DE3601258C3 - Vorrichtung zum Wechseln von Walzgerüsten - Google Patents
Vorrichtung zum Wechseln von WalzgerüstenInfo
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- B21B—ROLLING OF METAL
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- B21B17/14—Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling without mandrel, e.g. stretch-reducing mills
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metal Rolling (AREA)
Description
Mehrfach gebaut und daher
bekannt, druckschriftlich
jedoch nicht vorveröffentlicht
ist eine Vorrichtung zum Wechseln von Walzgerüsten bei
einem mehrgerüstigen Walzblock, insbesondere einer Streckreduzierwalzstraße
für Rohre, mit mindestens einem oberhalb des Walzblockes quer zur Walzachse
verfahrbaren und parallel zu dieser sich erstreckenden heb- und senkbaren
Tragholm einer Tragbrücke, an dem für jeden Gerüstplatz mindestens eine
Trageinheit zum Erfassen, Halten und Absetzen eines Walzgerüstes angeordnet
ist. Hierbei
fährt die nur einen Tragholm
besitzende Tragbrücke auf zwei Fahrbahnen, die in etwa den üblichen Kranbahnen
von Hallenkränen entsprechen. Diese Fahrbahnen beginnen jedoch einlaufseitig
kurz vor und auslaufseitig kurz hinter dem Walzblock und sie erstrecken sich
oberhalb desselben quer zur Walzachse nur auf der Bedienungsseite des
Walzblockes. Die Tragbrücke besitzt an ihren Endabschnitten ein Fahrwerk
mit angetriebenen Laufrädern, die auf den Fahrbahnen abrollen, so daß die
Tragbrücke wie ein üblicher Hallenkran quer zur Walzachse des Walzblockes
verfahrbar ist. Mit Hilfe von Arbeitszylindern im Bereich der Fahrwerke
läßt sich der Tragholm der Tragbrücke relativ zu den Fahrbahnen heben und
senken, so daß die an dem Tragholm angeordneten Trageinheiten gemeinsam heb-
und senkbar sind. Die Trageinheiten besitzen Traghaken, welche mit Arbeits
zylindern geschwenkt werden können, wobei sich diese Schwenkbewegung bei jeder
Trageinheit gesondert durchführen läßt. Die Traghaken lassen sich in
entsprechende Tragelemente der Walzgerüste einhaken, wenn sie mit der
Tragbrücke über die Walzgerüste gefahren und zu diesen abgesenkt werden.
Die Trageinheiten mit den Traghaken sind so an dem Tragholm angeordnet,
daß sich jede von ihnen in einer Querschnittsebene befindet, die jeweils
durch die Mitte eines Gerüstplatzes des Walzblockes verläuft.
Die Arbeitsweise dieser bekannten Vorrichtung zum Wechseln von Walzgerüsten
ist wie folgt:
Nach dem Stillsetzen des Antriebes des Walzblocks werden die Spann
vorrichtungen, welche die einzelnen Walzgerüste während des Betriebes
auf ihrem Gerüstplatz festhalten, gelöst. Da diese Spannvorrichtungen
oberhalb der Walzgerüste angeordnet sind, ist die Oberseite der
Walzgerüste erst zugänglich, wenn sie um ein begrenztes Maß zur
Bedienungsseite hin aus dem Rahmen des Walzblockes herausgezogen sind.
