall
und erhöht die mit der Kläranlage erzeugbare Energiemenge.
Das Volumen des Abfalls reduziert sich beim Faulprozeß ganz
erheblich, das Endprodukt kann mit wesentlich verringertem
Raumbedarf deponiert werden. Weiterhin kann der im Faulturm
entstandene Reststoff in einem Müllkraftwerk verbrannt oder
zum Düngen verwandt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dann besonders vorteilhaft
anwendbar, wenn eine Kläranlage nicht voll ausgelastet ist,
was bei den meisten Kläranlagen der Fall sein dürfte, da
diese regelmäßig für einen größeren als den vorhandenen
Bedarf ausgelegt sind. Selbst vorübergehend voll genutzte
Kläranlagen weisen Zeiten auf, in denen sie nicht voll
ausgelastet sind, so daß zu diesen Zeiten der Abfall dem
Klärschlamm zugesetzt werden kann.
Der organische Abfall wird dem Klärschlamm gleichmäßig und
dosiert zugegeben, wozu ein Zwischenspeichern erforderlich
sein kann; die Aufwendungen hierfür sind vergleichsweise
gering. Nach der Zugabe des Abfalls zum Klärschlamm muß das
Gemisch gut vermischt werden.
Für einen schnellen und möglichst vollständigen Fäulnisprozeß
wird der Abfall zerkleinert und homogenisiert, bevor er dem
Klärschlamm zugegeben wird. Damit der Abfall gut durchfault,
sollte seine Verweildauer im Faulbehälter nicht unter
12 Tagen betragen, eine Verweildauer von beispielsweise
20 Tagen gewährleistet einen vollständigen Fäulnisprozeß.
Als Faulbehälter dient vorzugsweise ein geschlossener
Faulbehälter, wie ihn der Faulturm einer Kläranlage
darstellt. Um den bakteriellen Aufschluß des Abfalls zu
erleichtern, wird dieser auf eine Temperatur von unter 100°C
erhitzt, bevor er dem Klärschlamm zugegeben wird.
Zweckmäßig ist es, anorganischen und nicht faulenden Müll von
dem organischen Abfall zu trennen, bevor er zerkleinert und
dem Klärschlamm zugegeben wird. Zu diesem Zweck wird der
Abfall gesichtet und sortiert, Fremdstoffe werden mittels
Abscheideeinrichtungen abgeschieden, beispielsweise können
Metallteile mit Hilfe eines Magnetabscheiders aus dem Abfall
entfernt werden.
Um eine Seuchengefahr zu bannen, wird der aus dem
Faulbehälter entnommene Reststoff mittels einer Zentrifuge,
einer Kammerfilterpresse, einer Siebbandpresse oder
dergleichen wie üblich vorentwässert und anschließend in
einer herkömmlichen Klärschlammtrocknungsanlage bei einer
Temperatur von mindestens 100°C getrocknet. Durch diese
Hocherhitzung verringert sich das Volumen des Reststoffs,
sein Trockensubstanzgehalt beträgt über 90%. Der Reststoff,
in dem der ursprüngliche Abfall anteilig enthalten ist, nimmt
daher ein relativ kleines Deponievolumen ein, sofern er nicht
anderweitig verwertet wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Entsorgung von organischem Abfall wie
Speiseresten, Küchenabfällen, Resten aus der
Lebensmittelherstellung und dergleichen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abfallstoffe einem Klärschlamm
zugegeben, mit diesem vermischt und zusammen mit dem
Klärschlamm in einen Faulbehälter einer herkömmlichen
Kläranlage verbracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abfall zerkleinert und homogenisiert wird, bevor er dem
Klärschlamm zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verweildauer des Abfalls im
Faulbehälter mindestens 12 Tage beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Faulbehälter ein geschlossener
Faulbehälter, insbesondere ein Faulturm, ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abfall auf eine Temperatur von unter
100°C erhitzt wird, bevor er dem Klärschlamm zugegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß anorganischer Müll zumindest teilweise
von dem Abfall getrennt wird, bevor der Abfall dem
Klärschlamm zugegeben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Klärschlamm und Abfall
nach dem Faulprozeß auf eine Temperatur von mindestens 100°C
erhitzt wird.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4403589A1 (de) |
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