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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Befestigungseinrichtung für eine Brosche
an einem Kleidungsstück mit einer Biegefeder mit federnden Schenkeln und einer nutartigen
Aufnahme zum lösbaren Einlegen eines Schenkels.
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Eine solche Befestigungseinrichtung ist beispielsweise durch die
üblichen, sicherheitsnadelartigen Befestigungsspangen, mit denen herkömmliche Broschen
ausgestattet sind, bekannt (FR-PS 15 17055 und 15 58 318).
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Bei dieser bekannten Befestigungseinrichtung ist es nachteilig, daß
der eine Schenkel als Nadel ausgebildet ist, mit der das Kleidungsstück, oder eine
sonstige Textilie, an der die Brosche zu befestigen ist, zweimal durchdrungen wird,
bevor die Nadel in die nutartige Aufnahme eingelegt wird. Dadurch entsteht aber
eine dauernde Beschädigung der Textilie, die insbesondere bei häufigerem An- und
Ablegen der Brosche die Textilie zerstören kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Befestigungseinrichtung
mit den angegebenen äußeren Merkmalen zu schaffen, die eine sichere Befestigung
der Brosche ohne bleibende Beeinträchtigung der Textilie ermöglicht. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß die Biegefeder als selbständige Einheit ausgebildet ist, und
daß die nutartige Aufnahme eine Breite aufweist, die ein Einlegen der Biegefeder
mit der Spreizrichtung parallel zur Breite der Aufnahme gestattet.
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Aus dem DE-GM 78 34 228 ist es bekannt, eine Brosche unter Zwischenlage
des Kleidungsstücks mit einem gesonderten Teil an dem Kleidungsstück zu befestigen.
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Der Zusammenhalt wird dort durch Magnetkräfte erreicht, die jedoch
in der Regel zu schwach sind, um einen sicheren Sitz der Brosche zu gewährleisten.
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Unter einer Biegefeder soll im Sinne der Erfindung insbesondere eine
Feder verstanden werden, die zwei Schenkel aufweist, deren freie Enden bevorzugt
im wesentlichen in die gleiche Richtung weisen und die durch die Federkraft in Spreizrichtung
voneinander weggespreizt werden, wobei die Spreizrichtung mit den Rich-
tungen der
Längserstreckungen der Schenkel die Spreizebene bildet.
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Bei der Feder kommt es ersichtlich nicht darauf an, daß sie, wie
allerdings bevorzugt, ein einfaches U bildet, sondern sie kann an der Verbindung
der Schenkel auch - wie eine Sicherheitsnadel - gewendelt sein oder die Schenkel
können sich im hinteren Bereich überkreuzen, wobei die Schenkel dadurch gespreizt
werden, daß ihre hinteren Enden aufeinander zu vorgespannt sind.
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Von einer nutartigen Aufnahme wird hier gesprochen, weil die Aufnahme
zwar die Form einer Nut haben soll, jedoch im Rahmen der Erfindung nicht notwendig
nach Art einer herkömnlichen Nut, nämlich durch Herausnahme von Material (z. B.
durch Fräsen) aus einem Vollmaterial, entstanden zu sein braucht, sondern auch durch
entsprechendes Biegen eines Blechstückes entstanden sein kann. Hierbei sind die
Seitenwände der Nut im wesentlichen parallel, so daß beim Einlegen der Biegefeder
mit der Spreizrichtung parallel zur Breite der Aufnahme die freien Enden der Schenkel
ebenfalls im wesentlichen parallel sind. Dadurch wird eine Kraft auf die Feder in
Längsrichtung der Nut und damit ein Verrutschen der Feder vermieden.
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Zum Befestigen einer Brosche mit einer erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung
wird ein Stück der Textilie, an der die Brosche befestigt werden soll, in die Nut
der Befestigungseinrichtung eingelegt und die Spreizfeder nachfolgend, also auf
der von der Brosche abgewandten Rückseite des eingelegten Stoffes, in die Nut eingelegt,
so daß durch die Klemmwirkung der Feder die Brosche an der Textilie gehalten wird.
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Bevorzugt ist die nutartige Aufnahme schwalbenschwanzartig ausgebildet.
Darunter soll verstanden werden, daß zumindest über einen Teil ihrer Tiefe die Nut
breiter ist als an ihrem oberen Rand (die Nut also hinterschnitten ist), so daß
ein Herausgleiten der eingelegten Feder in Richtung der Höhe der Nut verhindert
wird. Es ist selbstverständlich, daß der Raum unterhalb des Randes zur Aufnahme
des jeweiligen Federschenkels ausreichend bemessen sein muß. Dabei wird der Radius
des Raumes unterhalb des Randes bevorzugt das 1,5- bis 2fache des Radius eines etwa
kreisförmigen Federschenkels betragen, so daß ein Stoff bequem zwichen Nut und Biegefeder
Platz findet.