Dies erfolgt bei der bekannten Bauart dadurch, daß ein mit Gerüstauf
nahmen versehener Wechselwagen, der Bestandteil des Walzblockes ist,
quer zur Walzachse vorgezogen wird. Erst dann wird der Tragholm mit
den Trageinheiten über die Walzgerüste gefahren und abgesenkt, so
daß die Traghaken in die Tragelemente der Walzgerüste eingreifen
können. Dies kann bei allen Walzgerüsten geschehen, aber auch nur bei
einzelnen, wenn nur diese ausgewechselt werden sollen. Durch Heben
des Tragholms werden die so angehangenen Walzgerüste, nachdem die
Versorgungsleitungen gelöst sind, aus den Gerüstaufnahmen des Wechsel
wagens herausgehoben und durch Verfahren der ganzen Tragbrücke vom
Walzblock abtransportiert. Je nach den örtlichen Verhältnissen kann
dies bis in eine Gerüstwerkstatt hinein erfolgen oder bis zu einem
Transportwagen oder Abstellplatz für die Walzgerüste, auf den diese
durch Absenken des Tragholms und Ausklinken der Traghaken abgesetzt
werden. Zum Einsetzen neuer Walzgerüste muß
die Tragbrücke über einen
anderen Transportwagen oder Abstellplatz mit zum Einsatz vorbereiteten
Walzgerüsten gefahren und der Tragholm dort zur Aufnahme dieser neuen
Walzgerüste abgesenkt werden. Nach dem Einklinken der Traghaken werden
durch Heben des Tragholms die neuen Walzgerüste von dem Transportwagen
oder Abstellplatz angehoben, zum Wechselwagen des Walzblockes gefahren
und dort in dessen Gerüstaufnahmen eingesetzt. Dann erst können die
Traghaken ausgeklinkt und die Vorrichtung in ihre Ausgangsposition
zurückgefahren werden.
Bei dieser bekannten Vorrichtung sind die Fahrwege, welche beim
Auswechseln von Walzgerüsten zurückgelegt werden müssen, relativ lang.
Da die Geschwindigkeit beim Verfahren der Vorrichtung wegen der großen
zu transportierenden Gewichte und wegen der genauen Positionierung
nicht sehr hoch sein kann, dauert das Auswechseln der Walzgerüste je
nach Bauart und örtlichen Gegebenheiten etliche Minuten, in denen der
Walzblock nicht einsatzbereit ist und die Produktion unterbrochen
werden muß. Derartige Produktionsausfälle sind wirtschaftlich nachteilig
und stellen insbesondere dann einen erheblichen Verlust dar, wenn
aufgrund des Walzprogrammes viele verschiedene Querschnitte in kleinen
Mengen gewalzt werden müssen und ein häufiges Wechseln der Walzkaliber
und damit der Walzgerüste notwendig ist. Derartige Walzprogramme kommen
in der Praxis relativ häufig vor, insbesondere beim Walzen von
Werkstoffen hoher Qualität.
Das DE-GM 81 14 627 zeigt eine Vorrichtung
zum Wechseln der Walzen
eines Rohr-, Stab- oder Drahtwalzwerkes
mit zwei, quer zur Walzachse
verfahrbaren Trageinheiten, die mit
geringem Abstand, jedoch miteinander
verbunden, quer zur Walzachse
hintereinander angeordnet und auf
beide Seiten der Walzachse verfahrbar
sind. Diese Vorrichtung erfaßt
die Walzen von der Stirnseite
des Walzgerüstes her, weshalb sie
für Walzblöcke und Walzstraßen
mit mehreren, dicht hintereinander
angeordneten Walzgerüsten nicht
brauchbar ist, weil bei diesen die
meisten Walzgerüste stirnseitig
nicht zugänglich und von den zwei
Trageinheiten nicht erreichbar
sind und deshalb deren Walzen mit
dieser Vorrichtung nicht ausgewechselt
werden können.
Die Erfindung geht von der an
zweiter Stelle genannten Vorrichtung
aus. Dabei liegt ihr die
Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung
für Walzblöcke und Walzstraßen
verwendbar zu machen und einen
schnelleren Walzenwechsel als
bei der an erster Stelle genannten
Vorrichtung zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die Merkmale des
Patentanspruchs gelöst.