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Von einer "schwalbenschwanzartigen" Form wird hier gesprochen, weil
die nutartige Aufnahme, in aller Regel und bevorzugt, nicht das scharfkantige Querschnittsprofil
einer Schwalbenschwanzführung aufweist, sondern die jeweiligen Kanten und Ecken
entsprechend abgerundet sind, um eine Beschädigung der Textilie beim Befestigen
zu verhindern.
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Besonders bevorzugt ist die nutartige Aufnahme an einem, ganz besonders
bevorzugt beiden. Längsenden offen.
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Obwohl es denkbar ist, daß gekröpfte Enden der Schenkel auch in eine
an den Enden geschlossene nutartige Aufnahme eingelegt werden, würde dann der einzulegende
Stoff nicht nur parallel zu den Längskanten, sondern auch noch quer dazu in die
dann wannenartige Ausnehmung hineingeknickt. Wird aber eine Abknikkung an den Enden
vermieden, so ergibt sich in der Regel ein schönerer Faltenwurf z. B. des Kleidungsstükkes.
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Die nutartige Ausnehmung hat bevorzugt einen ebenen und geschlossenen
Boden, um das Einsetzen der Feder zu erleichtern. Ein solcher Boden ist jedoch nicht
unbedingt erforderlich und kann auch entfallen. Wesentlich sind vor allem die Seitenwände
(die allerdings
auch nicht durchgehend vorhanden sein müssen und
aus einzelnen Stützbereichen bestehen können) zum Abstützen der Federn in Spreizrichtung.
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Die Befestigungseinrichtung kann hinsichtlich der nutartigen Aufnahme
(z. B. durch entsprechendes Verformen eines Blechstückes) selbständig hergestellt
werden, wobei dann die nutartige Aufnahme an der Befestigungsseite der Brosche befestigt
wird, wobei die Richtung der Höhe der Nut von dieser Seite abgewandt ist.
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Alternativ bevorzugt ist jedoch die Aufnahme mit der Brosche integral
ausgebildet. Dann ist die nutartige Aufnahme im Material der Brosche gebildet bzw.
aus diesem ausgenommen.
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Die Erfindung betrifft auch eine Brosche mit einer Befestigungseinrichtung,
die die in den Ansprüchen und der Beschreibung angegebenen Merkmale einzeln oder
in Kombination aufweist.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, auf die bezüglich der Offenbarung
besonders hingewiesen wird, noch näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine als U-förmiger Stahlbügel ausgebildete Biegefeder
gemäß der Erfindung samt einer zugehörigen nutartigen Aufnahme.
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Fig. 2 eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die nutartige
Aufnahme insgesamt als Brosche ausgebildet ist.
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Fig. 3 eine Brosche in Form eines "Button" mit der erfindungsgemäßen
nutartigen Aufnahme, auf die Seitenkante bzw. von der Befestigungsseite aus gesehen.
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Fig. 4 den durch die nutartige Aufnahme gebildeten Teil der Befestigungseinrichtung,
in Form eines Blockes, in Längsrichtung der Nut gesehen, und Fig. 5 einen Querschnitt
durch eine Brosche entsprechend Fig. 2, die an einem Stoff befestigt ist.
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Fig. 1 zeigt links eine aus Federstahldraht, bevorzugt nichtrostendem
Stahl, bestehende U-förmige Biegefeder 1 mit zwei freien, federnden Schenkeln 2
bzw. 4. Die beiden Schenkel sind oben bei 6 verbunden. Durch die Federkraft werden
die beiden Schenkel in Spreizrichtung S voneinander weggedrängt. Wie eingangs erwähnt
kann die federnde Verbindung der beiden Schenkel 2 und 4 auch anders ausgestattet
sein, jedoch ist die einfache U-Form besonders zweckmäßig, da sich bei der Anwendung
der Stoff in ihr auch nicht verhängen kann. Typische Maße des Durchmessers des runden
Federstahldrahtes sind 1 mm bis 2,5 mm, wobei sich der Durchmesser jeweils nach
der Größe der zu befestigenden Broschen richtet und auf die Abmessungen der Nut
unter Berücksichtigung der Tatsache, daß noch eine Textilie eingeklemmt werden soll,
abgestimmt ist.