Hierdurch ist es auch bei mehrgerüstigen
Walzblöcken und Walzstraßen
möglich, bereits zum
Beginn des Wechselvorganges, gegebenenfalls auch schon vor dem
Stillsetzen des Walzblockes, die neu einzusetzenden Walzgerüste vom
Transportwagen mit den Trageinheiten der Tragbrücke aufzunehmen und
bis in die Nähe des Walzblockes oberhalb der Walzachse zu fahren, was
bei der erstgenannten bekannten Bauart erst nach dem Herausheben und Abtransportieren
der auszuwechselnden Walzgerüste möglich ist. Wenn an der Tragbrücke
für jeden Gerüstplatz zwei Trageinheiten vorhanden sind, kann eine von
diesen bereits das neue Walzgerüst tragen, während die andere
Trageinheit auch dann noch zum Herausheben der auszuwechselnden
Walzgerüste aus dem Walzblock benutzt werden kann. Bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung werden also schon zum Herausnehmen
der auszuwechselnden Walzgerüste die entsprechenden neuen Walzgerüste
mitgebracht, die unmittelbar nach dem Herausnehmen der auszuwechselnden
Walzgerüste in den Walzblock eingesetzt werden, bevor man die
herausgenommenen Walzgerüste abtransportiert. Infolgedessen braucht
die erfindungsgemäße Tragbrücke bei einem Wechselvorgang immer nur
einmal zwischen dem Transportwagen für die Walzgerüste und dem
Walzblock hin und herzufahren, womit man bei der erstgenannten bekannten Bauart
auch dann nicht auskommt, wenn man mit zwei parallel nebeneinander
angeordneten Transportwagen arbeitet, von denen der eine für die neuen
Walzgerüste und der andere für die ausgewechselten Walzgerüste
verwendet wird. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung genügt die
Benutzung nur eines Transportwagens, weil die ausgewechselten
Walzgerüste auf denselben Transportwagen abgesetzt werden können,
mit dem die neuen Walzgerüste herangeschafft wurden. Dies erfolgt
nämlich erst nachdem die neuen Walzgerüste im Walzblock eingesetzt
und dort betriebsbereit sind beziehungsweise schon arbeiten, so daß
das Absetzen und Abtransportieren der ausgewechselten Walzgerüste
außerhalb der Stillstandszeit des Walzblockes liegt. Auch das
Heranfahren der neuen Walzgerüste bis in die Nähe des Walzblockes läßt
sich schon vor dem Stillsetzen des Walzblockes durchführen, also auch
außerhalb der Stillstandszeit.
Sie umfaßt nur noch jene Zeit,
die zum Herausheben der auszuwechselnden Walzgerüste und zum Einsetzen
der neuen Walzgerüste unbedingt erforderlich ist, während alle
Transportzeiten der auszuwechselnden und der neuen Walzgerüste zu und
von den Transportwagen und dem Walzblock außerhalb der Stillstandszeit
des Walzblockes liegen. Die Stillstandszeit des Walzblockes wird damit
erheblich verkürzt und die Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage
erheblich verbessert. Letzteres gilt insbesondere dann, wenn sehr
häufig die Querschnittsabmessungen des Walzgutes gewechselt werden
müssen.
Da
die Tragbrücke
mit den Trageinheiten über den Walzblock hinweg zu seiner Antriebsseite
hin verfahrbar ist, lassen sich während des Wechselvorganges die
neu einzusetzenden Walzgerüste während des Heraushebens der
auszuwechselnden Walzgerüste oder die bereits herausgenommenen Walzge
rüste beim Einsetzen der neuen Walzgerüste über den Teil des Walzblockes
fahren, wo sie das Herausheben beziehungsweise Einsetzen der Walzgerüste
aus beziehungsweise in den Walzblock nicht stören. Außerdem läßt sich auf
diese Weise auch auf der Antriebsseite ein Transportwagen für die Walzgerüste
anordnen, wenn dies aufgrund der örtlichen Verhältnisse vorteilhafter ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand einer bekannten und einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung, dargestellt im
Querschnitt;
Fig. 2 eine bekannte Vorrichtung zum Wechseln von Walzgerüsten
in der Draufsicht;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2.
Fig. 2 zeigt als Walzblock eine Streckreduzierwalzstraße (1), die von Antriebsmotoren (2
und 3) über Untersetzungsgetrieben (4 und 5) angetrieben ist. Die beiden
Drehzahlen der Motoren (2 und 3) werden in einem Verteilergetriebe (6)
mit Hilfe von Differentialgetriebestufen zusammengefaßt und Walzgerüsten (7)
zugeführt, welche auf der den Antriebsmotoren (2 und 3) abgekehrten Seite
des Verteilergetriebes (6) in dort angeordneten Gerüstaufnahmen (22) mit
kurzem Abstand hintereinander angeordnet und fest, jedoch lösbar eingespannt
sind.
Ein- und auslaufseitig vor und hinter der Streckreduzierwalzstraße (1)
erstrecken sich quer zu ihrer Walzachse (8) zwei Fahrbahnen (9 und 10)
auf Stützen (11), so daß sich die Fahrbahnen (9 und 10) oberhalb der
Oberkante der Streckreduzierwalzstraße (1) befinden. Eine Tragbrücke (12)
mit zwei Fahrwerken (13) kann infolge angetriebener Räder (14) quer zur
Walzachse (8) verfahren werden. Unterhalb der Fahrbahnen (9 und 10) sowie
der Tragbrücke (12) sind parallel zur Walzachse (8), jedoch
mit einigem
Abstand zu dieser und voneinander, zwei Transportwagen (15 und 16) vorgesehen,
die auf Gleisen (17, 18) verfahrbar sind.
In Fig. 3 sind die vorerwähnten Teile teilweise im Querschnitt dargestellt,
wobei im Gegensatz zu Fig. 2 die Tragbrücke (12) genau oberhalb des
Transportwagens (16) dargestellt ist. Die Tragbrücke (12) besitzt für
jeden Gerüstplatz der Streckreduzierwalzstraße (1) eine Trageinheit (19),
welche mit Traghaken (20) ausgerüstet ist, die bei jeder Trageinheit (19)
gesondert betätigt werden können, und zwar mit einem in Fig. 3 nicht
sichtbaren Arbeitszylinder. Die Traghaken (20) ergreifen Tragelemente (21)
der Walzgerüste (7) bei entsprechender Betätigung der vorerwähnten Arbeits
zylinder. Die Tragbrücke (12) besitzt einen Tragholm (12a), der gegenüber
dem Fahrwerk (13) heb- und senkbar ist, so daß die Walzgerüste (7) in
Gerüstaufnahmen (22) sowohl der Streckreduzierwalzstraße (1) als auch der
Transportwagen (15 und 16) eingesetzt und aus diesen herausgehoben werden
können.
Wenn beispielsweise wegen einer Änderung des gewünschten Walzgutquerschnittes
die Kalibrierung der Walzgerüste (7) geändert werden muß, was durch
Auswechseln der Walzgerüste (7) geschieht, wobei nicht immer alle
Walzgerüste (7) der Streckreduzierwalzstraße (1) ausgetauscht werden müssen,
dann werden zunächst die Antriebsmotoren (2 und 3) stillgesetzt und die
mit (23) bezeichneten Spannvorrichtungen der Walzgerüste (7) gelöst. Die
Gerüstaufnahmen (22) befinden sich auf einem Wechselwagen (24), welcher
quer zur Walzachse (8) um ein begrenztes Maß verschiebbar ist, was in Fig. 3
durch strichpunktierte Linien angedeutet wurde. Die Tragbrücke (12) mit den
Trageinheiten (19) wird dann über die Mitte der Walzgerüste (7) des in
Fig. 3 nach rechts verschobenen Wechselwagens (24) gefahren, ihr Tragholm (12a)
abgesenkt, und mit Hilfe der Traghaken (20) werden die auszuwechselnden
Walzgerüste (7) erfaßt. Automatisch arbeitende Kupplungen (25) am Verteiler
getriebe (6) und an den Antriebswellen (26) der Walzgerüste (7) erlauben
ein automatisches Entkuppeln der Walzgerüste (7) vom Verteilergetriebe (6),
wenn der Wechselwagen (24) verschoben wird. Nachdem Versorgungsleitungen (27)
für die Schmierung und Kühlung der Walzgerüste (7) abgesperrt und von den
Walzgerüsten (7) gelöst sind, lassen sich durch Heben des Tragholms (12a)
die Walzgerüste (7) aus dem Wechselwagen (24) herausheben und
durch Verfahren der Tragbrücke (12) abtransportieren, und zwar zum
Transportwagen (15), der zu diesem Zweck leer bereitgestellt worden
ist. Durch Absenken des Tragholms (12a) und Ausklinken der Traghaken
(20) werden die ausgebauten Walzgerüste (7) abgesetzt. Anschließend
fährt die Tragbrücke (12) nach kurzem Anheben des Tragholms (12a)
etwas zurück, bis sie sich über der Mitte des Transportwagens (16)
befindet. Dieser enthält die neu einzusetzenden Walzgerüste (7),
welche in der beschriebenen Weise von der Wechselvorrichtung erfaßt
und angehoben werden. Diese Situation ist in Fig. 3 dargestellt.