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Rechts in Fig. list der durch die nutartige Aufnahme gebildete Teil
8 der Befestigungseinrichtung gezeigt.
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Der Pfeil A des beigefügten Achsenkreuzes zeigt in Richtung der Längserstreckung
der Nut 10, der Pfeil B in Richtung der Breite der Nut und der Pfeil C in Richtung
der Höhe (bzw. entgegengesetzt der Richtung der Tiefe) der Nut. Die nutartige Ausnehmung
10 ist beispielsweise durch Biegen eines rechteckigen Blechstükkes gebildet. Dieses
muß im fertiggebogenen Zustand selbstverständlich die Festigkeit haben, die Feder
1 ohne wesentliche Verformung der Nut unter Verformung der Feder so, daß die beiden
Schenkel 2 und 4 parallel sind, aufzunehmen. Der Aufnahme der Schenkel dienen die
beiden "Schwalbenschwanz"-Ausnehmungen 12 und 14 in Richtung der Breite B der Nut,
wobei die sich ergebenden Ecken und Kanten entsprechend abgerun-
det sind, um eine
Beschädigung des aufzunehmenden Stoffes zu vermeiden. Um eine bequeme Aufnahme des
Stoffes zwischen Feder 1 und nutartiger Aufnahme 8 zu ermöglichen, ist der Radius
der Ausbuchtungen 12 bzw.
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14 etwas größer gewählt als der Radius der Schenkel 2 bzw. 4.
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Da die Längsenden (Ebenen senkrecht zu Richtung A der nutartigen
Aufnahme 8/10) offen sind, kann die Feder 1 bequem eingeführt werden, wobei der
Stoff zwischen Aufnahme 10 und Feder 1 eingelegt und durch die Federwirkung eingeklemmt
wird. Der Raum zwischen den beiden Erweiterungen 12 und 14 bzw. Schenkeln 2 und
4 kann beispielsweise zum Raffen des Stoffes benutzt werden, um besondere Wirkungen
zu erzielen.
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Fig. 2 zeigt eine abgewandte Form 18 der nutartigen Aufnahme, die
vorzugsweise je nach Material ebenfalls durch Biegen erzeugt wird. Gleiche Nummerierungen
weisen im übrigen auf die der Fig. 1 entsprechenden Teile bzw. Bereiche hin.
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Insbesondere durch die Wahl geeigneten Materials (z. B. Gold, Silber,
Kupfer, Messing oder farbiger Kunststoff) kann die nutartige Aufnahme hier auch
eine eigene Schmuckwirkung entfalten und selber wie eine Brosche oder Agraffe wirken.
Alternativ kann jedoch, wie in Fig. 1, auf der Fläche 16 der Schmuckteil der Brosche
angebracht werden (s. Fig. 5).
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Fig. 3 zeigt eine Brosche in Form eines sogenannten "Button", der
auf seiner von der Kleidung abgewandten Seite (in Fig.3 oben) in der Regel irgendwelche
Darstellungen zeigt. In eine hohle Linsenform ist in Fig. 3 unten, auf der Befestigungsseite,
eine nutartige Aufnahme 20 eingearbeitet, z. B. eingefeilt oder eingefräst. Da das
linsenförmige Gesamtgebilde innen hohl ist, hat diese "Nut" keinen Boden, die Federschenkel
2, 4 aus Fig. 1 werden jedoch an den entstehenden Kanten 22 bis 28 ausreichend abgestützt
und können dort den Stoff des Kleidungsstückes festklemmen.
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Fig. 4 zeigt einen einfachen Block mit eingefräster schwalbenschwanzartiger
Nut. Die aus der Feder der Fig. 1 und der nutartigen Aufnahme der Fig. 4 gebildete
Befestigungseinrichtung kann dann an der in Fig. 4 unteren Fläche 16 mit einem Schmuckteil
der Brosche verbunden werden.
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Fig. 5 zeigt im Querschnitt eine der nutartigen Aufnahme 18 der Fig.
2 entsprechende Ausbildung mit aufgesetztem Schmuckstein 30, eingeklemmtem Stoff
32 und klemmenden Schenkeln 2 und 4, im Querschnitt.
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Selbstverständlich kann eine Nut in der Form wie bei 10/12/14 auch
in das Vollmaterial praktisch beliebiger Gegenstände eingefräst oder auf andere
Weise eingeformt werden, so daß dann mit der Feder 1 eine einfache Befestigungsmöglichkeit
solcher Gegenstände als Brosche besteht.
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