Auch hierbei werden immer nur jene Walzgerüste (7) erfaßt, die
ausgewechselt werden sollen. Andere Walzgerüste (7) bleiben dadurch
im Transportwagen (16), in dem die Traghaken (20) in ausgeklinkter
Position belassen werden. Die erfaßten Walzgerüste (7) werden durch
Anheben, Querverfahren und Absenken des Tragholms (12a) in die
Gerüstaufnahmen (22) des Wechselwagens (24) abgesenkt, die Traghaken
(20) ausgeklinkt, und die Tragbrücke (12) wird nach Anheben des
Tragholms (12a) wieder in ihre Ausgangsposition zurückgefahren,
die
beispielsweise oberhalb des Transportwagens (16) sein kann. Die neu
eingesetzten Walzgerüste (7) werden dann an die Versorgungsleitungen
(27) angeschlossen und der Wechselwagen (24) zum Verteilergetriebe (6)
hin verschoben, so daß sich die Walzgerüste (7) in Betriebsposition
befinden. Dabei greifen die automatisch arbeitenden Kupplungen (25)
der Antriebswellen (26) wieder ineinander. Nachdem dann mit Hilfe
der Spannvorrichtungen (23) die Walzgerüste (7) arretiert sind, ist
die Streckreduzierwalzstraße (1) betriebsbereit, so daß die Antriebs
motoren (2 und 3) wieder eingeschaltet werden können. Die einzelnen
Fahrbewegungen der Trageinheiten (19) sind in einem Schaubild oberhalb
der Fahrbahn (10) dargestellt. Deutlich ist erkennbar, wie viele
Fahrbewegungen bei dieser bekannten Vorrichtung notwendig sind,
während die Streckreduzierwalzstraße (1) stillsteht. Dabei wird die
Dauer der Stillstandszeit wesentlich mitbestimmt durch die Abstände zwischen
den Transportwagen (15, 16) und dem Wechselwagen (24), weil diese
während der Stillstandszeit mehrfach gefahren werden müssen.
Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung unterscheidet sich
von der bekannten Bauart gemäß Fig. 2 und 3 in entschei
denden Punkten. Auffallend ist, daß die Tragbrücke (12) zwei parallel
nebeneinander liegende Tragholme (12a und 12b) besitzt und daran für jeden
Gerüstplatz zwei Trageinheiten (19a und 19b) angeordnet sind. Der Abstand
der Trageinheiten (19a und 19b) ist gerade so groß, daß sie sich gegenseitig
auch bei angehängten Walzgerüsten (7) nicht behindern. Alle Trageinheiten
(19a und 19b) sowie beide Tragholme (12a und 12b) sind nur gemeinsam quer
zur Walzachse (8) verfahrbar, weil sie gemeinsame Fahrwerke (13) besitzen.
Es ist jedoch möglich, die Traghaken (20) jeder Trageinheit (19a und 19b)
gesondert zu betätigen. Außerdem ist es möglich, die einzelnen Tragholme
(12a und 12b) der Tragbrücke (12) gesondert anzuheben oder abzusenken. Ein
weiterer Unterschied zu Fig. 3 besteht darin, daß die Fahrbahnen (9 und 10)
so hoch sind, daß man auch mit an den Trageinheiten (19a und 19b) anhängenden
Walzgerüsten (7) über die Streckreduzierwalzstraße (1) und ihren Antrieb
(2 bis 6), zumindest aber über das Verteilergetriebe (6) hinwegfahren kann.
Zu diesem Zweck sind die Fahrbahnen (9 und 10) gegenüber der bekannten
Bauart nach Fig. 3 verlängert, und zwar bis über die Antriebsmotoren
(2 und 3) hinaus, so daß der Transportwagen (16) entgegen der Darstellung
in Fig. 1 auch auf der Antriebsseite angeordnet werden kann. Der vierte
Unterschied besteht darin, daß bei der erfindungsgemäßen Ausführung gemäß
Fig. 1 nur ein einziger Transportwagen (16) für die Walzgerüste (7)
erforderlich ist, während der Transportwagen (15) und seine Gleise (17)
eingespart werden können. Warum dies so ist, ergibt sich aus der nachstehend
beschriebenen Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Nach dem Stillsetzen des Antriebes (2 bis 6) erfolgt auch bei der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 1 ein Lösen der Spannvorrichtungen (23)
und der Kupplungen (25), so daß der Wechselwagen (24) in Fig. 1 nach rechts in
die Wechselposition gefahren werden kann. Nach dem Lösen der Versorgungslei
tungen (27) von den Walzgerüsten (7) wird mit dem eigentlichen Wechselvorgang
begonnen. Vor dem Stillsetzen der Streckreduzierwalzstraße (1), also noch
während des Walzens, läßt sich bereits die Tragbrücke (12) über den
Wechselwagen (24) fahren, und zwar so, daß sich der Tragholm (12a)
mit seinen Trageinheiten (19a) genau
über der Position befindet, die der
ausgefahrene Wechselwagen (24) einnimmt. Die Trageinheiten (19a) sind leer,
wogegen die Trageinheiten (19b) am Tragholm (12b) bereits die neu einzu
setzenden Walzgerüste (7) tragen. Diese Walzgerüste (7) sind von den
Trageinheiten (19b) bereits während des Betriebes der Streckreduzierwalz
straße (1) aus dem Transportwagen (16) aufgenommen worden. Fig. 1 zeigt
diesen Moment. Nach dem Stillsetzen der Streckreduzierwalzstraße (1) und
dem Herausfahren des Wechselwagens (24) braucht das Fahrwerk (13) zunächst
nicht betätigt zu werden, so daß hierfür keine Zeit verlorengeht. Der
Tragholm (12a) der Tragbrücke (12), der sich über dem ausgezogenen
Wechselwagen (24) befindet, wird abgesenkt, damit seine Trageinheiten (19a)
alle auszuwechselnden Walzgerüste (7) erfassen können. Sie werden durch
Anheben des Tragholms (12a) aus dem Wechselwagen (24) herausgehoben.
Durch Betätigung des Fahrwerks (13) in Richtung des Verteilergetriebes (6)
wird der Tragholm (12a) der Tragbrücke (12) so weit über die Streckreduzier
walzstraße (1) gefahren, daß sich der andere Tragholm (12b) mit seinen
Trageinheiten (19b) genau über dem ausgefahrenen Wechselwagen (24) befindet.
Dieser setzt dann die bereits mitgebrachten neuen Walzgerüste (7) sofort
in die Gerüstaufnahmen (22) des Wechselwagens (24) ein und während die
Trageinheiten (19b) zusammen mit dem Tragholm (12b) hochgefahren werden,
lassen sich bereits die Versorgungsleitungen (27) wieder anschließen, der
Wechselwagen (24) wieder in Betriebsposition fahren und die Walzgerüste (7)
festspannen, ohne daß man dabei Rücksicht nehmen müßte auf die Position
der Tragbrücke (12). Diese braucht mit den ausgewechselten Walzgerüsten (7)
erst dann weggefahren zu werden, wenn die Streckreduzierwalzstraße (1)
bereits wieder arbeitet.
Aus dem Vorstehenden und aus dem Bewegungsdiagramm oberhalb der Wechsel
vorrichtung ist in Fig. 1 zu erkennen, daß während der Stillstandszeit
der Streckreduzierwalzstraße (1) die Tragbrücke (12) nur einmal ein kleines
Stück quer verfahren werden muß, was die Stillstandszeit der Streckreduzier
walzstraße (1) erheblich verkürzt. Außerdem beeinflußt der Abstand zwischen
Transportwagen (15, 16) und Wechselwagen (24) die Stillstandszeit der
Streckreduzierwalzstraße (1) nicht mehr, weil bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung das zeitraubende Querverfahren der Tragbrücke (12) im
wesentlichen vor und nach der Stillstandszeit erfolgt. Deshalb erlaubt
die erfindungsgemäße Vorrichtung auch eine Anordnung des Transportwagens (16)
auf der Antriebsseite der Streckreduzierwalzstraße (1), was wegen der
größeren Entfernung zum Wechselwagen (24) bei den bekannten Bauarten
vermieden werden mußte. Die dem Wechselwagen (24) entnommenen Walzgerüste (7)
werden erst nach Wiederbeginn des Walzens in der Streckreduzierwalzstraße (1)
weggefahren, und zwar zum Transportwagen (16) hin, mit dem die eingewechselten
Walzgerüste (7) herangefahren worden sind. Da der Transportwagen (16) leer
ist, lassen sich die ausgewechselten Walzgerüste (7) auf diesem absetzen
und zur Gerüstwerkstatt transportieren. Es können dann schon für den nächsten
Walzgerüstwechsel neue Walzgerüste (7) mit demselben Transportwagen (16)
herangeschafft werden und diese können auch schon von den Trageinheiten
(19b) des Tragholms (12b) aufgenommen werden, wozu dieser über den
Transportwagen (16) gefahren werden muß. Außerdem kann die Wechselvorrich
tung schon während des Walzens in die Bereitschaftsposition gefahren werden,
das heißt, die inzwischen
von Walzgerüsten (7) befreiten Trageinheiten (19a)
werden über die Position bei ausgezogenem Wechselwagen (24) gefahren, so
daß bei Beendigung des Walzens sofort der nächste Wechselvorgang durchgeführt
werden kann.
Claims (1)
- Vorrichtung zum Wechseln der Walzen eines Rohr-, Stab- oder Drahtwalzwerkes mit mindestens zwei, quer zur Walzachse verfahrbaren Trageinheiten, die mit geringem Abstand, jedoch miteinander verbunden, quer zur Walzachse hintereinander angeordnet und auf beide Seiten der Walzachse verfahrbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung für einen mehrgerüstigen, zum Walzenwechsel die Walzgerüste (7) austauschenden Walzblock (1) ausgebildet ist, wobei die zwei Trageinheiten (19a, 19b) für jeden Gerüstplatz zum Erfassen, Halten und Absetzen der dortigen Walzgerüste (7) vorgesehen sind, die jeweils in den Gerüstplatzebenen an zwei nebeneinander, parallel zur Walzachse (8) sich erstreckende, unabhängig voneinander heb- und senkbare Tragholme (12a, 12b) hängen, welche mit einem gemeinsamen Fahrwerk (13) eine Tragbrücke (12) bilden, die mit anhängenden Trageinheiten (19) und Walzgerüsten (7) quer zur Walzachse (8) über den Walzblock (1) hinweg verfahrbar ist.
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DE618596C (de) * | 1933-12-03 | 1935-09-11 | Demag Akt Ges | Hebezeug mit zwei kuppelbaren Laufkatzen |
US3699796A (en) * | 1970-11-30 | 1972-10-24 | Blaw Knox Co | Work roll changers |
-
1986
- 1986-01-17 DE DE19863601258 patent/DE3601258C3/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3601258C2 (de) | 1993-02-25 |
DE3601258A1 (de) | 1987-07-23 |
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